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Ein Land im Flockdown. Geht es nicht eine Spur kleiner? / dpa

Flockdown - Was unser Sprechen vom Wetter über die Lage des Landes verrät

Ein paar Tage Schnee, und das Land befindet sich angeblich im Schneechaos. Der „Flockdown“ ist eine auffallende Parallele zur generellen Lage der Debatte in Deutschland. Wie wir aus dem Strudel ständiger Übertreibungen herauskommen.

Autoreninfo

Jens Nordalm leitete bis August 2020 die Ressorts Salon und Literaturen bei Cicero.

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Heute heißt es Schneechaos, früher nannte man es Winter. Von „Schneemassen“ ist sofort die Rede, wenn und wo der Schnee überhaupt nur liegenbleibt. In Bildunterschriften „kämpfen sich“ Fahrradfahrer durch den Schnee, obwohl sie einfach auf ihm fahren. „Sibirisch“ und „extrem“ sind bereits hohe einstellige Minusgrade – wo schon der Mittelgebirgs-Sauerländer in den 80ern ganz anderes gewohnt war.

Das Phänomen ist nicht völlig neu. Dass die Einschätzungen relativ sind, kennen wir. Wetter liegt im Auge des Betrachters. Was man auf der Südhalbkugel Regenzeit nennt, heißt in Großbritannien Sommer. Ein Australier wunderte sich in London, als man lang über eine „Hitzewelle“ um die 30 Grad stöhnte, Hitzewelle sei, wenn Tierkadaver die Straßen säumten.

Parallelen zur gesellschaftlichen Debatte

Aber es scheint doch, dass heute die Alarmglocken immer früher und immer lauter schrillen. Eine auffallende Parallele zur Lage der gesellschaftlichen Debatten in diesem Land. Auch hier hat man sich gewöhnt, sehr schnell die gemäßigten Zonen zu verlassen. Früher nannte man es den Austausch von Argumenten, die Formulierung von Bedenken und Einwänden – und „herrschaftsfrei“ war wichtig; heute heißt es umgehend und herrisch „Leugnung“.

Es gibt noch Leute, die es gelassener sehen. Endlich wieder Winter, sagt man in der Uckermark. Die Nachbarin im Dorf freut sich, vielleicht bald das erste Mal seit Jahren wieder Eisangeln gehen zu können, wie sie es jahrzehntelang auf dem zugefrorenen See getan hat, mit Lagerfeuer mitten auf dem Eis! Als es in Madrid neulich schneite und schneite  wie seit Jahrzehnten nicht mehr, tobten die Kinder und Familien glücklich mit ihren Schlitten auf den Straßen. Können wir uns nicht mehr freuen?

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Christa Wallau | Di., 9. Februar 2021 - 11:42

Sie fordern da etwas, das absolut nicht mehr
der Zeit entspricht, lieber Herr Nordalm.

"Normales" Wetter darf es in Deutschland gar nicht mehr geben; denn sonst verlieren die Klima-Retter den Boden unter den Füßen.
Wissen Sie denn nicht, daß auch der Schnee, der jetzt zur Abwechslung einmal wieder etwas stärker gefallen ist und die Kälte, die danach bei uns Einzug gehalten hat,
a u c h auf die zunehmende Klima-Erwärmung zurückzuführen sind?
Alles ganz schrecklich!

Der Alarmismus beim Wetter entspricht der
Hysterie beim Kampf gegen Rechts. Das Wort "Nation" sollten Sie deshalb lieber rasch aus Ihrem Wortschatz streichen.

Schnee ist nicht mehr nur Schnee.
Winter ist nicht mehr einfach Winter.
Und Vaterlandsliebe (Patriotismus) ist nicht mehr schlicht Liebe zum eigenen Land, sondern
böse "Nazi"-Gesinnung.

Alles klar?

Nein, die AfD kann sich nicht von ihrem rechtsradikalen Flügel trennen, sie ist auf ihn angewiesen. Der Versuch, eine alternative konservative Partei zu gründen, ist gescheitert. Sie können Ihr Vaterland auch ohne AfD lieben, wie Sie wollen.

Ja auch den Tod nicht mehr geben. Kein 90 jähriger darf mehr sterben...

Dominik Roth | Di., 9. Februar 2021 - 21:11

Antwort auf von Bettina Jung

triffe es aber leider.

