Im Biedermeier-Wohnzimmer der Grünen / dpa

Die Grünen wollen regieren - Habeck, glatt rasiert

„Wir sind kein Experiment mehr, wir wollen nur noch regieren“, suggerieren uns die Grünen. Das ist eine raffinierte Täuschung. Denn in Wirklichkeit regieren die einstigen Revoluzzer schon längst.

Autoreninfo

Frank A. Meyer ist Journalist und Kolumnist des Magazins Cicero. Er arbeitet seit vielen Jahren für den Ringier-Verlag und lebt in Berlin.

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Bleibt das Bild ein Rätsel? Oder liefert es des Rätsels Lösung? Annalena Baerbock und Robert Habeck, die Doppelspitze der deutschen Grünen, haben sich für den Video-Parteitag in Szene gesetzt: Auf einem orange-braunen Sofa, hinter schwarzen Tischchen, flankiert von Stehlampe und Gummibaum, unter Familienfotos und einem Poster der Bewegung. Sie hochhackig gestiefelt, im knappen, fuchsiafarbenen Kleid, er im Anthrazit-Anzug mit offenem Hemdkragen und schwarzen Arbeitsschuhen, beide auf einem kreisförmigen grauen Teppich vor undefinierbar gemusterten braunen Stellwänden. Nur das Hirschgeweih an der Wand fehlt. Aber das wäre Humor, ja Ironie, fast schon Selbstironie. Mithin nichts, was im Repertoire grüner Selbstdarstellung bisher Platz hatte. 
Was also soll das Theater? 

Das Jahr, an das die Kulisse erinnert, ist nicht 2020. Eher fühlt sich der Betrachter, so ihm die Stilgeschichte der bundesrepublikanischen Generationen geläufig ist, in die Sechziger des vergangenen Jahrhunderts versetzt, knapp nach Konrad Adenauer, kurz vor Willy Brandt, mitten in die Wirtschaftswunder-Ära. 

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helmut armbruster | Mo., 21. Dezember 2020 - 08:26

politische, religiöse und ideologische Phantastereien.
Deshalb werden die Grünen an die Macht kommen, denn die deutsche Seele will es so.
Jemand, der verspricht die Welt, den Menschen oder die Gesellschaft "verbessern" zu wollen findet in D immer Zuhörer und Anhänger. Der Glaube, dass man "verbessern"kann, ja sogar moralisch verpflichtet ist zu verbessern, ist in D ungebrochen und tief verwurzelt (Luther, Karl Marx u. viele andere).
Auf dem Wege in die Verbesserung werden Realitäten dann einfach ignoriert und mehr als einmal führte dieser Weg dann in die Katstrophe.
Ein Blick in die deusche Geschichte kann uns genau das lehren.

..., auch wenn Sie damit tatsächlich einen wichtigen Punkt ansprechen. Andere Völker lassen sich ebenfalls von Visionen einer besseren Welt leiten, und Utopien bilden an vielen Orten den Motor für die Veränderung zum Besseren.

Vielleicht ist es Karl May mit Old Shatterhand, vielleicht die romantische deutsche Jugendbewegung im 20. Jahrhundert, vielleicht jener Hang zur dezidierten Irrationalität, den Thomas Mann im "Doktor Faustus" beschreibt, und den man auch in der jetzigen Vernarrtheit in die Apokalypse erkennen kann, nicht nur bei Gretas Anhängern, sondern auch im unglaublichen Boom der Krimis. Vielleicht sind das die Phantastereien, von denen Sie sprechen.

ich habe 4 1/2 Jahre in Rom gelebt und gearbeitet und hatte so die Möglichkeit Deutschland und die Deutschen von außen, also mit nicht deutschen Augen, zu sehen.
Als wir wieder einmal über Mentalitätsunterschiede redeten sagte mit ein römischer Bekannter: Weißt Du eine deutsche Mutter sagt zu ihrem Jungen auf dem Spielplatz, dass man anderen Kindern den Ball nicht wegnehmen darf. Eine italienische Mutter würden ihrem Jungen sagen, dass er aufpassen soll, dass ihm keiner seinen Ball weg nimmt.

