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Ein Geschmack, der zum Träumen einlädt: Austern schmecken nach Meer und Meeresrauschen / dpa

Austern - Wenn das Meer den Gaumen kitzelt

In Deutschland haben Austern immer noch das Image des snobistischen Genusses. Warum eigentlich, fragt sich Rainer Balcerowiak und verweist auf das Nachbarland Frankreich, während er ein paar Austern schlürft.

Autoreninfo

Rainer Balcerowiak ist Journalist und Autor und wohnt in Berlin. Im Februar 2017 erschien von ihm „Die Heuchelei von der Reform: Wie die Politik Meinungen macht, desinformiert und falsche Hoffnungen weckt (edition berolina). Er betreibt den Blog „Genuss ist Notwehr“.

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Manchmal möchte man Franzose sein. Denn ein Land, wo es in gewöhnlichen Markthallen und zumindest in Küstennähe auch an Imbissbuden stets frische Austern und ein Glas passenden Wein statt Currywurst und Flaschenbier gibt, demonstriert schon mit dieser Petitesse seine hoch entwickelte Genusskultur. Rund eine Milliarde Austern verzehren die Franzosen pro Jahr, und zwar quer durch alle Bevölkerungsschichten.

Vergleichszahlen für Deutschland habe ich nicht in Erfahrung bringen können, doch die dürften vergleichsweise mickrig ausfallen. Die himmlischen Glibberteilchen gelten hierzulande noch immer als ziemlich elitäres, gar dekadentes Vergnügen der Schicki-Micki-Gesellschaft. Und viele Menschen finden rohe Austern aufgrund ihrer Konsistenz schlicht eklig. Zumal man sie lebend essen muss, andernfalls kann man ziemlich böse Überraschungen erleben.

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Romuald Veselic | Sa., 11. Juli 2020 - 14:25

Nur, wenn kann sich das leisten?
Ich bin kein Spielverderber.
Ich fühle mich ganz wenig in das Roman Geschehen "Es muss nicht immer Kaviar sein" von Johannes Mario Simmel versetzt.
Kann es sein, dass Not, den Menschen vernünftiger macht?

Brigitte Miller | Sa., 11. Juli 2020 - 17:38

Eine wunderbare Beschreibung des Austern-Genusses
Und die Geschmackspolizei passt gut zu all den anderen Polizeien , die es heute so gibt :-)

Michaela 29 Diederichs | Sa., 11. Juli 2020 - 21:20

Antwort auf von Brigitte Miller

Die besten Austern gibt es vor den Küsten Südafrikas. Danach essen Sie keine mehr aus der französischen Austernfabrik. Aber Frankreich sorgt dafür, dass wir nicht in den wahren Genuss dieser Meeresfrucht kommen. Schade für den Geschmackspolizisten.

Brigitte Simon | Sa., 11. Juli 2020 - 17:43

Ein striktes Nein, lieber Herr Balceowiak!

Vor Jahren hätten Sie mich mit Kußhand zum Austernschlürfen einladen können. Jedoch ohne Muscadet, lieber mit einem jungen Gutedel. So hat jeder seine Vorlieben. Finde ich spannend und lasse mich gerne überzeugen.
Was heißt das Öffnen der Schalentiere ist schwierig? Ich ließ mir diese öffnen.
Und heute? Ich verstehe es nicht. Beim Anblick einer Auster kann ich nur noch sagen: Igittigit.
Und so etwas schmeckte mir einmal?
Schlürfen Sie weiterhin Ihre geliebten Austern mit Genuß lieber Herr Balceowiak, vielleicht zur Abwechslung mit einem jungen Gutedel.

Ich denke an Sie und wünsche Ihnen wunder-bares Genießen.
MfG Brigitte Simon, München
(Kennen Sie den Austernkeller in München?? Wenn Sie in den Keller hinab gehen, erwarten Sie rechts und links an den rustikalen Wänden Austern en masse!!!)

gabriele bondzio | Sa., 11. Juli 2020 - 17:46

In fast jeden anderen Fall, Herr Balcerowiak. Aber Austern...no! Ich trinke dann lieber den Muscadet oder Elbling pur.

Leider bin ich keine Französin oder dergleichen liebe Frau Bondzio, dennoch frage ich Sie, kann ich zu unserem Weingelage einen guten jungen Gutedel mitbringen?
Wenn Nein, trinke ich ihn ungern allein.
L.G. Brigitte Simon, München

hanno woitek | So., 12. Juli 2020 - 12:05

ich darf doch hoffentlich noch meinen eigenen Geschmack haben, verehrter Herr Balcerowiak. Ich finde sie im Geschmack einfach nur ekelhaft. Egal womit Sie sie begießen, ohne Zusatz.... igitt.