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Angela Merkel spricht zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes/ dpa

Streit in der Union - Die goldenen Jahre der Merkel-Ära sind vorbei

Die CDU zerlegt sich derzeit selbst. Die Ursachen dafür liegen in strategischen Fehlern der Vergangenheit. Nun ist die Partei orientierungslos und flirtet in ihrer Hilflosigkeit ungeniert mit dem Polithasardeur Söder. Zeit für Schadensbegrenzung.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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„Unio“ bedeutet im Lateinischen „Einheit“ oder auch „Vereinigung“. Mit der Einheit der Union ist es nicht mehr weit her. Doch eine Vereinigung ist sie nach wie vor. Eine Vereinigung braucht jedoch ein Ziel. Sonst muss sie sich nicht vereinen. Das gemeinsame Ziel jedoch ist der Union abhandengekommen. Was die Union allenfalls noch zu einer Union macht ist das Streben nach Machterhalt. Das funktionierte viele Jahre. Auf Dauer ist das aber zu wenig.

Nach Glück kommt Pech 

Nun ist es billig, den aktuellen Leitungsgremien der Christdemokraten Versagen vorzuwerfen. Obwohl sie versagt haben. Sogar jämmerlich. Doch dieses Versagen allein erklärt nicht die Krise, in der sich die CDU aktuell befindet. Die Probleme, die aktuell hochkochen, schwelen seit Jahren. Erst hat man sie versucht zu ignorieren. Dann hat man sich alle Mühe gegeben, sie wegzudrücken. Und nun holen einen die Fehler der Vergangenheit zur Unzeit ein. Oder wie einst Jürgen Wegmann sagte: Zuerst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu.

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Klaus Funke | Sa., 17. April 2021 - 09:09

Wenn Merkel weg ist und das ganze Ausmaß ihrer Fehler deutlich wird, werden Schuldige gesucht. Man wird sie in Parteigängern Merkels aber auch in der ganzen Partei CDU finden. Das Schicksal der italienischen Schwesterpartei droht. Wer könnte der Erbe sein? Die FDP? Vielleicht, aber nicht mit dieser Personalausstattung. Die Grünen? Gewiss, aber ihre Programmatik ist dürftig. Es wird einen radikalen Umbau der Gesellschaft geben in der Nach-Merkel-Ära. Die Frage ist, setzt sich Links durch oder hätte die AfD eine Chance. Denn die AfD wäre die natürlichste Erbin der CDUI/CSU. Aber auch hier gilt der alte Stalin-Spruch: "Kader entscheiden alles!" Und da sieht es auch bei der AfD dünn aus. Vielleicht entsteht aus dem reichen Nährboden aber auch etwas Neues. Warten wir´s ab. Tatsache ist, der Eintrag in den Geschichtsbüchern wird, anders als von Merkel erhofft, für diese "Wendenachgeburt" verheerend ausfallen. Grämlich und verbittert wird sie in ihrer Uckermark sitzen und ein Buch schreiben

Annette Seliger | Sa., 17. April 2021 - 09:11

... ansonsten hat sie nichts gebracht! Schaden vom deutschen Volk abhalten? Energiewende, Eurorettung, Migration, Corona - überall nur Chaos! Das BvG verurteilt die Regierung Schadenersatz an die KKW Betreiber zu zahlen. Seehofer lässt eine Expertise vom ehemaligen Verfassungsrichter di Fabio erstellen und nennt Deutschland aufgrund des Merkel´schen Alleinganges einen "Unrechtsstaat". Die Briten treten aus der EU aus, nachdem Merkel über einen Mehrheitsbeschluss versucht ihren angerichteten Schaden über eine Migrantenquote zu korrigieren. Die EZB kauft mit politischer Duldung Deutschlands Anleihen über den Sekundärmarkt auf und finanziert damit unerlaubt Staatshaushalte. Billionen Euro Risiken häufen sich auf den Salden der Bundesbank. Wegen "unschöner Bilder" aus Bergamo wo Krankenhäuser aufgrund mangelnder Kapazitäten Corona Infizierte in umliegende Altenheime brachten und dort die Insassen vom Virus getötet wurden, fährt Merkel unser Land an die Wand. Die CDU ist "ausgemerkelt"!

