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Tolle Show oder unzulässige kulturelle Aneignung? Indianer-Darsteller bei der traditionellen „Apachen-Show“ in Neu Damerow/Mecklenburg-Vorpommern 2019 / dpa

Grünen-Streit über Identitätspolitik - „Den Aktivisten mangelt es an Selbstreflektion“

Über dreißig Grünen-Politiker wenden sich in einem Aufruf gegen linke Identitätspolitik, darunter Boris Palmer und Rebecca Harms. Die Initiatorin, Mitglied der Grünen seit 1980, erklärt, wie der Diskurs über die Interessen von Minderheiten in Unfreiheit umschlagen kann.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

So erreichen Sie Moritz Gathmann:

Die Bremer Grünen-Politikerin Helga Trüpel gehört zu den Initiatoren eines Aufrufs mit dem Titel „Ohne Angst verschieden sein“, der sich in deutlichen Worten gegen linke Identitätspolitik wendet. Er ist unterschrieben von etwa 35 Grünen-Mitgliedern, darunter Prominente wie Rebecca Harms und Boris Palmer. Trüpel ist seit 1980 Mitglied der Grünen, war in Bremen Kultursenatorin und bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments. Heute ist sie ehrenamtlich tätig, unter anderem als Vorsitzende der Europa-Union. Den Text des Aufrufs finden Sie am Ende des Interviews.

Frau Trüpel, Sie schreiben in ihrem Aufruf: „Wir haben uns immer gegen rechte Identitätspolitik eingesetzt, sind den Pegida- Aufmärschen entschieden entgegengetreten. Aber genauso wenden wir uns auch gegen linke Identitätspolitik!“ Das ist harter Tobak für die Grünen. Was hat Sie dazu bewogen?

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gabriele bondzio | Fr., 2. April 2021 - 10:03

Verzeihen sie mir, Herr Gathmann, aber manche "Identitätsthemen" sind so blöd in ihrer Grundauffassung. Das ein normal-Denkender Mensch automatisch an den 1.April, oder lockere Schräubchen denkt und das Ganze beiseiten legt.

Maria Arenz | Fr., 2. April 2021 - 10:20

erklärt den Eifer unserer "woken" Jugend vielleicht mit am besten. Einer Jugend, die vielfach eben keine wirklichen - d.h. existenziellen-Sorgen hat, wie ihre Altersgenossen andeswo in der weiten Welt. In einfacher Sprache: der Fussel auf dem schwarz lackierten Klavier stört unendlich viel mehr, als noch ein paar satte Dreckplatscher mehr auf meinem seit Wochen nicht gewaschenen Vehikel. Nachdem europäische Verfassungen und diese seit Jahrzehnten kontinuierlich umsetzende Rechtswirklichkeit die großen Ungerechtigkeiten hierzulande weitgehend beseitigt haben, ist ein kleiner aber sehr lauter Teil der dafür anfälligen Kreise nur noch damit beschäftigt, sich an Scheinproblemen wie Gendersternchen abzuarbeiten und sich in immer kleinere Opfergruppen aufzuspalten mit für normale Menschen immer schwerer nachzuvollziehenden Klagen ("microaggressions"). Vielleicht hätte man ihnen früher mal das Märchen vom Fischer und seiner Frau vorlesen sollen . Das alles wird böse enden.

Zielscheibe solcher Aggressionen betreffen unterschiedlichste Gruppen. Und das quer durch das politische Spektrum.
Manchmal erscheinen die Reaktionen auf Angriffe, die Angehörige der LQBT-Gruppe zum Ziel haben, für Nichtbetroffene unnötig hysterisch.
Manchmal scheint bei der einen oder anderen Rechtschreibungung, die mehr Geschlechtergerechtigkeit einfordert, der Faktor Lächerlichkeit die Sinnhaftigkeit zu ersetzen - auch wenn die Absicht dahinter eine zu begrüssende ist.

Andererseits gibt es dann die besonders guten Deutschen, die "betroffen" reagieren und sich sofort diffamiert fühlen, wenn man sie kritisiert.

Wenn sie, wie jüngst in diesem Forum, dafür plädieren, dass diejenigen, die 2015 hier Schutz suchten, schleunigst das "hiesige Paradies" verlassen, in ihre Heimat zurückkehren und dort helfen, ihr Land aufzubauen.
Wer angesichts eines solch' menschenverachtenden Zynismus sich das Prädikat "Rechtsaussen" einhandelt, sollte sich nicht beschweren.

