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Kann man hier einen Schluck „Geist“ tanken? / dpa

Corona-Lockdown - Warum Bücher keine Lebensmittel sind

Der aktuelle Lockdown gilt nicht für Buchhandlungen. Sie dürfen weiterhin geöffnet bleiben, weil sie „geistige Tankstellen“ sind. Warum diese Argumentation falsch und voller Inkonsistenzen ist.

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Autoreninfo

Marius Müller arbeitet als Bibliothekar in Augsburg. Er betreibt den Blog Buch-Haltung, auf dem er sich mit Literatur und Themen rund ums Lesen beschäftigt.

So erreichen Sie Marius Müller:

Es ist doch etwas albern, einen Beitrag mit einer derart selbsterklärenden Überschrift zu beginnen. Und dennoch steht meine Aussage im Widerspruch zu der Empfindung vieler Menschen da draußen, wenn ich die Diskussionen der vergangenen Tage Revue passieren lasse. Noch immer scheint in Teilen des Bildungsbürgertums ein romantisierender Literaturbegriff vorzuherrschen, was den Umgang mit Büchern und ihren Stellenwert betrifft.

 

 

Eigentlich ist es ja ganz einfach: Nein, Bücher sind keine Lebensmittel. Spätestens, wenn man einmal versucht, von ihnen abzubeißen, sollte auch der letzte oder die letzte dieses Faktum zur Kenntnis genommen haben.

Aber dennoch erfreut sich die Aussage größter Beliebtheit. Schon während des ersten Shutdowns im März und der damit verbundenen Schließung von Buchhandlungen und Bibliotheken grassierte diese Aussage, um für offene Bibliotheken und Büchereien zu werben. Und nun, da der zweite Shutdown angebrochen ist, feiert die Ungleichung Bücher=Lebensmittel ihr Comeback.

Die Maslow’sche Bedürfnispyramide

Dabei ist die Sache doch recht einfach, wenn man einfach mal die berühmte Maslow’sche Bedürfnispyramide zur Hand nimmt. Diese klassifiziert verschiedene menschliche Bedürfnisse, aufsteigend nach ihrer Wichtigkeit.

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Die Bedürfnispyramide nach Maslow (Quelle: Wikipedia)

Betrachtet man diese Pyramide, finden sich Bücher höchstens in der Kategorie der Individualbedürfnisse, eher noch in der Spitze bei der Selbstverwirklichung. Es mag in gewissen Teilen des Bildungsbürgertums immer noch en vogue sein zu bekennen, man könne ohne Bücher nicht leben. Und ja, Bücher bieten Wissen und Zerstreuung, lassen uns in andere Welten eintauchen, verändern bestenfalls unser Denken und unsere Wahrnehmung. Aber überlebenswichtig ist das alles nicht.

Bücher sind keine Lebensmittel, ich kenne gar Menschen, die prima durchs Leben gekommen sind, ohne mehr als eine Handvoll Bücher gelesen zu haben. Persönlich kann ich mir einen derartigen Lebensstil auch nicht vorstellen: zum Überleben brauchen wir die Bücher aber nicht. Da sind es schon eher die physiologischen Bedürfnisse und die Fragen der Sicherheit, die im täglichen (Über)Leben eine Rolle spielen. Oder man folgt dem Vorschlag der Kolleg*innen der Büchereien Wien:

 

 

Eine privilegierte Diskussion

Die Diskussion, die sich nun um geöffnete Buchhandlungen entspann, in der obiges Argument reflexhaft wiederholt wurde, zählt für mich auch zu einer überprivilegierten Diskussion, über die ich nur den Kopf schütteln kann. Hängt unser Wohl und Wehe in der wohl schwersten Pandemie seit vielen Jahrzehnten davon ab, dass wir weiterhin in geöffneten Buchhandlungen einkaufen können? Sind Buchhandlungen wirklich lebensnotwendig? Und müssen wir diese trotz besseren Wissens wirklich offenhalten und die Mitarbeitenden den Risiken des Kundenkontakts aussetzen?

Zahlreiche Stimmen von Buchhändler*innen, die ich in den letzten Tagen vernahm, lassen mich wirklich daran zweifeln. Viel war da zu lesen von enervierenden Gesprächen mit Kund*innen, die Hygieneregeln oder Wartezeiten nicht beachten wollten. Warum sollte man die Mitarbeitenden diesem Stress und Infektionsrisikos aussetzen, wenn es auch anders geht?

