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Zwei Tweed-Sakko-Träger, die sich verstehen: Lüth galt lange als Gaulands Einflüsterer / dpa

Früherer AfD-Sprecher Lüth - Der Problembär in der Mitte der AfD

Der ehemalige AfD-Fraktionssprecher Christian Lüth will Migranten „erschießen oder vergasen“. Auch ihn hat Parteigründer Alexander Gauland bis zuletzt geschützt. Der AfD fällt es zunehmend schwerer, eine bürgerliche Fassade aufrechtzuerhalten.

Autoreninfo

Moritz Gathmann ist Chefreporter bei Cicero. Er studierte Russistik und Geschichte in Berlin und war viele Jahre Korrespondent in Russland.

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„Wir können die (Migranten) später immer noch alle erschießen. Das ist überhaupt kein Thema. Oder vergasen, oder wie du willst.“ Der Mann, der diese Worte sagt, ist Christian Lüth, und am 23. Februar diesen Jahres, als er diese Worte in der Berliner Newton Bar im Gespräch mit einer rechten Youtuberin ausspricht, ist er Sprecher der AfD-Fraktion im Bundestag. Das vertrauliche Gespräch wurde heimlich von einem Kamerateam von ProSieben aufgezeichnet und wird heute Abend in der Sendung ProSieben spezial: Deutsch, rechts, radikal ausgestrahlt.

Zuvor hatte Lüth in dem Gespräch ausgeführt, dass eine Verschlechterung der Lage in Deutschland der AfD zupass käme: „Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD. Das ist natürlich scheiße, auch für unsere Kinder. (…) Aber wahrscheinlich erhält uns das“, sagt er in dem Video, aus dem heute exklusiv Zeit Online zitierte. 

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Fritz Elvers | Mo., 28. September 2020 - 17:25

ist zu nichts eine Alternative.

Sie ist einfach nur eine Ansammlung brandgefährlicher Demagogen, die niemals Macht bekommen darf.

Monique Brodka-Maréchal | Mo., 28. September 2020 - 17:45

Der Herr möchte also schießen. Dann soll er sich mal zu den Linken gesellen, die möchten die Reichen erschiessen. Geht‘s noch? Langsam drehen alle am Rad. Wer soll denn die Befehle dazu geben? Also, alles saublödes idiotisches Gelaber! Ich wünsche mir nur, dass solche Äußerungen aufs schärfste verurteilt werden und strafrechtlich verfolgt. Egal aus welcher Himmelsrichtung zu kommen.

Bernhard K. Kopp | Mo., 28. September 2020 - 20:02

Antwort auf von Monique Brodka…

Deshalb gehören solche Leute nicht auf die Gehaltslisten öffentlicher Einrichtungen. Nicht als gewählte, und privilegierte Abgeordnete, und nicht als Angestellte. Auch diejenigen, die solche Leute nominieren und dann womöglich längere Zeit decken, sollten aus allen öffentlichen Funktionen ausscheiden müssen. Strafverfolgung wann immer möglich.

Christa Wallau | Mo., 28. September 2020 - 17:46

Oh ja. es gibt die Menschen mit den zwei Gesichtern bzw. den schönen Fassaden, hinter denen sich Unrat verbirgt - in sehr großer Zahl!
Und es ist gut, wenn einige davon ab u. zu mal enttarnt werden. Bei Herrn Lüth ist dies gelungen - gut so!
Wer allerdings jetzt glaubt, daß es nur in der AfD Menschen gäbe o. zumindest besonders viele, die eine bürgerliche Maske über einem miesen Charakter tragen, der irrt gewaltig. Unter dem Einfluß von Alkohol o. anderer Drogen hat so mancher Politiker/Prominenter - aus welcher Partei auch immer - schon übelste Bemerkungen gemacht bzw. schlimme Dinge getan, die nur deshalb nicht an die Öffentlichkeit dringen, weil die Zeugen den Mund halten. Wenn man es bei einem CDU/FDP/SPD o.Grünen-Mann ähnlich anstellte wie bei Lüth (bewußt in die Falle locken), dann käme man sicher aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Man kann halt nicht i n Köpfe hineinsehen.
Letztlich ist dies auch gut so; denn man verlöre sonst total das Vertrauen in andere Menschen.

