Eine obdachlose Frau wartet von einem Bus mit öffentlichen Duschen
Wer wie diese Frau öffentliche Duschen für Arme besucht, wird das kaum aus Klimaschutzgründen tun / picture alliance

Umweltschutz - Duscht euch weniger und geht zu Fuß!

Kisslers Konter: Laut einer Studie sind arme Menschen gut für das Weltklima. Der Zynismus hinter solchen Aussagen zeigt: Nachhaltigkeit kann ideologisch werden und selbstgerecht

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Fast fiel vor Schreck die Bio-Semmel in den fair gehandelten Kaffee. Was die kostenlose Fachzeitschrift „Schrot & Korn“ nun ihren Lesern auftischt, ist harter Stoff. Unter dem Motto „Bio Leben, Bio Lieben“ sorgt die neunköpfige Redaktion – darunter ein Mann – monatlich für das gute Gewissen, das Richtige gekauft zu haben. Eigentlich. Darum wandert die 124 Seiten starke Lach- und Sachfibel gerne mit in den Einkaufswagen im Biosupermarkt. Und nun das, ganz staubtrocken, vollkommen humorfrei: „Arme Menschen sind die wahren Klimaschützer“.

Der solventen Zielgruppe soll es einen Schock der Erleuchtung versetzen. Die „wahren Klimasünder“, so eine Studie des Umweltbundesamtes, seien nämlich Menschen mit bewusst umweltfreundlichem Kaufverhalten, also niemand anderes als die Leser von „Schrot & Korn“, deren Auflage mehr als 800.000 beträgt. Sapperlot. Solche Menschen geben viel Geld aus für gewissensschonend produzierte Produkte, trennen sogar den Müll, belasten aber die „Ökobilanz“ durch luxuriöses Wohnen und hemmungsloses Herumreisen. Was sie folglich besser unterließen, um Mutter Erde nicht noch mehr zur Last zu fallen.

Nicht weit entfernt vom Elendstourismus

Ihren anmaßenden Hauptton erhält die kleine Moralepistel einerseits durch die Überschrift, andererseits durch den Ausblick auf das einzig gerechtfertigte Leben. Der Satz „Arme Menschen sind die wahren Klimaschützer“ hat gute Chancen auf einen Spitzenrang im Wettbewerb um die zynischste Schlagzeile des Jahres 2016. Niemand ist gerne arm. Kein Armer möchte für einen zufälligen Nebeneffekt seiner Armut gelobt werden, und schon gar nicht von gutverdienenden Feinkostnutzern. Der grüne Großstädter, der die Armut der anderen gönnerhaft würdigt, ist nicht weit entfernt vom Elendstouristen, der Nordkoreas freie Straßen lobt. Und wenn sie kein Brot haben, sollen sie Torten essen.

Auf den Gipfel getrieben wird die Selbstbezüglichkeit durch den Gegenentwurf. Geschätzt werden „die Menschen im Norden“ und „im Osten“, weil diese weniger Energie verbrauchten als jene im Süden und im Westen. Wo die Einkünfte niedriger sind, heißt das, mag es zwar den dortigen Menschen schlechter gehen – doch die Umwelt profitiert davon. „Befragte der untersten Einkommensgruppe benötigten halb so viel Energie wie die mit hohem Einkommen.“ Guter Rat ist nahe: Bei den Frauen wirken sich „Duschen, Baden und Kleidung“, bei den Männern „Alltagsmobilität und Ernährung“ negativ auf das Energiekonto aus. Ihr Frauen des Westens also, duscht euch nicht so oft! Und Ihr Männer des Südens, lauft zu Fuß, immer nur zu Fuß! Oder bleibt einfach zu Hause.

Katharer der Spätmoderne

Nähme „Schrot & Korn“ sein Geschäft nicht so ernst, man müsste über solche Albernheiten lachen. Doch wer lacht, schädigt vermutlich schon seine CO2-Bilanz und ist „Klimasünder“ und kein „Klimaschützer“. So zeigt sich hier in wenigen Zeilen die ganze schreckliche Leere, die ganze Unerbittlichkeit eines menschenfeindlichen Lebensmodells, das die Erde reinigen will von allem, was da schnauft und kreucht und denkt und darum der Sünde verfallen ist. Die grünen Armutsromantiker sind Katharer der Spätmoderne. Sie wollen den Menschen ein Menschsein austreiben, das sich nicht in bloßer Existenz erschöpft. Der Weg zum Himmel soll gepflastert sein mit Spaßverbot, Konsumverzicht und Duschaskese.

Wenn „arme Menschen die wahren Klimaschützer sind“, niemand aber arm sein will, kehrt sich freilich die Botschaft gegen ihre Botschafter. Auf den Mangel der anderen lässt sich keine Weltrettung bauen. Sie ließe sich höchstens totalitär anordnen und wäre dann erst recht zum Scheitern verurteilt. Der Ehrgeiz der Saturierten wiederum, den gewonnenen oder ererbten Status abzugeben und in die Bedürfnislosigkeit zurückzufallen, ist begrenzt. Insofern wird auf absehbare Zeit eine solche fundamentalistische Nachhaltigkeitsreligion bleiben, was sie ist: zynischer Unfug.

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Arndt Reichstätter | Do., 3. November 2016 - 13:00

Meine erste Frage wäre:
Wie leben die Journalisten persönlich,
die so etwas schreiben?

Haben Sie mehr als 2 Hosen?
Einen Fernseher?
Eine Klimaanlage?
Mehr als eine Einzimmerwohnung?

Wenn nein, können wir weiterreden.

sollten schon verstehen, was Sie kommentieren!
Sollte das irgendwann der Fall sein, können wir gerne anfangen zu diskutieren.
Bis dann reiten Sie bitte vorsichtig unter den Flügeln der Windmühlen hindurch!