Warum sollen Buchhandlungen sicherere Einkaufsmöglichkeiten als Discounter, Baumärkte oder Drogerien darstellen? Dem Virus ist es aktuellen Erkenntnissen nach ja ziemlich egal, wo es sich verbreitet. Wo sich Menschen befinden, ist das Risiko einer Infektion gegeben. Und wenn wir wirklich alle sozialen Kontakte drastischer einschränken müssen, als bisher geschehen, warum dann nicht auch in Buchhandlungen?

Buchhandlungen funktionieren auch geschlossen

Es ist ja nicht so, dass Buchhandlungen keine Bücher mehr vertreiben, nur weil sie geschlossen sind. Im Gegenteil. Der Shutdown im März und April hat es ja bewiesen: Buchhandlungen funktionieren auch unter Pandemiebedingungen hervorragend und stellen die Versorgung mit Lesestoff sicher.

Die meisten Buchläden bieten Onlineshops an, sie liefern aus oder bieten kontaktlose Abholmöglichkeiten. Man kann digital E-Books downloaden oder Hörbücher streamen. Bibliotheken bieten die Onleihe, Plattformen wie Genialokal oder Mojoreads helfen aus, wenn gerade keine Buchhandlung in der Umgebung digital eine Bestellplattform bietet. Ganz zu schweigen von Bücherkisten in der Nachbarschaft oder offenen Bücherschränken in vielen Städten. Jede Menge Möglichkeiten also, um teilweise wenige Minuten später, in den allermeisten Fällen, spätestens am nächsten Tag, das gewünschte Buch zu besitzen. Braucht es da zwingend geöffnete Buchläden, in denen man das Personal dem Risiko von Kontakten aussetzt? Ich meine nein.

Ich gehe sogar soweit und biete eine Wette an: in den meisten Haushalten der lautesten Trommler für geöffnete Buchhandlungen dürften mindestens eine Handvoll ungeleser oder wiederlesenswerter Bücher stehen, sodass man auch mal zwei oder drei Tage ohne eine realiter geöffnete Buchhandlung überlebt (exklusiv von mir schon getest: Spoiler – es funktioniert!)

Entweder, wir nehmen die Pandemiebekämpfung jetzt ernst und behandeln alle gleich, oder wir lassen es. Dann suchen wir für alles Ausnahmen, relativieren die Risiken, erschaffen einen Flickenteppich der regionalen Regelungen und erneuter Ausnahmen. Wundern brauchen wir uns dann aber auch nicht, wenn die Wirkung des „harten Lockdowns“ dann verpufft und wir wieder da stehen, wo wir losgelaufen sind.

Warum sind Buchhandlungen wichtiger als Büchereien?

Und eine letzte Frage hätte ich da noch: warum werden Buchhandlungen in dieser Pandemie einmal mehr besser behandelt als Büchereien? Nur weil sie die lautere Lobby haben und weil man zu Weihnachten halt traditionell in die Buchhandlung stiefelt? Ich behaupte ketzerisch: bei einem Teil der zu Weihnachten rituell eingekauften Bücher ist es den Beschenkten eh wurscht und es zählt eher die Geste der Kulturbeflissenheit, denn eine wirkliche literarische Affinität beim Beschenkten.

Aber in der Diskussion der letzten Tage drehte sich alles um Buchhandlungen. Die Entscheidung Berlins, diese offenzuhalten, wurde in den sozialen Netzwerken und einschlägigen Gruppen begeistert beklatscht. Bücher SIND eben einfach Lebensmittel. Da war sie wieder, diese falsche Phrase. Kein Wort aber zu den Büchereien, die nach Länderregelung teilweise schon Ende November schließen mussten und unter erheblicher Eigeninitiative erst nach politischer Freigabe einen Abholservice auf die Beine stellen durften.

 

 

Ich konnte es meinen Kund*innen hier in der Bücherei nur schwer vermitteln: warum dürfen große Rolltreppenbuchhandlungen aufhaben und ihre Bücher verkaufen, während wir geschlossen bleiben und (diesmal wenigstens nur tagelang statt wie im März Wochen) auf die Erlaubnis eines To-Go-Betriebs hoffen mussten? Nur weil wir Medien mehr oder minder gratis verleihen, statt sie zu verkaufen? Unverständnis nicht nur auf Kundenseite, sondern auch bei vielen Bibliotheksmitarbeiter*innen. Denn gerade aufgrund ihrer Kommerzfreiheit, ihre niedrigschwelligen Angebote, ihre Teilhabemöglichkeiten, ihrem breiten Informationsangebot sehe ich Bibliotheken in Sachen Wichtigkeit für die Gesellschaft noch vor Buchhandlungen.