Die Kinder freuen sich beim Toben im Schnee. Die die aufs Autofahren angewiesen sind ärgerts. War immer so, wird noch lange so sein. Chillt mal.

Sehr geehrte Frau Wallau, ich habe den Winter 1978/79 bei der NVA erlebt und kann über die Hysterie in der deutschen Medienlandschaft nur lachen, ich würde mir solch einen Winter sogar wünschen! Das würde einige Zeitgenossen im Kopf zurechtrücken, dann würden die vielleicht mal begreifen was echte Probleme sind! Es war damals übrigens dennoch eine tolle Zeit, man hat wahre Kameradschaft erlebt und war stolz darauf der Zivilbevölkerung helfen zu können und uns wurde viel Dankbarkeit und Achtung zuteil gebracht, mich hat das zeitlebens geprägt!

Maria Arenz | Di., 9. Februar 2021 - 11:59

da fasst Euch mal schön an die eigene Nase. Vielleicht nicht so sehr der Cicero aber sind es nicht die maßgeblichen Medien in Deutschland - allen voran ARD und ZDF- die aus jedem Wind einen Orkan, aus 10 cm Schnee ein Schneechaos , aus 5 Neuinfizierten pro 10 000 eine alles rechtfertigende Katastrophe und aus einer Figur wie Lauterbach einen "Welterklärer" mit Dauerpräsenz gemacht haben? Sowas kommt von sowas. Ohne ständige "Brennpunkte" über nichts, allzu oft haltlose Warnungen, Fehlinformationen und maßlose Übertreibungen bez. Klima, Corona und was weiß ich , Hetze gegen angebliche "Leugner", Schlittenfahrer etc. könnte die heutige Zeitgeist- Journaille doch gar kein Programm mehr zustande bringen. Was machen die bloß, wenn Covid 19 vorbei ist und der Rhein weder 5 cm zu hoch noch zu niedrig in seinem Bett steht? Bin aber guter- d.h. schelchter Hoffnung- irgendeinen neuen Klabautermann, mit dem sie Sendezeit und Zeilen generieren können, werden sie schon finden.

Hans Willi Wergen | Di., 9. Februar 2021 - 17:17

Antwort auf von Maria Arenz

Wer an diesen maßlosen Übertreibungen die Schuld trägt sind eindeutig die Medien, mit einigen wenigen Ausnahmen.
Ob es der Schneefall im Winter ist, oder ein Sturm, oder Corona, oder Andersdenkende auf allen Gebieten. Es wird alles dermaßen hoch gepuscht, daß es schon krankhaft ist.
Wir haben 12 Jahre in Schweden gelebt, und hatten jedes Jahr über einen Meter Schnee. Es war dort der Normalfall. wir haben uns immer köstlich amüsiert über die Horrormeldungen aus Deutschland wenn dort etwas Puderzucker fiel. So ist es aber mit allem, überall nur noch Panikmache.
Ich glaube, die ganze Welt lacht über uns.
Wir sind vor 2 Jahren aus familiären Gründen zurück gekommen.
Ich werde es für den Rest meines Lebens bereuen.
Dieses kleine Schweden ist uns in allen Belangen überlegen.

Annette Seliger | Di., 9. Februar 2021 - 12:13

unserer Regierung. Merkel und Konsorten sind doch tatsächlich der Ansicht das Klima regeln zu können - und zwar bis auf`s Grad genau. Wer in solchen Gedankenwelten lebt, der ist in einem permanenten Superlativ angelangt. Ich würde es aber darauf reduzieren, dass solche Zeitgenossen die Bodenhaftung verloren haben. Es gibt keinen Bezug mehr zum eigenen Land und seinen Menschen. Alles ist multilateral und kann nur global geregelt werden. Fluchtursachenbekämpfung, Klimarettung, Corona Pandemie - alles vermeintlich nur noch global.

Wer mit solchen Prämissen Probleme angeht, der benötigt einen Arzt. Mit Verlaub Frau Merkel, aber wer mit 66 Jahren noch Fingernägel kaut, der hat sicher keine organischen Probleme, der benötigt einen Arzt, der sich der Psyche annimmt. Eine Therapie für den Körper kann sein, wenn man von dem Kanzler Amt befreit wird und damit raus kommt aus der selber geschaffenen Hybris. Zurück zum Wetter: Die Mainstream Medien sind ein Abbild der Regierung und ihrer Hybris.

