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Ein geplündertes Geschäft in der Stuttgarter Innenstadt in der Nacht von Samstag auf Sonntag / picture alliance

Krawalle in Stuttgart - Die Angst vor dem M-Wort

Warum tun sich manche Medien so schwer damit, den Migrationshintergrund der Beteiligten an den Stuttgarter Krawallen zu thematisieren? Offensichtliches aus moralisch nachvollziehbaren Gründen zu verbrämen, ist der Humus für die Kritik an seriösen Medien, warnt Gastautor Horst Kläuser.

Foto: Annika Fußwinkel

Autoreninfo

Horst Kläuser arbeitete über 40 Jahre für den Westdeutschen Rundfunk und berichtete für das ARD-Radio aus Washington, Moskau und Berlin.

So erreichen Sie Horst Kläuser:

Ganz langsam nimmt vor meinem inneren Auge eine kleine Geschichte Gestalt an: Weil etliche junge Leute Corona-bedingt keine der raren Eintrittskarten für „Peter und der Wolf“ in der Staatsoper Stuttgart am 21. Juni mehr bekamen, saßen sie am Vorabend enttäuscht und traurig auf der Treppe am Kleinen Schlossplatz beisammen. Da schlug jemand eine Lesung vor. Bald folgten die hochgebildeten, allerdings politisch wenig Interessierten gebannt dem Vortrag einer liebevollen Beschäftigung mit der Polizei aus der Feder der taz-Autor*In Hengameh Yaghoobifarah. Darin wird empfohlen, Polizisten auf Müllhalden zu verbringen. Nach kurzer, aber ergebnisoffener Diskussion stimmen die jungen Menschen mit Zweidrittelmehrheit darüber ab, den Vorschlag in die Tat umzusetzen und die Stuttgarter Einkaufszone in eine Mülldeponie für Polizisten zu verwandeln. Erstaunlicherweise reagieren die eingesetzten Hundertschaften aus Baden-Württemberg auf die fröhliche Zerstörung verstimmt und humorlos.

Halten Sie das für Quatsch? Ich auch.

Journalisten üben sich in Sprach-Yoga

In einer Sprachnachricht eines Polizisten, die RTL verbreitet, spricht dieser dreimal von „Krieg“ und dem Wunder, dass es noch keine Toten gegeben habe. Er, wie viele andere, waren in Stuttgart dabei. Tausende haben die Videos gesehen, die wie „food porn“ in die sozialen Medien hochgeladen wurden und jedem zeigen könnten, wer da trat, schlug, warf. Jedem. Nur vielen Journalisten nicht.

Diese übten sich in Sprach-Yoga. Mit ulkigen, verbalen Verrenkungen wurde in den ersten Berichten am Sonntag auffällig unauffällig vermieden, die Herkunft der Randalierer zu beschreiben. Das sei unklar. Als wäre der Begriff Migrationshintergrund per se böse. Zunächst beschreibt der nichts anderes als dass jemand selbst zugewandert ist oder seine Eltern und andere Vorfahren von „woanders“ kamen. Woanders, nicht Deutschland also. (Offenlegung: da ich zum Beispiel eine finnische Mutter mit russischen Wurzeln habe, bin ich ein Migrantenkind. Ja, das sei in meinem Fall etwas anderes, sagt man. Ooch?!)

Fake news können auch feige News sein

Migrationshintergrund, sagen diesmal die auf der richtigen Seite stehenden Besorgten, sei vielmehr zum rassistischen Stereotyp verkommen und beschreibe vorwiegend Menschen dunklerer Hautfarbe, die man früher mal „Farbige“ nannte, die aber heute PoC heißen (Person/ People of Color). Falsch. Fake News können auch feige News sein.

Es sei ein „bunter Mix über den Globus“, gewesen, lässt sich Thomas Berger, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Stuttgart, in der Süddeutschen zitieren. Tatsächlich besitzen einige der Beschuldigten die deutsche, kroatische, irakische, portugiesische und lettische Staatsangehörigkeit (dazu später mehr). Ihnen werden schwere Delikte vorgeworfen.