Norbert Heyer | Mo., 21. Dezember 2020 - 08:44

Keine Partei hatte als Oppositionspartei eine derartige Macht wie die Grünen. Wer sich bei den Einheitsmedien und den „ Öffentlich-Rechtlichen“ informiert, bekommt grün im Übermaß. Rechts-konservativ ist tot - mausetot in der öffentlichen Wahrnehmung, da durch rot-grünes Dauerfeuer im radikalen Nazibereich. Es ist lächerlich: Wer mit dem Begriff Deutschland nicht anfangen kann, will trotzdem die Richtlinien der Politik bestimmen. Der Wolf hat das Schafspelz angezogen, da er auch die traurigen Reste an Konservativen für sich einnehmen will. Vielleicht wird auch die Dame aus der Doppelspitze der Dauerkanzlerin nachfolgen, um die „Kobolde“ staatstragend zu etablieren. Die Grünen werden wohl mit der vergrünten Union regieren, ihre Wunschkoalition sieht allerdings völlig anders aus. Die Deutschen wählen wieder einmal einen Weg, der uns schon mehrfach auf politische Sonderwege führte, die niemals gut ausgegangen sind. Hoffentlich zeigen die Grünen vor der Wahl noch ihre wahren Absichten ...

Ja, das sind sie, die Grünen. Und sie haben faktisch schon lange die Macht in Deutschland übernommen, weil die wichtigsten Medien permanent und absolut zuverlässig Unterstützungsarbeit für sie leisten.
Die größte Verantwortung für die Ermächtigung der Polit-Sekte "Bündnis 90/Die Grünen" tragen aber ganz klar die ehemaligen Volksparteien CDU/CSU u. SPD, die den Grünen hinterhergehechelt sind wie Hunde hinter einer Wurst.
An ihrer Spitze: Angela Merkel!
Es ist ein Faktum: Diese Frau hat uns all das eingebrockt, an dem wir uns stoßen und wundreiben.
Anstatt dem eigenen Programm treu zu bleiben, wurden alle konservativ-liberalen
Positionen von der CDU preisgegeben. Die "Raute" konnte nach Gutsherrenart
regieren, weil n i e m a n d in der CDU ihr Paroli bot, sondern ihr alle nur bis
zur Bewußtlosigkeit zujubelten.
Daher werden wir - egal, wer Kanzler wird - nach der Wahl 2021 (falls sie denn
überhaupt stattfindet) vom Regen in die Traufe kommen.
Leider keine schönen Aussichten!

vor der Wahl noch ihre wahren Absichten."

Die Grünen verheimlichten ihre wahren Absichten m. E. noch nie. Sie haben diese Absichten und Ziele erst kürzlich auf ihrem digitalen Parteitag in einem neuen Grundsatzprogramm präzisiert. Wer dieses Programm, das für jeden Interessenten im Internet frei zugänglich ist, liest, kann sich eine genaue Vorstellung über die Entwicklung des Landes mit den Grünen machen. Das gilt m. E. auch unabhängig davon, ob ein grüner Kanzler an der Spitze steht oder die Grünen nur Koalitionspartner sind. Bereits jetzt sind die Grünen nur pro forma eine Oppositionspartei, tatsächlich aber eine Macht ohne Krone. Sie geben den Takt vor und können sich darauf verlassen, dass die Große Koalition ihre Themen/Wünsche aufgreift und sogar zu 200 Prozent erfüllt.

Urban Will | Mo., 21. Dezember 2020 - 09:07

Analyse des Phänomens „Grün“, der eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist.
Habeck in Kohls Strickweste...
In diesem - „konfektionsgrößenbedingten“ - Umhang käme sein Auftreten als Sektenführer noch besser rüber...
Vor über 40 Jahren, die Grünen gab es damals noch gar nicht, war ich als Junge dabei bei der Bürgerinitiative „Kein Öl ins Modenbachtal“. Man hat erfolgreich verhindert, dass riesige Mengen Öl in diesem wunderschönen Stück Natur eingelagert wurden.
Menschen aller politischen Couleur fanden zusammen und kämpften für die Umwelt.
Die Gründung der Grünen war nachvollziehbar, ihre Motive verständlich.
Aber sie haben sich weit davon weg entwickelt, ihre „Ziele“ sind einer Ideologie gewichen, die auf lange Sicht genau das Gegenteil dessen bewirken wird, für was sie einst standen. Multikulti, „Buntheit“, Massen - Immigration, etc. werden D auf Dauer zugrunde richten und mit ihm all die Möglichkeiten und Fähigkeiten, Techniken zu entwickeln, die dem Planeten wirklich helfen.

