Bellingcat-Gründer Eliot Higgins

Bellingcat-Gründer - „Meine Unterhosen müssen jetzt auch in den Safe“

Bellingcat-Gründer Eliot Higgins spricht im Interview mit „Cicero“ über die Gefahren, aber auch die Chancen seiner Arbeit als investigativer Detektiv im Internet.

Tessa Szyszkowitz

Autoreninfo

Tessa Szyszkowitz ist Londoner Korrespondentin des österreichischen Wochenmagazins Profil. Im September 2018 erschien „Echte Engländer – Britannien und der Brexit“. Foto: Alex Schlacher

So erreichen Sie Tessa Szyszkowitz:

Eliot Higgins, 42, gründete 2014 die Internet-Recherche-Plattform Bellingcat. Der britische Netzaktivist aus Leicester wurde davor schon mit seinem Brown-Moses-Blog für seine Recherchen mit offenen Quellen während der Kampfhandlungen in Libyen und Syrien bekannt. 2017 bewies Bellingcat, wer das Passagierflugzeug MH17 über der Ukraine abgeschossen hatte. 2018 lieferte Bellingcat die wahren Namen jener, die Sergej Skripal in Salisbury vergiftet hatten. Im Herbst 2020 recherchierte Bellingcat mit dem russischen Oppositionellen Alexej Nawalny, wer ihn mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet hatte. Als Nawalny einen der Attentäter schließlich unter falschem Namen anrief und ihn dazu brachte, ihm vom Mordkomplott zu erzählen, saß ein Bellingcat-Mitarbeiter neben ihm.

Im Gegensatz zu Geheimdiensten, die geheime Informationen sammeln, verwendet Bellingcat nur offene Quellen im Internet. Open-source intelligence - OSINT  - heißt die Methode. Bellingcat gibt dazu auch Workshops, damit alle Interessierten lernen können, wie man der Post-Truth-Ära die Stirn bieten kann. Der Name Bellingcat stammt aus einer Erzählung, in der Mäuse einer Katze heimlich eine Glocke umhängen, damit sie vor ihr gewarnt werden, bevor sie sie erwischt. 

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Klaus Funke | Sa., 20. Februar 2021 - 13:07

Dass CICERO einem derartigen Geheimdienst-Zuarbeiter wie Elliot Higgins Zeit und Raum gibt, befremdet. Was dieser Brunnenvergifter mit echtem investigativen Journalismus zu tun haben soll, muss man mit erklären. Dieser Mann ist ein Honorarmitarbeiter des MI6 und der CIA. Neutralität und echte Aufklärung ist von ihm nicht zu erwarten, er ist ein Söldner dieser Geheimdienste. Die Sache Scripal war doch von hinten bis vorn getürkt, das Gleiche trifft auf den Nawalny zu oder der Flugzeugabschuss über der Ukraine. Alle diese Aktivitäten haben ein Ziel: Russland zu diskreditieren. Bei China sind sie z.Z. noch vorsichtig, da steht wirtschaftlich zu viel auf dem Spiel. Nee, CICERO, diesen Artikel buche ich unter "Klassenkampf". Das ist schlechter Journalismus. Und wieder ein Minuspunkt, der beweist, wo CICERO im Grunde einzuordnen ist. Mich überrascht das nicht. Weiß ich doch, was CICERO zu tun und zu lassen hat. Das Magazin ist kein freies Medium mehr.

auf mich wie Russland Lobbyist wirken? Milde ausgedruckt.
Ist schon Interessant, wie sie die Journalisten Morde o. Morde an Oppositionellen in Russland nicht erwähnen. Wenn Sie alles am CICERO Artikelmäßig ablehnen, warum sind Sie noch in diesem Forum? Wie wäre mit 100 Gramm Samogon, sich abzureagieren? Mit Sauergurken und Sprotten dazu.

