„Wokeness“ und Egalitarismus sollen zu den Grundlagen jeder unserer Formulierungen und Gedanken gemacht werden / dpa

Genderdebatte - Die Ideologen der radikal egalitären Gesellschaft

Wenn man sich den Ideologen einer gerechten Sprache entgegenstellen will, dann muss man nicht ihre linguistischen Mittel attackieren, sondern ihr politisches Ziel: die radikal egalitäre Gesellschaft. Denn es geht nicht um Sprachwissenschaft, sondern um Macht.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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Kaum ein Thema ist so geeignet, heftige Emotionen hervorzurufen, wie die leidige Debatte um die Gendersprache. Dabei handelt es sich nicht einmal um eine Debatte im eigentlichen Sinne, sondern eher um eine Okkupation der Alltagssprache durch Politaktivisten: Über die Universitäten, links orientierte Medien, über Parteien und Stiftungen wird die Gendersprache seit dem 90er-Jahren systematisch in den Alltag gedrückt. Zukünftige Soziologen und Historiker werden an diesem Beispiel studieren können, wie es einer ursprünglich marginalen Gruppe radikaler Aktivisten aus dem linksakademischem Milieu gelungen ist, ihren politischen Okkultismus der Mehrheitsgesellschaft zu oktroyieren.

Gutmütige Zeitgenossen versuchen dieser Sprachpolitik seit jeher sprachwissenschaftliche Argumente entgegenzustellen. Etwa den Einwand, das generische Maskulinum mache keine Aussage über das Geschlecht. Oder, dass Grammatik nicht mit Biologie verwechselt werden dürfe. Dass man zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem unterscheiden muss und dergleichen mehr.
In diesem Sinne fasste vor zwei Wochen der ehemalige Finanzminister von Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb, bei Cicero die wichtigsten Argumente gegen gegendertes Deutsch zusammen. Anlass war ein Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums, in dem erstmals ein generisches Femininum Verwendung finden sollte, also „Bürgerin“ statt „Bürger“, aber auch statt „BürgerIn“, „Bürger/in“ oder „Bürger*in“.

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Holger Jürges | Sa., 24. Oktober 2020 - 08:12

Sprache ist immer auch ein Vehikel für die Fantasie: Das meint, dass sich Begriffe einfügen in eine "gedachte Welt". - Gerade in der Kunst (Dichtkunst) öffnet die Sprache Wege zum Erfahren der Welt durch eine höher inspirierte Bedeutung als das Wort selbst ! - Insofern ist das Gendern auch Kunsttötend: Ein Baustein zur Verblödung der Kultur.

P.S. Lieber Herr Muhlack, ich habe für Sie (hinsichtlich Ihres speziellen Wunsches) ein Gedicht vefasst:

..........

All die Ehre ist nur Schein,
feierlich die großen Worte -
tropfen wie ergrauter Schleim
an medial geweihtem Orte.

Hinter rundgeschliff'nem Glas
trägt der rotgetrübte Blick
nicht mal knappes Mittelmaß,
in verdunkeltem Geschick.

Das pastorale Klirren
tönet wie geballter Hohn:
Soll die Menschen verwirren,
in tiefgefror'nem Ton...

Zuweilen erinnert mich der Ton in diesem Forum an stock-konservative muslimische Regime.
Tatsächlich zeigen "eher" weit rechts stehende Menschen und Mullahs bzw. deren Anhänger wenn es um die Förderung von Frauenrechten oder generell mehr Geschlechterfairness geht durchaus gleiche Tendenzen.
Ich schätze, würden Themen wie "Wahlrecht für Frauen" oder "Fahrerlaubnisse etc.", hier diskutiert, wären die Kommentare ähnlich.
Der mittlerweile dauerempörte alte, weisse Mann sieht seine Felle davon schwimmen und geht auf die Barrikaden, unterstützt von einigen in ihrem Denken folgsamen Frauen, die - warum auch immer - Gleichberechtigung als sozialistisches Teufelsding beurteilen.
Dabei kann kein vernünftiger Mensch an einer Gesellschaft, die gleiche Rechte, Pflichten und Chancen einfordert, etwas auszusetzen haben. Dass es auch besser geht, zeigen die skandinavischen Länder.
Gut, in gesellschaftspolitischen Fragen waren die Deutschen oft nicht die fortschrittlichsten Menschen.