Da werden Medien, die unliebsame Wahrheit verbreiten, zum Abbild, ja Ausführungsgehilfen der Regierung.
Da werden Warnungen vor einer gefährlichen Pandemie zur Panikmache.
Da wird der Mundschutz zum Maulkorb.
Da werden vorübergehende Einschränkungen zur endgültigen Abschaffung der Demokratie.
Da werden Impfungen zur Gates'schen Manipulations-, ja Unterjochungsstrategie.
Da wird der Einsatz eines Soros für Demokratie zur Weltverschwörung.
Da werden harmlose Kondensstreifen zu Giften.
Da wird ein langweiliger Schinken eines Herrn Schwab zum Leitfaden für die große Transformation.
Da werden Forderungen nach klimafreundlicherer Politik zur Ökodiktatur.
Da wird eine humane Asylpolitik zur gezielten Umvolkung.
Da wird die Forderung nach gerechterer Sprache zum Genderterror.
Da wird Briefwahl zur Wahlmanipulation...
Da wird...

Man kann das noch ziemlich lange fortsetzen.

Manche haben den Riesenbalken im eigenen Auge noch nicht entdeckt, sitzen im Glashaus, und werfen ständig mit Steinen.

Da werden gestern als 'Bürgerrechtler Ost' benannte Personen (z.B. Faust, Hermenau, Lengsfeld, Beleites, Barbe) und bekannte Publizisten (z.B. Broder, Cora Stephan) heute zu 'Neu-Rechten', 'Pegida-Verstehern' und 'Krypto-Nazis'.
Da wird eine an Asperger erkrankte Minderjährige, gefühlt zur Wiedergängerin von Jeanne d'Arc.
Da müssen Polizisten, die von diesem Staat eingestellt wurden und für den Staat und seine Bürger jederzeit den Kopf hinhalten, Namensschilder tragen, als seien sie die Kriminellen.
Da werden 90-ig und Hundert-jährige, die als einst als Sekretärin, Sanitäter, Wachmann ('Rädchen') dem NS-Regime (z.T. dienstverpflichtet und als Wehrpflichtige) dienten, vor Gericht gezerrt; während ALLE 35 Jahre jüngeren Verantwortlichen für Hoheneck, Bautzen, Schüssen an Mauer und innerdeutscher Grenze und das 'Abspritzen' von minderjährigen Dopingopfern wie SELBSTVERSTÄNDLICH frei herumlaufen.
Da bekämpft man angeblich den Antisemitismus und stimmt in der UNO regelmäßig gegen Israel.

Ihre scharfsinnigen Beobachtungen und Anmerkungen, Frau Seliger, lese ich immer wieder gerne.
Ob es allerdings zutrifft, dass die mediale Hybris jener unserer Regierung folgt oder ob umgekehrt unsere Regierung mit ihrem - keinen vernünftigen Plan erkennen lassenden - "Fahren auf Sicht" nicht eher die medialen Anmassungen und Übertreibungen nachplappert, weil das erwartungsgemäß zum Beifall der betreffenden Medien führt und damit die Chancen der Politiker bei den nächsten Wahlen verbessert - da bis ich mir nicht so sicher. Möglicherweise erleben wir mal die eine, mal die andere Variante?
Die Frage nach der Priorität von Henne oder Ei spielt für die unserer Gesellschaft vorhersehbar schadenden Ergebnisse der Daueraufregung freilich keine Rolle. Daher ist die von Herrn Nordhalm angeregte verbale Abrüstung aller Seiten sicherlich wünschenswert. Doch für die nächsten Jahre - bzw. so lange, wie es Vielen in diesem Lande noch relativ gut geht - wird das wohl nur ein schöner Traum bleiben.