Rob Schuberth | Fr., 2. April 2021 - 18:33

Antwort auf von Gerhard Lenz

Was, werter Herr Lenz. soll denn daran verkehrt sein, wenn diese vielen jungen Männer wieder in ihr Land gehen UM ES AUFZUBAUEN?

Das mit dem Schutzsuchen ist doch allzu oft nur vorgeschoben, wobei ich nat. niemandem der wirklich Schutz benötigt diesen verwehren will.
Aber auch für den gilt:
Der Schutz ist nur zeitl begrenzt. Ziel muss es sein das Leben in dem Herkunftsland (deren Heimat) wieder aufzunehmen u. den Aufbau zu bewerkstelligen.
Und selbstverständlich werden wir sie dabei fin. u. technisch unterstützen.

Wer darin einen menschenverachtenden Zynismus sieht, der ist (absichtlich) blind, oder erkennt die Realität nicht an.

Ist es, gerade bei der progressiven Jugend, ein Eifer, der aus einer satten Langeweile kommt? Ich denke, es ist eher ein Eifer, der sich aus dem menschlichen Drang speist das "Wahre und Gute" zu erkennen und dann auch durchzusetzen. Was mich eher erschreckt ist, mit welcher Wucht, auch gerade bei den Jungen, dieser Drang zur Wahrheit durchbricht. Das scheint mir sehr anfällig dafür, allen möglichen Extremen zu folgen, die sich gerade anbieten. Das Denken, dass "DIE Wahrheit" etwas ist, dass wir uns als Menschen erschließen, daran herumbasteln, Kompromisse zu anderen Wahrheiten suchen, Widersprüche verhandeln etc. scheint nicht so verbreitet. Die Welt muss eins sein und eins denken, Vielfalt wird letztlich abgelehnt. Ich frage mich: für was braucht man dann noch Demokratie, wenn es nichts mehr zu verhandeln gibt, wenn die Inhalte und das Richtige eigentlich schon vorgegeben sind?

Ms Frei | Fr., 2. April 2021 - 10:21

Das Land, auch große Teil der westlichen Länder haben eine professionelle Subkultur entstehen lassen, die sich selbstgefällig immer neue Gruppen oder Mikrogrüppchen sucht um diese lautstark "zu verteidigen".

Bitte: Wer kann sich nicht irgendwie diskriminiert fühlen?
Alt..häßlich..männlich...Hautfarbe (z.B. weiß in Südafrika!), weiblich..sexuell irgendwie abweichend...zu jung..behindert...doof...faul..

Also irgendwas zum Beleidigtsein kann im Grunde jeder für sich finden

Im Kern geht es um Staatsknete für die Betroffenheitsindustrie.

D: mehr Genderleerstühle als seriöse Institute für alte Sprachen und Orientalistik. Ernsthaft.

Ob diese Nervensägen das Land irgendwie weiterbringen, sei mal dahingestellt.

Konkurrenzfähige Produkte, das ist da eher nicht zu erwarten.
Gesellschaftlicher Mehrwert?
Dank Rede- und Denkverboten? Hohen Kosten für staatlich finanzierte Antifa-Loser?

Wird Zeit dem Einhalt zu gebieten.

Deshalb: Guter Vorstoß von der intelligenteren Grünenfraktion.

Rainer Mrochen | Fr., 2. April 2021 - 10:39

findet exakt an der Stelle ein Ende wo sie als solche empfunden wird und das ist genau hier der Fall. Jene weinerlichen, hyperkorrekten <Woke-Warriors>, männlich wie weiblich, erkennen ihren Despotismus nicht oder wollen ihn nicht wahr haben. Der Weg aus der Übertreibung ist dann natürlich unbequem, weil er zwangsläufig mit der Erkenntnis verbunden ist, daß man etwas falschgemacht hat und zurück rudern muss. Das geht selbstverständlich gar nicht, weil man ja angeblich vorwärts, progressiv ist. Diese Verblendung wäre eigentlich nicht der Rede wert, würde nicht eine Ernsthaftigkeit dahinter stehen, der man ebenso entschlossen entgegen treten muss. Das ist reine Selbstverteidigung.

