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Konrad Adam und Alexander Gauland auf einer AfD-Pressekonferenz 2015 / dpa

Gründungsmitglied Konrad Adam - Warum ich aus der AfD austrete

In der AfD tobt ein Machtkampf, der zur Spaltung der Partei führen könnte. Der letzte der drei Gründungsvorsitzenden, Konrad Adam, hat inzwischen seinen Austritt angekündigt. Hier erklärt er exklusiv, warum – und was Alexander Gauland damit zu tun hat.

Autoreninfo

Konrad Adam ist Mitbegründer der AfD. Ende September 2020 erklärte er seinen Austritt aus der Partei. Bis 2000 war er Mitglied der Feuilleton-Redaktion der FAZ, danach bis 2007 politischer Chefkorrespondent der Welt.

So erreichen Sie Konrad Adam:

„Eines verspreche ich Ihnen: Wenn Sie endlich mal abgenippelt sind, dann komme ich an Ihr Grab und werde es bepissen. Und alle meine Genossen kommen mit. Sie werden in der tiefsten Hölle brutzeln, an den Füssen aufgehängt, mit glühenden Zangen gequält und jeden Nagel einzeln ausgerissen, die Zunge abgeschnitten . . . und alle Ihre Feinde stehen herum und klatschen freudig Beifall!“
Anonymer Brief, den Konrad Adam nach seiner Wahl zum Kreisvorsitzendenden erhielt.

Wie oft bin ich gefragt worden, was mich getrieben habe, zusammen mit ein paar anderen den wenig aussichtsreichen Versuch zu unternehmen, im festgefügten deutschen Parteienstaat eine neue Partei zu gründen. Noch öfter werde ich gefragt, warum ich denn mit meinem Abschied so lang gewartet habe, nachdem das Abgleiten und Versinken der AfD im Brackwasser der Reaktion nicht mehr zu übersehen war.

Die Antwort klingt in beiden Fällen ziemlich gleich: Weil es zu den Freuden des Lebens gehört, etwas für eine Gemeinschaft zu tun, die größer ist als man selbst. Oder, um eine ehrwürdige Quelle zu zitieren: Weil ich mit John Adams, dem zweiten Präsidenten der USA, der Ansicht bin, dass einer der Hauptzwecke des Staates darin besteht, die Leidenschaft, sich auszuzeichnen, in geregelte Bahnen zu lenken.

Loslassen, wenn alle Ermahnungen nicht mehr fruchten

Ich wollte etwas für das Land und seine Leute tun, und dieser Wunsch erlischt nicht schon dadurch, dass der Versuch anders ausgeht als erhofft oder geplant. Eltern bleiben für ihren Nachwuchs verantwortlich, und zwar auch dann – und dann vielleicht sogar erst recht – , wenn er erkennbar auf die falsche Bahn gerät. Erst wenn alle Ermahnungen und Eingriffe nicht mehr fruchten und selbst Strafen ohne Wirkung bleiben, darf oder muss man loslassen. Deshalb so spät.

Bernd Lucke, der erste und talentierte Vorsitzende der beiden ersten Jahre, ist nie müde geworden, uns, seine parteipolitisch weitgehend unerfahrenen Vorstandskollegen, vor zwei Gefahren zu warnen: vorm Abdriften ins rechte Aus und in finanzielle Unregelmäßigkeiten. Beides würde unseren Gegnern ideale Angriffsmöglichkeiten zuspielen, beides müsse unbedingt vermieden werden.

Diese Mahnungen sind schon zu Luckes Amtszeit von diesem oder jenem in den Wind geschlagen worden – aus Leichtfertigkeit, Ehrgeiz oder purer Dummheit; denn was gibt es Dümmeres als die Bereitschaft, sich freiwillig in eine Ecke zu begeben, in die der Gegner einen drängen will?

Gauland hat der Zerstörung vorgearbeitet

Jörg Meuthen, Alice Weidel und manche andere haben sich bei der Finanzierung ihres Wahlkampfs Blößen gegeben, die schwer zu überdecken sind, und Gauland, „Onkel Gauland“, wie er sich auf den Kaffeepötten des AfD-Fan-Shops titulieren lässt, Gauland hat sich aus Gründen, die wohl für immer sein Geheimnis bleiben werden, zum Schutzengel von dunklen Ehrenmännern wie Höcke oder Kalbitz aufgeschwungen. So hat er selbst die Flanken aufgerissen und der Zerstörung dessen vorgearbeitet, was er mit falschem Stolz sein Lebenswerk zu nennen pflegt.

Wer seinem merkwürdigen, schwer durchschaubaren Charakter auf die Spur kommen will, sollte sich daran erinnern, dass Gauland ein Grenzgänger ist. In Chemnitz geboren, wechselte er als junger Mann kurz vor dem Mauerbau in den Westen. Dort studierte er die Rechtwissenschaften und fand Beschäftigung im Presseamt der Bundesregierung, damals noch in Bonn. Als Oberbürgermeister Walter Wallmanns rechte Hand kam er nach Frankfurt, wo er eine auf Ausgleich bedachte Politik betrieb, die zumal auf kulturellem Gebiet bleibende Spuren hinterlassen hat.

Ein Mann ohne Standpunkt

Zusammen mit Wallmann, dem ersten Umweltminister der Republik, wechselte er dann nach Bonn, um wenig später, nach dem Wahlsieg der hessischen CDU, als Staatssekretär nach Wiesbaden zurückzukehren. In diese Zeit fällt sein zähes und unerbittliches, bis heute rätselhaftes Vorgehen gegen einen Ministerialbeamten, von dessen traurigem Schicksal Martin Walser in seinem Roman „Finks Krieg“ berichtet hat.