Norbert Heyer | Di., 9. Februar 2021 - 12:17

Wir haben angeblich einen Klimawandel, es kann sein, das die Erderwärmung tatsächlich in einigen Jahren um 1 Grad C ansteigt. Ja und? Hat es solche wärmere Zeiten im vergangenen Jahrhundert nicht auch gegeben? 1958 war Wasserknappheit im Sommer, Rasen sprengen und Autowaschen war verboten. Wir Jungen trugen kurze Hose von April bis in den Oktober. Die 80-er Jahren brachten miese Sommer, was Rudi Carrell einen Hit bescherte: "Wann wirds mal wieder richtig Sommer?" Drei Wochen Sommerurlaub an der Nordsee mit der Familie - einen Tag ohne Regen. Das die natürlichen Schwankungen der Wetterverhältnisse im Jahresverlauf zum "Klimawandel" führte, verdanken wir einer vergrünten Gesellschaft. Niemand kann sagen, das die Milliarden für Umweltmaßnahmen tatsächlich den Temperatur-Anstieg vermindern, aber jeglicher Einspruch dagegen wird abgebügelt. Mit dem Abbau der AKW haben wir den bösen, bösen CO 2 Anteil ja noch befeuert. Wir helfen der Umwelt nicht mit blindem, nutzlosem Aktionismus.

wolfgang dubbel | Di., 9. Februar 2021 - 12:40

ist heute die Devise...
Die Medien, sie leben von Werbung, personalisierter Werbung, eine Geissel der Weltwirtschaft mit für sie zweifelhaftem Erfolg.
Die Ausgaben für Werbung sind mittlerweile weltweit doppelt so hoch wie für Entwicklungshilfe.
Die negativen Auswirkungen auf die Politik und Gesellschaften sind immens. Dabei läuft mehr als die Hälfte über die Big Four.
Aufmerksamkeit ist im Internet zum allerhöchsten Gut geworden.
Am Besten wäre, man besteuerte Werbung so hoch wie Treibstoff

Wolfgang Tröbner | Di., 9. Februar 2021 - 12:40

Sie haben Themen (Winter, Sprache, Debattenkultur) aufgegriffen, die auch mir unangenehm aufgefallen sind. Im ÖR wird z.B. vor dem Winter mit seinen "extremen Temperaturen" und "extremen Schneemassen" gewarnt. Die gezeigten Bilder passen aber überhaupt nicht zur gewählten Sprache. Meist wurde nur eine nicht sehr hohe Schneedecke gezeigt, nichts weiter. Da muss man sich schon fragen, ob die Macher der Sendungen noch nie einen normalen Winter, so wie er in DE alle paar Jahre vorkommt, erlebt haben. Auch stellt sich die Frage, ob sich niemand verantwortlich fühlt, Straßen und Wege zu räumen, so wie das noch vor wenigen Jahren üblich war. Es wird auf höchstem Niveau gejammert, aber niemand scheint etwas machen zu wollen. Sind wir als Nation zu faul und zu bequem geworden, selbständig zu denken und zu handeln? Ich muss gestehen, dass es mir zunehmend schwerer fällt, stolz auf diese Nation zu sein. Das könnte mit der Politik zu tun haben, die mir diesen Stolz gründlich ausgetrieben hat

"Sind wir als Nation zu faul und zu bequem geworden, selbständig zu denken und zu handeln?" Kann man klar mit JA beantworten Eine Nation im freien Fall, der/die Aufschlaeg*-/In wird in einigen zu weltoffenen, verbildeten und vertolerierten Koepfen hoffentlich wieder etwas Klarheit schaffen. Was an der ganzen Sache wirklich fasziniert, ist die Geschwindigkeit, mit der das passiert. Das haette man sich wohl nicht zu traeumen gewagt. Weiter so, wsd.

Wolfgang Jäger | Di., 9. Februar 2021 - 12:58

Hinter diesen Phänomenen steckt System. Diese Art der Berichterstattung orientiert sich am Framing der Medien. Sie sind inzwischen fast alle darauf ausgerichtet, den Menschen Katastrophenzustände zu suggerieren. Dazu gehört eben auch, dass man tief in die verbale Übertreibungskiste greift. (Schneewalze, Killerfrost etc.). Klima und Wetter sind willkommene Gelegenheiten, die Menschen zu konditionieren auf den drohenden Untergang der Erde. Alles muss ursächlich auf den natürlich ausschließlich menschengemachten "Klimawandel" zurückgeführt werden. So bewegt man die Gehirne der Menschen, indem man sie emotional packt, entsprechend der Greta'schen Vorgabe: "Ich will, dass Ihr Panik habt!" Dazu triggert man den Schuldkomplex. Man kann es jeden Tag beobachten: Die Wettersendungen sind quasi zu indirekten grünen Wahlkampfsendungen mutiert. Auch eine Mutante. Wahrscheinlich gefährlicher als die des Virus!

