Sahra Wagenknecht / dpa

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In ihrem neuen Buch geht Sahra Wagenknecht hart ins Gericht mit linker Identitätspolitik. Es ist eine Kampfansage an die eigene Partei. Dabei ist die ohnehin nicht gut auf die Vorzeigefrau zu sprechen. Dagegen benutzt die AfD sie für den Wahlkampf. Wie kommt sie aus dieser Sackgasse wieder heraus?

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Eigentlich hatte man sich mit ihr zum Zoom-Interview verabredet, doch eine Stunde vorher kommt ein Anruf: Frau Wagenknecht möchte lieber telefonieren, es gebe „Übertragungsprobleme". Unter der angegebenen Festnetz-Nummer meldet sich eine männliche Stimme: „Meine Frau telefoniert gerade noch, rufen Sie später nochmal an." 15 Minuten später ruft er zurück und verbindet uns. Oskar Lafontaine als Privatsekretär seiner Frau. 

Frau Wagenknecht, wie definieren Sie „selbstgerecht“?

Selbstgerecht sind die Meinungsführer eines gutsituierten großstädtischen Milieus, die ihren privilegierten Lebensstil für eine persönliche Tugend halten. Selbstgerecht sind Linke, die meinen, selbst keinen Fehler gemacht zu haben, wenn rechte Parteien stärker werden, und die stattdessen die angeblich unverständigen Wähler verantwortlich machen. Selbstgerecht ist es, andere zu belehren, wie sie zu reden, zu denken und zu leben haben.

In Ihrem neuen Buch „Die Selbstgerechten“ rechnen Sie mit Parteigenossen ab, denen Sie vorwerfen, sie würden ihr Augenmerk auf „auf immer kleinere und skurrilere Minderheiten“ richten, die „ihre Identität in irgendeiner Marotte“ finden. Ist das nicht auch ziemlich selbstgerecht?

Es geht nicht primär um Parteigenossen, es geht um eine bestimmte Haltung, die leider in der gesellschaftlichen Linken europaweit immer verbreiteter ist. Und die dazu beiträgt, dass die linken und sozialdemokratischen Parteien immer schwächer werden, weil sie diejenigen verlieren, deren Stimme und Interessenvertretung sie eigentlich sein sollten, nämlich Menschen, die um ihr bisschen Wohlstand immer mehr kämpfen müssen.

In Ihrer Partei kommt das Buch gar nicht gut an. Ihr Fraktionskollege Niema Movassat schäumt, es sei eine „Kriegserklärung an Hunderttausende junge Menschen, die uns wählen“. Man könnte auch von einer schallenden Ohrfeige sprechen. War nicht genau dieser Effekt beabsichtigt?

Also, eine Kriegserklärung ist es allenfalls an ein Verständnis linker Politik, das die Linke zu einer gesellschaftlich immer einflussloseren Kraft macht. Und ich bekomme aktuell auch sehr viel begeisterte Resonanz, übrigens auch von jungen Leuten und von Parteimitgliedern.

Was schreiben Ihnen die Befürworter?

Dass ich ihnen mit meiner Kritik aus dem Herzen spreche und sie froh sind, dass mit meinem Buch ein schlüssiges Gegenprogramm vorliegt, mit dem wir weit mehr Menschen erreichen könnten. Das Problem ist, dass ein Teil der Funktionsträger linker Parteien die Bodenhaftung verloren haben. Sie kommen aus relativ wohlhabenden Akademikerfamilien und haben die Menschen außerhalb ihres Milieus aus dem Blick verloren.

Das Buch ist am 14. April erschienen – vier Tage, nachdem die Linke in NRW Sie mit 61 Prozent der Stimmen zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl nominiert hat. Das Timing ist bestimmt kein Zufall. Oder hätten Sie auch noch eine Mehrheit bekommen, wenn Ihre bitterböse Abrechnung mit linker Identitätspolitik vorab erschienen wäre?

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Na ja, das Buch war ja vorher schon erhältlich. Die angeblich schlimmsten Zitate wurden überall verbreitet, oft verfälschend aus dem Zusammenhang gerissen. So sollte der maximale Gruselfaktor erreicht werden.

Sie meinen über das eingangs erwähnte Zitat von der „Marotte“?

Ja, genau. Mir wurde die Meinung unterstellt, dass jeder, der einer Minderheit angehört, eine Marotte hätte. Das ist natürlich völliger Quatsch. Wer das Kapitel gelesen hat, weiß, dass es hier um Leute geht, die sich als Opfer inszenieren, und nicht um solche, die reale Benachteiligungen erfahren. Das Buch wurde also schon vorher diskutiert...

.. mit der Absicht, Ihre Wiederwahl zu verhindern.

Ja. Der Erscheinungstag stand übrigens lange fest. Ursprünglich sollte unsere Liste allerdings schon im März gewählt werden. Dass das dann so nahe aneinander gerückt ist, war kein perfider Plan, sondern Corona-bedingter Zufall.

Können Sie es denn nachvollziehen, wenn sich linke Parteifreunde beleidigt fühlen, weil Sie ihnen vorwerfen, als privilegiert aufgewachsene Lifestyle-Linke würden sie es sich anmaßen, für Menschen zu sprechen, die  ganz andere Sorgen hätten als sich zum Beispiel Gedanken um ihre Hautfarbe zu machen?