Serena Cetikawa | Do., 3. November 2016 - 13:12

Man/frau muss nicht dauernd duschen und schon gar nicht Cicero lesen. Nachhaltig wird das Leben, wenn wir mehr Flüchtling/innen aufnehmen und unseren Überschuss teilen. Dazu brauchen wir eine ressourcenfreundliche Abgaspolitik und fleischfreie Nahrungsangebote, die auch ausgegrenzte Menschen aus benachteiligten Kulturkreisen ansprechen.

Joachim Walter | Fr., 4. November 2016 - 13:29

Antwort auf von Serena Cetikawa

Liebe Frau Serena Cetikawa,

da haben Sie völlig recht: duschen wird völlig überbewertet!

Wie überhaupt die Errungenschaften der Zivilisation, und der Versuch des Menschen sich mittels kultureller und intellektueller Anstrengungen über das einfache Dahinvegitieren zu erheben.

Wer braucht denn schon schöngeistige Literatur, wenn er den Koran hat?

Wer braucht schon eine Aufführung von Mozarts Zauberflöte in der Mentropolitan Opera, wenn er auch der freitäglichen Auspeitschung einer Ehebrecherin beiwohnen kann?

Und wer braucht schon den Genuss eines saftigen Rindersteaks, wenn es eine Schüssel Reisbrei genauso tut?

Es sollte den Bürgern unseres Landes viel öfter so anschaulich verdeutlicht werden, welche schreckliche Lebensweise sie gerade dabei sind schrittweise gegen das einfache Leben der Benachteiligten auf der Welt einzutauschen.

Es grüßt Sie herzlich
Joachim Walter

Arnold Meienberger | Mo., 7. November 2016 - 13:46

Antwort auf von Joachim Walter

Was sollen diese ständigen Anspielungen auf Flüchtlinge, wenn der Artikel damit absolut gar nichts zu tun hat? Falls Sie weiterhin daran interessiert sind, ständig über Flüchtlinge zu schimpfen, kann ich Ihnen die Kommentarfunktion unter einem Artikel auf der Seite kopp-verlag.de empfehlen. Dort werden Sie Gleichgesinnte finden, die es - zur Überraschung aller - stets schaffen, x-beliebige Artikel in den Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom zu setzen.

überkam mich beim Lesen dieses Beitrages. Sie beziehen sich auf den vorstehenden Beitrag von Herrn Walter?
"Wieso reden Sie über Flüchtlinge?" Wer redet - außer Ihnen - von "Flüchtlingen"?
Vielleicht ist das bei mir mit dem Abitur schon zu lange her, dass das mit dem Lesen nicht mehr klappt. "...ständige Anspielungen auf Flüchtlinge...", "über Flüchtlinge schimpfen", "...in den Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom zu setzen..." - WO LESEN SIE DAS? Kann das sein, dass Sie in der falschen Diskussion gelandet sind?

Thomas Radl | Fr., 4. November 2016 - 13:37

Antwort auf von Serena Cetikawa

"Man/frau muss nicht dauernd duschen" - stimmt, regelmäßig waschen reicht wohl auch. Das sollte aber auch sein, das hat was mit Hygiene zu tun. Und "man/frau" ist Gender-Quark! Wenn schon, dann "mann/frau" was Sie aber wohl nicht meinten; soviel Rechtschreibung können Sie, wie Ihr Kommentar zeigt. Das unpersönliche "man" würde ideologiefrei also allein für sich reichen.
CICERO muss man nicht lesen - sollte man aber, da hier offen diskutiert werden kann. Und das ist ein Wert für sich!
Dass das Leben "nachhaltiger" würde, wenn man mehr Flüchtlinge aufnimmt, müssten Sie bitte erklären! Das erschließt sich mir nicht, da das eine mit dem anderen mal gar nichts zu tun hat.
"Ausgegrenzte Menschen aus benachteiligten Kulturkreisen" sind allerdings vollkommen sinnfreie Worthülsen, für die Sie sich schämen sollten. Allein das hier niederzuschreiben hat über die Server so viel Strom verbraucht, dass Ihre CO2-Bilanz nur durch diesen Kommentar an den Nachhaltigkeitsanschlag gefahren ist!

Dr. Ulrich Opfermann | Fr., 4. November 2016 - 19:57

Antwort auf von Serena Cetikawa

Es ist mir schleierhaft, was die Aufnahme von Flüchtlingen mit Ressourcenschonung zu tun haben soll. Die Ressourcen unseres Landes schonen wir dadurch nicht. Ist man jetzt auch noch ein Umweltverschmutzer, wenn man eine Obergrenze fordert? Grotesk. Hier vermischen Sie linksgrüne Glaubensinhalte zu einem wirren Brei.

Ruth Falk | Sa., 5. November 2016 - 17:30

Antwort auf von Serena Cetikawa

Was halten Sie von Massensterilisierung in ärmeren Ländern?
Dafür wurden zwar die Nehrus ermordet, aber die waren ja auch oberste Kaste. Nix für ungut!

Emma Vavrek | Sa., 5. November 2016 - 22:56

Antwort auf von Serena Cetikawa

Geht´s noch?
Politischkorrekter Mist... Flüchtling/ innen... Oh Gott, bitte schmeißt Hirn vom himmel!

