Die Erregungsschlagzahl der Trump-Regierung wirkt inzwischen ermüdend auf das Volk / picture alliance

USA vor der Wahl - Trumps Bilanz: Selbst entzaubert

Donald Trump polarisiert wie kaum ein anderer Staatsführer unserer Zeit. Fast kein Tag vergeht, an dem er nicht für Aufregung sorgt. Aber was hat er während seiner bisherigen Amtszeit politisch eigentlich bewirkt? Ein Blick unter die Oberfläche, drei Monate vor der Wahl.

Daniel C. Schmidt

Autoreninfo

Daniel C. Schmidt ist freier Reporter. Er studierte in Manchester und London (BA Politics & Economics, MSc Asian Politics) und lebt zur Zeit in Washington, D.C.. Schmidt schreibt über Pop, Kultur und Politik.

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Mindestens einmal im Jahr hat der amerikanische Präsident die Gelegenheit, sich mit patriotischer Emphase vor die Bürger zu stellen, um in versöhnlichen Tönen das Volk daran zu erinnern, was eigentlich jedem klar sein sollte: dass die Vereinigten Staaten nämlich vereint sind. So kam es dann auch, dass Donald Trump sich zum 4. Juli in Keystone, South Dakota, unter strahlendem Himmel an die Nation wandte, nachdem sechs Jets der U.S. Navy über Mount Rushmore gedonnert waren, während unten am Fuße der Black Hills das Thermometer 33 Grad anzeigte. 

Zunächst wünschte er dem Publikum, das dicht gedrängt vor der Bühne saß und größtenteils auf Corona-Masken verzichtete, einen fröhlichen Unabhängigkeitstag. Am 4. Juli feiern die USA Geburtstag und erinnern sich daran, dass das Land auf einer Idee aufgebaut ist. In seiner Rede hob Präsident Trump hervor, Amerika glaube immer noch daran, allen die gleichen Chancen zu bieten – ganz unabhängig von Ethnie und Religionszugehörigkeit. Er sagte, dass nur die USA Menschen wie Harriet Tubman, Jesse Owens, Louis Armstrong, Elvis Presley und Muhammad Ali hervorbringen könnten. Und fügte hinzu, dass die Amerikaner einst einen spektakulären Traum hatten: „Er hieß Las Vegas, in der Wüste Nevadas.“ 

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Alexander Mazurek | Mi., 29. Juli 2020 - 17:25

Ich meine jedoch, dass der Donald als Mittel der Polarisierung missbraucht wird, von den angeblich aufgeklärten und so toleranten Revolutionären des Nihilismus ...
Der Sumpf wehrt sich halt mit allen Mitteln, bis zum Äußersten, vor seiner Austrocknung.

Wie kommen Sie zu solchen Ansichten?!
Sie meinen, revolutionäre Nihilisten (wer/was soll das sein?) bzw. "der Sumpf" "missbrauchen" Trump? Wie darf man das verstehen? Zwingen die den Präsidenten zu sagen, dass mexikanische Einwanderer mehrheitlich Vergewaltiger, Trump-kritische Medien "Feinde des Volkes" und einzelne demokratische Abgeordnete sowie FBI-Beamte "menschlicher Abschaum" sind? Um nur mal drei Beispiele tu nennen.

Günter Johannsen | Do., 30. Juli 2020 - 16:56

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Sie müssen sich nicht getroffen fühlen. Hätte Herr M. sie gemeint, wäre der Kommentar nicht veröffentlicht worden. Oder fühlen sie sich mit "revolutionäre Nihilisten" angesprochen? Dann wäre das allein ihr Problem!

Uwe Schröder | Mi., 29. Juli 2020 - 18:36

Habe ich das richtig gelesen? In den USA erfolgten unter Obama 400000 Abschiebungen pro Jahr. Gut, in den USA kann er wohl nicht mehr Präsident werden, aber bei uns wird nächstes Jahr vielleicht eine Stelle als Bundeskanzlerin frei, da kann er doch übernehmen. Unglaublich, dieser Obama, hat mehr abgeschoben als Donny.

