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Wie berichtet man über den Terror von Nizza, ohne rassistische Propaganda zu befeuern? / dpa

Islamistischer Terror in Nizza - Wie die „taz“ Erdogan in die Hände spielt

Die Berichterstattung über die grausamen Morde von Nizza hat ein grundsätzliches Problem linker Medien offen gelegt: Islamistischer Terror wird verharmlost, um Rechtspopulisten keine Steilvorlage zu geben. Damit bleibt das eigentliche Problem aber ungelöst.

Autoreninfo

Judith Sevinç Basad ist Journalistin und lebt in Berlin. Sie studierte Philosophie und Germanistik und volontierte im Feuilleton der NZZ. Als freie Autorin schrieb sie u.a. für FAZ, NZZ und Welt. Sie bloggt mit dem Autoren-Kollektiv „Salonkolumnisten“. 

So erreichen Sie Judith Sevinç Basad:

Vor einiger Zeit sorgte ein Twitter-Video für Aufsehen, in dem der ARD-Journalist Kai Gniffke zu sehen war. Zuerst wurde Gniffke in einem Tagesthemen-Kommentar gezeigt, wo er beteuerte: „Wir jubeln Ihnen keine Meinung unter!“ „Wir wollen informieren, nicht missionieren“, sagte er in pathetischem Ton damals in die Kamera.

Dann folgt ein Videoausschnitt von der Republica, der größten Medienmesse in Deutschland. Dort erzählt Gniffke, dass „wir“„gerade während des AfD-Großwerdens und der Pegida-Phase schon einen missionarischen Eifer“ gehabt hätten. Die Texte wären alle „irgendwie unangreifbar“, aber zwischen den Zeilen wäre „es schon aus jeder Pore gekommen“: „Ihr sollt die bitte doof finden“. Wie „ein Stigma“ hätten die Journalisten  dann an jeden Beitrag dann noch einmal drangehängt, dass die AfD „rechtspopulistisch“ sei.

Angst vor der Reaktion der Rechtsextremen 

Den missionarische Eifer von Journalisten, den Gniffke hier beschreibt, konnte man auch in den letzten Tagen erkennen, als über die grausamen Morde in Nizza und den Konflikt zwischen Erdogan und Macron berichtet wurde.

Die Motivation fürs Missionieren hat sich seitdem nicht geändert: Viele Journalisten haben Angst, dass sie Rechtsextreme bei ihrer rassistischen Propaganda befeuert könnten, wenn sie schlecht über muslimische Gewalttäter oder den Islam berichten. Die Lösung: Man berichtet gar nicht.

Täter-Opfer-Umkehr 

Oder: Man betreibt eine Täter-Opfer-Umkehr, damit kein Schandfleck auf dem Islam klebt, der den dummen Normalbürger am Ende noch dazu anstacheln könnte, gegen Muslime zu hetzen.

Doch der Reihe nach.

Nach dem Mord an Samuel Paty verteidigte Macron mit Nachdruck die Meinungsfreiheit und mit ihr das Recht, Mohammed-Karikaturen zu veröffentlichen. Zudem beteuerte er, dass sich der Islam in einer Krise befindet. Eine selbstverständliche Aussage, könnte man meinen. Nicht für den türkischen Präsidenten Erdogan. Seine Reaktion: Er unterstellte Macron eine psychische Störung und rief zum Boykott französischer Waren auf.

Erdogan als Dosenbier-Prolet  

Die Satire-Zeitschrift Charlie Hebdo veröffentlichte daraufhin eine Karikatur, auf der Erdogan in Unterhose und – in prolliger Manier mit einer Dose in der Hand – den Rock einer verschleierten Frau entblößt, sodass man ihr nacktes Hinterteil sehen kann. Die Frau sagt lachend: „Ohhh! Der Prophet!“. Die  Überschrift der Karikatur: „Im Privaten ist Erdogan eigentlich ganz witzig“.

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Dieter Zinn | So., 1. November 2020 - 08:32

Es ist unglaublich, wie das Thema des politischen Islam in Medien verharmlost wird. Was wäre, wenn eine christliche Fundamentalistin in eine Moschee eingedrungen wäre und einem betenden Moslem die Kehle durchgeschnitten hätte. Ich versuche mir vorzustellen wie diese Medien dann reagieren würden.

