Die Kontrahenten Markus Söder und Armin Laschet an diesem Dienstag / picture alliance

Machtkampf um Kanzlerkandidatur - Mit aller Härte

Der Showdown zwischen Markus Söder und Armin Laschet vor der Unionsfraktion ging zugunsten der CSU aus. Gleichwohl kann der CDU-Chef jetzt nicht auf die Kanzlerkandidatur verzichten. Beharrt die CDU auf ihrem Vorschlagsrecht, bleibt Söder nur der Rückzug. Der Schaden für alle ist schon da.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

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Wer es gut mit der Union meint, wird sagen, die sehr offene und sehr kontrovers Diskussion zwischen CDU und CSU wie innerhalb der gemeinsamen Bundestagsfraktion ist ein Zeichen für eine lebendige, diskussionsfreudige Partei.

Wer es schlecht meint mit der Union, wird sagen: Die Zerstrittenheit in der Frage der Kanzlerkandidatur ist ein weiterer Beleg für die Sozialdemokratisierung von CDU/CSU – nicht nur inhaltlich, sondern auch beim Kampf jeder gegen jeden.

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Thomas Hechinger | Di., 13. April 2021 - 21:22

Warum Journalisten Machtkämpfe immer als Zeichen von Zerstrittenheit wahrnehmen, die die Wahlchancen der jeweiligen Parteien schmälerten, bleibt ihr Geheimnis. Unter normalen Umständen sind Machtkämpfe für die Zuschauer spannend. Und wenn bis zum Wahlabend noch genügend Zeit verbleibt und der Sieger im Kandidatenrennen die Parteien oder das Parteienbündnis hinter sich versammeln kann, ist alles gut.
Nur - wir leben nicht in normalen Umständen. Wir leben mitten in der größten Krise seit dem 2. Weltkrieg. Und beide Kandidaten sind ungeeignet. Herr Laschets Charakter hat sich mir in der Klausurenaffäre offenbart. Die Hemdsärmeligkeit, mit der er Regeln "frei interpretiert", läßt nichts Gutes für seine Gesetzestreue als möglicher Kanzler erahnen. Und der Herr Söder ist der wandelnde prinzipienlose und brutale Machtopportunismus in Person. Mir graut vor ihm. Vor der Wahl zwischen Skylla Laschet und Charybdis Söder würde ich Skylla wählen. Aber mich fragt eh keiner.

Robert Müller | Mi., 14. April 2021 - 10:24

Antwort auf von Thomas Hechinger

Ich glaube das ist es nicht. Merkel sagte, dass Bayern weiter von den Bundesvorgaben weg ist als NRW.

Eher scheint mir das Problem zu sein, dass die CDU- Parteiführung sich gegen die Meinung der CDU Mitglieder für Laschet entschieden und damit einen unbeliebten Parteiführer bekommen hat. Schon damals war Söder beliebter gewesen, aber die CDU- Führung nahm lieber Laschet statt Merz. Jetzt hat sie den schwächsten der drei Männer an der Backe.
Sollte Söder Kanzler werden, wer macht dann den Parteichef, wenn Laschet in NRW bleibt? Wahrscheinlich wäre dann Brinkhaus, der Fraktionschef, die geeignete Wahl. Tja, Merkel hat halt nicht vom Ende her gedacht. Sie wusste nur wen sie nicht wollte und sonst: nach mir die Sintflut.

Nun, seit der Franke der FDJ-Sekretärin in den Körperteil gekrochen ist, in dem sich der Karnevalsprinz schon befand, habe ich für ihn auch nur noch Verachtung übrig. Dennoch muss man festhalten, dass mit L. diese ausgemerkelte Partei keinerlei Chancen hat, was schlimmstenfals GRR bedeutet. Und meine Vorfreude, dass diese Partei der ganz mehrheitlich Charakterlosen und Opportunisten endlich auf der Ersatzbank landet, ist weniger groß als meine Negativerwartungen an eine Koalition aus Saturierter Beamtenpartei, der Partei mit dem Namen der ehem. SPD und den Post-Ulbrichts. Andererseits muss man aber auch festhalten: Alle drei haben inzwischen - bei aller teils fragwürdiger Programmatik - immer noch mehr demokratische Kultur als der Merkelverein. Welch Dilemma.