Stimmt, genau dafür stehen die Grünen.

Was die Blut-Boden-Deutschen, besonders die braun-blauen, nun überhaupt nicht so gut finden. Noch nie gut fanden, auch wenn sie früher nicht braun-blau waren.

Egal. Ein glatt rasierter Habeck ist mir lieber als ein unrasierter Hoecke.

Es scheint, dass die Deutschen, wenn sie ein einigermaßen prosperierendes und liberales Staatswesen zustande gebracht haben, aus moralisch-selbstgefälliger Großmannssucht alles daran setzen müssen, es wieder zu zerstören.

Es besitzt den Anschein, dass die amor fati der Deutschen darin besteht, in Trümmern aus den seligen Träumen moralischer Vollkommenheit zu erwachen.

Nach Lage der Dinge wird dieses Erwachen allerdings ein Erwachen in grünen Trümmern sein.

Zeit für den Niedergang.

interessant, dass Sie hier Höcke quasi als alternativen „Kanzlerthronanwärter“ zu Habeck in den Raum stellen.
Eine ziemliche „Aufwertung“, da Sie doch die Blauen schon seit langem in die Bedeutungslosigkeit verabschieden, was aber partout nicht eintreffen will.
Mit der gleichen medialen Unterstützung, wie sie die Grünen haben, wären die wohl übrigens in der Tat in der Position, einen Anwärter ins Rennen zu schicken. Ob es nun Höcke wäre, weiß ich nicht...
Ihre ständigen Beleidigungen in meine und anderer Kommentatoren Richtung mit dem sinnbefreiten Blut – Boden – Geschwätz seien dahingestellt. Ein angemessene Replik lasse ich bleiben, sie ist das sichere „Aus“ für den Beitrag.
Aber Sie sollten mal, wenn nicht schon geschehen, in der gemütlichen Weihnachtszeit Timur Vermes' „Er ist wieder da“ lesen. Und dort besonders die Gedanken des „Wiedererstandenen“ zu den Grünen.
Einfach nur köstlich...

Hallo Herr Lenz,

ich weiß nicht in welchem Alter sie sind, um die Auswirkungen einer Regierungsbeteiligung mit den Grünen noch erleben zu dürfen.
Sollten Sie noch jung oder im mittleren Alter sein, werden Sie den Habeck und sein Gefolge noch verfluchen.
Spätestens dann, wenn Sie sich mit zunehmender Imigration nicht mehr für Ihre eigene Religion entscheiden können.
Das gilt übrigens nicht nur für Deutschland sondern für ganz Europa.
Ich dagegen bin jetzt schon froh darüber dies alles nicht mehr erleben zu müssen.

Gerhard Lenz | Mo., 21. Dezember 2020 - 19:02

Antwort auf von Hans Willi Wergen

ich freue mich immer darüber, Menschen zu begegnen, die in die Zukunft schauen können.

Was Ihre Anmerkungen über die uns allen in Haus stehende religiöse Bekehrung angeht - da sind Sie glaube ich bei Pegida (oder der AfD) besser aufgehoben.

Den Rest der - europäischen - Menschheit werden Sie mit solchen Horrorszenarien nicht überzeugen. Schon schlimm genug, wenn Sie selbst daran glauben.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 21. Dezember 2020 - 09:40

Zitat: „… Natur und Natürlichkeit als Alpha und Omega des wahren Lebens, als Utopie einer Gesellschaft ohne Unrast und Unrat der brutal industrialisierten, der modernen Welt …“.
Das ist das Ideal eines vollkommen nachhaltigen, deindustrialisierten Landes (und damit z. B. auch ohne Windräder?). Wir müssen uns keine Gedanken machen, wovon wir leben wollen. Uns geht es wie den Vögeln: Sie sähen nicht, sie ernten nicht und Gott ernährt sie doch.
Ist der grünen (z. B. FfF) Jugend bewusst, dass dazu kein Smartphone, kein PC und kein Internet passt (weil es Unrast und Unrat bringt)?

Michael Hüther | Mo., 21. Dezember 2020 - 09:47

... komme aber nicht hinter die Bezahlschranke trotz meines gültigen Abos. Seit Sie diese Werbeaktion „Cicero plus jetzt testes“ laufen haben, fehlt die Taste „Sie haben schon ein Abo? - Hier einloggen.

