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Tik Tok gilt als einer der beliebtesten Kanäle in der Social Media-Welt / dpa

Hassbotschaften bei TikTok - Israel, wisch und weg!

Auf der Videoplattform TikTok erreichen Hassbotschaften gegen den Staat Israel eine große Reichweite. Jugendliche und Kinder sind einerseits Zielgruppe, andererseits werden sie auch als Produzenten antizionistischer Inhalte aktiv.

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Autoreninfo

Ralf Fischer arbeitet als freier Journalist in Berlin.

So erreichen Sie Ralf Fischer:

Eine Teenagerin tanzt und gestikuliert vor ihrer Kamera herum. Im Hintergrund läuft der Song „Fuck you“ von Lily Allen. Solche Videoschnipsel finden sich millionenfach auf dem vor allem bei jungen Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern beliebten Videoportal TikTok. Sie stellen keine Besonderheit dar. Doch diese Teenagerin hat eine Message. „Wenn man zu mir sagt Jerusalem ist in Israel – Free Palestine“ wird im Hintergrund des Videos eingeblendet. Ihre Choreografie ist so abgestimmt, dass der Refrain des Liedes mit der Hassbotschaft ihrer Finger übereinstimmt.

Hashtag „freepalestine“

Das Video wurde seit dem Mai letzten Jahres bisher mehr als 15.000 mal aufgerufen. Unter dem Hashtag „freepalestine“ lassen sich in Sekundenschnelle hunderte solcher antizionistischen Videoschnipsel finden. Ein Clip, in dem eine Influencerin Israel im wahrsten Sinne von der Karte wischt und durch den Namen Palestine ersetzt, brachte es innerhalb eines halben Jahres auf über 325.000 Views. In den Dokumentationen antisemitischer Vorfälle durch Nichtregierungsorganisationen taucht diese neue Form antisemitischer Hetze jedoch nur äußerst selten auf.

Nicht direkt adressierte Inhalte auf Social-Media-Kanälen werden bisher im Sinne einer betroffenenorientierten Arbeit nicht systematisch dokumentiert. Die Meldestellen des Bundesverbandes der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) erfassen antisemitische Vorfälle nur dann, wenn sie an Social-Media-Accounts, E-Mail-Adressen oder sonstige Präsenzen konkret adressiert sind.

Leugnung der Existenz Israels 

Die schiere Masse der hochgeladenen Kurzvideos stellt ein weiteres Problem dar. Mit den bisher eingesetzten Filtern können auf TikTok die inkriminierten Inhalte nur schwerlich herausgefunden werden, da erst die Kombination unterschiedlicher Kommunikationsmittel die Message ergibt. Vor allem darin sieht die Social-Media-Expertin Theresa Lehmann von der Amadeu-Antonio-Stiftung (AAS) ein erhebliches Problem. Erst das Zusammenwirken von Soundsequenzen beziehungsweise Musik, Mimik, Gestik, Setting, Requisiten, Text und Emojis ergäbe das zu analysierende Gesamtprodukt.

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Ernst-Günther Konrad | Mo., 5. April 2021 - 09:41

Sie schreiben nicht, ob die Zahlenangaben für Deutschland oder weltweit gilt. Die Frage ist auch, nachdem sie schreiben: " Erst das Zusammenwirken von Soundsequenzen beziehungsweise Musik, Mimik, Gestik, Setting, Requisiten, Text und Emojis ergäbe das zu analysierende Gesamtprodukt." Sind Sie sich sicher, dass Kinder und Jugendliche diese von Ihnen ausgemachte Botschaft wirklich verstehen? Offenbar ein recht kompliziertes Machwerk, um den von Ihnen und Herr Salamon erkannten Zweck zu erkennen. Natürlich ist es Unsinn, Israel als nicht existent darzustellen. Ein Blick auf jede Weltkarte belehrt auch den Dümmsten. Wie will man dagegen vorgehen? Noch mehr Netz Zensur?
Sollen Eltern den Kindern Tablets und Mobiltelefon wegnehmen? Der von Ihnen ausgemachte Hass wird in den Köpfen der Absender produziert. Offenbar hat da bereits die Erziehung versagt und wurde kein allumfassendes Geschichtsbewusstsein geschaffen. Letztlich geht es dem Video Herstellern offenbar nur darum, Geld zu verdienen.

Gerhard Hellriegel | Mo., 5. April 2021 - 10:44

Ja, was können die heutigen Israelis schon dafür, dass ihre Großväter nach kolonialer Landnahme (mit den Kollateralschäden Mord und Vertreibung) einen religiös dominierten Staat errichteten? Nichts.
Eher besorgt mich, dass das koloniale Denken unter dem Vorzeichen "das Land, das Gott unseren Vorvätern geschenkt hat" weiterwirkt. Und dass nach 80 Jahren nach wie vor keine der Seiten kompromissfähig ist.
Weil alle Führungen nun Angst vor den Ideologien haben, die sie selbst erfolgreich in ihren Bevölkerungen gesät haben.
Wer der geschichtlichen Wahrheit ausweicht, sollte sich nicht wundern, wenn Verschwörungstheorien wuchern.