Michael Sauer | Di., 13. April 2021 - 21:23

Also ich bin wirklich kein Freund von Dr. Söder, den ich für den Prototyp eines opportunistischen Macchiavellisten halte, aber Laschet kann doch nicht so verblendet sein, dass er glaubt, die über einen langen Zeitraum bei allen Instituten katastrophalen demoskopischen Zahlen für seine Person seien wirklich in ein gutes Wahlergebnis umzudrehen. Wenn er es wirklich gut mit Deutschland und aber auch der CDU meint, muss er Söder den Vortritt lassen. Ein Kanzler Söder, egal in welcher Koalition, wäre allemal besser, als eine am Boden zerschmetterte CDU/CSU und dann eine GRR-Koalition unter Führung von Annalena B. Sein Wahlsieg von 2017 war eher eine Abwahl der Regierung trotz einer populären Landesmutter und der knappe Nichteinzug der Linken sicherte die schwarz-gelbe Koalition mit 1 Stimme Mehrheit.

Karl-Heinz Weiß | Di., 13. April 2021 - 21:25

Der Selbstzerstörungsmechanismus ist jetzt auch in der letzten verbliebenen Volkspartei wirksam. Dass sich die CDU-Führung dermaßen düpieren lässt-unbegreiflich! Wenn Laschet entnervt zurückziehen sollte: wer stoppt Söderman und wo liegt der Unterschied zwischen den Masken-Abzockern und den CDU-MdB, die ihrer Parteiführung in den Rücken fallen?

Franz Gailer | Mi., 14. April 2021 - 11:29

Antwort auf von Karl-Heinz Weiß

Ein starker Begriff. Aber es gibt ja nicht nur Demokratie für das Volk, auch innerhalb einer Partei wird heftig gerungen. Ist das nicht normal? Die Union hat es versäumt, Regularien für die Kandidatenfindung festzulegen. Jetzt steht Meinung eines Führungszirkels gegen Meinung der Basis. Schlimm? Nein!

Dorothee Sehrt-Irrek | Di., 13. April 2021 - 22:15

einzelne Abgeordnete der CDU oder CSU gehen, aber so einen Kampf habe ich nicht erwartet.
Dann stimmte ja, was Herr Gathmann andeutete, Markus Söder scheint aufs Ganze zu gehen.
Er tut dabei m.E. etwas, was ihm etl. nicht bewußt ist.
Die "schlechte" Situation der CDU hat noch nichts mit Armin Laschet zutun, evtl. aber viel mit Angela Merkel.
Die CDU tut sich durchaus manchmal sehr schwer mit der Kanzlerin, deshalb mußte diese ja den Parteivorsitz aufgeben.
Laschet ist einem Machtkampf mit Angela Merkel eher ausgewichen und meines Erachtens eher aus Rückicht auf die Partei und dem Wunsch, diese nicht zu spalten.
Deshalb hat Laschet gegen Merz gewinnen können, der klar gegen Merkel stand/steht.
Söder scheint jetzt die relativ schwache Position Laschets, wegen dessen Loyalität zur CDU, m.E. nicht Merkel, zu nutzen, um die CDU zu "kapern".
Ich hielte das für ein abgrundtief schlechtes politisches Foulspiel, ein "Null Ouvert", bei dem er aber evtl. den letzten Stich bekommt und verliert..?

Gustav Ehlert | Di., 13. April 2021 - 22:54

Wieso ist ausgerechnet Herrn Müller-Vogg als bislang betont konservativer Publizist eigentlich so viel an einer Kandidatur Laschets gelegen?

Und was soll die ständig von allen Medien derzeit rauf- und runtergebetete Phrase, dass Laschet auch als Parteivorsitzender verloren wäre, wenn er auf die Kandidatur verzichten würde?

Wäre es nicht, ganz im Gegenteil, viel mehr ein Ausdruck von Stärke und Gelassenheit, wenn Laschet sagen würde: "Ach, weißt du, lieber Markus, du hast nach Lage der Dinge die deutlich besseren Chancen auf einen Wahlsieg als ich. Also mach du das mal!" ?!

Gerade dieses verzweifelte sich festklammern an der Kandidatur zeigt doch im Grunde viel mehr, wie schwach Laschet eigentlich ist. Wenn er nur eine Chance hätte, Partei-Chef zu bleiben, wenn er auch Kanzlerkandidat würde - na dann könnte man ihn doch gleich vergessen.

Gerade angesichts dessen, dass die Parteispitze geschlossen hinter ihm steht, sollte Laschet über den Dingen stehen und Söder den Vortritt lassen.