Niemandem ist vorzuwerfen, dass er in privilegierten Verhältnissen aufgewachsen ist. Man kann selbst privilegiert sein, das gilt ja für alle Bundestagsabgeordneten, und sich trotzdem für die einsetzen, die es schwer haben. Was mich nervt, ist, wenn Privilegierte ihren Lebensstil zum Maßstab „progressiven Lebens“ verklären. Man ernährt sich biologisch, fährt ein E-Auto oder lebt in der Innenstadt und nutzt das Fahrrad, um zum Job zu kommen. Das sind alles Dinge, die man sich leisten können muss.

Sie leben in einer Villa im Saarland, und die Doku „Wagenknecht“ zeigt eindrucksvoll, wie Sie in einer Luxuslimousine von Termin zu Termin chauffiert werden. Sie erscheinen nicht als Politikerin, sondern als Popstar. Woher wollen Sie eigentlich wissen, welche Probleme „die Aisches und Alis“ haben, wie Sie sie in dem Buch nennen?

Na ja, eine Villa ist noch ein bisschen was anderes, und das Auto gehört nicht mir, sondern der Fraktion. Vor Corona, als man noch Veranstaltungen organisieren konnte, habe ich bewusst Veranstaltungen in Vierteln gemacht, wo die Menschen wohnen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Zu mir kommen diese Menschen ja auch noch. Und ich bekomme jeden Tag mehr als 100 Emails, viele von Geringverdienern, Nichtakademikern, der klassischen Mittelschicht. Die Menschen schreiben mir von ihren Problemen und Ängsten.

Die „Aisches und Alis“ arbeiten aber heute gar nicht mehr alle nur als Putzkräfte oder in anderen „Bullshitjobs“, wie Sie in ihrem Buch suggerieren. Viele haben studiert und fordern ihre Rechte selbstbewusst ein.

Das ist ja wunderbar. Aber das sind nicht die, für die wir uns als Linke in erster Linie einsetzen müssen. Wir müssen uns für die einsetzen, die es schwer haben und denen gute Bildung oft vorenthalten wird.

Ihr Vater ist Iraner. Sie sind als Kind gemobbt worden, weil Sie anders aussahen als andere Kinder. Fühlen Sie sich nicht solidarisch mit Menschen mit Migrationshintergrund?

Als Kind ist es mir oft passiert, dass andere Kinder gesagt haben: „Iiih, wie sieht denn die aus!“ Das war in einer ländlichen Region in Thüringen, zu DDR-Zeiten. Da gab es so gut wie keine Kinder nicht-deutscher Eltern. Mich hat das natürlich verletzt. Und trotzdem hatte ich alles in allem eine glückliche Kindheit, ich bin kein Opfer. Kinder, die heute in armen Familien aufwachsen, erleben oft viel schlimmere Ausgrenzung und Entbehrungen, und zwar egal, ob sie Deutsche oder Migranten als Eltern haben. Mich interessiert nicht, welche Abstammung jemand hat.

Sie kritisieren, was vor Ihnen auch schon Wolfgang Thierse (SPD) kritisiert hat. Dass nämlich das Moralisieren das Argumentieren ersetzt habe und dass der gesellschaftliche Konsens bröckele, weil es nicht mehr „um das Ringen nach Gleichheit gehe, sondern um die Heiligsprechung von Ungleichheit“. Wo hat sie das zuletzt besonders geärgert?

Ein bekanntes Beispiel ist Armanda Gorman: Darf eine weiße Schriftstellerin die Gedichte einer schwarzen Schriftstellerin übersetzen? Auch wenn eine grüne Spitzenkandidatin dafür geächtet wird, dass sie ausplaudert, dass sie als Kind Indianerhäuptling werden wollte, greift sich doch die Mehrheit an den Kopf. Der Großteil der Gesellschaft hat jedenfalls andere Probleme.

Der Applaus der Mehrheitsgesellschaft ist Ihnen für solche Bemerkungen sicher. Ist er es wert, den Graben zwischen Ihnen und ihren Kritikern in der eigenen Partei noch weiter zu vertiefen?

Die Debatte ist leider notwendig. Die linken Parteien – und da schließe ich die SPD ausdrücklich ein – müssen sich überlegen, ob sie mehr und mehr in der gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit verschwinden wollen. Ich will mich nicht damit abfinden, dass Linke und SPD zusammen noch nicht mal mehr 25 Prozent der Wähler erreichen. Und das in einer Situation, wo die Union so am Boden liegt. Da muss man doch mal darüber nachdenken, was man falsch gemacht hat.

Auch die SPD ist nach links gerückt. Liegt das nur an der neuen Vorsitzenden Saskia Esken?

Die SPD vertritt in ihrem Wahlprogramm tatsächlich eine Reihe linker Positionen. Aber wer traut ausgerechnet Olaf Scholz tatsächlich zu, den Mindestlohn relevant zu erhöhen oder sich mit mächtigen Wirtschaftslobbys anzulegen? In der realen Politik hat sich bislang jedenfalls nicht viel nach links bewegt. Und für mich ist es definitiv nicht links, wenn man einen honorigen Mann wie Wolfgang Thierse verprügelt. 