Karla Vetter | Mo., 5. April 2021 - 19:40

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

Mit der Wirklichkeit hat Ihr Kommentar nicht viel zu tun.Sie bedienen das linke (oder rechte?)Narrativ vom "gestohlenen Land".Juden leben seit 4000 Jahren im Heiligen Land.Jerusalem hatte durch die Jahrhunderte immer jüdische Bewohner. Auch die 800000, aus arabischen Ländern vertriebenen Juden, fanden1948 dort eine Heimat. Die 57 islamischen Staaten sollten endlich begreifen,dass ihre palarabischen Brüder 1948 den von ihnen angezetelten Krieg verloren haben. Genauso wie wir es im Falle unserer ehemaligen Ostgebiete tun.

ohne Hoffnung, dass wir uns einig werden.
Erklären Sie mir bitte, warum Palästina ein britisches Protektorat war.
Lebten die Briten auch "seit 4000 Jahren" dort? Oder hat das was mit Kolonialismus zu tun? Erklären Sie mir bitte, warum die Palästinenser Land freiräumen mussten und nicht die Deutschen? Dafür gäbe es doch jedenfalls Gründe - oder nicht? Hat das was mit Kolonialismus zu tun oder nicht?
Und erzählen Sie mir nicht das Märchen von den 800.000 vertriebenen Juden.
Der neu gegründete jüdische Staat brauchte dringend Menschen, um sich in dieser feindseligen Umgebung halten zu können. Und warb deswegen weltweit für die "Heimkehr" der Juden. Ja, es gab Vertreibungen in Reaktion auf die Staatsgründung, das ist aber alles. Natürlich können Sie nicht verstehen, warum die feindselig reagierten, ich schon.
Übrigens, Ben Gurion wollte keinen konfessionellen Staat, er wollte einen Staat, in dem Palästinenser und Juden auf Augenhöhe zusammenleben konnten. Er war halt weitsichtiger.

Diese würde fade schmecken und giftig wirken!
"Sie bedienen das linke (oder rechte?)Narrativ vom "gestohlenen Land"."
Ich denke, der Herr H. bedient (bewusst oder unbewusst?) das linke und sogleich rechte Narrativ, weil die Kommunisten mit den Nazis viele Gemeinsamkeiten hatten und haben. Das wusste schon Kurt Schuhmacher seinerzeit: "Kommunisten sind nur rotlackierte Nazis. Ihnen ist gemeinsam der Hass auf die Demokratie und der Hang zur Gewalt." Daran hat sich bis heute nichts geändert!

Günter Johannsen | Di., 6. April 2021 - 15:39

Antwort auf von Gerhard Hellriegel

»Welches ist der weltliche Grund des Judentums? Das praktische Bedürfnis, der Eigennutz. Welches ist der weltliche Kultus des Juden? Der Schacher. Welches ist sein weltlicher Gott? Das Geld.« Und weiter: »Wir erkennen also im Judentum ein allgemeines gegenwärtiges antisoziales Element (…). Die Judenemanzipation in ihrer letzten Bedeutung ist die Emanzipation der Menschheit vom Judentum.«

Günter Johjannsen | Mo., 5. April 2021 - 11:29

Wenn man mit Ländern wie China, Iran und anderen menschenverachtenden Systemen Geschäfte macht und der Bundespräsident eines Landes, welches sich für demokratisch hält, der schlimmsten islamistischen Diktatur zum Jubiläum ihre islamistischen Machtergreifung gratuliert, kommen solche Verirrungen heraus. In Wirklichkeit sind die kommunistischen Linken Judenhasser (ihre Ikone Karl Marx gab das vor - er war selbst ein übler Antisemit!); die frühere FDJ-Sekretärin (AgitProp)und die Grün-Linken holten millionenfach Judenhasser aus islamischen Ländern zu uns - wohlwissend, was die mit Juden tun werden?! Es gab in der Geschichte doch schon so einige Diktatoren, die zu Beginn ihrer Herrschaft ihre wirklichen Ziele verheimlichten ... ! Wir sollten doch genauer hinschauen, was da auf uns zu rollt. Auch Stalin war ein Massenmörder. Wahr ist: der wissenschaftliche Kommunismus von Karl-Marx hat in der Sowjetunion, in China und in der DDR an die Hundertmillionen Morde zu verantworten!

Günter Johannsen | Mo., 5. April 2021 - 18:11

Zu sehen im arabischen Kinderfernsehen, was auch in Deutschland von Arabern (und deren Kindern) empfangen wird: Eine Biene namens Nahul hat es sich in einem Sessel bequem gemacht und telefoniert mit einem kleinen Jungen. Knallbunte Kulissen sorgen für eine Atmosphäre wie bei einer Geburtstagsfeier. "Sag, mein Freund: Sind Juden in deiner Nähe?"
"Nein, im Moment nicht." "Wenn sie kommen: schlag sie. Mach ihr Gesicht rot wie eine Tomate." Dann wendet sich die Person einem etwa fünfjährigen Kind im Studio zu, das Polizist werden will wie sein Onkel. "Was macht ein Polizist?", fragt die Moderatorin.
"Er fängt Diebe", erklärt Nahul, die Biene. "Und er erschießt Juden. Willst du wie er sein?", sagt die Moderatorin.
"Ja", antwortet das Mädchen, "damit ich Juden erschießen kann."
"Gut." Diese arabischsprachige Sendung war überall in Deutschland mit einer Satellitenschüssel zu empfangen, dazu im Internet, produziert von Al-Aqsa-TV! Politisch korrekt ist das wohl nicht, oder??!

Werner Kistritz | Mo., 5. April 2021 - 18:54

Es gab mal ein Jahrbuch zur deutschen Literatur. Das hieß "Tintenfisch". In der Ausgabe Nr 11 von 1977 gibt es einen Artikel von Walter Boehlich: "Juden sind berührbar".
Damit hätte eigentlich alles geklärt sein können, und alle diese aufgeregten Artikel in der Ablage landen können.