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Kontrollen nach dem Anschlag in Wien: Der Täter war der Polizei längst bekannt /dpa

Deradikalisierung - Der Kampf muss gegen den politischen Islam geführt werden

In Wien hat ein Islamist vier Menschen erschossen, obwohl er in einem Deradikalisierungsprogramm war. Seyran Ates zweifelt den Nutzen bestehender Programme an. Sie schreibt, der Kampf gegen Islamismus müsse viel früher beginnen.

Seyran Ates, Mitbegründerin und Ideengeberin der liberalen Moschee

Autoreninfo

Seyran Ateş arbeitet als Anwältin und Publizistin. Sie ist Gründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin.

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Wie sehr hasse ich diesen Moment, wenn ich mir auf die Zunge beißen muss, um nicht zu sagen, „das habe ich doch gesagt, dass es in Europa noch viele und sehr schlimme Attentate durch Islamisten geben wird“. Ich hasse diesen Moment nicht wegen der vielen tauben und blinden Politiker und Politikerinnen, sondern wegen der Opfer.

Meine Trauer und meine Wut sind so groß, weil all die entsetzlichen Anschläge absehbar und vor allem – davon bin ich zutiefst überzeugt – abwendbar gewesen wären. Ich weigere mich dem Ruf einiger Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen zu folgen, egal aus welchem Bereich der Politik und Sicherheit sie rufen. Nämlich, dass wir uns an islamistische Anschläge gewöhnen müssen. Diese Menschen sind für mich Mittäter und Mittäterinnen, weil sie ihre Arbeit wirklich nicht gut machen und anderen keine Chance geben, einen Paradigmenwechsel einzuleiten. In diesen Spiegel mag kein(e)r von ihnen schauen.

Niemand ist mehr sicher 

Die Illusion, dass es einen selbst nicht erwischen würde, ist also nun geplatzt, und die Realität hat manch einen Leugner der Gefahren durch den politischen Islam eingeholt. Angetrieben vom Dominoeffekt der jüngsten grausamen terroristischen Akte in Paris und Nizza ist die Hauptstadt Österreichs nicht verschont geblieben. Die Wahrheit ist, dass die verübten Anschläge im Herzen Europas bewiesen haben, dass niemand mehr sicher ist und dass unser Vertrauen in unsere Sicherheitsdienste ein weiteres Mal beschädigt wurde. 

Ich glaube bei aller berechtigten Kritik dennoch nicht daran, dass ein simples Versagen unserer Sicherheitsapparate allein verantwortlich für die jüngsten Entwicklungen war. Ganz im Gegenteil. Der Weg zu einem radikalisierten, handlungsbereiten Islamisten ist lang und mühsam und beginnt mit der Umarmung des politischen Islams. Ein Islam, der durch die Geißeln des Islamischen Staates und der Muslimbruderschaft propagiert wird, eine strategische Aktivität, die sich über ganz Europa ausbreitet. Es ist ein Prozess, der Zeit und Ressourcen erfordert und deshalb endlich, Ross und Reiter nennend, gezielt angefochten werden muss.

Extremisten nähren sich von Ängsten der Bevölkerung

Genau an dieser Stelle kommen beispielsweise Gefängnisse ins Spiel, vergleichbar mit Maßnahmen zu der aktuellen Covid-19-Pandemie, die Menschen in ihren Wohnräumen wie Tiere in einem Käfig isoliert. Radikale politische und ideologische Gruppen nähren sich meist von den Ängsten der Bevölkerung und nutzen ihren Ärger und ihre Unzufriedenheit über die Gesellschaft zu ihrem Vorteil, um tickende Zeitbomben zu schaffen, die jederzeit einsatzbereit sind. 

Diese Erkenntnisse sind alle nicht neu. Doch was ist danach jetzt zu tun? Wie die jüngsten Ereignisse gezeigt haben, neigen viele Menschen dazu, solchen Situationen zuzusehen und den Schmerz darüber zu ertragen, statt dagegen zu handeln. Seit 9/11 ist in diesem Bereich viel über Deradikalisierung gesprochen worden, aber mit welchem Effekt? Und wie geht es nach diesen Tragödien weiter?

Gefängnisse sind Brutstätten der Radikalisierung 

Nicht nur in politischen Kreisen ist seit Langem bekannt, dass Gefängnisse sich als Radikalisierungs- und Rekrutierungszentren für Anhänger des politischen Islams wie die Muslimbruderschaft sowie für terroristische Organisationen wie Al-Qaida und den Islamischen Staat erwiesen haben. Und obwohl das Wissen vorhanden ist, werden von den Behörden keine nachhaltigen nennenswerten Maßnahmen ergriffen.