2016 haben Sie auf dem Parteitag eine Torte ins Gesicht geworfen bekommen, 2019 ist Ihre Sammlungsbewegung „Aufstehen“ gescheitert, und wegen Burnout haben Sie nach Angriffen ihren Fraktionsvorsitz niedergelegt. Sie könnten sich ein schönes Leben als Autorin und gefragter Talkshow-Gast machen. Was hält Sie eigentlich noch bei der Linken?

Ich will politisch was bewegen. Ich schreib die Bücher ja nicht, um mir selbst einen Gefallen zu tun. Das Thema dieses Buch treibt mich um. Wir brauchen wieder mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt und weniger Ungleichheit. Ich halte es für gefährlich, wenn die Entwicklungen der letzteren Jahre sich fortsetzen.

Identitätspolitik ist ja nur ein ganz kleiner Ausschnitt aus dem Wahlprogramm der Linken. Wenn man es sich anschaut, dann findet man darin schon noch viele Klassiker wie „Kinderarmut abschaffen“, „Gute Renten für alle“ oder „höhere Löhne statt steigender Rendite“. Kann es sein, dass Ihr gespanntes Verhältnis zur Partei gar nicht so sehr an unterschiedlichen programmatischen Vorstellungen liegt, sondern eher persönlicher Natur ist?

Weshalb sollte ich gegen die neue Parteispitze persönlich etwas haben? Ich bin, im Gegenteil, sehr froh, dass wir nach acht Jahren zwei neue, unverbrauchte Köpfe an der Spitze haben. Und natürlich gibt es in unserem Wahlprogramm viele Punkte, für die ich gern und leidenschaftlich Wahlkampf machen werde. Ich wäre ja nicht Kandidatin der Linken geworden, wenn das anders wäre.

Aber die neue Parteivorsitzende Janine Wissler hat schon angedeutet, dass Sie sich auf NRW konzentrieren sollen. In ihrem Bundestagswahlkampfteam will sie sie nicht dabei haben. Dabei sind Sie ja neben Gregor Gysi immer noch das bekannteste Gesicht der Linken. Ärgert Sie das nicht?

Ich habe schon jetzt mehr Einladungen aus dem ganzen Bundesgebiet, als ich im Wahlkampf wahrnehmen kann. Und natürlich werde ich mich auf das Bundesland konzentrieren, das mich zur Spitzenkandidatin gewählt hat, und das ist NRW.

Janine Wissler und Susanne Henning-Wellsow wollen die Linke bei der Bundestagswahl in die Regierung führen. Kann das gelingen?

Das hängt nicht nur von uns ab. Unsere Aufgabe ist jetzt erst einmal, uns um ein möglichst gutes Wahlergebnis für unsere Partei zu bemühen. Dafür sollten alle an einem Strang ziehen, und wir sollten die richtigen Themen in den Mittelpunkt stellen.

Ihre Gegner behaupten, mit Ihrer Kritik an den Lifestyle-Linken würden Sie inzwischen näher bei der AfD stehen. Und tatsächlich macht die AfD in Sachsen-Anhalt Wahlkampf mit Ihrem Bild und dem Slogan „Sahra hat Recht  – Zuwanderung begrenzen“.

Ich gehe juristisch dagegen vor, dass ich für die Wahlkampfkampagne der AfD vereinnahmt werde. Ansonsten ist es leider in heutigen Debatten üblich: Sobald man etwas sagt, was einigen nicht gefällt, wird man mit dem Hammer angeblicher AfD-Nähe erschlagen. Das ist niveaulos.

Na ja, Ihr Plädoyer für einen Nationalstaat und gegen eine überregulierte EU ist nicht so ganz weit vom AfD-Sprech entfernt. 

Wenn die Sonne scheint und die AfD sagt, die Sonne scheint, werde ich nicht aus Prinzip behaupten, dass es regnet. Ich halte allerdings nicht für sinnvoll, dass Deutschland aus der EU austritt, ich will die EU verändern. Ich war ja fünf Jahre in Brüssel. Da schreiben Lobbyisten die Gesetze. Man kann nicht von einer Demokratie auf EU-Ebene sprechen.

In Ihrem Buch schreiben Sie, die Linke sei Schuld am Aufstieg der AfD zur „Arbeiterpartei“, weil sie die Bedürfnisse dieser Klientel jahrelang vernachlässigt habe.

Dabei vertritt die AfD Positionen, die den kleinen Leuten garantiert nicht helfen würden. Sie ist zum Beispiel gegen eine Regulierung von Mieten, sie will auch nicht die Arbeitnehmerrechte stärken. Trotzdem muss man verstehen, warum viele Menschen diese Partei wählen. Das sind bei weitem nicht alles Rechte oder gar Nazis.

Sondern?

