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Durch die Fenster: Polizisten räumten am Freitag die „Liebig 34“ / dpa

Räumung der Liebig34 - „Angekündigt war großes Kino. Und wat is? Nüscht“

In Friedrichshain-Kreuzberg hat die Polizei eines der letzten besetzten Häuser in Berlin geräumt. Der angekündigte Widerstand der linksextremen Szene blieb aus. Doch aufatmen können die Anwohner deshalb nicht.   

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

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Es ist 7:32 Uhr, als das Geräusch einer Motorsäge verkündet, dass das Recht in der Liebigstraße im Berliner Stadtteil Friedrichshain wiederhergestellt ist. „Die Tür ist auf“, ruft ein Mann, der in der Menge vor dem Haus mit der Nummer 34 steht.

Eine halbe Stunde später verlässt der erste Bewohner das Haus über eine Gangway, die Polizisten zu einem zuvor aufgesägten Fenster in der ersten Etage gebaut haben. Es ist ein Mann, der schwarz vermummt ist. Die Gangway ist seine Showtreppe. Er winkt der Menge zu. Die pfeift, klatscht, johlt und trommelt. Sie feiert ihn, als wäre er ein Popstar.

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Helmut Bachmann | Fr., 9. Oktober 2020 - 16:29

die Konsequenz der Verharmlosung des Linksterrorismus durch Linksextreme und deren Hilfstruppen. Trotz Ablehnung der Grundregeln der Demokratie wird dieser Terror von RRG beklatscht und beschützt und die meisten Medien machen mit.

Tomas Poth | Fr., 9. Oktober 2020 - 17:21

Spricht man so wenn unsere Polizei ihre Knochen für den linken Terror hinhalten soll?
Hatten Sie gegenüber eine Fensterplatz reserviert?

Heidemarie Heim | Fr., 9. Oktober 2020 - 17:40

Bestimmt hat es an der viel zu frühen, ein wenig Aktivistenunfreundlichen Uhrzeit gelegen liebe Frau Hildebrandt! Der breitbeinige Gary Cooper-Auftritt des schwarz gewandeten Hahn im Korb Nr. 34 hätte High Noon eine viel größere Wirkung erzielen können.
1500 Spielverderber verhinderten dies ;(. Und das ebenfalls noch müde Publikum konnte wohl auch nicht so aktiviert werden wie man es z.B. von den Rocky Horror Picture-Shows Seufz! meiner Jugend kennt;). Aber Spaß beiseite liebe Frau Hildebrandt! Was Sie da von Stahlkugeln im Kinderzimmer, Drohgraffitis und sonstigem gemeingefährlichen Nachbarschaftsterror und der m.E. "schwersten unterlassenen Hilfeleistung" durch die Verantwortlichen schreiben, kann doch nicht wahr sein! Wieso sind diese Versager*innen noch in Amt und Würden frage ich mal ganz dumm? Das grenzt ja an Beihilfe! Wobei, mit Grenzen (setzen) einhalten, Abgrenzungen usw. haben wir ja heutzutage so unsere Schwierigkeiten. Schönes Wochenende allen Anwesenden! MfG

Wolfgang Jäger | Fr., 9. Oktober 2020 - 18:02

Die Räumung des Hauses ist letztlich (längst überfällige) Symbolpolitik. In Wirklichkeit haben wir in unserem Land eine latent schwelende, weitverbreitete Sympathie mit linksextremen Aktivisten, deren Ziel die Installation eines anarchischen Systems ist. Man macht diese Leute immer wieder hoffähig, lässt sie gewähren, verharmlost, beschönigt. In Hamburg, Leipzig und Berlin. Um diesen radikalen Monokulturen wirksam zu begegnen, bedürfte es einer Politik, die ernsthaft und entschlossen ist, diesen über Jahre gewachsenen Krebsgeschwüren den Boden zu entziehen. Aber eben genau in diesen Städten gibt es eine Mehrheit von Bürgern, die bei Wahlen denen die Stimme geben, die diese radikalen Monokulturen bestens füttern. Wie bestellt, so geliefert. Man wird sich in Connewitz und im Schanzenviertel solidarisch zeigen. Mit den bekannten Aktionen. Ende nicht in Sicht.

Bernd Muhlack | Fr., 9. Oktober 2020 - 18:07

schrieb diese X in der taz.

OK, heute war die Polizei beim Müll!
Zufrieden Frau X?

Etwa 1.500 Sicherheitskräfte, bundesweit rekrutiert.
Warum?
Um geltendes Recht durchzusetzen!

Ja wie, kein großes Kino, nüscht?
Wirklich schade, dass keine Polizisten niedergetreten, mit Pflastersteinen bombardiert oder mit Eisenstangen traktiert wurden.
Ja wie, es liegt keiner auf Intensiv?
Dumm gelaufen, gell?

Das ist wie bei diesen verbotenen perversen Käfig-Box-Veranstaltungen; ohne Tote fehlt der letzte Kick, trotz Alk und Koks.
(Vergleiche den Tatort Dortmund: Tod und Spiele)

Das ist mMn ein guter Tag für Berlin, die Antifa und die queer-connection werden das anders sehen.
Es steht ihnen frei, ein anderes Gebäude anzumieten, nicht wiederholend zu besetzen; im Namen der Systemveränderer und Weltretter.
"Geld hat man zu haben" steht sinngemäß im BGB.

