neuer-cdu-vorsitzender-armin-laschet-aera-merkel
Prüfender Blick, ob er in ihre Fußstapfen treten kann: Merkel und Laschet im Sommer 2020 / dpa

Neuer CDU-Vorsitzender - Mit Laschet geht die Ära Merkel weiter

Der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er überzeugter „Merkelianer“ ist. Er steht deshalb für eine Politik des „Weiter so“. Doch wenn er die Partei einen will, muss er auf die Merz-Anhänger zugehen.

Hugo Müller-Vogg

Autoreninfo

Dr. Hugo Müller-Vogg arbeitet als Publizist in Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen und wirtschaftlichen Fragen, darunter einen Interviewband mit Angela Merkel. Der gebürtige Mannheimer war von 1988 bis 2001 Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

So erreichen Sie Hugo Müller-Vogg:

Nach der Wahl ist vor der Wahl. Das gilt für die CDU und ihren neuen Vorsitzenden im doppelten Sinn. Armin Laschet muss die Partei nicht nur in sechs Landtagswahlen führen. Er muss sich im Frühjahr zudem mit dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder darüber verständigen, wer für die Unionsparteien als Kanzlerkandidat antritt. Denn das läuft nicht automatisch auf den neuen CDU-Vorsitzenden hinaus, wenn Laschet in Umfragen weiterhin so deutlich hinter dem Amtskollegen aus Bayern liegt.

Laschet hat die mit Abstand beste Rede der drei Bewerber gehalten. Er bot eine Mischung aus Helmut Kohl und Johannes Rau. An den Altkanzler erinnerte seine emotionale Beschwörung der Partei als Gemeinschaft. An den Sozialdemokraten Rau erinnerte er mit moderaten Tönen nach dem Motto „versöhnen statt spalten.“

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Robert Friedrich | Sa., 16. Januar 2021 - 13:49

Oh mein Gott, der laue Armin. Da kann Söder schon mal vor dem Spiegel mit FFP 2 Maske den Eid üben.
Ich bin kein CDU Mitglied und hatte keinen Einfluß auf die Wahl, folglich kann es mir keiner Verübeln. Somit bin ich fein raus.

Roland Völkel | Sa., 16. Januar 2021 - 16:18

Antwort auf von Robert Friedrich

Also auf ein "Weiter so". Wenn er Kanzler werden sollte, wird der ganze Murks weiter so ablaufen. Die bleierne Zeit wird nahtlos fortgesetzt.
Die Grenzen werden weiter Sperrangelweit offen sein und alle die gerne nach D. kommen (wollen)sind herzlichst willkommen. Ob mit Asylgrund oder ohne: "Kommt alle an meine Brust"-das schaffen wir auch noch. Der deutsche Michel zahlt die Zeche.
Mir geht so viel durch den Kopf, ich kann meine Gedanken (Befürchtungen) z. Z. aber nicht ordnen.
Also doch "Gute Nacht Deutschland"
Die Grünen stecken jetzt schon ihr Terrain ab, für eine Regierungsbeteiligung.
Und KGE packt schon die Umzugskarton für Schloss Bellevue!
Darauf heute mal kein Salute

Markus Michaelis | Sa., 16. Januar 2021 - 13:59

Mit Armin Laschet ein "Weiter so"? Ja, das will wahrscheinlich eine Mehrheit - aber wird das gehen? Merkels Kurs ist ja gerade multilateral, europäisch und weltoffen - ein "Weiter so" kann dieser Kurs also nicht aus sich heraus generieren, weil er intrinsisch extrinsisch ist. Das "Weiter so" hängt davon ab, was Europa (als Brüssel und als all die Länder) macht, was der Euro und die Schulden und der Umgang aller Player damit machen, was die "westliche Wertegemeinschaft" macht, was Asien macht, die technologischen und wirtschaftlichen Veränderungen, der Druck aus Afrika, die Bevölkerung im immer bunteren Deutschland, große gesellschaftliche Veränderungen, aber das in hoher Gemeinsamkeit.

Man wird sehen, aber ein "Weiter so" liegt nur zum kleinen Teil in der Hand von Laschet und der ihn unterstützenden "Mehrheitsgesellschaft".

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 16. Januar 2021 - 16:38

Antwort auf von Markus Michaelis

Das „weiter so“, glaubt man den Medien, will nicht einmal die Mehrheit der CDU-Mitglieder. Die sollen sich zu mehr als 50% für Merz ausgesprochen haben. Allerdings hatten die keine Stimme, sondern nur die (von der Partei abhängigen?) Delegierten.
Laschet hat sich in seiner Rede schon einmal für die „Weltrettung“ entschieden. Wer kümmert sich dann um unser Land? Berlin will „Weltstadt“ werden, indem der öffentliche Dienst nicht mehr nach Qualifikation, sondern nach Migrationshintergrund entsprechend Bevölkerungsanteil besetzt werden soll (so habe ich es zumindest gelesen).
Die Mehrheit will es wohl so.