Indem er Gauland, neben Fink selbst die Hauptfigur des Romans, unter dem Kleist entlehnten Namen „Tronkenburg“ niemals selbst auftreten, sondern stets im Hintergrund agieren und die Fäden ziehen lässt, trifft Walser einen Charakterzug Gaulands. Sein Verhalten bot manche Angriffsfläche und hätte zum Verlust seiner Pensionsansprüche führen können, wenn das Verfahren von der nachfolgenden SPD-Regierung nicht eingestellt worden wäre. Leider habe ich den Roman zu spät gelesen, er hätte mich vor mancher Fehleinschätzung bewahren können.

Heute neige ich dazu, Gauland für einen Mann ohne Standpunkt, ohne Kompass, letztlich auch ohne Überzeugung zu halten – für einen Parteipolitiker von altem Schrot und Korn. Die Macht, ein Aphrodisiakum, das süchtig macht, hat es ihm angetan, er will sie auch im Alter nicht mehr missen. Andere nennt er gern prinzipienlos, erträgt, bemäntelt und verteidigt in der von ihm geführten Fraktion aber die tollsten Widersprüche.

Hohle Phrasen und üble Dissonanzen

Auch anderswo führen die Lobbyisten das große Wort, doch nirgends sonst so ungeniert wie in der AfD. Das unter Zeitdruck, in gerade einmal zwei Tagen zusammengeflickte Parteiprogramm strotzt nur so von hohlen Phrasen und üblen Dissonanzen, manche Kapitel lesen sich, als wären sie aus den Werbeprospekten der Energiewirtschaft, des Bauernverbandes oder der Autoindustrie abgeschrieben.

Selbst zur Einwanderungsfrage, dem Leib- und Magenthema der Partei, verlief die Diskussion so chaotisch, dass am Morgen des zweiten Tages widerrufen werden musste, was am Abend zuvor beschlossen worden war. Die AfD dürfte die einzige Partei sein, die es fertiggebracht hat, eine der dümmsten Parolen, den Ruf nach freier Fahrt für freie Bürger, in den Rang einer politischen Forderung  zu erheben. Gewiss, Programme spielen keine große Rolle; in einer Partei, in der sich auch schlichte Gemüter als Basisdemokraten aufspielen und Rederecht beanspruchen können, aber doch.

Jeder gegen jeden

Wahrscheinlich könnte eine starke, auch intellektuell starke Parteiführung die Auswüchse der Basisdemokratie in Grenzen halten; doch eine solche Führung gibt es eben nicht, wird es auf absehbare Zeit wohl auch nicht geben, da die führenden Leute im Bund und in den Ländern vollauf damit beschäftigt sind, einander das Wasser abzugraben; wer wissen will, wie es im Naturzustand, wo jeder jeden bekämpfte, zugegangen sein mag, sollte sich in der AfD umsehen.

Das eingangs zitierte Motto ist ein drastisches, aber keineswegs untypisches Beispiel für den Umgangston, der in der AfD eingerissen ist, seit hunderte von gutbezahlten Mandaten auf allen möglichen Ebenen in Aussicht stehen. Mit seinen Sprechchören, seinen wütenden Attacken und handgreiflichen Auseinandersetzungen markiert der Essener Parteitag, auf dem Gauland ans Ruder kam, den Wendepunkt zwischen damals und heute. 

Die Geldgier des Armin-Paulus Hampel

Die Folge ist ein Personalverschleiß, der auch einer mitgliederstärkeren Partei zu schaffen gemacht hätte. Allein der hessische Landesverband hat in zwei Jahren drei zehnköpfige Vorstände verbraucht, insgesamt also dreißig einsatzfähige Leute verschlissen, die jetzt natürlich fehlen; das alte Sprichwort, wonach beim Umsturz der größte Lump an die Spitze kommt, gilt immer noch.

In Niedersachsen hatte sich der ehemalige Reporter Armin-Paulus Hampel schon vor Jahren durch seine Geldgier einen Ruf wie Donnerhall erworben; der Verdacht, sich zu Lasten der Partei bereichert zu haben, hatte sich immerhin soweit verdichtet, dass Hampel die Entlastung verweigert worden war. Jetzt, mit mehrjähriger Verspätung, ist sie dann aber doch noch zustande gekommen, vermutlich als das Ergebnis eines Koppelungsgeschäfts, bei dem Hampel seinem Nach-Nachfolger, dem Bestattungsunternehmer Jens Kestner, die Mehrheit versprach, wenn der im Gegenzug für seine Entlastung sorgte. So ist es dann ja auch gekommen.

Das Kapital in kurzer Zeit verschleudert

Ihren fulminanten, uns selbst überraschenden Start verdankte die AfD dem Gespür, mit dem sie das richtige, von allen anderen verdrängte oder verschwiegene Thema, die Euro-Krise, aufgriff. Auf einen Schlag stand sie als die einzig wahrhafte Oppositionspartei da, was ihr Wähler zuführte, die daran glaubten, dass eine lebendige Demokratie eine lebendige, wirkungsvolle und artikulationsfähige Opposition braucht; an der es damals aber fehlte.

Dies Kapital hat die Partei in kurzer Zeit verschleudert. Damals, vor sieben Jahren, waren wir nach Heidelberg gefahren, um uns von Paul Kirchhof sein alternatives Steuermodell erklären zu lassen. Es interessierte uns, weil es übersichtlich war, mit vier oder fünf Steuerarten auskam, die zahllosen Schlupflöcher, die der Belastungsgerechtigkeit spotten, vermied und auch dem fachlich unberatenen Bürger erlaubt hätte, seine Steuerlast aus eigenem Wissen zu überschlagen. 