Es gibt „Biodeutsche“, um einmal dieses affige Wort zu benutzen, die sind fremder in Deutschland als die meisten Schwarzen, die hier geboren wurden. Warum sollte es ein Makel ein sein, nicht weiß zu sein? Aber wenn es das nicht ist, darf es auch erwähnt werden, nicht zur Stigmatisierung, sondern zur Beschreibung. Die wunderbare Vielfalt der Menschen, auch und gerade in unserem Land, ist eine Bereicherung. Gewiss. Sie zu erwähnen eine schlichte Beobachtung. Wie sie letztlich genannt werden, ist nicht unwichtig, aber nicht die Hauptsache. Ethnien zu benennen, ist nicht automatisch Rassismus. Es kann auch einfach Recherche sein.

Darf man benennen, wer da randaliert? Man muss

Wenn Nazis Jagd auf Flüchtlinge machen, wie vor fünf Jahren in Jahnsdorf, Freiberg oder vor vier Jahren in Clausnitz Busse bedrängen, fangen Videos die Szenen ein und niemand hat Skrupel, die rechtsextreme Meute zu identifizieren und benennen. Dasselbe gilt für rechte Aufzüge der Pegida in Dresden oder von Volksverhetzern in Chemnitz. Selbstredend kamen nicht alle rechten Dumpfbacken aus Sachsen, noch weniger sind alle Sachsen Nazis. Seinerzeit ahnte man, dass es auch innerdeutschen Rassismus gibt. Eine Erklärung vielleicht, warum manche liberalen Ossis auf „liberale“ Wessis nicht besonders gut zu sprechen sind.

Auch wenn Anlass und die Ausrichtung völlig anders liegen, auch die Videos aus der Stuttgarter Innenstadt sind Zeugnisse des Geschehens und zeigen, was war. Schnell fanden sich im Netz hübsche Dokumentarfilme, die das Geschehen einfingen. Die fernöstliche Smartphone-Industrie bietet endlich hochauflösende Handy-Kameras an, die es ermöglichen, die Krawallfolklore auch nächtens einzufangen und umgehend einem breiten Publikum via Instagram und YouTube zur Ergötzung zu empfehlen.

Darf man benennen, wer da randaliert und es für werthält, die Welt per Video teilhaben zu lassen? Ich meine, man muss. Ob es nun Menschen mit Migrationshintergrund sind oder „Menschen mit internationaler Geschichte“? Auch Tage danach ist schwer abzustreiten, dass etliche der Randalierer eher nicht so aussehen wie die Extremisten in Sachsen.

Auf Mimik und Sprüche achten

Aber warum das alles? Auch das hat mit der Frage nach dem Wer? zu tun. Während man bei ähnlichen Zerstörungsorgien in der gewaltbereiten, linken Szene mit ganz viel geheuchelter Sympathie noch so etwas wie politischen Zorn auf „das System“ annehmen könnte, fehlt das bei den Stuttgarter Chaoten völlig. Im Gegenteil. Sie scheinen bereitwillig Teil der kapitalistischen Konsumgesellschaft zu sein. In den Videos sind nicht nur teure Handys zu erkennen, sondern auch neue Sneaker, Turnschuhe, die oft hunderte Euro kosten. Junge Frauen, die zumindest als Publikum dazugehören und das Geschehen teils wohlwollend verfolgen, tragen ausweislich zahlreicher Videos Designer-Klamotten und schicke Pumps. Bricht sich da der Hedonismus der Party- und Event-Klientel Bahn, wie euphemisierend gedichtet wurde? Materielle Not jedenfalls scheint es weniger gewesen zu sein.