Mir soll "aufgefallen" sein, dass Sie mich für einen russischen Lobbyisten halten??? Was für ein sprachlicher Blödsinn. Ich, ein russischer Lobbyist?? Ihren Zynismus können Sie stecken lassen. Ist mir zu blöd. Glauben Sie nur bitte weiterhin unseren aufrichtigen und journalistisch sauber arbeitenden deutschen Medien. Auch CICERO ist ein Teil des Systems. CICERO würde niemals die Systemfrage stellen. Das Magazin freut sich, wenn es ab und zu als "Feigenblatt" zu irgendwelchen Talk-Shows eingeladen wird. Das erhöht die Auflage. Es ist nicht schwer, die Rolle CICEROS zu erkennen. Warum soll ich aber das Magazin nicht lesen? Niveauloser - Pardon - kann man wirklich nicht argumentieren. Andersdenkende ausschließen! Das ist die FDJ-Denke unserer Kanzlerin. Ja, ich bin ein Russland-Versteher und zwar aus Gründen der Geschichte, der Kultur, der Literatur, der Musik und infolge der Menschen. Russland ist nicht unser Feind! Auch Putin ist nicht unser Feind. Unsere Feinde sind wir selber!

Sehr geehrter Herr Funke, zu den sog. "freien Medien" die "Wahrheiten" aus dem luftleeren Raum herbeiphantasieren, gehört CICERO sicher nicht. Niemand hindert Sie, sich dort zu informieren, wo Sie erfahren, was Sie ohnehin zu wissen glauben. Das Netz ist randvoll mit solchem Unfug. MfG

Klaus Funke | So., 21. Februar 2021 - 10:05

Antwort auf von Stefan Saar

Stellt man Ihren Kommentar vom Kopf auf die Beine, so ergibt sich, wem Sie die Wahrheit zutrauen und wem nicht. Meinen Glückwunsch zu Ihrer Staatstreue und zu Ihrer Naivität. Solche Bürger brauchen Merkel & Co.

Stefan Saar | So., 21. Februar 2021 - 11:54

Antwort auf von Klaus Funke

... für Ihre Replik. Sie haben vollkommen recht - ich traue seriösem Journalismus deutlich mehr zu als den von Ihnen gepriesenen "alternativen Medien" à la pi-news, compact, Junge Freiheit etc., deren Meldungen sich bei näherem Hinsehen reihenweise als "alternative Fakten" erweisen, mithin als Unsinn. Im übrigen können Sie mich gerne der Naivität und Staatstreue bezichtigen. Selbst das steht Ihnen selbstverständlich frei. MfG

Also Herr Funke, ich bin immer wieder überrascht wie intensiv die russischen Dienste die Deutschen Medien beobachten. Kaum erscheint etwas Negatives über Russland, ist man meist der erste Leserbriefschreiber der alles rundweg leugnet. Vermutlich gibt es dafür eine Prämie.

Klaus Funke | So., 21. Februar 2021 - 10:02

Antwort auf von Johan Odeson

Warum sprechen Sie mich in der dritten Person und mit "man" an. Nennen Sie doch das Kind bei Namen und titulieren mich als russischen Troll. Das ist zwar Blödsinn, aber passt so schon in die Reihe der Kommentare, bei denen in Bezug auf Russland unsere staatlich gesteuerten Medien ganze Arbeit geleistet haben. All die Kommentare, und auch der ihre beweisen, wie leicht "ein Volk" manipuliert werden kann. Wir kennen das aus unserer Geschichte, auch was Russland angeht. Wie schief alle gelegen haben und welche Katstrophen daraus erwuchsen, ist längst erwiesen.

Walter Bühler | Mo., 22. Februar 2021 - 17:56

Antwort auf von Johan Odeson

..., Verschwörungstheoretiker, die voll in eine politische Kampagne gegen eine teuflische Person (Putin, Xi Ping oder was sonst noch so auf der tagesaktuellen Teufelsliste steht) integriert sind. Da in ihren Augen alles Unheil nur vom aktuellen Teufel ausgeht, kann jemand, der sich nicht an der Anti-Teufel-Kampagne beteiligen will, kein Mensch mehr sein. Er muss "in Wahrheit" eben ein "Troll" sein, ein Agent des Teufels.

Ich versuche daher, meinen politischen Gegner nicht gleich zum Troll zu stempeln, und trotz aller Schärfe und Emotionalität der Auseinandersetzung nicht zu vergessen, dass auch er wie ich ein Mensch ist, der nur ein anderes Bild von der Welt besitzt.

Ohne Toleranz, Herr Odeson, ist kein Gespräch möglich. Wer einen Andersdenkenden als Troll beschimpft, kann außerdem kaum damit rechnen, dass der Beschimpfte die inhaltlichen Argumente noch zur Kenntnis nimmt. Mit der Beschimpfung bestätigt er ihn in seiner Haltung.