helmut armbruster | Sa., 24. Oktober 2020 - 08:31

also eine Art Fachsprache für Spezialisten eines bestimmten und abgegrenzten Bereiches.
Wer glaubt, dass er Jägerlatein zum Besten geben muss, soll es ruhig tun.
Und wer glaubt, dass er sich der Gendersprache befleißigen muss, soll das ebenso tun. Er tut mir damit sogar einen Gefallen, denn er zeigt mir gleich beim ersten Satz wes Geistes Kind er ist.
Schließlich sagt unsere Art zu sprechen sehr viel über uns aus.

Thomas Hechinger | Sa., 24. Oktober 2020 - 08:56

Schade, Herr Grau. Nach einer überlangen Einleitung über die sprachwissenschaftliche Kritik an der Gendersprache, die es nach Ihren Worten ja gar nicht richten könne, kamen Sie endlich zum Thema Ihres Beitrags, daß es in Wahrheit um die Errichtung einer radikal egalitären Gesellschaft gehe. Und da war Ihr Artikel ... zu Ende.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 24. Oktober 2020 - 09:03

schreiben Sie lieber Herr Grau. Genau so sehe ich das auch. Ich mache diesen Unsinn nicht mit. Eigentlich sollte man diesen Genderunsinn mit Missachtung strafen, aber derzeit ist es so, dass eben die Machtmenschen mit links-grüner Ideologie über unsere Sprache unser Denken übernehmen und lenken wollen. Ein gutes hat es. Genderisten, die so schreiben und sprechen, werden nicht verstanden. Ergebnis: Man liest sie nicht und man hört ihnen auch nicht mehr zu. Insofern äußerst kontraproduktiv. Wenn die deutsche Sprache einem dienlich ist, dann dem, dass sie völlig ungeeignet ist, gegendert zu werden. Warum? Noch ist die Mehrheit der Menschen mit einem anderen Sprachgefühl und anderem Deutsch aufgewachsen. Wir müssen nur alles dafür tun, dass dieser Genderunsinn nicht in die Schulbücher und Schulklassen Einzug hält. Der eigentliche machtpolitische Anspruch, der dahinter steht, muss stringent offen gelegt werden. Genderismus ist Wahnsinn in anderer Form. Wir brauchen mehr Psychiatrien.

Nunja, lieber Herr Konrad, ich bin ganz bei Ihnen, jedoch las ich gestern, dass das Gendern bereits Einzug gehalten hat in den öffentlichen Raum, z.B. in die "heute Sendung": Will heißen, dass der Zug des dekadenten Enfernen vom eigentlichen Sinn sprachlichen Ausdrucks, bereits in vollem Gange ist. - Inwiefern die Gesellschaft dem machtlos gegenüber steht, wage ich nicht zu beurteilen: Fakt ist, dass es kaum zu vermeiden ist, dass eine neue Generation mit dem Blödsinn aufwachsen wird. - Wo sind die Granden der Literatur, des Feuilleton usw.?: ich fürchte, dass gerade aus diesen von rot-grün durchsetzten Kreisen heraus hinsichtlich der Gender-Verblödung Vorschub geleistet wird. Bisher ist jedenfalls weit und bereit niemand da, der dem Einhalt gebietet...