Wer diese Behauptung inhaltlich und argumentativ bestreitet, der ist ein Rassist, ein Rechtspopulist und Faschist, so die bürgerlichen Gutmenschen und Erbschaftskinder.

Das gilt so auch für die analog diffamierten Humanisten und Antifaschisten. Selbst auch dann, wenn sie seit mehr als fünfzig Jahren ihren Kampf mit der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung führen: so gegen Neofaschismus und Rassismus (Bundesrepublik, USA, Südafrika), gegen die Militärdiktaturen (vormals Griechenland, Türkei, Chile), gegen den Vietnamkrieg (Frankreich-USA), gegen das CIA-Schah-Regime im Iran, gegen den Jugoslawienkrieg (NATO-Staaten, einschließlich SPD-Olivgrün und Parlamentsmehrheit), gegen die geo- und wirtschaftspolitischen Kriege im Irak, in Syrien und Libyen (USA, FR, GB, -NATO-).

PS: Heute werden auch gestandene Antifaschisten als „Rassisten“ und „Faschisten“ von bürgerlichen Linken und deutschen Medien diffamiert, selbst auch dann, wenn ihre deutsch-jüdischen Verwandten vernichtet wurden.

...zum Sonntagmorgen.

Denn das soll sie doch wohl sein. Dem geneigten Leser, spätestens seit der verstärkten Migration im Jahr 2015 in Dauererregung, wird es gefallen. Hat er es doch schon immer gewusst: Der ÖR und die sogenannten Mainstreammedien versagen,wenn es um gebührliche Aufregung über islamistischen (und natürlich linken) Terror geht.

Dermassen gebauchpinselt, schmeckt das Frühstücksei doch gleich viel besser!

Der DLF reagiert also nicht schnell genug, und Organe wie Der Spiegel nicht in ausreichender Lautstärke? Von der TAZ ganz zu schweigen!

Vor Angst, Rechtspopulisten in die Hände zu spielen? Nun, Frau SEVINÇ BASAD hat diese Angst ganz augenscheinlich nicht.
Ganz im Gegenteil.

Lob als Ergbnis des Aufrufes (=Triggers) zur kollektiven Entrüstung ist ihr sicher.

Womit wir wieder zu wirklich wichtigen Dingen übergehen können.

Halt..vorher noch mal nachschauen, was die Dame damals über die Reaktion der rechten Presse auf die Morde in Halle und Leipzig schrieb.

Walter Bühler | So., 1. November 2020 - 14:04

Antwort auf von Gerhard Lenz

... Staatsbürgerschaft hätten, und wenn Sie in der Türkei Herrn Erdogan wählen würden, welche Partei würden Sie dann für den Bundestag wählen?

Ganz richtig: es kommen nur die Grünen oder die SPD oder allenfalls die Linke in Frage, weil diese Parteien türkisch-islamische Interessen in Deutschland am besten schützen. Oder stimmt diese Überlegung etwa nicht?

Nicht Rassismus ist das Problem sondern die Berichterstattung. Aha...
Wenn man die Schlussfolgerung des vorliegenden Artikels ("Sie [die Angst, den Rechten in die Hände zu spielen] verhindert auch, dass wir uns mit dem wahren Problem beschäftigen: dem Islam") mit jener vom 30. August vergleicht, als Basad vor Verallgemeinerungen und davor warnte, Menschen in "Schubladen" zu stecken,...

https://www.cicero.de/innenpolitik/black-lives-matter-proteste-rassismu…

...so muss man sich fragen, ob der Autorin solche Widersprüche nicht auffallen oder ob sie sich nicht darum schert, da sie Journalismus als eine Art "Kundendienst" versteht, in dem es darum geht, die Vorurteile von Lesern zu bedienen, die rechtsextreme Gewalttäter als geistig verwirrte Einzeltäter verharmlosen, islamistische Halsabschneider aber für symptomatisch für DEN Islam halten.
Dass Basad auch heute nicht mal ansatzweise erläutert,wie die Debatte über DEN Islam aussehen könnte - geschenkt.

