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Bereits 2018 demonstrierten Uiguren in Berlin, um auf das Leiden ihres Volkes in Xinjiang hinzuweisen / dpa

Uiguren in chinesischen Lagern - Bericht aus der roten Hölle

Sayragul Sauytbay hat hinter die Mauern der chinesischen Umerziehungslager für Uiguren und Kasachen geblickt. Sie ist dort Zeugin von Folter und Gehirnwäsche geworden. Nach ihrer Flucht hat sie ihre Erlebnisse in einem Buch verarbeitet. Ein Auszug aus einer beklemmenden Lebensgeschichte.

Autoreninfo

Sayragul Sauytbay wurde 1977 in der chinesischen Provinz Xinjiang geboren. Als die chinesische Regierung massiv gegen uigurische und kasachische Minderheiten vorging, wurde sie in einem Umerziehungslager gezwungen, als Ausbilderin zu arbeiten. 

So erreichen Sie Sayragul Sauytbay:

Die Erlebnisse der 1977 geborenen Medizinerin Sayragul Sauytbay lesen sich stellenweise wie Alexander Solschenizyns berühmter Roman „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch". Denn Sauytbay hat in den Abgrund des 21. Jahrhunderts gesehen. Als kasachische Staatsbeamtin und Direktorin mehrerer Vorschulen geriet sie in die Mühlen des chinesischen Unterdrückungsapparates. Nachdem ihr kasachischer Mann das Land verlassen hatte, wurde sie mehrmals verhört und schließlich in ein Umerziehungslager gebracht, wo sie ihren Mitgefangenen die chinesische Sprache, Kultur und Politik beibringen musste.

Was sie dort erlebt und gesehen hat, hat die mittlerweile im europäischen Exil lebende Autorin in dem gerade erschienenen Buch „Die Kronzeugin" festgehalten. Es ist ein Bericht aus dem innersten Kreis der Hölle, der dezidiert die Verbrechen der Chinesischen KP gegen Teile der Bevölkerung in der Provinz Xinjiang dokumentiert. Ein Bericht, der aufrüttelt. „Die Rettung der Menschheit besteht gerade darin, dass alle alles angeht", erklärte Alexander Solschenizyn 1970 bei der Entgegennahme des Literaturnobelpreises. Eine Einschätzung, an der sich wohl nichts geändert haben dürfte. Wir publizieren daher nachfolgend einen kleinen Auszug aus Sayragul Sauytbays Buch, in dem sie ihren ersten Tag im Lager dokumentiert.

Das Lager: Überleben in der Hölle

Kurz vor sechs Uhr schrillte eine kreischend laute Klingel durch das Gebäude. „Wo bin ich?" Mit jagendem Puls fuhr ich hoch, erblickte die Kamera über mir und fühlte mich genauso zerschlagen wie vor dem Einschlafen. Im nächsten Moment schlug jemand an meine Tür. „Fertig machen! Schnell!"

Vor mir befand sich links, durch eine etwa hüfthohe Wand abgetrennt, ein Toilettenbereich mit einem Loch, auf das eine Kamera gerichtet war. Rechts von der Tür ein kleines Waschbecken unter der nächsten Kamera. Hastig drehte ich den Wasserhahn auf, aber nur ein dünnes Rinnsal kam heraus. Damit befeuchtete ich mein Gesicht und putzte meine Zähne. Kamm und Seife gab es nicht.

Ich hatte vielleicht zwei Stunden geschlafen, stand aber gleich darauf in meiner Uniform mit Camouflage-Muster und einer gleichfarbig gefleckten Schirmmütze, die Jacke bis unterm Hals zugeknöpft, den Kopf gerade, die Hände an den Seiten, wie ein Wachsoldat vor der Tür. Punkt sechs Uhr öffneten sich automatisch alle Türen auf beiden Fluren. Kurz blieb mir die Luft weg. Aus den offenen Zellen der Gefangenen linker Hand strömte ein bestialischer Gestank aus Schweiß, Urin und Fäkalien und verbreitete sich über die Halle hinweg im ganzen Stockwerk. Die Wachen in den blauen Uniformen trugen im benachbarten Trakt einen Mundschutz, auch wenn sie die Zellen betraten.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass jedem Einzelnen laut Vorschrift in einer Zelle ein Quadratmeter Platz zur Verfügung stand; in Wirklichkeit drängten sich hier jedoch bis zu 20 Menschen auf 16 Quadratmetern zusammen. Das machte rund 400 Gefangene pro Stockwerk. In einer Zelle verfügten die Gefangenen über einen einzigen Plastikeimer mit Deckel, der als Toilette diente. Nur alle 24 Stunden durfte einer von ihnen dieses Behältnis leeren.