Nun, liebe Frau Wallau, der Unterschied zwischen den "Investigativen" der Süddeutschen zu den Fallenstellern von Pro Sieben wäre, dass Sie den irrlichternden
Lüth erst kurz vor der Bundestagswahl an den Pranger gestellt hätten.

Ich stimme Ihnen zu: Es ist bei einem entsprechenden Settig durchaus möglich, Politiker aller Couleur in empörungstaugliche Situationen zu locken; das ist alles eine Frage der Zielrichtung...

Und hier liegt die Krux des Menschsein begraben, liebe Frau Wallau. Der Mensch als sogenannte überlegene Spezies ohne Feinde außer sich selbst & dem Vergessen.
Und der Gier nach immer mehr.
Vergessen, wie Geschichte ablief & wie Geschichte von den "Geschichtenerzählern" der jeweiligen Herrschaften in das rechte Licht gerückt wurde, egal welches Strickmuster die Jacke der "Majestät" hat.
Vergessen die Opfer.
Vergessen die Tragik der Unterwürfigkeit zum "Mamon" statt zu Gottes Wort.
Und die Bühne der Politik ist Magnet für Schausteller, Diffamierer & sogenannte Gottgleiche Brezelbuben.

Wem bringt es - Wem nützt es. Kein menschliches Handeln geschieht aus langer Weile.

Die große Kardinalsfrage bereits vor über 250 Jahren eines großen Machtsüchtigen ....

Der Abgesang ist in meinen Augen nicht mehr weit entfernt.
Aber auch die, die sich jetzt wie Kleine Götter vorkommen, werden von der Zukunft enttäuscht sein, denn die Belohnung wird anders ausfallen, als sie sich errechnet haben.

ist für mich ein Grund dafür, Heilsversprechungen von Menschen ohne Gottesbezug nicht zu trauen u. selbst bei denen, die Gott im Munde führen, skeptisch zu sein.

Es hat in der Geschichte des Menschengeschlechtes genug Beweise dafür gegeben, daß es keine abgrundtiefe Bosheit u. Schrecklichkeit gibt, wozu der Mensch nicht fähig ist. Da er zudem mit einem raffinierten Verstand ausgestattet ist, kann er sich gut verstellen u. andere über seine wahren Absichten täuschen. Egoistische, böse Menschen, die sich u. ihre Ziele absolut setzen - daraus erwächst alles Unheil der Welt.
Sie u. ich haben daraus die Konsequenz gezogen, den Worten der Bibel u. dem Zeugnis Jesu zu vertrauen, daß allein Gott, unser liebender Vater, uns retten kann. Glauben heißt vertrauen - letzlich kann man dies nur ihm, unserem unbegreiflichen Schöpfer. Wenn man dazu in seinem Leben auch noch ein paar Menschen findet, die sich als absolut vertrauenswürdig erweisen, darf man
sich glücklich preisen.
Herzliche Grüße!

Da meint einer, der lange Jahre als Parteisprecher der AfD fungierte, er hätte nichts dagegen, Migranten zu vergasen oder zu erschiessen - und bekommt postwendend auch noch den Opferstatus verliehen. Man habe ihn "in die Falle gelockt" - so als hätte man Lüth geradezu gezwungen, seine hasserfüllte Menschenverachtung zu äussern. Mehr noch: Vertreter der demokratischen Parteien würden sich in gleicher Situation ähnlich verhalten, weiss die AfD-Foristin, wohl, um Lüths beschämendes Verhalten gewaltig zu relativieren.
Das ist schlicht unerträglich.
Andere Parteigänger ringen sich immerhin durch, dem Rauswurf Lüths zuzustimmen, gehen aber nicht darauf ein, dass lediglich ein Drittel der AfD-Abgeordneten scheinbar klar gegen Lüth Stellung bezogen hat.
Natürlich: Man kann einen Lüth loswerden, auch einen Kalbitz, vielleicht sogar einen Hoecke - nur dass diese "Symbolfiguren" lange Zeit grossen Rückhalt in der Partei genossen bzw. noch geniessen, wird gerne verschwiegen.
AfD halt.

