Erdogan und Putin beim G20-Gipfel im November 2015
Erdogan und Putin beim G20-Gipfel im November 2015 / picture alliance

Erdogan, Putin, Trump - Eine Allianz gegen Europa

Die globale Erfolgsgeschichte der Demokratie ist schon seit Längerem ins Stocken geraten. Der Wahlsieg Donald Trumps zeigt: Sie gerät auch dort ins Hintertreffen, wo sie zu Hause ist oder sich in den vergangenen Jahrzehnten etabliert hat

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Die Asymmetrie im Umgang mit ihren Gegnern macht seit jeher die Stärke und Größe der Demokratie aus. Eine Größe, die sie über andere Staatsformen erhaben macht, bei all ihren Schwächen, bei all ihrer Langsamkeit, bei all der Anstrengung, die sie uns abverlangt. 

Von europäischem Boden aus machte diese Staatsform, die über tausend Jahre hinweg errungen wurde, Karriere. Erst stritten auf diesem Kontinent Papst und Kaiser oder Könige darum, ob die weltliche oder die religiöse Macht die oberste Instanz in diesem Gemeinwesen sei. Vom Konkordat von Worms 1122 an klärte sich diese Machtfrage einigermaßen einvernehmlich, bis über Jahrhunderte, von der Magna Charta über die Bill of Rights bis zur Französischen Revolution, das Volk die Herrschaft sicherte und bis heute als parlamentarische oder präsidentielle Demokratie innehat.

Die Demokratie gerät ins Hintertreffen

Diese Staatsform und die mit ihr einhergehende Wirtschaftsform erweis sich als dem Konkurrenzmodell des Kommunismus überlegen. Sie wurde zu einem Exportartikel, zum Role Model, zu einem angestrebten Zustand. In Kuba warten die meisten Menschen bis heute sehnsüchtig darauf.  

Doch die globale Erfolgsgeschichte der Demokratie ist schon seit Längerem ins Stocken geraten. Große Gemeinwesen wie China und Russland haben sich nicht demokratisiert mit dem Untergang des Staatssozialismus, sondern eigene Hybride gebildet, die die Machthaber weiter gegen den Volkswillen absichern. Diese Hybride sind für vordemokratische Regionen wie weite Teile Afrikas inzwischen nicht minder interessante Vorbilder, weil sie der Demokratie in der globalisierten Welt überlegen zu sein scheinen.  

Mit dieser Konkurrenz muss die westliche Demokratie schon geraume Zeit leben. Nun kommt ein neues Phänomen hinzu: Es ist nicht mehr nur so, dass die Demokratie dort eingeschränkt wird, wo die Diktatur verschwindet.

Verachtung der westlichen Demokratie

Die Demokratie gerät auch dort ins Hintertreffen, wo sie zu Hause ist oder sich in den vergangenen Jahrzehnten mühsam etabliert hat. Sie löst sich auch dort auf, wo sie entstanden ist und von wo aus sie sich in die angrenzenden Gebiete ausgebreitet hat. Sinnbild für diesen Prozess ist einerseits eine Türkei, die sich gerade in rasantem Tempo in eine Diktatur namens Erdoganistan verwandelt. Sinnbild dafür sind aber auch die Vereinigten Staaten von Amerika, in denen nun Donald Trump Präsident wird.

Eine gefährliche Dreifaltigkeit zeichnet sich daher ab, wenn sich nun der türkische Präsident Erdogan, Russlands Präsident Putin und Amerikas Präsident Trump wechselseitig ihrer Wertschätzung versichern. In dieser Wertschätzung des jeweils anderen liegt zugleich die Verachtung der westlichen Demokratie.

Die beste unter allen schlechten Staatsformen

Die Verachtung ist so groß, das Interesse am Schulterschluss so immens, dass Putin Erdogan blitzschnell sogar den abgeschossenen Kampfjet an der syrisch-türkischen Grenze verzieh, Trump schon ankündigt, Lettland oder überhaupt das Baltikum im Stich zu lassen, falls es sich einer russischen Aggression ausgesetzt sähe und Putin in Trump einen Mann für talentiert und intelligent erklärt, den er noch nie in seinem Leben getroffen hat und für den er mutmaßlich seinen Geheimdienst im Wahlkampf die Schmutzarbeit machen lässt.

Was sich hier formt, ist nicht nur eine skurrile Männerfreundschaft dreier (Un)-Geistesbrüder. Was sich hier formt, ist eine Allianz gegen Europa. Gegen seine Stärke, seine Werte. Gegen seine in Jahrtausenden herausgebildete Staatsform, die Winston Churchill einmal die beste unter allen schlechten nannte.

Eine Version dieses Artikels erschien bereits im August auf Cicero Online. Aus aktuellem Anlass haben wir ihn ergänzt und neu veröffentlicht 

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Arndt Reichstätter | Mo., 1. August 2016 - 11:31

Nicht Demokratie ist das Auslaufmodel.
Sondern die westliche Kultur.

Diese war einst das Licht der Welt. Heute ist sie verkommen zu spätrömischer Dekadenz.

Aus den westlichen politischen Hauptstädten kommen keine Werte mehr (außer man hält Transgender Toiletten für das dringendste Problem).

Und aus den ehemaligen westlichen Philosophie- und Industriestätten kommen hauptsächlich Sozialarbeiter, Rapmusiker und Hollywoodregisseure.

Übrigens kehrt nicht nur die Achse des Bösen der Achse des Dekadenten den Rücken. Die Afrikaner verkaufen ihre Waren gerne an die Chinesen. Die Israelis positionieren sich zunehmend östlich. Und unsere Austauschstudenten nehmen nach dem Studium die Beine in die Hand.

Wir brauchen Werte.
Keinen längst verspielten Anspruch auf Arroganz.

Darum:
Kritisieren Sie Kriegsverbrechen, genannt NATO.
Die sozialistischen Umerziehungslager, genannt Schulen.
Falsches Recht, genannt Positivismus.
Diebstahl, genannt progressive Steuern.

Und DeutschAmerikanerin. Ich benutze die Toilette, die ich für richtig halte. Da liegt der Unterschied in der Mentaltät zu den Deutschen! Übrigens habe ich wie meine Transgender-Kolleginnen in der Army gedient. Deshalb können Deutsche heutzutage um 11.34 Uhr an einem Werktag über Dekadenz philosophieren.

Arndt Reichstätter | Di., 2. August 2016 - 16:33

Antwort auf von Angeta Andersson

Sicherlich würden künftige Transgendersoldaten auch zur Not ohne eigene Toilette überleben.

Nicht überleben werden wir hingegen mit dem Glauben an Autorität, dessen sich der militärisch industrielle Komplex zu bedienen weiß. Nicht überleben werden wir unter dem derzeitigen Geldsystem, welches die Ursache für die Finanzkrise 2008 (und vorherigen) ist. Und nicht überleben werden wir ohne eine ergebnisoffene und furchtlose Debatte, welche die herrschenden Linken derzeit hysterisch abwürgen.

Übrigens will eine Mehrheit der Deutschen derzeit keine waghalsigen NATO-Manöver nur 100m von der russischen Grenze entfernt. Soviel zum "dienen".

Hans Peter Klein | Di., 2. August 2016 - 17:55

Antwort auf von Angeta Andersson

Sehr geehrte Transgenderin, US-Soldatin Angeta Andersson,

Vietnam, Afghanistan, Irak überall verbrannte Erde, kein Grund stolz zu sein. Der CIA zündelt überall auf der Welt, jüngstes Beispiel Ukraine. Koste was es wolle, die USA wollen mit allen Mitteln ihren Weltmachtstatus verteidigen.
Die total verfehlte Irakpolitik ist für den weltweiten IS-Terror ist verantwortlich.

Angeta Andersson | Mi., 3. August 2016 - 20:01

Antwort auf von Hans Peter Klein

Mit verbrannter Erde und Weltmachtstreben kennt sich Deutschland aus. Mit Dankbarkeit, wie sie oft auch von Einwanderern gefordert wird, dagegen weniger. Die USA haben schon oft Rücksicht auf Deutschland genommen. Für Zuviel Freundlichkeit wird man noch getreten. Vielleicht braucht es wirklich Trump!

<Rücksicht auf Deutschland genommen>..,,nur weil Morgentau nicht zum Zuge kam ?

Das weite Land verführt und findet erst seine Grenzen, wenn innerstaatlich sich Unterschiede als Schmerz zeigen.....(ohne "Rothäute", die ja domestiziert wurden ) Es wird das kommen, was Geschichte lehrt___Plutiokratie, ein altes griechisches Wort, ist Wesen und Idendität Amerikas.

