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Impfstoff-Entdecker Uğur Şahin beim Unternehmen Biontech / dpa

Impfstoff-Entwickler - Guter Ausländer, böser Ausländer

Linksliberale instrumentalisieren Özlem Türeci und Uğur Şahin, die beiden türkischstämmigen Entdecker des Corona-Impfstoffs, um Gegner der Einwanderungsgesellschaft mit Spott und Häme zu überziehen. Auf diesem Niveau aber sollte die Migrationsdebatte nicht geführt werden.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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In meiner Schulzeit an der schwäbischen Alb war eine der Schlüsselfragen: „Bisch Du für oder gegen Ausländer?“ Das Label „Der isch gegen Ausländer“ wollte kaum einer verpasst bekommen, das war toxisch. Also bemühten sich alle, „für Ausländer“ zu sein. Heute gibt es dafür den Begriff „virtue signalling“.

Ich konnte mich in dieser Dichotomie nie recht wiederfinden. Einer meiner besten Kumpel war Ognjen. Wir verbrachten zusammen Tage mit Fußball und Nächte mit Pokern, und bis heute bin ich auf den deutschen Staat sauer, dass er diese perfekt integrierte Flüchtligsfamilie aus Sarajevo Ende der 90er des Landes verwies. Aber ebenso missfielen mir die migrantischen Jugendlichen, die in der Fußgängerzone der Stadt eine Klassenkameradin in unserer Anwesenheit mal dazu aufforderten, „ihnen einen zu blasen“. Gemeinhin waren sie als Stresser oder „Lans“ bekannt. War ich nun für oder gegen Ausländer?

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Margaretha Graf | Do., 12. November 2020 - 17:28

„Von dr Alb ra kommet kluge Köpf!“
In unserer Gesellschaft gibt es anscheinend nur noch schwarz und weiß, nur noch dafür oder dagegen. Wer differenziert macht sich schon verdächtig. Aber wer anderen die Köpfe abschneidet, soll bleiben, wo der Pfeffer wächst, wer hier etwas leistet, sich integriert und unser Land schätzt, heartly welcome. Wahrscheinlich bedauern die auf „Sandkasten-Niveau-Jubler“ sogar, dass Frau Özlem Türeci kein Kopftuch trägt.

Charlotte Basler | Fr., 13. November 2020 - 16:11

Antwort auf von Margaretha Graf

Bis 2015 war ich eher für Ausländer. Ich kannte 3 türkischstämmige Ingenieure, 1 Rumänin, 3 Russland-deutsche und einige Italiener, Spanier, Franzosen. Alle gut integriert, gebildet, erfolgreich, höflich. Ab 2015 änderten sich meine Erfahrungen. Überall in der Stadt sind nun Fremde unterwegs, hauptsächlich Männer. Ich empfinde sie als laut, aufdringlich und unhöflich. Wir Frauen laufen nun Slalom. Ausweichen, wegsehen nicht zwischendurch hinsetzen. Es gab auch bei uns schon mehrere Messerangriffe auf unbeteiligte Passanten; natürlich alles verwirrte Einzeltäter. Ich will das so nicht! Warum lassen wir Menschen ohne Papiere in unserer Land? Ohne Kenntnisse ihres evtl. kriminellen oder faschistischen Hintergrunds?
Ohne Asylgrund, ohne Qualifikation, ohne Aussicht auf Integration? Es sind viel zu viele und es sind leider die falschen! Mögen doch endlich die klugen Köpfe von der Alb einschreiten.

