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Teuteberg, Lindner: Einen zweiten "Fehlgriff" kann sich der FDP-Chef nicht leisten / dpa

FDP-Chef lässt Linda Teuteberg fallen - Lindners letzte Patrone

Nach Wochen der Quälereien lässt FDP-Chef Christian Lindner seine Generalsekretärin Linda Teuteberg fallen. Volker Wissing als Nachfolger ist keine schlechte Wahl. Doch die Krise der Liberalen ist damit nicht vorbei. Was, wenn Lindner dafür der Grund ist?

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Christian Lindner hat einen Machtkampf gewonnen, der keiner war. Jedenfalls keiner, der offen ausgetragen und auf Augenhöhe geführt worden wäre. Der FDP-Chef hat seiner bisherigen Generalsekretärin, von ihm vor einem guten Jahr handverlesen und erwählt, eine Zermürbung nicht erspart, eher beschert. 

Linda Teuteberg stemmte sich bei diesem Kampf, der zwischen Generalsekretärin und Parteichef keiner auf Augenhöhe sein kann, lange gegen ihre Demission. An diesem Montag gab sie im Präsidium auf. Volker Wissing ist nun der Mann der Wahl und des Vertrauens von Christian Lindner. Er soll bereits auf dem nächsten Parteitag im September gewählt werden.

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Tomas Poth | Mo., 17. August 2020 - 16:02

Lindner ist das Problem, er verantwortet den Taumelkurs der FDP. Er zieht keine Ackerfurche sondern schaut nur über keine zu stolpern.
Bangbüxig im Mainstream rumeiernd.

Gerhard Schwedes | Mo., 17. August 2020 - 16:07

Die Beiden gehören derselben Generation an, weshalb ein Vergleich zwischen den beiden Oppositionsführern lohnend sein kann. Beide haben etwas ziemlich Selbstgefälliges an sich. Man denke nur an den Dreitagebart der zwei Selbstdarsteller. Beiden kann man auch nicht eine gewisse Ausstrahlung absprechen. Auf rhetorischer Ebene sind sie nicht schlecht. Lindner hätte es ohne sein rhetorisches Talent und seine Schöngeistigkeit niemals so weit gebracht, Habeck wohl ebenfalls nicht. Nur haben beide halt eine verschiedene politische Ware im Angebot. Aber Substantielles haben beide nicht anzubieten. Hätte Lindner einen Arsch - Verzeihung für den Ausdruck! - hätte also Lindner einen Arsch in der Hose gehabt, wäre er als Massivkritiker gegen die Massiveinwanderung zu Felde gezogen. Damit hätte er seine Partei als Alternative zu den "Alternativen" fraglos nach vorne gebracht. Ich schätze, er stünde mit ihr bei um die 20 Prozent da. Chance vertan. Gewogen, gewogen und zu leicht befunden. Mainstream

Ich sehe die FDP nicht als AFD light. Mein Problem mit der FDP ist, dass da nichts gekommen ist, seit der Koalitionsverhandlung mit Schwarz-grün. Schätze, würde die FDP in die Regierung kommen, würde sie die Schublade aufmachen und die Ideen aus der Kohl-Ära raus holen. Das brauche ich nicht. Dann halt Nichtwähler.

Manfred Westphal | Mo., 17. August 2020 - 21:15

Antwort auf von Robert Müller

Die Ergebnisse der Wahl-o-maten zeigen sehr viele Übereinstimmungen zwischen FDP und AfD und liegen eng beieinander. Insofern könnte sich die FDP als die vernünftige Alternative verkaufen. Wenn man die detaillierten CIVEY-Ergebnisse verfolgt, baut die FDP bei ihren ursprünglichen Themen immer mehr ab und die AfD liegt da oftmals weit vor der FDP. Herr Lindner ist m.E. das zu lösende Problem der FDP.

Uwe Schröder | Di., 18. August 2020 - 09:55

Antwort auf von Manfred Westphal

Nach dem Wiedereinzug in den Bundestag hatte ich den Eindruck, dass es für die FDP am wichtigsten war, nicht neben der ungeliebten AFD zu sitzen und sie hat sich dann in ihren Redebeiträgen auch gern mal an der AFD abgearbeitet. Das kann man ja so machen, aber Oppositionsarbeit ist das eigentlich nicht, denn damit stellt sich die Partei ja automatisch an die Seite der Koalition. Eine Oppositionspartei, die sich bei der Regierung einschmeichelt, die kann eingespart werden.