Dass sich bekennende Linke ähnlich geäußert haben (Erschiessungen, Zwangsarbeit) ist Ihnen entgangen, oder? Es war übrigens der Linken-Parteivorsitzende Riexinger, der Zwangsarbeit für Reiche ins Spiel gebracht hat. Und dass Medien nicht ganz ehrlich arbeiten, wohl auch? Als es um das Ibiza-Video ging, mit dem man die FPÖ zu Fall gebracht hat, hat man schlicht und einfach Strache entlastende Video-Sequenzen nicht publiziert.

Dr. Hermann-Josef Stirken | Di., 29. September 2020 - 06:12

Antwort auf von Christa Wallau

Ich stimme Ihnen zu Frau Wallau, dass es ohne Probleme möglich ist in allen Parteien solche unsäglichen Aussagen ans Abendlicht zu zaubern. Dass dies besonders bei der AfD in den Medien gefeiert wird, ist auch bezeichnend. Nichtsdestotrotz hätte Gaulland helfen müssen solche Charaktere aus der AfD rauszuschmeissen Dies hat er versäumt, die AfD wird möglicherweise dadurch , um mit der Termiologie von Herrn Gaulland zu sprechen, als Vogelschiss der Geschichte verschwinden.

Ernst-Günther Konrad | Di., 29. September 2020 - 10:43

Antwort auf von Christa Wallau

Danke liebe Frau Wallau. Sie schreiben genau das, was ich auch denke. Ob Lüth nun ein U-Boot ist, ein bislang unerkannter Wirrkopf mit gefährlichen Aussagen ist in diesem Fall egal. Auch, ob er in eine "Falle" gelockt wurde.
Dieser Mann gehört raus aus einem politischen Amt, kurz und schmerzlos. Das sind auch keine Aussagen, die man von einem Betrunkenen oder unter Drogen stehenden Politiker akzeptieren würde. Sie haben aber recht, möchte nicht Mäuschen sein, wie Politiker anderer Parteien sich so äußern. Die LINKE, welche die Reichen erschießen wollte, ist jedenfalls noch in der Politik.
Die AFD-Kritiker hier im Forum machen es sich zu einfach, von Einzelaussagen auf die gesamte politische Ausrichtung einer Partei zu schließen. Wird aber gerne bei der AFD gemacht, warum das so ist, ja, das Wissen wir doch alle.

Urban Will | Mo., 28. September 2020 - 17:47

aber trotzdem gibt es einen Unterschied, zwischen Hohlgeschwätz und Programm, bzw. Mehrheitsmeinung.

Aber einige Fragen stellen sich trotzdem:
Er war zehn Jahre bei der FDP tätig und trinkt wohl gerne einen, wie hier beschrieben ist.
Hat er seine offensichtlich rechtsextreme Gesinnung bei den Gelben verborgen gehalten? Auch wenn er mal einen im Tee hatte?
Kann sein, aber ich glaube das nicht. Es „passte“ halt nicht zu dieser Partei (was ja auch stimmt) und so ließ man es wohl als vernachlässigbaren Quatsch unter den Tisch fallen.
Jetzt aber ist er in der Partei, die seitens der Medien im Feuer steht und da passen seine Sätze natürlich voll ins Bild.

Warum schlägt sein offensichtlich im Suff in einer Bar herausgelassener Unsinn von Erschießungen und Vergasen so hohe Wellen, nicht aber die von einer Linken bei einer Diskussion über gesellschaftliche Veränderungen in Kassel „nüchtern“ erwähnte und indirekt geforderte „Erschießung“ der Reichen aber nicht oder kaum?

ungenierte Ablenkungsmanöver. Wie üblich in diesem Forum, wenn’s um die AfD geht. Manche Afficionados lernen‘s nie. Was muss noch passieren? Es ist höchste Zeit, dass dieser Verein zum Beobachtungsfall erklärt wird.

Urban Will | Di., 29. September 2020 - 07:40

Antwort auf von Stefan Saar

es geht um fairen Umgang.
Gestern bei Plasberg, als dieses Thema auf den Tisch kam, war eine plötzlich ziemlich ruhig, obwohl gerade von da mit ordentlich Empörung zu rechnen gewesen wäre, wenn, ja wenn...: Frau Kipping von den Linken.