Thomas Radl | Mo., 7. November 2016 - 23:17

Antwort auf von Emma Vavrek

Zwei Nonnen spielen Federball, die eine haut vorbei und flucht: "Scheiße, daneben!" Die andere warnt: "Schwester, nicht fluchen! Gott wird Euch strafen!" Weitergespielt, danebengeschlagen, die erste Nonne flucht wieder. Aus einer schwarzen Wolke am Himmel fährt ein Blitz und erschlägt die mahnende Nonne! Und aus dem Himmel flucht's: "Scheiße, daneben!"
Besser würde er beim Hirn-Schmeißen auch nicht treffen! Hat man Anfang Oktober in Dresden bei Claudia Roth gesehen! ;-)))

wäre schön ,wenn´s das regnen würde,das trio infernal der fundi-frauen roth,künast,göring-eckart gehen vermutlich schon länger nicht mehr ohne schirm aus dem haus.nicht aus dummheit aber die fossil-ideologie könnte schaden nehmen.und lassen frau peter im regen stehn.war wohl zuviel auf einmal für sie und doch auch von entwaffender ehrlichkeit von ihr.hoffnung besteht-wirklich ohne sarkasmus.der mensch,auch als politischer gegner ist das wichtigste.hamed abdel-samad hat das mal-sinngemäss-zum ausdruck gebracht.in diesem sinne,a.oelsner

Guy Franquinet | Do., 3. November 2016 - 13:16

Dieser Bericht zeigt nicht, dass Nachhaltigkeit Ideologie wird, sondern das Nachhaltigkeit Ideologie ist. Wer weiß schon was Nachhaltigkeit bedeutet.
Der Bericht ist auch dumm und falsch. Arme Menschen fahren alte Autos, haben älterere Haushaltsgeräte und benötigen im Schnitt mehr Energie. Die Aussage ist einfach Menschenverachtend und stark zynisch.

Wie viel "graue Energie" steckt in einen Neuwagen oder gar E-Auto? Verbraucht ein kleineres, älteres Auto mit 1.2l Motor sparsam gefahren mehr als ein Neuwagen mit 2l oder mehr Hubraum und doppelten Gewicht ? Spare ich wirklich Strom, wenn ich die alte Röhre durch einen 32zoll-TV mit allen Raffinessen ersetze? Same same für den Kühlschrank.... Theoretisch müssten die Stromversorger am Stock gehen, oder? Nein, es ist genau das Gegenteil der Fall, im Schnitt steigt der Stromverbrauch von Privathaushalten im Jahr 5%.

franz wanner | Do., 3. November 2016 - 13:24

was Herr Kissler wohlmeinend übersehen hat, dass 800000mal 124 Seiten "kostenlos" einerseits ganz sicher nicht ohne Kosten ist und darüber ganz sicher nicht klimagünstig. Allein die Papierlogistig dürfte CO2 frei setzen und jene Seiten mit finanzierender Selbstdarstellung zu füllen, dürfte auch nicht ernergieneutral sein.
Und dem guten Lesergewissen ist das Ding auch nicht dienlich, denn die wissen, dass "umsonst" immer auch ein legaler Diebstahl an anderen ist.
Allein, bei einer Papierkostenbeteiligungspflicht, würden sie bestimmt auf das Lesen verzichten.
Natürlich mit dem Hinweis auf den ökologisch bedenklichen Wasserbedarf für so viel Papier.

Dimitri Gales | Do., 3. November 2016 - 14:29

Die meisten von ihnen besitzen kein Auto, essen sehr wenig Fleisch, auch Früchte sind ziemlich teuer geworden, sie konsumieren dafür umso mehr Fett und Zucker. Den Wohlhabenden, den Gutverdienern ist das egal, arm sein wird aber wohl deshalb zur Tugend für Umweltschutz erhoben, weil es gut, das Arme arm bleiben und nicht an den Tisch der Reichen drängen - schliesslich muss ja jemand Vorbild für umweltbewusstes Leben sein.
Tja, also bitte werdet alle arm, dann könnte die Umwelt, die Erde gerettet werden.

G. Simon Barnaky | Do., 3. November 2016 - 14:39

warum kann ich hinter der aussage, arme menschen wären gut für das weltklima, nichts zynisches erkennen? weils stimmt.

Petra Wilhelmi | Do., 3. November 2016 - 14:50

Klimaschützer ... Ein Modewort, mit dem sich Ökofuzzis schmücken ohne Sinn und Verstand. Unwissenschaftlich bis ins Letzte. Etwas Dynamisches auf statisch trimmen. Man merkt, dass Deutschland in den MINT-Fächern nicht mal mehr Mittelmaß ist.

Karl Franz | Do., 3. November 2016 - 15:14

Wer keinen Gott über sich kennen will, macht sich nicht selten selbst zum Gott. Er hält sich dann gern auch für den Erlöser der Welt, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.
Meistens sind es Leute vom Schreibtisch, denn wer als Handwerker oder Bauer mit der täglichen realen Arbeit zu tun hat, weiß um die Widerständigkeit der Realität und die Beschränktheit der menschlichen Kräfte.
Gerade aus dem Machbarkeitswahn der Salonlinken (der Neue Mensch), der alle Unwilligen zu Teufeln und Hinrichtungsobjekten definiert, entstanden die größten Greuel der menschlichen Geschichte.
Tugend und Terror, sie stammen aus der Französischen Revolution, die im Grunde der Putsch einer kleinen Pariser Fanatikertruppe war, wie der Oktoberputsch Lenins auch. Schlimm wurde es immer, wenn sich diesen Wahnsinnigen zur rechten Zeit niemand entgegenstellte.

Interessant. Sie sollten das etwas ausführen.
Ihre Haltung ist klar. Die merkwürdigen Verknüpfungen und Gleichsetzungen nicht.
1. Die Gottlosen machsich oft selbst zum Gott (sowieso? Oder muss jemand dran glauben?)
2. Wenn es Erlöser gibt, die die Weisheit gefressen haben... gibt es auch jene ohne Weisheit?
3. wer hart arbeitet und um seine Beschränktheit weiß, der ist vor jeder Idee auf Verbesserung geschützt?
Danach ist klar: Gott schütze den König! Und wer das Elend nicht erträgt, ist eben ein Putschist. Sie sollten das beherzigen, erleuchtet dulden, sich niemandem entgegenstellen und sicher auch hier nicht jammern.
Sie sind doch gottbeschützt, werden Sie bloß nicht zum Putschist.