Albrecht Glaser missfiel die Erbschaftssteuer

Was für eine Chance für eine neu gegründete Partei! Mit einem durchgerechneten Modell und einem ausformulierten Gesetzestext wären ihr im Bundestag auf Anhieb Aufmerksamkeit und Sympathie zugefallen. Diese Chance wurde vertan, weil Albrecht Glaser, einem Mann, der sich jedes Amt, auch das des Bundespräsidenten zutraut, die von Kirchhof vorgesehene Erbschaftssteuer missfiel.

Zwar lässt sich in Zeiten schnell wachsender Riesen-Vermögen kaum eine Steuer besser begründen als die aufs Erbe, doch was ist Kirchhof gegen Albrecht Glaser? Indem er von einer Neidsteuer sprach, brachte er die AfD um eine großartige Gelegenheit, sich als Anwalt des mündigen, selbstbewussten Bürgers zu profilieren. Eitelkeiten und Idiosynkrasien aller Art zählen in dieser Partei mehr als der Einsatz fürs gemeine Wohl; sie rauben der AfD ihre Chancen.

Mit westlicher Technik Stimmenfang im Osten

Und Gauland? Der bleibt ein Wanderer zwischen zwei Welten. Als wir kurz nach der Wende die alte DDR, die es damals ja noch gab, besuchten, führte uns der Weg auch in Gaulands Heimatstadt Chemnitz. Vor seinem Geburtshaus ließ er den Wagen halten, stieg aus, besah das alte, völlig verkommende Treppenhaus und kam nach kurzer Zeit mit allen Zeichen der Fassungslosigkeit zurück. Schrecklich, nicht wiederzuerkennen hieß sein halblaut gemurmelter Kommentar.

Später ist er, vom Schicksal begünstigt, nach Potsdam gezogen, wo er bis heute lebt. Von dort aus versucht er, ähnlich wie Höcke und Kalbitz, aber auch wie Bodo Ramelow von der Linken, mit westlicher Technik östliche Stimmen einzufangen. Er muss „den Laden zusammenhalten“, wie er sich ausdrückt, will gewählt werden, „egal von wem“. Und das heißt: Alles, bloß keine Grenzen ziehen! 

Es sieht nach Spaltung aus

Mit dieser Politik ist er gescheitert. Wallmann, sein politischer Ziehvater, wusste über die Bedeutung von Grenzen offenbar besser Bescheid, als er ihm, seinem Staatssekretär, erklärte, er sei ja ein vorzüglicher Beamter, solle von der Parteipolitik aber die Finger lassen, davon verstehe er nichts. Gauland hätte auf ihn hören sollen. Von Grenzen, von eigenen, taktischen und strategischen Grenzen will er allerdings nichts wissen.

Deswegen sieht es jetzt nach Spaltung aus, und wenn es das Unglück will, könnte die erste und bisher einzige im wiedervereinigten Deutschland neu gegründete Partei entlang der alten Zonengrenze wieder auseinanderfallen.

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Walter Bühler | Fr., 9. Oktober 2020 - 08:48

Vorneweg: Ich bin kein Wähler der AfD und schon gar kein Mitglied.
Nimmt man aber Ihren Text ernst, so hätten Sie doch bei Ihrem Kenntnisstand schon vor Jahren aus der AfD austreten müssen. Außerdem würde es mir ehrlicher vorkommen, wenn Sie offen legen würden, welche Partei Sie denn nun heute anstelle der AfD empfehlen.

ist beim durchschnittlichen AfD-Anhänger selbstverständlich nicht zu erwarten. Die Forenbeiträge hier werden es zeigen. Sicherlich wird weniger das Chaos in der AfD, sondern weitaus mehr die Meinung des Herrn Adam wesentliche Kritik erfahren.

Dabei konzentriert er sich weitgehend auf das egoistische und von Gier und Geltungsbedürfnis geprägte Auftreten nicht mal mittelmässiger Politikergestalten. Das Thema, das der AfD jedoch wirklich jegliche Ernsthaftigkeit und damit Wählbarkeit abspricht, ist ihr Abrutschen an den rechten Rand.
Lange hielt so mancher den einstmals konservativ-intellektuellen Gauland als Garanten gegen eine mögliche Radikalisierung der Partei. Das Gegenteil war der Fall, was nicht nur die Gesamtpartei, sondern auch Gauland selbst betrifft. Tatsächlich hat er die AfD immer weiter in extremistische Gefilde getrieben, indem er Typen wie Hoecke und Kalbitz protegierte und förderte.
Letzte Woche Junge, jetzt Adam. Mal sehen, wer die AfD nächste Woche abschreibt.

Zunächst ist dem Cicero zu danken, dass überhaupt ein AfD-Politiker Gehör findet. Andere Medien bevorzugen die Ausgrenzungstaktik. Das führt zum Rückzug der gemäßigten Stimmen und fördert die radikalen Äußerungen. Es wäre also wünschenswert, auch den Kräften in der AfD den Rücken zu stärken und zu Wort kommen zu lassen, die den demokratischen Kampf um Meinungshoheit innerhalb der Partei fortsetzen wollen.
Herr Adam setzt für sich die Maxime, dass er "etwas für das Land tun" wollte, und doch spürt man auch bei ihm das "Aphrodisiakum der Macht", das jeden Politiker beflügelt. Seine Aufgabe wäre es gewesen, für die Durchsetzung der besseren Ideen zu kämpfen. So aber, überlassen er und andere, die seinen Weg gegangen sind, den Radikalen die Meinungshoheit. Das ist Feigheit!
Die Einwanderungspolitik und die Reform der EU stehen nach wie vor auf der Agenda der AfD, als einzig wirklicher Oppositionspartei, und wurden weitestgehend auch von Herrn Adam mitgetragen.