Wenn Sie nach Beobachtung rufen, dann bitte in alle Richtungen. Grün mit Antifa, Dunkelrot mit Erschießungen...
Und Lüth war lange bei den Gelben...
Wenn Sie einen dummen Satz im Suff von einem Funktionär als „Programm“ oder zumindest Mehrheitsmeinung einer ganzen Partei sehen, dann bitte generell. Wenn Sie seine Worte nun anderen in seinem Umfeld „zuschreiben“, ist das Hetze.

Die links – grünen Medien werden sich auf diesen Fall stürzen, klar, aber was bringt's?
Genau diese Einseitigkeit, wenn es um die Blauen geht, wird doch noch mehr Menschen „radikalisieren“, die hiervon die Schnauze voll haben und die sehen, was im Lande los ist.

Problembären gibt es in jeder Partei, dass stimmt. Im Niedersächsischen Landtag hat ein Abgeordneter der SPD die Fraktion verlassen müssen, weil er in Facebook über Dicke gelästert hat. Soviel, was passiert mit Mandatsträgern in anderen Parteien. Leider brennt die Kerze wie sie richtig bemerkt an zwei Enden. Die Linken sind nicht viel besser wie die AFD, aber das Führungspersonal hat sich mehr im Griff.
Leider hat die AFD aber auch eine ganze Menge Problembären um die herum und die gehören alle zum Führungskader. Man will nicht hinsehen, weil diese Leute bringen Stimmen aus den Ecken wo die Farbe braun en vogue ist.
Im Niedersachsen hat sich deswegen gerade die ganze Fraktion der AFD zerlegt. Ja warum eigentlich?

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 28. September 2020 - 18:37

Frei heraus gesagt: Solche Leute gehören in keine Partei, erst recht nicht in einflussreiche Positionen. Die gehören sofort entfernt, was hier (viel zu spät) geschehen ist.
Es ist in diesem freien Land aber offensichtlich kein Problem, Reiche zu erschießen oder in ein Arbeitslager zu schicken. Von Konsequenzen habe ich hier nichts gehört, da genügte eine Entschuldigung.
Ich finde: Beides geht nicht und gehört gleichbehandelt!
Wird hier die Differenzierung wegen der Ausbeutung der Menschen in den Herkunftsländern propagiert?
p. s.: Warum kommt diese Enthüllung nach 7 Monaten? Das erinnert mich an das Ibiza Video.

Da sind sie nicht der Einzige, der bei linken Entgleisungen (die in der Tat häufig stattfinden) nicht von einem General-Aufschrei gehört hat.
Es nervt...Leute! Immer die Gleichen generalstabsmäßig in die Pfanne zu hauen.

Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit. (Platon)
bzw.
Nur wer Ungerechtigkeit nachempfinden kann,
hat verstanden, was Toleranz bedeutet. /ursula Schachschneider

Das Gebrabbel des Herrn Lüth ist unentschuldbar und kann auch nicht mit „besoffen“ rechtfertigt werden, denn angeblich sagen Besoffene und Kinder die Wahrheit.
Dennoch pflichte ich Ihnen bei Herr Wienroth, das erinnert zu sehr an die Ibiza Affäre. Auch bei Lüth war eine Frau die Zuhörerin und der Kameramann direkt zur Stelle und 7 Monate später entschlossen sich Programmverantwortliche von ProSieben die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Warum erst so spät? Das ganze stinkt zum Himmel und bei den Altparteien knallen die Sektkorken.
Die sofortige Entlassung des Herrn Lüth war die einzig mögliche Konsequenz und es bleibt nur zu hoffen, dass seine Karriere in jeder Hinsicht beendet ist.
Mir tat gestern Abend bei „hart aber fair“ der ostdeutsche AfD-Abgeordnete furchtbar leid, der für die Äußerungen von H. Lüth nicht verantwortlich gemacht werden konnte aber die Unfairness der Herren Plasberg, Blome und Hubertus Heil in voller Härte erdulden musste. Was sind das bloß für Gutmenschen.

