
- Hass gehört in Quarantäne
Eine Anfrage der Bundestagsfraktion der Grünen beim Auswärtigen Amt hat ergeben, dass die Rückholung deutscher IS-Kämpfer ins Stocken geraten ist. Doch wo der Staat nicht hinschaut, finden sich dubiose Privatinitiativen. Eine Gefahr für die offene Gesellschaft.
Gegen Hass hilft keine App. Gegen Intoleranz, Gotteswahn und religiöse Verblendung gibt es keine Impfung, nicht einmal einen Schnelltest. Während die Bundesregierung derzeit bemüht ist, die Rückkehr deutscher Staatsbürger aus der italienischen oder spanischen Sommerfrische für alle Beteiligten so sicher und unproblematisch wie möglich zu gestalten, sitzen geschätzt weitere 450 Menschen mit deutschem Pass im Ausland fest und harren nicht selten auf Möglichkeiten, in die alte Heimat zurückzukehren.
Es sind Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), militante Frauen und Männer, zuweilen sogar ganze Familien. Seit der Schlacht von Baghuz im März 2019 und der Befreiung der letzten vom IS kontrollierten Gebiete in Syrien sitzen sie in den Kurdengebieten im Nordosten des vom Bürgerkrieg erschütterten Landes sowie im Irak und der Türkei fest.