Betrachtet man die meisten der jüngsten Terroranschläge, so waren die Angreifer den Behörden gut bekannt. Sie hatten Vorstrafen, die sie in direktem Zusammenhang mit dem Terrorismus und dem Islamischen Staat brachten, und die meisten waren gerade erst aus dem Gefängnis entlassen worden.

Das Problem sind nicht die Sicherheitsbehörden 

Der Wiener Täter hätte nach dem Absitzen der Haft ganz unabhängig davon, ob er frühzeitig entlassen wurde oder nicht, weiter überwacht werden sollen. Das wurde er aber nicht. Natürlich kann man argumentieren, dass er die Justiz durch vorgetäuschtes gutes Benehmen dazu gebracht hat, vorzeitig entlassen zu werden.

Ganz unabhängig davon, ob man sich die „getäuschten“ Personen mal genau anschauen sollte, sehe ich das Problem aber ganz woanders. Das Problem ist das gesamte Konstrukt, das für seine angebliche Reintegration verantwortlich war. 

Islamisten und Rechte haben fast die gleiche Ideologie 

Meiner Meinung nach haben uns die letzten Anschläge leider nur einen Vorgeschmack darauf gegeben, was mit hoher Wahrscheinlichkeit noch kommen wird. Der islamistische Terror in Europa hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht. Viele Straftäter, die in Verbindung mit oder Teil eines terroristischen Netzwerks waren, befinden sich noch im Gefängnis, aber eine Vielzahl von ihnen steht kurz vor der Freilassung. Personen, die höchstwahrscheinlich den gleichen oder einen ähnlichen Deradikalisierungsprozess durchlaufen haben wie der Wiener Attentäter selbst.  

Eine magische Formel für Deradikalisierung gibt es meiner Meinung nach nicht, aber die rechtlichen Grundlagen rund um die Haft dieser Täter müsste den Experten mehr Zeit verschaffen, um sich adäquat mit den individuellen Fällen auseinandersetzten zu können. Zum Beispiel könnte es hilfreich sein, sich Deradikalisierungsmaßnahmen bei Rechtsradikalen anzuschauen, die sich über viele Jahrzehnte durchaus bewährt haben. Denn die Ideologie der Islamisten ist nahezu identisch mit der Ideologie der radikalen Rechten.

Die Deradikalisierung liegt in der Hand fragwürdiger Partner

Mir ist bewusst, dass ich hier nichts Neues erzähle. Für manch einen scheint das leider dennoch neu zu sein. Der von mir sehr geschätzte Psychologe Ahmad Mansour hat es so ausgedrückt: „Resozialisierung ist eine Konfrontation mit dem, was diese Menschen getan haben, und gibt ihnen die Chance, sich selbst zu deradikalisieren. Wenn nicht, werden wir in ein paar Jahren Dutzende von Rückkehrern auf freiem Fuß haben, und wir können nicht garantieren, dass sie nicht mehr radikal sein werden. Und das bedeutet ein riesiges Sicherheitsrisiko für die Menschen.“

Ein Risiko, das durch die mangelnde Kontrolle unserer Regierungen in der Umsetzung der Deradikalisierungsprogramme erhöht wird. In den meisten Fällen, so auch in Deutschland, sind unsere Behörden bei der religiösen Seelsorge in Gefängnissen komplett von externen Kooperationspartnern und religiösen Verbänden abhängig. So werden auch die Gefängnisimame und muslimischen Seelsorger nicht vom Staat, sondern von externen Akteuren ausgebildet, was auch den Inhalt des Prozesses offen für individuelle Interpretation lässt.

Kooperationspartner nutzen das Vertrauen des Staates aus 

Ein gefährlicher Ansatz, wenn Sie mich fragen, vor allem da bereits mehrfach bewiesen wurde, dass unser Vertrauen in solche Kooperationsprojekte willkürlich ausgenutzt worden ist, und zwar als Teil einer ausgeklügelten Radikalisierungsstrategie. Und eins ist sicher, an diesen fragwürdigen Partnern mangelt es natürlich nicht. 