Tja, Herrr Zinn, in den ÖR sind besagte Nachrichten/Vorfälle in Frankreich oft nur 20 Sekunden unter den Filmchen "was sonst so war" wert. - Kein Rundfunkrat äußert sein Missfallen, kein Aufschrei erklingt in der öffentlichen Meinung: Alles soll sich schnell auflösen und aus dem kollektiven Bewusstsein verschwinden. -

Natürlich steckt dahinter das Kalkül des Herunterspielens von islamistischen Gäueltaten, welche dunkle Wegbegleiter für das Verschwinden unserer Freiheit sind: Eben ein beredtes Zeugnis unserer gewissenlosen Nachrichtenkultur.

bei den Mainstream-Medien, sondern auch in weiten Teilen der Politik zu spüren. Die Medien würden das so nicht machen können, wenn sie nicht den Segen der Politik hätten. Denn man muss leider konstatieren, dass nicht nur die Medien zu islamistische Terrorakten schweigen, sondern von der Politik (d.h. fast alle Parteien) ist hierzu ebenfalls kaum bis nichts zu hören. Dass die Opfer von Dresden z.B. einem islamistischen Terroristen zum Opfer gefallen sind, der sich primär daran störte, dass seine Opfer offensichtlich schwul waren, hat man übrigens erst 4-6 Wochen später ganz versteckt lesen können. Die gleichen Medien und die gleichen Politiker sind dann immer ganz empört, wenn der Vorwurf "Lückenpresse" kommt. Was erwartet man eigentlich von Medien, die einen Leyendecker und einen Relotius mit Preisen überhäufen und dann Jahre bzw. Jahrzehnte später, wenn die Lügerei nicht mehr zu vertuschen ist, kleinlaut zugeben müssen, dass ihre Blättle es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen?

Gemessen an der Anzahl extremistischer Gewalttaten nimmt der mohammedanische Terrorismus den meisten Teil der Arbeit der Generalbundesanwaltschaft in Anspruch.

gabriele bondzio | So., 1. November 2020 - 08:56

Welch klägliches und herbeigezogenes Argument.Muss schlucken um nicht zu platzen. Manche Journalisten sollten sich schämen über ihre gedruckten Gedanken, im Angesicht der Opfer. Macron, sonst nicht mein Politiker, liegt hier völlig richtig.
Den verirrten Journalisten sei das Zitat: „Als Gott den Menschen erschuf, war er bereits müde, das erklärt manches.“ (M. Twain)
Was hat den der Journalist Stephan Anpalagan für Vorschläge, wie Menschen bezeichnet werden sollen, die andere Menschen bestialisch töten? Man bleibt bei manchen Aussagen nur noch fassungslos zurück. Und fragt sich was noch passieren muss, dass solche Beschwichtiger aufwachen. Scheinbar erst, wenn ihr eigener Kopf in Gefahr ist. K.Kelle(auch Journalist /CDU) sagt unumwunden:“Schafft sie meinetwegen an den Nordpol. Ich bin es leid, immer wieder diese Bilder zu sehen, Blut auf dem Straßenpflaster, zerfetzte Körper, zugedeckt mit dunkelblauen Tüchern..."...und hat damit das gesagt was ich auch denke.

Es ist Zeit für ein Offenes Wort. Der 'KLASSEN-FEIND' (vgl. auch das Gedicht von Brecht) ist wieder da! Natürlich 'zeitgemäß'. Der heutige Klassenfeind hat viele Gesichter! Er begegnet uns in Gestalt von AFD-Politikern und 'Wählern', die 'ihr Mensch sein, verwirkt haben' (Zitat Igor Levit). Er begegnet uns in 'Neuen Rächten', 'Rächtz-Populisten', 'Hassern und Hetzern' sowie 'Verstehern' von Putin, Trump, PEGIDA, Netanjahu oder auch nur der Dresdener Buchhändlerin Dagen.
Genossen, aufgemerkt:
Dem Klassenfeind darf man 'nicht nützen' und man darf ihm nie 'in die Hände spielen'. Auf gar keinen Fall darf man sich mit dem Klassenfeind 'einlassen' (was auch schon Minister Goebbels wußte, der das 'Einlassen' damals als 'Rassen-Schande' definierte).
Besonders perfide wird es, wenn der 'Klassenfeind' nach der eigenen Familie greift. Wenn Oma/Opa AfD wählen oder die liebe Tochter sich mit einem Falschen 'einlässt'; dann Genossen, heißt es:
'Haltung' zeigen - und dabei 'anständig' bleiben!

Liebe Frau Bondzio,
Sie schreiben: „Und man fragt sich, was noch passieren muss...„.Scheinbar erst, wenn ihr eigener Kopf in Gefahr ist„!
Ja, Frau Bondzio, das sehe ich genau so. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass diese Beschwichtiger als erste schreiend weglaufen würden, drohte ihnen Gefahr. Aber es „passiert“ ja immer nur den anderen...