Ines Schulte | Fr., 9. Oktober 2020 - 17:45

Antwort auf von Wolfgang Henning

aber wenn ich Rückschau halte, wohl eher von Kritikern....?
Der Cicero stellt dem Artikel von Adam eine unappetitliche Schmähschrift eines anonymen Schreiberlings voran. Es ist nicht klar, aus welcher Ecke er/sie kommt. Spätestens wenn er/sie von "allen meinen Genossen" schreibt, dürften evtl. die linken Glocken läuten Bei den rechten wäre wohl eher von 'Kameraden' die Rede. Gleichwohl kann so einen Schmarrn jeder schreiben, daher eines Abdrucks durch ein seriöses Magazin nicht würdig und gegen allgemeinen bisherigem journalistischen Usus, anonyme Zuschriften zu ignorieren. Als Einstieg in die Erklärungen Konrad Adams m.E. ein Fremdkörper und hoffentlich keine irreleitende Vermischung zu einem Bericht, der sich ja sonst durchweg mit seinen Weggefährten beschäftigt. Diese Partei wurde einst auch von ihm mit guter Absicht gegründet. Das Ziel hat sich für ihn nicht erfüllt. Das ist bitter, aber viele Menschen haben Ähnliches im Leben zu verdauen. Schade um seine Weggang.

Carola Schommer | Fr., 9. Oktober 2020 - 08:48

Ihr Verdienst um die Mitgründung der AfD in allen Ehren. Dass Sie allerdings kein gutes Haar an ihr und den schändlichen Umgang der Presse mit dieser Partei unerwähnt lassen, erzeugen beim Lesen den Eindruck von Verbitterung und persönlicher Abrechnung. Um nur zwei Dinge herauszugreifen; das "Leib-und Magenthema" war der Euro und nicht die Migration. Dieses trat in seiner Vehemenz erst durch das Handeln Merkels 2015 in den Fokus. Dem Parteiprogramm gingen monatelange Beratungen in den Bundesfachausschüssen voraus. Ihre Zwei-Tage-Behauptung ist wahrheitsfern.
Dass Sie das interne Hauen und Stechen anwidert, ist nachzuvollziehen, würde mir genau gehen.
Politik ist das Bohren verdammt dicker Bretter. Herrn Meuthen gehört mein Respekt.

Was ist daran falsch? Mir scheint, bei Hr. Adam liegt einfach eine Freiheitsallergie vor, und der Zwang, zeitgeistige Linksparolen nachzuplappern und vor der Ökolobby zu kriechen. Mit anderen Worten: Alles was die herkömmlichen Parteien ausmacht. Aber dann geht doch bitte zu einer herkömmlichen Partei!

Karsten Paulsen | Fr., 9. Oktober 2020 - 08:51

... finde ich nicht fair.

gabriele bondzio | Fr., 9. Oktober 2020 - 09:29

Wobei ich den Machtkampf nicht auf die AFD beschränken würde, Herr Adam. Nennen Sie mir eine Partei, in der dies momentan nicht so ist.
Ich stimme aber völlig mit Ihnen im Satz überein: “Eltern bleiben für ihren Nachwuchs verantwortlich, und zwar auch dann – und dann vielleicht sogar erst recht – ,wenn er erkennbar auf die falsche Bahn gerät.“
Auf die Ideologie einer Partei bezogen, sind es immer eigene Entscheidungen ob man(n) loslassen will, oder die Hoffnung nicht aufgeben. Ja, die AFD hat ein Problem, sich teils freiwillig in eine Ecke zu begeben, in die der Gegner sie drängen wollen. Aber auch andere Parteien haben teilweise gleiche Fehler, nur werden sie nicht in die rechte Ecke gedrängt. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied in diesen Tagen.

Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, daß einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen läßt. (Machiavelli)

Sie, liebe Frau Bondzio, beschreiben mit diesen Worten genau m e i n e Lage. Auch ich frage schon lange: Willst du wirklich weiter in der AfD bleiben, obwohl dir viele Mandatsträger nicht gefallen (sogar zuwider sind) u. du die miesen, egoistischen Machenschaften, die in fast allen Landesverbänden auftreten, durchschaust u. aus tiefster Seele verabscheust?
Bisher haben mich folgende Überlegungen bei der Stange gehalten:
1. Die AfD ist in gewisser Weise auch "mein" Kind, weil ich sie in unserem Kreis von Beginn an mit aufgebaut habe. Und - wie Konrad Adam richtig bemerkt - sein Kind läßt man auch dann nicht im Stich, wenn es viel Mist baut.
2. Es gibt neben den "üblen Typen" in dieser Partei weiterhin viele hochanständige,
kluge u. vernünftige Menschen, die ich sehr schätze. Ich möchte sie nicht im Regen stehen lassen.
3. Unser Land braucht eine echte Oppositionspartei - so dringend wie Wasser in der Wüste! Woher soll sie kommen, wenn alle Bürgerlichen in der AfD aufgeben?

Zu Ihrem dritten Punkt: die "Bürgerlichen" in der AfD haben aufgegeben, weil rechtsradikal bis -extremistische Elemente die Partei übernommen haben, denen selbst eine Frauke Petry noch zu gemäßigt war und die - ähnlich wie Sie - keine Abgrenzung zur "Identitären Bewegung" u.ä. Gruppierungen wünschen.
Das eingangs zitierte anonyme Schreiben an Herrn Adam veranschaulicht den Geist dieser Partei ähnlich eindrucksvoll wie so mancher Cicero-Forenbeitrag und Aussagen führender AfD-Repräsentanten.
Dass Sie, Frau Wallau, mit dem Gedanken spielen auszutreten, hat mich überrascht. Ich hatte nicht den Eindruck, dass Sie die Richtung, die Ihre Partei in den letzen drei bis vier Jahren eingeschlagen hat, problematisch finden. Im Gegenteil...

kriegt heute natürlich vorwiegend die AfD zu spüren. Und es findet stets "Hilfswillige": Vor kurzer oder sehr langer Zeit eingeschleuste oder «umgedrehte» Mitglieder und «Sympathisanten», ruhende Agenten, auf ihren Einsatz wartend. …………Judas ist nicht nur eine biblische Gestalt. Er gehört zur deutschen Politik.