Das "Mit-Merkel-Beschäftigt-Sein" mag Spiegel-, ZEIT- oder taz -Leserinnen ein Zeitvertreib sein.

Sozusagen "existenzieller" könnte es sein, sich mit der "Ideen-WELT" der sogenannten GRÜNEN auseinander zu setzen.

Diese werden den nächsten "Kanzler" nämlich "bestellen".

Und wer Frau Göring-E. (B90/Grüne) im Bundestag beim "Schnell-Ermächtigungs-Gesetz" hätte zuhören können, der oder die sollten bereits ahnen können, dass das (Post-Merkel-Zeitalter) unter "grüner" Herrschaft nur für Marsmännchen lieblicher wird ...

Torsten Ulrich | Sa., 17. April 2021 - 21:32

Antwort auf von Dr. Stockinger

Richling könnte von ihnen lernen! Bravo! Besser geht*s nicht!
Sind sie Richling? Danke!

Polithassadeur ist eine klassische Form der Diffamierung, danach braucht man eigentlich nicht mehr zu diskutieren oder gar zu argumentieren. Diese Taktik
ist berüchtigt bei dem Umgang mit AfDlern. Sie sind, ehe man ihren Namen ausspricht, Rechtspopulisten, weiter argumentiert wird nicht. Sicher sind es bei denen am Ende viele, aber es sollt schon sachlich begründet werden.

Armin Latell | So., 18. April 2021 - 08:32

Antwort auf von v.Wrisberg

prinzipiell haben Sie nicht ganz Unrecht, aber wer das politische Geschehen in Merkeldeutschland halbwegs aufmerksam verfolgt und sich seine eigenen Gedanken macht, braucht keine expliziten weiteren Erklärungen.

helmut armbruster | Sa., 17. April 2021 - 09:16

Unter der Kanzlerschaft vom AM hat Deutschland abgebaut und an Substanz verloren.
Für Merkel allein waren die Jahre golden, für Deutschland und diejenigen, die schon länger hier leben, war nichts golden. Und Weichen für einen Weg in eine goldene Zukunft wurden auch nicht gestellt.

Ich schwöre, daß meine Kraft dem Wohle des d. Volke widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihn wenden, das GG
& die Gesetze des Bundes wahren & verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen
& Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.

Jeder einzelne Satz dieses Eides ist ein Hohn auf den Eid & auf die Verfassungsgründer, eine Schelle für die Demokratie & ein Gesäßtritt für uns d. Untertanen!

Noch nie in Geschichte D. gab es so ein Verlust an DEMOKRATIE &
wurden noch nie so viel Sprengsätze an die Stabilität D..... !!!

Bilanz dieser Frau & ihrer Mio Helfersknechte alla D. Heßling &
Ihre Schwarz - Rot - Grüne Lakaien:

BILANZ - IHRE RECORDE !!!!!!
Höchste - HÖCHSTE - HÖCHSTE:

Illegalle Einwanderer (noch heute ohne Ausweis & Coronatest)
Staatsverschuldung
Diäten (für die Raubritter)
Anzahl von Millionären
Anzahl von Bedürftigen, Aufstocken & Leiharbeitern
Eintrittsrentenalter
Steuerlast, Kinder - & Altersarmut
Anzahl von Suppenküchen & Tafeln
Strompreise &

Werner Gottschämmer | Sa., 17. April 2021 - 09:42

Sehr geehrter Herr Grau, Vera Lengsfeld bringt es heute ziemlich genau auf den Punkt! Somit ergänzen sie sich! Sollte jeder lesen, auch wenn einiges natürlich nicht wirklich neu ist!

Gerhard Lenz | Sa., 17. April 2021 - 12:18

Antwort auf von Werner Gottschämmer

die sich in Hambach von versammelten Rechtspopulisten und -extremisten als Corona-Leugnerin feiern liess und sich längst wie eine Querdenkerin anhört..
Die aus der Werte-Union heraus sich für eine Koalition von Union und rechtsextremer AfD einsetzt!
Klar doch, die absolute Autorität! Da kann ich ja gleich das Original fragen, Bernd Hoecke!