In einem TV-Interview meinten Ex-CIA-Leute, dass er offenbar für den MI6 arbeite. Man muss hier in der Tat vorsichtig sein.
Dass er einfacher journalistischer Internet-Blogger und Ex-Militär ist, ist wenig wahrscheinlich, denn dann wäre er mit seinen Mitstreitern erstens zu vielen Dingen gar nicht in der Lage, die sogar für mich als Fachmann (u.a. Chemiker) zeitraubend (Erstellung einer Expertise zu C-Waffen) bis kaum möglich (Lokalisierung von Fotos vom Inhalt von ecakt dem brennenden Hamas-Lagerhallen in Beirut im Internet) wären. Da muss ein Nachrichtendienst unterstützend mitwirken. Zweitens liegt er immer auf Linie der Brit. Regierung, während ich selbst als ehem. Wähler von Angela Merkel vielfach anderer Meinung als die Bundesregierung bin.

Klaus Funke | So., 21. Februar 2021 - 09:57

Antwort auf von Andreas Schmidt

Sie haben erfasst, worum es mir geht. Danke.

Lieber Herr Funke, ich teile oft Ihre Sichtweisen, manchmal habe ich auch Skepsis und wieder ein anderes Mal werte ich sie nicht und behalte sie mir erst mal im Hinterkopf, so wie es mir bei Kommentaren anderer Foristen auch geht. Ja, ich bin auch davon überzeugt, dass da jemand seine schützende Hand über Bellingcat hält. Ja, ich bin überzeugt davon, dass die damit Geld verdienen und das was bestellt wird auch liefern. Ja, das können Regierungen sein oder NGOs oder unerkannte Interessenten. Das gerne gezielt bestimmte Staatenlenker ausgesucht sind, an allem und jedem Schuld zu haben, vielleicht berechtigt oder einfach nur politisch gewollt, das denke ich auch. Das Cicero den Artikel gebracht hat und auch Ihren Kommentar veröffentlichte, wie viele andere auch, die sowohl fürsprechendende oder sogar kritisierende Kommentare veröffentlicht, zeigt doch gerade, dass hier noch in den meisten Fällen, die freie Rede möglich ist. Wie will man Meinungsgegner verstehen, wenn man sie nicht liest?

Wie alle Machthabenden (Regierenden), so muss auch Putin um sein System kämpfen. Im Westen sieht man es auch allerorten (USA-Trump, Ungarn-Orbán, eca). Die Medien sind ein wichtiges Instrument, das war schon immer so. Was Russland betrifft: Der immer lauter und häufiger geforderte „Druck auf Putin“ ist doch nichts anderes als eine Rechtfertigung für gewünschte Aufrüstung, die ja als Abschreckung und Verteidigung durchaus notwendig sein kann. Aber warum ausgerechnet als Feindbild Putin? Glaubt man ernsthaft, die Russen marschieren hier bald ein? Oder geht es mal wieder um Regime Change Pläne, wozu ein Herr Navalny bestens zupass kommt? Man verschätze sich bitte nicht mit den Kräfteverhältnissen! Die Russen sind gewappnet, haben das Spiel schon oft genug beobachtet bzw dagegen gehalten. Pardon, ich meine kriegerische Auseinandersetzungen geführt, Länder überfallen und annektiert- so heißt es richtig, nicht wahr? Am Ende zahlen wir alle dafür. Ich will nicht!

Die pure Zahl unbelegter Unterstellungen & unsachlicher, pers. Diffamierungen ("Brunnenvergifter") gegen den 'bellingcat'-Gründer Higgins hier in der Cicero-Kommentarspalte finde ich wirklich schockierend. Kein sachliches oder mit Fakten belegtes Argument, fast nur Agitation, Diffamierung, generelles Misstrauen - u. dann auch noch die 'Systemfrage'! Wer sich dagegen für nachprüfbare Fakten interessiert, der kann Higgins & Bellingcat nur dankbar sein für ihre sensationell gründliche Recherche-Arbeit: Schon nach dem Abschuss von MH17 gab es in unseren Medien fast 1 Jahr lang nur den Rückzug auf ein "die ukrainische & (pro)russische Seite beschuldigen sich gegenseitig" - bis bellingcat den exakten Fahrweg der russ. BUK-Einheit - z.T. minutengenau u.a. aus den Social-Media-Daten der beteiligten Soldaten selbst - dokumentierte, datierte & mit Originalaufnahmen belegte: Wer diese Ergebnisse kennt, braucht keine Unterstellungen mehr. Transp. Fakten sind ein wichtiger Dienst für die Demokratie

