
- Wer braucht Parteien, wenn er König sein kann?
Ein Sommermärchen, ein Schauspiel vollzieht sich heute vor unseren Augen: Kanzlerin Merkel besucht Markus Söder und sein Kabinett auf Schloss Herrenchiemsee per Schiff und Kutsche. Im fernen Paris sitzt derweil Armin Laschet und dürfte sich grämen.
Inszenierung gehört seit jeher zur Politik, sie ist ein Machtinstrument. Der bayerische Märchenkönig Ludwig II. hat es mit der Inszenierung vielleicht etwas übertrieben. Seine zur Wirklichkeit gewordenen Luftschlösser sind prunkvoll, mitunter etwas kitschig und vor allem trieben sie das Königreich Bayern beinahe in den Ruin, während Ludwig aufgrund einer Geisteskrankheit entmündigt wurde.
Die Schlösser stehen immer noch, in Bayern regiert inzwischen ein anderer Meister der Inszenierung, der es mitunter – vor allem beim Fasching – etwas übertreibt: Markus Söder. Er nutzt, um seine Macht zu inszenieren, die Kulisse des Schlosses Herrenchiemsee, einst von Ludwig II. als Versailles-Kopie erbaut.