< Weltmachtsreben > ist so was von amerikanisch selbstverständlich, daß es einem Europäer schlecht wird, wenn historisch Ungebildete gerade uns Deutschen h e u t e so etwas vorwerfen...rebound !!!!

Ernst Laub | Mi., 9. November 2016 - 16:14

Antwort auf von peter hauser

Territorial wäre es Deutschland im Rahmen des Morgenthau-Planes eher besser ergangen als nach der gemeinsam mit Stalin beschlossenen Oder-Neisse-Grenze: Ganz Pommern von Stettin bis weit über Kolberg hinaus wäre deutsch geblieben, ebenfalls die ganze Provinz Brandenburg auch östlich der Oder, und Breslau wäre möglicherweise ebenfalls nicht verloren gegangen. Das Saarland wäre auch laut Morgenthau-Plan französisch geworden (hoffentlich weit über 1957 und 1966 hinaus, damit Heiko Maas allenfalls französischer und nicht deutscher Justizminister hätte werden können). Ohne Militär, Schwer- und Kriegsindustrie hätte sich Deutschland frühzeitig auf die Energiewende und eine umweltschonende Industrie einstellen müssen. Morgenthau-Deutschland wäre vielleicht im Endeffekt für die Wall Street als Profit Center nie so wichtig geworden wie die BRD und wäre heute wohl auch nicht in der Lage, die vielen hochqualifizierten Spezialisten aus Afrika und den muslimischen Ländern zu beschäftigen.

So,so sie können überall in Amerika, egal ob Frau oder Mann, jede Toilette benutzen, sehr interessant. Und in Deutschland haben wir eine "Mentalität", die uns über < Dekadenz philosophieren > läßt.
Ihre Weltansicht erscheint mir recht subjektiv und wenig realistisch....aber sie ist halt fortschritlich im vorgestellten Geist Amerikas, was ich natürlich verstehe, denn, the leading nation, weiß ja wohin es geht.

Reflektion und Nachdenklichkeit sind nicht Stärken amerikanischen Denkens, das immer noch global imperialistisch denkt, ohne dieses zu merken.
Wie schön, das sie schon einmal das Wort "Dekadenz" vernommen haben, doch dessen Gebrauch bedarf etwas historisches Wissen, wobei ich verwundert war, wenn mir Akadamiker in der USA freudig die Hand drückten, weil wir doch so tapfer zusammen mit ihnen im 2. Weltkrieg gegen die "Russen" gekämpft haben.

Euer "Melting pot" ist ein Genderjungel.

Angeta Andersson | Mi., 3. August 2016 - 20:08

Antwort auf von peter hauser

Das deutsche Bildungsbürgertum wird sicher in Zukunft tiefschürfende Und interessante Gespräche mit Islamisten aus aller Welt führen können. Gut, dass Sie uns dumme Amis nicht mehr brauchen!

peter hauser | Do., 4. August 2016 - 18:46

Antwort auf von Angeta Andersson

Wir hatten weder Wilson mit seinen Phantasien im 1. Weltkrieg gebraucht, noch Nachhilfe in trickreichem Denken mit Geld zu herrschen.
Eure Krationisten werden schon mittels der Waffenloby alle Hispanics in "Schach" halten.
Wir brauchen euch Amerikanerer nur noch für eine gewisse Zeit, um aus Distanz zu erkennen wie man der NSA "begegnet" und ihr werdet kaum noch Zeit finden altruistisch zu denken, denn die Welt ist "rund" geworden...Islam alla Trump ?...Exit...:-)
p.s. bitte nicht alles verbissen sehen !

hans jürgen laumann | Mi., 9. November 2016 - 17:48

Antwort auf von Angeta Andersson

Sehr geehrte Frau Andersson,
ich weiss nicht, wo Sie Ihren Wohnsitz, bezw. den Lebensmittelpunkt haben.
Ihre Zuschrift und die, daraus sich ergebenden Widerreden sind symptomatisch
für die derzeitige Situation - wir wissen von einander, aus persönlichen Kon-
takten , viel zu wenig, weil wir nicht " zusammenleben", keine gemeinsamen
Sichtweisen entwickeln können und wir es verlernt haben "laut" zu streiten,
ohne den anderen zu beschädigen.......
Amerika wird sich stärker seinen "inneren Problemen" zu wenden ,seinen
"Hegemonial-Anspruch" überdenken, und Europa muss "erwachsen" werden.......
Diese "Welt" muss Verhaltensweisen entwickeln, die Co-Existenz zum Ziel
haben, nicht die "Verbreitung westlicher Werte " .
Hinweis- wenn Sie an den zweiten Weltkrieg erinnern wollen, sei mir der Hinweis
erlaubt - Russland hat für die Befreiung Europas mit 25 Millionen Toten "gezahlt"
und- Russland gehört zu Europa!

Ralf Grünewald | Mi., 9. November 2016 - 18:26

Antwort auf von hans jürgen laumann

ich möchte nicht wissen was auch Deutschland geworden wäre hätten die USA uns nicht so großartig unterstützt. Leider ist das aber nur die eine Seite der Medaille. Im Gegenzug bekamen die USA sehr viele Möglichkeiten, insbesondere einen geopolitisch äußerst wichtigen Stützpunkt im Herzen Europas. Also geschenkt wurde uns die Hilfe auch nicht. Ich verstehe nur nicht den harten Kurs gegenüber Russland. Schließlich hat sich die NATO und Europa immer weiter ausgebreitet aber Russland wirft man territoriale Interessen vor, ganz davon abgesehen hat kein Land der Welt derart unter Deutschland gelitten wie die Russen, wie mein Vorredner schon sagte. Da wäre ein wenig Respekt und Diplomatie sicher angebracht.
Ich finde was Deutschland an Diplomatie abliefert ist extrem schwach. Das einzige was uns einfällt sind Sanktionen die nichts nützen und letztendlich nur den kleinen Mann treffen. Immer das Gleiche: die kleinen Leute baden die Fehler anderer aus. Das nennt man dann Demokratie.

In absehbarer Zeit wird die grosse Koalition der Netten und Lieben auseinander brechen und die Islamische Heilsfront (oder wie immer sie auch heissen wird) die Macht in Europa ungeteilt geniessen wollen. Sie wird nach ihren demographischen Erfolgen – die den Transgender-Aktivistinnen innerhalb und ausserhalb der US Army leider verwehrt bleiben - nicht mehr auf ihre Regenbogen-Verbündeten (Grüne, Rote, Christen, Schwule oder was sonst noch alles an Naiven herumläuft) angewiesen sein. Sie, die Sieger über das Abendland, werden dann auch in Bezug auf die „Dekadenz“ ihre eigenen Normen und Strafnormen verkünden……. Um Missverständnissen vorzubeugen: Mir gefällt es in der hedonistischen Spassgesellschaft ganz gut. Mir gefällt aber nicht, wie sie sich selbst zerstört bzw. zerstören lässt.

Ralph Barthel | Sa., 12. November 2016 - 00:29

Antwort auf von Angeta Andersson

Wir in Deutschland, Europa und sonstwo haben schon philosophiert, da gab es die USA noch garnicht. Die Philosophen in Amerika vor euch waren Indianer. Die habt ihr aber schnell "ruhig" gestellt um es höflich auszudrücken. Von diesen Menschen hättet ihr sehr viel lernen können.

Eure militärische Dekadenz auch wenn diese nun transgender rüberkommen soll, überzeugt mich nicht. Mir reichen Berichte aus euren Militärakademien die zeigen was für eine stumpfsinnige Lehre und Ausbildung dort stattfindet. Habt ihr alleine überhaupt mal einen Krieg gewonnen? Wie gesagt, ich rede von Kriegen, nicht von Schlachten. Wieviele echte Freunde habt ihr damit gewonnen? Ich könnte noch lange so weitermachen, aber dann komme ich zuweit von US-transgenden Toiletten weg. Nebenbei gesagt, die einzigen weiblichen Soldaten/Kämpfer die mir Respekt abnötigen sind die Kurdinen, auch wegen ihrer Bescheidenheit. Denken Sie mal darüber nach.

Schon Oswald Spengler hat in den 20er jahren den "Untergang des Abendlandes" besungen. Wunderbar - natürlich alles Dekadenz. Und zum Schluss ein Mischmasch von emotionalen Vorurteilen und Unkenntnis von Fakten.

