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Er hat eine Maske und er weiß, wie man sie benutzt: Donald Trump / dpa

Corona und Wahlkampf in den USA - Trumps Woche der Maskerade 

Eine turbulente amerikanische Woche geht zu Ende, in der Präsident Trump seine Meinung zu Masken änderte und noch eine weitere überraschende Entscheidung bekannt gab. Die Demokraten machen ihm derweil seltsame Vorwürfe.

Daniel C. Schmidt

Autoreninfo

Daniel C. Schmidt ist freier Reporter. Er studierte in Manchester und London (BA Politics & Economics, MSc Asian Politics) und lebt zur Zeit in Washington, D.C.. Schmidt schreibt über Pop, Kultur und Politik.

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An dieser Stelle berichtet von nun an wöchentlich unser Korrespondent Daniel C. Schmidt aus Washington D.C. über den US-amerikanischen Wahlkampf. Er ist Autor des beim Aufbau-Verlag erschienenen Buches „This is America” und arbeitet als freier Reporter. 

Die Woche in Washington war politisch derart vollgepackt, dass man am besten mit einer Weisheit beginnt, die dem Footballspieler Walter Payton zugeschrieben wird und die uns helfen soll, die nachfolgenden Geschehnisse ein bisschen besser einzuordnen. 

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Romuald Veselic | Fr., 24. Juli 2020 - 15:06

Er ändert seine Meinung, wenn sich die Lage ändert. Angela M dagegen, erfand die Selbstkritik nicht. So, wie ihre Betonfrisur, ist sie immer die gleiche.

Schon vor fast vier (!) Monaten hat die CDC, also die zuständige Behörde, dazu aufgerufen, Masken zu tragen.
Seit Ende Mai steigt die Zahl der Neuinfektionen quasi kontinuierlich (auf zuletzt 75.000 pro Tag). Heute ist der 24. Juli!
Es hat sich also keine neue Lage ergeben. Fakt ist, dass der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika - unter dem Druck katastrophaler Umfragewerte - Monate für eine "Einsicht" benötigt, die auch unterdurchschnittlich begabte Grundschulkinder in weniger als zwei Minuten herstellen können müssten: Dass Masken die Ausbreitung einer solchen Pandemie eindämmen!
Fairerweise bzw. um das zu relativieren, muss man sagen, dass wohl nur ganz kleine Kinder auf die Idee kämen, Covid-19 durch Lichttherapie, Bleichmittel oder die Einnahme von Desinfektionsmitteln zu bekämpfen. Hier nochmal zum Genießen:

https://www.youtube.com/watch?v=zicGxU5MfwE

Das war Trump am 23. April 2020. Insofern haben Sie recht, Herr Veselic: Ganz steile Lernkurve. Stabiles Genie halt!

Entgegen Ihrem Alarmismus die Zahlen der Todesfälle in Zusammenhang mit Corona pro Bezugsgröße 1 Million Einwohner.( Quelle: Statista- Zahlen J. Hopkins und Weitere). Trauriger Spitzenreiter: Belgien : 846 Tote/ UK :671/Spanien, ein Land mit drastischem Lockdown: 608/ Italien:580/Schweden:562/Frankreich:462/USA 445 letale Fälle. Wer hat nun versagt und warum. Wissen Sie es?

Kai-Oliver Hügle | Sa., 25. Juli 2020 - 18:32

Antwort auf von Karla Vetter

Es geht hier nicht um den Vergeich von Neuinfektionen, bei dem die USA sehr schlecht abschneiden; vor allem, wenn man sich die Tendenz der letzten sechs Wochen ansieht. Ich habe die Zahlen nur deshalb angegeben, um zu verdeutlichen, dass die Umstände, die zu Trumps "Einsicht" geführt haben sollen, längst auf dem Tisch liegen und der POTUS, wie so oft, den Rat seiner Experten ignoriert hat.
Dass UV-Licht an der Oberfläche zur Desinfizierung genutzt werden kann, ist mir bekannt. Das stabile Genie sprach aber von "inside the body" und vor allem von der Injektion von Desinfektionsmitteln! Ich weiß wirklich nicht, was es da noch zu diskutieren gibt.

Die Daten sind vom heutigen Tag,24.7.2020 und meine Masken desinfiziere ich mit einer UV -Licht -Lampe(die belächelte "Lichttherapie". Etwas was in der Medizin zur Desinfektion nicht unüblich ist. MfG Vetter

Ich schätze, Sie haben da etwas grundsätzlich verwechselt.

Nicht die Lage hat sich wesentlich geändert, Trump hat seine Meinung angepasst...

Wohl kaum aus Überzeugung, sondern weil er in Umfragen soweit zurückliegt. Was daran liegt, dass er in der Coronakrise rundherum versagt hat.