Urban Will | Fr., 2. April 2021 - 11:00

wörtlich aus diesem Aufruf zitiert. Lag ihr dieser Aufruf in Schriftform vor und hat sie abgelesen? Oder wie verlief dieses Interview?

Nun denn, ist auch egal.
Ich habe mich fast geärgert, dass ich meine Zeit verschwendet habe, das zu lesen und sollte eigentlich nicht noch mehr verschwenden, dies hier zu schreiben, aber an so einem Karfreitag hat man Zeit, es ist ein Tag des Nachdenkens und Besinnens.

Die ganze Thematik, all der Aufwasch, all die Diskussionen und vor allem all das, was wir gegenwärtig erleben müssen in Sachen „Identität“ ist so himmelschreiend absurd, dumm, überflüssig und eines „homo spiens“ unwürdig, dass man es einfach nicht weiter beachten sollte.

Aber leider bestimmt es die öffentliche Diskussionen in einem Maße, das man daran nicht vorbei kommt.
Also gut so, dass ein paar aus deren Reihen jetzt mal angefangen haben, das Hirn einzuschalten.

Mal gespannt, wann die ersten von ihnen die „Toleranz“ ihrer neuen Gegner „zu spüren“ bekommen.

Ich möchte ihre Zeit nicht übermässig beanspruchen. Dann doch noch so viel. Für mich ist die Grenze zum pathologischen bereits überschritten was das ganze gefährlich macht. Dem zu Folge sollte man diese kranke Nummer nicht aus den Augen verlieren.
Besinnliche Osterzeit

Guten Tag, Herr Will,
ich bedanke mich dafür, daß Sie sich die Zeit genommen haben, ich möchte Ihre Position bekräftigen. Allerdings auch in einem Punkt widersprechen: Ich denke, das Strafen mit Nichtachtung wird einen gegenteiligen als den gewünschten Effekt haben: "Die" werden nicht verstummen, sondern NOCH lauter schreien. Jedenfalls ist das meine Erfahrung (mit meinen Kindern, wenn ich Ihre Forderungen nach Süßigkeiten an der Supermarktkasse einfach "überhörte").
In der Sache hoffe ich, daß wir, die das Hirn bereits eingeschaltet haben, der Fehlentwicklung entgegentreten. Wir sollten unser intellektuelles und wirtschaftliches Potential nutzen. Anderenfalls wird es in der Oper bald 7 verschiedene Toiletten geben, und ich "alter weißer Mann", der Cabrio und Harley fährt, traue mich in keine öffentliche Sauna mehr...

Gerhard Schwedes | Fr., 2. April 2021 - 11:40

Da ahnen ca. 30 wackere Grüne, dass die Euphorie in Bd.-Württ., in Rhl.-Pfalz nebst der aktuellen Umfragewerte eine Scheinblüte gewesen sein könnten, wenn der Wähler erst einmal genauer hinsehen sollte, was für einen grün verschimmelten Käse er sich da in die eigene Tasche steckt. Die AfD, die Werte-Union und verschiedene kaltgestellte Warner wurden mit der Forderung nach einer offenen Debattenkultur schon immer mit der Nazi-Keule traktiert, in vorderster Front von Grünen und Linken. Damit war man überaus erfolgreich, zumal die Medien ja mitspielten. Nun aber hat mit Thierse die SPD den Reigen gegen die idiotische Identitätspolitik eröffnet, hat der Oberschlaule Laschet (Übername: Türkenarmin), den Hals ebenfalls ein wenig in diese Richtung gedreht und ist selbst die FDP so langsam erwacht. Und nun geraten die ersten Grünen in Panik. Also hat man vorsichtshalber schon einmal eine Kreide gefressen und versucht sich prophylaktisch in Kretschmann- und Selbstverharmlosungsmanier.

Die deutschen Grünen sind eine totalitäre Partei.
Unterricht bot der Landes-Parteitag von Berlin. Der Umgang mit eigenen Spitzenkandidatin Bettina Jarrasch erinnert an Drehbücher stalinistischer und maoistischer Schauprozesse gegen 'Partei-Feinde'.
In einem 'persönlichen' Interview erzählte Jarrasch aus ihrem Leben.
Sie äußerte, daß sie als Kind gern 'Indianer-Häuptling' geworden wäre.
Die Partei stand auf - ein Sturm brach los!

