
- Diese Partei hat keine Gratis-PR verdient
In einer aktuellen Stunde hat der Bundestag die AfD für die Übergriffe der YouTuber bei der Novelle des Infektionsschutzgesetzes gerügt. Damit sind die Politiker wieder in die alte Falle getappt. Denn der AfD geht es nicht um den Diskurs, sondern um Aufmerksamkeit.
Dieser Kommentar sollte hier eigentlich nicht stehen. Denn wer will sich schon die Kritik gefallen lassen, er springe über jedes Stöckchen, das ihm die AfD hinhalte – egal, wie kritisch er über ihre neueste Provokation berichte? Der Partei ist es am Ende wurscht, wie über sie berichtet wird. Für sie zählt nur, dass über sie berichtet wird. Es geht um Aufmerksamkeit.
Die bekam die Partei heute gratis. In einer Aktuellen Stunde befasste sich der Bundestag mit der Stör-Aktion von YouTubern am Rande der Debatte über das Infektionsschutzgesetz am Mittwoch. An dem Tag war plötzlich eine Handvoll Aktivisten mit ihren Handy-Kameras in die heiligen Hallen der Demokratie geplatzt und hatte Politiker bedrängt, gegen die Novelle zu stimmen. Die AfD hatte es möglich gemacht; einen Besucherausweis, mehr brauchten die ungebetenen Gäste nicht, um den Laden aufzumischen.