Holger Jürges | Do., 12. November 2020 - 17:30

Es ist schon bezeichnend, dass es die hier "schon länger lebenden Menschen mit ausländischen Wurzeln" sind, die unverblümt ihr Entsetzen über die Masseneinwanderung der Mohammedaner äußern, weil sie einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung und Kultur befürchten. Sie wissen um die Inhärenz ideologischer Strukturen, die den westlichen Werten diametral gegenüberstehen und sind fassungslos hinsichtlich der "deutsche Naivität".
Es ist ganz wunderbar, wenn Menschen wie Herr Şahin im Sinne des Landes grandiose Erfolge herbeiführen. - Den dunkle Schatten übers Land breiten hingegen Jene, die zu Millionen den folgenden Zustand herbeiführen, der "Zukunft Deutschland" heißt:
Eine Schulleiterin aus Berlin: „Wir haben muslimische Schüler, die so konservativ erzogen und dadurch in ihrem Denken bereits so verfestigt sind, dass sie keine anderen Ansichten mehr zulassen.“
Diese Dinge sind vehement auf dem Vormarsch und bestätigen, wie dümmlich die Vereinnahmung von Herrn Şahin durch die Roten ist.

Gerhard Lenz | Fr., 13. November 2020 - 10:15

Antwort auf von Holger Jürges

fällt es sichtlich schwer, die Leistungen des Forscherpaares anzuerkennen.
Wenigen Zeilen relativen Lobes gehen unter in der großflächigen "Abrechnung" mit Migration, die ja scheinbar ausschließlich potentielle muslimische Gewaltverbrecher nach Deutschland spülte.
Das ist natürlich nicht mehr als der übliche, rechtspopulistische Unsinn, mit dem wir mittlerweile leben müssen.
Was wiederum erklärt, warum passiert, was man durchaus hinterfragen kann.
Im DLF-Kommentar heute morgen hieß es ganz richtig: In einem idealen Deutschland müsste man auf den Migrationshintergrund nicht verweisen. Das ist richtig. Denn: Özdemir & Co. sind zu oft noch immer "keine richtigen Deutschen" und Migranten werden noch immer als ausschließlich potentiell gefährlich diffamiert ("Messerimporte", Originalton AfD).
Wenn zu den großartigen Leistungen der Forscher der Migrationshintergrund ins Spiel gebracht wird, ist das letztendlich immer auch ein wenig Gegenwehr gegen Alltagsrassismus, hier und anderswo.

Meinen Sie nicht, dass dies eventuell auch mit dem Verhalten einiger Migranten zusammenhängen könnte? Und zwar mit dem von Migranten aus einem bestimmten Kulturkreis? Denn, mit Verlaub, Herr Lenz, bei asiatischen Migranten ist mir dieses Pauschalurteil noch nicht untergekommen. Die gelten nämlich als sehr fleißig und treten kaum als Kriminelle in Erscheinung.

den Migrationshintergrund nicht verweisen“ zitieren Sie, Herr Lenz, der vor einiger Zeit in einem anderen Zusammenhang – es ging um zwei hier geborene Mädchen mit türkischen Wurzeln, denen man für eine auf türkisch geführte Unterhaltung im Schulhof eine Strafarbeit aufgebrummt hatte – zwei Deutschen Türkisch als „Herkunftssprache“ zugeschrieben hat.
Also bitte erst mal vor der eigenen Tür kehren...

Übrigens teile ich die Aussage dieses Satzes vom DLF.

Und bitte, Herr Lenz, sachlich bleiben: niemand hat behauptet, es seien ausschließlich Gewaltverbrecher eingewandert.
Wo bitteschön stigmatisiert die AfD Migranten generell als „Messerimporte“?
Der Begriff fiel, das stimmt, aber er fiel in Zshang mit Ereignissen, die ihn auch rechtfertigten.