Mit freundlichen Grüßen,
Michael Hüther

Lieber Herr Hüther,

das tut uns leid! Schicken Sie uns bitte eine Mail an service@cicero.de mit Angabe zum Betriebssystem Ihres Computers und dem Browser, den Sie verwenden. Wir bemühen uns um schnelle Hilfe.

Freundliche Grüße

Marko Northe

gabriele bondzio | Mo., 21. Dezember 2020 - 10:25

Mal ausgehend von Kohls Strickjacke, die war bestimmt hand- gestrickt und da müsste Habeck schon noch hinein wachsen. Selbst wenn sich kein Museum ihrer bemächtigt hätte.
Und...wenn das mal keine Experiment-Aussage ist, ich kann Kanzlerin. Hat das nicht vor ein paar Jahren schon Comedian Hape (Schlämmer geht`s immer) behauptet, so komisch ...dass mir die Lachtränen gekommen. Bei Baerbock kommen mir auch die Tränen (aber aus anderen Grund). Ich hab zwar nichts gegen Märchenerzähler und Kobolde, aber in Regierungsverantwortung...wäre mir Schlämmer lieber, da gebe es eher was zu lachen. Und sagte nicht Fleischhauer in seiner Kolume „Sehnsucht nach Knall-Hart-Maßnahmen...“: „Der Ton schwankt zwischen Kanzel und Kasernenhof...“, brauchen wir noch mehr von Beidem? Ich nicht!

Walter Bühler | Mo., 21. Dezember 2020 - 11:07

Viele Freunde von mir leben in der Welt der Grünen, und zwar mit einer Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit, die ich auch heute noch bewundere und achte. Mich selbst haben Erfahrungen mit dem real existierenden Sozialismus früh in die SPD geführt, die ich erst vor einigen Jahren verlassen habe.
An der Anti-AKW-Bewegung habe ich als Physik-Student nicht teilnehmen wollen. Antitechnisches, leistungsfeindliches und apokalyptisches Denken blieb mir fremd, das heute den Kern grünen Denkens ausmacht - mit üblen Folgen in der Bildungspolitik. So bin ich in meiner Umgebung, speziell in der SPD, immer mehr in eine Minderheitsposition geraten.
Trotz eigener Geschichte sind SPD und Linke inzwischen zu blassen Mutationen der Grünen verkümmert. Wie sich bei Gretas Kinderkreuzzug deutlich gezeigt hat, hat sich aber auch die CDU/CSU in diese Richtung entwickelt.

Die Grünen sind heute die wahre deutsche Volkspartei: Habeck kann wirklich Kanzler werden, zumal die Medien einheitlich auf grün stehen.

Ja, die Erfahrung habe ich auch. Die Zustimmung zu den Grünen ist in weiten Kreisen sehr ernstaft und aus ehrlicher Überzeugung. Das Eine ist dabei der Naturschutz, ein eigenes Thema. Hier und bei >50% der harten Streitfragen geht es aber um die gesellschaftspolitischen Ziele.

Was mein Eindruck ist: wenn man die Gründe für die ernsthafte Zustimmung in (selten möglichen) Diskussionen versucht zu verstehe, scheint mir dahinter immer ein ganz fest vertretenes Moral- und Weltbild zu stehen. Das ist an sich ok. Zu starr ist zwar nie gut, aber fest Werte zu vertreten ist natürlich wichtig. Mein Punkt ist, dass mir viele dieser Werte mit der Buntheit der Welt zu kollidieren scheinen, die man andererseits so "herbeisehnt". Diesen Widerspruch kann ich für mich nicht auflösen und ich habe noch nicht verstanden, wie andere das für sich auflösen. Was ich sehe, ist ein ganz festes Halten an den eigenen Werten - das für mich aber bei Weltoffenheit in der Luft hängt.

Die kunterbute Welt ist ja nicht zu uns gekommen, um den Naturschutz zu befeuern.
Sie wollen ganz einfach am Wirtschaftswachstum teilhaben...schlicht gesagt Geld, mit oder ohne Arbeit erzielen, was legitim ist (wenn sie Arbeit finden), da ja die Regierenden mitspielen.
Schon mit ihrem Kommen, ist aber der Naturschutz in DE bedroht. Wir müssten bauen, bauen, bauen. Vor allem in den Städten, wo es sie hinzieht.

"Antitechnisches, leistungsfeindliches und apokalyptisches Denken"
...ist die wahre Grundlage der Grünen auch wenn vorgeschobene Realos gelegentlich einen Verschleierungsmäntelchen drüberhängen.