Christoph Kuhlmann | Sa., 24. Oktober 2020 - 09:24

Welche Sprache ist schon aus der Verwaltungssprache fürstlicher Staatskanzleien des Mittelalters entstanden und wurde von Sprachwissenschaftlern des 19. Jahrhunderts in das "Hochdeutsche" transformiert? Welche Sprache wurde im 20. Jahrhundert von einem Diktator in ihrer geschriebenen Version von Sütterlin auf Lateinische Buchstaben umgestellt? Der Unterschied ist nur, die Mittelalterliche Kanzleisprache und die Entwicklung des Hochdeutschen diente einfach der besseren Verständlichkeit. Die Umstellung auf lateinische Buchstaben hatte schleichend längst begonnen und diente der besseren internationalen Integration. Die Gendersprache macht die Sprache jedoch kompliziert, umständlich und mindert die Verständlichkeit. Nach zwei oder drei Rechtschreibreformen durch Germanisten bin ich persönlich auch von deren nationalistischer Engstirnigkeit bedient. So haben es Österreich, die Schweiz und Deutschland bisher nicht geschafft gemeinsame Regeln zur Rechtschreibung derselben Sprache zu schaffen.

wolfgang dubbel | Sa., 24. Oktober 2020 - 09:42

dürfte es doch diese sprach-probleme nicht geben, ausser bei tennis- oder schauspieler. Da muss sich der us-supreme-court mit toiletten beschäftigen.

Simone Buechl | Sa., 24. Oktober 2020 - 22:15

Antwort auf von wolfgang dubbel

Sollte man meinen, aber in der englischen Sprache bedeutet "man" viel mehr als "Mann".
Es gibt zum Beispiel "horsemanship" oder "mankind".
"Teacher" ist auch ohne einen bestimmten Artikel zu haben irgendwie männlich, da die Lehrerin "teacheress" genannt wird.

Urban Will | Sa., 24. Oktober 2020 - 09:54

Jeder Totalitarismus beginnt mit einer Irrlehre, die Gewalt folgt dann, wenn man mächtig genug ist, sie ohne großen Widerstand befürchten zu müssen, ausüben zu können.

Momentan beschränken sich die links – grünen kulturellen und – sehr bedenkenswert – auch politischen Machthaber darauf, nicht folgsame oder als solche erklärte auszuschließen oder gar existenziell zu vernichten.

Das schlimmste aber ist die Tatsache, dass das bürgerliche Lage, eigentlich der logische Gegner dieses Irrsinns – denn aus dem Bürgertum kam das vernünftige Denken – sich weitestgehend unterwirft, all dem schweigend zuschaut und meist sogar mit macht.

Die links – grüne Welle schwappt weiter, sie wird größer, sie holen sich die Sprache, sie holen sich die Kultur, bzw. zerstören oder ändern diese durch vehemente Befürwortung massenhaften Zuzugs aus anderen Kulturkreisen.
Diese Entwicklung ist wohl kaum mehr aufzuhalten, der Irrsinn schon zu tief verankert.

gerhard hellriegel | Sa., 24. Oktober 2020 - 10:15

Das biologische geschlecht von "sonne" oder "mond" ist mir derzeit nicht zugänglich. Es geht lediglich um bezeichnungen von elementen, die ein biologisches geschlecht haben. Jeder von uns kann bei sich selbst erleben, dass "ärzte" eben männliche assoziationen weckt. Die benachteiligung ist real. - Eine klassifizierung kann nicht jedem individuum gerecht werden. Und soll es auch gar nicht. Das ist also kein gegenargument, sondern stellt selbst eine totalitäre forderung an die sprache dar. - Wer von der "Okkupation der Alltagssprache durch Politaktivisten" spricht, erzeugt eine verschwörungstheorie. Wie kommt eigentlich sprachwandel zustande? Nur dadurch, dass leute etwas anders machen. Und genau das machen sie. Warum denn nicht? Auch, dass es aus "ideologischen" gründen geschieht, ist nicht neu: denken Sie an den "bürgersteig", der deutschtümelnd "trottoir" ablösen sollte. - Bleibt also nur: folgt die allgemeinheit dem oder nicht? Unter anderem eine frage des selbstbewusstseins.