bruno leutze | So., 6. November 2016 - 12:44

Antwort auf von franz wanner

Kurzer Einwand zu Ihrer Antwort auf die interessierte Betrachtung des Herrn Franz:
der Guteste schimpft vom Standpunkt eines "Rechten" und knüppelt mit Worten auf gleichgesinnte Armutsbefürworter ein, die ebenso (ungewollt ?) naiv konservativ sind, wenn es um Energieverschwendung, Umweltschutz geht usw., heißt ohne sich um die wahren Gründe der Umweltzerstörung in Industrieländer zu kümmern, einer auf Gewinn(G-G') ausgerichteten Ökonomie, einer kapitalisierten Landwirtschaft und Energieversorgung.
Er wettert nicht gegen die Armutsbefürwortung, wenn's der Umwelt nützt sondern dagegen. Aber es können für ihn nur "linke" intellektuelle, gottlose Schreibtischspinner sein, die sich wie "Gott" gerieren, wenn sie Verzicht propagieren als ihre Kritik des umweltzerstörischen Konsumauswuchses einer kapitalistischen Gesellschaft. Denn ein wirklicher Konservativer ist für Wirtschaftswachstum, Konsum etc., wenn es Staat und Wirtschaft dient.
So geht aktuell AfD-affine bürgerliche Kritik!!?

zu bringen, möchte ich Ihnen, Herr Franz, doch noch einmal deutlich zustimmen:
Ihre Aussagen: 1.Die Aufhebung des Transzendentalbezugs überfordert den Menschen, weil sie ihn als letzte Instanz zurücklässt. Eine ungesunde Reaktion ist die Selbstübrschätzung in der Selbstermächtigung.
2. Handarbeit erdet, da sie eine direkte Realrückkopplung erfährt.
Vielen Formen der Schreibtischarbeit fehlt diese Realrückkopplung, weshalb Menschen, die diese Formen der Realitäts-Verwaltung ausüben, leicht zur Bildung von Theorien neigen, die keinen Wirklichkeitsbezug vertragen.
3. Bei großen Teilen der Linken kommen 1 u 2 ungünstig zusammen. Fehlender Realitätsbezug und Selbstermächtigung/ Größenwahn verbessern die Welt nicht, sondern machen sie oft zu einem Schreckensort(Terror).

Gute Analyse! Wo ist der Grund zum Spott, Herr Wanner?

Arne Bruhn | Do., 3. November 2016 - 15:59

Der Ansatz von "Schroth & Korn" ist ja richtig - Arme verbrauchen weniger - aber auch sie verbrauchen! Ergo ist der beste Umweltschützer der tote Mensch! "Von Erde bist du genommen - zu Erde sollst du werden." Darum braucht die Menschheit ein radikales Um- oder aus Sicht von "Schroth & Korn" Weiterdenken: Bisher ist alles Trachten darauf gerichtet, Leben (menschliches) zu erhalten, zu reparieren (heilen), zu verlängern. Genau das Gegenteil ist richtig! Menschen gibt es "wie Sand am Meer" - und sie werden noch viel mehr - täglich rund 230.000 - wo soll das hinführen? Täglich 230.000 zusätzliche Duschen, Smartphones, Twitter-accounts u.s.w. Zumindest "entwickelte" Staaten wie die BRD hat ja einen Anfang und damit ein Beispiel gesetzt: Werktäglich werden etwa 400 Menschen (im Werden befindliche) per Abtreibung auf dem direktesten nur denkbaren Weg zu Jesus geschickt: "Lasset die Kindlein zu mir kommen! (Matthäus 19:14) -

Arne Bruhn | Do., 3. November 2016 - 16:11

Daher sollte man jedem, der das wünscht, behilflich sein beim Sterben! Und da das "Vor-den-Zug-werfen", "Vom-Hochhaus-springen" etc. nicht jedermanns Sache ist, wären Hilfen zum humanen (schmerzlosen) Einschlafen ein Segen: Für den Sterbewilligen und -bereiten wie auch für die weiter am Leben Bleibenden. Alles andere führt - bei der jetzigen Bevölkerungsexplosion - zu Hauen und Stechen, nicht nur um die Ressourcen, - wäre das human?
Anm. für die Redaktion: Falls ich meinen Betreff von - 1 - nicht korrekt wiederholt habe bei dieser Fortsetzung, bitte ändern - danke!

Werner Huber | Do., 3. November 2016 - 16:44

Der Gedanke, die Armen dieser Welt seien die besseren Klimaschützer,ist nicht nur zynisch,sondern schon von der Logik her falsch! Es sind nämllch eben diese Armen, die sich mangels der Möglichkeit zu anderen Formen der Zerstreuung oder aus Gründen der Altersvorsorge oder auch nur weil Verhütungsmittel fehlen, gerne und oft einer folgenreichen sexuellen Betätigung hingeben und die Menschheit ungezügelt ins uferlose vermehren. Die Wohlhabenden hingegen mögen zwar eine deaströse Energieverschwendungsbilanz pro Kopf aufweisen, vermehren sich jedoch nicht nur nicht weiter, sondern tragen mit Reproduktionsraten um die 1,4 aktiv zu einem gebremsten Wachstum der Weltbevölkerung bei; ginge es nach ihnen, käme es zu einer raschen 'Gesundschrumpfung' der Weltbevölkerung auf ein für den Planeten erträgliches Maß. Selbst ein gewisses Maß an Verschwendung spielte dann keine Rolle mehr. Political Correctness, Moral und Humanität verstellen so den Blick auf einfache, wenn auch tabuisierte, Wahrheiten!

Der Bevölkerungswachstum in armen Ländern mit armen Menschen verdankt sich einer durch Langeweile begründeten häufigeren Geschlechtsverkehr?!
Die Volksschrumpfung dagegen in wohlhabenden westlichen Ländern ist dann wohl auf die fehlende Gelegenheit zum "vögeln" zurück zu führen, weil der tägliche Existenzkampf ums "Wohlhaben" keine Zeit läßt?
Ist doch wohl ein Scherz - oder?