Bernhard K. Kopp | Mo., 21. Dezember 2020 - 17:05

Antwort auf von Joachim Brunner

Eine konsequente Klima- und Umweltpolitik ist nur durch massive staatliche eingriffe möglich. Dies führt in Stufen zu wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen, die dann nur mittels einer neo-stalinistischen Diktatur beherrscht werden könnte. Man wird, pseudo-demokratisch, mit Räten operieren, was ja schon vorausgedacht ist.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 21. Dezember 2020 - 11:27

Das hat für mich einen "all in" Charakter, wie man beim Pokern sagt. Bislang konnten die Grünen mit der links-grünen Kanzlerin Merkel als Deckung wunderbar das Land in ihrem Sinne ideologisch unterwandern. Das ist ihnen ja in Teilen bestens gelungen. Sogar ehem. Oppositionsparteien wie ein Großteil der CDU und der FDP sind grünverstrahlt. Nun droht aber der Kanzlerin Abgang, der Führungsstreit in der CDU/CSU bedeutet auch für die Grünen Unsicherheit dahingehend, ob und wie sie künftig weiter Einfluss nehmen können und haben sich Robert und Schnatterinchen eben ausgedacht, dass sie Beide sich selbst ins Rennen schicken. Nur eine Teamkanzlerschaft sieht unser GG nicht vor. Was den äußeren Habitus anbetrifft, den man sich jetzt zugelegt hat, fragt man sich schon. Waren die vorher verkleidet oder sind sie es jetzt? In jedem Fall alles Schauspieler, die dabei sind eine neue Rolle einzunehmen. Niemand mag im Politikkrimi immer noch den Bösewicht spielen. Man kann auch den Biedermann.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 21. Dezember 2020 - 11:37

zu evtl. Überlegungen der Grünen zum Nicht-Identischen der deutschen Gesellschaft, als deren Fluchtpunkt der Flüchtende selbst, bzw. Migrant.
Meiner Erfahrung nach hat es keinen Sinn gegen Glaubenssätze argumentieren zu wollen.
Es muss schon sichtbar werden
und dennoch NEIN, obwohl die Grünen regierten, wie auch die Antifa und die Linken.
Wie das?
Deutlich wird das m.E. ganz gut in dem Interview, das Volker Kauder zeit-online gab.
Allen war klar, denke ich mal, dass es nun Schäuble nicht machen konnte, wegen seiner Verstrickungen in Kohls Politikgebaren.
Wir erfahren, Kauder konnte ebenfalls nicht Kanzler und so, würde ICH jetzt fortfahren, war Merkel ein Glücksfall für eine CDU/CSU, in der es niemand werden konnte und seitens der Ost-CDU zumeist auch nicht werden wollte?
Das war schon ein "Coup", eine Frau aus dem Osten und "so hörte sie sich zunächst auch an".
Merkels Regieren war am Pult zu verorten, an dem auch die Grünen zugeschaltet wurden?
Ich bin für Würde verhandelter Politik.

Markus Michaelis | Mo., 21. Dezember 2020 - 12:28

Es ist bemerkenswert, dass der Artikel hier erscheinen kann - man wird sehen mit welchen Reaktionen. Der Inhalt scheint mir doch das anzusprechen, was versucht wurde die letzten Jahre als rassistisch und (offen) menschenfeindlich darzustellen.

Man muss allerdings sagen, dass es nicht nur die Grünen als Partei sind, sondern eine Mehrheit des staatstragenden Bildungsbürgertums (oder wie man es bezeichnet) dahintersteht. Aber die Diskussionen, ob man das wirklich so meint, sollten trotzdem offener geführt werden können.

"Auch die moralische Überhöhung aller Migranten zu Schutzsuchenden und Flüchtlingen geht auf das grüne Konto." Das war für mich auch immer ein wichtiger Punkt. Es geht offensichtlich um eine neue gleichberechtigte "Lebensgemeinschaft" mit Millionen Neubürgern, die doch recht bunt und widersrpüchlich denken (zu sich, zu "uns"), wie die Welt eben ist. Das "Flüchtling" dabei so herauszustellen und das andere nicht diskutieren zu wollen, scheint mir gesellschaftszerstörend.