Bernhard Huber | So., 25. Oktober 2020 - 17:42

Antwort auf von gerhard hellriegel

„Die Ärzte” wecken in mir genauso wenig „männliche Assoziationen” (was soll das eigentlich sein?) wie „die Ärzteschaft” weibliche weckt. Als wären Leichname Männer und Leichen Frauen.

Wolfgang Tröbner | Sa., 24. Oktober 2020 - 10:23

Ob Gendersprache oder Paritätsgesetz, die links-rot-grünen Polit-Ideologen versuchen auf allen Ebenen, die Gesellschaft zu kapern und zur Erreichung ihrer Machtziele umzuformen. Ja, und schließlich ist dann irgendwann auch die bürgerliche Demokratie als solche dran. Denn, machen wir uns nichts vor, mit Demokratie nach unserem Verständnis haben sie es nicht so (man blicke zurück auf die Deutsche DEMOKRATISCHE Republik und weiß, was sie unter Demokratie verstehen. Nichts weiter als ihre Diktatur). Bei den Medien hat das ja schon wunderbar geklappt. Insbesondere die öffentlich-rechtlichen Medien sind fast vollständig in die Hände dieser Ideologen geraten und sind nur mehr Marionetten geworden, die ohne Rücksicht auf Verluste tatsächliche oder vermeintliche Gegner außer Gefecht setzen. Leider haben Sie, Herr Grau, recht. Mit Sachargumenten ist dem nicht mehr beizukommen. Hier muss man schon schärfere Waffen auspacken, um sich dem zu widersetzen.

Rainer Mrochen | Sa., 24. Oktober 2020 - 10:47

das jeder frei entscheiden kann wie er schreiben und ggf. sprechen will. Damit steht unsere kulturelle Tradition nicht zwangsläufig auf dem Spiel. Die Schwierigkeiten werden sich in der Praxis zeigen. Möglicherweise entstehen sogar parallel sprachliche Welten. Entschieden wird an der Wahlurne. Nur leider, fürchte ich, ist der Zug für eine Richtungsänderung bereits abgefahren. Es lässt sich allerdings auch auf Denglish trefflich formulieren . Damit lässt sich gendern prima umschiffen und mit einem Dialekt sowie so. Sprache und Schriftweise werden sich gewissermaßen evolutorisch anpassen. Jedoch nicht per Verordnung. Gerade Corona zeigt doch die Schwierigkeit zwischen Theorie und Praxis.

Markus Michaelis | Sa., 24. Oktober 2020 - 11:09

Ich sehe es wie Herr Grau - es geht um Macht. Auslöser des Machtkampfes ist sicher auxh zum Teil, dass neue Teile der Gesellschaft an die Macht drängen, die bisher weniger Macht haben. Nur: wird dadurch die Gesellschaft egalitärer? Linke habe in weiten Teilen der Gesellschaft (Unis, Medien, Kultur, staatlich geförderte Medien, NGOs etc.) schon länger die Mehrheit.

Im Ergebnis geht es hier eher darum, dass eine aktuell schon vorhandene Elite ihre Macht unangreifbar machen möchte. Eine Elite von Medienleuten, Uniprofessoren, Studenten (gerne von Eliteunis), staatlich privilegierten Vereinigungen, im Verbund mit progressiven Wirtschaftsteilen (die großen Konzerne, Sillicon Valley) will hier eher die eigene Position sicherstellen.

Welche Person auf einem einflussreichen Posten würde sich gegen all die linken Ansprüche stellen - doch nur eine Minderheit. Hier kämpft doch eher eine Elite gegen den Mittel- und Unterbau der Gesellschaft.