Ob man als Einsatzkraft vor einem solchen Tag eine ruhige Nacht hat?
Erinnert mich an D-DAY, die Landungsboote:
"Ich will hier nicht raus, NEIN!"

Ich liebe ja Ihre geistreichen und ironischen, beinahe literaturreifen Kommentare.
Aber D-Day? Die Polizei kam nicht, witzig, mit einer Armada von Landungsbooten über den Atlantik, bzw. die Spree, und es empfing sie auch keine Wehrmacht in ihren Bunkern, nur ein paar Lesben (keine Wertung).
Mich erinnert das Schauspiel eher an Ton-Steine-Scherben, "Das Ist Unser Haus!", wenn auch nicht ganz BGB-konform.
Es hätten wahrscheinlich die drei Polizisten von der Tankstelle, äh, dem Reichstag und ein Handwerker gereicht.

Ganz schlechtes Kino.

gabriele bondzio | Fr., 9. Oktober 2020 - 18:19

Viele feiern ihre Niederlage - als Gäste der Sieger. (Stanislav Jerzy Lec)
Und wenn noch genügend Publikum dabeisteht muss man so tun, als hätte man kein Problem damit. Das mit dem bewaffneten Widerstand werden sich die Jungs und Mädels noch mal überlegt haben. Was auch zeigt, das die Intelligenz noch nicht ganz abhanden gekommen ist. Es wäre für beide Seiten nicht gut gewesen, wenn es Verletzte gegeben hätte.
Und wenn „die netten Damen“ auf einem Schutzprojekt bestehen, dann benimmt man sich wie ein Mensch und tyrannisiert nicht die ganze Umgebung. Dann hätte es sicher geklappt. Abgesehen davon, dass Links-Grün in einer klammen Verfassung ist.

Günter Johannsen | Fr., 9. Oktober 2020 - 19:11

„Mit einer gewissen Nervigkeit muss man in Berlin zwar rechnen. Aber Gewalt sollte nicht dazugehören.“ So sehe ich das auch und ich bleibe dabei: Wenn der rot-rote Senat in Berlin den linksradikalen Terror herunterspielt und nur nach rechts zeigt, sollten sich die Bundesländer darauf einigen, den Berliner Kommunismus nicht mehr über die Umlage mit zu finanzieren! Wer sich Kommunismus leisten will, soll ihn auch selber bezahlen. So einfach ist das!

streiche man die Umlagen für die Länder wie Sachsen?

Ein selten schwacher Vorschlag, Herr Johannsen.

Aber gut, für Sie wird Berlin ja von der SED regiert.

Ellen Wolff | Fr., 9. Oktober 2020 - 19:50

Und wir leben in einem Rechtsstaat. Oder wie war das noch mal? Wieso konnte die Bezirksverordnetenversammlung die Räumung im Juni verhindern? Wieso konnte die Bezirksbürgermeisterin sich einfach über geltendes Recht hinwegsetzen? Haben die Anwohner eigentlich keine Rechte? Ich bin sprachlos, man stelle sich das gleiche mal vor, mit Hausbesetzern aus der Reichsbürgerszene Die haben doch ähnliche Anliegen, die lehnen den Staat auch ab. Es ist mir schleierhaft, dass diese ganze grüne und linke Mischpoke auf Bezirksebene damit durchkommt. Die fischen dermaßen am linksextremen Rand, ich bin sehr verwundert, dass die das so nötig haben. Eines Tages bekommen die die Büchse auch nicht mehr zu.

... ist schon seit Jahren so offen durch rrg Demagogie, daß die nicht - wie Sie schreiben - "eines Tages" nicht mehr zugeht... die geht schon seit Jahren nicht mehr zu. Grausam, wie skandalös linke Gewalttäter und Verfassungsfeinde nicht nur toleriert, sondern sogar protegiert wurden UND werden von weiten Teilen des politischen Spektrums!

Christoph Kuhlmann | Sa., 10. Oktober 2020 - 11:21

die den Verwertungsinteressen entgegenstehen. Warum werden Mieten nach Marktpreisen festgesetzt? Gerade in Großstädten gibt es immer wieder Spekulationsblasen, die diese explodieren lassen. Da mischen sich dann Geldwäsche mit Fluchtgeldern aus Ländern, in denen der soziale Frieden oder die Wettbewerbsfähigkeit durch Misswirtschaft längst verloren gegangen sind. Meist werden dort die verantwortlichen Politiker von einem großen Teil der Bevölkerung als Verbrecher bezeichnet. Der Staat wäre glaubwürdiger wenn Deutschland nicht das El Dorado für Wirtschaftskriminalität wäre. Aber da ignoriert die Regierung lieber Jahrzehnte cum ex und cum cum Geschäfte und lädt dann den Bankenverband dazu ein, dass entsprechende Gesetz zu schreiben. Sowas kommt von sowas von kann ich da nur sagen.

Hilde Mayer | Sa., 10. Oktober 2020 - 13:57

Queer-feministisches Frauenprojekt, wer sehen will wie dort gehaust wird, kann sich selber ein Bild machen. Welt.de war vor Ort und hat ca. 20 Minuten gefilmt. Wer so lebt bietet keinen Schutz für Frauen oder andere, sondern hat den Kompass in seinem Leben längst verloren.
https://www.pscp.tv/w/1OyJAgEQwRyKb