Vielleicht war es auch Unmut über die Öffnungszeiten der umliegenden Geschäfte, dem sie mittels innovativer Öffnungsverfahren unter Zuhilfenahme von mineralhaltigen Protestverstärkern, vulgo: Pflastersteinen Nachdruck verliehen. Wer sich die Videos „reinpfeift“ (zu dieser Art Genuss scheinen sie vorrangig aufgenommen zu sein), sollte sich auch die Freude gönnen, auf Mimik und Sprüche zu achten. Das hat was und mag zur Erhellung beitragen.

Medien liefern der AfD die Raketen für ihr Feuerwerk

Jedenfalls konnte man die Erleichterung in etlichen Medien geradezu mit Händen greifen, als die Nationalitäten einiger Festgenommenen bekannt wurden: zwölf haben einen deutschen Pass, drei kommen aus Kroatien, Polen und Portugal. Auch ein Lette sei dabei. Neun Festgenommene wiesen den Angaben zufolge einen Flüchtlingsbezug auf, darunter Afghanen, Somalier, Iraker und ein Bosnier. Bloß keine Türken, Syrer, Nordafrikaner. Bloß nicht schon wieder Silvester wie in Köln.

Nicht auszudenken, welche Feuerwerke der Xenophobie die AfD mit solchen Herkünften zünden könnte. Sie tut es trotzdem. Und manche Medien liefern ihnen sogar noch die Raketen dafür frei Haus. Denn Offensichtliches aus moralisch nachvollziehbaren Gründen zu verbrämen, schlimmstenfalls zu verschweigen, ist der Humus für die Kritik an seriösen Medien. Wo Zweifel an der Vollständigkeit der Berichterstattung wachsen, gedeiht auch der Begriff Lügenpresse. Das mögen die Rechten. Sehr sogar. Dabei sind die Höckes, Kalbitz‘, Gaulands und Weidels dieser Welt alle sogar doppelte Migranten. Sie kommen nicht nur aus einer anderen Welt, sondern auch aus einer anderen Zeit.

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Tomas Poth | Do., 25. Juni 2020 - 18:37

In weiten Teilen sachlich und nachvollziehbar , doch zum Schluß wird mit dem letzten Absatz alles eingerissen.
Die AfD wird wieder in die gewünschte Ecke geschoben, sozusagen als Entschuldigung für die klaren Worte die so auch aus AfD-Mündern hätten stammen können.
Sprach-Yoga, wie zuvor reklamiert!

... zumal es ja auch gar nicht nötig ist, die AfD in die ultra-rechte Ecke zu stellen.

..will man der AfD schon wieder an den Karren fahren?

Tatsache ist nun mal, dass baden-württembergische AfD-Größen schon Linke und Migranten als Täter identifiziert hatte, als die Polizei noch gar keine entsprechenden Erkenntnisse hatte. In den üblichen sozialen Medien war von der "Migrantifa" die Rede.

Wer so agiert, muss sich nicht wundern, wenn er anschliessend kritisiert wird.

Davon abgesehen: Selbst wenn nur ein einziger Teilnehmer mit einer nicht-deutschen Großmutter beteiligt gewesen wäre, würde die AfD ganz fix von randalierenden Horden mit Migrationshintergrund reden.

Was nicht die Tatsache, dass es auch Menschen mit Migrationshintergrund unter den Randalierern gab, leugnen soll.

Nur sieht man ja, auch und gerade in diesem Forum, wie AfD-Anhänger in schönster Empörung, mit Lust und Leidenschaft und hocherregt die Randale ausschlachten, um die verhasste Demokratie anzuklagen!

w a r aber nicht.

Vielleicht erinnern Sie sich ja, dass Sie selbst bei solchen „Vermutungen“ und Gedankenspielchen entsprechend dagegen halten. Sogar manchmal auch zu Recht.

In der Tat wird hier von allen Seiten oft eine Art der Kommentierung betrieben, die die Sache nicht weiter bringt. Ist wohl menschlich.