Günter Johannsen | Sa., 24. Oktober 2020 - 11:53

"Denn es geht nicht um Sprachwissenschaft, sondern um Macht." Danke: Genau so ist das Herr Grau! Sprache wird als Vehikel benutzt: Jede Diktatur entwickelte seine eigene Sprache: „LTI - Sprache des dritten Reiches“ von - Viktor Klemperer … oder auch die DDR („Sprache der Aktuellen Kamera“ (DDR-Nachrichtensendungen) von Stefan Heim. Heute ist es die „Politische Korrektheit“, mit der man unser Denken und Reden wieder in ein enges Korsett zwängen will. So erziehen uns die neuen-alten Volkspädagogen schon wieder das selbständige Denken ab und pressen uns in ihren kleinlich-engstirnigen Denk-Horizont. Dazu gründete man spezielle Stiftungen, die sich für die "Sprachhygiene" - nun in Gesamtdeutschland - zuständig fühlen. Es riecht schon wieder nach "Betreutem Denken".
Nach vierzig Jahre DDR-Erfahrung mit dem MfS bin ich sensibilisiert!

hermann klein | Sa., 24. Oktober 2020 - 11:59

Fakt ist wir haben alleine durch Corona (Massenarbeitslosigkeit) die größte Krise seit 1945. Ergänzend dazu kommt: Eurorettung, Energiewende, Masseneinwanderung, Klimahysterie, von den nicht gedeckten Pensionslasten in Höhe von 1,8 Billionen ganz zu schweigen. Demgegenüber ist z, B. „Atomausstieg“, „Kohleausstieg“ und „Benzin- und Dieselausstieg“ ein probates Mittel, um eine Industriegesellschaft wieder auf den Stand des Mittelalters zurückzuführen – mit allen gesellschaftlichen Konsequenzen.
Deutschland wird in wenigen Jahren nicht mehr wiederzuerkennen sein. Das ganze Land wird zusehends ärmer.
Stattdessen marschieren nach wie vor die Moden des GRÜNEN-ZEITGEISTES u.a. „Gender-Mainstreaming“ immer noch bei und ein.

Maik Harms | Sa., 24. Oktober 2020 - 12:18

Selbst wenn es so wäre, dass mit Gendersprache und Ähnlichem die Ideologie des freiheitsgefährdenden Egalitarismus verfolgt würde, ist doch der Witz, dass gerade die damit erzielte Atomisierung der Gesellschaft in Identitätsgruppen die Gleichheit aller wieder aufheben und zu neuen Machthietarchien führen würde. Das linke Programm der überzogenen Gleichstellung führte sich damit selbst ad adsurdum, und profitieren würden diejenigen Grupoen mit besonders "harter", dominanzorientierter Identität.

Christa Wallau | Sa., 24. Oktober 2020 - 13:48

Die Ideologen der totalen Egalität sind die Verursacher fast aller sog." Reform- bzw. Verbesserungsprozesse" der letzten Jahrzehnte!

Der fanatische Glaube, dem die Linken anhängen, daß nämlich völlige Gleichheit aller Menschen
das höchste Ziel allen Strebens sein müsse, steht auch hinter der Gender-Bewegung - so wie z.B. hinter vielen Schul"reformen". GLEICHMACHEREI ist das Hauptziel der Linken, wie es sich in allen kommunistischen Staaten gezeigt hat. Dabei ist die Unmöglichkeit, Gleichheit ohne schlimmste Willkür zu schaffen, nirgends besser bewiesen worden als in diesen Staaten!

Die Konservativen - momentan mit sehr schlechten Karten unterwegs - haben ein gegenteiliges Menschenbild: Als Realisten sehen sie die natürliche Ungleichheit aller Menschen u. betrachten sie nicht als Unglück, sondern als Chance für die gesamte Gesellschaft. Außer der Gleichheit vor dem Gesetz - schwierig genug zu verwirklichen ! - ist jeder Versuch, Menschen zu egalisieren unsinnig u. schädlich.

Orwell: "Alle Menschen sind gleich, nur einige Menschen sind gleicher!"
Das Volkseigentum in der - Gott sei Dank - untergegangenen DDR gehörte nicht dem Volk, sondern einer Clique oberster Moral-Elite-Kommunisten, die sich "ihr Eigentum" nach der Wende 1989 vorwiegend für gewisse Vereine & Stiftungen zur Seite (Schweiz) schafften. Der sogenannte Kommunismus war und ist nichts anderes als ungebremster Staats-Kapitalismus, bei dem sich eine Horde linksradikaler Bonzen auf Kosten des Volkes bereichern!