Enka Hein | Do., 30. Juli 2020 - 08:27

Antwort auf von Uwe Schröder

Sind auch die meisten Drohnentote zu verzeichnen.
Damit der sich wohl fühlt muss AKK aber noch schnell ein paar Drohnen besorgen. Aber dafür hat er auch den Friedensnobelpreis bekommen. Welch ein Hohn.
Das Donny nicht soviel abschieben muss liegt daran, das er erst kaum Leute reinlässt. Unsere Göttliche Impertinenz lässt alles rein schiebt zum Ausgleich aber keinen ab. Für die linke Gemeinde alles gut.
Aber Ihr Vorschlag ist gut.
Bei 5 Jahren Amtszeit kämen 2 Millionen Abschiebungen zu Stande. Wäre auch gut für den Wohnungsmarkt und die Sozialkassen.

Kai Hügle | Do., 30. Juli 2020 - 11:45

Antwort auf von Enka Hein

Der Friedensnobelpreis für Obama war tatsächlich ein Hohn. Das sieht er wahrscheinlich selbst so.
Was die Drohnenangriffe angeht, so müssten Sie schon eine Quelle angeben für Ihre Behauptung, zumal sich das hier etwas anders liest:

https://www.nzz.ch/international/trump-ueber-drohnenangriffe-cia-muss-z…

https://www.businessinsider.com/trump-has-expanded-obamas-drone-war-to-…

https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/donald-trum…

Werner Winter | Do., 30. Juli 2020 - 11:37

Antwort auf von Uwe Schröder

hat meines Wissens noch keine neuen Kriege angezettelt. Barack jedoch zu den schon damals existierenden noch zwei dazu.
Was mich zudem echt aufregt, mit geradezu welcher Abfälligkeit Politiker und Abgeordnete im BT über den amerikanischen Präsidenten reden. Die Ausdrücke derer sie sich bedienen sind inakzeptabel und eines Politikers oder Abgeordneten unwürdig.
Gerade wir haben es nötig, bei dieser "Regierung"
Ich drücke Dony ganz fest beide Daumen.

Kai Hügle | Do., 30. Juli 2020 - 12:59

Antwort auf von Werner Winter

In Libyen haben die USA in einen bestehenden Konflikt eingegriffen, indem sie zwei Wochen lang Luftangriffe gegen Gaddafis Truppen flogen.
In Syrien haben die USA vier Jahre(!) nach Ausbruch des Bürgerkrieges interveniert, weil der sog. IS zu diesem Zeitpunkt mehr als 50% des syrischen Territoriums kontrollierte!
Man kann diese Interventionen ablehnen - Obama bezeichnet den Libyen-Einsatz als den größten Fehler seiner Amtszeit - aber mit "Kriege anzetteln" hat das nun wirklich nichts zu tun.
Einen des Amtes unwürdigen Präsidenten darf und muss man m. E. als solches bezeichnen. Zur Erinnerung: Als Kandidat forderte Trump seine Anhänger dazu auf, "die Scheiße" aus Gegendemonstranten herauszuprügeln.

https://time.com/4203094/donald-trump-hecklers/

Als Präsident nannte er gegen Polizeigewalt protestierende Footballspieler "Hurensöhne".

https://www.youtube.com/watch?v=cR18McoeXFc

Drücken Sie ihm die Daumen. Er hat jede Hilfe nötig, die er kriegen kann.

Günter Johannsen | Do., 30. Juli 2020 - 18:18

Antwort auf von Kai Hügle

Ist heute wieder "K(r)ampftag der Arbeiterklasse"? Da sage ich nur: rotbraun Front, Genossen!

Chris Groll | Do., 30. Juli 2020 - 19:22

Antwort auf von Werner Winter

@Werner Winter, stimme Ihrem Kommentar voll und ganz zu.
Auch ich drücke Präsident Trump beide Daumen zur Wiederwahl. Ich finde diese Verleumdungen, dieses ins Lächerliche ziehen eines gewählten Präsidenten zum
Schämen.

Marc Schulze-Niestroy | Mi., 29. Juli 2020 - 19:09

...entscheidet Wahlen. Und außer linksidentitärer Grütze haben die Demokraten rein gar nichts im Gepäck. Naja gut, einen dement wirkenden Gegenkandidaten haben sie auch noch. Und dann wären da noch die BLM Plünderer, die vermutlich als letzte dazu taugen, die viel beschworene Einheit der Nation wieder herzustellen. Ich tippe, wie 2016, auf 4 more Years für Trump.