Zu nennen wären beispielsweise die „Arbeitsgemeinschaft Muslimische Gefängnisseelsorge e.V.“ und ihre Verbände wie die „Initiative Berliner Muslime“ und die „Islamische Föderation in Berlin e.V.“, die 2016 unter Verdacht gerieten, in Verbindungen zur Muslimbruderschaft beziehungsweise der türkisch-islamistischen Mili-Görus Bewegung zu stehen, woraufhin die Zusammenarbeit unterbunden worden ist. 

Nur jeder 3. Gefährder ist aus Syrien zurückgekommen 

Auch im Fall des Deutsch-Islamischen Vereinsverbands (DIV), der zum hessischen Landesverband des Zentralrats der Muslime (ZMD) gehört und der aktiv an der Seelsorge von Muslimen in Gefängnissen beteiligt war, wurde dem Verfassungsschutz klar, dass es eine Verbindung zum im Frankfurter Ostend ansässigen Europäischen Institut für Humanwissenschaften gibt, das auch dem Netzwerk der Muslimbrüder angehört.

Viele Menschen beschweren sich gerade über die vorzeitige Freilassung des Wiener Angreifers Ende 2019, und das ist auch richtig so. Dennoch müssen wir an diesem Punkt den Blick auf das ganze Bild, die Zukunft und die bevorstehenden Probleme richten. Nach Auskunft des Bundeskriminalamtes (BKA) saßen zu Beginn 2018 circa 150 islamistische Gefährder in deutschen Gefängnissen, was nur einen Bruchteil der ungefähr 1.000 Islamisten ausmacht, die in Richtung Syrien/Irak gereist waren. Bislang sind von diesen nur ein Drittel zurückgekehrt, und es wird angenommen, dass der verbliebene Rest in der Türkei „untergetaucht“ ist.

Die Niederlande als Vorbild  

Auch in unseren Nachbarstaaten gibt es derzeit eine nicht zu unterschätzende Anzahl von Personen, die wegen terroristischer Anschuldigungen inhaftiert worden sind und mit denen wir uns jetzt auseinandersetzten werden müssen, um weitere Tragödien zu vermeiden.   

Kommen wir zu Lösungsvorschlägen und Anregungen. Wir könnten uns ein Beispiel an effektiven Deradikalisierungsprogrammen in anderen Ländern wie den Niederlanden nehmen. Dort versuchen Sozialarbeiter, die Extremisten aus der Szene zu lösen, indem sie ihnen bei der Jobsuche oder beim Umzug helfen. Europas Politik muss zusammenarbeiten und der Radikalisierung mit Maßnahmen der Prävention und Intervention begegnen, nicht mit einem Ansatz der Segregation und Islamfeindlichkeit. Denn es gilt weder Migranten und Migrantinnen noch Muslime oder Musliminnen zu bekämpfen. 

Der Kampf muss gegen den politischen Islam geführt werden

Der Kampf muss gegen den politischen Islam geführt werden. Das schließt nicht nur die radikalen muslimischen Gemeinschaften und Organisationen wie die Muslimbruderschaft ein, sondern auch Mitglieder der extremistischen Rechten. Ansonsten laufen wir nur Gefahr, einen Prozess der Stigmatisierung zu entfalten. 

Der Schwerpunkt unserer Bemühungen in Sachen Deradikalisierung muss sich auf das Verständnis von Ideologien und Sozialpsychologie konzentrieren. Parallel sollte mithilfe institutionalisierter Organe die spirituelle und friedliche Vielfalt im Islam und Koexistenz liberaler Muslime und konservativer Muslime gefördert werden.

Radikalisierung äußert sich nicht erst in Gewalt  

Die Akzeptanz unserer demokratischen und säkularen Werte sollte nicht zur Disposition gestellt werden. Keine „religiöse“ Gruppe darf sich auf die Religionsfreiheit berufen, wenn sie danach strebt, die Religionsfreiheit der anderen abzuschaffen.

Es liegt auf der Hand, dass Radikalisierung nicht erst eine Gefahr darstellt, wenn es sich um Gewaltäußerungen handelt, sondern bereits dann, wenn radikale Ideen den sozialen Zusammenhalt untergraben und die Polarisierung der Gesellschaft fördern. Eine Wahrheit, die hoffentlich immer mehr Gehör findet, bevor es zu spät ist. Wie gesagt, ich hasse diese Momente, in denen ich sagen muss „Ich habe es gesagt. Der politische Islam ist eine Gefahr für unser friedliches und freies Europa“.