War der Eimer aber bereits nach fünf Stunden voll, blieb der Deckel oben darauf. Selbst wenn die Blase der Eingesperrten bis zum Platzen voll war oder die Gedärme lärmten, mussten sie durchhalten, bis der Eimer wieder geleert war. Das führte bei einigen auf Dauer zu schlimmsten Organbeschwerden und zu einer Luft, die bei allen schwerste Übelkeit verursachte.

Ich bekam nicht mehr mit, wie sich die Gefangenen draußen aufstellten, weil ich mich rechts einer Schlange von etwa sechs Verwaltungsmitarbeitern und anderen Angestellten anschloss, die bei jeder Essenspause mal länger, mal kürzer war. Miteinander reden war verboten.

Schnell stellte sich heraus, dass in dieser Etage unterschiedliche Arbeitsgruppen im Einsatz waren. Das reichte von den Reinigungsfrauen in einfachen Anzügen mit Jackett bis hin zu hochrangigen Offizieren, die schwarze Masken wie Bankräuber trugen, sodass nur Mund, Augen und Nasenlöcher zu sehen waren. 

Selbst unter den chinesischen Mitarbeitern spürte man die Angst vor diesen mit Maschinenpistolen bewaffneten Maskierten in ihren geschnürten hohen Lederstiefeln. Wofür sie zuständig waren, sollte ich noch am eigenen Leib erfahren. Jeder einzelne Ablauf im Lager war bis ins kleinste Detail durchorganisiert wie in einem Ameisenhaufen. Schätzungsweise waren auf diesem Stockwerk rund hundert Leute beschäftigt und in Schichten eingeteilt. Ich war hier die einzige Lehrerin und einzige Kasachin in höherer Position. Ansonsten kam auf etwa zwölf chinesische Angestellte ein Einheimischer, aber stets in niedriger Position.

In Begleitung zweier Wachsoldaten bewegte sich ein Teil der Angestellten etwa 25 Meter lang auf eine Doppeltür zu, hinter der wir scharf links zur Küche abbogen. Am Ende dieses Flurs befand sich in der Wand eine fenstergroße Öffnung, durch die eine chinesische Küchenhilfe den Leuten vor mir ein gut duftendes, anständiges Essen zuschob, das meinen Magen knurren ließ.

Zu meiner Enttäuschung erhielt ich als Einheimische nur ein Stück im Dampf aufgeweichtes, matschiges Weißbrot, dazu eine kleine Schöpfkelle, gefüllt mit gekochtem Reiswasser, in dem einzelne Reiskörner schwammen. Anders als mich haben unsere Vorgesetzten die chinesische Belegschaft auch nie bestraft, selbst wenn sie dieselben Fehler gemacht hatten, mal zu zögerlich, zu fahrig oder zu schnell waren …

In einer Reihe marschierten wir nacheinander in unsere Räume zurück. Bevor ich diese fade, salzlose Suppe hastig hinunterschlürfte, schnodderte der Wachmann: „Wenn wir nachher klopfen, bringst du die sauber gewaschene Schöpfkelle zurück mit den anderen zur Küche. Wenn wir nicht klopfen, holst du morgen damit dein Essen wieder ab." Immer sperrten sie die Tür hinter sich ab.

Um 7 Uhr führten mich zwei andere Wachleute in eines der Büros neben meiner Zelle. Niemals durften sich Mitarbeiter des Lagers unbegleitet bewegen, immer heftete sich mindestens ein bewaffneter Begleiter wie ein Schatten an meine Fersen.