Eine Oppositionspartei, die sich bei der Regierung einschmeichelt, die kann eingespart werden.

Wenn die Opposition plant die Regierung abzulösen, dann ja. Aber offenbar plant die FDP mit einer Koalition mit SPD oder Union. Eventuell auch einer Jamaika-Koalition. In all diesen Fällen verärgert man besser nicht diese Parteien, sondern gibt sich handzahm. Dumm nur wenn der Wähler nicht mitspielt. Vielleicht braucht es dann wieder Leihstimmen?

Man sehe sich aber einmal an, wie einfältig eine Partei daherkommt, die ständig zu dem Thema "Masseneinwanderung" in Krakeel verfällt. Auf ein solcher Niveau herabzusinken, hätte der FDP den Hals gebrochen.

Das ist das Mindeste, was jemand, der die Masseneinwanderung ablehnt, weil er es in vielfältiger Art und Weise bezahlen muss, tun kann. Da gab es mal ein Fähnchen im Wind, das hat gesagt: das ist die Mutter aller Probleme. Aber eigentlich ist es nur Merkel. Mag sein, Dass Sie das für niveaulos halten, aber das ist Ihre Rolle.

Grüne.
Ich glaube, dass sie zuviel verlangen, gemessen an evtl. den inter/nationalen Kräften. die FÜR Merkel stehen. Ich bitte zu bedenken, dass ich nicht etwa schrieb, "hinter" ihr.
Das ist ein riesiger Unterschied.
Es wurde seit der Eurorettung die Stunde der AfD, die für die etablierten demokratischen Parteien mit ihrer Rechtslastigkeit zum Problem und damit nicht zum Partner für irgendetwas wurde.
Das Prinzip der alten Bundesrepublik lautet erst Demokrat, dann Parteizugehörigkeit.
Der Osten ist durch die friedliche Revolution und vor allem 40 Jahre DDR evtl. diesbezüglich volatiler eingestellt.
Das andere Moment der etablierten Parteien ist deren KONSTRUKTIVE TRADITION in Bezug auf Asyl, Flüchtlinge und Migration.
Als ob Frau Merkel etwas selbst entwickelt...?
Sie griff vorhandene Debatten auf und machte sie evtl. alternativlos, auch und gerade gegenüber der CDU/CSU?
Ich sehe seit Jahren evtl. inneren Partei"kampf", "Merkel" gegen die CDU/CSU.
Genaugenommen nichts wirklich Neues

jetzt Olaf Scholz haben.
Ein Sozialdemokrat, noch kein Internationaler und schon gar nicht gleich zu Beginn.
Das verbürgt etwas, was Frau Merkel m.E. immer gefehlt hat, Erfahrung in kommunaler Politik.
Frau Merkel fehlt m.E. etwas Entscheidendes für eine Politikerin, Politikverständnis und Erfahrung darin, von klein auf.
Deshalb muss man nicht vom Kreisssaal in den Hörsaal und dann Kanzlerin werden, aber man wird eingebunden sein in politische Zusammenhänge, geprägt von EIGENEN politischen Interessen und Überzeugungen, gleich welchem Beruf man nachgeht.
Die alte Bundesrepublik hatte eine funktionierende politische ÖFFENTLICHKEIT!
Bei Frau Merkel vermute ich eher Einbindung in interne theoretische Zusammenhänge der Politik.
Bleibt Scholz deshalb etwa ein "Kleiner"?
Ich denke nicht, wie man in der Coronakrise bemerken durfte.
Er kann gestaltend in die Politik einzugreifen, gleich auf welcher Ebene.
Übrigens so auch ein Habeck, Laschet, Merz, Söder ff.
Deutschland braucht Politiker (mws)!

Holger Jürges | Mo., 17. August 2020 - 16:24

Nicht Fell nicht Fleisch und doch der Drang zum Futtertrog und, wie alle, einstimmend in das Spott und Häme-Lied gegen die AFD. - Und das ist das Problem der FDP: Wie ALLE: Klein und an der fünf Prozent Hürde kratzend, ohne eigenständiges Profil – wie wär´s denn damit, sich einmal von den Einheitsparteien zu emanzipieren und sich nur der Vernunft zu unterwerfen ? - Hat mir Lindner mit seinem Jamaika-Nein noch imponiert (da wurde ihm seine Standhaftigkeit tatsächlich als Schwäche ausgelegt), fällt er im Thüringen Drama um wie ein Baum, nein – er fällt auf die Knie, vor Majestät Merkel, die damit ihre Macht über die FDP bewiesen hat; so macht sich die FDP (Linder) zum Erfüllungsgehilfen in einem Bananenstaat.
Das Volk mag keine Unterwürfigkeit – so klappt´s nicht mit der FDP; da hilft auch kein Bauernopfer.

