
- Der Letzte seiner Art
Prinz Philip repräsentierte jene Mischung aus geistiger Unabhängigkeit, militärischer Haltung, Witz und Sarkasmus, die von Format und Souveränität zeugen, und die dem politischen Führungspersonal unserer Tage so spürbar abgehen. Ein Nachruf von Alexander Grau.
Geboren wurde er als Prinz Philipp von Griechenland und Dänemark. Sein Vater war Prinz Andreas von Griechenland und Dänemark, ein Spross der Hauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg. Seine Mutter Alice von Battenberg, Enkelin Alexanders von Hessen und dessen nicht standesgemäßer Ehefrau. Sein Urgroßvater war der dänische König Christian IX., der seine Kinder unter anderem in das britische Königshaus und die russische Zarenfamilie verheiratete und so zum „Schwiegervater Europas“ avancierte. Entsprechend war er verwandt mit dem gesamten europäischen Hochadel, eine geradezu romantisch anmutende Gestalt aus einer fern gewordenen Vergangenheit: His Royal Highness Prince Philip, Duke of Edingburgh.
Doch die Welt, in die der spätere Gemahl von Königin Elisabeth II. hineingeboren wurde, war alles andere als romantisch. Sein Großonkel Georg I., ein 1863 von der griechischen Nationalversammlung zum König von Griechenland gewählter dänischer Prinz, war 1913 ermordet worden. Sein Onkel, König Konstantin I., musste nach dem Verlust des Griechisch-Türkischen Krieges 1922 abdanken. Philips Vater, der schon erwähnte Prinz Andreas, entging nur knapp einem Todesurteil und floh ins Exil.