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Auf dem deutschen Kino-Olymp: Sönke Wortmann / dpa

„Contra“ von Sönke Wortmann - Der bewegte weiße Mann

Seit Jahrzehnten ist Sönke Wortmann der Goldesel des deutschen Kinos. Auch mit seiner neuesten und politisch oft unkorrekten Komödie dürfte er wieder Millionen einspielen.

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Eigentlich will er Fußballprofi werden, doch dem 1959 in Marl geborenen Bergmannssohn Sönke Wortmann mangelt es, nach eigenem Bekunden, an Ehrgeiz. Beim Soziologiestudium streicht er später nach nur einem Semester die Segel. Erst an der Hochschule für Fernsehen und Film in München findet Sönke Wortmann seine Berufung. Mit Nebenrollen in der TV-Serie „Die glückliche Familie“ finanziert er, wie in einer realen Seifenoper, die Existenz.

Dann folgt eine Karriere wie im Märchen, mit Wortmann als Goldesel des deutschen Kinos. Sein Abschlussfilm „Drei D“ (1988) holt den Förderpreis auf den Hofer Filmtagen sowie die Nominierung für den Studenten-Oscar. Drei Jahre später avanciert sein Kinodebüt zum veritablen Kassenknüller: Das WG-Lustspiel „Allein unter Frauen“ lockt über eine Million Zuschauer. Mit „Der bewegte Mann“ folgt der große Coup: 6,5 Millionen Kinobesucher wollen die Verfilmung des schwulen Comics von Ralf König sehen, das Werk katapultiert sich in den Olymp der zehn erfolgreichsten deutschen Filme. 

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Markus Michaelis | Fr., 1. Januar 2021 - 20:07

"im Kern jedoch gehe es um Respekt gegenüber Schwächeren"

Stimmt das so? Dann müsste die CDU etwa Respekt vor Querdenkern und AFD zeigen, die schwächer sind, und viele andere Beispiele. Respekt ja, aber es geht erstmal um inhaltliche Differenzen.

Dass der Respekt vor Schwächeren heute so eine hohe Bedeutung hat, deute ich mehr so, dass wie immer die verschiedenen Mehrheitsgruppen um eine Ausweitung ihres Terrains kämpfen und im Moment zieht als Argument zur Stärkung der eigenen Position die Solidarität mit und der Respekt vor Schwächeren. Es geht dabei aber natürlich um den Respekt vor den "richtigen Schwächeren", also die, die die eigene Position stärken.

Ich finde es gesellschaftlich besser das auch so zu sagen, dass es erstmal um die eigene Position geht. Das respektiert besser, dass andere ihre Positionen haben. Die allgemeine Respektforderung suggeriert dagegen, dass andere fundamentale Rechte verletzen und damit unzulässige Positionen vertreten.

Manfred Wolke | Sa., 2. Januar 2021 - 08:30

Ich habe jetzt nicht verstanden, worin das "Contra" gegen die allgegenwärtige Political Correctness besteht.

Nach Lesen dieser Zeilen scheint es eher um das Absurfen auf dieser Welle - inkl. Verwendung üblicher Floskeln zur Herabwürdigung anderer als "VT" - zu gehen.

Anderes wäre im Filmförderungssland Deutschland wohl auch kaum möglich.

Christoph Wirtz | Sa., 2. Januar 2021 - 13:06

.... Erzeugnis "politisch oft unkorrekt" sein soll, ist mir nach dem Lesen des Artikels nicht klargeworden. Ganz im Gegenteil: Die Hinweise auf die Handlung im Artikel lassen doch den Schluß zu, dass der Film in der vermittelten Botschaft, durch und durch "korrekt" ist. Politisch Unkorrektes würde Widerspruch oder Protest hervorrufen! Das ist hier weiß Gott nicht zu erwarten. Warum wird der Eindruck erweckt, dass dieser Film irgendwie "frech" und unangepasst sei? Das Gegenteil scheint der Fall zu sein.