Hubert Sieweke | Fr., 9. Oktober 2020 - 09:51

ich habe Ihre Rede in Rommerskirchen 2013 gehört und war begeistert. Die Degradierungen in Sachen Vorstand habe ich nie verstanden.
Allerdings scheint es hausgemacht, in neuen Parteigefügen Anfangsprobleme zu bekommen.
Immer ziehen die gutbezahlten Mandate auch nichtssagende Idioten an. Das war übrigens in der Nachkriegs CDU und FDP nicht anders.
Dort sammelten sich langsam aber stetig damals die alten NSDAP Kader, bis in die 1970er Jahre, kann man nachlesen. Die FDP musste sogar von den Alliierten deshalb gerettet werden, weil die braune Mannschaft in NRW übermächtig wurde.

Nun haben wir es in der AFD weniger mit braun, sondern mit dumm zu tun. Einige in hohen Parteiämtern haben eben nicht den finanziellen Abstand, den man braucht.
Aber, sind heute in den anderen Parteien etwa andere Leute unterwegs? Versuchen nicht in allen Parteien die Dümmsten oder langgedienten immer die bestbezahlten Jobs zu bekommen, und wenn es BuTagPräses, BP oder FV ist. Ohne Moos läuft niemand mit.

Wolfgang Jäger | Fr., 9. Oktober 2020 - 10:04

Es ist unbegreiflich, warum sie alle aufgegeben haben: Petri, Henkel, Lucke, Adam und noch andere. Ich finde, es ist der falsche Weg, weil er einer Minderheit Freiheiten und Möglichkeiten eröffnet, die sie nicht haben sollte. Letztlich führt dies zum Niedergang einer Partei, die momentan in Deutschland als Opposition dringender denn je gebraucht wird. Aufgeben und Resignation ist immer der falsche Weg, denn er bestraft diejenigen, die in dieser Partei konstruktive Politik machen. Und der selbstverschuldete Niedergang der AfD spielt nur denen in die Hände, die seit ihrer Gründung alle Register ziehen, um alternative Politik zu Merkels Alternativlosigkeit im Keim zu ersticken. Adams Entscheidung kann ich deshalb nicht nachvollziehen.

Sehr richtig Herr Jäger: Aufgeben ist der falsche Weg. Aber auch ich,als liberal konservativ eingestellter Wähler der AfD, bekam bezüglich der links nationalistischen Tendenzen in der AfD „Manschetten“. Und fragte mich zeitweise, ob ich die AfD noch wählen sollte oder mich wieder in das Heer der NICHTWÄHLER einreihen sollte.

Kurt Walther | Fr., 9. Oktober 2020 - 10:25

Konrad Adam und Alexander Gauland mögen sich also nicht (mehr). Und es droht eine Spaltung der AfD "entlang der alten Zonengrenze". Das ist für mich die Quintessenz des Artikels. Bedauerlicherweise.
Inhaltliche Widersprüche, die die Ausrichtung der Partei betreffen, sind für mich im Text nur schwer zu erkennen. Es geht angeblich vordergründig um Macht und Einfluss auf gut bezahlten Plätzen der staatlichen Futterkrippe.
So verwerflich halte ich das gar nicht. Auch nicht den Verschleiß von "Führungskräften", da neue Partei, solange alles demokratisch transparent abläuft. Die Ziele der AfD gem. Parteiprogramm müssen aber weiterhin strikt verfochten werden. Denn 10 % national-konservative Wähler im Westen und 20 % im Osten sollten in den Parlamenten unbedingt vertreten sein, notfalls auch durch zwei national-konservative Parteien: West-AfD (Prof. Meuthen) und Ost-AfD (B. Höcke / Georg Pazderski ). Es geht dann nur noch um die Überwindung der 5 %-Hürde.

Dorothee Sehrt-Irrek | Fr., 9. Oktober 2020 - 10:56

dass diejenigen, die die AfD ersannen, jetzt so offen und ehrlich nach vorne- und dann nach dem Text verständlich, austreten.
Dann wäre die Verbindung von Gauland und Höcke eine gewissermassen fundamentale, die Reaktionen darauf verständlich.
Von Weitem sprach zwar einiges dafür, aber ich hätte es nicht gedacht.
Ich habe mich immer gefragt, warum Gauland nicht sieht und erkennt, was er protegiert.

Dr. Oliver Strebel | Fr., 9. Oktober 2020 - 11:26

Im September 2012 war ich an einem Abend gedanklich schon mit einem Bein aus der Haustür, um an der Versammlung der Wahlalternative 2013 teilzunehmen. Denn das ESM-Debakel am 12.09.12 vor dem Verfassungsgericht war so ein kapitaler Fehler, dass ich bereit war, mich sogar mit den Hayek-Liberalen wie von Storch oder dem Adenauer-Enkel Werhan zu arrangieren.

Ich habe es nicht getan. Zum Glück, denn die Gründungsversammlung der AfD im März 2013 zeigte ganz klar, dass Leute wie Herr Adam einen völkisch-frustriert-renitenten Tiger ritten. Schon 2013 war ich froh, keine Zeit verschwendet zu haben, denn ich dachte dass daraus nichts Vernünftiges wird.