Gerhard Lenz | Do., 30. Juli 2020 - 08:46

Antwort auf von Marc Schulze-N…

der übliche Unsinn, den Trump auf Twitter verbreitet, oder bei seinen sogenannten "Pressekonferenzen". Die Linken und die Schwarzen säen Gewalt und verbreiten Chaos, und nur der beste US-Präsident aller Zeiten, Donald Trump, kann die USA retten!!!
Darauf einen Schluck Desinfektionsmittel !

Manfred Schmidt | Do., 30. Juli 2020 - 17:00

Antwort auf von Gerhard Lenz

Habenseite der Ära Merkel: Geopolitisch zwischen allen Stühlen, in offener Feindschaft zum wichtigsten Verbündeten, politisch und wirtschaftlich erpressbar von türkischem Despoten und kommunistischen Staatsdiktatur, Euroregeln gebrochen, Transferunion in der EU eingeleitet, Vermögensverlust der Landsleute bei ohnehin geringerem Vermögen gebilligt bei wachsender Spaltung der EU, Deutschland digitales Entwicklungsland, Infrastruktur abgewirtschaftet, wirtschaftliche Innovationskraft im Absturz, wirtschaftliche und technische Führerschaft weitgehend verloren, Treiberin zum Brexit, Bildungsdesaster, Wehrfähigkeit am Boden, energiepolitisches Harakiri in Entwicklung von Atomausstieg bis Primärenergieausstieg, Klimawandel ausschließlich CO2 basierend betrachtet mit dramatischen Folgekosten, steiler Anstieg schwerer Kriminalität einschließlich linkem ungebremstem Vandalismus, Polizei demoralisiert, Grenzen für Asyl geöffnet, Wirtschaftflüchtlinge und AFD erhalten, Integration gescheitert.

Kai-Oliver Hügle | Do., 30. Juli 2020 - 09:01

Antwort auf von Marc Schulze-N…

Das Lustige ist: Biden, tatsächlich ein schwacher Kandidat, der in seinem Keller sitzt und gelegentlich eine Video-Botschaft absetzt, musste bis jetzt gar nichts tun, um in den Umfragen so weit vorne zu liegen, dass sogar republikanische Festungen wie Texas wackeln! Trumps Versagen bei der Bewältigung der Corona-Krise ist zu evident. Hier der jüngste Beweis dafür, dass der POTUS intellektuell vollkommen degeneriert ist:

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-trump-stella-immanue…

Wer das nicht lesen will, weil es vom ZDF ist, der ignoriere den Text, klicke einfach die Videolinks an und stelle sich vor, Merkel würde so eine Schamanin in den Beraterstab berufen..

Man könnte unbeschwert über diese Witzfigur im Weißen Haus lachen, wenn innerhalb von nicht einmal sechs Monaten nicht schon mehr als 150.000 Amerikaner an Covid-19 gestorben wären - dreimal so viele wie im Vietnamkrieg in fast zehn Jahren!

Trump wird nicht direkt gewählt. Für ihn agieren Wahlmänner.
Viele US-Amerikaner interessieren sich nicht für national geschweige denn für internationale Probleme.
Viele sind entweder Demokraten oder Republikaner. Der Rest wird evtl. die Partei seines Senators wählen. Je nach Zufriedenheit.
Die republikanischen Staaten hatten weniger Probleme mit Covid 19 als die demokratischen Staaten.
Wie immer werden die Swingstates die Entscheidung bringen.
Es scheint, dass die Demokraten Ohio als solchen verloren habe.
https://sanduskyregister.com/news/23640/is-ohio-still-a-swing-state/
Meiner Meinung nach werden die Coronatoten hier kaum eine Rolle spielen. 150.000 hört sich nach viel an. Auf die Gesamtbevölkerung betrachtet, bewegen wir uns hier, wie in Deutschland auch, im Promillebereich.
Ich gebe zu, ich würde Herrn Trump als Person nicht wählen, aber ich gebe auch zu, dass ich die Demokraten als Partei nicht wählen würde.
Obama,Clinton und Kennedy waren charismatische. Biden ist es nicht.

