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Im Journalismus geht es um die Wahrheit. Wenn da nur nicht die Journalisten wären / dpa

US-Medien und Trump - „Opa Biden ist ein netter Kerl – aber wofür soll man einschalten?“

Für die linksliberalen Medien in den USA war der Kampf gegen Donald Trump nicht nur eine Frage der Moral, er lohnte sich auch finanziell. Jetzt verschwindet ihr Lieblingsfeind von der Bildfläche. Was bedeutet das für die Journalisten?

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Ein 30-sekündiger Werbespot bei der Oscar-Verleihung 2017 kostete ungefähr 2,5 Millionen US-Dollar. Deswegen waren nur die ganz großen US-Firmen hier dabei – Wal Mart, Coca-Cola, McDonald's. Und die New York Times. Zehn Jahre ist es her, dass die wichtigste Zeitung Amerikas ihre bis dahin letzte Imagekampagne geschaltet hatte, in jedem dieser Jahre ist das Ende des Produkts Zeitung mindestens einmal vorhergesagt worden. Doch 2017 fühlen sich die Verantwortlichen offenbar stark genug, stark für mehr als ein nettes Imagefilmchen, es ist eine Attacke.

Auf weißem Hintergrund erscheinen schwarze Buchstaben als würde sie jemand tippen, bis der erste Satz gebildet ist: „Die Wahrheit ist, dass unsere Nation mehr denn je gespalten ist.“ Es folgt immer schneller eine Aussage nach der anderen, immer beginnend mit den gleichen drei Worten „Die Wahrheit ist“, die sich aber immer stärker widersprechen, bis man nur noch unverständliches Kauderwelsch liest und hört – dann, plötzlich wird der Hintergrund wieder weiß. Jetzt erscheint die Schrift langsamer, fetter und größer: „Die Wahrheit ist schwierig“ „Die Wahrheit ist schwierig zu finden“ und, schließlich: „Die Wahrheit ist wichtiger als je zuvor“.

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gabriele bondzio | So., 15. November 2020 - 18:28

Eine ausgezeichnete Analyse der US-Presse. Gratulation zum Satz:"Wer es dennoch tut, muss um seinen Job fürchten, mehr noch, er könnte fortan als Rassist oder ähnliches gebrandmarkt sein und wäre kaum noch vermittelbar auf dem Markt."...es wurde doch alles hervorragend vorbereitet.
Die Merkwürdigkeiten um Greenwald habe ich auch verfolgt. Er war ja auch ein Mitbegründer von The Intercept. Hat aber lieber die Zeitung verlassen, als seinen Artikel über Biden zensieren zu lassen.

"Mit Geld kann man seine Lage verbessern; aber nicht seinen Charakter." (Fred Ammon)

Hans Jürgen Wienroth | So., 15. November 2020 - 18:35

Die Wahrheit über Joe Bidens Unterstützung für Hunter B. wird erst nach der Einführung in den „loyalen Medien“ thematisiert werden, damit Kamala Harris schnell Nachfolgerin wird und die „Linken“ durchregieren können.

Rudy Giuliani ist kein Dummkopf. Wenn er auch nur eine Spur eines Anfangsverdacht für ungesetzliche Handlungen von Hunter, Jim oder Joe Biden gefunden hätte, dann hätte er einen Staatsanwalt gefunden, der ein Ermittlungsverfahren eröffnet, und, als erstes, alle Finanzflüsse der Biden auf den Tisch bringt. Ohne ungesetzliche Geldflüsse, gibt es weder national, noch international, ungesetzliche Handlungen. Das ist der Stand der Dinge, die sich höchstwahrscheinlich nicht ändern werden. Es ist doch kein Zufall, dass Giuliani das Notebook und Dateien, die angeblich aus einem Computerladen in Delaware stammen, nicht einer Staatsanwaltschaft, sondern, zusammen mit Steve Bannon, der Murdoch-Propaganda-Presse weitergegeben hat. Giuliani weiß, dass da nichts ist. Nur entsprechende Medien spinnen die haltlosen Verdächtigungen weiter ohne dem Wahrheitsgehalt auf den Grund gehen zu müssen, wie es ein Staatsanwalt tun würde.

Hubert Sieweke | So., 15. November 2020 - 19:43

dass Twitter, Google und Facebook in ungeahnter Manier seine Leser und Schreiber ausspioniert und extrem Wählerstimmen "shiftete", von Trump zu Biden, haben sehr viele ihre Konten bei GOOGLE gelöscht. Swisscows bietet genau den gleichen Service und speichert NICHTS. Wer Robert Epstein oder Bokhari etc. liest und hört, löst sich schnell von den Mainstreammedien und den unterdrückenden Plattformen.
FOX News erlebt derzeit, wie die komplette Basis der Cable News Abonnenten verschwindet, zu Newsmax etc.
Wenn es stimmt, dass CNN verkauft werden soll, haben sich die treibenden Kräfte dort das eigene Grab gegraben. Trump hat noch immer 72 Mio. Wähler mit steigenden Tendenz.
Ich denke, viele Demokraten wandern zu den Reps, wenn die linken Phantasten den armen Joe weiter pushen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 16. November 2020 - 10:35