Jacqueline Gafner | Sa., 16. Januar 2021 - 17:43

Antwort auf von Markus Michaelis

dass die "Mehrheitsgesellschaft" Laschet unterstützen würde? Zum Vorsitzenden der CDU haben ihn 521 von total 1000 Delegierten dieser Partei gemacht, von denen sich drei der Stimme enthalten und 466 für Merz optiert haben. Ob diese nicht wirklich erschlagende Mehrheit der Delegierten repräsentativ für die eigentliche Basis der CDU ist, ist offen und muss sich erst noch weisen. Und selbst wenn dem so sein sollte, sagt das noch nicht allzu viel darüber aus, wie sich die Angehörigen der nicht allein nur in Deutschland kopfstärksten "Partei", sprich die der parteipolitisch nicht fix gebundenen Wahlberechtigten, in anstehenden Landtagswahlen wie der Bundestagswahl 2021 positionieren werden. Auch sind die übergeordneten Rahmenbedingungen, von denen Sie schreiben, für alle Parteien dieselben. Daraus lässt sich keine vorsorgliche Entschuldigung für den Fall basteln, dass Laschet mit einem "Weiter so" der CDU nicht den Erfolg haben sollte, den sie und er sich davon offenbar versprechen.

Robert Müller | Sa., 16. Januar 2021 - 19:48

Antwort auf von Markus Michaelis

Sie sagen es! Merkels Regierungsstil war es auf den Koalitionspartner, auf die Stimmung in der Bevölkerung, auf die Situation im Ausland zu reagieren. Zumindest bei vielen Dingen war es so, bei wenigen war es anders. Bsw hat sie die offenen Grenzen in der EU immer verteidigt, sei es bei Corona oder der Einwanderung. Was heißt "Weiter so" bei dieser Arbeitsweise? Wie Laschet arbeitet, weiß ich nicht. Und was viele Politiker lernen mussten, das was in einem Bundesland funktioniert, muss nicht auf nationaler Ebene funktionieren. Nicht selten musste ein Politiker umlernen oder er/ sie ging beim Wechsel auf die Bundesebene unter. Vielleicht war das das Problem bei AKK? Da Laschet jetzt nur der Kronprinz ist und er in einem halben Jahr nicht viel zeigen kann, wird man erst nach dem Herbst sehen wen die CDU sich da gewählt hat. Was aber bei den beiden anderen Kandidaten nicht anders gewesen wäre.

Dr. Hermann-Josef Stirken | Sa., 16. Januar 2021 - 14:01

Die CDU steht an einem Scheideweg. Es ist das Verdienst von Merkel, dass die AfD erstarkt ist. Diese Stimmen fehlen der CDU, wenn sie von links grünen Bünden unabhängig werden will. Momentan ist die CDU nicht unabhängig Was ist, wenn die Gunst der Wähler sich für das Original entscheidet? Ein weiter so zerlegt die Partei, da auch in der Bevölkerung ein immer kritischeres aufnehmen der Politik festzustellen ist. Ob Laschet da der richtige Mann ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen, werden wir erleben

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 16. Januar 2021 - 14:21

für die CDU/CSU abwenden kann, vermag ich nicht zu sagen.
Vielleicht kommt Söder eine Funktion zu, wie sie auch Friedrich Merz, zumindest bei dieser Wahl, nach dem Rücktritt von AKK zu kam, er "sicherte" Laschet die "liberal-konservative Flanke" der CDU/CSU.
Schon AKK war mit Merkels Segen ins Amt gekommen, konnte sich aber evtl. gegen Merkel nicht durchsetzen?
Eine Vermutung von mir, denn so richtig viel hörte ich von ihr selbst nicht dazu.
Ich hoffe, dass Laschet etwas selbstbezüglicher ist als AKK und ihm jedenfalls die Liberal-Konservativen der CDU/CSU zur Seite springen, sobald ein m.E. wirklicher Favorit Merkels ins Rennen geht, evtl. sogar eine Frau.
Aber eben auch Markus Söder, als klarer Kandidat einer CDU/CSU, nicht einer Merkel.
Laschet wird durch handwerklich gute Politik bis dahin überzeugen müssen.
Denn diese Ära wird m.E. erst nach Merkel beginnen, die von verantwortlicher und auch so vertretener Politik.
Möge sie dann nie zuende gehen, mit wem auch immer.
Es wird schwer