Torsten Ulrich | Sa., 17. April 2021 - 21:37

Antwort auf von Gerhard Lenz

„Man wird sie ein wenig adaptieren, damit sie zu einer freien westlichen Gesellschaft passen. Man wird die Störer auch nicht unbedingt verhaften. Es gibt feinere Möglichkeiten, jemanden unschädlich zu machen. Aber die geheimen Verbote, das Beobachten, der Argwohn, die Angst, das Isolieren und Ausgrenzen, das Brandmarken und Mundtotmachen derer, die sich nicht anpassen – das wird wiederkommen, glaubt mir. Man wird Einrichtungen schaffen, die viel effektiver arbeiten, viel feiner als die Stasi. Auch das ständige Lügen wird wiederkommen, die Desinformation, der Nebel, in dem alles seine Kontur verliert.“

Stefan Forbrig | So., 18. April 2021 - 13:13

Antwort auf von Gerhard Lenz

...empirisch bei Ihnen Herr Lenz, statt sich mit sachlichen Argumenten von Frau Lengsfeld auseinanderzusetzen, wird von Ihnen wiederholt mit populistischem Schmutz nach ihr geworfen, der noch dazu jeglicher Logik und Wahrheit entbehrt, nur um sie nicht zur Kenntnis nehmen zu müssen.
Sie wissen nichts über Frau Lengsfeld, ich kenne sie persönlich und sie ist als ehemalige Bürgerrechtlerin für mich über jeden Zweifel erhaben.
Sie sind unverschämt.

Wilfried Düring | Sa., 17. April 2021 - 13:40

Antwort auf von Werner Gottschämmer

"... Söder ist der Garant dafür, dass Deutschland als Sanierungsfall im Wahlkampf nicht zur Sprache kommt. Sobald Söder nominiert ist, wird das einsetzen, was im 'Spiegel' bereits vorexerziert wurde:
Es werden alle seine sich widersprechenden Äußerungen seziert und ihm von den Medien um die Ohren gehauen werden.
Die Medien, die voll auf Baerbock-Hype setzen, werden in Söders Maskengeschäfte und die Subventionen für die Firma seiner Frau schauen. ..."

https://www.achgut.com/artikel/vera_lengsfeld_die_zerstoerung_der_cdu_i…

Lisa Werle | Sa., 17. April 2021 - 10:01

Angela Merkel hat nie irgendeine Idee entwickelt zum Wohle dieses Landes. Im Gegenteil, sie hat Deutschland preisgegeben für einen Multikulti-Wahn, für Gender-Ideologien, für eine Klima-Hysterie ohne jeden pragmatischen Lösungsansatz und für die dümmste und teuerste Energiepolitik der Welt. Sie lässt sich gerne steuern aus dem Ausland, denn das verheißt globalen Ruhm für Angela und sie hat ja noch Pläne für die Zukunft. Auch die ‚Repräsentanten‘ innerhalb von CDU/CSU waren nur interessiert am eigenen Machterhalt und an den lukrativen Nebengeschäften – wie sich jetzt herausgestellt hat. Und jetzt auch noch Söder: ein mindestens so großer Opportunist wie Merkel. Er wird den Grünen dabei helfen, den Wohlstand unseres Landes endgültig abzuwickeln. So richtig gut eingeschleimt hat er sich ja schon. Denn ein Opportunist hat keine eigenen Ideen.

Nicht Merkel ist das Problem, sondern die Menschen, die ihr nachlaufen. Die CDU ist doch nur noch ein Schmelztiegel für Opportunisten und Mitläufer geworden. Diese CDUler haben Merkel auch noch dabei unterstützt, die CDU ins Abseits zu drängen. Wem tut denn jetzt noch ein CDU-Politiker leid, der nun sein gut dotiertes Mandat verliert? Diese Mitläufer haben es sich wahrhaft verdient. Zitat Merkel: "Die CDU hat keinen Rechtsanspruch auf das Kanzleramt", "Denn wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft".

WER fleißig und interessiert ist unter den "CICERO"-Lesern wird eventuell "Mitbekommen" haben, dass ein Heinrich Heine im Internet bereits mit dem Begriffchen DEUTSCHLAND gestrichen worden ist. Vermutlich rassistisch und antidiskriminierend.

Hier von Heinrich Heine: "Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht ..." Zitat Ende.

