Die Flagge der Europäischen Union (EU) weht vor dem Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel
Die EU-Kommission in Brüssel: Das europäische Projekt hat an Strahlkraft verloren. Olivier Hoslet / picture alliance

Krise der EU - Jetzt muss Berlin ran

Der Brexit ist nicht zwangsläufig der Anfang vom Ende der EU. Angela Merkel warnte davor, schnelle und einfache Schlüsse aus dem Ergebnis zu ziehen. Tatsächlich wird das europäische Dilemma jetzt nicht ohne Berlin zu lösen sein. Ein DGAP-Gastbeitrag

Autoreninfo

Dr. Jana Puglierin ist seit Dezember 2015 Programmleiterin des Alfred von Oppenheim-Zentrums für Europäische Zukunftsfragen. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin der DGAP und Referentin für Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung im Deutschen Bundestag.

So erreichen Sie Jana Puglierin:

Autoreninfo

Julian Rappold ist Programmitarbeiter des Alfred von Oppenheim-Zentrums für Europäische Zukunftsfragen der DGAP. Zudem ist er seit 2015 Associate Researcher des European Council on Foreign Relations (ECFR). Er arbeitet schwerpunktmäßig zu den Themen deutsche Europapolitik, Südeuropa (insbesondere Griechenland), Europäische Integration sowie europäische Außenpolitik.

So erreichen Sie Julian Rappold:

„Keep calm and carry on“ heißt ein geflügeltes Wort der Briten – ruhig bleiben und weitermachen. Wie kann dieses „Weiter“ aussehen, wenn die verbleibenden 27 EU-Mitglieder nach der britischen Entscheidung, die Union zu verlassen, vor einem zweifachen Dilemma stehen?

1. Dilemma: Bestrafung versus Pragmatismus

Das erste Dilemma heißt: Wie weiter mit dem Vereinigten Königreich? Einerseits gibt es gute Gründe für eine saubere Scheidung, ohne weitere Verzögerung, mit der man ein Exempel statuiert. Der Austritt sollte ein wirklicher Austritt sein; das bedeutet keine Samthandschuhe, keine Sonderbehandlung, keine Rosinenpickerei, wie sie die Briten über Jahre in der EU betrieben haben.

Es gilt, den Preis für den Brexit möglichst hoch anzusetzen, um eventuelle Nachahmer abzuschrecken. Sei es, weil sie sich ebenfalls Sonderkonditionen erhoffen. Sei es, weil sie eine „Mitgliedschaft light“ als ideale Kombination zweier Welten anstreben könnten.

Andererseits kann die EU-27 nicht dauerhaft durch Druck und Zwang gegenüber Dritten zusammengehalten werden. Es gibt mindestens ebenso gute Gründe, die gegen eine solche harte Linie sprechen. Niemand kann sich ernsthaft die Neuauflage der „Splendid Isolation“ des späten 19. Jahrhunderts wünschen. Schließlich sind enge und partnerschaftliche Beziehungen zu der Insel trotz des Votums im Interesse aller EU-Mitgliedstaaten – vor allem, um den wirtschaftlichen Schaden gering zu halten und um das Vereinigte Königreich als Partner in der europäischen Außen- und Sicherheitspolitik nicht zu verlieren. Auch sollte man die Tür zur EU für die Briten nicht voreilig zuschlagen.

Diese beiden politischen Ziele gegeneinander auszubalancieren, verlangt Fingerspitzengefühl auf beiden Seiten. Der Grat zwischen Bestrafung und Pragmatismus ist schmal. Die EU-27 muss hier zunächst in den eigenen Reihen und dann auch mit dem Vereinigten Königreich zeitnah ein gemeinsames Verständnis darüber entwickeln, wohin die Reise gehen soll – um zu vermeiden, dass aus der anstehenden Scheidung ein schmutziger Rosenkrieg wird.

Allerdings haben die britischen Austrittsbefürworter ihren Wählern „blühende Landschaften“ versprochen: einen weiterhin uneingeschränkten Zugang zum europäischen Binnenmarkt und gleichzeitig ein Ende der EU-Migration. Es ist de facto die Quadratur des Kreises. Dies lässt befürchten, dass ein Einvernehmen über das zukünftige Verhältnis UK-EU – das die 52 Prozent „Leave“-Wähler ebenso wie die nicht zu vernachlässigenden 48 Prozent „Remain“-Wähler zufriedenstellt – im Land des Brexits noch schwerer herzustellen ist als innerhalb der verbliebenen 27 Mitgliedstaaten der Union. Eine schnelle Einigung ist also nicht zu erwarten. Die aktuelle Selbstzerfleischung sowohl bei den Tories als auch bei Labour gibt einen Vorgeschmack. Als hätten die EU und das Vereinigte Königreich keine anderen Sorgen.