Mit der karrikierenden Auflistung der dem Verzichtsstandpunkt innewohnenden interessierten Verrücktheit,die sich nicht um die wahren Gründe, nämlich einer kapitalistischen Ökonomie und der daraus resultierenden Umweltszerstörung, kümmern will.
Den von Ihnen festgestellten Zynismus in dieser Weltsicht finde ich korrekt !!!

Anne Müller | Do., 3. November 2016 - 17:43

Fast alle grünen Sozialromantiker gehören aus dem Verkehr gezogen. Sie haben für alles und jeden schon seit Jahren einen Erziehungskodex zusammengestellt, an dem sie letztendlich richtig gut verdienen und dabei noch ein sogenanntes "gutes Gewissen" haben. Diejenigen, die das i.d.Regel durch hohe Preise bezahlen, beissen nur in Biobrötchen mit "gutem Gewissen". Alles andere ist suspekt. Da sich jedoch die Spirale weiter nach oben drehen muss, kommen solche Zynismen wie in "Schrot + Korn" beschrieben zustande. Dazu gehört auch: Genau diese Typen (Gutmenschen) würden ihre Kinder niemals in eine Schule mit überwiegend Migrantenkindern schicken. Statt dessen würden sie eine 50km entfernte Konzeptschule wählen: dann kann die Tochter in der 3. Klasse ihren Namen tanzen.
Diese Typen sollte man einem Team von Ärzten ohne Grenzen zum Hospitieren an die Seite stellen, damit sie das wahre Leben kennenlernen.

Sven Bergmann | Do., 3. November 2016 - 18:15

Richtig absurd wird es, wenn das krude Weltbild der Klima-Inquisitoren sich mit dem Moralismus der Multikulturalisten vereinigt.

Da einerseits arme Menschen das Klima schützen, andererseits Armut in den Entwicklungsländern angeblich auf "unsere" Kosten geschaffen wurde, ist es nur logisch, dass arme Deutsche gute Klimaschützer sind, arme Afrikaner aber keine guten Klimaschützer sein sollen.
Und Flüchtlinge in Deutschland? Sollen die jetzt arm sein? Ach so. Das ist natürlich etwas anderes.

Es stört die Schrot&Korn-Müslis offenbar wenig, dass Bevölkerungswachstum der größte Klimakiller ist.

Wer arm sein soll oder darf, ist eben nach grünlinkem Selbstverständnis in Rassenkategorien zu klären.

Ich begreife nicht, dass dieser unfassbaren Doppelmoral, dieser Vorzeichenverkehrung von Rassenkategorien, die letztlich auch nur Rassismus mit grüner Tünche ist, so wenig widersprochen wird.

Patrick Feldmann | Do., 3. November 2016 - 21:35

Die Umwelt schützen, auch wenn es dem Menschen und den Tieren schadet (bspw. Vögel in Windkraftparks)...
Beuys war da schon wesentlich weiter: die Bäume muß man schützen, WEIL der Mensch nicht ohne sie leben kann.

Mitunter ist eine anthropozentrische Sicht heilsamer auch für den Rest der Welt als ein romantisierender Totalitarismus.

Thomas Radl | Do., 3. November 2016 - 22:12

"...die 124 Seiten starke Lach- und Sachfibel gerne mit in den Einkaufswagen im Biosupermarkt. Und nun das, ganz staubtrocken, vollkommen humorfrei..."
Lieber Herr Kissler, mit diesen paar Worten haben Sie es doch auf den Punkt gebracht und alles andere - zugegeben, ein Artikel mit knapp 200 Zeichen ist knapp, wäre selbst hier in der engen Kommentarbegrenzung außerordentlich kurz.
Dass sich die Leute von "Schrot und Korn" selber ernst nehmen, ist ja noch verständlich. Als Leser mit eigenem Gehirn könnte man das zwar auch, aber muss man?
Das letzte Mal, als ich in dem Blatt was wirklich interessant fand, hatten sie von Janosch gemalte/gezeichnete Spatzen abgedruckt! :-) Sehr putzig, Janosch halt!
Naja, und ein intelligenterer ÖPNV, wie u.a. auch im Artikel beworben, hätte neben der Nutzung, die auch für "Arme" möglich ist, andere positive Nebeneffekte, z.B. auf den Verkehr. Es ist also nicht alles ganz so doof, wie Sie es beschreiben. Ich würde mal sagen: Locker bleiben! ;-)

Konrad Kugler | Do., 3. November 2016 - 22:13

Das ist schon ganz gut getroffen. Aber ideologische Vertrottelung tut wenigstens weh!

Peter Bigalk | Do., 3. November 2016 - 23:39

Wie wäre es mit etwas gesundem Menschenverstand für die Verfechter der Ökodiktatur? Zumindest eines ist richtig: Zukünftig wird das Wachstum der Weltbevölkerung das Hauptproblem im Ressourcenverbrauch sein, da können wir noch so viele Joghurtbecher abwaschen.... Aus ideologischen Gründen geht da aber kaum jemand ran...

Reinhard Oldemeier | Fr., 4. November 2016 - 10:41

Frei übersetzt "Reduziere das Maximum".
Konsum ist nicht Lebensqualität und auch keine Freiheit des Denkens, es kann auch zur Qual werden.
Armut ist relativ, es kommt darauf an von wo man es heraus betrachtet. Es gibt auch eine geistige Armut.
Was kann man daraus mitnehmen? Unsere Gesellschaft sollte lernen das Maximum zu reduzieren. Die Armen werden nicht gleich Reicher indem man die Umverteilungsmaschine anwirft. Die Gesellschaft kann nur ein System ändern, wenn die Einsicht da ist, dass sein Handeln die Umwelt verändert.
Wenn 1/4 der Menschheit die Ressourcen verbraucht, wo bleiben die Anderen 3/4.
Wer sich solche Fragen stellt, erkennt das ein solches System garnicht funktionieren kann.
So stellt sich die Frage garnicht ob man nun 2x oder 3x duscht, wenn in anderen Gebieten die Ressource Wasser nicht mal zum Trinken reicht.
"Wir haben die Erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, wir haben sie von unseren Kindern geliehen. Sitting Bull". Dieses sollte Jedem klar sein

Michael Mackel | Fr., 4. November 2016 - 11:01

Hallo, Herr Kissler: weniger krass aber ähnlich denken afrikanische Bischöfe, die Kinderreichtum und Klimawandel korreliert "glauben", und unser Ethiker Hans Jonas sieht schrumpfende Konsumentenzahlen als einzigen Rat, da absolut niemand auf Konsum verzichtet - nicht einmal Tabertz van Elst. Europa schrumpft, immigrierende Arme nicht. Was also wäre Ihr Rat?