Die AfD ist ein Ventil für ihre Unzufriedenheit. Die Partei schafft es, ihnen das Gefühl zu geben: Wir sind für Euch da, wir verstehen euch. Sie spricht bestimmte Probleme wie die mit Zuwanderung oder der aktuellen Corona-Politik verbundenen an. Und da es diese Probleme gibt, ist es unklug von den Linken, dieses Feld der AfD zu überlassen.

Wie müsste denn eine linke Politik aussehen, die sowohl den großstädtische Veganer anspricht, der seine Kinder im E-Auto zur Schule fährt, als auch den AfD wählenden Bauarbeiter, der Angst davor hat, dass ihm Ausländer den Arbeitsplatz wegnehmen?

Ich glaube, es gibt auch eine Reihe großstädtischer Veganer, denen die soziale Frage am Herzen liegt. Sie muss das Thema der Linken sein. Wir dürfen nicht in erster Linie die Interessen derer vertreten, denen es gut geht. Und das heißt eben auch, dass wir die Ängste des Bauarbeiters ernst nehmen, statt ihn als „Rassisten“ zu diffamieren.

Die Fragen stellte Antje Hildebrandt

Sahra Wagenknecht, Die Selbstgerechten: Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt, Campus, 345 Seiten, 24,95 Euro. 

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Brigitte Miller | Fr., 23. April 2021 - 08:20

insinuiert, dass der Grossteil der AfD Rechte ( waren das nicht einmal die Konservativen? ) oder gar Nazis seien. In einer Zeit, wo sonst jedes Wörtchen auf die Goldwaage gelegt und unpassende Worte schlimmer sind als schlimme Taten, ist das nicht ohne Bedeutung.

Carola Schommer | Fr., 23. April 2021 - 08:27

kann man gut zuhören. Eine Linke mit Verstand, Bildung und Niveau. Ihre Analysen teile ich häufig, nicht so häufig jedoch die Konsequenzen, die sie daraus ableitet.
Wie ruhig sie in Talkshows blieb, ist geradezu bewundernswert. Sie ist höchst respektabel aber eine ganz andere Baustelle als das Gros ihrer Parteikollegen.

Manfred Bühring | Fr., 23. April 2021 - 09:25

Antwort auf von Carola Schommer

"15 Minuten später ruft er zurück und verbindet uns. Oskar Lafontaine als Privatsekretär seiner Frau." Warum eine solche Spitze gleich am Anfang des Berichtes? Soll Sahra Wagenknecht damit gleich klein gemacht werden? Auch ich reiche meiner Frau das Telefon, wenn jemand für sie anruft, ohne dass meine Männlichkeit dadurch desavouiert oder die Emanzipiertheit und Selbständigkeit meiner Frau diskreditiert würde. Ansonsten ein gutes Interview mit einer sehr reflektierten und gelassenen Sahra W.

Klaus Funke | Fr., 23. April 2021 - 13:11

Antwort auf von Manfred Bühring

Leider, leider weiß ich inzwischen nicht wie ich Frau Hildebrandt verorten soll. Ist sie links? Dann müsste sie doch an Sahras Seite sein. Oder ist sie so eine "Linke" wie unser Herr Lenz links ist? Ich gestehe, ich bin diesbezüglich ratlos. Da ich indes Sahra kenne und mit ihr gelegentlich im Kontakt stehe, weiß ich, wie und warum ihre Intensionen so und nicht anders waren, dieses und ein solches Buch zu schreiben. Sie ist eine ganz und gar ehrliche Haut, dazu intellektuell weit über den meisten Politikern, Zeitgenossen und Journalisten stehend. Schade, dass sie sich von und aus der Fraktion mobben ließ. Aber wer dünnhäutig ist und einen verwundbaren Charakter hat, muss sich offenbar nicht diesen Holzköpfen aussetzen. Sie hat sich gedacht: Es gibt ein Leben außerhalb von Fraktion und aktiver Politik, es gibt eine Gesundheit, die man sich nicht nur wegen einem selber erhalten sollte. Gut ist zu sehen, wie sich an diesem Buch jetzt die Spreu vom Weizen trennt. Das ist erhellend.

Christa Wallau | Fr., 23. April 2021 - 10:00

Antwort auf von Carola Schommer

Frau Wagenknecht ist klüger als viele Politiker jeder Couleur, vor allem verfügt sie noch über gesunden Menschenverstand. Sie kann sich klar und verständlich ausdrücken, Wesentliches von Unwesentlichem unterscheiden und sinnvoll arrgumentieren.
Ihre Aussage, daß es sich bei AfD-Anhängern nicht ausschließlich um Rechtsextreme handele, gilt - umgekehrt - für die andere Seite des politischen Spektrums, das gebe ich (als Konservative) natürlich auch zu: Bei den Linken gibt es nicht n u r Betonköpfe. Sahra Wagenknecht ist das beste Beispiel dafür. Allerdings tun die Linken alles, um ihre wenigen klugen Köpfe zu vergraulen. Die SPD hätte sich einen
Oskar Lafontaine auch "warmhalten" müssen.
Leider gilt in der Politik das Gesetz, daß nicht die Vernünftigsten an die Macht kommen und das Schicksal der Bürger bestimmen, sondern die Raffinierten, die intriganten Netzwerker und Egomanen. Von diesen "Typen" werden alle intellektuell
Überlegenen als gefährliche Konkurrenten sofort weggebissen.