Urban Will | Mi., 14. April 2021 - 08:07

sondern eine charakterlose Pöstchenerhaltungsmaschine.
Es war mehr als dumm, die Kandidatenfrage nicht schon vor der Wahl des neuen Vorsitzenden geklärt zu haben. Sprich: Söder klar zu machen, dass man auf jeden Fall dem Neuen das alleinige Entscheidungsrecht überlässt.
Dass man jemanden in dieser für das Land so schwierigen Phase auf den Thron setzt und ihm dann die Kanzlerschaft nur deshalb nicht überlässt, weil die doofen Umfragewerte nicht passen, lässt tief blicken. Angsthasen.

Schon bei Trump hat man gesehen, was Umfragewerte am Wahlabend wert sind.
Söder ist ein Medienprodukt.

Man war dumm, sich von ihm mit der Fraktionsbefragung aufs Glatteis führen zu lassen.

Mir ist dieser schwarze Laden egal, es wird früher oder später eh auf GRR und den ganz großen Knall hinauslaufen müssen, damit dieses Land mal aufwacht.

So blöd das jetzt auch klingt: Je früher und v.a. schneller wir diesen Spuk hinter uns haben, desto besser. D ist so oder so gerade auf Eisberg – Kurs.

sie treffen den Punkt. Ich habe mal die 16 Jahre CDU/CSU Regierung Revue passieren lassen und mir fällt nichts ein warum ich CDU/CSU wählen soll da ist in 16 Jahren nichts nennenswertes passiert ausser zum Bspl. die Bundeswehr abschaffen und das auch recht dilettantisch, wer kennt noch die Namen der diversen Verteidigungsminister/innen und ihre Leistungen und ihrer Skandälchen? Ach doch da war noch Atomwiedereinstieg und Atomausstieg also für den Steuerzahler eine recht teure Angelegenheit usw.. Also wer kann mir von nennenswerten Taten der CDU/CSU Riege berichten in den letzten 16 Jahren? Die jeweils 16 Minuten Ovationen für die CDU Vorsitzende, die natürlich eine Meisterleistung sind , lassen wir mal aussen vor.

Sie klingen wie das Orakel aus Dresden, das beinahe täglich, seit Jahren, den Untergang Merkels oder den 3. Weltkrieg voraussagt

Was Zustand und Zukunft der Union angeht, wissen wir natürlich den Wunsch als Vater Ihrer Erkenntnisse.

Solange sich die Union nicht in irgendeine angeblich erzkonservative Nachkriegs-CDU zurückverwandelt und die rechtsextreme AfD mit offenen Armen zur Regierungsbildung einlädt, hat sie von Ihnen keine faire Behandlung zu erwarten!

Selbstverständlich, und das wissen Sie vermutlich, müssen Sie einen Söder mehr fürchten.
Ein Laschet ist relativ schnell angezählt, das hat er in der Vergangenheit gezeigt. Dann wankt er, macht die Politik, die ihm am meisten Zustimmung verspricht - siehe sein Lockerungstheater letzten Herbst.

Andererseits dürfte Ihre AfD davon höchstens marginal profitieren. Zu grotesk sind die Aussagen der Rechtsextremisten zur Bekämpfung von Corona. Und überhaupt beschäftigt man sich ja lieber mit dem Korpsgeist des deutschen Soldaten..

immerfort als „rechtsextrem“ bezeichnen, sollten Sie das Wort „fair“ besser nicht verwenden.

Nun gut, Sie schwimmen mit im Strom und stürzen sich wie die Geier auf jedes Wörtchen aus den Reihen der Blauen, die aus Ihrer Sicht „klar“ belegen, dass die „rechtsradikal“ sind. Und zwar ALLE.
Schön pauschal drauf hauen ist ihre Spezialität.

Mit Ihren Maßstäben gemessen sind alle Grünen pädophil oder inhuman (wg. Palmers Äußerungen zu den Alten), alle Sozen Rassisten (wg Sarrazin) und potentielle Mörder (wg d Äußerungen von Klein Bengt), alle Linken Mörder (Kapitalisten erschießen oder internieren).
Ich denke, diese Liste an Absurditäten könnte man verlängern.
Aber, werter Herr Lenz, Pauschalisierungen werden uns kaum weiter bringen und auch Sie werden es noch erleben, dass man mit den Blauen zwecks Regierungsbildung verhandelt.