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Christoph Kuhlmann | Di., 10. November 2020 - 13:58

Rücken an der Wand. Der politische Opportunismus von auf Zeit gewählten Mandatsträgern ist in dieser Beziehung häufig kaum zu übertreffen. Wenn wir in einer Gesellschaft zusammen leben wollen, brauchen wir einheitliche Maßstäbe. Gewalt ist Gewalt und außer zu Abwehr von Angriffen durch nichts zu rechtfertigen. Leider lässt uns die Bundesregierung da weitgehend im Regen stehen. Es ist eine gewollte Unwissenheit bei Funktionären die über alle Informationsmöglichkeiten verfügen.

„Ich habe es gesagt. Der politische Islam ist eine Gefahr für unser friedliches und freies Europa“.
Jemand, der glaubt im Auftrag eines allmächtigen Gottes zu handeln, setzt sich über die Gesetze der profanen Welt leicht hinweg. Es ist wirklich Zeit klar zu machen, das Götter keine Rechte haben. (Sie sind ja allmächtig) Nur Menschen haben Rechte. Der Staat darf nicht zulassen, dass die Grenzen hier durch religiöse Stellvertreter verschoben werden.

wird in Foren wie diesem besonders gerne diskutiert. Das heisst wirkliche Diskussionen kommen ja nicht auf: da wird in Reih und Glied genickt, zu dem was Vordermann oder -frau verkündet haben. Und das lautet in diesem Forum unisono "Der Islam bedroht das christliche Abendland!".

Man könnte meinen, Pegida würde hier permanent verbal durch das Forum marschieren.

Selbstverständlich ist islamistischer Terror ein gravierendes Problem. So wie z.B. Rechtsextremismus.

Was die redaktionelle Aufarbeitung dieser beiden Bedrohungsarten angeht, sehe ich jedoch eine gewisse Schieflage: Gefühlt täglich werden die begeisterten Foristen mit einem Beitrag, der irgendwie die Gefahren des Islam/ Islamismus unterstreicht, verwöhnt.

Dem Streben nach Unparteilichkeit oder einem Anspruch auf Pluralität wird man so sicher nicht gerecht.

Hallo Herr Lenz,
haben sich Ihnen beim Schreiben nicht die Tasten verbogen?
Das geforderte Streben nach Unparteilichkeit wird gerade von Ihnen ad absurdum geführt. Sie sehen den islamistischen Terror als gravierendes Problem unserer Gesellschaft, sowie die Gefahr des Rechtsextremismus. Den gleichermaßen gewaltbereiten Linksradikalismus sparen Sie geflissentlich aus. In diesem Forum wurde und wird sowohl über Rechtsextremismus wie auch über Linksextremismus geschrieben und diskutiert. Das letzte Beispiel über die ausufernden Demonstrationen in Leipzig bieten dazu ein beredtes Beispiel; nur dass dabei auch die gewalttätige Szene in Leipzig-Connewitz beleuchtet wurde. In den linkslastigen Foren wird der Antisemitismus beklagt, aber es wird verschwiegen, dass gerade dieser von den Islamisten befeuert wird. Ebenso verhält es sich mit den Frauenrechten, die von vielen Muslimen mit Füßen getreten werden. Auch das gehört zur unparteilichen Berichterstattung. M.f.G.

ist Antipode der Aufklärung.
In Singapur sieht man dies am besten. Da die Chinesen lassen das nicht zu, was gerade in D, F, GB u. S los ist. Aus Singapur kann deshalb kein Libanon werden. Deshalb ist Singapur aus der Föderation mit Malaya Anno 1965 ausgetreten.
Zitat aus Wikipedia/Geschichte Singapur: "Im Herbst 1964 kam es zu massiven Unruhen zwischen chinesischen und nichtchinesischen Einwohnern." Hm... Wer waren diese Nichtchinesen? Und wie viele Tote gab es bei diesen massiven Unruhen? Darüber schweigen die D-Medien diskret u. unvoreingenommen.

Tomas Poth | Di., 10. November 2020 - 14:02

Wenn mit Rechte Faschisten gemeint sind kann man dem Zustimmen.
Die rechtsstaatlich konservativ orientierten Bürger kann man nicht mit dem Konservatismus des Islam gleichstellen!
Ein Problem ist auch unser RotGrünes Milieu, das sich eindeutig pro Islam positioniert. Das ist in gewisser Weise sogar zwangsläufig logisch, denn beider Denken ist absolut bis totalitär orientiert und schließt Andersdenkende aus.

dass Christian Wulff seine Aussage, Der Islam gehört zu Deutschland, erst kürzlich im TV wiederholt und auch so begründet hat wie damals. Auch Frau Merkel hat die gleiche Aussage bekräftigt. Losgelöst von Parteien sieht die Bevölkerungsmehrheit dies sicher anders. Dies interessiert nur niemanden.

