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Nicht ganz reziprok, aber präzedenzlos: Das europäisch-chinesische Investitionsabkommen setzt Maßstäbe / dpa

Europäisch-chinesisches Investitionsabkommen - Besseres Klima mit China?

Heftig wird das europäisch-chinesische Investitionsabkommen kritisiert - sowohl in der EU als auch in China. Wenig davon ist zutreffend und tatsächlich ist es wichtiger, als viele meinen.

Autoreninfo

Klaus Mühlhahn ist Präsident der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und Inhaber des dortigen Lehrstuhls Moderne Chinastudien.

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Die Handelsbeziehungen zwischen dem größten und dem drittgrößten Wirtschaftsraum der Welt, China und der Europäischen Union, sind in den zurückliegenden Jahren kontinuierlich gewachsen. Chinesische Direktinvestitionen in die EU haben exponentiell zugenommen, vor allem in den strategischen Bereichen Infrastruktur und Hochtechnologie. Laut Europäischer Kommission beliefen sich die kumulierten chinesischen Direktinvestitionen in die EU seit 2000 auf fast 120 Milliarden Euro. Die EU-Investitionen in China waren im selben Zeitraum jedoch mit mehr als 140 Milliarden Euro noch höher. 

Etwa die Hälfte der EU-Direktinvestitionen nach China entfällt auf das verarbeitende Gewerbe, wobei die deutsche Automobilindustrie der Hauptinvestor ist. Die wirtschaftliche Kooperation zwischen China und der EU ist substanziell und sichert Arbeitsplätze und Wachstum auf beiden Seiten.

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Andre Möller | Mo., 15. Februar 2021 - 14:19

wie es dem Cicero-Autor Meyer offensichtlich vorschwebt wäre auch töricht. Ein guter Artikel, der sachlich argumentiert. Mal was anderes, als das übliche empörungsgetriebene Bashing.

Dabei wissen alle, daß man zwischen Cholera & Pest sich entscheidet. Das die linken Regierungen hier in Europa & vor allem Deutschland nach Peking schauen, ist doch nicht neues. Die Forschungsergebnisse & der Ausverkauf des Know-how unserer einst so stolzen Wirtschaft sind doch schon lange in China angekommen. Und die meisten bekommen so wie so nichts mehr mit, egal....
Und da unser ganzes Spielzeug verschenkt wurde, braucht man sich nun nicht mehr zu wundern, dass sich alle nach einen starken Bruder umsehen, egal ob nach Peking, Washington oder Moskau, je nach dem, wie profitabel.
Das Europa, was wirklich die europäischen Länder glücklich & zufrieden gemacht hätte, wurde doch von den........ (ein Wort drückt diese.... gar nicht aus) verspielt, verschachert & verschleudert. Es ist so schlimm geworden, dass man ? ist & froh darüber, dass der größte Teil des Lebens vorbei ist & man gar nicht mehr jung sein will. ?
Das haben alle Systeme & Völker meiner Meinung nach NICHT geschafft

Markus Michaelis | Mo., 15. Februar 2021 - 20:57

Interessanter Artikel, aber einseitig wirtschaftlich beleuchtet ... trotzdem auch interessant.

Zitat: "Man könnte denken, der Abschluss ... würde auf allgemeine Zustimmung treffen"

Es werden ein paar wirtschaftliche Fakten genannt und dann suggeriert, dass "man" vernünftig denkend zustimmen müsste. Das ist zu simplifiziert.

Ein Punkt liegt aus meiner Sicht etwa hier:
Zitat: "Nichts hindert europäische Länder oder EU-Institutionen zudem daran, auch künftig .... "

Alles ist immer mehr verwoben, viele starke Stimmen werden laut, so dass immer weniger klar ist, was Länder noch entscheiden können. Auch dadurch ein Drang der Elite zu Europa, weil man keine Elite 2. Klasse in Strukuren (Ländern) ohne echte Entscheidungsfreiheit werden will. Es geht schnell, dass man sehr wohl in vielem nicht mehr selber entscheiden kann.

Isolation hängt einen natürlich auch ab, aber bei all diesen Fragen geht es auch selbstverständlich nicht nur um Wirtschaft im Sinne einer Umsatzoptimierung.

Christoph Kuhlmann | Di., 16. Februar 2021 - 10:42

Stabilisiert das Abkommen den deutschen Exportüberschuss gegenüber China und baut es das EU Handelsdefizit gegenüber diesem Land ab. Das wird die Zukunft erweisen. Es schränkt die Kritikfähigkeit der Politik nicht ein. Die, die meinen mit Handelsbarrieren Menschenrechte befördern zu können, seien auf den pragmatischen Unterschied zwischen kleinen und großen Ländern hingewiesen. Dieses Instrument ist nur bei Abhängigkeitsgefällen zugunsten der Befürworter von Menschrechten effektiv. Sonst schwächt es die Länder zu sehr, welche die Menschenrechte einhalten.

Brigitte Simon | Di., 16. Februar 2021 - 16:14

...dem jede langfristige Strategie für einen Umgang mit Peking fehlt. Die EU läßt sich auf ein Investitions-Abkommen mit China ein. Warum zeigt sich Peking erfreut und überrascht? Diese Freude irritiert mich und macht mich mißtrauisch.

Sieben Jahre hat Chinas Regierung die EU in den Verhandlungen über ein Investitionsabkommen zum Narren gehalten und jegliche Zugeständnisse verweigert. Plötzlich ist die EU nun bereit, eiligst zu unterzeichnen. Daß sich Brüssel auf dieses Manöver einläßt sehe ich als großen Fehler. Vieles hängt auch davon ab, wie, welche, chinesische Zusagen kontrolliert werden.

Die EU -das sind Merkel und vdL- ließ sich von Peking unter Druck setzen, das Abkommen noch vor Bidens Amtsantritt zu unterzeichnen. So versucht XI eine bevorstehende Amerikanische-Europäische erstarkte wirtschaftliche Allianz zu verhindern.

Pekings Sorge vor einer transatlantisch koordinier-ten Politik ist groß. Vergessen sind Chinas notori-sche Vertragsbrüche. Brüssel ist sich zu sicher.

Tomas Poth | Di., 16. Februar 2021 - 16:28

Ich nehme es mal bewußt falsch. Mit den ganzen Kohlekraftwerken die China im Bau und in der Planung hat wird sich das Klima bestimmt nicht verbessern lassen.

Brigitte Simon | Di., 16. Februar 2021 - 23:48

...setzt Maßstäbe, die für mich in Klarheit nicht zu erkennen sind. Herr Mühlhahn sieht die "wirt-schaftliche Kooperation zwischen China und der EU als substanziell, sichert Arbeitsplätze und Wachs-
tum auf beiden Seiten".

Das hört sich hoffungsvoll an. Aber, wie wird China, nach wie vor als Schwellenland von der OECD und dem IWF bezeichnet, seine Versprechungen einhal-ten?

Es stellt sich mir die Frage, warum zahlt Deutsch-land soviel Geld an China? Entwicklungsminister
Müller erklärt in der Augsburger Allgemeinen: Das Entwicklungsgeld dient u.a. der Zusammenarbeit mit dem Land, das für Deutschland so wichtig ist.