Ein anderer HERR oder DAME spielt hier auch keine ROLLE mehr:

ein Von Fallersleben: "Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten ..?"

Einigkeit und Recht und Freiheit!

Erinnert das an die deutsche Nationalhymne? ??

Joachim Baumeister | Sa., 17. April 2021 - 10:02

Mit der Bezeichnung Goldene Jahre zielten Sie wahrscheinlich auf die persönliche Befindlichkeit dieser Kanzlerin der vergangenen Jahre ab. Für unser sediertes in Kritiklosgkeit und linksgrüner Moralattitüde versunkenes Land kann das wohl kaum gelten, mit Infrastrukurdesaster, hohen Strompreisen, veralteter Digitalisierung, Flüchtlingsproblemen etc.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 17. April 2021 - 10:07

Ich kann Ihnen nur bedingt zustimmen. Mit Frau Merkel kam die politische Ausrichtung der CDU auf Umfragen in den Medien. Alles moderne, dass nach dem Willen der Medien umgesetzt werden sollte, bekam hohe Zustimmung. So kann man eine willfährige Politikerin manipulieren und Frau Merkel lies es bis heute zu, unterstützt von an Abgeordnetenjobs hängenden Funktionären. Nie wurde vor Merkel dauerhaft eine so populistische, argumentationsfreie politische Diskussion geführt. Man sieht es an dem Kampf gegen die AfD, wo sogar der Verfassungsschutz helfen muss, weil Argumente gegen die ehemals eigene konservative Klientel fehlen. Werte passen da nicht ins Konzept.
Dazu kommt, dass ein Söder, dessen Umfragewerte weiter genauso schnell fallen können, wie jene der Union, diese „retten“ soll. Den grünen Kanzlerkandidaten wird von den Medien unbegrenztes Charisma bescheinigt. Ist das die Voraussetzung für gutes regieren oder gehören noch andere Qualifikationen dazu?

Dr. Stockinger | Sa., 17. April 2021 - 16:02

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

"Wie lange haben Sie hauptberuflich gearbeitet? Und falls ja: womit?"

Zwei Jahre in Hannover bei der Presse?

Keck & Kess vereinen sich - das täte so genau nicht hinhauen: 20 Jahre studiert, um dann "Berufspolitiker" zu werden der JusoVorsitzende KEVIN von Künast ohne H ... bei Claudia R. etc.,pp ...

Werner Peters | Sa., 17. April 2021 - 10:24

Wäre ich Kabarettist würde ich folgende These in den Raum stellen: Laschet und Söder sind sich im Grunde völlig einig, beide wissen um die programmatische Inhaltsleere der Union und infolge davon der geringen Wahlchancen bei der BT-Wahl. Was machen sie ? Sie inszenieren ein riesiges Ablenkungsmanöver zur Freude der Medien und machen auf gegenseitigen Kampf. Machten schon die alten Römer so. So hoffen sie, dass die Leute sich nicht mehr mit dem fehlenden Programm der Union beschäftigen, sondern mit Personen. Das mögen die Leute. Deshalb auch der Hinweis auf die läppischen Umfragen. Söder weiß nur zu gut, wie schnell die sich drehen. Aber das Spiel geht weiter. Heute berichtet die WELT über neue Umfragen, wie der Kampf der beiden bei den Leuten ankommt. Auch hier liegt Söder noch vorn aber nicht mehr so deutlich wie bei den älteren von ihm gern genutzten Umfragen. Und das Spiel scheint zu funktionieren: die Union als Partei legt zu und liegt wieder über 30%. Was will man mehr.

Klaus Decker | Sa., 17. April 2021 - 10:43

Nun haben auch die Freunde von CDU/CSU erkannt, dass zu einer großen Persönlichkeit ein großes Programm gehört: AfD-Abwehr im Osten und Klimapolitik im Westen. Ich bin sicher, dass wird zu einer Mobilisierung in der Kanzler-Partei führen, wie wir sie schon lange nicht mehr erlebt haben. Und erst der Wähler, der solche klaren Worte schätzt. Um die Zukunft müssen wir uns
nun endlich keine Gedanken mehr machen!
Satire Ende: Mich bewegt folgende Frage sehr - bin ich verrückt, wenn ich dieses Programm Schilda zuordne, oder sind da einige Politiker so
autistisch, dass sie ihren Schwachsinn als Angebot an den Bürger verstehen? Egal, zu mindest halten sie uns Wahlbürger für so blöd,
dass wir ihre Phrasen nicht als das erkennen, was sie sind: eine Frechheit!