Hans Jürgen Wienroth | Di., 9. Februar 2021 - 13:03

Wir haben (als Nation und als Bewohner dieses Fleckchen Erde) verlernt, die Ärmel hoch zu krempeln und irgendetwas mit Engagement anzupacken. Das stört unsere hocheilige Work-Life-Balance – halt: Falsche Reihenfolge, es muss natürlich Life-Work-Balance heißen. Das Wichtige steht zuerst.
Warum soll ich, wenn mein schönes Leben das Heiligtum der Welt ist, mich um so profane Dinge wie Ernährung, Klima oder sonst etwas kümmern. Dafür habe ich meine „Spezialisten“ und die Medien erklären mir, wem ich glauben darf. So einfach kann Leben sein. Warum soll ich mich da noch mit Dingen herumärgern, die nicht funktionieren? Es ist so und damit lebe ich. Debatten zu führen ist anstrengend, ich muss mich darauf vorbereiten oder gehe unter? Letzteres ist frustrierend, also lasse ich es.
Welzer hat recht, es wird kein Aufbäumen geben. Unser Stolz ist im Kampf gegen die rassistischen alten weißen Männer (Konservative und damit ggf. „Nazis“?) der Demut vor der Vergangenheit gewichen.

Walter Bühler | Di., 9. Februar 2021 - 15:48

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

dieses Land wird inzwischen von vielen Schlaraffen bewohnt, die sich in grün getünchter Phantasie das menschliche Leben als einen einzigen ewigen Urlaub im Naturschutzgebiet vorstellen. Unsere politische Elite bestärkt sie darin: das schwarz-grüne Schlaraffenland ist in ihrer Selbstdarstellung das Eldorado der ganzen Welt.

Nun ja, das Schlaraffenland hat leider auch seine Tücken.

Tomas Poth | Di., 9. Februar 2021 - 14:17

Medialer Erregungs- und Alarmismus Journalismus. Damit sind wir gestraft und geprügelt seit ein paar Jahren. Alles zielt darauf ab das Narrativ Weltuntergang durch die CO2-Hypothese in irgendeiner weise zu stützen und zu verstärken, auch Covid-19 soll ja für einige eine Folge dessen sein.
Es ist Winter und es schneit, die Straßen sind vorübergehend glatter. Ja wo gibt es den sowas. Das darf doch nicht sein in einer Vollkasko Welt ohne Selbstbeteiligung, das muss doch der Staat regeln und etwas tun damit nichts passiert.
Aber ist das nicht herrlich, die dunkle Jahreszeit wird aufgehellt und stellt Abwechslungen in der Freizeitbetätigung bereit. Was für eine Freude für die Kinder, Jugendliche und selbst Erwachsene. Sicher, es gibt einige die damit hadern, aber sollen wir uns alle von diesen wenigen Nörglern und Miesmachern die Freude verderben lassen?
Das ist unser Problem, jeder kleine verklemmte Pubs wird aufgebauscht und in einem bestimmenden Zusammenhang gesetzt.

Reinhard Benditte | Di., 9. Februar 2021 - 14:17

Die Panikmache führt wie immer zu Schlagzeilen in den Medien und wird teilweise verbunden mit einem degradierenden Wort, um zusätzlich Stimmung zu machen. Wie hieß es in der BILD: „Die Russenpeitsche“! Warum kann man nicht die Tonlage entschärfen, es ist eben Winter, und wenn der Wind aus Osten bläst, dann ist die Wahrscheinlichkeit eines großen Schneefalls ziemlich hoch.
Bedauerlich ist eben nur eines: Die Deutschen können mit Problemen nicht mehr umgehen. Sie nehmen Warnungen nicht mehr ernst und dann ist es zu spät. Früher hatte man einen Klappspaten im Auto und Decken für den Fall aller Fälle. Heute müssen die Leute von der Feuerwehr oder dem Roten Kreuz auf der Autobahn versorgt werden. Gleiches gilt für die Bahn! Früher fuhr die Bahn bei jedem Wetter. Heute wird der Dienst eingestellt! Früher, in den guten alten Zeiten, hieß es bei der Bahn: „Alle reden vom Wetter, wir nicht!“ Heute sollte sich die Bahn folgenden Slogan zulegen: „Fährst Du schon oder wartest Du noch!“

Bernd Muhlack | Di., 9. Februar 2021 - 16:28

" ... und am Ende wird der alte Weiße Mann merken, dass man Geld nicht essen kann ... denn es ist nicht mehr da! Ich Angela hat es weltweit verteilt - Hugh, ich habe gesprochen!"
Sie wäre auch ein guter Häuptling geworden, oder?