Sie wissen genau, um was es in der Sache bei den Blauen geht, nur passt es nicht in Ihr Weltbild.
„Unsinn“ wird wahrlich in Massen produziert derzeit, aber die „Macht“ hierzu hat in erster Linie die Regierung, nicht die Opposition.

gestern in Leipzig Hauptbahnhof hat ein Tunesier einen Libyer erstochen. Sie können jeden Tag eine solche Tat in einer x- beliebigen Stadt in Deutschland von der Presse mitgeteilt bekommen. Bisher fand ich diese Kultur mit Messern unterwegs zu sein nicht zu Deutschland gehörend. Zu leugnen, dass mit der massenhaften Migration auch jede Menge Kriminalität gekommen ist, können Sie das wirklich? In den Herkunftsländern scheint man Streitigkeiten mit dem Messer auszutragen und auch den Tod in Kauf zu nehmen. Im dies zu erkennen muss man nicht studiert haben und auch kein AfD Anhänger sein.
Ich lese Ihre Beiträge selten, da sie mir zu einseitig sind.

gabriele bondzio | Do., 12. November 2020 - 18:28

bewegen sich Linksliberale schon lange. Ist doch prima, wenn zwei türkischstämmige Entdecker erfolgreich sind und noch für ein offenes & modernes DE stehen. Wären alle so eingeschlagen dürfte keiner was zu sagen haben. Haben als Gastarbeiterkinder, mit Fleiß und Durchhaltevermögen, in (den damals noch intakten Uni`s )von DE studiert. Und haben ihren Job auch gut gemacht.

Was jetzt Sarazin damit zu tun hat, wissen sicher nur „Haha und höhö“.

Es gibt Leistung ohne Erfolg, aber keinen Erfolg ohne Leistung.(François de La Rochefoucauld)

Bernhard K. Kopp | Fr., 13. November 2020 - 12:21

Antwort auf von gabriele bondzio

Die wissenschaftliche und unternehmerische Leistung von Dr. Türeci und Dr. Sahin sind ihre ganz persönliche, bewundernswerte Leistung. Sie sind nicht die Leistung einer ethnischen Gruppe, nicht der Mitglieder der Islamkonferenz und nicht der islamistischen Nervensägen und Terroristen. Im Tingel-Tangel der Politik und der ÖRR gibt es auch relativen Erfolg ohne Leistung.

Wolfgang Jäger | Do., 12. November 2020 - 18:32

Die ankommenden Boote sind ja voll von potenziellen Nobelpreisträgern! Wir haben Platz. Hereinspaziert! Solange es eine Mehrheit gibt, die offenbar dumm und naiv den linken Rattenfängern auf den Leim geht, nun gut, so lange funktioniert die linke Masche. Ein Ende ist nicht abzusehen. Im Gegenteil. Zum Glück gibt es einige Journalisten, die das linke Treiben durchschaut haben. Aber nein, die sollte man ja nicht ernst nehmen, denn sie gehören zu den rechten islamophoben Populisten!

Maria Fischer | Do., 12. November 2020 - 19:01

Schade, dass die Linksliberalen die gleichen Fehler begehen wie die AfD.
„Sag mir wie Du heißt, wie Du aussiehst und wo Du geboren bist und ich sage Dir wie Du denkst!“
Schlichte Geisteshaltung.
Vielleicht warten wir einfach ab, bis Özlem Türeci & Uğur Şahin sich z.B. zur derzeitigen Positionierung von Hamed Abdel-Samad äußern!
Dann kann man die Situation politisch besser einordnen.

dass sich Özlem Türeci & Uğur Şahin zu diesem Thema äußern. In der Welt der Wissenschaft und Technik sind derart abseitige Themen völlig irrelevant und Theorien des großen Eugenikers Sarrazin eher beleidigend. Deshalb wurde er ja auch aus der Bundesbank geworfen.

Verblendete und Denkfaule gibt es überall, sie sind die Grundlage des Geschäftsmodells aller Rattenfänger.

Hermann Kolb | Do., 12. November 2020 - 19:11

...die „Debatte“ um Migrationspolitik seit mittlerweile Jahrzehnten. Statt einfach die entsprechenden Statistiken und sozioökonomischen Studien zu Migranten mit muslimischem Einwanderungshintergrund in allen(!) europäischen Zuwanderungsländern einfach einmal zur Kenntnis zu nehmen, werden solche natürlich strahlenden Beispiele wie Türekin und Sahin präsentiert, während die PISA-Ergebnisse, die Bundesbildungsberichte, die Armutsberichte oder natürlich die PKS ignoriert oder bis zur Unkenntlichkeit relativiert werden.
Ich frage mich halt immer, was diese Problemverleugnung der linksliberalen Elite nutzt. Schließlich sind (auch) sie es, die die Sozialtransfers finanzieren müssen, die die gesellschaftlichen Spannungen aushalten müssen und mit ihrem undifferenzierten Pro Migration in eher noch größere moralische Dilemmata geraten wie die konservativ argumentierende Fraktion.