2. Dilemma: Integration versus Vertrauensmangel

Wie geht es ohne das Vereinigte Königreich weiter mit der EU? Auch hier gibt es nicht erst seit dem britischen Votum unterschiedliche Vorstellungen, die sich nur schwer zusammenbringen lassen. Überzeugte Europäer, die die Antwort auf die Fragen des 21. Jahrhunderts nicht in mehr Nationalismus, sondern in einem engen, weltoffenen Zusammenarbeiten der europäischen Staaten sehen, können nach dem Referendum nur fordern: Wir brauchen mehr Europa, nicht weniger. Das gilt besonders im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik, wo die liberalen Demokratien des Westens angesichts einer zunehmend autoritären beziehungsweise zerfallenden Nachbarschaft Einigkeit, Widerstandsfähigkeit und auch Schlagkraft herstellen müssen.

Gleichzeitig klingen die Rufe mancher Integrationsbefürworter , als hätten sie den Schuss nicht gehört. Nicht nur in Großbritannien, sondern in allen Mitgliedstaaten sinken die Zustimmungsraten zur Europäischen Union, sowohl was ihre Vertiefung als auch ihre Erweiterung betrifft. Wenn dieses Referendum eines gezeigt hat, dann, dass die Idee einer immer engeren und immer größeren Union nicht mehr aufrechtzuerhalten ist – jedenfalls in ihrer jetzigen Form. Und das nicht nur auf der britischen Insel.

Es wäre ein Fehler, jetzt zu argumentieren, dass die Briten ohnehin nie wirklich Teil der EU waren und sich nun – nach dem Ausstieg des „Bremsers“ – weitere Integrationsschritte ohne größere Widerstände verwirklichen ließen. Das Referendum zwingt auch die EU-27 und die politische Elite in Brüssel, sich einzugestehen, wie sehr das europäische Projekt an Strahlkraft verloren hat.

Stattdessen haben wir es in Europa mit sich polarisierenden Gesellschaften zu tun. Wie sich vor Kurzem auch in Österreich zeigte, stehen sie sich in der Frage nach mehr oder weniger Nationalstaat, Grenzen oder Zuwanderung diametral gegenüber. Der britische Volksentscheid war eben nicht nur eine Entscheidung über den eigenen Verbleib in der Europäischen Union. Er war auch ein weiteres Zeichen für den stetigen Vertrauensverlust in die politischen Eliten Europas.

Und wie weiter?

Es scheint, als könne die EU momentan weder wirklich vor noch wirklich zurück – jedenfalls nicht im siebenundzwanzigfachen Gemeinschaftsschritt. „Keep calm and carry on“ ist theoretisch ein guter Ratschlag, erfordert aber praktisch, dass man sich darüber einig wird, in welche Richtung es gehen kann und soll. Eine mögliche Lösung könnte in einer stärkeren Differenzierung des Integrationsprozesses liegen. Dies darf nicht bloß eine Übergangsphase sein, und ohne den Druck einer „Ever Closer Union“. Die Tür für Nachzügler, die doch irgendwann den nächsten Integrationsschritt wagen wollen, muss offen bleiben. Wichtig wäre dabei, dass die unterschiedlichen Schritte gut miteinander choreografiert sind, um eine Fragmentierung der Union zu verhindern.

Berlin steht besonders in der Verantwortung, Auswege aus den aufgezeigten Dilemmata zu suchen: Es gilt, den Zusammenhalt der verbleibenden 27 Mitgliedstaaten zu stärken, eine weitere Desintegration zu verhindern, eine gemeinsame europäische Stimme gegenüber dem Vereinigten Königreich zu finden und einen Plan für die Zukunft der EU zu entwickeln. Angesichts der Differenzen ist dies eine Mammutaufgabe, mit ungewissem Ausgang. Dennoch: Deutschland kann es sich nicht erlauben, sich in Zurückhaltung zu üben. Es würde ein Vakuum entstehen, das Europas Rechtspopulisten in die Hände spielt.