Michael Andreas | Mo., 17. August 2020 - 21:39

Antwort auf von Holger Jürges

So heruntergekommen, dass sie einen Ministerpräsidentenposten von Gnaden des rechtsextremen Hütchenspielers Höcke behält, ist selbst die FDP noch nicht.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 17. August 2020 - 21:45

Antwort auf von Holger Jürges

".. so klappt´s nicht mit der FDP;.." schrieben sie, ich ergänze den Satz mit: ...und auch nicht mit dem Nachbarn(Wähler).
Alles was Sie schreiben, sehe ich auch so. Lindner und die FDP haben versäumt, mehrere gute Leute voranzubringen und sich nach ihrer für mich richtigen Entscheidungen, nicht in die Regierung zu gehen, als "echte" Opposition zu etablieren. Nur noch ein mosernder und durchaus nicht immer falsch liegender Kubicki reichen eben nicht.
Es hätte eine Menge Themen gegeben für die FDP. Haben sie aber nicht erkannt. Und jetzt? Washört man von denen im BT? Eben. Genau. Nichts.

Richtig, Herr Konrad: Die "wirklichen" Themen der Mensch auzugreifen, den Leuten ins Herz zu schauen, haben die FDPler versäumt; man schaue genau hin: Mit der eiskalten Abberufung der sympathischen Linda Teuteberg, zeigt Linder deutlich auf, dass er kein Herz hat. - Frau Teuteberg überzeugte zumindest durch sachliche Kompetenz, fern dem Geschwafel anderer.

Die Frage ist nur, wollte sie selbst nicht in der Vordergrund rücken oder ließ Lindner ihr letztlich keinen Spielraum. Nur bei seiner Auftritten, die durchaus attraktive Teuteberg als "Vorzeigefrau" neben sich stehen zu lassendereeigbrach liegen zu lassen, kann es ja wohl nicht sein.
Die wenigen Interviews und Statements von ihr jeedenfalls waren erfrisc hend natürlich, ehrlich und rhetorisch einwandfrei. Da kam menschlicher Wärme herüber, die den meisten FDPlern fehlt.

Robert Müller | Di., 18. August 2020 - 10:08

Antwort auf von Holger Jürges

Thüringen hat der FDP sicher bei den links-grünen geschadet, doch die wählen eh nicht FDP. Die Themen die ich mir von der FDP gewünscht hätte, sind die Politik der EZB und der EU zu kritisieren. Da werden die Weichen für die nächsten 20 Jahre gestellt. Merkel gestaltet die vom Hinterzimmer aus mit ohne das irgendwer sich damit kritisch auf politischer Ebene auseinandersetzt. Die Linken jubeln, weil sie hoffen den EU-Superstaat zu bekommen. Ist es das was eine FDP gut heißen kann? Durch Schweigen? Ordoliberalismus, was sagt der dazu? Nichts. Lindner kauft sich lieber ein Millionen teures Haus in Berlin. Und sonst ist da ja niemand in der FDP. Auch die FDP Landesminister sagen nichts.

Gerhard Bauer | Mo., 17. August 2020 - 17:45

Wenn Lindner noch einmal zaudert, nicht nur Opposition spielen zu wollen, sondern auch knallhart zu spielt, dann sind seine Tage mit recht gezählt. Die FDP ist zur Zeit die einzige "Alternative". Das Risiko alles auf eine Karte zu setzen war noch nie so klein. Hopp oder top!