So wollte er bei steigenden Zahlen die Wirtschaft unbedingt öffnen, damit die Jobs entstehen, die er im Wahlkampf vorweisen möchte.

Trump ist mit der Corona-Pandemie heillos überfordert. Im Prinzip interessiert ihn die auch nicht wirklich, denn er hat nur ein einziges Ziel: seine Wiederwahl. Selbst wenn Millionen von US-Amerikaner dafür draufgehen müssten.

Gerade ist er dabei, den bisherigen Berater der US-Regierung, Fauci, abzuservieren. Dessen Hauptfehler ist es, nicht die "Fakten" zu liefern, die Trump in seinem Wahlkampf dienlich wären.

Sieht man sich das amerikanische Disaster mit einem durchgeknallten Präsidenten als Hauptdarsteller an, müssen wir für eine Merkel dankbar sein..

Sicherlich nicht für die Event-Gesellschaft ... da mag man von Trump halten, was man will (...ich mag ihn auch nicht!), aber bzgl. Ordnung schaffen in Städten mit "links-grüner" Gewalt, das würd ich mir bei uns manchmal auch wünschen ;)

... und ich bin auch kein Anhänger von ihm - bei seinem Vorhaben, gegen Randalierer in den Städten vorzugehen hat er meine volle Unterstützung ... da wird es noch viele "Events" brauchen, bis unsere Führung WIRKSAM eingreifen wird!

ob ich daran Schuld bin. Jetzt sind sie halt da.
2010 erklärte sie Multikulti für gescheitert-und heute? Ist das eine Lernkurve gewesen?
In Japan havariert ein AKW-Hier schaltet Merkel und Gefolge deshalbn gleich alle AKWs ab, einschließlich KKW-Lernkurve? Dass Frau Merkel auch große Probleme hatte, auf einer Landkarte Berlin zu finden-Schwamm drüber. Kann man ihren Opportunismus nicht einfach als Lernkurve betrachten?

Ernst-Günther Konrad | Fr., 24. Juli 2020 - 16:41

Ihr Artikel Herr Schmidt ist wenigstens ausgeglichen zu beiden Seiten. Leider schreiben Sie nicht, warum Trump entschieden hat, eine Maske aufzusetzen. Dass er das tut, weil dies "patriotisch" sei, ist ja ein hanebüchenes Argument. Ich will auch hier nichts hinein interpretieren. Jedenfalls zeigt er damit öffentlich, dass er zu einer selbstkritischen Meinungsänderung fähig ist. Das kennen wir in DE nicht. Ich frage mich ohnehin, warum die Republikaner keinen anderen Kandidaten aufstellen. Liest man doch allenthalben in den Msm fast täglich, dass angeblich aus den eigenen Reihen so "viele" Trumpkritiker wären. Scheinbar ist Trump doch gut für die REP. Warum die Demokraten einen solchen schwachen Kandidaten aufstellen, habe ich auch noch nicht für mich herausgefunden. Zwei alte Männer treten an, beiden würden man eher einen schönen Lebensabend im Kreise der Familie wünschen und dann tun die sich so ein Hauen und Stechen an. Das wird ein Schlagabtausch mit Knochenrappeln.
Bin gespannt.

In der Tat, das Patriotismus-"Argument" ist hanebüchen, aber das hat sich Schmidt nicht aus den Fingern gesogen. Das hat Trump getwittert! Hier:

https://www.nytimes.com/2020/07/21/us/politics/trump-coronavirus-masks…

ist aufgelistet, dass Trump lange nicht nur nichts von Masken gehalten hat, er hat sich über Leute lustig gemacht, die eine tragen - z. B. Biden. Und es wird auch ein plausible Erklärung angeboten für Trumps "Sinneswandel": Druck seitens führender Republikaner.
Ein Wort der Reflektion oder gar Selbstkritik war von Trump nicht zu hören, weder hier noch in einem anderen Zusammenhang.
Angesichts der ungleich besseren Corona-Bilanz in Deutschland (9.000 Tote im Vergleich zu 143.000 in den USA) und einer Kanzlerin, die sehr früh ermahnt hat, das Ganze ernst zu nehmen, anstatt wie Trump von einer Grippe zu reden, die bald wieder verschwindet ("im April, wenn es wärmer wird"), sehe ich nicht, wo Merkel Fehler gemacht hat, zumindest nicht solche schwerwiegenden!

Hartmut Seinsch | Sa., 25. Juli 2020 - 07:53

Bitte überprüfen Sie die Aussage, dass die USA laut Johns-Hopkins-Universität die dritthöchste Todesrate pro 1 Mill. Einwohner haben. Ich finde die USA in dieser Kategorie zur Zeit an 11. Stelle.