Danke, Frau Hildebrandt, danke Frau Wallau!
Sahra Wagenknecht passiert nun das gleiche, was ehrlich-demokratischen Linken schon immer passierte, die einen anderen Weg einschlagen wollten:
Solschenizyn; der oft vergessene Wolfgang Harich; Robert Havemann; Wolf Biermann; Rudolf Bahro und viele Andere!
Warum gibt es für die Opfer des Kommunismus kein Denkmal? Warum keine Stolpersteine für die an der Mauer und in den Stasi-Gefängnissen ermordeten Andersdenkenden??! Meine Eindruck: der "Kampf gegen Rechts" soll offensichtlich von den Verbrechen der Kommunisten ablenken! Denn der wissenschaftliche Kommunismus von Karl-Marx hat allein in der Sowjetunion, in China und in der DDR an die Hundertmillionen Ermordete zu verantworten! Und: DIE LINKE ist die Nachfolge-Partei der SED und steht auch heute noch in der Verantwortung für die Verbrechen ihres "Schild und Schwert der SED" MfS!

es macht mich mit meinen 78 Jahren glücklich ,wenn ich lese und sehe , dass Menschen mit Verstand sich politisch betätigen . Es gibt kein dunkles oder helles Deutschland , es gibt Menschen mit Verstand und dreiste Dummköpfe , die sich um Einfluss in der Politik in unserem Land bemühen . Es ist für mich unverständlich , wie Politiker abgestempelt werden , in Medien und Parlament , die ihren Verstand benutzen um eine Lösung zu finden , die den Menschen im Land nützlich ist . Oskar Lafontaine war ein kluger Politiker , den die SPD beiseite geschoben hat , um Ideologen und Glücksrittern den Weg zu bereiten . Seine Frau wäre mit Sicherheit als Kanzlerin geeignet , da auch sie zuerst ein Problem überdenkt , bevor sie eine Entscheidung fällt . Unser Land braucht kluge Köpfe , verbohrte Ideologen führen uns wieder ins Verderben , nicht in eine sichere Zukunft .
Es ist beruhigend zu lesen , dass vernünftige Menschen hier zu Wort kommen !

Ronald Lehmann | Fr., 23. April 2021 - 10:28

Antwort auf von Carola Schommer

WAS BIN ICH DA?

ROT,
weil ich sehr gerechtigskeitsempfindlich bin & ich eine ausgewogene Reichtumverteilung wünsche.

GRÜN,
weil ich ein Herz für Tier, Pflanze & unsere Erde habe & man achtsam & bewusst mit Ressourcen umgehen soll.

GELB,
weil ich Tolleranz & Selbst ist der Mensch liebe. Liberal im Sinne: "leben & leben lassen" & Freiheit des Geistes - keine Denkschablonen.

SCHWARZ,
weil ich an die christlichen Lehren glaube wie Liebe, Hoffnung & Demut & früher einmal (bis ca.2000) an die alten Werte unserer Vorfahnen wie Respekt & Demut

BLAU,
weil sie für die Nationen in Augenhöhe & Wahrung der Errungenschaften inklusiv der Sozialen.
Und bisher als einzigste Partei ganz ohne wenn & aber sich den diktatorischen & zentralistischen EU-Plänen der Frau Merkel widersetzt & für Volksentscheide steht (PS: die Linke auch als weitere einzige Partei)

Wenn man 1oo Fragen stellt, könnte es passieren, dass 100 Parteien entstehen müssten, wenn man den Inhalt folgt.
In m. Kopf-Zauberleh

Urban Will | Fr., 23. April 2021 - 09:29

Aussagen der Interviewten verfälscht in die Überschrift zu packen, aber es ist gewiss kein Aushängeschild für guten Journalismus.
Würden Sie auch schreiben „Nicht alle Linken wollen die Reichen erschießen“ o.ä.?
Nun denn, das „bei weitem“ ist ja auch nur so eine Floskel, oder?

Frau Wagenknecht ist in der Tat ein „Popstar“. Ich nehme ihr ihre Überzeugung aber durchaus ab, ich denke, sie stand und steht unter dem Einfluss ihres Mannes und der würde heute, wäre er noch aktiv, ähnlich auftreten.
Einer der letzten „echten“ Sozialdemokraten, die noch wissen, wofür „links“ eigentlich steht.

W. weiß, dass sie oder ihre Veröffentlichungen nichts ändern werden, der links – grüne Mainstream nimmt ja gerade erst Fahrt auf, er wird fließend von Merkel das Kanzleramt übernehmen, bzw. "weiterführen".

Wagenknecht wird den BT bereichern, es wird spannend werden, sie reden zu hören und dann den Applaus von der rechten Seite, dümmliche Gesichter, betreten schweigend auf der linken.

...wohlgesonnen ist?

Die mit einer gehörigen Portion Mut doch Teilen des AfD-Universums bescheinigt, noch nicht endgültig zu unbelehrbaren Hardcore-Rechtsaußen mutiert zu sein? Darüber sollten Leute wie Sie eigentlich dankbar sein.