Politiker buhlen um Wählerstimmen, da schaut man über die latente Gefahr die im Islam steckt gern mal hinweg.
Die Muslime hatten nun schon mehr als ein halbes Jahrhundert in Deutschland Zeit, um sich zu Integrieren, bevorzugen aber das Leben in ihrer Community. Auch dort unterscheiden sie sich noch nach Schiiten und Sunniten und Nationalität.
Sie sind eigene Gesellschaften in unserer deutschen Gesellschaft.
Mit der Massenmigration "füttern" wir hier das Problem der Verdrängung unserer Kultur und Rechtsordnung.

Wolfgang Jäger | Di., 10. November 2020 - 14:32

Die Aufforderung muss doch ganz klar heißen: Wir müssen einen Kampf gegen den ISlam führen. Denn solange selbst ernannte Sultane wie Erdogan in ihrem Handeln dem Wortlaut des Koran folgen, solange sich hinter diesen Großmachtphantasien eines Herrn Erdogan ganze Heerscharen von Sympathisanten versammeln, die unsere westlich-aufgeklärte Werteordnung verachten, solange müssen wir diesen Kampf aufnehmen. Seit dem 11. September 2001 hat man uns den Krieg erklärt, und seit 19 Jahren schauen wir weg, sind feige und naiv, blenden aus, ignorieren. Warner und Kritiker wandern in die Schublade der "Neurechten" oder "Rechtspopulisten". Seit 19 Jahren haben wir unsere Scheunentore offen. Wir haben Platz für diejenigen, die unser eigenes Haus abfackeln bzw. abfackeln wollen. Paris, Nizza, Dresden, Berlin... Es sind die Anfänge! Merkel & Co und von der Leyen werden weiter alles dafür tun, dass die Tore aufbleiben. Nichts wird sich ändern. Wir stehen weiter auf der Agenda der Allahu Akbar-Kämpfer.

Romuald Veselic | Di., 10. November 2020 - 15:54

Das ganze Programm ist eine Nonstop-Lachnummer. Nicht nur die Klerikalfaschos lachen darüber, sondern auch östlich der Oder, schüttelt man den Kopf über Unvermögen der Westler, mit D an der Spitze.
Sag ihnen (den Deutschen-Deradikalisierung-Dozenten) was sie hören wollen, und sie werden dir glauben, weil sie so dämlich/dumm sind. Die konsequente, robuste Prävention ist alles, nur nicht sentimental. Mit Soziopathen, kann man nicht auf dem akademischen Niveau parlieren. Alles andere, ist Kaninchen Kabarett.

Holger Jürges | Di., 10. November 2020 - 16:07

Zitat:"Der Schwerpunkt unserer Bemühungen in Sachen Deradikalisierung muss sich auf das Verständnis von Ideologien und Sozialpsychologie konzentrieren. Parallel sollte mithilfe institutionalisierter Organe die spirituelle und friedliche Vielfalt im Islam und Koexistenz liberaler Muslime und konservativer Muslime gefördert werden."
Ein endgültiges NEIN zu "Bemühungen" und "Verständnisprogramme", Frau Ates !
Es gibt keinen politischen Islam - nur den Islam, aus welchem sich alles Gewaltbereite herleitet !
Wenn man schon dem Islam den Status einer Religion und nicht den einer Gewaltideologie zubilligt, dann hat dessen Ausübung in der Öffentlichkeit nichts zu suchen, sondern sei auf´s Private in privaten Räumen beschränkt. - Das westl. geprägte Gebaren um Toleranz und Verständnis ist in den Augen der Muslime nichts als Schwäche, welche die Überwindung der westl. Kultur nur erleichtert. - Reden wir nicht um den Brei herum: Wir wissen doch alle, was das Ziel des Islam ist: Machtergreifung !

es gibt nur einen Islam. Und auch ein "moderater Islam" verehrt Mohammed als seinen Propheten und den Koran als das überlieferte und nicht zu kritisierende Wort Allahs. Was bedeutet dann also "politischer Islam"? Der Islam ist per se politisch, weil seine Verhaltensregeln bis in den privaten Alltag der Muslime hineinreichen. Will Frau Ates den Koran umschreiben, Stellen streichen, alle Menschen außer den Muslimen nicht mehr abschätzig als Ungläubige sehen? Es gibt leider zu viele Muslime, die alle Anschläge schweigsam gutheißen, weil in ihren Augen unvermeidbar.