Heidemarie Heim | Do., 12. November 2020 - 19:11

Woran ich bei Ihren Zeilen auch dachte lieber Herr Gathmann, ob diese billigst instrumentalisierenden wie hämisch Jubelnden auch nur eine Minute an die vielen Kollegen und Kolleginnen dieser zwei in der Tat aus der Masse herausragenden Mitbürger gedacht haben, die nach dem Putsch ihres Lebens und ihrer Wissenschaft beraubt wurden, auf bloßen Verdacht hin und auf Anordnung eines Herrn E. und seinen Schergen, die sogar die zu uns Geflüchteten
"Gülen-Terroristen" weiterhin unbehelligt bei uns verfolgen, denunzieren und bedrohen dürfen. Die zusahen, wie in der Türkei ganze Schulen und Universitäten Lehrkörper-technisch entleert wurden. Wie der Koran und die Religion anstelle von Wissenschaft und Lehre trat. Was wenn sie Kurden, Aleviten wären oder einer sonstigen unpassenden Gruppierung angehörten? Sie haben vollkommen recht Herr Gathmann, bei dem Niveau wundert mich gar nichts mehr! Zum Fremdschämen! MfG

Bernd Muhlack | Do., 12. November 2020 - 19:46

Herr Gathmann: ich bin begeistert!
Sie nehmen mir jedes Wort aus dem Mund!

Ich bin Rheinländer, aufgewachsen im wuschönen Koblenz. Damals noch Mädchen/Jungen-Schulen.
Dann verschlug es mich nach Nordbaden.
Neunte Klasse und plötzlich Mädchen inner Klasse; und dann so viele!
Ein Unterzentrum, hoher "Türkenanteil".
Ich wusste weder was ein Lan oder ein Rassler ist.
In KO hatte ich einen Kanadier und einen Perser inner Klasse, das waren meine Ausländer.
Aber Türken?
"Natürlich" waren damals auch in X keine Türken im Gym. Es gab einen Jordanier, der Michael.
Nach einigen Monaten war ich akzeptiert (der redet so komisch!)

Lan, Rassler sagt man nicht mehr, wie auch Krüppel oder Schwuchtel.
Es gibt auch keinen "deutschen" Impfstoff!

Qua KH-Erfahrung kenne ich etliches "Migrantenpersonal". Die Leistung zählt, nicht die Herkunft!

"Kannsch du a normal schwätze?"
"Tu ich doch!"
Eine schöne Zeit!

Leider sind kaum vernünftige Diskussionen möglich!
WIR reden UNS, das Land zu Tode!
Unglaublich!

Ingrid Malhotra | Do., 12. November 2020 - 19:50

Ziemlich dumme Diskussion. Es gibt bei Ausländern ebenso so‘ne und so‘ne wie bei Inländern.
Und von solchen Ausländern können wir gar nicht genug kriegen.
Messerstecher und Kopfabschneider brauchen wir weniger dringend.

Gerhard Schwedes | Do., 12. November 2020 - 19:50

Die Infantilismen in Deutschland springen einem schon lange ins Auge. Was sind die grünen und linken Utopien anderes als der Glaube an eine gute Fee, die alles schon richten wird? Was die Ideologie von Multikulti anderes als kindlicher Glaube an einen ewigen Kindergeburtstag, die Überzeugung vom Gendern der Sprache als Mittel weiblicher Gleichberechtigung anderes als der Glaube an das Abrakadabra im Märchen? Nicht von ungefähr wird die Kanzlerin als Mutti tituliert. Wer aber so sehr wie die gegenwärtige deutsche Gesellschaft seine Infantilismen auslebt, wird schon bald in verschissenen und verpissten Windeln aufwachen. Infantile Phantastereien müssen in der Realität schon immer bitter bezahlt werden.