Frau Jarrasch hätte ihre Kandidatur niederlegen, aus den Grünen austreten und die wahnhaften Möchtegern-Freislers wegen Herabwürdigung und Beleidigung anzuzeigen können. Diese Kraft hat sie nicht gehabt.
Als 'gute Genossin' gehorchte sie der 'Partei-Disziplin' und übte (unsinnige) 'Selbstkritik'. So bricht man Menschen!

'... Grade klare Menschen wärn ein schönes Ziel;
Leute ohne Rückgrat hab'n wir schon zuviel ... '
(Lied; Bettina Wegner: Sind so kleine Hände)

vgl. auch
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/der-letzte-indianer-li.148909

hermann klein | Fr., 2. April 2021 - 11:52

Bemerkenswert ist die Besonnenheit, mit der die Deutschen auf all den GRÜNEN abartigen Gender-Tohuwabohu und das besonders trotz Corona Tragödie reagieren.
Obwohl die GRÜNEN, der Nation schon lange jede Vorstellungskraft und alle wahnwitzigen historischen sprengende Vergleich für Generationen aufbürden, steigen ihre Beliebtheitswerte unaufhörlich weiter.
Das Leben geht weiter, fast ist es, als sei mittlerweile die Schwelle überschritten, hinter der noch irgendjemand durch den perversen Genderwahn zu erschüttern sei. Längst ist eine Überforderung erreicht.
Jedoch die Deutschen werden nicht plötzlich grün und denken um, sondern werden bereits seit Jahren mit grünen Werten indoktriniert, und wählen nun das Original. Dass die Merkel-Regierung sich zur Erfüllungsgehilfin und Vollstreckerin grün-roter Demagogen gemacht hat, ist vor allem tödlich für CDU/CSU und ganz Deutschland.

Am 09. November 1989 wurden die Grenzen nicht für die DDR-Bürger geöffnet, um in der freiheitlichen Rechtsordnung der Demokratie widervereint zu werden, wie es vom Altkanzler, Helmut Kohl, gedacht war. Es ist inzwischen eine Widervereinigung im Sinne der politisch in der DDR geprägten heutigen Kanzlerin, im Sinne der Antifa-Anhängerin /Mitvorsitzende der SPD, Saskia Esken, die es im Jan. 2020 auf den Punkt brachte: "Wir wollen einen Sozialismus auf dem Boden des Grundgesetzes. Als mögliche Instrumente nannte sie auch Enteignungen oder Vergesellschaftungen von Unternehmen." Wie schnell die Grundrechte/Grundgesetz für die Bürger verändert und negiert werden, dafür erhalten wir momentan sehr viele Kostproben. Wie machtlos wir dem gegenüber stehen, weil die Parlamentarier ihre Arbeit nicht machen, auch.

Walter Bühler | Fr., 2. April 2021 - 11:59

Es tut gut, nach Thierse (SPD) auch von Grünen endlich eine urdemokratische Äußerung zu hören: „Nicht, wer etwas sagt, sondern was gesagt wird, muss der Maßstab in unseren Auseinandersetzungen sein.“

Aber sowohl in der SPD wie bei den Grünen macht eine einzelne Schwalbe noch keinen Sommer. Die Mehrheit der Parteifunktionäre hat (unter dem Fähnchen „Links“) den identitären Wildwuchs in den einzelnen Netzwerken erst ermöglicht und gefördert. Sie ist in beiden Parteien an der Macht und wird es auch nach den Wahlen bleiben. Die Vernünftigen sind nur eine kleine Minderheit. In Berlin werden vermutlich nach der Wahl wieder Dirk Behrendt und Florian Schmidt die Politik der Grünen bestimmen, und nicht Frau Jarasch.

„Wir wollen keine selbsternannte Avantgarde, die allen vorschreibt, was übersetzt, gemalt oder geschrieben werden darf.“ ‚Nicht wollen‘ reicht aber nicht: Man muss das als falsch Erkannte auch bekämpfen und erreichen, dass es nicht zur politischen Realität werden kann.

Ihr Kommentar spricht nur aus dem Herzen.
In allen Parteien gibt es 'Vernünftige' - auch bei den Grünen.
Aber 'der Zeitgeist' ist gegen sie.
Momentan haben sie geringe Chancen.
Frau Jarrasch tut mir irgendwie leid. Sie hätte sich wehren sollen.