Den Söder fürchten? Nö.
Soll er ruhig antreten, ich wette mit Ihnen, er holt nicht mal die derzeitigen 27%. Noch ist kein wirklicher Wahlkampf.

Klaus Funke | Mi., 14. April 2021 - 10:13

Ich denke nach wie vor, diese Kandidaten-Show ist in Teilen eine Inszenierung und sehr wohl mit der Kanzlerin und heimlichen Parteichefin abgestimmt. Die alte Frage (übrigens von M.T. CICERO erfunden): "Cui bono?" - "Wem nützt es?" bringt uns auch hier ans Ziel. Merkel ist die einzige, der dieser "Streit" nützt, so kann sie ihr Ermächtigungsgesetz leichter und unbemerkter durchbringen und derweil auch ihre Personalrochaden vorbereiten. Man redet von Kompromiss. Wie könnte der aussehen? Söder wird Kanzler und Laschet wird Bundespräsident? Oder umgekehrt? Irgendeinen fetten Brocken muss man dem "Verlierer" schon hinwerfen. Söder ist besser für die Medien, der kann besser verkaufen und auch im Ausland würde er bella Figura machen. Er "überragt" alle! Laschet wirkt zu hausbacken. Der ist was für die Hinterzimmer und für den Innendienst. Wenn die Abgeordneten, die alle ihre Sessel behalten wollen, entscheiden, dann für Söder. Der ist der Speck für die Wähler. Trotzdem: All options open!

Genau die Abgeordneten die ihren Sessel jetzt retten wollen werden die Ersten sein, welche den Sessel verlieren. Man kann doch nicht so dumm sein und ausgerechnet den Falken Söder, der sein Fähnchen immer nach der Windrichtung dreht, die Kanzlerkandidatur antragen. Man sehe doch nur die augenblickliche linke Tour wieder.
Nicht nur ich werde dann meine Stimme den Grünen geben und hoffentlich der CDU eine mindestens 4 jährige Ruhepause verordnen. Mit Laschet bestünde wenigstens die
Hoffnung auf Ausgleich, mit Söder ginge es mit der CDU bergab.

Ernst-Günther Konrad | Mi., 14. April 2021 - 10:27

"Der Schaden für alle ist schon da." Ja, so ist es. Aber nicht erst seit diesem unwürdigen Geschacher. Die Schadenslage hat schon viel früher begonnen, sich zunächst still und leise, dann immer stärker wahrnehmbarer auszubreiten. 2011 Ausstieg aus der Atomkraft wegen Fukushima, 2013 Griechenlandrettung, ( Entstehung der AFD), 2015 die Migrationsentscheidung, etliche größere Fehlentscheidungen in der EU. Ein schleichender Verlust konservativer-bürgerlicher Werte, die Abtretung nationaler Rechte, Corona Hysterie und Versagen, Impfstoffversagen, Eingriff in Wahlen usw.
Das alles begleitet durch Zersetzung der Union von innen heraus. Kritiker wurden "entsorgt", Konkurrenz im eigenen Lager verhindert. Besetzung aller wichtigen Positionen mit Merkel Getreuen. Gleichschaltung des Bundestages in Richtung links-grüner Verbotspolitik. Was wir derzeit erleben, ist der Weg zum großen Knall. Es brodelt bis die Merkel Suppe überkocht. Söder und Laschet sind ihre Kochlöffel mit denen sie herumrührt.

Da bin ich ganz bei Ihnen und ich danke Ihnen. Lassen wir den kleinen Kläffer am Rande hinterm Zaun weiterbellen. Die Karawane zieht weiter. Und alles läuft auf den "Big-Bum-Beng"* hinaus. Merkels Spielchen stehen vor dem Aus. Vielleicht hat sie das einkalkuliert. (* damit könnte auch ein weltweiter, äußerer Knall gemeint sein)

Maria Arenz | Mi., 14. April 2021 - 11:05

wie Armin Laschet -der es nach so weit oben überhaupt nur geschafft hat, weil niemand je vor ihm Angst hatte-, sich aufgrund seiner unterirdischen Beliebtheitswerte beim Wahlvolk jetzt schon bei den der "Großen Kanzlern" sieht, wird vollends klar, zu was für einem Kasperltheater die Kür des Kanzlerkandidaten der CDU heuer verkommen ist. Die Rechnung von Merkel, 2018 durch Benennung einer so offensichtlich ungeeigneten und deshalb absehbar "rechtzeitig" scheiternden Nachfolgerin kurz vor Schluß angebettelt zu werden, noch einmal anzutreten, wird "dank Corona" wohl nicht aufgehen. Jetzt schon heißen Dank für den Scherbenhaufen, den sie der CDU und dem Land hinterläßt, wenn dank ihres nach hinten losgegangenen Schusses am Ende RRG an die Macht kommt.