Manfred Sonntag | Di., 10. November 2020 - 16:09

Frau Ateş, Sie schreiben immer wieder gegen den Zeitgeist der linken und linksliberalen Ideologen. Ich kann Ihnen immer wieder zustimmen. Aber was passiert? Die Ideologen haben nichts anders zu tun als die Proteste gegen die Corona-Zwangsmaßnahmen zu kriminalisieren und zu verfälschen. Da bleibt keine Zeit mehr für den Kampf gegen den Islamismus. Massaker der Islamisten werden verharmlost und den Opfern wird nicht gedacht. Sind der Islamismus und seine Herrschaftsmethoden Vorbild für diese Ideologen? Bei einer derartigen Abstinenz von Maßnahmen gegen die Mörderbanden und die Kuschelrunden mit deren politischen Vertretern könnten solche Gedanken aufkommen.

Ernst-Günther Konrad | Di., 10. November 2020 - 16:21

Ich gebe Ihnen, wie soft in allem Recht.
Nur stolpere ich an einer Stelle. Sie unterscheiden zwischen Islam und politischem bzw. radikalem Islam. Es wäre schon mal eine Menge gewonnen, wenn die hier lebenden Muslime klar und deutlich sich zu dem Land bekennen, in dem sie leben. Es wäre doch das wichtigste, das Imame und andere Religionsführer dem Verdikt, das alle Ungläubigen verfolgt und getötet gehören, täglich in ihren Gebeten den Gläubigen als Irrweg aufzeigen. Es wäre doch wahrheitstreu, wenn auch ein Prophet kritisiert werden darf, der die Dinge aus einer längst vergangenen Zeit gesehen hat und deren Berichterstatter gerne auch manche dieser Aussagen in ihrem Sinne veränderten. Das kennen wir auch von anderen Religionsbüchern wie der Bibel.
Moscheen sollten selbst, die dort sich einfindenden radikalen Jugendlichen entweder zur Umkehr bringen oder aber aus der Gemeinschaft verweisen.
Solange jeder Muslim den Eindruck erweckt, erst der Prophet und dann das Gesetz wird das nichts.

Und zusätzlich ist der Islam eine staatliche, politische Institution. Und wer glaubt, dass ein tiefgläubiger redlicher (!!!) islamischer Mensch auch nur im geringsten die Islamischen Werte & Gesetze unter die westlichen Werte & Gesetze stellt, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter die Zitronen faltet.
Nein, Sie können auf dieser Welt reden, mit wem Sie wollen. Der Islam ist nicht nur Schild, sondern auch Schwert. Punkt! Und wenn ich politisch in der AFD aktiv wäre, würde ich den Spieß herum drehen & für diese Menschen das größte Bildungspaket der Bundesrepublik einfordern, denn:
Es hieß es ja immer, dass denen geholfen werden soll.
Ergo, die Islamischen Fachleute & Fachkräfte werden zum Zweck der Hilfe für ihre eigenen Ländern (!!!) ideologisch/ fachlich für die Bewältigung der zukünftigen Aufgaben in ihren Ländern vorbereitet & das Rüstzeug vermittelt für Umweltschutz / das Recht & die Pflicht der Bildung / die Stellung der Frau in der Gesellschaft/ Trennung Staat-Religion & & & !

Tobias Schmitt | Di., 10. November 2020 - 17:02

Rechte in einem Artikel mit Islamisten zu verbinden, ist nichts als ein armseliger Versuch, die bei so einem Artikel unweigerlich kommenden Angriffe von links abzumildern und sich selbst den Anschein von Gutbürgerlichkeit zu geben.

Wenn etwas in Deutschland deradikalisiert werden muss, dann sind es die Linken und nicht die Rechten. Die linke Ideologie mit ihrer Hypertoleranz gegenüber jeder Minderheit macht solche Entwicklungen möglich, und die ununterbrochene Verharmlosung oder Ignoranz gegenüber der linken Weltanschauung ist das wahre Problem unserer Gesellschaft.