Fritz Elvers | Mo., 21. Dezember 2020 - 15:15

sieht man die ganze Intoleranz und Argumentationsschwäche der Grünen besonders krass. Diese durchideologisierte Partei macht sich zum Steigbügelhalter der neofaschistischen AfD, offenbar ohne es zu merken.

Durch den Totalausfall der SPD bekommt sie ihre Chance, auch ohne irgendwelche Konzepte für die anstehende Wirtschaftskrise. Als Juniorpartner von Merz oder Söder wird sie sich sehr schnell als Klotz am Bein herausstellen und dann Gute Nacht!

Einen Kanzler Showman Habeck wird es hoffentlich nicht geben. Das würde nur die Reste-SPD und Linke mitmachen, falls es reicht.

Bernd Muhlack | Mo., 21. Dezember 2020 - 16:22

“Wenn die Bundesrepublik Deutschland einen fundamentalen Richtungswandel in Richtung rot-grün vollziehen würde, dann wäre unsere Arbeit der letzten 40 jahre umsonst gewesen. (-) Das Leben der zukünftigen Generationen würde auf dem Spiele stehen. (-) Wir stehen doch vor der Entscheidung: bleiben wir auf dem Boden trockener (…) bürgerlicher Vernunft und ihrer Tugenden oder steigen wir in das buntgeschmückte Narrenschiff Utopia ein, in dem dann ein Grüner und zwei Rote die Rolle der Faschingskommandanten übernehmen würden”, so Strauß.

In meiner Sturm-u Drang-Zeit war ich kein Strauß-Freund, gleichwohl fand ich seine Rhetorik, seine Auftritte immer bemerkenswert.
Mit zunehmenden Alter, Erfahrung und den mehr und mehr chaotischen Grünen musste ich FJS Recht geben. Er hat diese Gefahr trefflich erkannt!
Die Grünen geben doch selbst zu, dass sie unseren Staat, System verändern wollen und die FFF-Kiddies/Eltern ziehen mit!

Wie war das damals in Troja?

Habeck u Baerbock sind perfekte Blender

Josef Olbrich | Mo., 21. Dezember 2020 - 16:36

Danke Herr Meyer für den klaren Blick zu diesem Thema. Ein Wohlfühlprogramm Grüner Illusionen, das mit der täglichen Wirklichkeit des noch arbeiteten Menschen kaum in Einklang zu bringen ist. Es erinnert mich an den Ablasshandel im Mittelalter, wer uns wählt erhält eine heile Umwelt. Wie aber kommen die Milliarden Mitmenschen auf dieser Erde damit zu recht? Meine Erinnerungen an die Zeit, da vom deutschen Wesen die Welt genesen sollte, konnte am 08. Mai 1945 besichtigt werden. Es sind Physiker und Techniker gefragt, die das Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Absorption der Schadstoffe ins Gleichgewicht bringen müssen, keine Ablasshändler.

Klaus Funke | Mo., 21. Dezember 2020 - 16:54

War er zu scharf? Oder erscheint selbst bei CICERO alles in grünem Licht? Kann ja sein, dass da einer mit einem grünen Parteibuch sozusagen auf Wache steht. Wäre schade. Ja, die grüne Brille. Es grünt so grün, wenn Merkels Blüten blühn...

Werner Kistritz | Mo., 21. Dezember 2020 - 23:42

Ich muß immer lachen. Wenn in den Artikeln von Cicero die Worte "links" oder "grün" auftauchen, erwacht zuverlässig die Meute der kleinen Kläffer, die am Gartenzaun hin-und herrennen und am liebsten alles zerreißen würden. Wahlweise sind die "Linksgrünen", "Rotgrünen" oder "Linksroten" dann entweder total unfähig - oder dank ihrer Unterwanderungskünste für praktisch jedes Übel auf der Welt verantwortlich.
Wie soll man sich dazu stellen? Es ist vielleicht nicht so harmlos, wie man auf den ersten Blick vermuten könnte. Ich glaube, hier wird mit den immer gleichen Wiederholungen versucht, die Leser zu manipulieren.

Maria Arenz | Di., 22. Dezember 2020 - 09:38

Was hat die Moderation gegen Heinrich Heine?

Gerhard Fiedler | Di., 22. Dezember 2020 - 12:24

Und wo ist mein Kommentar geblieben, mit seiner Rotkäppchen-Metapher und dem "Robert, warum bist du so glatt rasiert"? Sollte der geäußerte Verdacht von Klaus Funke gegenüber dem Cicero gar zutreffen?