Die europäische Schuldenkrise und die Flüchtlingskrise haben gezeigt, dass nicht alle Mitgliedstaaten der Überzeugung sind, dass Berlin für die EU den Schlüssel zur Lösung ihrer Probleme in den Händen hält. Vielmehr sehen einige europäische Partner – insbesondere im Süden und Osten der EU – im wachsenden Einfluss Berlins einen Teil des Problems.

Berlins Befürchtung ist berechtigt, dass die „deutsche Frage“ – so sie in den Hauptstädten Europas nicht ohnehin schon präsent ist – nun noch viel stärker diskutiert wird. Dadurch könnte die Akzeptanz für deutsche Positionen in der EU weiter sinken. Dies zeigt sich schon jetzt daran, dass im In- und Ausland erste Stimmen laut werden, die Angela Merkel und ihre Politik in der Flüchtlingskrise für den Brexit verantwortlich machen. Berlin sollte deshalb den Schulterschluss mit Paris suchen und das deutsch-französische Tandem für andere europäische Partner wie Italien und – trotz seiner umstrittenen Regierung – Polen öffnen. Es braucht einen breiten Konsens über die jetzt anstehenden, wegweisenden Zukunftsfragen. Neben den traditionellen Kernstaaten Europas sollte Berlin schnellstmöglich auch die Peripherie aktiv einbeziehen.

All das wird allerdings dadurch erschwert, dass Merkels Zustimmungsraten in der deutschen Bevölkerung sinken. Die Kanzlerin kann sich nicht mehr uneingeschränkt auf ihre breite Mehrheit im Bundestag verlassen.

Auch mit Blick auf die wachsende Zustimmung für die rechtspopulistische und euroskeptische Alternative für Deutschland hat sich der europapolitische Gestaltungsspielraum der Bundeskanzlerin deutlich verkleinert. Doch ob die britische Entscheidung den Anfang vom Ende der Europäischen Union einläutet, oder ob der Rest zusammenhält, hängt auch wesentlich von der deutschen Führungsfähigkeit ab.

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Lieber Herr Stöcker, die Idee, man könne sich eine funktionierende Wirtschaft kaufen, wird nicht realistischer, wenn man das mit fremdem Geld bezahlt. Herr Sch. ist der letzte Mann von Format, der sich noch dem Griff Südeuropas in fremde Kassen widersetzt. Reformen des betonierten Arbeitsmarktes? des Steuerwesens? Konkurrenzfähiges Agieren auf dem Weltmarkt? Bildung, Ausbildung der Jugend? Das mögen andere besorgen, Hauptsache, man kann fremdes Geld "investieren" - Straßen ins Nichts, Staatsknete für ökonomische Totgeburten. Gleichzeitig eine lächerlich überdimensionierte Armee. Bisher war es das Geld der Kreditgeber, jetzt sollen unter Bruch von Maastricht wir alle haften. Solange das Geld des Nordens fließt, wird sich in Südeuropa nichts ändern.

Lieber Herr Kruse, Sie verkennen den Ernst der Lage. Es geht schon lange nicht mehr um den Vulgärkeynesianismus der 70er Jahre, sondern um ein fundamentales Problem des Kapitalismus in gesättigten Märkten. Unsere Probleme haben eben nicht nur etwas mit der Fehlkonstruktion des Eurosystems zu tun. Hier zwei weitere Links, die den Ernst der Lage aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten: https://zinsfehler.wordpress.com/2014/10/27/schuldmythen-und-das-dilemm…
https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/jun/27/austerity-economi…
Und hier noch ein hervorragender Vortrag von Mazzucato bei Ted: https://m.youtube.com/watch?v=3r1IPsldbBg

LG Michael Stöcker

Michael Stöcker | Mo., 27. Juni 2016 - 17:49

Leider ist die monetäre Krise des Kapitalismus immer noch nicht richtig verstanden. Seit 2000 Jahren kein Erkenntniszuwachs: https://zinsfehler.files.wordpress.com/2016/01/die-monetaere-krise-des-…

Wir benötigen dringend einen 10 Punkteplan, in dessen Zentrum ein zentralbankfinanziertes Bürgergeld stehen sollte (nicht zu verwechseln mit einem bedingungslosen Grundeinkommen: https://zinsfehler.wordpress.com/2015/03/23/die-citoyage-keynesianische…