Die Kronzeugin

Der Text ist dem Buch „Die Kronzeugin. Eine Staatsbeamtin über ihre Flucht aus der Hölle der Lager und Chinas Griff nach der Weltherrschaft" entnommen, das Sayragul Sauytbay zusammen mit der Journalistin Alexandra Cavelius im Europa Verlag veröffentlicht hat. 256 Seiten. 22,00 Euro

 

 

 

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Romuald Veselic | Do., 30. Juli 2020 - 12:57

lässt sich von den "Westlern" nichts vorschreiben lassen. Und; wenn die Bösen die Ganzbösen bekämpfen, dann sind die Bösen die Guten.
Islam und kommunistische Ideologie der KPC, sind nicht miteinander kompatibel. Dies ist weltbekannt. Damit sind die Islamgläubige per se - Klassenfeinde.
Falls jemand recherchieren will, soll die Entislamisierung/Sowjetisierung in Mittelasien unter Sowjetmacht lesen. Denn das Filmmaterial, ist noch immer unter Verschluss in den russischen Archiven. Die D-Linken wissen das und kuschen hinterwäldlerisch. Wie praktisch. Um später keine Kreide fressen müssen.
LG Isarius Wuhansky ✔

Heidemarie Heim | Do., 30. Juli 2020 - 15:53

Antwort auf von Romuald Veselic

Das muss ich heute scheinbar auch hier im Cicero mit meinem Kommentar lieber Herr Wuhansky! Man kann sich scheinbar nicht mit dem Gedanken anfreunden, das die gleiche Provinz in der diese Grausamkeiten stattfinden auch einen deutschen Weltkonzern beheimatet. Was ich wiederum den von Ihnen gescholtenen Linken zugute halten muss, die zumindest in den von ihnen präferierten Medien keinerlei Problem hatten dieses heiße Eisen zu benennen und zu schmieden!
Kommentar hin oder her, gibt der Cicero zumindest damit eine Anleihe zum Thema anhand dieser herzzerreißenden Schilderung, der auch von uns geduldeten bzw. ausgeblendeten menschlichen Grausamkeit. Ich hoffe sehr, wir können Frau Sauytbay nun zumindest ein freies und sichereres Leben bei uns gewährleisten und wünsche ihr alles Gute! MfG

Juliana Keppelen | Do., 30. Juli 2020 - 19:43

Antwort auf von Heidemarie Heim

ich bin jetzt ein bischen sarkastisch. Warum wollen sie nur dieser Dame alles Gute bei uns wünschen und nicht allen Uiguren die so leiden und unterdrückt werden.
Was mir ein bisschen seltsam aufstösst bei der Uigurengeschichte ist, dass sie so passgenau und termingerecht zum zelebrierten Wirtschaftskrieg USA versus China kommt. Erinnert mich sehr an andere Vorkommnisse in den letzten Jahrzehnten bei denen unterdrückte Minderheiten gerne als Vorwand herhalten mussten und müssen.

Jacqueline Gafner | Fr., 31. Juli 2020 - 11:19

Antwort auf von Juliana Keppelen

die so durchsichtig klug formuliert sind, dass niemand, aber auch wirklich niemand auf die Idee kommt, dass damit vom eigentlichen Thema abgelenkt werden soll.
[PS: Dies gesagt, gübe es immerhin noch etwas Luft nach oben, was die rein grammatikalische Perfektionierung künftiger Beiträge betrifft.]

gibt es unterschiedliche Meinungen und Sichtweisen genau das macht ja die Würze im Kommentarbereich aus. Wenn sie nun meine Einlassungen nicht gut finden ist das ihr gutes Recht und ich nehme das zur Kenntnis.
Wäre aber interessant wenn sie zum eigentlichen Uigurenthema auch eine Meinung hätten.

Heidemarie Heim | Fr., 31. Juli 2020 - 13:29

Antwort auf von Juliana Keppelen

Natürlich beziehen sich meine ehrlichen Wünsche nicht nur auf die Buchautorin, sondern alle von Diktaturen/Religionen unterdrückte liebe Frau Keppelen. Was den bei uns nun "sicheren" Aufenthalt betrifft war vielleicht meinen Hintergedanken über die Reichweite von "Geheimdiensten" oder Organisationen geschuldet, die geheim oder offen auch bei uns operieren und Einfluss ausüben können. Frau Sauytbay ist dahingehend wahrscheinlich auch aufgrund ihres Buchs nicht allein in deren Fokus.
Was mir, und das war die Intention meiner nun zweimal nicht freigegebenen vorherigen Kommentare, bitter aufstößt ist unsere Moral bzw. Unmoral wenn es darum geht Handel zu treiben und alles außer acht zu lassen an Werten, die man wie es gerade passt ad acta legt aber dem politischen Gegner gewöhnlich um die Ohren haut! Wie glaubwürdig ist unsere Auslegung und die Ahndung jedweder Menschenrechtsverletzungen wenn ein deutscher Konzern dafür blind und taub in der Nachbarschaft solcher Lager arbeitet? MfG

Reinhold Schramm | Do., 30. Juli 2020 - 18:05

Antwort auf von Romuald Veselic

Der Islam, die Scharia und die Atombombe für Pakistan.