Wolfgang Weber | Fr., 4. November 2016 - 11:03

Sicher ist es global gesehen so, das die armen Länder weniger Kohlendioxid produzieren als die reichen Länder. In Deutschland gilt man als arm, wenn man ein Einkommen hat das sechzig Prozent des durchschnittlichen mittleren Einkommens beträgt auf das jeder Bürger einen Anspruch hat und reich wer mehr als 200 Prozent davon hat. Die meisten sind also nach dieser Statistik weder reich noch arm.
Daher ist in Deutschland jeder Bürger selbst verantwortlich dafür, wie stark er die Umwelt belastet. Er kann duschen so oft er wil auch als sogenannter Armer und er kann zu Fuß gehen oder sich motorisiert fortbewegen. Sogar der Einkauf im Bioladen ist für jeden möglich, wenn man seine Prioritäten auf gesunde Lebensmittel focusiert und keine Fertigprodukte im Bioladen kauft. Auch ein hemmungsloses Herumreisen ist mit dem Billigflieger durchaus möglich, insofern führt diese Diskussion rein für Deutschland gesehen ins Leere.

Günter Schaumburg | Fr., 4. November 2016 - 11:16

Wohlstand verführt oft zu Trägheit. Zuviel Wohl-
stand führt zur Verblödung.

Karl Franz | Fr., 4. November 2016 - 13:11

Und es wird auch immer Kluge und Dumme geben.
Große und Kleine, Dicke und Dünne usw. usf.
Ob uns das gefällt oder nicht, ist ziemlich irrelevant.
Dass es mehreres gibt, heißt zugleich, dass es Verschiedenes gibt, denn nichts ist mit einem anderen identisch.

Mathematisch definiert: "Es gibt Dinge."
____

Aber das ist für Geschwätzwissenschaftler aus der Bio-Ecke unverständlich. Da sie weder durch Anschauung, noch durch Denken draufkommen, können sie nur glauben, was in ihrer Prawda steht.

Winnfried Gardner | Fr., 4. November 2016 - 13:54

In letzter Konsequenz ist der beste Umweltschützer nicht arm sondern tot. Suizid ist noch besser als Armut, schließlich atmet ein armer Mensch auch CO2 aus. Ein toter Mensch verbraucht überhaupt keine Resourcen. Soweit geht natürlich die Liebe zur Umwelt nicht, obwohl ich mir das wünschenswert und konsequent für besonders penetrante Umwelt Idiologen vorstellen könnte.

Wilhelm Gebken | Fr., 4. November 2016 - 14:21

Vieleicht sollte man das Ganze mal aus dem Blickwinkel der Evolution heraus betrachten. Ob 10 Mrd. Menschen oder später 15 Mrd. spielt überhaupt keine Rolle. Ein Teil dieser (meist armen) Menschen (vielleicht sogar die Allermeisten!) wird die kommenden Katatstrophen überleben und die Welt verändern, genauso wie es das Leben bereits seit 3,5 Mrd. Jahren macht. Nur eines ist sicher: Unsere deutschen dogmatischen Ideologen und Gutmenschen werden diese Milliarden nicht aufhalten und sie werden auch nicht bei der zukünftigen Gestaltung der Welt dabei sei. Die einen verzichten freiwillig auf Nachwuchs in dieser doch ach so bösen Welt, die anderen werden durch Ihre chemisch-vegane Ernährung unfruchtbar. Tja, die Natur weiß sich halt immer zu helfen. Nur Schade, dass auch die Realisten unter uns von diesen selbsternannten Was-Weiß-Ich-Schützern am Mitgestalten der Zukunft gehindert werden.

Michael Scholtz | Fr., 4. November 2016 - 14:47

Morgen Kinder wird's nichts geben
Nur wer hat kriegt noch geschenkt
Mutter schenkte euch das Leben
Das genügt wenn man's bedenkt
Einmal kommt auch Eure Zeit
Morgen ist's noch nicht so weit

Doch ihr dürft nicht traurig werden
Reiche haben Armut gern
Gänsebraten macht Beschwerden
Puppen sind nicht mehr modern
Morgen kommt der Weihnachtsmann
Allerdings nur nebenan

Lauft ein bisschen durch die Straßen
Dort gibt's Weihnachtsfest genug
Christentum, vom Turm geblasen
macht die kleinsten Kinder klug
Kopf gut schütteln vor Gebrauch
Ohne Christbaum geht es auch

Tannengrün mit Osrambirnen
lernt drauf pfeifen werdet stolz
Reißt die Bretter von den Stirnen
denn im Ofen fehlt's an Holz
Stille Nacht und heilge Nacht
Weint wenn's geht nicht sondern lacht

Morgen Kinder wird's nichts geben
Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld
Morgen Kinder lernt fürs Leben
Gott ist nicht allein dran schuld
Gottes Güte reicht so weit . .
Ach du liebe Weihnachtszeit