Gerhard Schwedes | Sa., 17. April 2021 - 10:53

Ich bin sehr angetan von A. Graus Artikeln, aber dieses Mal liegt er in meinen Augen völlig daneben. Tema Söder: Was, wenn Söder irgendwann eingesehen haben sollte, dass die Kanzlerin, die Medien und der ganze links-grüne Laden, der die Deutungshoheit erlangt hat, nur damit zu schaffen ist, indem man Mimikry treibt, was nichts anderes bedeuten würde, als lins zu blinken, um nach dem Erringen der Macht die verdrehte Partei, die noch verdrehteren Medien und schließlich die ganze deutsche Gesellschaft wieder aufs rechte Gleis zu setzen? Der entscheidende Satz Söders, der leider von den Medien und Politikern verschlafen wurde, heißt: "Wir dürfen den Grünen und der SPD nicht das Land überlassen." Damit hat er ins Schwarze getroffen. Sollte er mit seinem Links-Schwenk-Marsch nur das Mittel dazu gefunden haben, eines Tages wieder eine echt konservative Realpolitik zu praktizieren, dann hätte er sich für das Land verdient gemacht. Sollte dies der Fall sein, kann man ihm nur Glückauf wünschen.

Yvonne Stange | Sa., 17. April 2021 - 11:18

.... welche Jahre denn als die "goldenen" in der Merkle Ära gelten? Oder was mit "Glück" gemeint ist? Ich dachte hier zeitweise, ich lese den Postillon. Für viele sind es eher die Jahre der Zerstörung.

Helmut Bachmann | Sa., 17. April 2021 - 11:24

zum letzten gemeinsamen Ziel: Machterhalt. Umfragewerte vor Fähigkeit, die Steuerung der Massen ist wichtiger, als ein eigener Standpunkt und sinnreiche Politik. Wer aber mit dem Zeitgeist ins Bett gehen will, wird mit Identitätsstörung aufwachen. Dies wiederum passt zum ganzen Land. Insofern ist die CDU ein Abbild des identitätsgestörten Deutschlands.

Urban Will | Sa., 17. April 2021 - 11:27

dann unterstellt man ja, dass diese Person hierzu wesentlich beigetragen hat. Vielleicht hätten Sie, Herr Grau, diesen Begriff besser in „“ gesetzt.
Wie Sie vollkommen richtig schreiben: Merkel konnte ins von Schröder vorgewärmte warme Bett steigen. Die weltweit und somit auch in D boomende Wirtschaft war gewiss nicht ihr Werk.
Die fast verlorene Wahl 2005 war quasi das Ende dessen, was sie noch im Wahlkampf gesagt hatte, dort hatte sie die Agenda noch als „nicht ausreichend“ bezeichnet.
Am Wahlabend begann der Links – Schwenk und das allmähliche Anbiedern an den links – grünen Zeitgeist.
Der Klatsch – Verein zog kritiklos mit und ist nun da, wo er hingehört, da haben Sie vollkommen Recht, Herr Grau.
Die CDU ist inhaltlich so hohl wie ein Überraschungsei und in dem gelben Ding, was da drin herum poltert, hockt der grüne Shrek aus Bayern, den sie nun herauslassen.
Vielleicht geht es nochmal gut, der Michel ist sehr leichtgläubig, aber ihre alternde Stammkundschaft haben sie nicht ewig.

Christa Wallau | Sa., 17. April 2021 - 11:28

Ach, lieber Herr Grau, wie oft dürfte uns das Wort "einst" wohl in Zukunft in den Sinn kommen?