Gerd Runge | Do., 12. November 2020 - 20:02

den beiden Forschern. Und möge ihnen Erfolg beschienen sein. Auch finanziell.
Nicht nur, weil der mich evtl. auch einmal retten könnte.
Aber trotz allem. Schönes Beispiel der Relativierung.
1:10.000 oder gar 1:100.000.
Ich weiß es nicht. Aber ich bleibe meiner Linie treu.

Roland Völkel | Fr., 13. November 2020 - 13:59

Antwort auf von Gerd Runge

hat schon einer Kasse gemacht, Herr Runge.
Albert Bourla, CEO von Pfizer, verkaufte über 60 Prozent seiner Aktien am selben Tag, an dem Biontech & Pfizer bekannt gaben, dass ein Impfstoff gefunden sei, der 90%tige Wirksamkeit verspricht!
Daran sieht man, dass die Börsen zum Casino verkommen sind. Denn sollte sich herausstellen, dass es nur 80 % Wirksamkeit sind, geht die Aktie natürlich wieder den Bach runter.

Christoph Kuhlmann | Do., 12. November 2020 - 20:28

ist Rassismus pur. Egel ob dafür oder dagegen. Es macht die Inländer-Ausländer Differenz zum entscheidenden Kriterium für die Beurteilung eines Menschen und ist ja auch noch sachlich falsch, falls die Leute die deutsche Staatsbürgerschafft haben. Ich werde seit Jahrzehnten den Verdacht nicht los, dass in dieser Frage die Dümmsten den Ton angeben. Es wird ohne jede Sachkenntnis und Rücksicht auf die Realität gestritten, polemisiert und diffamiert und zwar von beiden Seiten.

Martin Luther Kings Traum war ja genau, dass man nicht von Rasse spricht und Gleichberechtigung wahr wird. Was hier passiert, auch bei BLM , ist genau das Gegenteil, nur jetzt umgekehrt.Die Weissen sind schlecht und an allem schuld, die PoC's/Migranten sind immer gut und niemals für etwas verantwortlich.
Es sei denn, sie hätten an einem Impfstoff gearbeitet und "retten Menschenleben".

Fritz Elvers | Do., 12. November 2020 - 21:20

kann das Ehepaar Uğur Şahin und Özlem Türeci nun auch wieder nicht sein, dann hätten sie sich nicht so sehr ausgerechnet mit Biochemie beschäftigt.
Sondern irgendwas mit Medien oder Gender gemacht.

Markus Michaelis | Fr., 13. November 2020 - 14:08

Antwort auf von Fritz Elvers

Ja, das stimmt. Sich auf Biochemie und seine Firma zu konzentrieren ist eher altdeutsch, fast kapitalistisch. Das hatten wir in D eigentlich hinter uns gelassen. Gender und Medien würde wirklich besser passen ;-)

Monique Brodka | Do., 12. November 2020 - 21:50

Nun ja, dann kann man auch argumentieren: vielleicht wäre unter den vielen abgetriebenen Kindern auch das eine Genie gewesen.
Wissenschaftler wird man nicht mal eben so. Das bedeutet harte Arbeit und Chancen nutzen. Wenn alle ihre Chancen nutzen würden, wäre ja alles bestens. Gilt übrigens für die Gesamtbevölkerung! Leider gibt es eine beträchtliche Anzahl an Menschen die auf harte Arbeit, sei es geistige oder auch körperliche, null Bock haben. Das ist der springende Punkt!

Markus Michaelis | Do., 12. November 2020 - 22:43

Ginge es nur um Verbrechen, könnten wir Deutschland wahrscheinlich weit öffnen - dazu gäbe es viel Einigkeit, wenn sonst alles gemeinsam wäre.