Karl Napp | So., 1. November 2020 - 09:17

Ach, Herr Gniffke,
wenn der Wind dreht und sich andeutet, dass Positionen unhaltbar zu werden drohen, war es zu allen Zeiten Brauch "Haltung" zu überprüfen und fürsorglich die Kehre eingeleitet.

christop ernst | So., 1. November 2020 - 09:17

verehrte Judith Sevinç Basad. Seit Tagen frage ich mich, wo all die BLM-Freunde, professionellen Antirassisten und postkolonialen Aktivisten sind, wenn einem Lehrer auf offener Straße der Kopf dafür abgeschnitten wird, in einer Schule über Meinungsfreiheit zu sprechen. Jetzt weiß ich's. Sie halten still, damit sie nicht den falschen Kräften in die Hände spielen. Haltungsfaschisten, die wie einst angesichts der Morde von Stalin, Mao und Pol Pot klatschten oder schwiegen. Denn natürlich ist der Islam das Problem, numerisch ein viel größeres als jedes andere, und selbstverständlich kostet ihre erbärmliche Toleranz gegenüber den "Allah ist größer" brüllenden Mordbuben nicht bloß sie, sondern uns alle den Hals. Sie sind die Wegbereiter und Totengräber der eigenen Zivilisation. Deshalb Danke für Ihre Worte. Vielleicht fällt der Groschen jetzt endlich mal.

Hermann Kolb | So., 1. November 2020 - 09:32

Für diese so banale wie triviale Aussage wurde ich bereits vor Monaten im ZON-Forum gesperrt.
Und natürlich ist eine kritische Auseinandersetzung mit Migration im allgemeinen, derjenigen aus Ländern mit islamischem Kulturhintergrund im besonderen und natürlich mit der überhaupt zu den Zuständen geführt habenden Migrationspolitik (sic!) Deutschlands der letzten 6 Jahrzehnte mehr als überfällig. Egal, ob PKS oder PISA, die Daten des SOEP oder Destatis: das diesbezügliche Gesamtbild ist eindeutig.
Alleine, diese Zustände scheinen sowohl politisch als auch medial durchaus so gewollt und gesellschaftlich mindestens geduldet. Es wird also höchste Zeit, selbst aktiv zu werden und sich nach anderen Alternativen umzuschauen.

Christoph Kuhlmann | So., 1. November 2020 - 09:33

Was sagt uns das bezüglich der genannten Medien, die entweder gar nicht berichten, oder die Verantwortung für die Morde den Opfern, namentlich Macron zu schreiben? Denn das Opfer ist das christlich-demokratische Frankreich.

Ellen Wolff | So., 1. November 2020 - 09:39

„ So teaserte die taz auf Twitter einen Text über Macron mit der Behauptung an, dass der Franzose den islamistischen Mord „zu einer Grundsatzfrage“ aufbausche. Der Französische Präsident hätte aus dem islamistischen Attentat einen „Staatsakt“ gemacht,... Man solle lieber nicht zu laut gegen den türkischen Präsidenten aufbegehren, weil man sonst islamistische Terroristen zu sehr anstacheln könnte.“

So spielt man den rechtsradikalen in die Hände und unterstützt islamistischen Terror. Das ist echt irre.

Manuel Negwer | So., 1. November 2020 - 10:37

das nunmehr Macron von der einen Seite im Griff hat, während ihn auf der anderen Seite Marine Le Pen bedrängt. Die ebenso konfusen wie verlogenen Beteuerungen der Kühnerts, Habecks, Lobos und weiterer Wendehälse, man müsse die Gefahr des Islamismus endlich ernst nehmen, signalisieren vor allem eines: die Linke ist von panischem Burkasausen ergriffen und ist, einmal mehr, mit ihrem Latein am Ende.

Man muss kein Sarrazin-Fan sein, um zu erkennen, dass die hoffnungslos islamophile SPD mit ihrem Kampf gegen Sarrazin nur ihren eigenen Lebenslügen den Garaus zu bereiten versucht. Dass dies nicht funktionieren kann, haben die "Vorfälle" der letzten Wochen deutlich aufgezeigt.