Vor wenigen Tagen ist zum Thema ein neues Buch der geschätzten Cicero-Autorin Judith Sevinc-Basad erschienen. Ich hoffe, daß der Cicero mir diese kleine Werbung für seine Autorin (Link zum Buch + Interview) noch gestattet.
Danke!

https://www.westendverlag.de/buch/schaem-dich/

https://www.swr.de/swr1/bw/swr1leute/swr1-leute-mit-judith-sevinc-basad…

Markus Michaelis | Fr., 2. April 2021 - 13:15

Übertreibungen erst mit Jarasch und Thierse zu merken scheint mir ein Zeichen, dass man in seiner Gruppe lebt. Davor wurde schon über viele Menschen und Gruppen hinweggetrampelt. Natürlich hat man auch seine eigenen Opfer und Benachteiligungen, aber man sollte die schon in Relation zum Gesamtbild sehen und was von der eigenen Agenda wirklich undiskutierbare Menschheitswerte sind, was eher die eigene Agenda (die ok ist, aber eben neben anderen steht).

Dass nur Betroffene mitreden sollten ist ein merkwürdiges Anliegen. Ich bin "gelernter" weißer Europäer - dann dürfte ja kein Migrant hier mitreden, weil er die Umbrüche nicht nachvollziehen kann und nicht betroffen ist.

Geschichtsbilder sind notwendig immer einseitig und konzentrieren sich auf Sichtweisen. Das ist erstmal ok und Vielfalt, und natürlich ist es wichtig das zu sehen.

Unsere Erzählungen der europäischen Gesellschaft und Geschichte sind aber einseitig und sehen es nicht mehr. Das ist auch ein akademisches Versagen.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 2. April 2021 - 13:48

Wollten Sie als Kind Lokomotivführer, Pilot, Stewardess oder Ärztin werden? Aha. Sie kennen also auch noch Old Shatterhand und seinen Blutsbruder Winnetou, Sam Hawkins und wie sie alle heißen. Haben Sie auch Lederstrumpf gelesen?
Ich halte Ihre Aussagen für reinen Selbstschutz und für geheuchelt. Selbstschutz deshalb, weil sie einfach nur Angst haben, das sich immer mehr Grüne in ihren eigenen sprachlichen Fallstricken verfangen und immer mehr "Säuberungen" jetzt auch bei den Grünen anfangen könnten. Sie wollen also für Minderheiten kämpfen und sind gleichzeitig für eine Diskussion zum Thema Identitätspolitik? Gerade die Grünen haben sich doch damit hervor getan, Andersdenke zu stigmatisieren, sie als Nazis zu betiteln und ihnen jegliches Recht der Anhörung verweigert. Wollen Sie gerade eines der Themen der AFD klauen? Die fordern diese Diskussion doch schon länger. Das wurde aber alles als nationalistisch abgetan. Haben Sie Angst, dass die derzeitigen Umfragewerte nur Strohfeuer sind?

Margit Buchholz | Fr., 2. April 2021 - 14:16

Allein, dass man sich diesem Thema in dieser Ausführlichkeit bei den Grünen innerparteilich widmen muss, zeigt wohin dieser ganze Minderheiten- und Gendersprachen-Wahn abdriftet. Wir sprechen über Bildungsdefizite unserer Kinder in den Schulen. Es bleibt abzuwarten was passiert, wenn die Grünen und Linken in Regierungsverantwortung kommen. Die neue Vorsitzende der Linken, Hennig-Wellsow, forderte vorgestern bei Markus Lanz wieder mal den Spitzensteuersatz zu erhöhen, wusste aber nicht einmal wie hoch der derzeitige Spitzensteuersatz überhaupt ist. Das sind die Politiker die die Geschicke unseres Landes künftig lenken sollen? Sie sagte eins ganz deutlich: "Diesen Kapitalismus hält sie nicht für gut!" Halleluja, wer auch immer sei uns gnädig.

Juliana Keppelen | Fr., 2. April 2021 - 14:19

jetzt wieder los werden zumindest so tun als ob.