Interessant war es für mich zu erfahren, warum Herr Adam so lange dabei blieb. Das mit der elterlichen Verantwortung scheint mir plausibel.

Daher Danke an Herrn Adam für den Versuch, unser Land zum Besseren zu wenden, wenngleich er auch mißlungen ist.

Jens Böhme | Fr., 9. Oktober 2020 - 11:53

Neue Parteien sind immer so. Mein Sohn war in der WASG-Ost. Was da an Möchtegernen, Verrückten und Posten-Geiferer dabei waren zeigte sich an der Erabeitung von Landes-Parteiprogrammen. Wenn es um Parteiarbeit ging, waren alle weg. Auf Parteitagen erschienen sie und nahmen Statut und Programm auseinander und brachten manchen Parteitag an den Rand des Abbruchs. Zugegeben, die WASG im Osten war nur ein fünftes Rad für höhere WASG- und Linke-Ideen im Bund. Bei der AfD scheint die AfD-Ost weit von Realpolitik entfernt zu sein, dass man lediglich Sprücheklopfen als Maß für zukunftsfähige Politik versteht. Dies wird keineswegs mehr Wähler bringen.

AndreasBerlin | Fr., 9. Oktober 2020 - 11:54

Sehr gespannt auf erklärende Interna zur AfD bin ich an diesen Artikel gegangen, da ich dieser Partei vor einiger Zeit mit Hoffnung begegnet bin und heute viele Fragezeichen zu deren Aufstieg und Fall in meinem Kopf habe. Analytisch war dazu aber nichts dargelegt, sondern vielmehr eine kleingeistige persönliche Abrechnung formuliert worden, die als beleidigte Leberwurst noch nicht einmal BILD-Niveau erreicht hat. Schade, dass eine an sich anspruchsvolle Plattform der Verlockung: Sie schreiben schlecht über die AfD und deren führende Köpfe? BITTE EINTRETEN!! erlegen ist.

Gisela Fimiani | Fr., 9. Oktober 2020 - 12:31

Authentizität, Aufrichtigkeit und ein tiefes Verständnis für die geistigen Voraussetzungen einer freiheitlich bürgerlichen Demokratie zeichnen Ihren Beitrag und Ihr Handeln aus. Tragischerweise hat der herrschende Zeitgeist der intellektuellen und moralischen Unredlichkeit solche Haltungen zunichte gemacht. Umso größer ist mein Respekt für diese Ihre Attitüde, die derzeit leider Seltenheitswert besitzt. Immerhin müssen Sie aber um Ihre „Seele nicht besorgt“ sein.(nach Sokrates) Eine kaum zu überschätzende Gram, die unserem Gewissen innewohnt.

Gerhard Fiedler | Fr., 9. Oktober 2020 - 12:36

Lieber Herr Adam, Deutschland braucht eine starke Opposition zu Rot-Rot-Grün. CDU, CSU und FDP sind es leider nicht mehr, sind ebenfalls nach links gerückt. Wer soll denn das Stoppschild heben gegen Zuwanderung und Ausplünderung unseres Sozialstaates, wer dafür sorgen, dass Deutschland nicht zu Afrika wird? Wer soll eintreten für ein besseres und demokratisches Europa, für einen breiten Diskurs in Sachen Klimawandel und wer dem Genderquatsch ein Ende setzen? Was sollen wir denn wählen in einem Jahr, zuhause bleiben? Fragen über Fragen. Doch Sie laufen diesen Problemen davon. Schade!

Markus Michaelis | Fr., 9. Oktober 2020 - 13:04

Ja, Schade, aber das war schon lange klar, dass in der AFD keine (oder nicht genügend) Leute von dem Format sind, die anliegenden politischen Fragen zu diskutieren. Das Problem ist, dass die "Alt"-Parteien da auch große Lücken haben. Es gibt einen gewissen "weltoffenen" Konsens an Glaubenssätzen und Werten. Wenn der sich mal universell durchsetzt ok. Im Moment ist das aber erstmal ein Wunschdenken, dass aus christlichen, westlichen, sonstigen tiefsten Einsichten alle Menschen eine gleiche Grundausrichtung haben.

Mir ist nicht klar, wie stabil unsere Gesellschaft ist, wenn sich herausstellt, dass Menschen und Gruppen doch sehr verschieden und inkompatibel ticken können - ohne dass eines davon falsch wäre.

Mir scheint es da im Moment keinen Plan-B zu geben und die Gesellschaft ohne Kompass dazustehen, falls sich herausstellte, dass nicht einfach die ganze Welt dem deutsch-europäisch-kosmopolitischen Glaubenskreis beitreten wird und will.

Margaretha Graf | Fr., 9. Oktober 2020 - 13:21

Wir brauchen dringend eine neue Partei!
Eine die die links-grünen Sozialismus-Träume bekämpft. Die für die soziale Marktwirtschaft eintritt, die die Leistung des Einzelnen anerkennt und nicht bestraft, und die sich gegen die ausufernde Übergriffigkeit des Staates in allen Lebensbereichen stellt.
Aber woher nehmen?
So wie Merkel die CDU zu einem Abnickverein verzwergt hat, so ist unser Parlament eigentlich nur noch eine Show-Veranstaltung. Die Parteien haben sich längst unseres Staates bemächtigt, gerade wieder deutlich sichtbar an der gerade verabschiedeten Wahlrechtsreform. Bundesverfassungsgericht - einFeigenblatt, Bundesrechnungshof so effizient wie ein Untersuchungsausschuss. Viel Papier, keinerlei Konsequenzen. Das Kartell hält zusammen und sichert sich selbst so auf Dauer den Platz an den Futtertrögen.
Wie kommt ein d, wie kommen wir da wieder raus?