Die komplett gescheiterte Migratons- und Integrationspolitik ist dabei aufzuplatzen wie eine Eiterbeule und wenn dies zuerst in Frankreich passiert, wofür vieles spricht, wird Deutschland mit einiger Wahrscheinlichkeit zum nächsten Wackelkandidaten werden.

Ulrich Mende | So., 1. November 2020 - 10:56

In Lyon wurde kurz nach dem Attentat in Nizza ein Priester vor seiner Kirche von einem südländisch aussehenden Mann, der noch flüchtig ist, vor seiner Kirche in den Bauch geschossen.
In Wien Favoriten dringen 50 türkische Jugendliche in die Antonkirche ein und treten auf das Gestühl und die Taufbecken ein.
Es gibt Demonstrationen großer Gruppen junger Moslems in Hildesheim und Berlin, die unter Allahu-Akbar-Rufen durch die Straßen ziehen (Erschwerend kommt hinzu, dass alle keine Masken trugen!)
Was wird wohl passieren, wenn Erdogan „seinen“ Leuten in D den „Angriffsbefehl“ gibt? Oder wenn es zu kritischen Situationen kommt, wie z.B. einer Finanzkrise?

Horst Sulz | So., 1. November 2020 - 11:18

Die Leisetreterei der deutschen Linken gegenüber den Verbrechen des reaktionären Islam ist beschämend und macht sprachlos. Diese Haltung ist jedoch nicht neu: Früher rechtfertigte man die Verbrechen Stalins, Maos, Ulbrichts, Castros, Ortagas etc. Und jetzt kooperiert man eben mit dem faschistischen Islam. Das ist nur logisch.
Die Eklärung dafür die einfach: Die linke Bewegung selbst war und ist in Kern eine faschistische Bewegung. Für Demokraten ist wichtig, das anzusprechen !

Die bürgerliche Aufklärung vs. Antikommunismus heute.

Warum kam es 1956 zum Verbot der KPD in Westdeutschland?

Zu jener Zeit waren etwa 30 Prozent aller Parlamentarier im Bonner Parlament vormalige Mitglieder der NSDAP. Wie wir es heute historisch nachweislich auch bereits wissen, bis in die höchsten Ämter von Politik und Wirtschaft in Westdeutschland. Auch in der westdeutschen Justiz war es die große Mehrheit. Ebenso war der BND und das BfV-BKA eine Frucht vormaliger SS und NS-Aktivisten, so ganz im Gegensatz zum MfS der vom Volk implodierten DDR.

Von allen Parteien in der Weimarer Republik und in der Illegalität im Kapitalfaschismus von 1933 bis 1945, führten die deutschen Kommunisten, bürgerlichen Humanisten und Antifaschisten den entschiedensten politischen Kampf gegen das NS-Regime.

PS: Auch hieraus erklärt sich das Verbot der KPD und der Radikalenerlass, unter Willy Brandt 1972, ebenso wie nach 1990, gegen Postboten und antifaschistische Lehrer.

Ausgezeichnet ins Schwarze getroffen, Herr Sulz, insbesondere der letzte Absatz. Als Ostler  erinnere ich mich an eine Diskussion mit dem SED-Parteisekretär meiner Einrichtung zur Wendezeit im Frühjahr 1990. Es ging  um die Nazi-Ideologie. Ich benutzte dafür den Begriff "Nationalsozialismus". Der Parteimann ermahnte mich, doch das Wort "Faschismus" zu verwenden.
Mir war  klar, dass deutsche Kommunisten das Wort Sozialismus niemals von den Nazis verunreinigt sehen wollten, obwohl ihre Vorstellung von Staat und Gesellschaft in eine ähnliche - eben linksfaschistische - Diktatur, genannt "Diktatur des Proletariats", mündet.  Es gibt genug historische Vorbilder mit Mio. Toten dafür.  Insofern ist  die linke Bewegung  im Kern tatsächlich eine faschistische Bewegung. Dass sich die deutschen Linken der Expansion des Islam in Europa nicht entgegenstellen irritiert mich allerdings. Das betrifft aber auch die Haltung unserer Kirchen.

Walter Bühler | So., 1. November 2020 - 11:40

dem man nur beipflichten kann.