Ginge es um Verdienste und Firmenerfolg könnte man sicher tausende AFDler aufzählen, die als Ärzte Leben retten oder Firmen mit Arbeitsplätzen schaffen, man könnte auch sicher jede Menge chinesische Wundergründer anführen, die aber streng und überzeugt zur KPC halten. Wären das Argumente dafür, dass die Grünen jetzt AFD oder KPC wählen? Wohl kaum.

Es scheint mir darum zu gehen, dass Menschen sehr verschieden denken, sich zu nur schwer kompatiblen Gruppen zugehörig fühlen - solche Dinge. Niemand ist da erstmal besser oder schlechter - aber vieles ist nur schwer zusammenpassend. Das sehen eigentlich auch Grüne und Linke so, die viele Richtungen und Gruppen ablehnen, selbst dann, wenn sie wirtschaftlich erfolgreich sind. Andererseits sind viele "Rechte" von Migranten wie Abdel-Samad begeistert. Es scheint also um andere Dinge zu gehen.

Norbert Heyer | Do., 12. November 2020 - 23:13

Es gibt keine „guten“ oder „schlechte“ Ausländer. Es gibt Ausländer, die seit vielen Jahren -Jahrzehnten- hier leben, sich den Gepflogenheiten ihrer neuen Heimat angepasst haben, sich Deutschland zugehörig fühlen, ohne jedoch ihre heimatliche Verbundenheit aufgegeben haben. Sie leben hier, weil sie in der Heimat verfolgt wurden und hier in Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit zu leben. Dagegen hat kein Deutscher etwas. Es geht um diejenigen, die ohne Fluchtgrund, ohne Papiere und Legitimation die Einladung von Frau Merkel angenommen haben, um in der sozialen Hängematte unbeschwert zu leben. Wenn dann noch zusätzlich durch -einige- von ihnen im Namen einer angeblich friedlichen Religion schwerste Straftaten begangen werden, ist der Protest der „schon länger hier Lebenden“ doch eigentlich normal. Schon längst ist der Punkt überschritten, der ein friedliches Zusammenleben garantiert, da der Islam ja bekanntlich in Zukunft eine völlig andere Endlösung für Deutschland und Europa vorsieht ...

Ernst-Günther Konrad | Fr., 13. November 2020 - 07:02

Sie bringen es auf dem Punkt. Nein, auf dem Niveau sollte wirklich nicht diskutiert werden. Es wird aber genauso gemacht. Ich habe niemand hier gelesen, egal wo er sich selbst politisch einordnet, dass er per se gegen Ausländer ist. Warum auch? So wie ausländische Angehörige von Opfern, als wäre ihr Leid nicht schon groß genug, nach einer schweren Straftat reih um durch die Medien als Sinnbild "gelungener Integration" meist unfreiwillig gezerrt werden, so muss jetzt auch das Ärztepaar "herhalten". Ja, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Es wird jede Form differenzierter Diskussion vermieden und der links, wie rechts vorhandene Extremrand mit allem was geht aufgebockt und sich gegenseitig verbal "massakriert". Die Reaktion gerade auch der sog. liberalen Politiker soll vom eigentlich Problem ablenken und jede Diskussion im Keim ersticken. Es geht um unkontrollierte, ohne Ausweise und Asylgründe einreisende Wirtschaftsmigranten, von denen einige unseren Staat nicht akzeptieren.