Außer der Börse, die wie eine wild gewordene Hummel brummt, u. einer dank Auslandsnachfrage boomenden Großindustrie war "einst" in Deutschland alles gesunder, vernünftiger. Es gab unterscheidbare Parteien,
ein effizientes Bildungssystem, soziale Marktwirtschaft, kaum Parallelgesellschaften,
gemeinsame gesellschaftliche Werte, realistische Einschätzung deutscher Möglichkeiten im Hinblick auf die Welt ... Man könnte endlos fortfahren.
Tempi passati.
J e t z t haben wir d a s, was uns militante Außenseiter mit ihren niemals mehrheitsfähigen Ansichten unter der DDR-ideologisch beschränkten, eiskalt-machtbewußten Kanzlerin einbrocken durften, da die meisten Deutschen wohlstandsträge vor sich hin dösten:
Gender-Debatten, "Fridays f. Future", "Black Lives Matter", NGOs, die Schleppern zuarbeiten, wachsenden Islam, während die christlichen Kirchen ihre Botschaft verraten, ausufernde Schulden..

Ernst-Günther Konrad | Sa., 17. April 2021 - 11:29

Klasse Ihre Analyse Herr Grau. Bin mit allem einverstanden. Die Frage ist: Wie geht's weiter?Am Konsequentesten für die CDU wäre endlich eine öffentliche Abkehr von Merkel. Laschet müsste ihr nahelegen, endlich die Partei zu verlassen, die sie gründlich begonnen hat zu zerstören. Frau Merkel wurde das Parteibuch hinterher getragen, sie selbst hat nie einen Antrag gestellt. (Interview mit Vera Lengsfeld) Sie war nie auf konservativ-bürgerliche Politik ausgerichtet. Sie hat mit der Spendenaffäre lediglich die Möglichkeit bekommen, auf ihre Art aufzuräumen. Und ja, die CDU hat sich von ihr vereinnahmen lassen und huldigt ihr bis heute. Für mich ist dasDilemma nur aufzulösen, wenn Merkel vorzeitig zum Rückzug gezwungen wird und Laschet das Segel wieder in die Mitte dreht. Das wird er nicht allein schaffen. Da braucht es am Ende auch die FDP und die AFD.
Ja, mancher Wähler würde abspringen, aber viele Wähler würden sich wieder umentscheiden und CDU wählen. Nur, es fehlt an einem Programm.

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 17. April 2021 - 11:37

verkehrt, kenne die CDU/CSU aber ohnehin viel zu wenig, um die Vorgänge jetzt wirklich beurteilen zu können, aber haben Sie, Herr Grau, nicht vergessen, etwas zur Schadensbegrenzung zu schreiben?
Sie hören doch bei Sorge auf...

Wolfgang Tröbner | Sa., 17. April 2021 - 11:46

Da haben Sie recht, Herr Grau. Dass sich diese einstmals stolze Partei nun in diesem desolaten Zustand zeigt, hat aus meiner Sicht vor allem eine Ursache: Merkel. Merkel hat sich in dieser Partei eingenistet und höhlt sie nun aus wie ein Parasit, der den Körper langsam, aber sicher von innen her zerstört, bis nur noch eine tote Hülle übrigbleibt. Merkel hat die CDU für ihre eigene Agenda instrumentalisiert, hat aber ansonsten mit dieser Partei nichts am Hut. Was ich persönlich absolut nicht verstehe, dass die CDU-Parteimitglieder sich nicht einmal dagegen ansatzweise wehren. Merkel hat ganz klar grün-rot-linke Präferenzen. Und zwar ausschliesslich die. Konservative Positionen? Fehlanzeige. Wenn die CDU wieder gesund will, muss sie sich von allem trennen, was irgendwie mit Merkel zu tun hat. Sie war und ist das pure Gift für die CDU. Und für das Land ...

Maria Arenz | Sa., 17. April 2021 - 11:53

Aber wir werden damit leben müssen. Besonders fatal hat sich ausgewirkt, daß Merkel sich vor allem dem Ende zu noch das falsche Stück von Shakespeare als Anleitung gewählt hat: Julius Caesar: "Laßt dicke Männer um mich sein, mit runden Köpfen , die des Nachts gut schlafen. Der Cassius dort mit seinem hohlen Blick, der denkt zuviel, die Leute sind gefährlich". Mit wem die Rollen der dicken Rundköpfe aktuell besetzt sind, braucht man wohl niemand erklären, ich bin mir nur nicht sicher, ob wirklich Merz am Ende den Cassius gibt oder nicht doch der Söder.Der aller- dings ein bißchen arg viel an seine Karriere denkt und zuwenig darüber, was er anrichtet.