Wenn man in Pakistan jemanden Ermorden wolle, dann muss man ihn nur der Blasphemie bezichtigen. Das Blasphemie-Gesetz sieht die Todesstrafe für Missachtung des Propheten vor. Es ist ein Machtinstrument des Islam und wird erbittert verteidigt.

Das Blasphemie-Gesetz ist eine Form der feudal-religiösen Inquisition des Islam im 21. Jahrhundert. Es sieht für die Missachtung des Propheten Mohammed ein Todesurteil und für die Schändung des Korans lebenslängliche Haftstrafen vor. Das islamische Blasphemie-Gesetz zählt in Pakistan Millionen von Sympathisanten und sie versuchen, jeden zum Schweigen zu bringen, der versucht, das Gesetz zu ändern.

Info-Empfehlung: ARTE - Hintergrund: Blasphemie – Pakistans tödliches Gesetz.
Siehe: https://www.arte.tv/de/videos/088254-000-A/blasphemie-pakistans-toedlic…

Christa Wallau | Do., 30. Juli 2020 - 12:57

ähneln einander. Insofern könnte dieser Bericht auch aus einem deutschen KZ o. Lager der Roten Khmer istammen.
China ist nach wie vor kein freiheitlich-demokratischer Staat, sondern eine Diktatur, für die der einzelne Mensch n i c h t s zählt, dafür die Staatsmacht, die für Ruhe, Ordnung und funktionierende Wirtschaft sorgt, umso mehr. Und - Das darf man nie vergessen! - viele Chinesen schätzen dieses System!!!
Ich bin überzeugt: Wenn man eine Volksbefragung abhielte, würde die Mehrheit im chinesischen Riesenreich sich d a f ü r aussprechen, daß die aufmüpfigen, muslimischen Uiguren mit allen Mitteln ruhig gestellt u. diszipliniert werden.

Wir Europäer bilden uns ein, daß alle Menschen auf der Erde genau so denken u, urteilen müßten wie wir. Weit gefehlt! Unsere FREIHEITSWERTE sind das Ergebnis eines langen, mühevollen Entwicklungsprozesses mit vielen Rückschlägen,
nicht 1 : 1 übertragbar auf andere Teile der Welt, so sehr man auch den Menschen dort das Glück der
Freiheit gönnte.

Liebe Frau Wallau, ich verstehe nicht so ganz, was Sie uns damit sagen wollen.
Eine Menschenquälerei bleibt eine Menschenquälerei, egal ob die Chinesen dem mehrheitlich zustimmen würden oder nicht. Es ist doch völlig egal, ob man eine Rheinland-Pfälzerin zu Tode quält oder eine Uigurin. Das ist inakzeptabel und hat "mit mühevollen Entwicklungsprozessen" überhaupt nichts zu tun.

habe ich etwa geschrieben: "Uiguren darf man quälen"?
Ich bin selbstverständlich -so wie Sie- der Ansicht, daß man dies nicht darf!
Es ist ein Verbrechen.
ABER: Unsere Ansicht u. unser Werteverständnis spielen in vielen Teilen der
Erde nicht die geringste Rolle! Wir sind weder Nabel noch Herren der Welt, auch wenn dies manche Europäer meinen /gern hätten.
Das wollte ich sagen - sonst nichts.

Wir als kleines, aber wirtschaftlich (bisher) starkes Land könnten (vielleicht!) etwas an der schlimmen Lage der Uiguren ändern, wenn wir bereit wären, unseren gesamten Wohlstand dafür zu opfern, indem wir mit China und übrigens auch mit den anderen Ländern in der Welt, wo die Menschenrechte mit Füßen getreten werden, keinen Handel mehr trieben u. sie stattdessen permanent wegen ihrer Politik öffentlich anklagten. Wer -glauben Sie- würde das in der BRD mit allen Konsequenzen wollen? Ich glaube nicht, daß man genügend Opferwillige dafür zusammen bekäme, weder unter Christen noch Humanisten.