LG Michael Stöcker

Christa Wallau | Mo., 27. Juni 2016 - 18:14

Wenn die beiden Autoren das Fortbestehen der
Europäischen Union von der "deutschen
Führungsfähigkeit" abhängig machen, dann
sehe ich schwarz dafür.
Was Merkel kann, ist lavieren, intrigieren, aussitzen, Stimmungen erschnüffeln, Kompromisse finden, aber FÜHREN?
Hat sie persönlich überhaupt eine konkrete Vorstellung davon, wohin in der EU die Reise gehen soll? Ich bezweifle das. Jedenfalls hat sie sich n i e klar dazu geäußert.

Was m.E. mit tödlicher Sicherheit passiert, ist noch mehr Inanspruchnahme deutscher Garantien für weitere europäische Abenteuer.
D a f ü r sind die Deutschen allemal gut.

Sehr richtig Frau Wallau, Führungsqualität sehe ich bei dieser Regierung auch nicht. Ich kann noch nicht einmal ein Konzept erkennen, aber viel hilflose Flickschusterei mit Steuergeldern.
Dabei haben wir in Deutschland doch genug Fachleute für alle möglichen Themen.

Schabert Albert | Mo., 27. Juni 2016 - 20:35

Ich habe zum Austritt Grossbritaniens Artikel und Kommentare gelesen nach dem Motto"Jetzt machen wir es den Briten dreckig"Befinden wir uns jetzt im Krieg mit den Briten?Wer so etwas fordert ist für mich nicht mehr zivilisiert, demokratisches Verständinis spreche ich sojemand ab.
Albert Schabert

Junckers Schmierenkomödie auf schnelle Scheidung ist unterstes Niveau, kann man vielleicht im Gemeindeparlament von Timbuktu machen.

Im übrigen sollte man bedenken: GB stellte mit anderen 1961 den ersten Antrag auf Aufnahme in die EWG. De Gaulle verhinderte 1963 und 1967 es mit seinem ,Veto'. Erst zum 31.12.1972 kam der Beitritt - das waren rund zwölf Jahre!

MfG

peter hauser | Mo., 27. Juni 2016 - 21:11

Politisch ist doch alles beliebig in seiner faktischen Relevanz.
Was sich historisch einmal machtvoll gezeigt hatte, konnte niemand veraussehen.
Es können < Verbündetete> helfend (Hilfe)-Ausschlag geben, aber ist dieses reflektiert ausschlaggebend für eine Zukunft, die sich einer(!) Wahrheit aufopfert.

In zurückgenommener Besinnung entsteht Nachdenklichkeit, die angemesen ist.

Nach "Zeiten", ist Kontinentaleuropa, wieder "allein".
Vielleicht nicht wirklich, aber gefühlt und könnte jetzt durch Besinnung sich wohl möglich eine neue Identität geben.....

Es ist einiges in Bewegung...:-)

Bernd Fischer | Mo., 27. Juni 2016 - 21:33

Strafe muss sein, und so fordern dieselben unfähigen -arroganten Berufseuropäer in Brüssel , die den Brexit gestern noch verhindern wollten, dass er möglichst bald vollzogen wird.

Erbärmliche EU.

peter hauser | Mo., 27. Juni 2016 - 23:18

"Pragmatismus " ist gerade jetzt, was ich einem "Briten", solange er sich noch irgendwie "verorten" kann, anmahne und in Freundschaft anspreche

Überheblichkeit und Arroganz sind wir ja gewohnt.......von einer amerikanischen Kolonie, die ihren Platz in er Gegenwart noch immer nicht gefunden hat und immer noch glaubt, im < Commonwelth> ihr < Empire > weiter zu leben zu können.

Lang hatte diese Illusion ja gewirkt, doch Zeiten ändern sich,...... manchmal schneller, als vorgestellt und dann wirkungsvoll einschneidend. Mal sehen, was sich GB noch einfallen läßt...:-)

peter hauser | Di., 28. Juni 2016 - 00:19

Ich hatte einige Zeit das Vergnügen in England zu leben.

< Es wäre ein Fehler, jetzt zu argumentieren, dass die Briten ohnehin nie wirklich Teil der EU waren >,............ ja aber genau so haben sie sich immer gefühlt !!!!