Nun weiß man natürlich nicht, wie ernst Wagenknecht es meint. Oder ob eine dermaßen intellektuelle Frau tatsächlich die Komplexität unserer Gesellschaft richtig einordnet.

Denn letztendlich bezieht sie alt-linke Positionen, sieht hinter jedem gesellschaftlichen Problem letztendlich nur eine soziale Frage. Oskar lässt eben grüßen.

So ist wohl ihre migrationskritische Haltung zu verstehen: Für sie werden zwangsläufig sozial Schwache und Migranten gegeneinander ausgespielt.

Immerhin wehrt sie sich jetzt - endlich - gegen Vereinnahmungsversuche durch die rechtsextreme AfD. Im Kreis Bitterfeld will sie gar juristisch dagegen vorgehen.

Allerdings hat sie es durchaus selbst lange, zu lange hingenommen, dass sie von Rechtsaussen bejubelt wird!

"Oder ob eine dermaßen intellektuelle Frau tatsächlich die Komplexität unserer Gesellschaft richtig einordnet." Arroganter geht nicht! Hauptsache der moralisierende Oberlehrer @Lenz kann uns weiter die Welt erklären. Oh man, Herr, lass' Hirn regnen, damit auch ich armer Wicht die Welt verstehen kann.

Wilfried Düring | Fr., 23. April 2021 - 11:54

Antwort auf von Manfred Bühring

' ... Selbstgerecht sind die Meinungsführer ... , die ihren privilegierten Lebensstil für eine persönliche Tugend halten. Selbstgerecht sind Linke, die meinen, selbst keinen Fehler gemacht zu haben, wenn rechte Parteien stärker werden, und die stattdessen die angeblich unverständigen Wähler verantwortlich machen. Selbstgerecht ist es, andere zu belehren, wie sie zu reden, zu denken und zu leben haben. ...'

Auch wenn das jetzt wirklich böse ist:
Die Beiträge, mit welchen Herr Lenz sich hier einbringt, kann man kaum treffender beschrebien.

Joachim Kopic | Fr., 23. April 2021 - 12:50

Antwort auf von Manfred Bühring

hier mal wieder neugierdehalber vorbeigeschaut hat:
Ignorieren Sie doch einfach Personen, die scheinbar nur ein Thema können und das nicht einmal korrekt. Es lebt sich leichter - die Republik schafft sich im Moment eh ab :(

es „wohlgesonnen“ klingen, mehrere Millionen Menschen nicht pauschal zu Nazis zu erklären, also „Leute wie mich“... Einer Ihrer Lieblingssprüche, das Haupterkennungsmal des Untertanen.
Wagenknecht „altlinks“? Nun denn.
Stehen Sie eigentlich jeden Tag vor dem Spiegel und zitieren Lukas 18:11? „Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die anderen Leute...“ und ergänzen dann „AfD – Wähler“...

So langsam schwimmen Ihnen allerdings die Felle davon, man merkt es daran, dass Ihre Hassreden in Richtung Blau immer aggressiver werden. Irgendwie grad wenig los da draußen...
So können Sie nur hoffen, dass jetzt endlich mal wieder was passiert, so eine Reichstagserstürmung oder sonstige „rechtsradikale“ Demos, wo es mal wieder ordentlich kracht.

Dumm nur, dass der 1.Mai naht und dann erwartungsgemäß der linke Mob loslegen wird.
Da bin ich dann mal gespannt, was Ihnen so alles einfallen wird, diese „Ausdrücke eines fortschrittlichen Demokratieverständnisses“ zu entschuldigen.

Sie sagen es! Da wird die Heilslehre 2.0 von den Vertretern der Heilslehre 1.0 kritisiert, den "Alt-Linken". Das ist so albern! Und dann ist da noch die heimliche Nähe zu den Nationalisten, die den Zugang zum Futtertrog gegen Einwanderer verteidigen. Politik ist offenbar doch banaler als ich das immer dachte. Aber vielleicht muss es so sein? Der Wurm soll nicht dem Angler gefallen, sondern dem Fisch.

Helmut Sandmann | Fr., 23. April 2021 - 09:53

Ich bin ein im Laufe der Jahrzehnte ueber mehrere Stationen vom Maoisten zum Konservativen "mutiert", aber Frau Wagenknecht ist fuer mich die einzige Politikerin/Politiker mit Sachverstand und Rueckgrat und wenn ich in ihrem Wahlkreis wohnhaft waere wuerde ich ihr ohne zu zoegern meine Stimme geben.

Rainer Mrochen | Fr., 23. April 2021 - 10:14

oder deren Sympathisanten entweder Rechte,
Faschisten oder Nazis. Es sind die gleichen Menschen die vormals genau jene gewählt haben, von denen sie heute diffamiert werden. Würden diese Menschen wieder wählen wie vormals, wäre die Welt, für die diffamierenden, wieder in Ordnung. Was für ein Unsinn. Frau Wagenknecht hat recht, wenn sie sagt :" Die Afd ist ein Ventil für ihre Unzufriedenheit". Die absolut Überzeugten gab es schon immer und wird es auch in Zukunft geben.