"Wir wollen keine selbsternannte Avangarde sein....."
anscheinend doch sonst hätte man auch schreiben können "wir achten unser Grundgesetz und unsere Verfassung die für Alle Betonung für alle Menschen gilt" aber nein man schreibt "Wir stehen für die berechtigten Interessen der LGBTQI Bewegung und wollen ihre rechtliche Gleichstellung". Wie schrieb der von den "Guten" zum Paria erklärte Herr Sarrazin "Deutschland schafft sich ab". Und das ganz freiwillig, fängt mit Stottern und Kunstpausen an dann Gendersternchen, beim dritten Geschlecht kommt dann das Semikolon dazu usw., usw. Zum Schluss sind wir nur noch Avangarde und die Lachnummer für alle die da "Draussen".

Yvonne Stange | Fr., 2. April 2021 - 14:55

Gestern Abend, recht spät, sah ich im "West-Fernsehen" (Servus TV) eine kurze Sendung mit Fleischhauer. Auch er hatte das Thema und hat recherchiert. Er zeigte die Webseiten einiger Verbände und Vereinigungen von amerikanischen Ureinwohnern, die doch tatsächlich das pöööhse pöööhse I-Wort im Namen führen... na sowas aber auch! xD Ich hoffe die Grünen finden diese Seiten nicht ..... die würden sie wahrscheinlich deshalb noch angehen..... ;-)

Bernd Muhlack | Fr., 2. April 2021 - 16:00

Mein damals allerbester Schulfreund hat viele Jahre als leitender Oberarzt in einer Uniklinik in NRW gearbeitet.
Vor 3 J kehrte er nach Nordbaden zurück, übernahm die Arztpraxis seiner Schwester.
Es ist schwul und sein Partner ist jüdischen Glaubens.
Keiner der beiden fühlt sich irgendwie diskriminiert oder bedroht.
Im Gegenteil!
Sie können mit diesem nur noch sinnfreien "queer-Geschwätz" nichts, aber auch gar nichts anfangen.
Dem schließe ich mich an.

Vor knapp hundert Jahren leistete ich Zivildienst. Eine Mitarbeiterin auf der Schwerstpflegegruppe war lesbisch - wir kamen perfekt miteinander aus!

Würden die Medien nicht über jedes Stöckchen springen und all diese vollkommen unwichtigen Bagatellen ständig hypen, würde es diese "Probleme" überhaupt nicht geben!

Wir sind in der Tat knapp vor der Sprachpolizei angekommen.

"Auch Mustafa kann Prinzessin sein!"
Aus der Anleitung für Kitas der Antonio-Amadeu-Stiftung.
Aha, soso. Das werden Mustafas Vater, Opa, Brüder aber anders sehen!

Fritz Elvers | Sa., 3. April 2021 - 01:06

dass eine weiße Frau ihr Häuptling werden will.
Soweit bekannt, kennen sie keine Quotenregelung und akzeptieren nur den Fähigsten als ihren Anführer und Friedensrichter. Völlig anders als in der Politik. Selbst der Apache aus MeckPom scheint das überhaupt nicht lustig zu finden, wie das Titelbild zeigt.

M. Bernstein | Sa., 3. April 2021 - 16:30

Keiner der Identitätsfans denkt in Deutschland an die naheliegendste Identität, nämlich der Ossis. Also liebe Wessis, ihr habt gar kein Recht für und über Ossis zu reden und bis zur Gleichberechtigung der Ossis habt ihr im Osten gar nichts mehr zu sagen.

Jakob Zaddok | So., 4. April 2021 - 22:56

Es fehlt also an Selbstreflektion!?! Wie aber soll man sich selbst hinterfragen aus einer Ideologie heraus, die die objektive Realität als Orientierungspunkt der sogn. "Moderne" überwunden glaubt zugunsten der "Post"-Moderne mit ihrer Behauptung, alles sei nur subjektive Wahrnehmung, und die angeblich objektive Realität der Wissenschaft sei nur "Narrativ" und "Konstrukt"? Da das Subjekt sich nur objektiv hinterfragen kann, wird der Satz Kurt Tucholskys einmal mehr historisch wirksam, nämlich: "Jeder ist ein Faschist, der nicht weiß, dass er einer sein könnte."..
Ja, sie wissen es nicht. Sie sind Gutmenschen, sie kennen nur ihre Identität und verteidigen diese gegen den "Angriff" des Objektiven auf ihre Identität. So also funktioniert Faschismus, genau so haben die ebenso jugendlichen Hirne ihrer Herrenmensch-Urgroßeltern schon einmal versagt.