Yvonne Stange | Sa., 20. Februar 2021 - 13:07

.... kann man im Darknet die Wahrheit kaufen. Wie "Geiz ist geil" ist das denn? Na dann.... wer es glaubt wird selig. Solche tendentiösen Artikel sind des Cicero unwürdig. Ich glaub ich werde hier auch abwandern wenn das so weitergeht.

liebe Frau Stange, nehmen Sie mich mit? Vielleicht treffen wir unterwegs den "echten Cicero"! Man kann auch manchmal Glück haben.

Zu diesem Artikel kann ich nur sagen bzw. schreiben im jugendlichen Jargon
"Das gibt es nicht, das darf doch nicht wahr sein. so kenne ich Cicero nicht.
MfG.

Ihre wehleidigen Beiträge zeigen, dass Sie das Prinzip freier Medien nicht verstanden haben (oder grundsätzlich ablehnen), was wiederum erklärt, warum Sie an anderer Stelle die Presselandschaft in Polen und Ungarn gegen Kritik in Schutz nehmen.
Es ist nicht die Aufgabe eines "Magazins für politische Kultur", Ihre Vorurteile zu bedienen. Hin und wieder werden Sie hier nun mal mit Positionen konfrontiert, die liebgewonnene Überzeugungen in Frage stellen.
Hätten Sie das Interview aufmerksam gelesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass Bellingcat auch über fragwürdige amerikanische Waffenexporte berichtet hat, aber solche Details dringen vermutlich nicht mehr durch, wenn man sich zu sehr auf bestimmte Sichtweisen festgelegt hat.
Als durchschnittlich begabter Küchenpsychologe finde ich es extrem spannend, wie Sie mit kognitiven Dissonanzen umgehen, die Ihnen vermutlich erspart bleiben, wenn Sie nur noch die Beiträge von Herrn Grau oder "achgut", "TE", "Compact" oder "Junge Freiheit" lesen.

Von Ihnen, werter Herr, war und ist nichts anderes zu erwarten. Schön ist zu sehen, und das zeigt Ihre Schwäche, wie sehr Sie von Zynismus und unterdrückter Beleidigung bestimmt sind. Erhellend auch, wie Sie mit intellektuell sein sollenden Formulierungen um sich werfen. Ein Küchenpsychologe eben. Allerdings kein durchschnittlich begabter, sondern ein "Wadenbeißer".

.... informieren Sie sich lieber darüber, mit welchen faulen Tricks Ungarn jetzt aus der EVP herausgemobbt werden soll in der EU. Da wäre die Zeit besser investiert als in Ihre üblichen Ereiferungstiraden, die ich eh nicht für voll nehme. ;-)

„Es ist nicht die Aufgabe eines "Magazins für politische Kultur", Ihre Vorurteile zu bedienen.“,
genau Herr Hügle. Sie, „Als durchschnittlich begabter Küchenpsychologe“ und bestimmt als
„Bild“- relevanter, finde ich persönlich extrem spannend, wie „Sie mit kognitiven Dissonanzen umgehen, die Ihnen vermutlich erspart bleiben,“ wenn Sie nur noch die Beiträge, die zu Ihnen passend konsumieren.
Hätten Sie das Interview (und nicht nur!) aufmerksam gelesen, wäre Ihnen aufgefallen, dass Märchen der Brüder Grimm glaubhafter sind.
Wo ist "echten Cicero"! geblieben?

Danke, Frau Stange (oh, das reimt sich sogar ein bisschen!). Ich habe ähnliche Gedankengänge formuliert. Die Reaktion sehen Sie oben. Leider zeigen die Kommentare zu meinem Text wie sehr die ideologische Aufweichung schon fortgeschritten ist. Richtig, so ein Artikel ist des CICERO unwürdig. Ich weiß nicht, warum diese Tendenzen bei CICERO zunehmen. Wahrscheinlich ist man mächtig unter Druck und muss der Mainstreammeute ab und zu einen Knochen hinwerfen. Fakt ist, ich schrieb das oben, CICERO ist bei allem Lob über seine journalistische Redlichkeit, doch eben nur ein Teil des Systems. Offenbar geht es nicht anders. Schlimm, wenn ich Recht hätte. Trotzdem, oder überhaupt, vielen Dank an Ihre Aufrichtigkeit und Offenheit. Ich freue mich immer, wenn ich von Ihnen lese (wenn Sie durchgekommen sind!)