Liebe Frau Wallau,

ich bin begeistert!
Wie schaffen Sie es nur immer wieder das "Problem"so zielsicher zu erkennen, zu benennen, verständlich darzustellen.
Ich lese den Artikel nur, wenn ich Ihren Namen bei den Kommentaren finde.
Neuersings auch den von Herrn Jürges - ein Poet.

Ingo Kampf | Sa., 24. Oktober 2020 - 13:51

Wenn ich schon FU Berlin lese, schalte ich meistens ab. Da es ein Kommentar von Herrn Grau ist, bin ich auf Sendung geblieben. Wir leben in einer Gesellschaft des Überdrusses. Anders sind solche Diskussionen nicht zu erklären! Lehrstühle für Genderwissenschaften gibt es zu Hauf. Aber gegen Cyberkriminalität sind wir machtlos! Das ist die klassische Fehlallokation der Mittel.

Heidemarie Heim | Sa., 24. Oktober 2020 - 15:32

Also das politisch noch Korrektere, gepaart mit einer absoluten Gleichschaltung zur neudeutschen Sprachförderung? Mit freundlicher Unterstützung der an alle Bürger auszuhändigenden moralisch einwandfrei überarbeiteten Neuauflage aus dem Duden-Verlag. Wenn dann noch in der eher früher als später vorgeschrieben einheitlichen Tonmodulation gesprochen wird, klingen wir alle so melodisch wie programmierte android-gynoid-diverse Sprachroboter. Inklusive vorgeschaltetem Sprachfilter, Autokorrektur und allem was das Genderherz erfreut;). Persönlich bräuchte ich bitte noch das Dolmetscher-Tool für Pfälzisch-Deutsch! Wahrlich, lieber Herr Dr. Grau, eine Herausforderung sowie Glanzleistung deutsch-egalitär-lingual-neoimperialen Ingenieurwesens! Grüße aus der Anstalt!;-)

Bernd Muhlack | Sa., 24. Oktober 2020 - 16:35

Bei der Lektüre des Artikels ein spontaner Einfall.
Auf dem Schreibtisch liegt eine Tapillenpackung; darauf eine Bezeichnung auf Braille.

Wie ist das eigentlich mit dem mMn sinnfreien Gendergedöns und der Blindenschrift oder der Gebärdensprache?

Dürfen Blinde, also "Anderssehende" sowie Taube, also "Andershörende", welche der LGBTQXY-Fraktion angehören auch an dieser fortschrittlichen, von einer überwältigenden Mehrheit herbei gesehnten Sprachzerstörung teilhaben?

Was sagt eigentlich der Hebamme_rn***-Verband dazu?

Schönes Wochenende - und bleiben Sie zu Hause!

My home is my castle

... und der Kollege Balcerowiak empfiehlt heute Wiener Schnitzel - prima, ist machbar.

Wolfgang Jäger | Sa., 24. Oktober 2020 - 17:56

Herr Grau, Sie formulieren hier in klarer Wiese einwandfrei das, worum es den Egalisierern in Wirklichkeit geht: sie führen uns auf eine pseudowissenschaftliche Fährte in der Hoffnung, man durchschaut das nicht. Pseudowissenschaft als Überbau für Egalitätideologie. Wir hatten in den 70-er Jahren schon mal eine solche abstruse Linguistik-Phase in der Germanistik. Interessiert sich heute noch jemand dafür? Die Damen und Herren sind entzaubert worden. Genauso muss es heute laufen. Man muss sie entzaubern, indem man ihnen auf den Kopf zusagt, was sie bezwecken. Und man muss ihnen klarmachen, dass man nicht gewillt ist, sich von diesen intellektuellen Linksbolzen über die Sprache das Denken ideologisch instrumentalisieren zu lassen. Alle Genderlehrstühle sind in Wirklichkeit Offensivposten für die Verbreitung linker Ideologie. Denn wer die Sprache dominiert, dominiert die Köpfe und das Denken. Vielen Dank für die klare Ansage!