Wer aber im Zusammenhang mit Stuttgart Kritik an offensichtlich in großen Teilen gescheiterter Integration übt, tut dies zu Recht.

Wer dies ablehnt und gleichzeitig beispielsweise Verbrechen von Rechts in große Zusammenhänge setzt oder gar einzelnen Parteien Mitschuld gibt, macht sich unglaubwürdig.

Wobei ich voll und ganz ein Verfechter politischer Verantwortung bin, also diejenigen – in Reg.Verantwortung stehenden – Politiker, die für unkontrollierte Zuwanderung eintreten, - ob nun direkt oder, durch Unfähigkeit, indirekt – in der Pflicht sehe. Da müsste es längst Rücktritte hageln, auch in Berlin, Willy Brandt Str. 1.

Wo, bitte, finden Sie Hass auf die Demokratie hier?

Sie hätten sich vielleicht mal einige der Youtube-Videos anschauen sollen. Da gab es einige ziemlich eindeutige arabische Lautäußerungen zu hören, die man aus AfD-Kreisen so nicht hören würde. Und da wir gerade dabei sind: Wenn jemand Probleme mit der Demokratie und dem Staat hat, dann sind das wohl eher die Marodeure von Stuttgart und die Chaoten aus Hamburg und Connewitz, also die Klientel, deren Namen Sie nicht so gerne aussprechen.

Im Jahr 2018 die Gesamtbevölkerung: 81,6 Mio.
ohne Migrationshintergrund 60,8 Mio. / 74,5 %

mit Migrationshintergrund 20,8 Mio. / 25,5 %
[Ausländer: 9,9 Mio. / 12,1 % und Deutsche 10,9 Mio. / 13,3 %]

● 11,5 Prozent der hier lebenden Menschen sind nicht deutscher Herkunft (Tagesspiegel 30.7.19).

►Die Polizei registrierte 2018 insgesamt 708 380 nicht deutsche Tatverdächtige. Das waren 34,5 Prozent aller Tatverdächtigen, die Gesamtzahl liegt bei rund zwei Millionen.

►Bei der Gewaltkriminalität meldet das BKA für 2018 einen Anteil von 38,6 Prozent nicht deutscher Tatverdächtiger.

►In der Rubrik „Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen“ waren 43 Prozent der Tatverdächtigen nicht deutscher Herkunft.

►Bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung, bis hin zu Angriffen mit Todesfolge, 38,5 Prozent. Und in Fällen schwerer und gefährlicher Körperverletzung 38,4 Prozent.

►Bei Drogendelikten, Stichwort Kokain und Crack, stellen ausländische Tatverdächtige 43,6 Prozent.
{...}

Karsten Paulsen | Do., 25. Juni 2020 - 18:51

Diese Bemerkung verdreht den Sachverhalt. Die von Ihnen genannten "seriösen Medien" gibt es kaum noch. Framing, Fake News, wie gerade die absichtliche falsche Übersetzung des Banners hinter dem Flugzeug über dem Fussballstadion durch das ZDF, verzerrte Darstellung (eine Gruppe junger Männer etc.) und ein ekeliger Haltungsjounalismus, haben Schlag auf Schlag das Vertrauen in die Presse und ÖR verspielt.

Wenn auch gelegentlich Selbstkritik geübt wurde, dann nur um noch freier weiter zu machen wie bisher. Das hat sehr viel zerstört ... auch in mir.

"Wenn auch gelegentlich Selbstkritik geübt wurde, dann nur um noch freier weiter zu machen wie bisher. Das hat sehr viel zerstört ... auch in mir." So bin ich beim Cicero gelandet und sehr froh darüber. Bei diesem Artikel hätte ich mir gewünscht, dass die AfD gar keine Erwähnung findet. Das schmälert leider alles, was der Autor vorher erwähnt. Schade.