Geistige Tankstellen – ein schiefes Bild

Ins Bild passt da auch das schiefe Bild der geistigen Tankstellen, das kontinuierlich zweckentfremdet wird und wurde. Einst versah Helmut Schmidt mit Bibliotheken dieser Bezeichnung. Doch in der Politik scheint eine derart große Begeisterung für diese Metapher zu herrschen, dass man nur noch im Bezug auf den Buchhandel von „geistigen Tankstellen“ liest. Zuletzt war es etwa Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die von Büchern als „Seelennahrung“ und eben auch von „geistigen Tankstellen“ salbaderte. Der Ursprung des Zitats und seine eigentliche Bedeutung scheint zunehmend in Vergessenheit zu geraten.

Dass es zwischen Buchhandlungen und Büchereien einen Unterschied gibt, es scheint egal. Und warum muss man in Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Sensibilisierung für die Umwelt immer noch von Tankstellen sprechen? Was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Im Land des Autos geht halt nichts ohne einen Autovergleich? Lesen ist Benzin für den Kopf? Literatur gibts in bleifrei, Super und ohne Oktan? Im Gegensatz zur Tanke haben die meisten öffentlichen Büchereien (und auch Buchhandlungen) ja auch am sonntag ja zu, überteuerte Fertigpizza und Bier gibts da auch nicht. Dieses Bild funktioniert immer schlechter, je länger man darüber nachdenkt.

Zurück zu einem sinnvollen Diskurs

Wie wäre es, wenn wir diese ganze Debatte um die Buchhandlungen mal wieder ein paar Stufen zurückschalten? Und ein paar wirklich wichtige Dinge in den Blick nehmen? Ja, Bücher sind keine Lebensmittel. Und ja, sie sind wichtig und, bedeuten für viele Menschen Aus- und Einkommen. Wissens- und sinnstiftend sind sie auch für unzählige Menschen. Das weiß ich alles. Aber wäre es nicht Zeit, uns mal ein paar wichtige und ehrliche Fragen zu stellen? Warum hängt das Wohl und Wehe unserer Gesellschaft vor Weihnachten davon ab, in einer Buchhandlung persönlich zu erscheinen, statt sich telefonisch beraten zu lassen oder per Mail zu bestellen? Warum kann man Büchereien ohne große Aufschreie wochen- und monatelang zusperren, aber erst wenn Buchhandlungen schließen sollen, kommt der große Aufschrei?

Ist es nicht auch ein bisschen peinlich, wenn andere Branchen und wirklich wichtige Einrichtungen wie Tafeln und Co. die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ohne Widerstand und Klagen mittragen – und nur von der Literaturbranche und ihrer Unterstützer*innen wehleidiges Jammern und Zetern zu vernehmen ist? Warum sollen Buchhandlungen besser behandelt werden als Büchereien? Warum gibt es keine einheitlichen Regeln, die einfach eine kontaktlose Abholung ermöglichen, statt überall Ausnahmen und Schlupflöcher zu suchen? Was ist uns die Pandemiebekämpfung und der Schutz unserer Mitmenschen wirklich wert? Sind Bücher lebensnotwendig? Und wo ist jetzt hier die nächste Tanke?

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Bernd Muhlack | Sa., 19. Dezember 2020 - 14:54

Schock deine Eltern - lies ein Buch!
Dieses sehr schöne T-Shirt für Kinder ab dem Lesealter.

Nun ja, es ist nicht so, dass Buchhändler gezwungen sind, ihre Geschäfte zu öffnen, um von bösen Kunden, gar Corona-Leugnern belästigt zu werden.
"Haben Sie auch Bücher gegen Corona?

Natürlich kann man ohne Bücher überleben.
Um es mit Loriot zu sagen: "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos!"

Ich warte seit knapp zwei Wochen auf drei Bücher, Geschenke.
Es könne advents- und coronabedingt zu Verzögerungen kommen, sagt man mir, täglich abrufbar. Nun ja, sie sind für adulte Personen, welche die weihnachtliche Aufregung bereits hinter sich gelassen haben.
Ich bin ein absoluter Bücherwurm, könnte jedoch zurzeit auf Präsenzbuchläden verzichten - ja, auch wegen nerviger Kunden, richtig!