Ich bin kein Freund der Kälte oder der Hitze, ich bin ein Frühlings-/Herbsttyp; da fällt auch das Atmen leichter.
In 2020 haben sich Vertreter der BReg etwa 20mal mit diesen FfF-Hanseln getroffen, Luisa et Co (ein Artikel in WELT-online). Sie lassen sich von diesen "Weltrettern" treiben, manipulieren; Dr. Gauland würde "jagen" sagen.
"How can you dare!" dazu das in der Tat hassverzerrte Gesicht des schwedischen Teenagers.
Wir wollen das ihr in Panik geratet!
System change - great reset!

Morgen wird der Lockdown alternativlos verlängert, "keine Experimente" sagt die Kanzlerin.
Die Hardliner nicken ab!
Der VGH MA kippte am Wochenende die nächtliche Ausgangssperre in BaWü.
Na und, was kümmern uns diese Gerichte!

Lockdown bis zum Endsieg ob Corona?
Unmöglich!

Ernst-Günther Konrad | Di., 9. Februar 2021 - 17:30

Ich hatte 78/79 Nachtdienst. Es war die Zeit, wo es seit dem 28.12.78 durchgehend schneite und erst nach Silvester aufhörte. Dazu kam starker Wind mit Verwehungen, die mancherorts in meinem Dienstgebiet den Schnee von Feldern auf die Landes- und Kreisstraßen bis zu 2m hoch auftürmten und außerhalb des Ortes wohnende Landwirt erst einmal "eingeschlossen" waren. Der Hinterreifen unseres Streifenwagens froh fest, die Automatik ließ ein anschieben unmöglich werden und überall feierten die Menschen und erfreuten sich des Schnees. Es war im Fernsehen alles angekündigt, alle waren vorbereitet, jeder freute sich und hatte vorgesorgt. Jeder half dem anderen, Feuerwehr und Straßendienste waren vorbereitet und bereits am Mittag des nächsten Tages waren die wichtigsten Straßen geräumt, die Züge fuhren einen Tag lang nicht, die Busse erst am Nachmittag. Niemand in Panik und Aufregung, jeder vorbereitet und mittels Radio informiert. Medial keine Panik und Alarmstimmung. Es war Winter. Und heute?

Sabine Lehmann | Di., 9. Februar 2021 - 18:13

Die bringen wirklich nichts, hüben wie drüben, dieses Pauschalisierungen. Denn es gibt wohl große regionale Unterschiede. Aber ich darf die hiesigen Temperaturen, die hier bei uns über mehrere Tage zwischen 10 und 20 Grad Minus mit 50 cm Schnee wohl eine Ausnahmesituation nennen? Oder wie der Westfale sagt: affenkalt.
Zusammen mit Sturmböen und heftigem Schneefall gehört das eher nicht zu einem mitteleuropäischen Winter. Zumindest habe ich es zuletzt nur im Winter 1978/79 erlebt. Meine Eltern sind damals auf der A2 fast erfroren. Also: besser mal differenziert betrachten und berichten. Und vorher einmal tief durch die Hose atmen;-)

Yvonne Stange | Di., 9. Februar 2021 - 19:59

Antwort auf von Sabine Lehmann

In Mitteleuropa sowieso! Ich kenne es als Kind nicht anders und auch in den letzten Jahrzehnten hatten wir bis -27 Grad! Zum Glück immer noch richtig Schnee drauf, dann richten die Temperaturen nicht so viel Schaden an in der Natur. Es ist ein ganz normaler Winter. Und alle hyperventilieren. Nicht mehr normal diese Schneeflöckchen....
Alles wird verzerrt, getilgt und generalisiert.
Ich erinnere mich an ein FFF-Plakat: "Eure Kinder kannten noch Schnee, unsere werden ihn nicht mehr kennen!".... nun denn.... falls diese Generation überhaupt noch Kinder bekommen kann.... probiert es aus. ;-)

Eigentlich wäre es überfällig, einmal den Nutzen herauszustellen. Haben nicht Waldbesitzer und Forstleute im Sommer noch über das rasante Fichtensterben wegen Borkenkäferbefall klagen müssen? Bedauert wurde, dass wir jahrelang keine entsprechende Winter hätten, um die Populationen zum Absterben zu bringen. Für den Wald kommt der Frost also gerade recht. Der Borkenkäfer hoffentlich wohl kalte Füße...