Robert Müller | Mo., 1. August 2016 - 11:34

Was Sie da beschreiben ist nicht das Kennzeichen einer Demokratie, sondern einer liberalen Demokratie. Es gibt auch andere Demokratien, so gab es z.B. die Deutsche Demokratische Republik, wo das ganz anders gehandhabt wurde. Auch in der Türkei und in Russland wird gewählt, aber liberale Demokratien sind das wahrlich nicht. Wobei in der Türkei noch nicht so wahlgefälscht wie in Russland wird. Gehört nun der liberalen Demokratie die Zukunft? Der Weimarer Republik, ebenfalls eine liberale Demokratie, gehörte sie definitiv nicht. Deshalb würde ich vermuten, dass liberale Demokratien immer in Gefahr sind sich in etwas anderes zu verwandeln. Siehe auch Ungarn und Polen. Anderseits können liberale Demokratien auch neu entstehen, vielleicht erleben wir das gerade bei der Ukraine.

PS: Auch in DE gibt es Grenzen für die Liberalität, eine der Lehren aus Weimar. Feinde der Demokratie dürfen nicht alles, selbst die Regierung muss sich gelegentlich vom Bundesverfassungsgericht korrigieren lassen

Herbert Trundelberg | Mo., 1. August 2016 - 11:55

das welches Sie meinen ist eine Diktatorische Kapitalistische den Menschen verachtende Demokratie. Da ist es doch gut eine Diktatur zu wählen um dem ungezügelten Kapitalismus und Ausbeutungsmechanismus etwas entgegen zu setzen. Da ist eine Ihren Vorstellungen entsprechende Demokratie machtlos und wird verlieren zum Schaden der Menschen.

Johann Aumüller | Mo., 1. August 2016 - 12:12

Früher war "Europa" ein Ort, wo gestritten wurde. Heute wollen die Intelligenzflüchtlinge an den Unis einen "Safespace".
Früher war in "Europa" Meinungsfreiheit geschätzt. Heute durchkämmt die ehemalige Stasi-IM Kahane das Internet nach der falschen Meinung.
Früher war "Europa" ein Ort der wirtschaftlichen Vernunft. Heute drucken wir uns mit Fiat Money aus der Krise, die durch Fiat Money entstanden ist.
Früher betrieb "Europa" Außenpolitik. Heute fragen wir Uncle Sam, wie wir ihm dienen dürfen.
"Europa" war der Ursprung der industriellen Revolution und des wissenschaftlichen Forschung. Heute diskutieren wir über die Todesstrafe für Klimaleugner (obwohl der menschengemachte Klimawandel Lüge ist).
Früher war "Europa" ein Ort der Menschenrechte. Heute diskutieren überbezahlte Sozialunwissenschaftlicher über Reparationen an ehemalige Sklaven, obwohl sie bei uns besser leben als anders, obwohl sie von unserer Kultur erst befreit wurden und obwohl sie woanders immer noch existiert.

Sie haben recht mit jeder einzelnen Feststellung, Herr Aumüller.
Möglicherweise wurden in sorgenarmen Zeiten zuviele Ideologen und Social-Justice-warriors in die Parlamente gewählt, die jahrzehntelange Dauerberieselung mit deren Thesen hat zur Infantilisierung geführt.
Wohlstandsverwahrlosung kann zu Realitätsverlust führen.

Hans Dunst | Mo., 1. August 2016 - 12:14

Lassen wir mal Trump weg- noch ist er nicht gewählt. Was aber Erdogan seit neuestem praktiziert erinnert mich a) an Adolf Hitler und b) an die Gesellschaftsvision "1984". Hitler hat durch das, was u.a. Joachim Fest eine "voraussetzungslose Politik" nannte, innerhalb Monaten das damalige Deutschland gleichgeschaltet- unter dem Jubel seiner Anhänger und Mitläufer. Sein stärkstes Argument war wirtschaftlicher Natur und jeder, der Zeitzeugen kennt weis, dass er damit erfolgeich war: "Der Führer gibt Arbeit und Brot". Die Türken haben u.a. offenbar ein Problem damit, ihren fragilen wirtschaftliche Erfolg der letzten 10 Jahre mental zu verarbeiten- ein typisches Problem Neureicher.
Und der Prediger Gülen muss nun den Part des fernen Bösewichts spielen (Goldstein bei Orwell), der an allem Schuld ist. Als nächstes wird ein Ministerium für Liebe gegründet. Wahrhaft diabolisch. Wo hat der Strassenjunge Erdogan das her? Aber das sind sie schliesslich alle, die Hitler, Putin, Trump...

sind wir momentan besser? Wir halten uns am Leben mit Schulden, die jeden Monat weiter um 80 Milliarden gedrucktem Papier befeuert wird. Helfen wird es nicht bei 12 Billionen Schulden. Wenn Demokratische Strukturen nur noch mit Alternativlos und Systemrelevant am Leben gehalten werden können, anders Denkende verteufelt werden und nur noch mit einem elektrischen Gerät an jeder Ecke dem geistigen Schwachsinn gefrönt wird, sollte man den Staat auflösen und zur gesteuerten Verdummungs-Diktatur übergehen, welche wir schon lange haben, Dank EU und Mutti

Endlich wird das ausgesprochen worauf ich schon seit dem Anfang der "Säuberungen" in der Türkei denken muß. Erdogan handelt genau so, wie wir es aus dem 20. Jh. kennen. Staatsapparat mit eigenen Anhängern besetzen, Elliten teilweise oder ganz enteignen, ins Gefängnis bringen, Verfassung ändern... Das waren schon immer bei der Machtübernahme die notwendigen Schritte zur Errichtung bzw. Konsolidierung der Diktatur. Das ist der eigentliche Putsch!

Reinhard Oldemeier | Mo., 1. August 2016 - 12:31

Churchill sagte einmal "Demokratie ist eine der schwierigsten Regierungsformen, aber auch einer der Besten"
Er hat Recht. Leider haben unsere Politker vergessen die Menschen mitzunehmen. Im Namen der Raute der "Alternativlosigkeit" und der "Nachhaltigkeit" wurde den Menschen das Denken abgewöhnt. Demokratie ist kein Selbstläufer. Es bedarf Aller Sie mit Leben zufüllen.
Wir sollten mehr Global denken und regional handeln. Dann ist Europa und Deutschland wieder auf dem richtigen Weg.

Marc Billings | Mo., 1. August 2016 - 12:47

Trump wird Präsident.
USA verlassen die NATO und lösen US-Basen in Europa/Saudi Arabien auf, etc. pp
Erdogan findet Verbündeten in Putin.
Türkei kündigt Bündnistreue zur NATO auf.
Griechenland unterschreibt Nicht-Angriffspackt mit der Türkei.
Iran verspricht Türkei jedwede Unterstützung.
Türkei überfällt Griechenland und besetzt es.
Merkel sagt: „Wir machen uns große Sorgen“ und verreist anschließend mit unbekanntem Ziel…
Erdogan erklärt Europa den Krieg.
Polen/Ungarn & Rest Balkan machen mobil
Frankreich macht mobil und die Grenzen dicht.
Deutschland hat keine Grenzen mehr, die es dichtmachen könnte, erlässt aber umgehend Kapitalverkehrskontrollen.
Saudi Arabien sagt Türkei Unterstützung zu.
USA machen die Grenzen dicht und gehen auf DEFCON 1
Israel ruft den Verteidigungsfall aus, geht auf DEFCON 1

Gudrun Philipp | Mo., 1. August 2016 - 12:47

Es heißt: "Aller guten Dinge sind drei." Wenn ich mir allerdings die drei möglichen "Weltenlenker" anschaue, dann setze ich vor das Wort "gut" besser noch die Vorsilbe "un", denn was mit einem solchen Männerbund auf Europa zukommen könnte, läßt sich erahnen. Es kann jedem demokratiegewohnten und -verwöhnten Europäer himmel angst und bange werden. Er braucht jetzt nur in die Türkei zu schauen, Linientreue ist angesagt, kritische Gedanken können im Gefängnis oder schlimmer noch auf dem Schafott enden. Hatten wir das nicht schon zigmal in der Welt? Man sollte doch meinen, daß solche u.U. blutgetränkte und menschenverachtende Phasen in der Geschichte die Menschen für immer eines viel Besseren belehren würden: der Demokratie und des Friedens. Ich will dennoch die Hoffnung auf ein freies Europa nicht aufgeben, denn heißt es nicht: Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Marc Billings | Mo., 1. August 2016 - 12:50

Kim Jong-un sagt Russland Unterstützung zu.
China versucht zw. Russland und USA zuvermitteln.
NATO ruft den Bündnisfall aus.
Russland macht an den Ost-Grenzen mobil.
USA gehen auf DEFCON 3 / Frankreich dito
Trump verliert den Überblick, die Nerven sowieso und den Rest seines kümmerlichen Verstands, und droht - über FOX-News - Russland/Nordkorea und Iran mit Präventivschlag
Putin verkriecht sich in seinen Atomkeller, droht mit Atomschlag gegen Europa/USA
Merkel ist in Chile und hängt in ihrem neuen Wohnzimmer ein Honecker-Portrait auf und murmelt: „Alles nicht so schlimm, Erich. Wir schaffen das schon.“
Trump drückt auf den Knopf.
Erdogan ruft Allahu akbar und freut sich aufs Paradies.