Aber neben der "panischen Angst vor den Rechten" und dem "missionarischen Eifer" sehe ich ein weiteres Motiv bei den linksorientierten Journalisten. Sie haben eine infantil-romantische Moral: es gibt "gute" Gewalt und "böse" Gewalt. "Gute" Terroristen werden meist als "Aktivisten" verharmlost, und "böse" Terroristen als "Faschisten", "Nazis", "Rechtsradikale" usw. beschimpft.

Für die "guten" Terroristen gibt es - wie damals bei der RAF - eine heimliche Bewunderung, die mit der eigenen Zurückhaltung zusammenhängt, selbst mit zu kämpfen. Diese Feigheit wird durch die Lautstärke kompensiert, mit der "gute" Terroristen verteidigt und "böse" verdammt werden.

Ist die Zuordnung der moralischen Vorurteile von "Gut" und "Böse" einmal erfolgt, dann fällt es einem solchen Journalisten emotional sehr schwer, Objektivität aufzubringen. Insofern ist Karl Marx weitgehend ersetzt worden durch Karl May, und man findet dieselbe Weltsicht wie bei Trump.

Gisela Fimiani | So., 1. November 2020 - 12:07

Das Problem ist „Feigheit“. Wer die Errungenschaft der Aufklärung regressiv abwickelt, wer die Freiheit mit Füßen tritt, hat sie nicht verdient. Wer nicht bereit ist, den freiheitlich bürgerlichen Rechtsstaat, dem der Geist der Aufklärung zugrunde liegt, zu verteidigen und zu schützen, macht sich zum Verräter desselben. Eine verwöhnte, geistig erschlaffte „intellektuelle“ Klasse hat es sich auf dem >>Faulbett<< bequem gemacht. Feigheit und Trägheit können sich nur unterwerfen. „Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muß.“(Faust) Es ist der Kampf um das Menschenbild, um das es in Wahrheit geht, welches durch den Geist der Aufklärung grundlegend und wegweisend geprägt ist. Die erfolgreiche Bewältigung der zahlreichen Krisen wird sich daran entscheiden, wie mutig und vital wir dazu bereit sind, uns unserer westlichen Kultur und deren Menschenbild erneut zu Bewusstsein zu bringen, um sie überzeugend und glaubwürdig verteidigen und schützen zu können.

Werner Peters | So., 1. November 2020 - 13:01

..von CICERO, das heikle Thema hier kritisch zu behandeln. Die NZZ hat einen kritischen Artikel zum Thema aus dem Netz genommen.

Heidemarie Heim | So., 1. November 2020 - 16:34

Antwort auf von Werner Peters

Also sind wir schon wieder so weit? Ihr Hinweis lieber Herr Peters, sowie die beiden mutig veröffentlichen Artikel, die uns alle dazu auffordern der WAHRHEIT ins Antlitz zu sehen, lassen mich erneut ahnen, wie weit bestimmte Zerfallsprozesse in unserer westlichen Gesellschafts-und Medienkultur schon fortgeschritten sind. Und mit jeder
mit Toleranz bemäntelten, aber im Grunde genommen nichts anderem als der feigen Weigerung der Wahrheit die Ehre zu geben, werfen wir unsere Freiheit dem Aggressor zum Fraß vor. So was nennt man meines Wissens auch Kapitulation auf der ganzen Linie. Noch mal! Sind wir wir schon wieder so weit den braven Untertan zu geben?
Dann können wir hier "bauchgepinselten Cicero-Leser" wie Herr Lenz zu sagen pflegt, uns ja getrost Wichtigerem zuwenden! MfG

Maik Harms | So., 1. November 2020 - 15:14

Konkrete Täter sind die Attentäter, konkrete Opfer die Ermordeten. Aber die Taten sind gleichzeitig Symptome für das "Aushandeln" (Katrin Göring-Eckart) gesellschaftlicher Regeln, wobei eine Gruppe ihre eigenen Regeln allen anderen als sakrosankt aufdrücken will.

Man sieht das schon an den Bezeichnungen: "Der Westen", benannt nach einer säkularen Windrichtung und eben nicht (ausschließlich) christlich-religiös, und "die islamische Welt", wo trotz weltlicher Institutionen wie Regierungen, Armeen und Parlamente das Religiöse alle Bereiche durchwebt. Das sind fundamental unterschiedliche Weltbezüge, und die Religiösen (neben Islamisten auch, weitaus geringer, fundamentalistische Christen) versuchen auch hier vermehrt Fuß zu fassen. Das geht bei Kleidung, Essen und Bildung los und geht bis ins politisch-rechtliche. Die Gewalttäter sind nur die sichtbarste Spitze.

