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Wer soll den nun die CDU führen? Armin Laschet und Norbert Röttgen im Gespräch / dpa

Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur - Die CDU im SPD-Modus

Eigentlich sind die Sozialdemokraten unschlagbar, wenn es darum geht, sich mit sich selbst zu beschäftigen. In den kommenden Monaten wird ihnen in dieser Disziplin die CDU erfolgreich Konkurrenz machen.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Was immer an Einwänden vorgebracht werden kann und an innerparteilichen Widersprüchlichkeiten offensichtlich ist: Die Nominierung von Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD hat Bewegung in die politische Szenerie gebracht. Bei der Union sind diese Bewegungen erkennbar nervöser Natur. Denn wie immer man die Klärung bei der SPD betrachtet: Es ist eine Klärung. 

Bei der Union hingegen ist eigentlich alles unklar. Wer wird CDU-Chef? Und je nachdem, wer das wird, was heißt das dann für den gemeinsamen Kanzlerkandidaten von CDU und CSU? Kann überhaupt Anfang Dezember ein Parteitag in Stuttgart stattfinden, bei dem die erste Personalie geklärt wird, man dann aber unausweichlich mit dem Gesummse um die Kanzlerkandidatur in die Weihnachtspause geht? 

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Manfred Sonntag | Di., 25. August 2020 - 16:00

Wie geht es in der CDU weiter? Abwärts! Jeder der Merkel mit im Gepäck hat wird mit den Grünen in Verbindung gebracht. Die CDU wird weiter von den Grünen getrieben und verliert dabei noch das letzte Stückchen Glaubwürdigkeit. Da die CDU seit Jahren absolut keine eigenen Zukunftsvisionen mehr hat ist dies ein Absinken auf Raten. Kurzfristig ist sicher vieles möglich aber nur ein Kandidat mit Hausmacht und starker ideologischer Trennung von Merkel und dem Linksliberalismus hat auf Dauer eine Chance. Aber der ist weit und breit nicht zu sehen. Oder täusche ich mich?

Abwarten. Alle Umfragen sagen etwas anderes. Merkel bleibt konstant eine der beliebtesten Politiker. Und die CDU fast konstant im Umfragehoch.

Dass Gegner von Merkel und der Union das anders sehen möchten, verwundert nicht, ist aber irrelevant. Denn von dort kommt immer der gleiche Tenor: Mit der CDU gehts es abwärts, mit der SPD sowieswo, die Grünen sind unwählbar, die FDP hat abgewirtschaftet, und die Linken sind eh nicht mehr als eine umgetaufte SED.

Was bleibt? Klar, die Partei der Merkelhasser. Die ist im Moment nur mit sich selbst beschäftigt, hat keine Zeit für Politik. Jetzt hat sie einen Mini-Kalbitz als Vorsitzenden (Tino), der Verschwörungsfantasten, Impfgegner und ein paar abgehobene Esoteriker als Verbündete gefunden hat. So wird keine Politik gemacht.

Zurück zur Union: Es gibt eine Reihe von möglichen Kandidaten, die Merkel beerben könnten. Warum sollte sich die Partei frühzeitig festlegen? Jemand wie Laschet hat in Kürze jeglichen Kredit verloren. Es eilt nicht.

Es genügt, wenn Sie aus Ihrer Nebentätigkeit eine hauptamtliche machen und das Erbe des Herrn Seibert antreten. Ich wüsste im Moment keinen würdigeren. Polemisch sind Sie ein Talent und was das Lügen für die Regierung angeht, da geht noch was... Ironie aus.

"Kurzfristig ist sicher vieles möglich aber nur ein Kandidat mit Hausmacht und starker ideologischer Trennung von Merkel und dem Linksliberalismus hat auf Dauer eine Chance. Aber der ist weit und breit nicht zu sehen. Oder täusche ich mich?"

Ich lebe bereits länger hier habe das ein oder andere erreicht, war immer politisch interessiert.