Hallo Herr Billings, in welche Glaskugel haben Sie geschaut? Auch wenn ein Blick in die nahe Zukunft nicht gerade erfreulich ist, so denke ich, daß Ihre Prophezeiung doch eher als eine hervorragend gelungene ironische Weltsicht zu verstehen ist. Auch ein herzhaftes Lachen in diesen Zeiten sollte niemandem verwehrt sein, ich hatte es bei Ihren Zeilen!

Man muss weder Prophet sein noch eine Kristallkugel besitzen, um Spuren der Zukunft in der Gegenwart zu erkennen:

„Geld ist der Gott unserer Zeit und Rothschild ist sein Prophet“
Heinrich Heine im März 1841, anlässlich eines Besuchs im „Salon de Rothschild“ in Paris.
;-)

Ein neuer Gedanke wird zuerst verlacht, dann bekämpft, bis er nach längerer Zeit als selbstverständlich gilt.
Arthur Schopenhauer

Gudrun Philipp | Di., 2. August 2016 - 16:27

Antwort auf von Marc Billings

Besitztum und somit auch Geld waren für viele Menschen schon immer wichtig (das nicht erst in unserer Zeit), weil es einen Machtfaktor darstellt und darstellte. Und das beeinträchtigte auch ihr Verhältnis zu ihrer Religion nicht, im Gegenteil (siehe Vatikan). Man denke auch nur an den Tanz ums Goldene Kalb, der Moses veranlaßte, in 40 Tagen die Gesetze Gottes bzw. die seinigen in Stein zu meißeln. Nein, Herr Billings, ich habe Ihren neuen Gedanken, die nähere Zukunft betreffend, nicht "verlacht", sondern Ihre Phantasie und Ihre ironische Darstellungsweise haben bei mir ein befreiendes Lachen angesichts der aktuellen trüben Ausblicke ausgelöst. Und kämpfen werde ich nicht dagegen, das können Sie mir glauben. Dennoch hoffe ich, daß Ihre Darstellung der nicht allzu fernen Zukunft in dieser erschreckenden Form nicht eintreten wird.

Das ist doch schön, liebe Frau Philipp, dass Sie befreit lachen konnten, bei meinem kleinen Weltuntergangs-Szenario. Aber! Das mit dem Moses und seinem Schnellkurs zum Steinmetz Gottes in 40 Tagen, darüber, liebe Frau Philipp, darüber müssen wir nochmal reden, oder nachdenken, oder nachlesen...oder wie auch immer, alldieweil: Nix Gwiss woass ma ned! Auch Ihre Anmerkung zum Verhältnis Glauben-Vatikan-Geld bedarf (k)einer theologischen Überprüfung, denn schließlich ist der Vatikan resp. der Petersdom (und alle angrenzenden Aufenthaltsräume rundumerdum) auch nicht mit Knöpfen oder Muscheln bezahlt worden ;-)
In diesem Sinne, alles Gute und weiterhin viel Freude und ein befreiendes Lachen!

Gudrun Philipp | Do., 4. August 2016 - 13:47

Antwort auf von Marc Billings

Sehen Sie, Herr Billings, so schnell können sich die Dinge ändern und mit ihnen die Voraussagen. Wer könnte jetzt wohl den frei gewordenen Platz der "Skatrunde" einnehmen? Vielleicht der Nordkoreaner, wie war doch sein Name? Aber ob sein Blatt so gut ist, sei dahingestellt. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Putin die Vernichtung seines Onkels und seiner Tante durch Hunde gutheißen konnte. Von den Testraketen ganz zu schweigen, denn die können, wenn der Wind sich dreht, auch mal eine entgegengesetzte Richtung einnehmen. Jetzt gilt es, nach dem dritten Mann im Bund Ausschau zu halten. Ich sehe bis jetzt noch keinen.

Hallo, ich las heute, dass nicht Trump derjenige ist, der auf den Einsatz von Atomwaffen brennt, sondern zwei Frauen. Frau May in GB und Frau Clinton in USA können sich vorstellen, auch Atomwaffen einzusetzen. Bisher war dieser Gedanke von Männern noch nie so gedacht und ausgesprochen worden - sag mir einer, was diese beiden Damen so antreibt, so zu denken - mit Atombomben die Erde unbewohnbar zu machen.....

Michael Flaskamp | Mo., 1. August 2016 - 12:58

Der Autor sollte weniger Zeitung lesen, sich am confirmation bias erfreuen und eher mal Andersdenkende zu einem Gastbeitrag einladen.
Vielleicht ist er auf die angebliche Trump Putin Verbindung der Lügenpresse reingefallen, die sogar vor gephotoshopten Bildern nicht zurückschreckt, um Putin hinter Trump zu platzieren.
Vielleicht denkt er, Trump hätte Putin zur Spionage aufgefordert, wenngleich er das nicht tat und der eigentliche Skandal ein ganz anderer ist (nämlich der Inhalt der Emails).
Vielleicht ist er noch über die angeblich von Michele Obama plagiierte Rede von Trumps Frau entsetzt, während gerade herauskam, dass Obama nicht einmal sein Buch selbst geschrieben hat.
Vielleicht ist er über Trumps Sexismus entsetzt, während Clinton persönlich die unzähligen Vergewaltigungsopfer ihres Mannes Bill rechtlich unter Druck gesetzt hat.
Vielleicht ist er auf Clintons BlackLivesMatter reingefallen, was anscheinend nicht für den unehelichen, schwarzen Sohn ihres Mannes Bill gilt.

Wolfgang Tröbner | Mo., 1. August 2016 - 13:09

Herr Schwennicke, Sie haben die Situation richtig analysiert.

Mir scheint aber, dass nicht nur die Demokratie, auch in Europa, auf der Strecke bleibt. Türkei, Russland und die USA haben allesamt sehr großes Interesse, Europa zu schwächen, wo immer es geht.

So ist beispielsweise seit längerer Zeit (lange vor Trump) zu beobachten, wie die USA einen regelrechten Wirtschaftskrieg gegen Europa führen. Ein probates Mittel sind die extrem hohen Geldbußen der US-Justiz, um die lästige europäische Konkurrenz (Banken, Autoindustrie) zu schwächen und zu eliminieren.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, welche Rolle die Flüchtlingskrise spielt und wer am meisten davon profitiert. Europa ist trotz gegenteiliger Behauptungen unserer Politiker kein Gewinner, sondern der große Verlierer. Dass die Türkei einer der Hauptgewinner ist, ist gerade in den letzten Tagen überdeutlich zutage getreten. Aber auch den USA und Russland könnte das ziemlich viele Vorteile bringen.

sie haben recht... mit 3 mio flüchtlingen (darunter mehrere IS Terroristen siehe z.B. 1.1.2017 Istanbul mit 39 Toten), versprochenen 6 milliarden EUR (geflossen nur 750 millionen) ist die Türkei ein grosser gewinner der flüchtlingskriese...
und heute lesen sie in der FAZ (auszug aus dem bild gespräch mit trump): "besser wäre es gewesen, wenn wir eine sicherheitszone in syrien errichtet und die flüchtlinge dort versorgt hätten"... und nun die frage : wer hat 3 jahre lang um die sicherheitzone für flüchtlinge gekämpft und ist gescheitert? herr erdogan... genau...einbisschen unterstützung fand er nur bei frau merkel... nun soll die türkei plötzlich auch noch gewinner der flüchtlingskriese sein... und das mit 3 millionen flüchtlinge...

und nun zu US-Verträterin : geht uns bitte aus der Sonne... mehr wollen wir nicht
zu allen kommentatoren: ihre kommentare hier sind interessanter und differenzierter als der artikel selbst... danke

Albert Schultheis | Mo., 1. August 2016 - 13:13

Das Argument, es wären Leute wie Erdogan, Putin oder Trump, die "die Demokratie" kaputt machten ist wohlfeil - aber ist es auch richtig? Niemand hat bisher in Deutschland die Gesellschaft tiefgreifender polarisiert, das Land nachhaltiger gespalten und tiefer verunsichert als die gegenwärtige demokratisch gewählte Regierung Merkel-Gabriel - und zwar zunächst mit dem irreversiblen Ausverkauf deutscher Selbstbestimmungsrechte gegenüber den demokratisch gering legitimierten EU-Gremien als auch durch die verantwortungslose Öffnung aller Zuwanderungsventile per Dekret. Es ist daher nur ein fadenscheiniges Ablenkungsmanöver, wenn die Gazetten hierzulande auf die Putins, Erdogans und Trumps dieser Welt mit Fingern zeigen. Die wahren Zersetzer und Zerstörer von Demokratie das sind Merkel, Gabriel und Co., die die deutsche Demokratie erfolgreich zu einer Art Neo-Aristokratie umfunktioniert haben - auf Kosten der Zukunft unseres Landes.