Holger Jürges | Mo., 28. September 2020 - 18:56

...und unentschuldbar, warum dieser dümmlich Irrläufer Lüth, ob seiner schlimmen Auftritte, nicht schon lange aus der Partei geschmissen wurde; sicherlich war die FDP damals froh, ihn los zu werden.
Herr Gauland, diese ansonsten hochintellektuelle Persönlichkeit, scheint bei Personen wie Lüth und Kalbitz "von allen guten Geistern" verlassen zu sein.
Die Fraktion der AFD hat im Falle Lüth insgesamt versagt und tritt mit ihren Versäumnissen den zahlreichen "anständigen" Funktionsträgern in der AFD in den Rücken ! - Mit Recht stürzen sich jetzt alle Nachrichtenmagazine auf diesen Vorfall.

Nun, die "hochinvestigativen" Medien, wie z.B. WDR, Süddeutsche und in diesem Falle Pro Sieben, würden sicherlich auch Vorfälle bei anderen Parteien, wie zum Beispiel den Reichenerschießern der Linken oder den Grünen, die damals Sex mit Kindern im Programm hatten, investigativ plakatieren: Da bin ich mir ganz sicher (Ironie aus).

Es wird Zeit, dass die "anständigen Funktionsträger" der AfD über eine Neugründung einer Partei rechts von Linksgrün, also in der Mitte, nachdenken. Nur durch die Entfernung solch unappetitlichen Personals kann über eine Alternative zum momentanen Mainstream überhaupt nachgedacht werden. Wenn das nicht geschieht, wird sich der anständige Bürger wieder in Wahlenthaltung üben müssen.

Heidemarie Heim | Mo., 28. September 2020 - 19:26

In der Tat erweisen die nicht an der Auslese interessierten Abgeordneten ihrer Partei einen ebenso rufschädigenden Bärendienst wie der Problem-Bär höchstselbst. Doch ohne dessen verachtenswerte Ansichten, seinen widerwärtigen Äußerungen und den damit verbundenen, äußerst fragwürdigen Charakter relativieren zu wollen, frage ich mich zugleich, wie er und andere oft jahrzehntelang in anderen Parteien wie z.B. hier der FDP unentdeckt politisch agieren konnten. Auch Herr Gauland genoss mal das Ansehen der CDU. Abgesehen einer wie auch immer inzwischen stattgefundenen Radikalisierung ehemaliger Anhänger etablierter Parteien haben solche Charaktere in keiner demokratischen Partei
mit dem Anspruch gewählt zu werden etwas zu
suchen! Genauso wenig wie Extreme aus linken politischen Spektren, die vergangene und GsD überwundene diktatorische "Staatsformen" bis heute negieren bzw. damit liebäugeln. Ein anderer Autor hier sprach von "Kärcherisierung". Also, einmal Hochdruckreinigung bitte! MfG

W.D. Hohe | Mo., 28. September 2020 - 20:13

Zitat: ...."Wie will die AfD noch glaubhaft vermitteln, dass nicht jeder Tweed-Sakko-Träger einer ist, der – wenn er sich unter seinesgleichen wähnt – kein Problem damit hat, Migranten zu erschießen oder zu vergasen?"
>>>
Schade, um Ihren Beitrag Herr Gathmann - angesichts Ihres doch ziemlich polemischen Schlusssatzes.
Damit haben Sie Ihren Kommentar, vielleicht auch sich selbst, in Vermischung von Sachlage und Meinung, einigermaßen entwertet.
Ist zwar keine Veröffentlichung heischende Schandphrase, hat aber mit dem an Sie zu stellenden journalistischen Anspruch nicht so viel zu tun.
Zwangsläufige Empfehlung zu jedem politisch +/- nutzbaren Treffen: Alle Anwesenden sind einer elektronischen/händischen Leibesvisitation nach versteckten optischen und akustischen Lauschern zu unterziehen.
Insbesondere bei Treffen in Bars mit schon länger bekannten Personen.
Meine Herren*innen !!!
Bislang Ihre Beiträge regelmäßig gelesen, Herr Gathmann.
Den nächsten wohl mit Skepsis.