Liebe Frau Wallau, ganz so fatalistisch sehe ich das nicht. Es hindert uns niemand Verbrechen konkret anzuprangern ohne diese gleichzeitig zu relativieren. Und ich empfinde Ihren Beitrag teilweise relativierend.
Niemand muß seinen ganzen Wohlstand opfern oder den Welthandel einstellen, wenn er entschieden auf Verbrechen und Mißstände eines Regimes hinweist.
Diese Regime leben außerdem in nicht unerheblichen Maße von uns und die werden auf gar keinen Fall ihren Wohlstand opfern und keinen Handel mehr mit uns treiben.
Wenn wir deren Drohung nachgeben, werden wir untergehen.
Ich meine, der Grundsatz: "Die Würde des Menschen ist unantastbar", gilt immer und überall nicht nur unter gewissen Bedingungen.

auch bewusst missinterpretieren, Herr Peitzmeier, vielleicht lesen Sie sich den fraglichen Passus im Kommentar von Frau Wallau noch einmal in Ruhe durch? Wie kommen Sie denn darauf, dass besagte Dame in ihrem Kommentar irgendwo zum Ausdruck gebracht hätte, dass die durch das chinesische Regime an Uigur/-innen begangene Menschenquälerei schlimmer sei als die an Vertreter/-innen anderer Ethnien begangenen Menschenrechtsverletzungen?

Fair bleiben Herr Peitzmeier. Ihre Aussage haben sie aus den Worten von Frau Wallau für sich selber heraus interpretiert. Sie hat das aber mit keinem Wort so geschrieben und nur wer böswillig denken möchte, kommt auf diese Ihre Idee bzw. Auslegung.
Menschen zu quälen, zu unterdrücken, in Lager umzuerziehen ist zutiefst abzulehnen. Egal, wer es macht und wen es betrifft.
Allerdings nutzen westliche Werte wenig, wenn der betroffene Staat und ein Großteil der Bevölkerung es so genau wollen. Das macht die Tötungen nach unserem Verständnis nicht weniger grausam und ungerecht. Nur, wenn es jemand ändern will und kann, dann die chinesische Bevölkerung selber. Ja, da haben sicher auch viele Angst vor dem Regime, wünschen sich was anderes. Ich bin aber überzeugt davon, dass die Mehrheit der Chinesen genauso geführt werden wollen und bedingungslos dem Staat hinterher laufen, wie es gerade der Fall ist. Ich lehne das auch ab. Aber weder Sie noch wir Foristen können das ändern.

Deutsche und amerikanische Konzerne beabsichtigen keinen Rückzug aus China!

Die US-Wirtschaft sei besorgt über die China-verleumdenden Äußerungen einiger Regierungsvertreter in Washington, wie zum Beispiel US-Außenminister Mike Pompeo, und befürchte, dass die übertriebene Rhetorik den Optimismus der Unternehmen in China trüben könnte.

Doug Barry, Kommunikationsdirektor des „U.S. and China Business Council“ (UCBC), einer Interessenvertretung, die etwa 220 in China tätige Unternehmen vertritt, sagte, dass der UCBC „beide Länder ermutigen wolle, ihre Differenzen friedlich beizulegen". Weiter zitiert ihn The Hill mit den Worten: „Dazu braucht die US-Regierung eine kluge, umfassende und langfristige Politik, bei deren Entwicklung unsere Mitglieder hoffentlich eine wichtige Rolle spielen werden.“

Amerikanische Unternehmen würden nach wie vor hoffen, dass die USA und China einen Weg finden werden, ihr Verhältnis wieder in Ordnung zu bringen.

H.H. | Do., 30. Juli 2020 - 22:05

Ich war vor ca. 10 Jahren in China auf Urlaubsreise, als ganz aktuell ein Attentat durch Uiguren das Land schockte: Uiguren hatten sämtliche Fahrgäste einer Straßenbahn erdolcht. Hoffentlich fährt Frau Merkel nicht nach China um die Freilassung =Überführung aller in KZ lebenden Uiguren nach Deutschland zu erwirken.

Albrecht Schmidt | Do., 30. Juli 2020 - 22:24

Trotz diesem immensen Leid, das den Uiguren zugefügt wird, sollte man nicht vergessen, dass ebenso mind. 10 Millionen Christen in Konzentrationslagern sitzen, andere Christen auf Polizeiwachen gefoltert werden, Eltern die Kinder weggenommen werden, und sie ganz allgemein als Bürger dritter oder vierter Klasse angesehen werden. ich wünsche mir dazu auch mehr Berichte.