Jetzt etwas anderes zu behaupten, ist verlogen...interessengesteuerte Politik. Und Merkel ist groß im "Markeln", also einen Status quo zu bewahren, welches ihr wohl jetzt "über den Kopf wächst".....und sie nur verwaltet, aber nicht gestallten kann.....
Lähmung und leere Worte, können trotz EM nicht blind machen.(Wir spielen ja nicht immer Fußball..:-)_)

Deutsche Führung in der EU....auch noch aus Berlin....?

Der Artikel fokussiert ein Problem.

peter hauser | Di., 28. Juni 2016 - 03:36

Ich hatte wohl schon zu dieser Provokatiion(< Berlin muß jetzt ran > ) bei Zeiten etwas angemerkt, welches wohl "verloren gegangen ist".......und werde übrigens gerade jetzt mit Anfragen gerade aus aller Welt "zugemüllt"..:-)

Freude bereitet mir immer noch ein Magazin wie Cicero, das vertiefte Anmerkugen sichtbar erscheinen läßt, (selten in der heutigen Flut von "Unsinn"..:-)_) und zum Nachdenken anregt.

Warum sollen jetzt "Deutsche" ran ?

Es stimmt mich nachdenklich, wenn Deutsche ohne Absprache,hier besonders mit Russen, in eine Machtposition <gedrängt> > werden, die wir aus Erfahrung zweier verlorenen Kriege,so ncht wollen.

Kalte Krieger haben berchtigte Angst, aus Erfahrung und jugnge Menschen, mt technischn Know-how, glauben sie könnten alls "meistern"......welch Illusion. Muß denn die Geschichte sich hier doch immer noch wiederholen ?
Antropologische Einsicht bedarf wohl meht Zeit als gedacht....

peter hauser | Di., 28. Juni 2016 - 03:55

Entlich sind wir diese < Pseudo-Europäer> los, die sich nie solidarisch verhalten haben, sondern immer nur egoitisch, bemäntelt mit Privilegien, ihren Interessen gefolgt sind.
GB wird ohne Amerika zerfallen, Piraten, die aus einer hroßen Vergangenheit bis heute taktieren, kommen an ihre Grenzen........wie schön :-), es wird noch einige Zeit dauern, aber dann...????

Jürgen Dannenberg | Di., 28. Juni 2016 - 08:40

Ja, wie es den mit Deutschland aus.
Finden die den Brüssel so toll, oder Herr Junker und Co. Bisher wurde die Frage nicht kommuniziert.
Siehe auch nach Frankreich. Wie es aussieht wollen sich unsere grün/linken "Visionäre" nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Ich kann mich noch sehr gut an die Schröder Regierung erinnern als die Grünen ein missionarischen Hang für Brüssel entwickelten.
Und was den Paragraf 50 betrifft auf dem sich alle berufen aber anscheinend keiner gelesen hat, der ist so was von lächerlich, nur peinlich.
https://dejure.org/gesetze/EU/50.html

Albert Keller | Di., 28. Juni 2016 - 09:17

Also beerdigen und was Neues aufziehen, diesmal bitte durchdacht, auf demokratischer Grundlage, nach dem Subsidiaritätsprinzip organisiert und mit Menschen an der Spitze, die auch was vernünftiges gelernt haben (Servus, Herr Juncker. Servus, Herr Schulz).

Gerdi Franke | Di., 28. Juni 2016 - 09:50

Denkste! Wenn Deutschland jetzt für die wegfallenden Einnahmen der Engländer aufkommt macht es einen großen Fehler. Die EU verliert ein Land und damit Aufgaben und muss ensprechend abmagern!

Sie aber auch . :-))

Unsere bundesrepublikanischen Parteien lassen sich schon etwas einfallen im Wahljahr 2017, um die fehlenden Millionen im EU-Haushalt zu kom­pen­sie­ren.

Ein erster Schrit wäre die Parteien würden kein Wahlkampf machen, und uns die millionfachen ( Euro ) sinnlosen Kugelschreiber-Spenden, Luftballons, Bleistifte Radiergummis natürlich im Set, Hochglanzfotos der Politiker ( retuschiert bis zum Teufel komm raus , Merkel ist plötzlich wieder 40 Jahre alt und Gabriel wieder 25 ) .