Markus Michaelis | So., 1. November 2020 - 16:23

Ja, man hatte Angst die Minderheit der Muslime auszugrenzen. Aber Dinge sind immer vielschichtig und verändern sich. Eine stärker werdende "Schicht" nehme ich so wahr, dass sich gerade neue Mehrheiten bilden, zu denen auch viele Muslime und vermehrt muslimische Organisationen gehören. Menschen, die eher alte Mehrheiten und Werte vertreten, wie etwa Abdel-Samad oder konservative Teile der Parteien, geraten eher ins Abseits.

Neue Mehrheiten sind einerseits die Essenz der Demokratie. Die Frage ist, ob neue Mehrheiten das Recht haben alte Mehrheiten beschleunigt zu entsorgen, indem man sie als rassistisch entrechtet, nur weil man nicht den neuen Mehrheiten folgt?

Ich denke in einer Demokratie muss man schon dazu stehe, dass die neuen Mehrheiten und Wertesysteme sich ihre Position demokratisch erkämpfen, gegen die Interessen und Positionen der alten Mehrheiten. Außerdem behalten auch alte Mehrheiten als neue Minderheiten Rechte.

Hallo Herr Michaelis!

Ihren Post kann ich nicht wirklich einordnen.
"Ich denke in einer Demokratie muss man schon dazu stehe, dass die neuen Mehrheiten und Wertesysteme sich ihre Position demokratisch erkämpfen, gegen die Interessen und Positionen der alten Mehrheiten. Außerdem behalten auch alte Mehrheiten als neue Minderheiten Rechte."

Wie meinen Sie das?
Mit Demokratie/Rechtsstaat kenne ich mich als Jurist gut aus, weiß auch, was eine legitimierte Mehrheit ist.
Meinen Sie etwa, dass mittelfristig die bereits länger hier Lebenden immerhin noch einen "Minderheitenschutz" gegenüber den Moralisten, Neubürgern genießen?

Bei WELTonline heute ein Bericht qua des Afghanischen Konsulats in BN.
Die "alte Mehrheit" im Kampf gegen die Schutzsuchenden: UNGLAUBLICH.
Ist das die potentielle neue Mehrheit?

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus218979098/Konsulat-im-Wohng…

Wo sind wir?
Was soll das?
Cui bono?

"Ich denke in einer Demokratie muss man schon dazu stehe, dass die neuen Mehrheiten und Wertesysteme sich ihre Position demokratisch erkämpfen, gegen die Interessen und Positionen der alten Mehrheiten. Außerdem behalten auch alte Mehrheiten als neue Minderheiten Rechte." Was aber machen wir, wenn die neuen Mehrheiten die Demokratie nur benutzen, um mit ihrer Mehrheit nicht nur die alten Mehrheiten, sondern die Demokratie selbst abzuschaffen? Wir reden ja hier von islamischen Mehrheiten und es gibt Äußerungen Erdogans über genau diesen Missbrauch der Demokratie als Strategie. Gegen sich wandelnde Mehrheiten innerhalb des demokratisch Möglichen hat niemand etwas - aber wir reden hier von Terror! Ich schätze ihre nach allen Seiten abwägenden Kommentare, aber ich fürchte, bei diesem Thema haben sie das Gefahrenpotential nicht erfasst. Die Worte Macrons skizzieren den einzig möglichen Umgang mit der islamistischen Gefahr. Ob aus seinen Worten dann Taten werden, ist eine andere Frage.

kann einen nur Angst machen. Intolerante, neue Mehrheiten, bestimmen den Alltag derer, die der Toleranz immer den Vortritt gelassen haben? Houllebeq hatte also recht? Man wird es irgendwann hinnehmen müssen, weil dann auch im Parlament die Intoleranten die Mehrheit stellen? Irgendjemand sagte einmal, dass "wir euch mit euren eigenen Waffen schlagen werden" – und mit der Geburtenrate.

Rolf Rattay | So., 1. November 2020 - 20:46

Das Schlimmste und das produzieren von Unmenschlichkeit, ist unter anderem die Rechtfertigung und Relativierung von Grausamen Dingen. Durch Dogmatismen zeigen viele ,,Linke,, ihr wahres Gesicht. Aber das kennen wir ja schon aus dem Sozialismus.