Wer kann - mit dem in der heutigen Zeit vermittelten Wissen - ernsthaft darstellen und begründen, welche Handlungen in früherer Zeit
- eben mit dem Wissen des betrachteten Zeitraumes -
»richtig« oder »vertretbar« waren ?

Wer könnte so von sich ausschließen bei der Hitler-Jugend, dem Bund Deutscher Mädchen oder bei den Jungen Pionieren oder der Gesellschaft für Sport und Technik mitgemacht zu haben ?

Und so sind wir wieder bei der Be-Urteilung der Handlungen unserer Vorfahren.
Sie sind eben Teil unserer Geschichte - auch wenn wir uns heute von einigen distanzieren, aber eben aus heutiger Sichtweise - so erhalten wir nun die Chance auch daraus zu lernen.

Kriegshandlungen beinhalten stets »Verbrechen gegen die Menschlichkeit« und haben ihre Ursachen in gezielter und somit einseitiger Des-Information interessierter Parteien.

M. Bernstein | Fr., 23. April 2021 - 10:19

kann man ganz einfach an der Sonntagsfrage ablesen. Bei den Linken geht es vorwärts in den Keller.
Das hat mit all den Problemen zu tun, die Frau Wagenknecht in ihrem Buch abhandelt und die letztlich auch zeigen woran es in Deutschland klemmt.

Markus Michaelis | Fr., 23. April 2021 - 11:25

Ich sehe eine prinzipielle Begrenzung, weil unsere Gehirne einfach zu begrenzt sind, die Komplexität der Dinge, alle relevanten Beispiele, auch noch die Konsequenzen und deren Verknüpfungen zu durchdenken. Jeder konzentriert sich daher notwendig auf bestimmte Beispiele, Denkgruppen etc. und lehnt anderes ab.

Ein anderer wichtiger Punkt sind die inneren Widersprüche des Menschen und unserer Systeme und Begriffe. Ich will als Mensch etwa Freiheit, Individualität, Kreativität, Fortschritt aber auch Gemeinschaft und gesellschaftliche Sicherheit. Oder ich will rational sein, kann als Mensch aber nicht beliebig meine Gefühle übergehen, ohne mein Menschsein zu verlieren.

Daher wird es wohl immer Gruppen geben, die sich auch feindlich gesinnt sind. Damit nicht die ganze Welt synchron "Trump geht", ist das vielleicht auch gut so. Die Linke steht im Moment zu sehr für die EINE Wahrheit, statt die (echte) Vielfalt zu akzeptieren (die wohl auch Abgrenzungen braucht).

Heidemarie Heim | Fr., 23. April 2021 - 13:58

Niemand tut sich m.E. schwerer mit Selbst-bzw. Eigenkritik als der Selbstgerechte. Und wehe das Spieglein an der Wand, hier auch noch mit einer kräftigen Stimme aus dem eigenen Lager, macht auf dieses Unvermögen oder Mangel und daraus resultierendem aufmerksam! Doch wäre das für die Linke(n) noch einigermaßen zu verkraften, dass sich wie hier eine Person mit Bildung und vor allem viel Charisma sich eklatant von anderen Parteimitgliedern abhebt. Was aber den Stachel im eigenen Fleisch vollends unerträglich zu machen scheint, nicht nur bei den politisch linker positionierten ist die Tatsache, dass Frau Dr. Wagenknecht eine Ausnahme in zweierlei Hinsicht in der heutigen Politikerriege wie bei selbstgerechten Ideologen darstellt. Nämlich das sie Frau und Politikerin genug ist, um selbstkritisch über den eigenen Partei-Tellerrand zu schauen, und als einzig momentan bekannte Person es schafft, politisch von links bis rechts die Menschen von sich zu überzeugen! Sie könnte m.E. Kanzlerin!

Kurt Walther | Fr., 23. April 2021 - 14:51

Eine ausgezeichnete und sehr anregende Kommentarvielfalt zum Thema "Wagenknecht und DIE LINKE". Frau Dr. Wagenknechts Ansichten wurden schon mehrfach publiziert, ihre Probleme mit ihren Genossen sind bekannt.
Selbstverständlich auch meine Hochachtung für diese kluge Politikerin, zumal Ostlerin, und ihrem Kampf für mehr soziale Gerechtigkeit, alles niedergelegt auch in einigen Büchern.
Ihre dort beschriebenen ökonomischen Vorstellungen halte ich aber für sehr gewagt. Sie sind nicht durchsetzbar, werden auch nicht funktionieren, wie überhaupt "Sozialismus" - egal in welcher Variation - bislang nur zu mehr Armut führte. Zudem: Sozialismus führt auch zu erheblichen Einschränkungen der Freiheit. 40 Jahre DDR reichen mir diesbezüglich.
Noch etwas: Wenn Leistung nicht mehr honoriert wird, dann wird auch nichts mehr geleistet. So soll sich F. J. Strauß einmal in Peking gegenüber dem Großen Mao geäußert haben. Mao lächelte nur. Seine Erben in China zogen später die Konsequenzen.