Wenn wir nicht anfangen, uns einzugestehen, dass der größte Feind unserer Demokratie nicht rechts, sondern links sitzt, wird sich nichts ändern. Es wird nur schlimmer werden. Wer gemütlich von allen akzeptiert werden will, der ist in so einer Diskussion falsch und braucht auch keinen Artikel zu schreiben. Für Bequemlichkeiten gibt es in dieser Debatte keinen Platz und keine Zeit mehr.

Hartmut Segadlo | Mi., 11. November 2020 - 09:49

Antwort auf von Tobias Schmitt

irgendein Kommentator schrieb einmal, dass Deutschland in der zweiten, spätestens in der dritten Generation, bis zur Unkenntlichkeit verändert sein wird. Er beschrieb allerdings nicht, was er mit dem Begriff "Unkenntlichkeit" meinte. Heute würde ich seine persönliche Befürchtungen nahtlos fortsetzen können, denn er meinte sicherlich, dass Deutschland dann eine deutsch-islamische Republik sein wird. Was mich trotz allem stutzig macht, ist die Tatsache, dass unser so oft zitierten Zukunftsforscher dieses Thema vorsorglich nicht der Öffentlichkeit aufbereiten, denn soviel Kinderwagen, die durch unsere Stadt von unseren Neubürgern aus dem islamischen Kulturkreis geschoben werden, habe ich in den zurückliegenden Jahren
noch nie gesehen.

Markus Michaelis | Di., 10. November 2020 - 17:14

Terroristen können nur zu einem größeren Problem werden, wenn sie durch breitere Strömungen getragen werden. Darum geht es eigentlich - solange sich hier starke Gegensätze auftun, werden sich immer extreme Auswüchse finden.

Ich nehme es so wahr, dass man in Deutschland von einer nicht hinterfragbaren universellen Priorität der eigenen Weltsicht ausgeht, der denknotwendig alle Menschen beitreten müssen, wenn man ihnen die Hand reicht.

Ich weiß nicht wie ein gleichberechtigter Islam in Europa aussehen könnte, aber wir sind ganz offensichtlich Lichtjahre davon entfernt. Ob die "universelle" deutsche Gesellschaft diesen dann mittragen könnte, ist vollkommen offen. Er würde denke ich automatisch die eigene Universalität herausfordern - z.B. in Gender- und Geschichtsfragen oder 100 anderen.

Es läge auch alleine an den Muslimen, wann sie eine Gleichberechtigung akzeptieren würden. Gleiches würde für andere Gruppen gelten. "Wir" können das nur begleiten. Das scheinen mir die Fragen.

Charlotte Basler | Di., 10. November 2020 - 17:15

Anders als bei rechts- und linksradikalen Deutschen, können und sollten wir Bedingungen festlegen für Aufnahme und Verbleib von Muslimen in unserem Land. Wer sich nicht eindeutig zu unseren Werten bekennt, sich radikalisiert und / oder straffällig wird, muss gleich wieder gehen. Die Anforderungen an den Erhalt oder auch Entzug der D Staatsbürgerschaft sind entsprechend anzupassen. "Wer die Gesetze nicht einhalten will, hat die Gegend zu verlassen wo sie gelten." (Goethe)

Ernst-Günther Konrad | Di., 10. November 2020 - 17:16

Ich gebe Ihnen, wie soft in allem Recht.
Nur stolpere ich an einer Stelle. Sie unterscheiden zwischen Islam und politischem bzw. radikalem Islam. Es wäre schon mal eine Menge gewonnen, wenn die hier lebenden Muslime klar und deutlich sich zu dem Land bekennen, in dem sie leben. Es wäre doch das wichtigste, das Imame und andere Religionsführer dem Verdikt, das alle Ungläubigen verfolgt und getötet gehören, täglich in ihren Gebeten den Gläubigen als Irrweg aufzeigen. Es wäre doch wahrheitstreu, wenn auch ein Prophet kritisiert werden darf, der die Dinge aus einer längst vergangenen Zeit gesehen hat und deren Berichterstatter gerne auch manche dieser Aussagen in ihrem Sinne veränderten. Das kennen wir auch von anderen Religionsbüchern wie der Bibel.
Moscheen sollten selbst, die dort sich einfindenden radikalen Jugendlichen entweder zur Umkehr bringen oder aber aus der Gemeinschaft verweisen.
Solange jeder Muslim den Eindruck erweckt, erst der Prophet und dann das Gesetz wird das nichts.