Urban Will | Fr., 13. November 2020 - 07:43

über Einwanderung, Asyl, etc. zu reden. Nicht erst seit 2015.
Die Gründungsväter des GG hatten ihre Motive, den Asylartikel da rein zu schreiben, aber keiner konnte damals auch nur in Ansätzen ahnen, wie dieser missbraucht werden würde.
Auch die späteren Zusätze konnten das nicht verhindern, Merkels Migrationsirrsinn ging einfach darüber hinweg.
Um nichts anderes als einem Ende unkontrollierter Masseneinwanderung geht es der AfD, auch wenn einige Irrlichter in der Partei das vielleicht anders sehen. Die bewusste Fehlinterpretation und Stigmatisierung "aller" Blauen sind Absicht und sollen ablenken.
Niemand dort, auch nicht ein Herr Höcke, würde Menschen wie Türeci oder Sahin abschieben wollen, weil sie „Ausländer“ sind.
Die Infantilität des links – grünen Mainstreams (beginnend bei der FDP), der in den hier zitierten Sprüchen zum Ausdruck kommt, ist bodenlos, aber man kennt sie aus dem BT.
Beschämend für „Volksvertreter“, aber leider unvermeidlich.
Sie werten die Demokratie ab

Da ging wohl irgendwie die eigentliche Überschrift unter.
Es sollte dort heißen: "Es ist mehr als notwendig, in diesem Land..."

Wolfgang Tröbner | Fr., 13. November 2020 - 08:19

Ja, es wäre schön, wenn es so kommen würde. Aber noch weiß man nicht, ob das der Fall sein wird. Der Reality-Check steht nämlich noch aus, das darf man bei aller Euphorie nicht vergessen. Keiner weiß nämlich momentan, welche Langzeitfolgen dieser auf mRNA-basierende Impfstoff hat. Keiner weiß, ob er in allen Altersgruppen wirkt. Keiner weiß, ob das Carrier-System Nebenwirkungen erzeugt. Und dass die Entwicklung so schnell vonstatten ging, hängt vornehmlich damit zusammen, dass die 3 Phasen der Tests etwas schnell absolviert wurden. Aus verständlichen nachvollzienbaren Gründen. Ich will damit die hinter der Impfstoff-Entwicklung stehende Forschungsleistung keineswegs schmälern. Man sollte aber die Kirche im Dorf lassen.

Helmut Bachmann | Fr., 13. November 2020 - 13:04

Ist es nicht ziemlich egal, wo der Impfstoff herkommt? Und an alle Linksträumer: Mit dem bunten "Wir haben Corona besiegt" wäre ich vorsichtig. Da würde ich abwarten mit welchem Präsidenten die beiden telefonieren. Sollte dieser Deutsche ihr Präsident sein, dann erst darf man sich über eine gelungene Integration freuen. Wird ja auch Zeit für gelungene.

Sebastian Bauer | Fr., 13. November 2020 - 13:41

Vielen Dank fuer diesen wunderbaren Artikel, der schön beleuchtet, wie Komplexität und Vielfalt ueberall dort existieren (z.B. Einwanderer, Linke, Rechte) wo die Dumpfbacken das Gegenteil behaupten (Ausländerhasser, Rechtenhasser, Linkenhasser, weisse-alte-Männerhasser).
Dumpfbacken gibt es ueberall, nur leider ist die Berichterstattung in anderen Medien nicht so divers.

Grundsätzlich gilt heute: Auf- und Abstieg ist nicht mehr eine Frage der Herkunft, sondern der Bildung.

Wissenschaftler stellen reflektierte Fragen. Die muss man erst mal stellen. Um Fragen zu stellen muss man ergebnisoffenen bleiben und Distanz aufbauen. Erst kommt die Diagnose, dann kann die Therapie erfolgen.
Kunst und Wissenschaft fragt grundsäztlich anders. Was einige hier als Problem formulieren, ist eigentlich gar kein Problem, sondern triviale Selbst-Darstellung.

Bösartig könnte man formulieren, viele Beiträge sind hoffnungslos "mediendurchseucht".

Wenn jemand aus einem Drittstaat als Flüchtling nach Deutschland gekommen ist, un später einen Deutsche Pass bekommen hat, dann ist sie/er ja nicht mehr Ausländer. Nennen wir die Person dann (Ex-) Ausländer?

Wären dann die DDR Flüchtlinge, die über Ungarn gekommen sind und sich Jahre später über das politische System echauffieren, gute oder böse (Ex-) Ausländer?