W.D. Hohe | Sa., 17. April 2021 - 12:01

Ihre Beschreibung des "War & Ist" trifft es wohl wieder mal exakt.
"Wer Ebbe und Flut umdeuted, etrinkt am Strand - auf der Luftmatratze" - WD Hohe

Karl-Heinz Weiß | Sa., 17. April 2021 - 12:17

Entscheidende Fehler waren der Wahlkampf 2013 gegen die FDP und die Anbiederung an die GRÜNEN bei den Koalitionsverhandlungen 2017. in beiden Fällen agierte Frau Merkel ähnlich prinzipienlos wie momentan Herr Söder. Deshalb hat keiner in der christlichen Nicht-Union Grund zur Klage.

Dr.Andreas Oltmann | Sa., 17. April 2021 - 12:50

Ja, ich glaube das auch, die Zeit als Volkspartei ist vorbei. Ein vergleichbarer Prozess wie bei der SPD, getriggert von abgehobenen Parteichefs und Abgeordneten, denen es nur um die eigenen Posten geht, nicht zum Wohle Deutschlands, sondern zum Wohle des eigenen Bankkontos.
Merkels Verdienst: sie hat soviel Abhängigkeiten geschaffen, dassneben ihr keine eigene Meinung geduldet wurde. Abhängigkeiten vom Geld des Bundes, dem der Steuerzahler also, mit dem sie die Industrie gekauft hat, z.B. bei der Energiewende und der Autoindustrie und der Landwirtschaft, nach dem Motto, ihr kriegt Geld, müsst aber so Spuren, wie ich das will. Das lähmt jede Eigeninitiative, weil jeder nur noch aktiv wird, wenn er bezuschusst wird. So auch im Gesundheitswesen, in der Wissenschaft - nicht die eigene Meinung wird zur Diskussion gestellt, sondern willfähriges Verhalten belohnt. Egal, ob zielführend und praktikabel- Hauptsache, keine Abweichung vom vordiktierten Kurs.

Christoph Kuhlmann | Sa., 17. April 2021 - 13:22

Durchblick hat. Söders taktische Volten lassen manchen zögern, aber verglichen mit Merkel ist er doch ein Ausbund an Ehrlichkeit und Transparenz. Der Linksschwenk war notwendig, da die CDU auf viele Jahre hinaus bei Konservativen und Nationalliberalen jede Glaubwürdigkeit verloren hat. Insofern lassen sich große Teile der ehemaligen Klientel nur noch durch Taten und nicht durch Worte überzeugen. Söder stand also vor der Wahl die Spaltung von der CDU zu vollziehen oder nach links zu schwenken. Immerhin ist er jetzt in der Position einen Großteil von Merkels Wasserträgern möglicherweise in die Knie zu zwingen und das ohne übermäßiges eigenes Risiko. Söder hat Zeit. Haben Laschet, Bouffier Strobl und andere sie ebenfalls?

Charlotte Basler | Sa., 17. April 2021 - 15:01

Ist es nicht auffällig? Während H. Söder im Volk scheinbar breite Zustimmung (80%?) erfährt, wird er auf einmal von fast allen Medien angegriffen. Warum? Was oder wer steckt dahinter? Wird doch nicht die listige Stiefmutti auf alternativlose Rückkehrerin pokern?

Heidemarie Heim | Sa., 17. April 2021 - 15:17

Allein mit Umfragen (Beliebtheitswerte) lässt sich eben auf Dauer keine Politik machen. Die dadurch gewonnene Ablenkung unterbliebener "Taten" oder krasser Fehlentscheidungen mag eine lange Zeit trotz verschütteter Milch tragen, aber die Union ist nun an einen Punkt angelangt wo dem Milchmädchen der Krug aus der Hand fällt und der erhoffte Gewinn auf der Strecke bleibt. Im Fall der Union, insbesondere die im Osten der Republik leichtfertig abgeschriebenen konservativen Wähler hin zur AfD , und selbst der im Westen geringere Teil dieser Wechsel-oder Protestwähler von 5-8% könnten das Zünglein an der Waage zugunsten der Grünen bzw. der Kanzlerschaft sein. Dahingehend ausgerechnet einen laut eigener Aussage in erster Linie Bekämpfer dieser Partei und ihrer Wähler für den Wahlkampf zu bevorzugen, erscheint mir wenig einleuchtend zur Rückerlangung von einem ehemals Wahl-Klientel. Sei denn, man setzt mit Hoffnung auf eigenen Mandatserhalt im Fall Söder
wieder rein auf Umfragewerte? MfG