Maria Arenz | Mo., 17. August 2020 - 17:50

Frau Teuteberg zuzuhören war meistens eine Erholung im Verleich zu dem Geblubbere, was Generaslsekretäre anderer Parteien so von sich zu geben pflegen. Zunehmend auch im Vergleich zu dem immer Erwartbareren, schon (zu)oft Gehörten, was von Lindner kam. Sollte es ihr noch an operativer Durchsetzungsstärke gefehlt haben, hätte man da sicher helfen können wenn man gewollt hätte. So bleibt der Verdacht, daß Lindner einfach allein am Himmel strahlen möchte, solange es die FDP überhaupt noch in die Talkshows schafft.Das wird angesichts der inzwischen völligen Profillosigkeit der Partei spätestens nach der nächsten Bundestagswahl auch ein Ende haben. Und so sehr ich das Verschwinden einer wirklich rundum liberalen Partei aus dem Politischen Angebot bedaure- nie wäre sie so wertvoll wie heute- diese One -man show-FDP braucht kein Mensch.

Ist es nicht die Aufgabe eines Generalsekretärs zu "blubern"? Durchaus auch krawallig, um so in die Medien zu kommen. Ich verfolge nicht die FDP in den Medien gezielt, deshalb glaube ich von ihr in all den Jahren nicht einmal etwas gehört zu haben. Nur heißt das, dass Lindner die falsche Person gewählt hat. Sie ist ja seine Wahl gewesen.

Habe direkt genauer hingehört.
Da muss doch irgendetwas vorgefallen sein?
Andererseits zeigt die Angelegenheit evtl. auch, dass junge Politiker nicht immer reüssieren können.
Ich glaube auch nicht, dass Herr Ziemiak Generalsekretär bleibt.
Es liegen enorme Probleme vor uns, wenn also jung, dann wohl herausragend.
Das hätte ich jetzt von Frau Teuteberg NOCH NICHT zu sagen gewusst.
Ich kann aber sagen, dass die FDP im Osten unbedingt am Ball bleiben muss, rechtsstaatlich, liberal und naja, wirtschaftstauglich.
Aber was schreibe ich zur FDP, im Osten muss auch die SPD zittern.

Petra Horn | Mo., 17. August 2020 - 17:53

Mir erschien Frau Teuteberg als der einzige Lichtblick der FDP im Bundestag. Nicht so biestig wie manche ihrer Fraktionskolledgen. Im überlegt, qualitativ gut und sie traute sich genuine Freiheits- und Rechtsstaatsthemen anzusprechen, für die man heute von den Linken aller Couleur gern als "rechts" diffamiert wird.
Lindner hat fertig!

Helmut Sandmann | Di., 18. August 2020 - 06:14

Antwort auf von Petra Horn

Stimmt Lindner hat fertig, aber auch seine Partei, denn sein Kuschelkurs zu Madame und Gruene hat dazu gefuehrt, dass die FDP kein eigenes Profil mehr hat. Fuer mich hat die FDP fertig, die braucht niemand.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 19. August 2020 - 08:58

Antwort auf von Helmut Sandmann

für Koalitionsbildungen.
Möglich, dass Herr Lindner Frau Teuteberg der "Machtoption" einer FDP für nicht gewachsen hielt, aber zumindest auch für möglich halte ich es, dass Lindner selbst dieser Machtoption zum Opfer fallen wird.
Man wird sehen.

Christa Wallau | Mo., 17. August 2020 - 18:49

müßte den Mut aufbringen, die Mauer der Abschottung zu durchbrechen und auf die AfD zuzugehen, um sich s a c h l i c h mit ihr auseinanderzusetzen. Dann würde sich zeigen, daß manche ihrer Positionen von denen gar nicht so weit erntfernt sind, die auch die AfD vertritt. Jedenfalls könnte man wirtschaftspolitisch u. auch innenpolitisch (Migration!) viele gemeinsame Anliegen finden.
Konservativ-liberal - das wäre die AfD.
Progressiv-lieberal - dafür stünde die FDP.
Schon hätten die Bürger eine echte Wahl!
Daß auch die FDP dagegen die totale Ablehnung
einer Partei mitmacht, die immerhin 10% der
Bevölkerung gewählt haben, das ist eine zutiefst
undemokratische Haltung - einer Freiheitspartei
vollkommen unwürdig!
Wer sich für Gespräche mit Andersdenkenden zu vornehm dünkt, dem wird seine Hochnäsigkeit zur Falle: Er übersieht die Steine, stolpert und landet im Dreck!

die AfD müsste sich fundamental ändern! Was ihr, angesichts der Radikalität der Mitglieder, wohl unmöglich ist.

Ansonsten...wie würde eine AfD-FDP-Zusammenarbeit aussehen?