Yvonne Stange | Mo., 28. September 2020 - 20:22

... sind schon verblüffend. Lüth war und ist kein AfD-Mitglied, er kommt von der FDP. Na sowas aber auch. Das Gesagte kommt auch zeitlich sowas von "gelegen".... ;-)
Und wieder dieses mit zweierlei Maß messen: die AfD hat keine Christiane Schneider, die sich bei der Antifa für ihren Einsatz bedankte und auch keine Katina Schubert, die zB. meinte, es wäre besser Terroristen mit aufzunehmen als gar keine Flüchtlinge... Und das mit dem 1% der Reichen erschießen (und nach liebevollem Einwurf) in Arbeitslager abschwächen.. das sind natürlich ganz andere Sachverhalte... In meinen Augen war auch Lüth ein eingeschmuggeltes U-Boot, zur richtigen Zeit aufgetaucht. Nur das sowas eben nur der AfD zum Schaden gereichen kann, den anderen nicht. Übrigens: Tobias Himpenmacher forderte auch schon KZs für "Rechte"... aber das sind ja auch die "Bösen". Also kein Aufschrei.

für die Klarstellung! Irgendwie ekelt einen dieses Deutschland nur noch an. Was für furchtbare Menschen. "Köterrasse" - ja, die primitiven Kameltreiber haben das gleich gerochen! "... keine Kultur zu beobachten" - Ich kann auch keine mehr erkennen!

Klaus Peitzmeier | Mo., 28. September 2020 - 21:20

Also ich sehe auf dem Foto zwei Problembären. Und ich finde Gauland ist der Größere.
Wer ist schon Lüth? Aber Gauland ist über Jahre die dominante Figur in der AfD. Wenn er über Jahre eine Nazizucht betreibt u diese auch noch hegt u pflegt, ist das doch nicht dadurch zu entschuldigen, daß in anderen Parteien möglicherweise ähnliches geschieht.
Sympathisanten u Mitglieder dieser Partei sollten im eigenen Interesse u zum Wohle der Partei deutlich ihren Unmut bekunden u diesen Herren den Abgang nahelegen.
Was Gauland, Lüth, Kalbitz, Höcke fabrizieren ist in höchstem Maße parteischädigend, abstoßend u widerlich.

Bernd Muhlack | Mo., 28. September 2020 - 22:29

Bekanntlich bin ich keiner ihrer Follower, im Gegenteil.
In 2019 (?) ein Twitter-Gedöns von ihr:
"Bin gerade in Auschwitz und sehe, dass ich noch viel lauter gegen Rassismus schreien muss!"

Ich habe das lediglich im "Netz" gelesen.
Ich brauche kein Twitter, FB etc.
Wozu?
Das sei Frau Chebli unbelassen, ist wahrhaftig ihr gutes Recht!

Wiederholend, schon oft erwähnt:
Im Herbst 1980 war unser Geschichte-LK auf Studienfahrt in Polen, Auschwitz war Teil des Programms.
"Arbeit macht frei"
Die Inschrift am Tot, sorry, TOR eins.

Manche von uns sind nach wenigen Minuten zurück in den Bus - heut zu Tage würde man sagen: traumatisiert.
Auf der Rückfahrt zum Hotel war "tödliche Stille" im Bus, auch des Abends im Hotel.
Das war, ist unglaublich, unvorstellbar!

Wenn dieser Herr Lüth (nachweislich, prozessual verwertbar?)solche "Erbrechungen" von sich gibt, dann - ja dann sollte diese Partei endlich den "finalen Schnitt" vollziehen.

Tschö mit ö!
Gehe zurück zur Badstraße, ziehe nicht 4 Tsd ein!

Und egal, welche Person, Ansehen oder Partei.
Unterschiedliche Auffassungen & Gedankengänge sollten wir Menschen anfangen zu lernen, diese zu akzeptieren. Nur Diktaturen lassen keine andere Meinung zu.
So wie eine kleine Kassiererin für ihr handeln Verantwortlich gemacht wird, so muss erst Recht in jeder Instanz das Wort mit Konsequenzen gelten.
Was wir durch Berufung bezeugen, diese Last muß ....
Keine Akzeptanz gegen Verstöße der Gebote Gottes bzw. des Humanismus. Wer zum Mord aufruft, sollte auch mit Konsequenzen rechnen.
Aber wenn ich die vielen Urteile lese & höre, dann habe ich mehr wie meinen Zweifel, dass ....
Hinzu kommt noch die so neutrale Betrachtungsweise & Beurteilung eines .....
Ja, in dieser für mich persönlich großen Schmierenkomödie d..
..... kann man wenig Respekt, Achtung, Demut, Liebe & Hoffnung sehen, geschweige erleben.
Aber der/ den Vogelschiss müssen/ werden Gott sei Dank alle & auch wirklich ALLE erfahren & erleben. Das ist meine tiefste Überzeugung.