Romuald Veselic | Do., 25. Juni 2020 - 19:12

Stuttgart war nur Fortsetzung der Rap - "Kultur"...
Für mich ist Rap (könnte "Rape" dahinter stehen? in verkürzter Form?) zu 2/3 nur musikalisch umrandete Gewalt, Angeberei, Verachtung, Protz, reduzierte Sprache/Anti-Sprache u. das Verlangen nach Respekt, der aber nur einseitig verlangt wird. Die Rap-MusikerInnen respektieren keinen, der nicht so ist, wie sie selbst. Ich sah noch nie ein Music-Clip, wo die Rapper ein Mitgefühl zu ihren Opfern gezeigt hätten. Zugegeben; ich bin allergisch auf Rap, denn mein Glaube untersagt mir so etwas zu sehen/hören. Klar, manchmal halte mich nicht an Regeln.
MfG Isarius Wuhanski

Hans Jürgen Wienroth | Do., 25. Juni 2020 - 19:18

Das Wort Lügenpresse ist für mich eindeutig falsch. Wenn ich mir die Berichterstattung in TV, Radio und Print so ansehe, dann gibt es sehr viel, über das nicht berichtet wird. Man kann das eher als „Lückenpresse“ beschreiben. Es wird nicht ausgewogen berichtet, Trump mach alles schlecht (auch wenn er dasselbe macht wie der „gute“ Obama), unsere Politiker machen nie Fehler, sind die besten der Welt, unsere Energie- und Verkehrswende ist ein Beispiel für die Welt, es hat nur noch kein anderer verstanden, keiner will uns folgen.
One-World begeisterte Multimilliardäre erklären Multi-Kulti zum neuen Ideal, obwohl dieses Modell bisher nur in Diktaturen zu Hause war. Wir werden es besser machen, werden alle Menschen in einer gemeinsamen, neuen Kultur zusammenführen. Welche Kultur wird es sein und wie wird diese demokratisch legitimiert?
Schöne neue Welt?

Charlotte Basler | Fr., 26. Juni 2020 - 11:58

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Eine Frage die sich zwangsläufig jeder stellen sollte. Auch sollten wir alle eine ehrliche Analyse für uns selbst machen. Was haben wir zu gewinnen und was haben wir zu verlieren? Und können wir uns mit einem Teil der neuen Kultur überhaupt arrangieren? Was kommt auf uns zu? Ein schönes freies, buntes und selbstbestimmtes Leben? Oder Kinderehen, Genitalverstümmelung, Fatwa? Hat unser Grundgesetz auch in Zukunft bestand? Weshalb sollten wir ein Risiko eingehen?

Christa Wallau | Do., 25. Juni 2020 - 19:20

... aus der "die Höckes, Kalbitz', Gaulands u. Weidels " kommen, Herr Kläuser, ist auch "meine" Zeit. Und d i e war mir 1000mal lieber als die jetzige! Als ob eine neue Zeit immer die bessere wäre! Das ist ja lachhaft. Zu "meiner" Zeit gab es keine Migrantenflut in Deutschland, u. ich habe sie n i c h t vermißt. Es war absolut unnötig, hieran etwas zu ändern; denn die vielen, nicht arbeitenden, jungen Wildfremden kamen nicht wie das Corona-Virus über die Atemluft in unser Land, sondern durch das einzigartige Versagen unserer Regierung, die diese Leute nicht von uns fernhielt. Warschau, Budapest, Prag, Preßburg ... kennen keine Szenen wie in Stuttgart. Warum wohl? Paris dagegen weiß ein Lied davon zu singen. Warum wohl?
Es geht nicht nur um V o l l s t ä n d i g k e i t bei der Berichterstattung, sondern auch um die klare Benennung der T ä t e r bei den Gewaltexzessen. Wir haben es mit viel mehr jugendlichem M O B zu tun als jemals zuvor in D.
Er wurde importiert u. wird alimentiert.

Der Zeitgeist ist ein anderer geworden. Das lässt sich nicht ändern. Nur zusehen und ausweichen. Das Volk ist glücklich und wählt diesen Bockmist brav weiter an die Macht. Vielleicht demnächst sogar schwarz grün.