Bernd Muhlack | Di., 10. November 2020 - 18:16

Na klar, der olle s/w-Film mit Miss Marple und Mister Stringer.
Jahrgang 61, wie ich - folglich ist er genial!
(würde Prof. Dr. K.F. Boerne, Tatort Münster sagen).
Lassen wir das.

Frau Ates, es geht nicht um den Dampflok-Schnellzug nach Paddington, sondern um die "Allah hu akbar"-TGVs, ICEs welche unaufhaltsam auf unser demokratisches Europa zurasen.

Es ist zu spät: der Zug ist final abgefahren.

Ich kommentiere Sie immer, wohlwollend kritisch. Frau Ates es gibt keinen "liberalen Islam" - das ist ein Oxymoron!
Leider wurde mein letzter Post nicht geschaltet, er war wohl ob der Nennung von Namen pol. inkorrekt.

Frau Ates, es ist müßig.
Weder Sie noch weitere liberale, vernünftige Zeitgenossen werden diese Züge (s. o.) stoppen, auf ein Ausweichgleis lenken können!
"Wir" haben unsere Debattenkultur irreversibel verloren, gar selbst zerstört!
Gut & Böse, Schwarz & Weiß - Moral & Rechts.

Frau Ates wie immer:
DIKKAT - Vorsicht
Passen Sie auf sich auf!
Alles Gute! - Herşey gönlünce olsun!

Karla Vetter | Di., 10. November 2020 - 19:04

Auch schon mit dem "Multikulti-Irrtum". Das ist nun schon 15 Jahre her und es ist eher noch schlimmer geworden. Sie kennen den Koran gut genug, das Modell Medina wird i m m e r politisch sein. Ganz einfach weil der Religionsgründer ein Politiker und Kriegsherr war. Wenn man von islamischer Seite nicht radikal nur die mekkanischen Suren als verbindlich erklärt, also die eher spirituellen, wird das nichts. Nur die historische Lesart, ohne Handlungsauftrag der späteren Suren, könnte eine Trennung von geistlichen und politischen Inhalten ermöglichen. Nur wenn man die Quellen bereinigt wird sich was ändern. Dass Rechtsradikalismus, Nationalsozialismus und der üblicherweise praktizierte Islam Gemeinsamkeiten haben, hat übrigens schon Hitler gewusst.

Gerd Runge | Di., 10. November 2020 - 19:39

diesem Zitat muß ich widersprechen. Denn es gibt für mich keinen "politischen Islam". Der Islam IST politisch.
Genauso wenig ertrage die Differenzierung zwischen ISLAM und ISLAMISMUS. Ist eine Relativierung.
Der Islamismus ist für mich nichts anderes als die Speerspitze des Islam und somit deckungsgleich.
Nicht anders, als die seinerzeitigen als die "Revolutionsgarden" von Chamenei, die natürlich auch integraler Bestandteil des Systems waren,

Maik Harms | Di., 10. November 2020 - 19:46

Es ist schon auffällig, dass jetzt allenthalben der Politische Islam als "schlechter" Islam vom sonstigen Islam abgesondert werden soll. Aber darf man daran erinnern: Der Islam selbst hat im Zentrum seiner Heilslehre einen politischen Anspruch, der ganz klein im Alltag beginnt.

Die Selbstbezeichnung "Islamische Republik" ist keineswegs nur auf den Iran beschränkt (https://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Republik) und kaum jemand wird verneinen, das sowohl in Saudiarabien als auch in der Türkei der Islam als dominante Religion vom Staat selbst gefördert wird.

Frau Ates und andere lenken ihr Augenmerk auf die wenigen sog. Gefährder, aber es ist der Allmachtsanspruch des Islam, sein Exzeptionalismus, der erst den fundamentalistischen Extremismus ermöglicht.

Das ist eine geistig-theologische, keine kriminologische Sache.

Stefan Welzel | Mi., 11. November 2020 - 12:36

Es ist bemerkenswert, dass die von mir hoch geschätzte SEYRAN ATES einen verbalen Kotau macht, wohl, um überhaupt mitreden zu dürfen: "Denn die Ideologie der Islamisten ist nahezu identisch mit der Ideologie der radikalen Rechten."

Hätte sie sich im Beitrag allein auf den Islamismus bezogen, man hätte sie als Rassistin weggekickt. Ebenso, hätte sie richtigerweise auch den Linksradikalismus mit benannt. rausgekickt nicht durch CICERO, aber durch all die, die nicht bereits sind, ihre ideologischen Scheuklappen abzulegen.