Gerhard Schwedes | Mo., 28. September 2020 - 23:00

Gleich eines vorweg. Ich stehe voll auf Meuthens Seite und bin froh, dass es ihm gelungen ist, Kalbitz klein zu kriegen. Und ich gehe noch weiter und fände es sogar bedenkenswert, dass Meuthen eine Neugründung der AfD vornehmen würde - ohne Höcke und Konsorten. So weit, so gut. Dennoch habe ich den Verdacht, dass beim "Cicero" mal wieder ein Artikel gegen die AfD fällig war. Da kommt nun der komische Lüth gerade recht. Die Redaktion des "Cicero" weiß sehr wohl, wie verfahren der bundespolitische Karren ist. Um aber im Spiel zu bleiben und sich nicht völlig abseits zu stellen, muss man halt hie und da der AfD einen kräftigen Nasenstüber verpassen. Da kann man fast die Uhr danach stellen, dass solch ein Artikel mal wieder fällig war. Das ist nun einmal der Spagat des "Cicero". Lüth ist nun ausgeschlossen. Einziger Vorwurf: Reichlich zu spät. Noch einmal: Dieser Mensch ist endlich raus. Gut so. Muss man deshalb noch so sehr hinterherheulen? Mir riecht das alles nach taktischem Kalkül.

Christoph Kuhlmann | Di., 29. September 2020 - 00:59

dann wäre diese Partei ein Machtfaktor in Deutschland. So arbeitet sie den politischen Gegnern in die Hände, die jede demokratische Opposition gegen die Migration gegen den Willen großer Teile der Wählerschaft in Koalitionen der Willigen von PDS bis CDU ausschalten.

Kai-Oliver Hügle | Di., 29. September 2020 - 05:54

Die üblichen Ablenkungs- und Verharmlosungsmanöver - besonders erbärmlich: die Vermutung, Lüth sei ein "eingeschmuggeltes U-Boot" - können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die AfD ein Auffangbecken für Extremisten ist.
Ein MdL in Ba-Wü (Räpple) wude gestern von der AfD ausgeschlossen, nachdem er bei einer Corona-Demo zu einem gewalttätigen Umsturz aufgerufen hatte. Zitat: "Wir müssen uns gewaltsam Zutritt zum Kanzleramt verschaffen".
Alice Weidel hielt die Bundesregierung im Februar 2013 für "Schweine" bzw. "Marionetten der Siegermaechte des 2. WK" mit der Aufgabe, "das dt Volk klein zu halten indem molekulare Buergerkriege in den Ballungszentren durch Ueberfremdung induziert werden sollen“. Kein Wunder, dass Lüth so lange nicht nur geduldet sondern gefördert wurde.
Gestern hat der letzte verbliebene AfD-Gründungsvorsitzende Adam seinen Parteiaustritt angekündigt. Er wirft Gauland vor, "Rechtsausleger" zu lange gedeckt zu haben.
Der vorliegende Artikel bestätigt diese Auffassung.

Yvonne Stange | Di., 29. September 2020 - 10:32

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

... das die Linken kein Auffangbecken für Alt-Stalinisten und Linksextremisten sind... Aber das würde man ja an den Äußerungen erkennen... kann gar nicht sein? Oder doch???
xD
Herr Hügle, das war ein Schuß ins Knie.

Bernhard Jasper | Di., 29. September 2020 - 10:34

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Ich habe mir die eindringliche TV-Dokumentation angesehen. Wer glaubt der Faschismus sei aus der Welt irrt gewaltig. Ebenso wird die radikale Propagandastrategie der „AfD“ deutlich. Eine Propaganda, die Wirklichkeitserzeugungen mit fiktionalen Mitteln betreibt. Bereits der historische Faschismus speiste sich durch derartige obsessive Grundbilder und Niedergangsphantasmen.

Die heutigen Faschisten sind ebenso weder bürgerlich noch konservativ, im Gegenteil, sie greifen die seriösen Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland direkt an. Im Ergebnis ist es eine gewalttätige Bewegung, die den Rechtsfrieden zerstören will. Mehr noch, sie wollen den Systemsturz, fühlen sich als Widerstandskämpfer. Wer mit diesen Faschisten sympathisiert oder sie wählt, macht sich mitschuldig.