Formen wir den Zeitgeist oder formt er uns? Oder anders gefragt, lassen wir uns durch den Zeitgeist manipulieren? Und wer oder was bestimmt den Zeitgeist? Ist er uns willkürlich auferlegt? Dazu ein kleiner Auszug aus dem Buch von Christine Franz: " Zeitgeist ist ein Versprechen. Er bestimmt unsere Vorstellungen von einem erfolgreichen Leben und gibt uns Orientierung, was wir dafür tun müssen. Er liefert uns zuverlässig und immer aufs Neue Stichworte, die uns erklären, was ein gelungenes Leben gerade ausmacht."
Können nicht unsere MSM den Zeitgeist mitgestalten? Und tun sie das nicht gerade in einer Weise welche uns unangenehm auffällt?
Die Frage, warum das "M-Wort" nicht benützt wird, wurde im Artikel nicht schlüssig beantwortet. Hat aber evtl. damit zu tun, dass diese Informationen vom gewünschten Zeitgeist abweichen würde.
Das Volk wäre eben nicht mehr so glücklich über manche Entscheidung, wenn es entsprechend offen informiert würde.

da fühlt man sich ins Jahr 2015 zurückversetzt. Gerade marschiert die verbale Pegida-Bewegung durch dieses Forum.

Und erbarmungslos wird alles niedergemacht, was nicht "ethnisch akzeptabel" ist. Junge Wildfremde, ein importierter, jugendlicher MOB.

Demonstrierende und Randalierer in Frankreich, oft französische Staatsbürger, werden zur "Migrantenflut" einfach dazu gezählt!

Das ist der rechte Rand, Flügelsprech as its best!

Und morgen jammern wir wieder darüber, dass die Menschheit die AfD so "rüde" behandelt.

Völlig grundlos, wie man sieht!

für Ihre immer klaren Worte.
Kann jedes einzelne unterschreiben. Es gab schon vor 2015 genug Probleme mit Wildfremden. Die FDJSekretärin hat es selbst kundgetan. "Die Integration ist gescheitert".
Aber davon will die Dame ohne Kinder und damit ohne Sorge um die Zukunft nichts mehr wissen.

Jürgen Keil | Do., 25. Juni 2020 - 19:22

Ein eigentlich sachlicher, realistischer Beitrag. Die letzten Sätze allerdings sind Klischee. Sie lassen aber den Autor im Hochhaus der politischen Moral ein paar Etagen höher wohnen. Nur der Blick nach rechts ist trotzdem nicht frei.

Bernd Muhlack | Do., 25. Juni 2020 - 19:33

Zitat:
"Halten Sie das für Quatsch? Ich auch."

Ganz im Gegenteil Herr Kläuser, Ihr Intro ist mMn genial!

Ich will mich jetzt nicht über die "ethnische Zusammensetzung" dieser heftig Feiernden auslassen, das mögen hier andere unter sich ausmachen, sich duellieren.

Vielleicht kucke ich nachher ausnahmsweise Frau Illner: Thema ist die Polizei.
Keine üblichen Verdächtigen als Gäste.
Abwarten und zuhören.

Herr Kläuser, statt "Peter und der Wolf" hätte man vielleicht besser Schillers Wilhelm Tell bei der Stuttgarter Fete gegeben, oder?
"Warum zwei Pfeile du Bulle, Hurensohn?"
"Hättest du des Kollegen Kreuz zersprungen, war der zweite schon für dich bestimmt!"
Sehr frei nach Schiller zitiert.

In den letzten Tagen auf Cicero sehr lesenswerte Artikel und Kommentare.
Wo gibt es das noch außer bei NZZ, BAZ?

Wiederholend, wie Cato qua Carthago:
es geht nicht um Ideologien, Rechts, Links, Gender etc...
Höcke oder Esken?
Egal, beide sind Staatszersetzer!