Wie bereits hier erwähnt, habe ich mir einige olle Bücher zur Lektüre "zwischen den Jahren" parat gelegt.

Eines noch: der Link im "Autoreninfo" ist falsch!
Buch-Haltung.com ist korrekt!

Alles Gute!

halten Sie durch.Gestern erhielt ich nach 22Tagen Wartezeit und mehrmaligem Reklamieren t a t s ä c h l i c h meine bestellten Bücher.

von mir dazu, Herr Muhlack.
Unter Autoreninfo stände besser: "Im Auftrag" von Amazon, Thalia...
Oder besser noch: Dieser Artikel wurde ihnen präsentiert von Amazon, Thalia & Co.
Der Mann arbeitet in einer öffentlichen Bücherei der Stadt Augsburg. Da bekommt er auch sein Gehalt her und das zu 100 Prozent, auch wenn diese geschlossen ist!
Ich und meine Frau kaufen unsere Bücher vor Ort in einer kleinen, Inhaber geführten Buchhandlung. Wenn wir ein Buch dort bestellen ist es in der Regel am nächsten Tag abholbereit. Wir brauchen dafür keine Online-Plattform!
Amazon zahlt auch nur generell 3 Prozent MwSt. in Luxemburg. Hier sind es normalerweise 7 (z.Z. 5 %) Prozent. Aber in D. gibt es die Buchpreisbindung (gut so!), die Differenz sackt also Amazon ein. Die Buchhändler vor Ort sowie auch die Online Händler aus D. sind wieder mal die Dummen!
Salute

Walter Bühler | Sa., 19. Dezember 2020 - 15:07

In den Zeiten vor dem Mauerfall bin ich ziemlich regelmäßig mit einer Gitarre von West- nach Ostberlin gefahren. Dabei habe ich nicht den bequemen Weg über den S-Bahnhof Friedrichstraße nehmen können, weil die dortigen Grenzwächter meine Gitarre nicht als "täglichen Bedarf" anerkannten. Mehrere Jahre ging ich deshalb über die Invalidenstraße, denn dort haben sich kunstsinnige Grenzbeamte höchstens nach der Musik erkundigt, mir aber den Bedarf an der Gitarre nicht abgesprochen.

Dass in Corona-Zeiten Bibliotheken schließen, hat vielleicht mit der Rolle des öffentlichen Dienstes zu tun. Anglerbescheinigungen sollen ja auch nicht ausgestellt werden können. Die Buchhändler, die ich in Berlin kenne, sind aber nicht unglücklich über die (unverdiente?) Offenhaltung.

Bettina Jung | Sa., 19. Dezember 2020 - 15:32

War das Satire? Ab da habe ich mit der Lektüre aufgehört und in meinem Buch weitergelesen..

Johannes Renz | Sa., 19. Dezember 2020 - 15:33

...dass ausgerechnet das "Kulturmagazin" Cicero so einen Artikel bringt. Nun ist vieles nicht besonders konsequent und durchdacht, was die Corona-Politik angeht. Buchhandlungen sind aber bekanntlich deutlich weniger von Besuchern frequentiert als manch andere Läden - zumindest so lange kein neuer "Harry Potter" zu erwarten ist.

Bettina Jung | Sa., 19. Dezember 2020 - 15:34

War das Satire? Ab da habe ich mit der Lektüre aufgehört und in meinem Buch weitergelesen..

Ernst-Günther Konrad | Sa., 19. Dezember 2020 - 16:07

Ich musste mehrfach schmunzeln. Alles was Sie da an Widersprüchen und Politikerphrasen beschreiben, trifft meine Meinung und meinen Geschmack. Unsere Corona Hysteriker lesen scheinbar viel Bücher nur nach persönlicher Beratung "Face to Face" gekauft. Sie haben absolut recht. Viele ungelesene Bücher dürften in Haushalten schlummern, manche unverstanden, manche noch in der Umverpackung. Auch an diesem Beispiel zeigt sich wieder, wie "durchdacht" die Corona Maßnahmen sind. Sollen die Obdachlosen sich doch ein Kochbuch kaufen, Bilder anschauen und essen bei der Tafel frühestens nach Ostern.