Kai Hügle | Do., 30. Juli 2020 - 15:43

Antwort auf von Simone Büchl

Ihr Hinweis auf das Electoral College ist irrelevant, da der Supreme Court erst kürzlich festgestellt hat, dass die Wahlmänner ein imperatives Mandat haben, d. h. sie sind an das Ergebnis ihres jeweiligen Bundesstaates gebunden.

https://www.supremecourt.gov/opinions/19pdf/19-465_i425.pdf

Mit Ohio haben Sie den Staat genannt, in dem Trump derzeit knapp vorne liegt. In allen anderen Swing States führt Biden deutlich, in Michigan sogar zweistellig:

https://www.realclearpolitics.com/epolls/latest_polls/state/

Trump hat das Wirtschaftswachstum und die geringe Arbeitslosigkeit für sich reklamiert. Er wird es schwer haben, die Bundesstaaten für das Gegenteil (33% Minuswachstum!) verantwortlich zu machen, zumal die republikanisch regierten Staaten Florida, Texas und Arizona mit am schlimmsten betroffen sind.
Ihre Meinung zur Bedeutung von Covid-19 für den Wahlkampf sei Ihnen unbenommen. Ich halte mich lieber an Daten:

https://projects.fivethirtyeight.com/coronavirus-polls/

Simone Büchl | Do., 30. Juli 2020 - 17:44

Antwort auf von Kai Hügle

Letzten Endes sind das alles Spekulationen.
Anfang November werden wir schlauer sein.
Eines ist jedoch sicher: Die USA sind ein souveräner Staat und werden wohl nicht auf die Deutschen hören.
Hat Polen auch nicht getan ;)

Albert Schultheis | Mi., 29. Juli 2020 - 23:36

Von amerikanischen Freunden, die nicht unbedingt Trump-Fans sind, höre ich, dass er Jobs geschaffen hat - während die anderen nur geredet haben, hat er geliefert. Dann ist ihm Corona dazwischen gekommen, aber hire and fire funktioniert bekanntlich so, dass man seinen Job schnell los ist und man auch wieder schnell einen neuen findet. Übrigens höre ich von üppigen, für die USA ungewöhnlich hohen Beträgen von Arbeitslosengeld. Was ich dem Trumpelstilz nach wie vor als Europäer zugute halte, ist die einfache Tatsache, dass er bisher noch kein ressourcenreiches, militärisch unterlegenes Land der 3. Welt überfallen hat. Im harten Kontrast zu seinen sämtlichen Vorgängern der letzten Jahre. Das ist doch ein Grund zum Feiern, oder?

Brigitte Miller | Do., 30. Juli 2020 - 07:05

Antwort auf von Albert Schultheis

Dazu kommt, dass Trump eine Art Bollwerk gegen die political correctness ist, allein das ist schon eine Leistung.

Bernhard K. Kopp | Do., 30. Juli 2020 - 07:49

Antwort auf von Albert Schultheis

Die Trump-Administration hat mit gigantischen zusätzlichen Schulden, zur Finanzierung von Steuersenkungen und für Militärausgaben, die Konjunktur befeuert und damit tatsächlich Vollbeschäftigung und boomende Börsen und steigende Immobilienwerte bewirkt. Natürlich ist es kurzfristig besser einen schlecht bezahlten als keinen Job zu haben. Das ist aber keine nachhaltige Wachstumspolitik, insbesondere deshalb, weil für die Infrastruktur, anders als versprochen, nichts gemacht wurde. Viele andere strukturelle Themen wurden ebenfalls nicht adressiert, was in der Covid-19-Krise mindestens 100 Millionen Amerikanern sehr schmerlich auf den Kopf fällt. Home-Office gibt es nur für ca. 1/3 der Beschäftigten, den ohnedies besser bezahlten Qualifizierten.