Der Renner bei den Parteien ist natürlich ein Regenschirm mit Parteilogo, weil sie wissen ( die Parteien ) das sie ihre Wähler öfters mal im Regen stehen lassen , und das immer öfter.

Na dann mal los.

Branco Christofferi | Di., 28. Juni 2016 - 10:04

Wenn die EU aushandelt, dass es keinen Krieg in Europa gibt, würde mir das reichen.
Ansonsten sollen sie mich in Ruhe lassen.

Bernd Fischer | Di., 28. Juni 2016 - 20:37

Antwort auf von Branco Christofferi

Da unsere europäischen ( EU ) Natodeppen vor der russischen Haustür mit Panzerketten rasseln , ist Ihnen wohl noch nicht aufgefallen?

Bernhard Jasper | Di., 28. Juni 2016 - 11:26

Nicht Integration, sondern Eigenständigkeit scheint wieder gefragt zu sein. Die Unsicherheit in der Bewertung ist offensichtlich.

Was macht eigentlich die Haltbarkeit eines Gemeinwesens aus? Natürlich eine Rechts- und Kulturentwicklung, sowie Investitionen spielen eine dominierende Rolle.

Wo jedoch alle mitwirken wollen, gerät es leicht selbstgestrickt, wo alle entscheiden wollen, verlieren sich die Konturen. Beklagen wir nicht gerade eben dies, dass nichts so richtig zu gelingen scheint?

Z.B. bräuchte man einen Investitionsplan für Europa. Ein Modernisierungsschub ist eine grundlegende Voraussetzung für Entwicklung. Es ist die Unterschlagung der sozialen Probleme. Die Wahrnehmung ist falsch. Die Blickrichtung ist falsch. Betriebswirtschaftliche Modelle kann man nicht auf die staatlichen Ebenen übertragen.

Gerd Taddicken | Di., 28. Juni 2016 - 16:09

Antwort auf von Bernhard Jasper

eine europäische Identität. Die kann fast (nur) über eine gemeinsame Sprache kommen. Fast alle wollten das Englische, evtl. noch französisch.

Jetzt sind die Briten bald weg, wollen wir die Diplomatensprache vergangener Jahrhunderte hofieren?

Ohne eine Sprache, welche gleichberechtigt alle integriert wird es nichts. Israel ist einen entsprechenden Weg gegangen und hat damals die tote Sprache wieder belebt. Was bleibt uns?

Viele Grüße

Wolfgang Tröbner | Di., 28. Juni 2016 - 12:39

Jetzt muss Berlin ran? Heißt das, dass DE die Führung in der EU übernehmen soll, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen? Das hat ja schon bei dem kleinen Griechenland nicht so richtig geklappt, warum sollte es jetzt besser funktionieren? Glaubt irgendjemand, dass sich Frankreich, Italien und Spanien von DE vorschreiben lassen, was zu tun ist und was nicht? Ganz zu schweigen von den Führungsqualitäten Merkels. Schon vergessen, wie gut sie die Flüchtlingskrise im Griff hatte? Falls es das ist, was den Autoren vorschwebt, dann kann man sehr sicher sein, dass die EU noch schneller auseinander fliegt.

Oder heißt "jetzt muss Berlin ran" das, dass DE noch mehr als bisher bezahlen soll? Falls das gemeint war, so ist das nichts wirklich Neues. Bisher war das doch der einzig gangbare Weg, um die EU zusammenzuhalten - DE bezahlt (fast) alle Rechnungen der EU. Bleibt die Frage, ob wir Deutschen das auf Dauer auch wollen?

Gerd Taddicken | Di., 28. Juni 2016 - 16:20

auch wenn sie bei Manchem nicht gut ankommt.

2013 trat in DE eine Partei an, welche eu-/eurokritisch genannt wurde. Man hänselte auch mit dem Wort ,Ein-Themen-Partei'.

Zwischendurch kamen noch ein paar andere aufs Panier. Zum Schluss die nicht zu verachtende Flüchtlingskrise. Da hatten etliche schon den Gründungsanlass jener Partei vergessen.

Und nun stimmten am 23. Juni 16 rund 17 Millionen Menschen einer Nation dafür, dieses EU-Gebilde zu verlassen.

Hatte diese ,komische' Partei - wie hieß oder heißt die eigentlich noch - nicht ein klitzekleines Bisschen Recht?

Viele Grüße und schönen Tag.