Nein Herr Sonntag, diese CDU wird zeitnah keinen "Wertkonservativen" an die Spitze wählen; wieso, cui bono?
Schauen Sie sich doch diese Duracell-Hasen-Parteitage an!
Mindestens 15 min Klatschen - man hat ja Brandsalbe und ne 50er-Packung Ibu dabei!
Sollte Frau Dr. Merkel tatsächlich "abhanden" kommen, ändert das ja wohl nichts an den Delegierten, Merkelisten.

Den Herren Tilman Kuban halte ich für sehr fähig.
Der JU-Vorsitzende ist leider im Vergleich zu seinem Vorgänger Ziemiak total überqualifiziert.
Pech gehabt.

Herr Sonntag, meine Prognose:
"Laschet mich das machen!"

"Sedierung" bis SEP 21 - Kurzarbeitergeld/InsO-Änderung.
Panem et circenses!

... dazu sind die meisten Medien viel zu stark an Merkels Regierungsauffassung ausgerichtet und bringen damit ein "grünrot-gefärbtes" Bild.
"Witzigerweise" äußerte man sich bei ZDF/Lanz bzgl. Trumps Wahlkampf in etwas wie folgt: Trumps Team färbt alles, was die Demokraten anbieten, als "links-marxistisch" ein (wenn ich den Wortlaut noch richtig in Erinnerung habe). Meines Erachtens ist es bei uns (v.a. im ZDF) genau umkehrt: Alles, was früher als "normal-konservativ" zählte, wird von den meisten Medien - allen voran den ÖRlichen - als "rechts" dargestellt.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 26. August 2020 - 10:39

Antwort auf von Manfred Sonntag

aber vielleicht Trennung von Ideologie/Heilslehre überhaupt.
Das wäre schon einmal ein interessanter Weg für die CDU/CSU.
Die Kandidaten dafür werden gerade "dekonstruiert", wenn ich mich nicht irre.
Statt dessen scheint es auf ein KONSTRUKT hinauszulaufen, die "Macht"verhältnisse in der CDU evtl. auf den Kopf zu stellen. Vielleicht sogar über eine parteilose Parteivorsitzende und einen Kanzler aus einem CDU nahen Thinktank? Und wozu noch wählen, die Parteiführung ist weise?
Ich glaube nicht, dass ich über Gebühr übertreibe.
Solche "Spiele" haben in allen Parteien evtl. Tradition und es nimmt mir viel von meiner Begeisterung für unsere Parteiendemokratie.
Aber nüchtern betrachtet kann man damit umgehen, wenn die Presse solche Prozesse auffächert und darlegt, wie Herr Schwennicke in seinem Artikel.
Das ist Journalismus wie ich ihn schätze, streitend für politische Kultur.

helmut armbruster | Di., 25. August 2020 - 16:00

x-mal haben wir es schon erlebt und kennen alle Rituale und Sprüche in- und auswendig.
Und es geht mir immer mehr auf die Nerven.
Ich will, dass diese Leute, die Politik zu ihrem Beruf gemacht haben, SICH MIT UNSEREM LAND BEFASSEN UND NICHT MIT SICH SELBST.
Personalquerelen, Koalitionsgeschacher, Selbstdarstellungen usw. gehören nicht in die Öffentlichkeit.
Das alles kann man auch hinter den Kulissen austragen und auf der Bühne dann nur das Ergebnis präsentieren.
Das ist nur ein frommer Wunsch, ich weiß.
Ich werde also immer öfter wegschauen müssen, sozusagen als Selbstschutz.