Wolfram Fischer | Sa., 19. Dezember 2020 - 16:32

.... aber als der zweiter Genderstern kam, hörte ich auf zu lesen. Tut mir leid, aber diesen Gender-Mist mache ich nicht mit, auch wenn ich mich damit jetzt "oute" wie das "neudeutsch" so schön heisst. Dieses Land hat eigenartige (linksgrün dominierte) Sorgen... das Allerwichtigste sind inzwischen hitzige Gefechte auf diesem Niveau - diese fressen die geistigen Ressourcen, die an den wirklich wichtigen Stellen fehlen. Deutschland richtet sich - munter genderdiskutierend - zugrunde... bringt zwar kaum mehr etwas auf die Reihe, was Zukunftsfähigkeit ausmacht (Digitalisierung=Diaspora, Industriestandort=auf's höchste gefährdet "Dank" Energiewende (Flatter- und Stroboskopstrom sollen's richten!? absurd...!), massenhafter Zuzug von Menschen aus einem Kulturkreis, der schlicht inkompatibel mit einer freiheitlichen Grundordnung ist, ....)
Aber unter dem Anspruch das Weltklima zu retten, macht es dieses Land nicht mehr... Ich kann nur sagen: Hybris!
... aber, ich schweife ab...

Annette Seliger | Sa., 19. Dezember 2020 - 17:03

Ist das Virus von einer gesamtgesellschaftlichen Relevanz? Bei allem Respekt - NEIN! In den Altersgruppen bis 75 ohne Vorerkrankungen ist das Virus bei Menschen ohne Vorerkrankung ohne jede Relevanz. Das Virus verbreitet sich nicht beim Einkaufen von Lebensmittel aber beim Shoppen von Weihnachtsgeschenken. Es verbreitet sich in Restaurants, aber nicht in Kantinen und auf dem Weg zur Arbeit in überfüllten ÖPNV. Es verbreitet sich auf Weihnachtsmärkten aber nicht auf Flohmärkten.

Liebe Forsisten, merken Sie etwas? Kommen Sie ruhig hinter der Fichte wieder vor. Das einzige was uns bislang vor diesem Virus gerettet hat ist unser Immunsystem und kein absurdes Regierungshandeln.

Gut 90% der Corona Toten kommen aus Alten-Pflegeheimen und das ist der wirkliche Skandal. Diese armen Menschen sind wenig beweglich, will heißen das Virus wird zu den Insassen gebracht.

Auf diese Menschen gilt es sich zu 100% zu konzentrieren und ansonsten sofort die Geschäfte und Restaurants öffnen.

Tun wir, Frau Seliger.

Speziell für Sie, aber auch jene(n) anderen, die/der ständig von "Hysterie" rede(t)n:

"Sie behandeln stundenlang Patienten, drehen sie auf den Bauch, kämpfen um ihr Leben und sehen dann Menschen demonstrieren, die teilweise nicht an die Pandemie glauben. Da entsteht eine gewisse Wut."
Der Chefarzt für die Sektion Intensivmedizin, Uwe Janssens, ...zur Stimmung seiner Pflegekräfte nach der großen Demonstration in Leipzig Anfang November: "Sie waren fassungslos und richtig wütend."
https://www.t-online.de/region/leipzig/news/id_89152258/kritik-an-querd…

Aber beruhigen Sie uns ruhig weiter, Frau Seliger. Gesamtgesellschaftlich irrelevant ist es, das Virus.

Gleichwohl liegt die Übersterblichkeit in Sachsen schon mal temporär bei 40%, müssen Krematorien Sonderschichten schieben. So what?
Wie wäre es mit einem Ausflug auf eine Intensivstation?

Dort ist ja, wenn man Ihnen glauben darf, nichts los.

Edgar Timm | Sa., 19. Dezember 2020 - 23:13

"Warum sollen Buchhandlungen sicherere Einkaufsmöglichkeiten als Discounter, Baumärkte oder Drogerien darstellen?" - Ganz einfach - weil sie idR rücksichtsvollere Kunden haben. Der wahre Grund dürfte allerdings darin liegen, dass alle Weihnachtsgeschenkbücher bei Amazon bestellt werden, wenn der Buchhändler vor Ort geschlossen ist.

Christoph Wirtz | So., 20. Dezember 2020 - 00:35

... die Buchhandlungen profitieren davon, dass das sogenannte Bildungsbürgertum dazu neigt, die eigenen Freizeitaktivitäten arg wichtig zu nehmen und zu glorifizieren. Und aus dieser Schicht rekrutieren sich eben die Menschen, die solche Entscheidungen treffen können.

Den Plebs wird das Böllern an Silvester untersagt, wöhrend die eigene Vergnügung für systemrelevant erklärt wird.