Eine stramm nationalistisch-autoritäre Innenpolitik, eine Außenpolitik ausserhalb der EU eng an der Seite Putins, eine weitgehend unregulierte Wirtschaftspolitik und der fast völlige Verzicht auf jegliche Sozialpolitik...

Eine Horrorvorstellung! Und garantiert das Ende der FDP, die sich zum Leidweisen des rechten Randes eben nicht in eine deutsche FPÖ nach dem Vorbild der Strache-Partei verwandelt hat.

Was eine Zusammenarbeit der FDP mit der rechtsextremen AfD für die Wirtschaftsliberalen heissen würde, kann man nach den Vorgängen in Thüringen vermuten:

Der in der FDP organisierte Wirtschaftsliberalismus wäre endgülig am Ende!

Das ist die FDP schon lange nicht mehr, werte Fr. Wallau. Sie ist auch formatlos, diese Partei, müßte doch für das freie Wort kämpfen, gegen Herabwürdigung und Diffamierung des politischen Gegners, gemeinsame Anträge mit anderen einbringen wo man in der Sache übereinstimmt.
Tut sie aber nicht, also sind ihre Programmpunkte nur Schall und Rauch.
Deswegen knabbert sie jetzt an der 5% Marke.
Der Wähler hat’s begriffen.

Das Paradebeispiel Thüringen zeigt, wie es damit steht. Peinlicher ging es ja gar nicht mehr. Eine Qualle hat mehr Rückgrat als Lindner. Das glaubt er mit hochgradiger Arroganz ausgleichen zu können. Dafür ein grandioser Kotau vor Merkel. Zeit für die apo. Eigentlich schade...

Klaus Peitzmeier | Mo., 17. August 2020 - 19:59

Von Fr. Teuteberg habe ich noch nichts Dummes gehört. Sie wird in der FDP nicht so ganz tief fallen. Und das ist gut so!
H. Lindner ist alternativlos. Allerdings schöpft er das Potential der FDP nicht annähernd aus.
In einer Situation, wo viele auf eine Alternative hoffen und in der AfD, CDU u SPD nicht mehr finden, könnte er klarere Kante zeigen.
Die Leute lechzen nach deutlichen Antworten:
- gegen Eurobonds u Schuldenvergesellschaftung
- gegen unangebrachte Geldgeschenke an andere Staaten, zumal bei uns noch viel zu tun ist
- gegen die EU-Bürokratisierung
- gegen Despoten wie Erdogan
- zu Migration u Integration
- gegen die Stilllegung der Atomkraftwerke
- gegen die De-Industrialisierung Deutschlands
- gegen die einseitige Bevorzugung der E-Autos
- gegen das Beamtentum
- für eine einfachere u gerechtere Steuerpolitik
- für die stärkere Focussierung auf die europ. Verteidigung
u vor allem anderen, Politik gegen die verspinnerten u verheuchelten Verbotsideen der GRÜNEN.

nichts anderes, als das die FDP - mit ganz wenigen Ausnahmen (europ. Verteidigung) die Ziele der AfD übernimmt.

Die Transformation in eine rechtsextreme Partei wäre allerdings für die Wirtschaftsliberalen der Todesstoss.

es macht keinen Sinn mit Leuten zu diskutieren, die immer und immer wieder nur ihre eigene Meinung zum Besten geben wollen, ohne zu lernen. Was bitte ist rechtsradikal an der Forderung nach Abbau der überbordenden Bürokratie, was ist rechtsradikal an den Überlegungen zu einer vernünftigen Energiepolitik, die z.B. Fusionsreaktoren inkludiert, was ist bitte rechtsradikal an der Forderung, das nicht mehr zeitgemässe Beamtentum abzuschaffen: in Deutschland sind die Professoren verbeamtet und spielen in der internationalen Uniwelt in den nicht satisfaktionsfähigen Ligen, die Spitzenunis der Welt kennen keine Beamten- all die Beispiele sind für Sie rechtsradikal? Unternehmer jedenfalls haben mit diesen Überlegungen keine Probleme.