Volltreffer Hr. Schultheis ! Besten Dank ! Messerscharf und zu 100 % zutreffend. Um vom eigenen Unvermögen abzulenken ist die Strategie andere an den Pranger zu stellen auch schon lange bewährt. Geschichte wiederholt sich eben leider doch. Und das obwohl unsere Elitepolitiker keine Gelegenheit auslassen um andere mit erhobenen Zeigefinger zu ermahnen. Danke für Ihren sehr guten Beitrag.

spricht man etwa in der Schweiz davon, ob Trump, Putin oder Erdogan die Demokratie zerstören? Wohl kaum.

Die Demokratie zerstört sich selbst, und zwar von innen. Eine fatale Rolle spielen dabei unsere Parteien. Sie durchwuchern wie eine Krake sämtliche Bereiche des öffentlichen Lebens - die Justiz, die Medien, wichtige Ämter usw. Neue Parteien als notwendiges Korrektiv (AfD!) zum Parteienkonsens in der "Neo-Aristokratie" werden erbittert bekämpft, denn sie schmälern natürlich die Pfründe. So bleiben konsequente Gewaltenteilung, freie Presse, Unabhängigkeit der Mandatsträger und nicht zuletzt Volksnähe und Realitätssinn auf der Strecke. Wir sind auf bestem Wege zu einer Parteiendiktatur, zu der Kadavergehorsam, Ämterpatronage und Misstrauen gegenüber dem eigenen Volk gehören ...
Eine wehrhafte Demokratie sieht anders aus.

Bei allem, auch bei "der Demokratie", kommt es nicht auf das Etikett an, sondern - und nur auf den Inhalt! Und der Inhalt heißt Merkel - Gabriel + Co sind da nur milde Gewürze, die der Suppe etwas rote Farbe geben sollen.
Frau Merkel aber benutzt ihre Richtlinienkompetenz schon mehr wie ein Ermächtigungsgesetz - und ihre Partei sowie Herr Gabriel + Co dackeln hinterher! Und das Volk - das doch die Herrschaft angeblich ausübt? Es sieht fern, fährt in Urlaub - oder resigniert. Und die, um deren Zukunft es eigentlich geht? Wo sind die? Feiern die alle oder spielen Pokemon-go? Mir sieht es so aus. Nicht nur Deutschlans, auch die Demokratie schafft sich gerade ab. Schade. Aber wer soll diese Gesellschaft zum "Jagen" tragen?

Hallo, toller Satz ..."deutsche Demokratie erfolgreich zu einer Art Neo-Aristokratie umfunktioniert haben."

Das hängt aber im Wesentlichen mit der Wirtschaftsform (tut mir leid, manche schimpfen schon, wenn ich das Wort benutze, aber es ist nun mal so)des Neoliberalismus zusammen. In diesem wird der Staat immer mehr reduziert bis auf Steuereinnahmen, alles andere ist Privatunternehmern überlassen.

Paul Ankersmid, ein niederl. Ökonom sagte schon vor Jahren: "Wer den Neoliberalismus will, will (in)den Feudalismus zurück. Und vom Neo-Feudalismus sprechen inzwischen einige Soziologen, Ökonomen. Einfach mal googeln.

Paul Reuter | Mo., 1. August 2016 - 13:31

das genaue Datum kennt man nicht. Jetzt stirbt die Freiheit, und somit auch der Westen. Vor allem das Konstrukt "Europa" ist nicht mehr überlebensfähig, es ist hohl wie ausgeblasenes Ei.

Marc Meyer | Mo., 1. August 2016 - 13:54

Ich will Putin und co nicht schön reden. Aber wo ist die Demokratie/Rechtsstaat beim Euro?

Zu einer Demokratie gehört die Steuerhoheit! Die ist durch die EZB und den ESM zum Teil zerstört.

Wir sollten erst mal unsere Demokratie wieder fit machen.

Und wo war die Demokratie bei der Bankenrettung??? Genau, bei uns hat die Demokratie immer öfter Sendepause. Und CDU, SPD und Grüne befeuern diese Politik auch noch.

Deutschland wird doch immer mehr wie Russland, die Türkei, also was soll die Kritik an diesen Ländern, wir passen uns denen doch immer mehr an.

Und den Hass gibt es seit der Eurorettung auch in Deutschland. Wer nicht für Süd Europa zahlen will, wird schnell in die Naziecke gestellt. Auch in Deutschland arbeiten die Politiker mit Hass!

Dimitri Gales | Mo., 1. August 2016 - 14:21

Wenn die westliche Demokratie eines Tages untergehen sollte, dann hätte sie das selbst verschuldet. Die europäischen Länder haben sich zu extrem auf Wirtschaft konzentriert, zudem noch auf eine zumeist ultraliberale Wirtschaftform, auf Entgrenzung, wieder zu Gunsten der Wirtschaft. Während Länder, die im Artikel zitiert werden, nationale Identitäten und Interessen in den Vordergrund stellen.
Autoritäre Regime sind aber in der Geschichte nie von Dauer, wie nichts in der Politik dauerhaft ist.
Daher besteht für die westliche Demokratieform noch Hoffnung. Aber auch in Deutschland ziehen Gefahren für die Demokratie auf; zumal die demokratische Tradition hier noch jung ist. Nach 1918 war sie eine ungeliebte Regierungsform, die man am liebsten beseitigt hätte, ab 1933 war dies nicht mehr notwendig.

Kai Hardemann | Mo., 1. August 2016 - 14:37

Wenn es um den Abgesang auf die deutsche oder die "europäischen Demokratie" (die es zum Glück ! eigentlich nicht gibt) geht, verbietet sich ehrlicherweise ein Blick über Europa hinaus.
Weder ein noch nicht gewählter Trump, noch ein russisches oder türkisches Regierungsoberhaupt haben Einfluss auf die Zustände in Europa (sieht mal mal von Merkels Flüchtlingsdeal mit dem "zuverlässigen Bündnispartner" Erdowan ab.
Es ist die aktuelle von Merkel maßgeblich dominierte Europa- und Bundespolitik, welche Fliehkräfte in Europa geweckt haben, die sich jedoch nicht von der Demokratie verabschieden wollen, sondern diese gerade behalten wollen. Denn das Geschachere in Europa oder hinter verschlossenen Türen in Berlin hat mit Demokratie nichts mehr zu tun. Funktionsträger, die öffentlich bekennen, dass sie ein Mitbestimmungsrecht der Bürger auf die Politik ablehnen und sogar mit allen Mitteln bekämpfen, sind das aktuelle Übel. Erstaunlicherweise gerade einmal eine Generation nach 1945. Traurig.

peter hauser | Mo., 1. August 2016 - 14:50

Es ist sehr undifferenziert und gewagt < Putin, Erdogan und dann auch noch diese mit Trump > irgendwie zusammenzubrinngen.......auf jeden Fall sehr oberflächlich.
Putin und Russland werden meiner Meinung nach von Europa, durch Amerikas Demokratieverständnis, politisch völlig mißverstanden.
Erdogan lebt geistig, schon fast schiziod, zwischen den "Welten". Er ähnelt Trump als unberechenbarer Opportnist, doch wird er von ganz anderern Motiven "verfühert".
Und Trump......erinnert mich an Reagan. Ist Amerikaner und das üblich wird sich ereignen. Wir werden`überleben, sollte er denn zu Macht kommen.

Jacqueline Gafner | Mo., 1. August 2016 - 15:23

soll seit jeher die Stärke und Grösse der Demokratie ausmachen? Echt jetzt, Herr Schwennicke? Zu Ende gedacht heisst das dann wohl auch, dass sich eine Demokratie westlichen Zuschnitts im Extremfall auch abschaffen lassen muss, soweit dies nur "demokratisch" (sprich im Wege eines Mehrheitsbeschlusses) geschieht, ja? Nein, erklärte Feinde der Demokratie muss man als Verfechter der Demokratie nicht aushalten, sondern entschieden bekämpfen, Dialektik hin oder her. Nur die dümmsten Kälber suchen sich ihre Metzger selber. Das Trio Erdogan-Putin-Trump wird nur dann zu einer Gefahr für Europa, wenn die europäischen "Eliten" sich weiterhin darin gefallen, einer permissiven Politik das Wort zu reden, welche die vitalen Interessen der eigenen freiheitlich-demokratisch konstituierten Staaten und der eigenen westlich orientierten Mehrheitsgesellschaften einer falsch verstandenen Toleranz gegenüber den dezidierten Gegnern in und ausserhalb der eigenen Reihen zum Opfer bringt.