Petra Horn | Fr., 9. Oktober 2020 - 16:38

Antwort auf von Margaretha Graf

Versuchen Sie's!
Sie werden genau die gleichen Probleme wie die AfD bekommen.
Es ist ein systemisches Problem.
Warum ging die Lucke-Partei aka Alfa oder LKR unter?
Da durfte doch nur rein, der dreimal die AfD und Rechts verflucht hatte.
Und warum wurden Die Blauen von Frauke Petry nichts, obwohl sie doch so antirechts und hübsch war, wie man nur sein konnte, falls man nicht zu den anderen Parteien gehörte?
Und was wurde aus den Piraten? Die sind zwar nicht rechts - denke ich jedenfalls - aber ohne Führung und Disziplin und einer gehörigen Portion Nehmerqualitäten geht es eben auch nicht.

Jacqueline Gafner | So., 11. Oktober 2020 - 09:36

Antwort auf von Margaretha Graf

doch fällt mir dazu gerade kein schlagendes Argument ein. Man kann sich tatsächlich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich in Deutschland eine Kaste von Politiker*innen herausgebildet hat, der es vorab nur noch um einen Platz an den einschlägigen Futtertrögen geht, was immer das die Gesamtgesellschaft kosten mag. Parteiprogramme und Wahlversprechen dienen primär nur noch dazu, der Gesamtheit der Wahlberechtigten den Eindruck zu vermitteln, dass sie mit ihrer Stimme etwas bewegen und die generelle Richtung des Politikgeschehens über die nächsten vier Jahre nach dem Mehrheitsprinzip massgebend beeinflussen könnten. Nach dem Urnengang macht man dann wieder Nägel mit Köpfen und schustert die nächste bunte Koalition zusammen, die unter dem Aspekt der Sicherung bzw. Mehrung des persönlichen Nutzens der Beteiligten am attraktivsten erscheint. Ideologische Berührungsängste gibt es dabei prinzipiell keine (mehr), bis auf die eine Ausnahme, versteht sich. Da wieder rauszukommen, schwierig ...

Peter Rosenstein | Fr., 9. Oktober 2020 - 13:39

... ist die Tatsache, dass Herr Adam die Umtriebe eines Möchtegern-Goebbels wie Höcke oder eines ausgewiesenen Nazis wie Kalbitz mit fast keinem Wort erwähnt; dunkle Ehrenmänner reicht da allenfalls als Euphemismus. Ich jedenfalls würde mich freiwillig nicht in solche Gesellschaft begeben. Herr Adam scheint ein paar Jahre benötigt zu haben, um zu sehen, wer seine Parteigenossen sind. Aber: besser spät als nie.

Fritz Elvers | Sa., 10. Oktober 2020 - 00:16

Antwort auf von Peter Rosenstein

freiwillig nicht in solche Gesellschaft begeben".

Freiwillig? Aber Herr Rosenstein, die Herrschaften waren alt und brauchten das Geld.

Yvonne Stange | Fr., 9. Oktober 2020 - 14:13

Trotzdem und vor allem gerade deshalb werde ich zur nächsten Landtagswahl in Thüringen wieder AfD wählen!! Was denn auch sonst? Wo wir gerade jetzt erst wieder 250 (wahrscheinlich eher mehr) Brandstifter aus Moria aufgedrückt bekommen haben, weil der Ex-Gewerkschafter aus dem Westen es so will!! Diese unsägliche SED muß endlich weg und die Alt-Blockparteien haben allesamt ihre DDR-Vergangenheit nicht aufgearbeitet als sie willig an der Seite der SED standen!! KEINER hat sich je seiner Mitschuld gestellt! - Wenn die AfD entlang der Zonengrenze (was für ein verachtendes Wort!) getrennt wird, nurzu! Im Osten wird sie wachsen. Der Osten tickt ganz anders. Auch 30 Jahre "Wende" ändern da nichts! Eher im Gegenteil. Die Kluft wird tiefer.

Jürgen Klemz | Fr., 9. Oktober 2020 - 15:41

Antwort auf von Yvonne Stange

Sehr geehrte Frau Stange, ich finde die Bezeichnung entlang der Zonengrenze nicht verachten! Das zeigt erstens wie man im Westen so über Land und Leute östlich von Werra und Elbe denkt, sehr erhellend und aufschlussreich! Das können und werden niemals meine Landsleute werden! Zweitens ist das für mich die Demarkationslinie zwischen politischem Kadavergehorsam bis in den eigenen Untergang und andererseits aus politischen Erfahrungen aus zwei Systemen geborenen Realitätssinn! Und um Sie zu zitieren: dreißig Jahre sind genug,lasst uns wieder zur Zweistaatlichkeit zurückkehren!

Hillebrandt Klaus | Fr., 9. Oktober 2020 - 14:46

Ich mochte diesen Artikel nicht zu Ende lesen. Herr Adam klingt wie ein gerade geschiedener Mann, der vor den nun wieder viel wichtigeren Freunden über seine Ex herzieht. Das ist menschlich durchaus verständlich, aber auch erbärmlich und es zeigt ganz sicher keine politische Perspektive auf.

Ernst-Günther Konrad | Fr., 9. Oktober 2020 - 15:14

Das riecht nach ganz persönlichem Zerwürfnis zwischen Ihnen Herr Adam und Herr Gauland. Sie deuten einiges an, werden aber nicht konkret. Das es in jeder Partei sog. Flügel gibt ist kein Geheimnis. Nein, ich will keine braun gefärbten Menschen in der Partei. Kalbitz ist draußen, Höcke steht unter Beobachtung. Irgendwie klingen Ihre Aussagen nach Enttäuschung, nach mangelnder eigener Durchsetzungsfähigkeit. Fehlte Ihnen die Überzeugungskraft, andere mit in ihr Boot zu holen oder können Sie mit anderen Sichtweisen schlecht umgehen? Dass Sie quasi jetzt nachtreten, nachdem Sie sich zum Austritt entschieden haben gibt Anlass zu Spekulationen in Hinblick auf ihre wirklichen Gründe, wenn es die denn gibt.
Nichts was Sie schildern, gibt es in den internen Abläufen nicht auch in anderen Parteien. Reine Nutznießer, Profilneurotiker, Selbstversorger durch Posten, auch natürlich üble Gesellen, welche die Partei als Deckmäntelchen nutzen, gibt es auch überall. Wegrennen ist aber keine Lösung.