Erich Kästner

Peter Lyssy | Fr., 4. November 2016 - 16:19

Das Unwort des Jahres/Jahrzehnts/ Jahrhunderts etc. ist der sinnentleerte Begriff " Nachhaltigkeit ". Der Begriff kommt aus der Forstwirtschaft und bedeutet einfach, dass nur so viel Holz geschlägert wird als nachwächst. Meine Frau und ich waren achtzehn Jahre Hüttenwarte auf einer früheren Forstdiensthütte und diese Tätigkeit war mit professioneller Waldarbeit verbunden. Bei mir war dies ein Ausgleich für den Schreibtisch. Ich stelle mir gerade einige Zeitgenossen vor, wenn sie in drei Meter Höhe im Windbruch mit einer Kettensäge Schwertlänge 68 arbeiten.

patrick feldmann | Fr., 4. November 2016 - 16:28

Da dies bisher keiner der Kommentierenden aufgegriffen hat, mache ich noch eine Anmerkung:

A.Kissler hat Recht, wenn man Arme als Adressat der Schrott&Korn-Botschaft annimmt: das wäre menschenverachtender Zynismus.
Nun sind die Adressaten aber wohlhabende Bios, die im Wesentlichen aus einem moralisch anankastischen Impetus handeln... . Dieser Klientel solches ins Ohr gesprochen bedeutet dann doch: so pharisäisch rechtgläubig ihr doch bio-lebt. Ihr seid allein schon qua eurem Privileg Umwelt-Sünder!
Ich finde, das hat was, Den Moralisten noch einen Moralismus mitgeben...!

Aber auch zu sich selbst gesprochen, denn wer liest Schrot&Korn außer den Beklagten?!, bedeutet dies nichts anderes als Öko-Nihilismus. Die, die die Weltmdurch richtigen Konsum besser machen wollen, sind unter dem Strich die eigentlichen Sünder!

Schrot&Korn richtet sich weder an Arme noch an "wohlhabende Bios". Gleichwohl ist die fehlende Umweltzerstörung & Energieverschwendung durch Armut in ihrer schlußfolgerenden Kritik am Kapitalismus zynisch.
Ausgangspunkt der "Öko"-Kritik, der auffordernden
(konservativen)Rückbesinnung aufs Lebensnotwendige, ist die auf Gewinn(maximierung) ausgerichtete kapitalistisch geführte Ökonomie, mit der Ressourcenverschwendung & Umweltzerstörung einhergeht.
Die Propagierung eines Konsumverzichts rückt nahe an eine "Blut-u.Bodenideologie) heran, wenn sie sich auf individuellen Konsumverzicht anstelle einer politischen Kritik der Ökonomie beschränkt. Es ist also kein "Öko-Nihilismus".
Ihre Kritik Herr Feldmann impliziert umgekehrt IHRE Befürwortung ggw. Wirtschaftsverhältnisse, die sowohl die Existenz eines Pauperismus sowie Proletariats sowie deren Abhängigkeit von Lohnarbeit für die Realisierung von Profit (G') benötigt.
Ist das nicht auch zynisch?!

an mir)

Ich kritisiere nicht DEN Kapitalismus, sondern ich meine sprachlich dargelegt zu haben, daß es keinen gesunden Konsumismus gibt, er mag noch so ökologisch reüssieren.
Zudem habe ich mich darüber lustig gemacht, daß die Moralisten durch Moralismus bei der Unmoral landen.

Bei uns fahren die wohlhabenden Bios, die in jüngerer Zeit bis auf den Hund vegan leben im Range Rover vor. (etwas pointiert formuliert)

Wenn Sie folgendes mir unterstellen wollen "Propagierung eines Konsumverzichts rückt nahe an eine "Blut-u.Bodenideologie) heran", so überbeanspruchen Sie meinen Kommunikationswillen mit Menschen, die mir so einen Blödsinn (nebenbei wieder mal das nazi-Hämmerchen durchdekliniert...) anhängen wollen.
Die Umformulierung Ihres Anwurfes heißt dann nämlich : Konsum schützt vor NationalSozialismus!

Ich würde dagegen behaupten, daß Konsumismus auch nur eine totalitäre Variante der Verzweckung von Menschen ist, die mit künstlichen Bedürfnissen arbeitet.

Sie sind nicht gegen den Kapitalismus. Stimmt, hatte ich auch nicht gesagt.
Ferner:
Schrot&Korn propagiert keinen Konsumismus, ob gesund oder ungesund, sondern das Gegenteil, die ökonomisch & naturliebend betrachtende Kritik eines Vergehens an der Natur, ihrer Ressourcenverschwendung durch "unsere" Gesellschaft, also ganz opportunistisch gegenüber der gesellschaftlichen Wirtschaftsform durch den eigenen Verzicht, dem andere es gleichtun sollen. Auf JENE bezog sich meine Vergleich mit dem "Blut&Boden"-Standpunkt, also nicht auf SIE.
Daß vegane "Biobauern" mit dem Range Rover vorfahren, macht sie nicht unmoralisch, weil als Veganer ein anderes Problem bekämpft wird: das Verzehren von getöteten Leben. Die implizite Verrücktheit des Veganer-Standpunkts aufzuzeigen erspare ich mir.
Zuletzt: Bedürfnis ist im Moment des Empfindens nie künstlich, ob Befriedigung eintritt oder nicht. Ihre Behauptung über Konsumismus (totalitäre Verzweckung...) hat demnach den Konsumverzicht zur Folge!?

meint v.a., Herr Leutze, daß Konsum, so normal er als einfache Tatsache (ich esse/ konsumiere einen Apfel) ist, er als Ideologisches Prinzip (-ISMUS) pervers wird. Konsum als partielle Teilhabe am Leben ist eben nur die Hälfte der Wahrheit. Die andere Hälfte lautet Hervorbringung/ Arbeit.

Der alleinige reine Konsum degradiert den Menschen. Deshalb (und da ist die Umweltproblematik für mich nur eine Randfrage, die allerdings ins Gesamtbild passt) halte ich Konsum als Prinzip, also als -ISMUS, für falsch.