Simone Büchl | Do., 30. Juli 2020 - 08:17

Antwort auf von Albert Schultheis

Das sehe ich auch so.
Da ich seit meiner Kindheit in die USA fliege, kann ich auch bestätigen, ohne mich medial damit befasst zu haben, dass es den Amerikanern wirtschaftlich viel besser geht als unter Barack Obama.
Die Frage ist, was von einem Präsident in den USA erwartet wird.
1. Arbeit
2. keinen Krieg
Beides wurde erfüllt.
Wenn man endlich ehrlich wäre, wüsste man auch, dass es Aufstände, Amokläufe und Polizeigewalt auch unter Obama gab.
Erinnert sich denn niemand an Ferguson?

Kai-Oliver Hügle | Do., 30. Juli 2020 - 09:24

Antwort auf von Albert Schultheis

Wenn man genau hinsieht...

https://www.rnd.de/politik/usa-corona-hilfspaket-fur-arbeitslose-keine-…

...stellt man fest, dass am "vergangenen Donnerstag die Zahl (...) der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Corona-Pandemie erstmals seit mehr als drei Monaten wieder gestiegen" ist, dass morgen die Hilfsleistungen auslaufen und in absehbarer Zeit viele Menschen ihre Wohnung verlieren werden. Mal sehen, wie sich das auf die Stimmung und die Umfragewerte auswirkt.
Zur Außenpolitik: Trump hat alle Konflikte fortgesetzt und neue eröffnet. In Syrien passt er auf das Öl auf:

https://youtu.be/U10p3Tn9V5Y

In Afghanistan wurden Drohnen- und Bombenangriffe massiv eskaliert:

https://www.usatoday.com/story/news/politics/2019/11/18/trump-administr…-

und das Verhältnis zum Iran war zuletzt 1979 so angespannt. In Venzuela wollte er einmarschieren.

https://www.sueddeutsche.de/politik/venezuela-trump-invasion-1.4041619

Thomas Steffen | Do., 30. Juli 2020 - 07:25

Trumps zentrales Versprechen war nicht die Errichtung einer Mauer zu Mexiko, sondern die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Rückverlagerung von Arbeitsplätzen aus dem Ausland in die USA. Außerdem wollte er mit dem Interventionismus seiner Vorgänger brechen. Er hat diesbezüglich Wort gehalten. Durch Corona hat die wirtschaftliche Bilanz (von der auch die Bundesrepublik in den Jahren zuvor profitierte) zwar massiv gelitten, aber noch heute trauen ihm die Bürger wirtschaftlich mehr zu als Biden.

Ich denke zwar auch, dass er nicht wiedergewählt wird, halte die Bewertung seiner Präsidentschaft aber für extrem unfair. Die Demokraten werden massive Schwierigkeiten haben, aus dem Modus der Totalverweigerung in die Regierungsverantwortung zu gelangen. Ihre linksradikalen Verbündeten werden ihre Forderungen umgesetzt haben wollen. Bin gespannt wie es mit der Liaison weitergeht, wenn der gemeinsame Feind und Sündenbock wieder Golf spielen geht.

Ernst-Günther Konrad | Do., 30. Juli 2020 - 08:39

Das hat die USA schon durcheinander gewirbelt. Trump passt in keine politische Karriereschublade. Er handelt und spricht oft sehr unkonventionell. Ja, er polarisiert. Wer macht das nicht? Sie, Herr Schmidt, tun das in gewissem Maße in Ihrem Artikel auch. Jeder wirbt für seine Positionen und seine Entscheidungen. Dass er sich aus einigen Lügenorganisationen zurückgezogen hat und die Soldaten aus dem Ausland wieder nach Hause holt, dafür werden im viele seiner Landsleute danken. Was ist verkehrt daran, dass er gegen die Denkmalsstürmer, gegen Kriminalität und Zersetzung von innen heraus angeht? Auch unter Obama wurden ständig Regierungsmitglieder und Beamte ausgetauscht. Lautlos, aber nicht weniger spektakulär. Eines hat Trump bislang nicht getan, worin er sich von seinem Vorgänger deutlich unterscheidet. Obama hat drei Kriege begonnen, Trump keinen.
Er hat Arbeitsplätze geschaffen, fordert die Nato auf, endlich sich selbst zu schützen und auch dafür zu zahlen. Er wird wieder gewählt.