Romuald Veselic | Sa., 16. Januar 2021 - 14:49

daraus gemacht, dass er überzeugter „Merkelianer“ ist. Er steht deshalb für eine Politik des „Weiter so“, also für eine CDU, die sich geschmeidig dem Zeitgeist anpasst, wobei bisweilen nicht unterschieden wird, was die Mehrheit der Journalisten und was die Mehrheit der Bürger denkt und erwartet".
Herr Müller-Vogg; richtig auf den Punkt gebracht. Nur auf das Wort Merkel, reagieren schon viele in diesem Lande, wie auf Covid19 ohne den Unterschied, zu der noch aktuellen Angela M, zu subtrahieren.
Übrigens; ich frage mich, wozu sind all die TV Auftritte v. Laschet/Merz/Röttgen, wenn ein Konsortium, wie der iranische Wächterrat, darüber entscheidet, wer CDU vorstehen wird? Im Grunde: Der Pausbackenmann, ist sogar seiner Ur-Vorgängerin irgendwie, vom Aussehen her - ähnlich. Mir kommt die Terrakotta-Armee des Qin Shi Kaisers vor, als würde sie mehr Dynamik ausstrahlen, als alle mir bekannten D-Politiker.

Stefan Kreppel | Sa., 16. Januar 2021 - 15:19

Es ist vollbracht. Wieder wurde Merz ausgebootet. Viele wird es freuen. Gott sei Dank kann es mir egal sein. Ich bedaure die Jugend.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 16. Januar 2021 - 15:42

Ich habe große Zweifel, ob überhaupt dieses Jahr Wahlen irgendwo in DE stattfinden. Die Angst vor Corona Abwatscher durch die Wähler ist groß. Umfragen hin- oder her. Derzeit sehe ich alles darauf hinaus laufen, dass uns Corona bis nächstes Jahr erhalten bleiben und damit erst einmal der Kanzlerin die Macht erhalten wird. Inzwischen ist in diesem Land alles möglich. BR 3 überträgt in ihrem Landtagslivestream die Rede des AFD-Angeordneten Penk nicht, der Söder kritisiert hat. Die Medien hinterfragen weiterhin die Look down Maßnahmen und den Zahlensalat nicht. Sie haben recht, der Ärger über Spahn wird schnell verraucht sein, das kommt ins Langzeitgedächnis der Merzanhänger und weiter eine Faust in der Tasche machen, das war es dann.
Solange Merkel da ist, passiert gar nichts. Sie duldet keinen Widerspruch, hat ihren Vasallen Laschet als Vorsitzenden eingetütet und wird alles versuchen, Merz als Minister zu verhindern. Nur ein Aufstand der Werteunion könnte eine Veränderung herbeiführen.

Karl-Heinz Weiß | Sa., 16. Januar 2021 - 16:26

Herr Laschet hat bei seiner Rede als einziger Bewerber die grundlegende Frage beantwortet: Warum engagiere ich mich in einer Partei, obwohl ich ständig angerempelt werde?
Damit hat er den Nerv der Mehrheit von 1001 Delegierten getroffen, nicht der weltläufige CEO mit Privatflugzeug und Engagementpause 2005-2018.
So einfach ist manchmal Politik.

Werner Gottschämmer | Sa., 16. Januar 2021 - 16:40

waren schon zu vernehmen. Wind und Sonne wird nicht ausreichen, womit er natürlich Recht hat, was ist die Meinung der Delegierten dazu, schade weiß man nicht. Stimmen von der AFD zurückholen, weil jede Stimme an die AFD ist an GRR verloren, wieder richtig. Kümmert aber nicht. Sie machen sich sehendes Auges überflüssig.

René Maçon | Sa., 16. Januar 2021 - 21:22

Eine links-grüne CDU, die unter Laschet den Merkelschen Weg in den Öko-Sozialismus weiter verfolgt, und eine liberal-wertkonservative, die die Rolle der alten CDU einnimmt.

Dann hätten bürgerliche Wähler wieder eine Partei. Die FDP ist leider ein Totalausfall.

Günter Johannsen | So., 17. Januar 2021 - 12:50

nun den Rest an Eigensubstanz? Was Merkel meiner Ansicht nach noch nicht gänzlich geschafft hat (wir schaffen das),erledigt Armin Laschet nun im Handumdrehen? Der Rest an Werten (Konservativ = "Prüft aber alles und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt." 1. Tess. 5) wird sich wie von selbst verflüchtigen. Und JA: Nicht nur die CDU, auch die die Bundesrepublik wird am Scheideweg stehen. Es ist das Verdienst von Merkel, dass die AfD erstarkt ist." Und Armin Laschet steht für ein "Weiter so"!
Die nächste Wahl wird es zeigen: Abgrund oder Rückkehr zur echten Demokratie - denn es droht mit rot-rot-grün der Absturz.