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 20. Februar 2021 - 13:18

Überschrift.
Dann weiter:
"Nein, Bellingcat wird nicht vom CIA bezahlt".
Ich sage es mal durch die Blume, als jemand, der Geheimdiensten eine gewisse politisch eingeschränkte Berechtigung zuspricht, das scheint mir noch kein Gütesiegel...

Tobias Schmitt | Sa., 20. Februar 2021 - 14:00

Beim Wort Verschwörungtheorie platzt mir inzwischen der Kragen. Nicht alles, was man sich nicht vorstellen kann oder das einem abwegig erscheint, ist automatisch Humbug. In der Umkehr, nur weil man manches hundert mal liest heißt das nicht, dass es wahr ist. Wie deutsche Medien mit dem Wort Verschwörung hausieren gehen und wie sie es für ihre Zwecke einsetzen - also als Totschlagargument gegen bestimmte Leute - das hat in einer Gesellschaft nichts verloren und widert mich an.

Zu dieser Person: Wer überprüft denn den Überprüfer? Wenn mir jemand erzählt, dass er sein Leben riskiert, weil er so ein guter Mensch ist, dann weiß ich ganz sicher, dass das nicht der Grund ist. Es gibt keine selbstlosen Menschen, dass ist eine Lebenslektion, die jeder lernen sollte. Der kleinste Nenner ist immer Geltungssucht. Als ob dieser Mann keine Eigeninteressen hat. Also, wer überprüft ihn? Nur, weil er von sich selbst behauptet, die Wahrheit zu suchen, heißt das noch lange nicht, dass er es auch tut.

Klaus Funke | So., 21. Februar 2021 - 10:37

Antwort auf von Tobias Schmitt

Vielen Dank für diesen Kommentar, lieber Herr Schmitt. Er erscheint mir als Gegengewicht zu dem Artikel dringend notwendig. Ihm ist nichts hinzuzufügen.

Andre Möller | Sa., 20. Februar 2021 - 14:52

Sei Gott mit ihm... So einen Schmarrn hier lesen zu müssen ist fast ärgerlich. Hab mich trotzdem amüsiert. Man muss dran glauben. Ganz fest glauben. Muss man selber nicht mehr denken. Das Internet hat immer recht! Toll! Und es kommt auch immer das "Richtige" raus. Boah, was für ein Mehrwert! Friedensnobelpreis - mindestens!

Juliana Keppelen | Sa., 20. Februar 2021 - 15:53

Antwort auf von Andre Möller

wie schon vermutet die Schlagzahl erhöht sich.
In Sachen Unterhosen denke ich, dass der "Informant" und seine Kollegen sich immer noch köstlich amüsieren über den gelungenen Geck. Dazu gibt es ein Bild von Colin Paul wie er vor der UN Versammlung eine blaue Unterhose schwenkt (anstatt wie damals ein Röhrchen mit weißem Pulver).

Romuald Veselic | Sa., 20. Februar 2021 - 15:00

daran, dass die Wikileaker selbst, es nicht mögen, ebenso geleakt zu werden. Abgesehen davon, wird manchmal aus einfachem Dreisatz, Gaußsches Integral konstruiert, um sich wichtig zu machen oder andere zu blenden.

Bernhard Marquardt | Sa., 20. Februar 2021 - 15:34

wie prompt sich Putins Trolle bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit quasi auf Zuruf zu Wort melden. Brav, immer schön parieren, vielleicht gibt es dafür ein Leckerli?

Juliana Keppelen | Sa., 20. Februar 2021 - 16:50

Antwort auf von Bernhard Marquardt

und zum Beitrag selber haben sie keine Meinung? Nicht?
Dann wären wir jetzt auf Bild-Niveau gelandet.

... wie leicht es ist, Ihnen eine Freude zu machen. xD Immer wieder gerne. :-P

Christa Wallau | Sa., 20. Februar 2021 - 16:58

Da vertraue ich doch lieber meinem Bauchgefühl, und das sagt mir: Vorsicht! Dieser Mann ist
genau so wenig vertrauenswürdig wie jeder andere
"Netz-Aktivist".