dass in den USA neue Zeitungen entstehen werden.
Vielleicht geht es nicht nur um Wahrheit und Geld, sondern auch um Kommunikation, Abgleiche, vlt. auch Auseinandersetzungen etc.
Themen werden sich aber so oder so finden lassen.
Die Mobilisierung der linksliberalen Blätter wird aber ganz sicher positiv für deren Zukunft sein.
Vielleicht auch ein Schritt des bisherigen "Underground" an die große Öffentlichkeit?
Was war denn "das" Wehklagen früher in Bezug auf die USA?
Ich dachte z.B. die niedrige Wahlbeteiligung.

Heidemarie Heim | Mo., 16. November 2020 - 11:29

Um die täglich aktualisierten "Gesundheitswerte" von Opa Joe zu verfolgen? In der Tat wurde auch schon hier im Kommentarbereich das ein oder andere Mal gefragt, was all die "Trump-Berichterstatter" tun, wenn er von der "trashing-Bühne" verschwindet.
Mit wem oder was kann man ihn ersetzen, um die
journalistisch-aktivistische Karriere zu befördern?
Und überdies endlich die "alten Säcke" im eigenen Haus los zu werden;)? Mein Vorschlag: Da mich dieses im letzten Absatz genannte Sammelbecken ausgestoßener Journalisten irgendwie an eine nicht zu nennende deutsche Partei erinnert, ergäben bzw. eröffneten sich auf diesem Feld der Berichterstattung doch ungeahnte Möglichkeiten. Denn lediglich das Zielobjekt der kriegerischen Auseinandersetzung um die Meinungshoheit würde sich ändern? Und da man es mit ehemaligen Kollegen zu tun hat statt mit Donald und seinen
Bewunderern, könnte sich dies auf das Niveau der ausgetragenen Matches durchaus steigernd auswirken. MfG

wenn kein Trump Bashing, keine tägliche Corona Horrorshows erschienen und und auch keine Flugzeuge abstürzten...Salvini, Orban und Boris, sowie Sebastian wären brav, was dann?
Was sollten die Medien denn berichten? Merkel Kritik... ich bitte Sie, sakrosankt, über all die Probleme, an denen die EU leidet? Never... Wirtschaftsthemen? Ich meine keine Kneipen sondern die reale Wirtschaft... geht nicht, denn die Redaktionen sind in Ermangelung wirtschaftlichen Sachverstandes (Cicero und TE ausgenommen) eher an Friday for Future oder Ähnlichem interessiert.
also, nicht nur in den USA stürzen die Cable News, angefangen mit den schrägen CNN und auch der untergehenden NYT, in die Tiefe. Die 72 Mio. Trumpisten plus Verwandtschaft wird einen großen Teil meiden, ebenso wie die von ihnen lebenden Strenchen und Goldkehlrn aus Hollywood. Noch schauen Chinesen dem Trash aus Hollywood, aber wohl nicht mehr allzu lange.

Juliana Keppelen | Mo., 16. November 2020 - 17:29

"Trump" als Buhmann war für die Medien ein Riesengeschäft. Mit Biden wird das schwierig denn eine Person die man als Retter und Lichtgestalt gehypt hat kann man schlecht so umspringen wie mit Herrn Trump. Also wird man die Defizite die die USA schon immer, ich betone schon immer haben, und die unter Herrn Trump schonungslos offengelegt wurden, mit der neuen Lichtgestalt überkleistern und mit schönen Werbeplakaten (bildlich gesprochen) übertünchen und alle werden froh und glücklich sein, besonders die EUler, dass wir jetzt wieder einen Papi haben der uns wie in der Vortrumpzeit gewohnt am Nasenring durch die Arena zieht und die Richtung vor gibt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 16. November 2020 - 17:32

Guter Artikel Herr Wißmann. Sie beschreiben das amerikanische Pressedesaster hervorragend unaufgeregt. Alles was Sie da analysieren, sehe ich auch bei uns hier DE. Auch denen geht das Skandalthema TRUMP demnächst aus. Ja, die werden noch ein bisschen Trump-Bashing betreiben und das ein oder andere nachträglich "herausfinden". Aber dann? Irgendwann ist ein Thema ausgelutscht und die Leser wollen einfach nichts mehr darüber hören. Die gerade auch jungen Leser haben sich Vielfach auf das Netz ausgerichtet. Einmal geht es schneller, aktueller, gerne mit "netten" Bildchen und Videos unterlegt. Überall via Tablet oder Mobiltelefon abrufbar. Vor allem ermöglicht das Netz eben Meinung und Gegenmeinung zu erforschen, trotz aller Versuche der Zensur durch angeblicher Fakten-Checker und selbsternannte Moralwächter. IN DE halten sich einige doch nur noch aufgrund staatliche "Corona-Hilfen" über Wasser. Aber auch die geht mal zu Ende und dann? Dann kommt die absehbare journalistische Insolvenz.