Helmut Sandmann | Mi., 10. Februar 2021 - 06:08

Antwort auf von Sabine Lehmann

Gut dass Sie den Winter 1978/79 erlebt haben, Frau Lehmann, sonst wuessten Sie nicht, dass es in Mitteleuropa im Winter kalt sein kann. Bayern gehoert vermutlich nicht zu Mitteleuropa, denn da gab es nicht nur 78/79 Schnee und Minusgrade ueber mehrere Tage.

Peter Lutz | Di., 9. Februar 2021 - 19:17

Hallo Herr Nordalm,

schön das Sie hier im Cicero auch mal ein so, für mich lächerliches Thema aufgreifen.
Da fällt das Thermometer mal etwas unter Null, es schneit etwas und man bekommt heute die Katastrophe aufgetischt. Nur Lächerlich!
In meiner Ausbildung in den Jahren 1983 - 1986 bin ich täglich ca. 10 km (einfach) mit dem Fahrrad zur Firma gefahren. Einen Winter musste ich, wie immer morgens, um ca. 5.30 Uhr bei knapp unter -30 Grad zu meinem Arbeitsplatz bei total verschneiten Fahrradwegen. Da wurde damals nichts geräumt oder gesalzen.
Meinen Wehrdienst (Marine) den ich 1987 ableisten durfte war nicht besser, ich kann mich daran erinnern das "Kameraden" Teile der Ohren erfroren waren weil der "Ausbilder" diese unverhältnis mäßig draußen antreten lies.
Um zum Punkt zu kommen: Niemanden hat das interessiert, das waren ganz normale Winter. Das war auszuhalten.

Karla Vetter | Di., 9. Februar 2021 - 20:12

den Winter 1956 im Wetterarchiv bei Kachelmann.de herausgesucht.In unserer Gegend waren es am 10.02.56 Tiefsttemperaturen von - 32 Grad. Am Tage Höchsttemperatuten nahe der -20 Grad. Wir Kinder gingen damals oft lange Schulwege,in mäßig geheizte Schulen.Eine Katastrophe nannten wir das nicht.Nur Winter.

Eva Berg | Mi., 10. Februar 2021 - 09:32

.... dass es den Cicero mit seinen Artikeln und den Kommentatoren gibt. Das baut einen dann doch wieder etwas auf, in diesen Zeiten. DANKE!!

Dieter Freundlieb | Mi., 10. Februar 2021 - 12:13

Nach oben scheint es bei den Übertreibungen keine Grenze zu geben. Vor zwei Tagen war in einem Spiegel-Artikel von der 'Billionen-Bombe' die Rede. Können Sie erraten, um was es da ging? Die Schüler, die jetzt wegen der Corona-Krise einen Teil ihres Schulunterrichts verloren haben, werden im Lauf ihres Erwachsenenlebens Billionen von Euro weniger verdienen.

Jahrelang war von lebenslangem Lernen die Rede, das notwendig sei, um in einem Beruf erfolgreich zu sein. Jetzt haben Schüler einen Teil des Schulpensums verpasst und sind deshalb um Billionen ärmer geworden.

Auf die Idee, dass man als Erwachsener so viel Energie und Eigenverantwortung aufbringen kann, ein bisschen verpassten Unterrichtsstoff nachzuholen, kommt man nicht mehr. Denn Ökonomen und Pädagogen im Rang von Universitätsprofessoren können ja anhand von Computermodellen nachweisen, dass da relevantes Wissen unwiederbringlich verloren worden ist. Ich kann's nicht fassen.

Hanno Woitek | Mi., 10. Februar 2021 - 15:16

löst schon fast eine hysterische bis alberne Debattenkultur aus. die presse liefert uns doch nur, was wir lesen wollen, um dann selbst ordentlich auf die Pauke zu hauen.