Christoph Kuhlmann | Do., 30. Juli 2020 - 09:39

Der versuchte Eingriff in die Souveränität verbündeter Nationen wie Deutschland und Frankreich lässt mich bei seiner Wiederwahl böses befürchten. Auch wenn man die Einseitigkeit des links-liberalen Establishments kritisiert, das bewusst eine verzerrte Sicht der Dinge hervorruft, in der Randthemen wichtiger werden als der Niedergang der amerikanischen Mittelschicht muss man sich nicht tausender von Lügen überführen lassen. Trump war Jahrzehnte lang Boss und hat wahrscheinlich extrem selten Kritik erfahren. Insofern verhält er sich ungeschickt einer kritischen Öffentlichkeit gegenüber und zerschlägt diplomatisches Porzellan was irgendwann hohe Folgekosten hervorruft. Die Überschuldung der USA nimmt fast italienische Dimensionen an und wird den Niedergang der USA als westliche Führungsnation beschleunigen. Er hat weder Infrastruktur gebaut noch in kostenlose Bildungsangebote investiert. Wie wollen die USA ihre globale Wettbewerbsfähigkeit wiederherstellen? Durch Zölle und Sanktionen?

Armin Latell | Do., 30. Juli 2020 - 15:15

„Wütende Horden versuchen...“, ist kein Angriff auf Teile der Gesellschaft, sondern eine Anklage gegen Schwerkriminelle und Systemfeinde, die aus meiner Sicht eben kein Teil der gesetzestreuen, seriösen Gesellschaft sind. Wenn Sie das „Feindbild“ nennen, nun denn. Ich halte es für ein gutes Wahlprogramm, die physische Zerstörung von Kultur, Heimat und Historie zu verhindern. Und tatsächlich, seine Warnung vor China 2016 hat sich als goldrichtig erwiesen. Eine Wahl ist IMMER ein Für und ein Gegen, man sagt auch, „Position“ beziehen. Schauen Sie nach De, zwischen den Konsensparteien gibt es keine wirklichen Unterschiede. Egal was man da wählt, man bekommt immer das selbe. Die WP als seriöses Beispiel für Fakten aufzuführen, ist wohl etwas aus der Zeit gefallen. Die „Schlammschlachten“ wurde von anderen geführt. Bei Erfolgen/Misserfolgen kann man Trump mit jedem anderen europ. Staatsmann-, noch besser Frau vergleichen, da sieht es nicht besser aus, ich glaube, eher im Gegenteil.

Günter Johannsen | Do., 30. Juli 2020 - 16:38

Ist Ihnen mal in den Sinn gekommen, dass man es auch ganz anders sehen kann, als der linke Mainstream? So sehe ich das z.B.:
In sehr vielen Städten verbreiten linksradikale Randalierer Chaos und Gewalt. In den Vorwehen zum US-Wahlkampf im November ist das Land gespalten wie noch nie. Die sogenannten Demokraten machen sich diese Unruhen zu Nutze, indem sie die Schuld auf Trump schieben. Die Kulturmarxisten wollen die Gesellschaften weltweit auseinander dividieren. Das entfaltet jenseits des Atlantik bereits seine volle Wirkung. Auch in Deutschland und Europa schreitet die selbsternannte linke Moral-Elite (mit der Hilfe Chinas?) voran? Wollen sie das nicht sehen, weil wegschauen bequemer ist und das Gewissen beruhigt?
Noch einmal Tucholsky "Wer in der Demokratie schläft, wacht in der (kommunistischen) Diktatur auf." Bitte erweitern Sie ihren Denkhorizont und bleiben sie sich selbst gegenüber ehrlich!

Herr Johannsen,
Ihren Argumenten möchte ich mich inhaltlich anschließen.
Wenn Sie jetzt noch vor "dividieren" "auseinander" weglassen würden, wäre Ihr Beitrag optimal. Ich bin immer wieder entsetzt, wenn ich solche Wortkonstruktionen lese. Mir ist nicht bekannt, dass wir "zusammen dividieren" könnten. Oder "neu renovieren", oder "aufaddieren".
Will kein "Klugsch..." sein, aber soviel Zeit muss sein. Wir haben so eine wunderbare, wunderschöne Muttersprache. Warum nur wird sie so misshandelt?
Mit freundlichen Grüßen und ein heißes WE.