Christa Wallau | Mo., 1. August 2016 - 16:09

Je ausdifferenzierter eine Sache ist (gilt auch bei Menschen!), umso gefährdeter ist sie.

Für die Demokratie und das hohe Maß an Rechtstaatlichkeit, wie es sich bei uns und allgemein in Europa ausgeprägt hat, trifft genau dies zu. Das dümmste, was man in einer derart gefährdeten Lage tun kann, ist: Von sich auf andere zu schließen und zu glauben, man könne o h n e hohe Wachsamkeit und Schutzmaßnahmen seine priviligierte Lage
bewahren.
In den allermeisten Staaten existieren keine Demokratien (höchstens dem Namen nach) und erst recht kein Gutmenschentum. Vielmehr regieren hier Leute, die die Mechanismen reiner Machtpolitik perfekt beherrschen und damit der Mehrheit ihrer Bürger auch durchaus imponieren. Dies ist in Rußland und in der Türkei der Fall und in den USA geht die Entwicklung immer mehr dahin. Dem haben unsere Kanzlerin, ihre Minister und das gesamte europäische Personal in Brüssel keine Abwehrmechanismen entgegenzusetzen! Sie palavern nur und schauen dumm aus der Wäsche.

Christa Wallau | Mo., 1. August 2016 - 16:09

Wenn aber Menschen sich zusammentun und die mühsam errungenen europäischen Werte schützen und erhalten wollen bzw. sogar von "Leitkultur" sprechen (ein Hauptanliegen der AfD z.B.), dann werden sie von der internationalistischen Linken, die in Europa leider inzwischen die Denkhoheit bei den Intellektuellen gewonnen haben, sofort in die rechte Ecke gerückt und heftigst bekämpft.
Je mehr Menschen aus Ländern mit einer "anderen" als der europäischen Denkungsart nach Europa hinein gelassen werden, umso mehr erudiert das Fundament, auf dem unsere politische und jegliche andere Hochkultur ruht. Jedem, der seine Sinne beisammen hat, sollte dies eigentlich klar sein.
Was also haben unsere Politiker vor?
Das alte Europa mit seinem ausdifferenzierten Denken retten oder es seinem Schicksal
überlassen?
Letzteres scheint mir der Fall zu sein.
Nicht Putin, Erdogan und Trump sind unser Untergang, sondern unsere eigenen, unfähigen
Politiker!

Karola Schramm | Do., 4. August 2016 - 20:38

Antwort auf von Christa Wallau

.Hallo, liebe Frau Wallau. Sie schreiben:" Dem haben unsere Kanzlerin, ihre Minister und das gesamte europäische Personal in Brüssel keine Abwehrmechanismen entgegenzusetzen! Sie palavern nur und schauen dumm aus der Wäsche."

Wie sollen Kanzlerin, Minister und das gesamte europäische Personal in Brüssel" Abwehrmechanismen entgegensetzen, wenn sie es gar nicht wollen ? Also der Meinung sind, dass das alles so richtig und gut ist. Sie wollen auch nicht das alte Europa retten dessen ausdifferenzierte Werte sie eh für überaltet halten. Diese Menschen, die Sie meinen, WOLLEN diese andere Welt die Sie und ich und viele andere nicht wollen. Darum überlassen sie uns nicht unserem Schicksal sondern stoßen es geschickt in die Richtung, in der Wertvolles zerstört wird.
Frdl. Grüße K.S.

Fritz - Ulrich Hein | Mo., 1. August 2016 - 16:42

Merkels „Wir schaffen das“ist Wegbereiterin von Trump, Le Pen und Wilders. „Das ist eigentlich keine Wiederholung, denn heute bedeuten diese Worte etwas völlig anderes als vor einem Jahr“, reagierte Bart De Wever, der immerhin Vorsitzender der größten Partei Belgiens ist, die obendrein in Flandern und auf föderaler Ebene mitregiert: „Damals plädierte Merkel für offene Grenzen, jetzt will sie die Deutschen vor dem Trümmerhaufen schützen, den sie selbst angerichtet hat. Das ist ein billiger Trick.“ Merkel sei inzwischen gründlich von ihren eigenen Prinzipien abgewichen, so De Wever: „Die Grenzen sind geschlossen. Sie hat sich sogar auf einen Kuhhandel mit dem türkischen Präsidenten Erdogan eingelassen. Was sie geopolitisch angerichtet hat, hätte vermieden werden können, wenn sie Führungsstärke gezeigt hätte.
http://ostbelgiendirekt.be/bart-de-wever-angela-merkel-wegbereiterin-

Fritz - Ulrich Hein | Mo., 1. August 2016 - 17:04

Die Demokratie beschädigen die sogenannte Kartelle in Deutschland. Diese sind Kartell der Schöngeister, Kartell der selbsternannten Weltbürger, Kartell der Sozialromantiker der letzten Seminarübung, Kartell der Realitätsverweigerer, Kartell der ideologischer vom Beschützersyndrom Geschädigter.
Durch die Meinungsdiktatur und die fortgeschrittene Liberalisierung in unserem Land. Dadurch haben wir verlernt, uns gegen Gefahren von außen zu wehren, geschweige denn sie zu erkennen. Und wer sich wehrt, wird in die rechte Ecke gestellt.

Bernhard Jasper | Mo., 1. August 2016 - 18:14

Herr Schwennicke, eine schöne Cicero-August-Ausgabe!

Übrigens: Auf einer alten Steintafel an der Mauer nahe dem Prinzentor der Herrenhäuser Gärten steht: „jedermann ist erlaubt, sich im königlichen garten eine veränderung zu machen“. Lediglich Nachtigallen darf man nicht fangen noch stören. Man könnte diesen Garten auch einen barocken „pleasureground“ nennen.

Heute, in der „medialen Moderne“, erscheint jedoch alles gleichgewichtig. Jedoch das Reich der ästhetischen Freiheit bleibt. So bleibt Bildung auch immer Menschwerdung und da ist der „Westen“ allen anderen Systemen weit überlegen. Und die jungen gebildeten Leute werden zu uns kommen wollen. Wir müssen uns darauf vorbereiten.

depeche mode - freestate (1997)
https://youtu.be/CEmqOFQIlVE

Arne Bruhn | Mo., 1. August 2016 - 18:39

Sie zitieren Winston Churchill, der schon lange tot ist. Heute ist aber heute. Und heute (Sie deuten es wenigstens an in dem Satzanfang "Diese Staatsform und die mit ihr einhergehende Wirtschaftsform...") regiert real die Wirtschaftsform (der Kapitalismus, der heute "der Markt" genannt wird), mit der eine Scheindemokratie einhergehen darf - wenn sie denn "dem Markt" gehorcht! Herr Trundelberg hat das genau richtig formuliert: Wir haben eine "Diktatorische, kapitalistische, den Menschen verachtende Demokratie."
Wenn sich nicht die Mehrheit der Menschen dieser Welt aufbäumt und der französischen eine weltweite Revolution folgen lässt, dann war es das.

Rudolf Bosse | Mo., 1. August 2016 - 18:41

Ich halte von Erdogans Demokratieverständnis auch nichts, aber Putin mit ihm gleichzustellen gehört zu den westlichen angelaufenen Drohgebärden, ich halte das für unbegründet und unverfroren, nur weil er Erdogan die Hand reichte. Geostrategisch ist es ein Plus für Putin - das darf Ihnen natürlich nicht gefallen. Und Erdogan beweist mit seiner Türkei Souveränität, wenn er den US-NATO-Stützpunkt in Inclirc von 7000 seiner Polizisten abriegeln läßt. Gleiches in dem US-Vasallenstaat BRD sich vorzustellen, ist surreal.

franz wanner | Mo., 1. August 2016 - 18:45

Wer die zu Grabe tragen will, sollte sich vergewissern, was das eigentlich ist. Und wer sie bewahren will, muss sowieso darüber nachdenken.
Wenn Demokratie eine Herrschaftsform ist, die im Sinne und zum Nutzen der Allgemeinheit (oder nur einer Gruppierung) ausgeübt wird, dann zählt eben dies.
Wer aber Allgemeinheit mit Mehrheit verwechselt, sollte Statistiker oder Populist werden. Das ist wie mit dem Lebertran in der Kindheit oder dem Honigdrops.
In jedem speziellen Gebiet ist die allgemeine Mehrheit einfach nur doof. Das ist normal.
Und mit Geschenken und Versprechen lässt sich noch jede Mehrheit kaufen. Dagegen bekommt man bestimmt keine Mehrheit für "exquisite" Schwierigkeiten. Braucht niemand.
Seit Alters her versteckt sich aber das Gute hinter den Schwierigkeiten...