Ingrid Gathmann | Fr., 9. Oktober 2020 - 15:32

Ich bin enttäuscht. Warum kämpft Herr Adam nicht für die Stärkung der bürgerlichen Kräfte in der Partei? Der Ausschluss von Kalbitz und anderen unguten Mitgliedern ist doch ein positives Zeichen. Und mit der Partei geht es nicht abwärts, sondern sie steht seit Monaten bei einem Durchschnitt von 10 % aller Umfragen. Weit vor Linken und FDP. Deutschland braucht eine Alternative.

Helmut Bachmann | Fr., 9. Oktober 2020 - 15:42

Ausgerechnet die Partei, die sich als einzige für Grenzen einsetzt, kann sie selber nicht ziehen und wird deshalb verschwinden, wie alles, was keine Grenzen kennt. Traurig, wie viele es nicht schnallen, dass der Käs gegessen ist. Und zwar eben nicht nur wegen der unfairen antidemokratischen Haltung der meisten Medien, sondern wegen der offensichtlichen Überforderung Gaulands. Es ist aber wirklich keine Zeit aufzugeben, sondern Zeit für eine zweite nichtlinke Partei in D, diesmal in seriös.

Charlotte Basler | Fr., 9. Oktober 2020 - 15:51

Dummen fröhliche Urständ. Wäre das nicht schade, sehr geehrter Herr Adam? Und hat denn wirklich jemand gedacht, dass es leicht wird? Es gibt in jeder neuen Gruppe Findungsprozesse und es gibt überall Egoisten und Quertreiber. Die politischen Gegebenheiten für die damalige Parteibildung sind noch immer vorhanden und haben sich sogar extrem verschärft. Jetzt zählt Ihr Verantwortungsbewusstsein! Danke dafür! Bitte holen Sie die anderen Mitbegründer zurück und bringen Sie Ihren pubertierenden Partei-Teenager zur Räson. Deutschland hat eine vernünftige Alternative verdient!

Urban Will | Fr., 9. Oktober 2020 - 16:00

Blauen und man fragt sich: was soll das denn bringen?
Glauben Herr Adam oder andere Verächter dieser Partei, deren Wähler sagen nun in großer Zahl: „Ach Herrgottchen, das ist aber schlimm... Nix wie weg...“
und wählen Schwarz oder Gelb?
Nach all dem, was in den letzten Jahren so fabriziert wurde in D?

Nachtreten ist einfach.
Es wäre mehr als fair, einem der hier Niedergemachten, am besten Herrn Gauland, die Gelegenheit zur Erwiderung zu geben.

Weiterhin bin Ich mir sicher, ähnliche Zerrisse könnte man über Merkel oder Söder schreiben, beides in meinen Augen alles andere als Charaktergrößen...

Es mag rumoren in der AfD, aber die Zeit wird es richten, es kommt bald schwarz – grün oder RRG /GRR, da braucht es ein Gegengewicht.
Die bürgerlich – konservative Wende bekommen wir nur über eine gemäßigte Rechte, die entwickelt sich schon noch, keine Sorge.
Aber nicht aus den duckmäußerischen Schwarzen oder den angepassten Gelben.
Geduld und Ausdauer sind gefragt.

Rolf Rattay | Fr., 9. Oktober 2020 - 16:18

Was ist der Unterschied zwischen der AfD und der Linken?
Oder was ist der Unterschied zwischen Sozialismus und Nationalsozialismus?
Was ist der Unterschied zwischen ,,rot,, oder ,,braun,,?
Gar nichts in der Praxis?
Beide wollen nur das beste für das Volk. Beides endet immer in der Diktatur!!
Was haben beide gemeinsam? Die Linke und die AfD? Sie wird mehrheitlich von Leuten aus der Ex-DDR dominiert. Und beide sind verliebt in Putins Reich!!!

Petra Horn | Fr., 9. Oktober 2020 - 17:02

Da wollte jemand seinen Frust loswerden und teilt ad hominem aus, was ihm in den Sinn kommt.
Se tacuisses!
Es ist peinlich und fast zum Fremdschämen!

Klaus Peitzmeier | Fr., 9. Oktober 2020 - 17:46

Hören Sie auf mit diesem sentimentalen Gerede vom eigenen "Kind". Eine Partei ist ein Mittel zum Zweck mit dem man seine Überzeugungen zum Erfolg verhelfen will. Und wenn einem Mittel u Ziel entgleiten muß man nochmal neu beginnen u aus den Erfahrungen lernen.
Ganz sicher gibt es eine große Anzahl nicht extremistischer Bürger*innen, die mit der derzeitigen Parteienlandschaft nichts anfangen können. Und die gibt es in Ost u West genauso wie in Nord und Süd.
Es müßte nur einen Aufruf zur Parteigründung einiger redlicher Personen geben, die das Know How besitzen, eine Partei zu gründen.
Das Parteiprogramm muß so deutlich gegen Antisemitismus u Rechtsextremismus gefaßt sein, daß solche Gestalten gar nicht erst auf die Idee kommen, einzutreten, oder es leicht fällt, sie auszuschliessen.