Ich habe mir die Finger wund geschrieben gegen diese verheerende Grundsteuerreform, aber alle FDP Abgeordneten fanden sie ok. Anstatt endlich dafür zu sorgen, dass wir ein vernünftiges Steuersystem bekommen- mit max. 30% Steuern und Abgaben, d.h. auf jeder Ebene 10%, aber mit Wettbewerb zwischen den Ländern und Kommunen, hat die FDP einmal mehr nur mitgemacht. Sie war in der once- in- a- lifetime- Situation, dass sie diesen Wahnsinn hätte verhindern können, sie ist wieder umgefallen. Als ehemaliges FDP Mitglied kann ich nur sagen, wir brauchen echten Liberalismus, der auch etwas wagt, keine angepassten Angsthasen. Die FDP Frauen sind dabei keineswegs besser, wie in allen anderen Parteien auch. Das Problem der FDP: zu viele Notare, zu viele angestellte Manager, ganz wenig echte Unternehmer. Freiheit jedenfalls ist in der FDP so wenig zu Hause wie in allen anderen deutschen Parteien. Freiheit heisst Selbstverantwortung und die Folgen eigenen Tuns tragen- wer bitte leistet das?

Christa Wallau | Mi., 19. August 2020 - 10:38

Antwort auf von Roswitha Lasser

Ja, liebe Frau Lasser, so ist es!
Ich sehne mich - wie Sie - nach einer Partei, welche Freiheit u. Eigenverantwortung in den Mittelpunkt ihres Programm stellt und alles an der REALITÄT mißt - nicht
an utopischen Vorstellungen, besonders auch im Hinblick auf die unveränderbare
Natur des Menschen, wie sich im Laufe der Jahrtausende immer wieder gezeigt hat.
Sie haben recht: Eine solche Partei ist die FDP schon lange nicht mehr!
Auch die einst vernünftige CDU orientiert sich heute an Wunschvorstellungen.
Von SPD, Linken und Grünen war ohnehin nie etwas anderes zu erwarten.
Daß LEISTUNG und Unternehmergeist für jede Gesellschaft entscheidend und deshalb u n b e d i n g t zu fördern u. zu honorieren sind, diese schlichte
Tatsache ist den meisten Politikern nicht mehr bewußt. Wie denn auch? S i e
werden ja gut bezahlt, egal, welchen Mist sie bauen.
Weil die AfD meinen Vorstellungen von vernünftiger Politik am ehesten entspricht,
unterstütze ich sie als kleinstes Übel in Deutschland.

Urban Will | Mo., 17. August 2020 - 22:56

um dort den Befehl der Kanzlerin umzusetzen, hat sich Lindner für mich zum Polit – Buben herabgewürdigt.
Er hat es nicht länger verdient, einer Partei vorzustehen, die das Wort „Freiheit“ in ihrem Namen trägt.
So gesehen kann man ihm nur wünschen, dass auch diese letzte Patrone im Nirgendwo landet.
(Wobei ich Herrn Wissing gar nicht abwerten möchte, aber die FDP sollte für diese Duckmäuserei auf jeden Fall die Quittung kriegen.)

Lindner hat vergessen, dass Freiheit das höchste Gut einer Demokratie ist und dass j e d e r Abgeordnete eines demokratisch gewählten Parlamentes vom Grundsatz her frei in seinen Entscheidungen ist.

Dass dies im D der Gegenwart zu hohlen Floskel verkommen ist, liegt sicher nicht an Lindner, dieses Prinzip hat sich über Jahrzehnte ausgeprägt.

Aber gerade in diesen Zeiten wäre es ein Akt der Größe gewesen, diese, wenn auch für viele unangenehme, aber dennoch demokratische Entscheidung als solches zu respektieren. Als Akt der Freiheit.

Walter Zickenrott | Di., 18. August 2020 - 08:57

Es sind nicht nur Teuteberg oder nur Lindner, die für den Verfall der FDP Verantwortung tragen. Es ist vielmehr ein erschreckendes Kollektivversagen des gesamten Führungspersonals. Eine Partei, deren Kernkompetenz einst u.a. In den Bereichen Wirtschaft und Finanzen lag, sieht wortlos zu, wie das Land von der GroKo in immer schwierigeres Fahrwasser gesteuert wird: sinnlose und teure Klima- und Energiepolitik, demographische Bedrohung der Sozialsysteme, ausufernde „Corona-Rettungspolitik“ auf Bundes- wie EU-Ebene - die politische Landschaft ist voll von Kernthemen, auf denen die FDP sich leicht ein neues klares Profil erarbeiten könnte. Doch niemand scheint das Rückgrat (oder den Intellekt?) zu haben, sich klar gegen den Mainstream zu stellen. In dieser Form gibt es keine Existenzberechtigung mehr für die FDP. Schade.