Gunter Lange | Mo., 1. August 2016 - 23:16

Leider muss ich dem Autor einen Wermutstropfen einschenken.
Die durch Kleisthenes 509 v. Chr. in Griechenland geschaffene Demokratie hat sich weder in Europa noch in der Welt dauerhaft festsetzen können.
Vor und nach Kleisthenes wurden viele hundert Völker umfassende Weltreiche geschaffen: Von Pharaonen, persischen Königen, Alexander dem Großen, römischen Kaisern, chinesischen Kaisern, röm. Kaisern deutscher Nation, muslimischen Kalifen, Zaren, osmanischen Sultanen. Alles unter einzelnen, mit vielen guten und schlechten Talenten übermäßig ausgestatteten, visionären, aber gnadenlosen Machtmenschen, bei denen sich mit der guten Absicht, besiegte Völker zu vereinen und möglichst vielen Menschen Wohlstand zu sichern, auch eine vielleicht wahnsinnige, egomanische Komponente paarte, die Macht mit allen erdenkbar strategischen, aber auch brutalen Mitteln zu sichern. Geschichte wiederholt sich ewig. Evolution kennt nur Fressen oder gefressen werden. Das Gutmenschen-Europa hat verschlafen.

Bernd Fischer | Di., 2. August 2016 - 00:08

haben Sie vielleicht noch einen vierten "Despoten" in petto damit aus der angeblichen Skatrunde doch noch eine Doppelkopfrunde wird?

Sie behandeln den Trump schon so als ob er schon der Fünfundvierzigste Präsident der USA wäre.

Schade das Sie sich "zeitweise" der Kaffeesatzleserei annähern.

Welche Werte und Stärken "von Europa" meinen Sie denn im Jahr 2016?

Und Ihre Behauptung das Europa seine Staatsform seit Jahrtausenden Jahren ( das wäre die Steinzeit gewesen ) herausgebildet hat ist starker Tobak.

Hätten Sie von Jahrhunderten gesprochen....hätte man eventuell zustimmen können.

Aber so ?

Schabert Albert | Di., 2. August 2016 - 07:29

Putin ist klug und berechenbar, er hält sich an Recht und Gesetz.Erdogan ist zerfressen von seiner Machtgier und macht deshalb Fehler.Trump ist nicht klug,aber retorisch sehr begabt,sein Nichtwissen holt Ihn ein.
Die drei werden niemals Freunde.
Albert Schabert

Barbara Kröger | Di., 2. August 2016 - 10:51

Lieber Herr Oldemeier, den Menschen wurde das eigene Denken nicht abgewöhnt und unsere Regierung hat auch nicht "vergessen", die Menschen mitzunehmen. Die Menschen sollen doch heute gar nicht zu Wort kommen und sich beteiligen! Ganz im Gegenteil, freie Meinungsäußerungen stellen doch eine Gefahr dar, die durch dubiose Stiftungen und ehemalige IMs kontrolliert werden muss. Hätte man mir vor 20 Jahren gesagt, dass das in Deutschland wieder möglich sein würde, ich hätte es nicht geglaubt!
Zu Ihrem Vorschlag: Global denken und regional handeln. Schön wär‘s! Das wird in Deutschland z.Zt. aber nicht funktionieren. Gerade unsere politischen Entscheidungsträger können, meiner Meinung nach, nicht global denken, da sie die Welt nach wie vor nicht kennen, bzw. erkennen können.
Und regionales Handeln gilt, wieder in Verkennung der Lage, vielfach als spießig.

Aber dafür wissen internationale Finanzjongleure sehr genau, wo ihre Interessen liegen und wer wie eingesetzt werden kann.

Peter Bigalk | Di., 2. August 2016 - 21:28

Es ist keine Krise der Demokratie, sondern das Versagen von Demokraten, die sich als alternativlos darstellen und sich aus "höheren" Interessen nicht mehr für den Bürger zuständig fühlen, der sie gewählt hat!

Sonja Menzel | Mi., 3. August 2016 - 11:17

Es gibt die Liste der militärischen Aktionen und Kriege der USA gegen rohstoffreiche Staaten oder Staaten, die für sie von geostrategischem Interesse sind - seit 1950. Eine bestürzende Liste. Die Ereignisse des 11. Septembers wurden benutzt, um weitere Kriege um Rohstoffe u. Vorherrschaft führen zu können - das natürlich unter Mißbrauch von Freiheit u. Demokratie. Nunmehr ist auch der Nahe Osten weitgehend völlig zerstört. Weder das irakische Volk, das zwar unter Hussein litt, noch das syrische, noch das lybische Volk baten die USA, England, Frankreich militärische Hilfe - auch nicht Afghanistan, wo die USA erstmal Terroristen u. Verbrecher in die Regierung brachten. Diesen Menschen mit Demokratie u. Freiheitsrechte zu kommen, zynisch. In Ägypten wird mit US-Milliarden das brutale Regime am Leben gehalten, nicht west-genehme Regierungen werden gestürzt. Die EU schaut zu, überweist dennoch Millionen an Mitgliedsstaaten, die nationalistisch sind u. Fremdenhass auf ihren Fahnen haben.

Gudrun Philipp | Do., 4. August 2016 - 12:09

Brandneue Nachricht: Trump schließt Atomschläge nicht aus! Das, wie wir inzwischen durch die Presse wissen, stößt auch bei vielen Republikanern auf großes Unverständnis, wenn nicht sogar auf Entsetzen. Durch diese Aussage ist Trumps Kandidatur sicher ernsthaft gefährdet. Wenn er somit die Präsidentschaft verfehlt hätte, blieben nur noch Putin und Erdogan für eine den Weltfrieden bedrohende "Männerfreundschaft" übrig. Und ob diese mit dem Ziel, Europa gewaltigen Schaden zuzufügen, wirklich hielte, ist nicht so sicher, wie es auf den ersten Blick scheint. Das zeigt sich ja bereits an Syrien, wo die Interessen Putins und Erdogans sicher nicht zusammengehen. Und Putin ist schlau genug, sich von einem Erdogan nicht "in die Tasche stecken" zu lassen. Schade, daß niemand sehen kann, wer von den beiden schon hinter seinem Rücken das Messer wetzt.

Christoph Kuhlmann | Fr., 5. August 2016 - 11:14

Die EU war jahrzehntelang im Siegesrausch. Aus einer handvoll demokratischer Nationen wurde ein demokratischer Kontinent. Es wurde offenbar übersehen, dass das wirtschaftliches Fundament bei vielen Neumitgliedern unzureichend ist, so dass diese die Freizügigkeit im gemeinsamen Binnenmarkt zu sehr in Anspruch nehmen. Ein wesentlicher Faktor für den Brexit aber auch für das Erstarken nationalpopulistischer Strömungen in der gesamten EU. An der Peripherie, die sich ebenfalls demokratisierte, nehmen entsprechend dem sozio-ökonomischen Entwicklungsstand, autoritöre Führungspersönlichkeiten zunehmend das Heft in die Hand. Das Projekt der Demokratisierung stößt an die Grenzen. Demkratie braucht eine hochentwickelte Ökonomie aber auch ein gewisses Maß an Bildung großer Bevölkerungsschichten. Diese Voraussetzung sind weder in Russland noch in der Türkei gegeben, auch die USA verlieren ihren Mittelstand und damit die Grundlage der Demokratie. Dieser entsteht an anderer Stelle neu.

Das ist so nicht richtig. Voraussetzung für Demokratie ist ein gewisser materieller Wohlstand, der sogar beziffert werden kann. Dahinter steht wohl, dass es materielle Freiheit braucht, um auch politisch frei entscheiden zu können. In Europa und der USA ist das gegeben. Wohl auch in Russland und deshalb hat man dort so große Angst vor den "Farbenrevolutionen" und geht deshalb massiv vor, um die eigene Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. In China könnte diese Schwelle erreicht sein, zumindest in den Küstenprovinzen. Wie interpretiere ich nun die politischen Schwierigkeiten in Europa und der USA? Ich sehe die Notwendigkeit politische und wirtschaftliche Strukturen zu erneuern. So gibt es in vielen Osteuropäischen Staaten bürgerliches Engagement gegen stehlende Eliten. Z.B. hat man in Rumänien einen Deutschstämmigen deshalb gewählt. Auch in Südeuropa ist Korruption endemisch. Die Menschen akzeptieren das nicht mehr. Nicht immer ist das Neue dann auch das Bessere.

