
- Nach den Landtagswahlen stellt sich die doppelte K-Frage
Die Pandemie hat keinen üblichen Wahlkampf in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz zugelassen – zweifellos ein Vorteil für die Amtsinhaber Winfried Kretschmann und Malu Dreyer. Doch die Union hat ihre schlechten Ergebnisse selbst zu verantworten. Eine Analyse von Hugo Müller-Vogg.
Schon die letzten beiden Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz waren von einschneidenden Ereignissen überschattet: 2011 Fukushima, 2016 die Flüchtlingskrise. Jetzt standen diese Abstimmungen im Zeichen von Corona plus abstoßender Enthüllungen über einige Raffkes in der Union.
Dennoch bleiben die Ergebnisse – machtpolitisch gesehen – im Rahmen des Gewohnten: Die Parteien der Regierungschefs behaupteten – wie schon in 14 der vergangenen 16 Landtagswahlen – ihre Positionen als Nummer eins, der Aufschwung der Grünen hält an und der Abstieg der alten Volksparteien CDU und SPD geht weiter. Bei den Kleineren sieht es so aus: Die FDP stabilisiert sich, die AfD ist und bleibt stärker, als ihre Gegner sie gerne sähen, und die Linke hat in westdeutschen Flächenstaaten kaum Chancen.