Helmut Bachmann | Fr., 23. April 2021 - 15:33

es gelingt nicht, Frau Wagenknecht ins schlechte Licht zu rücken. Liebe Frau Hildebrand, ihre politische Agenda wird dafür recht deutlich. Sie wissen übrigens, wann die Linke zuletzt die Regierung in D gestellt hat, oder? (sie "zurück in die Regierung")

Karl-Heinz Weiß | Fr., 23. April 2021 - 15:42

Nach 16 Jahren Alternativlosigkeit (neudeutsch für Selbstgerechtigkeit) sind die Ansichten von Frau Wagenknecht für die politische Diskussion wichtig. Die Reaktionen in den Medien auf die Wahl von Frau Baerbock zur Kanzlerkandidatin zeigen mehr als deutlich, dass sich in Deutschland eine neue Alternativlosigkeit abzeichnet. Im Zeichen des Wind-und Fahrrades werden Andersdenkende als politische Häretiker gebrandmarkt. Und ich war der festen Überzeugung, das Zeitalter der Inquisition sei überwunden.

Fritz Elvers | Fr., 23. April 2021 - 15:56

ist über die Stumpfsinnigkeit immer größerer Teile, Mitglieder und Funktionäre, ihrer Partei vielleicht ebenso verzweifelt, wie Boris Palmer von seinen Mit-Grünen.

Es gilt: Wissen ist Macht, Dummheit ist Weltmacht.

Jost Bender | Fr., 23. April 2021 - 16:01

Ist ja schön, dass Sie die Überschrift korrigiert haben (noch besserer journalistischer Stil wäre es allerdings, wenn Sie diese Änderung in einer Fußzeile unter dem Artikel dokumentieren würden),

aber auch andere Ihrer Fragen sind selbst äußerst fragwürdig: z.B:
"Janine Wissler & Susanne Henning-Wellsow wollen die Linke bei der Bundestagswahl wieder zurück in die Regierung führen" - "zurück in die Regierung"? - "bei der Bundestagswahl"? - Wann wäre die Linke denn je auf Bundesebene an einer Regierung beteiligt gewesen, in die man "zurück" wollen könnte? Zu DDR-Zeiten vielleicht? Gott-sei-Dank hatten wir diesen Demokratie-GAU bisher noch nicht. (Es reicht mir schon, dass Linke & AfD im Parlament sitzen).
Oder auch Ihre Behauptung, ein 'Plädoyer für e. Nationalstaat' sei nahe an "AfD-Sprech".
Tatsächlich gibts keinen Staatsrechtler, der bish. eine Demokratie außerhalb von Nationalstaaten realisiert sähe. Unser GG (wie alle demokr. Verfassungen + UN) bezieht sich auf e. Nationalstaat

als (u.a.) Herr Will Sie auf den Fehler in der Überschrift hingewiesen hatte, haben Sie wenigstens noch geantwortet, bevor Sie die Headline veränderten, aber Ihre - ebenfalls sachlich fehlerhafte - Fragestellung weiter unten im Interviewtext haben Sie nach meinem Kommentar einfach mal kommentarlos geändert - schon wieder, ohne diese nachträgliche Änderung des Artikels irgendwie zu kennzeichnen oder dokumentieren. Das ist (erneut) ziemlich schlechter journalistischer Stil. War ja schon bei dem fehlerhaften Moria-Artikel so. Ich finde diese fehlende 'Fehlerkultur' ziemlich bedauerlich und hätte von Ihnen gerne eine offene und direkte Kommunikation in diesen Dingen! MfG JB

Christoph Kuhlmann | Fr., 23. April 2021 - 16:25

ei8ne linke Antwort 2015-16 wäre gewesen, gerne, aber wir finanzieren diese Zuwanderung nicht aus den Kollektivgütern sondern erheben eine Solidaritätsabgabe von den Wohlhabenden für Wohnungsbau und KKV sowie für die Extrakosten bei Hartz IV. Leider hat sowohl die Linke als auch die SPD gekniffen was prompt mit drastischen Wählerwanderungen zur AfD bestraft wurde. So wird es weiter gehen.

Brigitte Simon | Fr., 23. April 2021 - 17:22

Frau Sahra Wagenknecht ist eine politische Per-sönlichkeit. Obwohl in der linken Partei schaut
sie in alle Richtungen.

Sie ist eine klar denkende und handelnde Frau,
die die Übel und Korruption - brisant WireCard,
die "Wahl" des CDU Parteivorsitzenden und
Kanzlerk. Laschet der CDU - in unserer Gegenwart" erkennt und mit humanistischen Mitteln bekämpft. Gerade ihre Sachlich- und Geradlinigkeit kann ich sie keiner politischen Strömung zuordnen.

Zwei weitere Pluspunkte Sahra Wagenknechts:
Sie besitzt Charisma und ist hübsch. Kein Wunder,
wenn ich in die Regierungsbank hineinsehe. Das ist nicht schmälernd. Auch damit werden wir kurzge-halten.

Rob Schuberth | Fr., 23. April 2021 - 20:27

Sahra Wagenknecht liegt mit ihrer Analyse vollkommen richtig.

Leider ist sie damit aber nicht die Mehrheit "der Linken", sondern der kleine, nicht ideologisierte Teil.

Die Linke dennoch wählen?
NEIN besser nicht.