Maria Fischer | Sa., 24. Oktober 2020 - 20:10

Ich als Frau mit Schuhgröße 42, gehöre zu einer Minderheit in Deutschland die seit Jahrzehnten benachteiligt und diskriminiert wird.
Schwere traumatische Erfahrungen begleiten mich seit frühstem Jugendalter sobald ich ein Schuhgeschäft sehe.
Nur ca. 15% der Schuhe, die andere Frauen bis Größe 41 problemlos erhalten können, werden mir zur Auswahl gestellt.
Obwohl die meisten Männer kleiner sind als ich (1,80), sind sämtliche Herren Schuhe bis Schuhgröße 45 leicht erhältlich.
Männer und Frauen sind in Deutschland gleichgestellt!!! Was ist das? Ein Witz?
Weiterhin bin ich für ein Ungerechtigkeitsministerium mit (FU) Dr.Giffey und Frau Widmann-Mauz Im Vorstand. Ich mag sie! Das Gute-Schuhgrößen-Gesetz.
Es geht nicht, dass es in dieser Republik eine Bevorzugung von Minderheiten gibt.
Und sollten Robert und Annalena „es schaffen“ (wo ist "divers" im Vorstand der Grünen?) egal, sollten sie es schaffen, dass es demnächst Schuhe bis Schuhgröße 42 gibt, dann, ja dann, bei Gott.......

Simone Buechl | Sa., 24. Oktober 2020 - 22:22

Mich stört alleine die Tatsache, dass ein HERR Stefanowitsch sich berufen fühlt, für mich, als Frau, das Wort ergreifen zu müssen.
Ich kann für mich selbst sprechen und bin nicht weniger emanzipiert, weil ich den Gender-Sprachwahnsinn nicht mittragen.
Ich lese viel und gerne.
Die deutsche Sprache kann geschrieben so wunderschön sein.
Ich möchte sie in ihrer Schönheit erhalten sehen!
Deshalb würde ich mich an dieser Stelle bei Herrn Jürges für seine schönen Zeilen bedanken.

gabriele bondzio | So., 25. Oktober 2020 - 06:59

Was die Sprache verwirrt und verrückt
und auf irgendeine Weise den klaren und
lauteren Fluß trübt, das hat auch den Einfluß der
Verwirrung und Trübung des ganzen Volkes.
Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860)
Dieses Zitat drückt meinen Standpunkt, völlig und klar aus. Gender-Liebhaber sprechen ja von Diskriminierung der geschlechtlichen Vielfalt. Ich bezeichne den Gender- Unsinn als Vergewaltigung der deutschen Sprache.

Wolfgang Jäger | So., 25. Oktober 2020 - 20:53

Herr Grau, Sie formulieren hier in klarer Wiese einwandfrei das, worum es den Egalisierern in Wirklichkeit geht: sie führen uns auf eine pseudowissenschaftliche Fährte in der Hoffnung, man durchschaut das nicht. Pseudowissenschaft als Überbau für Egalitätideologie. Wir hatten in den 70-er Jahren schon mal eine solche abstruse Linguistik-Phase in der Germanistik. Interessiert sich heute noch jemand dafür? Die Damen und Herren sind entzaubert worden. Genauso muss es heute laufen. Man muss sie entzaubern, indem man ihnen auf den Kopf zusagt, was sie bezwecken. Und man muss ihnen klarmachen, dass man nicht gewillt ist, sich von diesen intellektuellen Linksbolzen über die Sprache das Denken ideologisch instrumentalisieren zu lassen. Genderlehrstühle sind in Wirklichkeit Offensivposten für die Verbreitung linker Ideologie. Denn wer die Sprache dominiert, dominiert die Köpfe und das Denken. Vielen Dank für die klare Ansage!