
- Der ungeliebte Kandidat
Die SPD will mit Olaf Scholz das Kanzleramt erobern. Der Finanzminister hat die Partei zwar nicht hinter sich, aber immerhin zeigen die Sozialdemokraten, dass sie CDU und CSU die politische Mitte streitig machen wollen. Die Union muss jetzt sehr bald ihre Führungsfrage klären.
Erst vor wenigen Tagen hatte Lars Klingbeil verkündet, seine Partei werde im Spätsommer über die Kanzlerkandidatur entscheiden, „und dann ist die SPD als erste aller Parteien startklar“. Schon an diesem Montag war es dann so weit, zumindest mit dem ersten Teil seiner Ankündigung hat der Generalsekretär der deutschen Sozialdemokraten prompt Wort gehalten.
Ungeklärter „Wirecard“-Skandal
Ob die SPD mit der Personalie Olaf Scholz allerdings „startklar“ ist, steht auf einem anderen Blatt. Denn da gibt es noch einige, gelinde gesagt, Unwägbarkeiten. Das beginnt bei der vorerst völlig unklaren Rolle, die der Finanzminister im Wirecard-Skandal gespielt hat. Führt weiter über die Frage, wie Scholz sich eigentlich in ein rot-rot-grünes Regierungsbündnis einzufügen gedenkt, das seine eigenen Parteivorsitzenden am Wochenende ins Spiel gebracht haben. Und endet bei der mangelnden Akzeptanz des Hamburgers in großen Teilen seiner SPD.