Franz Gailer | Mi., 14. April 2021 - 11:25

Laschet ist nicht nur hartnäckig, er ist auch ein hervorragender Strippenzieher. Er hat sehr geschickt, eventuell mit der Drohung, den Vorsitz niederzulegen, die Unterstützung durch das Präsidium erwirkt. Dass er in diesem Führungsgremium gut vernetzt ist, versteht sich.
Damit hat er sowohl seine extrem schlechten Umfragewerte als auch die mangelnde Unterstützung durch Abgeordnete und Landesverbände beiseite geschoben. Dass Söder nun im Machtkampf seine Geschütze in Stellung brachte, kann niemand verwundern. Die Frage, was in diesem Machtkampf mehr zählen sollte, die Meinung eines abgehobenen elitären Zirkels, oder die Meinung der Bevölkerung und hunderter Abgeordneter, beantwortet sich von selbst

Tomas Poth | Mi., 14. April 2021 - 12:00

... werden uns alle die nächsten 4 Jahre treffen.
Egal wer es nun wird, jeder wird sich hinterher wünschen wollen dieses Erbe besser ausgeschlagen zu haben.
Wir sind in einem Umbruch befindlich, wohin das Pendel ausschlägt kann man nur spekulieren. Der Merkel-Autokratismus ist dabei eine der möglichen Pendelbewegungen.

Richtig lieber Herr Poth! Das was wir momentan erleben, sind Scharmützel und Ablenkmanöver bzw. Täuschkörper im politischen Luftraum bevor uns, wenn überhaupt, eine äußerst unangenehme Landung bevorsteht! Wir, die Passagiere sitzen erstarrt auf unseren Plätzen während die Crew versucht uns vom Gegenteil zu überzeugen. Bis man mit Blick auf die immer näher zurasende Erde gewahr wird, dass die zwei vorne im Cockpit noch darüber streiten, wie die Trimmung wieder in den Griff bzw. die Nase wieder hoch zu bekommen wäre. Unserer Erbengemeinschaft oder besser Schicksalsgemeinschaft stehen harte Zeiten bevor. Und ich sehe z.Zt. nur
Personen aus der zweiten Garnitur, die uns da einigermaßen glimpflich hindurch lenken bzw. bringen können bevor der große Knall kommt. Alles Gute! MfG

Norbert Heyer | Mi., 14. April 2021 - 13:18

Da haben sich die Verantwortlichen für dieses Desaster aber voll in die Grütze geritten. Wat nun? Eigentlich ist Herr Laschet gesetzt, zieht er jetzt zurück, ist die komplette Führung der CDU beschädigt. Setzt man dann auf Söder als Kanzler werden bestimmt viele Wähler ihre ursprüngliche Wahlentscheidung nochmals überdenken. Dann kann man ja besser das G-R-R Paket wählen, die halten sich jetzt ganz vornehm zurück und sammeln Pluspunkte ohne jedes eigene Bemühen. Die Kanzlerin ist merkwürdig ruhig: Nachdem sie ihrer Partei die Novellierung des Infektionsschutzgesetzes als „Mitgift“ ins schlingernde Boot gelegt hat, könnte sie jetzt doch noch Herrn Söder aufs Schild heben und ihn als den geeigneteren Kandidaten benennen. Damit hätte sie sich einen Abschied nach Maß beschert: Die eigene Partei entsorgt, den Grünen den Wahlsieg beschert und mit der geplanten Gesetzesänderung die Grundbasis für einen rasanten Umbau unseres Staates geschaffen. Hoffentlich denke ich nur etwas zu bösartig ...

Juliana Keppelen | Mi., 14. April 2021 - 18:46

sie sind vielleicht ein bisschen ironisch aber nach meiner Auffassung eigentlich noch im Rahmen des erlaubten. An was fehlts?

Liebe Frau Keppelen, 

wir haben Ihre letzte Replik gelöscht, da laut unserer Netiquette pro Artikel nur ein Kommentar sowie eine Replik auf einen anderen Kommentar vorgesehen sind. 

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