Thorwald Franke | Sa., 20. Februar 2021 - 22:33

Higgins sagt viel Wahres und Richtiges und präsentiert sich als zwischen den Fronten stehend. Aber am Ende kommt seine Einseitigkeit heraus. Er kritisiert zurecht, dass viele Republikaner falsch damit liegen, dass die Antifa hinter den Capitol Riots steckten. Es waren die Proud Boys u.ä. Gruppen. Sehr richtig. ABER er vergaß zu erwähnen, dass dann ja auch die Demokraten falsch liegen. Die glauben nämlich, dass es ein spontan von Trump aufgetzter Mob gewesen wäre. Das sagte er aber nicht. Und dann spricht er auch noch positiv von der Sperrung des Accounts von "Trump und diesen Leuten". Erstens ist die Sperrung von Trump hoch problematisch, das müsste auch ihm klar sein. Und zweitens wirft er hier Trump und "diese Leute", nämlich die Proud Boys, in einen Topf. Und auch das ist hochproblematisch. Auch er hat natürlich eine Agenda. Und es wäre glaubwürdiger, wenn er offen zu ihr stehen würde.

Ich stimme Ihnen zu, Herr Franke. Auf mich wirkt der Auftritt des Herrn Higgins wie eine Marketing-Strategie. Hier vermarktet sich einer ohne Moral und Haltung, ohne Stil und Anstand. Aber es scheint, zumindest teilweise zu klappen, wenigstens für eine gewisse Zeit. Später wird man fragen: Who, the fuck, is Mister Higgins?

Ernst-Günther Konrad | So., 21. Februar 2021 - 08:53

Liebe Mitforisten, egal wo man politisch steht, egal wie man Putin und die Welt einschätzt, so erstaunt bin ich schon darüber, dass einige diesen Artikel nicht aushalten und gar damit liebäugeln, den Cicero zu verlassen. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder von uns auch diesen Artikel körperlich und geistig überstanden hat. Ein jeder mag selbst entscheiden, aufgrund Intuition und Erfahrung, ob und was er davon glaubt oder nicht. Ich stehe Bellingcat absolut skeptisch gegenüber. Was ich davon glauben kann und will, entscheide ich selbst ganz allein. Bei nüchterner Betrachtung muss man zugeben, dass Putin mit Sicherheit auch alle Register zieht, um sich und seine Interessen durchzusetzen. Und ja, ich denke da ist auch Mord dabei. Er macht es nicht anders, wie viele Staatenlenker auch. Niemand ist gezwungen, diese Bellingcat Sichtweisen zu übernehmen. Ich fand den Artikel interessant, weil ich dadurch noch einmal klar bestätigt bekommen habe, wie Lüge und Desinformationen entsteht.

Wolfgang Tröbner | So., 21. Februar 2021 - 11:50

Der Gründer der Recherche-Plattform Bellingcat Higgins bedient sich offener Quellen im Internet. Und mit seiner "Open-source intelligence"-Methode (OSINT) scheint er bei einigen Recherchen (z.B. Vergiftung der Putin-Kritiker Skripal und Nawalny) durchaus Erfolg gehabt zu haben, um mysteriöse Vorkommnisse aufzuklären. Nun hat der Hamburger Forscher Roland Wiesendanger versucht, den Ursprungsort des Coronavirus identifizieren. Er glaubt, belegen zu könne, dass das Virus nicht vom Markt in Wuhan stammt, sondern aus einem Labor in der Stadt, in dem an dem Coronavirus geforscht wurde. Soweit ich das richtig verstanden habe, hat Wiesendanger Indizien aus unterschiedlichsten öffentlich zugänglichen Quellen (auch aus dem Internet), zusammenzutragen. Im Gegensatz zu Bellingcat wird er dafür aber nicht etwa gefeiert, sondern offen angefeindet. Wie kann das sein? Bellingcat zeigt doch, dass sich OSINT sehr wohl für Recherchen eignet. Also warum dieser Hass und der Gegenwind für Wiesendanger?

Walter Bühler | Mo., 22. Februar 2021 - 15:51

Kann mir jemand mal erklären, warum das Darknet problemlos allüberall auf der Welt funktioniert und arbeitet, z.B. in Deutschland und in Großbritannien, obwohl die meisten Aktivitäten kriminell zu sein scheinen?

Spielt die Kriminalität, die dort stattfindet, in unseren Ländern denn gar keine Rolle?

Wer stellt bei uns die Funktion des Darknet sicher?