Ernst-Günther Konrad | Di., 25. August 2020 - 17:45

Manchmal heißt es, das Herrchen/Frauchen sieht mit zunehmenden Alter dem Hundchen immer ähnlicher. Also CDU=SPD. Parteitag durchführen? Wie, wenn Corona Hysterie herrscht? Das hat Merkel schon geschickt gemacht. Während ihrer Amtszeit keinen hochkommen lassen, der ihr nicht ergeben ist und nach ihr die Sintflut? Hat sie doch was geplant? Ich habe mit dieser CDU kein bedauern. Die haben fast alle mitgemacht und selbst die Werte Union ist selten zu hören und baut keinen Druck auf. Einzig Maaßen gibt Interviews und plaudert immer mehr aus dem Nähkästchen. Wird natürlich von den Regierungsmedien ausgeblendet. Merkel wird schon für die Nachfolge hinter den Kulissen sorgen. Es muss jemand sein, der ihr nicht anschließend die Schelle anhängt. AKK war für Merkel die Sündenböckin. Vielleicht wiederholt sich das doch, wenn die Königin den Thron verlässt und wohin dann geht?
Sicher in ein Land, dass nicht ausliefert. Sie selbst sagte mal in die USA. Warum? DE in ist ein Land in wir gut leben.

Fritz Elvers | Di., 25. August 2020 - 17:58

eine Bad Bank, sehr schön gesagt!
Jetzt weiß ich endlich, wofür diese Worthülse steht.

Frau AKK wünscht sich eine Frau, herrlich. Soll sie doch Frau Esken überreden.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 26. August 2020 - 15:51

Antwort auf von Fritz Elvers

wählen, wie ich meine von Ihnen gelesen zu haben, hätte ich gerne ausführlicher gelesen.
Es scheint mir evtl. eher in Richtung gute Abbildung von Diversität zu gehen, z.B. auch Artikel in zeit-online darüber, dass es nur noch nicht geht, dass Baerbock und Habeck gemeinsam für Kanzler zur Wahl stehen, wenn ich es richtig verstanden habe.
Die Beibehaltung der Trennung von Parteivorsitz und Kanzler würde ganz sicher neue Möglichkeiten für die CDU eröffenen gerade in Richtung Diversität.
...und dann vielleicht auch mal 2 Leute als Kanzler, auch ohne Parteibuch?
Es liegt mir fern, der CDU/CSU auch nur entfernt vorgreifen zu wollen, aber auch nicht der SPD oder anderen. Ich fände es allerdings schön, wenn Wahlen noch stattfänden.
Ich denke schon, dass Merkel "sich" verlängern möchte in der CDU/CSU durch geeignete Kandidaten.
Niemand der bislang Aufgestellten käme dafür infrage, wenn man mich fragt.
Dazu kenne ich die CDU/CSU dann doch gut genug.
Nicht etwa qua Weisheit, sondern qua Alter...

Ingrid Gathmann | Di., 25. August 2020 - 21:10

Die CDU hat doch eine kompetente Frau als Kanzlerin für die nächste Wahlperiode: Dr. Angela Merkel!!!
Wenn man sie inständig bittet, macht sie es sicher gern wieder.

Urban Will | Di., 25. August 2020 - 21:15

aus der Pfalz...
Sie als nun präsentierte weibliche Nachwuchshoffnung der Schwarzen bestätigt einmal mehr, dass Frau M ganze Arbeit geleistet hat in Sachen Nachwuchs.

Ja, sie haben ein Problem... Und sie haben es verdient.

Auch wenn ihnen Corona ein zwischenzeitliches Hoch beschert hat, dieses Virus wird auch wieder aus dem Mittelpunkt unseres Lebens verschwinden und mit ihm der dem Volk aufoktroyierte Eindruck, die Schwarzen wären die kompetentesten „Krisenmanager“.

Merkel hat dieser Partei die Seele genommen. Und wenn sie diese nicht wieder finden, dann gehen sie mittelfristig unter.
Das Land braucht dringendst eine bürgerlich – konservative Renaissance. Vor allem bei den Themen Migration, Energie und Klima.
Und die Mehrheit hierzu findet sich nicht, wenn die Schwarzen immer nur nach links schauen. Diese Einseitigkeit wird ihnen noch leid tun.
Es ist und bleibt Verrat an ihren einstigen Prinzipien... und Wählern.