Mit "Bios" meinte ich keine Bauern, sondern Käuferschichten, die aus der Ökologie eine Ersatzreligion machen.
mit Gruß PF

Frank Spalke | Fr., 4. November 2016 - 20:12

Wenn unter den Aspekten Umwelt und Nachhaltigkeit der Arme besser ist als der Reiche, dann ist der früh Gestorbene besser als der Arme und der nie Geborene besser als der früh Gestorbene...dann wären Eltern, Hebammen, Ärzte, Feuerwehrleute etc. die wahren Bösen auf dieser Welt...kruder Gedanke, oder ?

Helmut Malente | Fr., 4. November 2016 - 21:33

Die Strategie an dieser Marketingschreibe ist doch: Gut zu wissen, dass man nur seinen inneren Schweini besiegen muss, damit es dem Weltklima besser geht. Also weniger oft unter die Designerdusche, nur noch lokal u. bio kaufen u. nicht mehr mit dem Taxi zum Flughafen sondern S-Bahn.

Weniger Konsum ist ok. Sich selber bewegen anstatt bewegt zu werden. Kein Plaste mehr u. teilen mit anderen. Das geht auch. Bloss wer macht dass? So funktioniert unsere Gesellschaft nicht. Zum Konsum erzogen, für Konsum arbeiten u. an einer "Zivilisationskrankheit" sterben. Und an den Zivil-krankheiten sterben dann Arme wie Reiche gleichermaßen.

Florian Gann | Fr., 4. November 2016 - 23:58

Der Artikel zeigt vor allem zwei Sachen. Dass sich der Autor moralisch und intellektuell überlegen fühlt gegenüber dem Schreiber von Schrot&Korn und so stolz darauf ist, dass er sich in einem Großteil seines Textes daran abarbeitet. Und dass er an einer anderen Lesart nicht interessiert ist. Man kann die Botschaft auch so verstehen, dass man seinen eigenen Konsum überdenken sollte und Verzicht mehr bringen könnte als Bio-Lebensmittel. Armsein wird hier nicht idealisiert, es wird darauf verwiesen, dass in erster Linie das geringere Einkommen dafür verantwortlich ist. Statt sich in sechs Absätzen darüber abzuarbeiten, was schlecht am Artikel von Schrot&Korn ist, hätte der Autor selbst Lösungsvorschläge machen können. Er wollte sich aber nur sein Gewissen gesundschreiben, weil er weder beim Einkauf nachhaltig agiert noch energiebewusst lebt und das einfach gut findet.

hermann klein | Sa., 5. November 2016 - 12:12

Unverständlich dass unsere Umweltschützer nicht die geringsten Bedenken haben, unsere Landschaft hemmungs- und schonungslos mit Windanlagen zu verunstalten, sowie industriell zu überfremden, selbst ohne Rücksicht darauf, ob es sich um Landschaftsschutzgebiete oder Naturparks handelt und dabei über 150.000 Vögel jährlich zum Opfer fallen.
Die einzige glaubwürdige, authentische Alternative wäre die Kernkraft. Aus der Kernenergie aus zu steigen wie von der Willkommenskanzlerin veranlasst, war eine Katastrophe der Umwelt zu Liebe - für die deutsche Wirtschaft ganz zu schweigen.
In der Energiepolitik den Zeigefinger zu erheben, in Wahrheit aber durch den Ausstieg aus der CO²-freien Kerntechnologie den Klimawandel zu beschleunigen, das ist nach meiner Meinung an Perverseste nicht zu überbieten.

hermann klein | Sa., 5. November 2016 - 12:13

Kernenergie ist die preisgünstigste, "UMWELTFREUNDLICHSTE" Stromerzeugung weltweit und somit volkswirtschaftlich, gerade für Deutschland unverzichtbar, dank international anerkannter, ausgereifter Deutscher Ingenieur-Technik.
Weltweit sind derzeit weiterhin über 50 neue Kernkraftwerke im Bau.
Man kann nur beten u. hoffen, das andere Industriestaaten dem deutschen Modell, aus der Kernkraft auszusteigen, nicht Folge leisten, sonst wäre die von unseren bekannten Umweltschützer heraufbeschwörende "Öko-Apokalypse" in wenigen Jahren Realität.

Guido Scholzen | So., 6. November 2016 - 18:59

"einen menschen erkennt man an seinen taten, nicht an seinen worten" (alte weisheit)
ich warte auf den tag, an dem man klimaschützer an alter kleidung, dreckiger haut und faulen zähnen erkennt. der tag wird aber nicht kommen.

mein kommentar hier ist keine diskriminierung von obdachlosen, sondern klimaschützer sind diskriminierer von armen menschen. das ist einer der gründe, warum ich klimaschützer hasse wie die PEST: diese grünen ideologen sind genau so zum kotzen wie die braunen ideologen, also nieder mit den öko-faschisten!

Herr Scholzen. Denken Sie mal nach, die Klimaschützer sind nicht für die Energiepreise, die Ihnen und all den anderen armen Menschen das Leben erschweren, verantwortlich.
Das sind doch die energiewirtschaftlichen Unternehmen, denen die von uns benötigte Energie Mittel zur Erwirtschaftung von Geld dient, und - wie es im Kapitalismus so ist - zu mehr Geld (nennt sich Wachstumssteigerung).
Und der Staat ist derjenige, der ihnen das Mittel und den Gewinn garantiert (nicht ohne seinen Eigennutz, den Energiebedarf seiner Wirtschaft, aus den Augen zu verlieren).
Der normale Bürger trägt die Kosten, egal ob Atom- oder Windernergie.
Also verschwenden Sie Ihren Hass nicht auf die Falschen, die übrigens leine "Ökofaschisten" sin, und wünschen Ihnen nicht schlimmstenfalls die Pest oder - zumindest - schlechte Zähne und Kleidung an den Hals.
Soweit Sie die GRÜNEN gemeint haben, kann ich Ihre Enttäuschung nicht nachvollziehen, sofern Sie in deren Realpolitik Vorteile für sich erhofften.