Christoph Kuhlmann | Mi., 9. November 2016 - 13:42

aber für eine historische Perspektive reicht es nicht. Erstens halte ich es für verwegen Erdogan, Putin und Trump in einen Topf zu werfen und zweitens haben diese Männer überzeugende Wahlsiege eingefahren. Man kann Trump nun wirklich nicht vorwerfen, dass er die Propaganda, der "freien Medien" auf seiner Seite hatte. Also die Medien, bei denen die Anzeigenkunden und der geistes- und gesellschaftswissenschaftliche Mainstream den Ton angeben. Die Diskrepanz zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung lässt sich leicht erklären. Moralisierende Kommunikation ist wesentlich besser gegen Kritik geschützt als offen interessengeleitete. Was nichts daran ändert, dass bei Wahlen die soziale Kontrolle in der Wahlkabine bewusst ausgeschlossen wird. Entsprechend wird interessegeleiteter gewählt als geredet oder geschrieben. Insofern führt die Strategie des marginalisieren durch diffammieren zur Selbsttäuschung des vermeintlichen politischen Mainstreams.

Gudrun Philipp | Mi., 9. November 2016 - 17:07

nur? Warten wir's ab. Da sind nun drei Alpha-Tiere auf der Weltbühne angekommen. Wie werden sie sich verhalten, insbesondere untereinander? Werden sie sich freudestrahlend umarmen und die "Welt" untereinander "brüderlich" aufteilen oder wird jeder von ihnen seine ureigenste Schläue einsetzen, um die konkurrierenden Alpha-Tiere aus dem Feld zu schlagen? Das wird ein spannendes Stück auf der Bühne der Weltgeschichte werden. Es bleibt dabei nur zu hoffen, daß wir als Zuschauer unsere Plätze nicht vorzeitig wegen drohenden Zusammenbruchs der Ränge verlassen müssen.

Peter Domscheit | Mi., 9. November 2016 - 17:31

Hat Trump Erdogan als seinen Verbündeten bezeichnet? Ist mir bisher entgangen.

Wichtiger aber ist: Alle drei haben die Mehrheit in ihrem Land hinter sich. Ist so.
Also sind sie auf demokratische Weise legitimiert.
Ob sie auch liberal sind, ist ein ganz anderes Thema, das mit dem der Demokratie nicht identisch ist.

Merkel dagegen hat die Mehrheit der Deutschen nicht mehr hinter sich. Sie muss also abtreten. So schnell wie möglich. Das ist Demokratie und das ist es, was Europa retten wird: Das Ende der antieuropäischen Einwanderungspolitik.

Später werden wir von unseren Enkeln gefragt werden: Was hast Du damals gegen die Katastrophe getan?

Ralf Grünewald | Mi., 9. November 2016 - 17:55

Okay in USA wurde ein neuer Präsident gewählt, na und? Schlimmer als es bisher schon war kann es ohnehin kaum noch kommen. Denkt man nur an die vielen Kriege, die unendlich vielen Tote oder das unsägliche Leid das durch amerikanische Aussenpolitik produziert wurde, muss man sich doch wirklich fragen ob Frau Clinton die bessere Wahl gewesen wäre? Klar, wenn man in USA lebt und über genügend finanzielle Mittel verfügt mag man sich mit diesem Zustand angefreundet haben aber was ist mit den Millionen armen Menschen? Glaubt denn wirklich jemand dass das mit Frau Clinton besser geworden wäre? Wegen Herrn Trump mache ich mir keine allzu große Sorgen. Der Kongress und andere Institutionen werden ihn schon in Zaum halten aber vielleicht wird es ja gar nicht schlimm wie viele unken. Einfach so weitermachen ist auch keine Lösung, das sieht man ja am Besten in Deutschland. Ich jedenfalls will das erst mal beobachten und mir dann auf Grund von Fakten eine Meinung bilden.

Ralf Grünewald | Mi., 9. November 2016 - 18:09

für mich ist der Begriff Demokratie leider nicht mehr als eine Worthülse die leider all zu oft mißbraucht wird. Glaubt tatsächlich jemand dass es in Deutschland wirklich demokratisch zugeht? Ich habe nicht den Eindruck, dass es unseren Politikern überhaupt darum geht. Ginge es wirklich um Demokratie bräuchte es weder CDU noch CSU oder SPD und schon gar nicht die AFD. Warum eigentlich? Nun alle diese Parteien betreiben Clientelpolitik. Was hat das mit Demokratie zu tun? Wir brauen keine linke, rechte oder sonst was, wir brauchen Politiker die für Ihre Bürger da sind und pragmatisch Lösungen finden. Bestes Beispiel ist doch schon wieder die Wahl des Bundespräsidenten. Anstatt einfach nach einem geeigneten Bewerber zu suchen geht wieder das Geschachere los. Leute das ist so peinlich. Wie bitte soll man da als Bürger noch Respekt vor Politikern haben? Und das Schlimme daran ist, dass das fast immer das Gleiche ist. Parteibücher sind eben wichtiger als Bürger.

Klaus Dietmar Porner | Do., 10. November 2016 - 05:01

Sie Herr Schwennicke die drei - Trump, Putin und Erdogan - in einen Korb werfen. Erstens haben sie nichts gemeinsam ausser vom Naturell aus Alfamännchen zu sein. Trump hat mit Erdogan sicher keine Freundschaft geschlossen, er hat sich mit ihm nicht einmal gesehen. Im Grunde ist es eine Beleidigung Trumps, sowas zu unterstellen.

Putin-Bashing ist in Deutschland inzwischen zur Droge geworden. Die, die - wie leider auch Sie - dies tun, belegen, dass sie von Russland Null Ahnung haben. Wer Russland in Jeltzin-Zeiten erlebt hat und mit Russland heute vergleicht, könnte so etwas nicht von sich geben.

Möchten Sie vielleicht, das Russland von solchen Politikern regeirt wird, wie Merkel und ihre Vasalen aus CDU und SPD? Deutschland hat das Glück, dass Putin Deutschland schätzt und weiss, dass die deutsch-russischen Beziehungen unsere jetzigen Politiker überleben wird. Sie kann nur besser werden, wenn Trump das hällt was er angekündigt hat. Dann aber ohne dio o.g. deutschen Versager

Gottfried Meier | Do., 10. November 2016 - 10:48

Die Bürger werden doch in unserer sogenannten Demokratie systematisch ausgeschaltet. Sie stören doch nur den politischen Betrieb. Entscheiden tun doch immer mehr andere als das Volk. Demokratie bei uns ist leider nur mehr Folklore. Die Menschen dürfen alle paar Jahre ihr Kreuzchen machen. Das war´s aber dann auch schon. Das Volk ist ja auch zu dumm unsere komplexe Welt zu verstehen und wenn alles nichts mehr hilft, dann erklärt man etwas als alternativlos. Die Bürgerinnen und Bürger sind aber nicht so dumm, wie manche meinen und sie
merken immer mehr, dass man mit Wahlen - siehe Trump - doch was verändern kann.

Hans Schäfer | Do., 10. November 2016 - 12:00

Putin ist an ein starkes Europa interessiert , aber nur unter seiner Führung. In sein Rede vor dem Deutschen Bundestag hat er auf eine vollwertige Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland plädiert. Unter Merkel hat man Putin die kalte Schulter gezeigt und sich zu 100 % aussenpolitisch den USA zugewandt. Wenig hilfreich war auch, dass Obama Russland als eine Regionalmacht bezeichnet hat.
Sollte Trump und Putin sich annähern sehe ich das positiv. Unsere Politikern fordern doch das man im Gespräch bleibt. Vielleicht lassen Gespräche Waffen schweigen

Jacqueline Gafner | Do., 10. November 2016 - 13:23

und das am ersten Tag nach den US-Wahlen, ist ein starkes Stück, Herr Chefredakteur, selbst wenn man den Schock mit in Rechnung stellt, den die miteinander verbandelten "Top-Shots" aus Politik und Medien scheints erlitten haben, stellt man auf die Headlines der westlichen Presse ab. Dass man mit dem Wahlergebnis nicht glücklich ist, ist das eine. Dass man damit - jedenfalls nach offizieller Lesart - nicht gerechnet hat, das andere. Beides ist jedoch kein Grund, postwendend zu überbeissen und gleich das nächste Schreckensszenario ("IG Trump-Erdogan-Putin" versus "Demokratie") an die Wand zu malen. Und sei es nur, weil die Menschen "da draussen" darauf nurmehr bedingt anspringen, wie vor der Anti-Trump- bereits die Anti-Brexit-Kampagne deutlich gemacht hat. Höchste Zeit, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass diesen Verdikten nicht eine wirkliche Schieflage zugrunde liegt, sondern darin nur die Frustration von bildungsfernen und sozial schwachen Wutbürgern zum Ausdruck kommt.