Albert Schultheis | Sa., 17. April 2021 - 16:42

"Die goldenen Jahre der Merkel-Ära sind vorbei" - Sorry, aber die gab es nie! Ja, es gab Goldene Jahre der Bonner Republik, aber spätestens mit der Inthronisierung Merkels gab es nur noch ein Abrutschen schräg nach unten - zunächst mit leichtem, dann mit stetig zunehmendem Gefälle, das spätesten ab September 2015 in den freien Fall überging. Wie konnte das nur passieren? Man muss es hauptsächlich an dieser einen Person festmachen mit ihrer sozialistischen Sozialisation im SED-Einheitsstaat. Diesen grundlegenden Frame of Mind war sie nie imstande zu überwinden. Sie hat in 16 Jahren kein einziges Problem gelöst, sie hat immer nur Probleme mit Geld zugeworfen und neue gigantische Probleme geschaffen! Sierichtete alles zugrunde wie eine Kaiserin Midas, die politische Kultur, den Staatshaushalt, die EU, sogar die große Solidarität der Bürger untereinander - was sie anpackte wurde nicht zu Gold, sondern zu Sch****! Und die anderen in ihrer Partei zollten ihr stundenlang klatschend Ovationen!

Rob Schuberth | Sa., 17. April 2021 - 20:12

Huch, jetzt hängt ein Teil der Journaille dem Söder also dieses Menetekel des Polithasardeurs um.

Hat man dort Angst er könnte doch noch Kanzler werden...offenbar schon.

Herr Söder ist einer der wenigen Politiker der die Zeichen der Zeit schneller erkennt als andere.
Zudem nutzt er dann - auch gnadenlos - einfach die Chancen die ihm das bietet.

Für einen Politiker kann ich daran nicht falsches erkennen.

Karl-Heinz Trieglaff | Sa., 17. April 2021 - 21:01

Wie konnten CDU/CSU am 22. November 2005 nur so dumm sein einem ehemaligen? politischen Gegner, von Kindheit an durch die SED indoktriniert, die
Kanzlerschaft Deutschlands angedeien zu lassen.
Goldene Jahre, welche Goldenen Jahre?

Markus Michaelis | Sa., 17. April 2021 - 21:16

Der Fehler der CDU ist, dass sie sich und die "bürgerliche Mitte" zu lange in dem Glauben bestärkt hat, dass man in all den Aufgaben und Änderungen in der Gesellschaft, in Europa und in der Welt DIE Mitte, DAS Richtige, DIE Menschen (weltweit!), DIE Zukunft, DAS Europa etc. vertritt. Alle Widersprüche hoffte man auf das Problem "Rechts und Populismus" schieben zu können.

Das prallt natürlich irgendwann frontal gegen "DIE Realität", die einiges bunter und widersprüchlicher ist. Wo man in so einer bunten Realität seinen Platz sieht, welche Kompromisse und Abgrenzungen man wählt, damit hat man sich lange nicht beschäftigt und jetzt findet man aus dem Wunschbild nicht mehr geschlossen heraus, weil Jahren an Debatten fehlen um wenigstens einen gemeinsamen Diskursraum zu halten.

Die Grünen bedienen diese Wunschvorstellung aus der Opposition im Moment noch konsequenter. Ob sie auch einen Plan haben, wie sie damit in der Realität umgehen, sollten sie an die Macht kommen, wird man sehen.

Armin Latell | So., 18. April 2021 - 08:27

...Das alles war kein Verdienst der CDU,... Und noch viel weniger von Merkel. Deren "Erfolge" werden wir in den kommenden Jahren bitter und teuer zu bezahlen haben, nicht nur monetär. Es ist eben so: wird's dem Esel zu wohl, geht er aufs Eis.