Hans Schäfer | Di., 18. August 2020 - 10:34

Wie kann man etwas übernehmen, z.B. Ziele, wenn man gestern noch behauptet hat, dass man keine hat. Ein Widerspruch nach dem anderen.

Hans Schäfer | Di., 18. August 2020 - 10:58

<<Doch niemand scheint das Rückgrat (oder den Intellekt?) zu haben, sich klar gegen den Mainstream zu stellen.>>
Wer bricht sich schon gerne das Rückgrat! Solange der Filz zwischen Politik, Medien und Teilen der Wirtschaft nicht beseitigt ist, wird sich nix ändern, LEIDER

Sobald die Bürger begreifen, dass nicht die bösen Politiker allein oder die Medien oder gar die bösen Unternehmen für den Zustand des Landes verantwortlich sind, sondern wir selbst, kann sich etwas ändern. In diesem Land schauen zu viele fortwährend auf andere, aber ein freies Land entsteht nur dort, wo der Bürger selbst Politik macht und eben gerade nicht andere machen lässt. Demokratie findet nicht auf dem Sofa statt, jeder muss etwas tun und noch kann auch jeder etwas tun. Z.B. freie Wahlvereinigungen gründen- und kämpfen. Man muss das alles doch nicht hinnehmen. Niemand muss nach Corona- Hilfen schreien, man kann sich auch selbst helfen. Amazon ist nicht entstanden, weil Jeff Bezos vom Staat Hilfe erwartet hat, er hat sich Unterstützung für sein Ideen gesucht, wo Unternehmertum in Verantwortung unterstützt wird. Natürlich könnten wir das auch. Es ist aber sehr anstrengend, Urlaub und Feierabend sind dann kein Thema mehr. Freiheit hat einen Preis, zu viele wollen ihn nicht bezahlen.

Ingo Kampf | Di., 18. August 2020 - 11:09

Sind Lindners Attribute. Mir scheint, er hat einen mit zunehmenden Alter reziproken Haarwuchs, in den nun auch ein wenig seriöses Grau eingewebt wird. Das mögen Äußerlichkeiten sein - lassen aber auf den Charakter schließen. Ein Kind seiner Zeit vielleicht. Aber sein Fehler war, sich allein und immer nur allein an der Spitze zu inszenieren. Auf Parteiveranstaltungen trat er wie ein Trainer (Einpeitscher) im Strukturvertrieb auf. Teile seiner Mannschaft im Halbdunkel hinter ihm. Er selbst im Kegel des Spots auf der Bühne hin und her wandernd.
Das ist alles wenig seriös. Mit Frau Teuteberg hatte er einen Edelstein dort installiert, wo ein Gesteinsbrocken für die politische Zwille angebracht gewesen wäre. Ich habe die Frau öfter beobachtet. In ihrer ruhigen, kompetenten und fundierten Art, dem Chef haushoch überlegen. Das konnte nicht gut gehen. Lindner steht auf Abruf und mit ihm die FDP.

Klaus Funke | Di., 18. August 2020 - 14:51

Lindners letzte Patrone! Und die ist auch noch ein Platzer! Toll. Ab in die Tonne mit der FDP. Lindner hat die Partei abgeschafft... mit einer Kette von politischen Fehlentscheidungen! Wenn das "Genschman" oder Graf Lambsdorff wüsste?

Armin Latell | Di., 18. August 2020 - 20:53

steht für mich für Schaumschlägerei, viel uninteressantes, pseudokluges Gerede, keine starke Positionen. Als Lindner die Jamaika Koalition verhinderte, ist er in meiner Achtung gestiegen. Leider hat er dann aber massiv Opposition gegen die Opposition betrieben, sich keine Verbündeten erarbeitet, mehr die Regierungslinie unterstützt denn kritisiert, wenn die größte Oppositionspartei gegen die Regierung geschossen hat, stand er mit in der Phalanx der Einheitsparteien. Lindners rhetorische Schönrednerei wird irgendwann auch vom einfältigsten Wähler durchschaut. Tatsächlich steht Lindner und seine FDP für nichts. Jetzt stinkt der Fisch vom Kopf her, da kann er noch so tolle Flossen installieren. Er bestimmt die Richtung. Von seinem unsägliche Thüringen Auftritt ganz zu schweigen.