P.S.: Und auch hier, in der Netzwelt, werden bestimmte Sehweisen, Einstellungen und Identifikationen sichtbar. Sie sind von Dummheit und Geschichtsverdrängung geprägt.

Jürgen Waldmann | Di., 29. September 2020 - 11:41

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Dass die AfD - auch - einen Problembären hat , das veranlasste die ARD erstmals in diesem Jahr , einen AfD Mann zur Plasberg Sendung " hart aber fair " zu zu lassen . Mir ist nicht bekannt , ob für den Ausspruch : Leistungsträger zu erschießen , auch von der ARD Sendezeit bereit gestellt wurde . Wenn man 800 000 Millionäre erschießen will , die zu den Leistungsträgern des Landes gehören , keine Worte im TV findet , dann möchte ich kein Leistungsträger in diesem Land sein .
Es sollte klar sein , dass das erschießen von Menschen , auch wenn es nur im Suff gesagt wird , dem Politiker das Amt kostet , dem Privatmann eine Anzeige droht . Die AfD hat gehandelt und den Problembär entlassen , die Linke hat .... ?
Rechtzeitig zum Wahlkampf in der BRD zieht die ARD einen AfD Hasen aus dem Hut , ein Schelm , der böses dabei denkt .

gehören – also, ich bitte Sie. Ein großer Teil ist ganz sicher nur über eine Erbschaft zur Million gekommen und nicht durch Leistung. Das heißt natürlich nicht, dass diese Menschen ersch... werden sollten. Aber man sollte doch bei Vermögensverteilung nicht gleich von Arbeitsleistung ausgehen.

Markus Michaelis | Di., 29. September 2020 - 13:47

Nicht zuletzt Deutschland ist gesellschaftlich und moralisch im Umbruch. Da bräuchte es dringend Diskussionen, Opposition etc. Die AFD zieht die oppositionellen Kräfte auf sich, versagt aber leider darin echte, interessante und weiterführende Diskussionen zu führen - und dann noch solche Ausfälle. Schade und traurig.

Aber es gilt eben trotzdem auch, dass die Gesellschaft Diskussionen bräuchte, die sicher auch den Rahmen sprengen werden, der für viele ersträglich ist - weil sich der Rahmen eben zu sehr ändert und weil er in den einzelnen Blasen zu klein geworden ist - auch in der "Mitte-Blase".

Man vergast keine Migranten, nie und auch nie im Spaß oder dummen Spruch. Und: die Diskussionen sind u.a. notwendig und spannend, weil Migranten natürlich alle Rechte haben und zu einer (nicht geschlossenen) Mehrheitsgruppe werden.

Andererseits: „Je schlechter es Deutschland geht, ...". Wie kann man das grundsätzlich problematisch finden. Das zeigt hier ein Problem der Mitte, nicht der AFD.

Gunther Freiherr von Künsberg | Di., 29. September 2020 - 17:26

Teilte man die Wähler in 2 Gruppen, Linke und Rechte, ergäbe sich eine Mehrheit für bürgerlich rechts. Das tragische an der Situation ist, dass dank der AFD-Personalpolitik diese Partei nicht wählbar ist. Gleiches gilt für die Linke. Soweit ich dies sehe unterscheiden sich CDU und FDP von den Grünen und der SPD unter anderem darin, dass sie mit einer nicht wählbaren Partei nichts zu tun haben möchten und eine Zusammenarbeit ausschließen, wohingegen Grüne und SPD durch entsprechende Koalitionen auf Länderebene bereits unter Beweis gestellt haben, dass sie bereit sind mit der Linken, also mit Kommunisten zu koalieren. Solange die AFD sich nicht selbst dadurch koalitionsfähig macht indem sie Mitglieder wie Höcke, Kalbitz u. A. rausschmeißt hat es die AFD zu verantworten, wenn eine rot-rot-grüne Bundestagsmehrheit entsteht, die durch die Linke kommunistisch beeinflusst ist. Eine im Grunde genommen konservative Partei die AFD ist somit für kommunistischen Einfluss verantwortlich