Es geht um Deutschland, Europa!

Eugen Renz | Do., 25. Juni 2020 - 19:43

Ich glaube, viele Journalistinnen und Journalisten haben Angst vor dem „N“-Wort. Deshalb wird vielfach in der Berichterstattung bei der Herkunft/Nationalität von Täterinnen und Tätern „herumgeeiert“anstatt klar und deutlich die jeweilige Nationalität mitzuteilen. Es wird nur allgemein von Frauen und Männern gesprochen oder geschrieben anstatt - wenn bekannt - einfach die jeweilige Nationalität/ Migrationshintergrund zu nennen. Die Leser, Zuschauer,Hörer sollte man nicht „für dumm verkaufen“. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit ist in einer Demokratie zielführend. Alles andere ist „Wasser auf die Mühlen“ der Rechtspopulisten. Eine Demokratie hält auch die Wahrheit aus. Und wenn eine Journalistin oder Journalist die Wahrheit schreibt/sagt muß sie/er zwar damit rechnen, daß bestimmte Interessengruppen sie/ihn in die „N“-Ecke zu stellen versuchen, dies muß guter Journalismus jedoch aushalten.

Manfred Schmidt | Do., 25. Juni 2020 - 19:45

Er hat sich bemüht, so kann man die Einordnungsversuche des Autors beschreiben.
Bei einem Bewerbungsscheiben wäre dies gleichbedeutend mit "für die Stelle ungeeignet".
Am deutlichsten belegt er dieses Urteil, indem er Demonstrationen der Rechten, auch der Pegida, in den gleichen Kontext stellt wie das Geschehen in Stuttgart; an dem Ereignisses gemessen, eine schon dreiste Relativierung der Stuttgarter Randale. Ohne dieses, also ein dem Zeitgeist folgendes Verhalten, wagt es inzwischen niemand mehr, ein Geschehen wie in Stuttgart uneingeschränkt dem Verhalten einer bestimmten Gruppe von Personen zuzuweisen. Diese Verhalten gilt gleichermassen bei der Randale linker "Aktivisten" wie bei Migranten oder einer Kombination aus beidem, was per se nicht sein darf.
Es darf als sicher gelten, dass sollte Vergleichbares tatsächlich vom Rechts erfolgen, es als beispielloses Verhalten beschrieben würde und natürlich eine wesentlich höhere politische und mediale Aufmerksamtkeit erführe.

Dr. Roland Mock | Do., 25. Juni 2020 - 19:55

Es hätte mich überrascht, wenn die „Meinungs“-Medien (TV, Spiegel, SZ, FAZ, taz und so) einmal, nur ein einziges Mal objektiv berichtet hätten. Daß sie dies nicht taten war klar wie Kloßbrühe. Wie hätte man es ihnen auch zutrauen sollen, wenn sie ein paar Tage zuvor einen kriminellen Amerikaner zum Helden stilisierten. Ich glaube nicht mehr daran, daß die heutige Generation der Journalisten, zu 80-90% linkstickend und sehr überwiegend erschreckend bildungsfern, ihren Job jemals anders verstehen wird denn als Propagandaauftrag. Natürlich „gegen rechts“. Apropos rechts: Nicht mit allen der hier aufgeführten AfD-Politikern muß man übereinstimmen. Aber mehr „aus der Zeit gefallen“ als die sozialistisch beseelten Klassen- und Klimakämpfer von SPD, LINKE und Grünen sind AfD-Politiker mit Sicherheit nicht. Wenn es denn noch Reste von (zum Beispiel) wirtschaftlichem Sachverstand im Bundestag gibt, dann doch sicher eher bei Frau Weidel und Prof. Meuthen als bei Frau Engen oder Herrn Kühnert.

Norbert Heyer | Do., 25. Juni 2020 - 19:56

Junge Leute treffen sich und feiern. Als die Polizei auftaucht, um eine Personenkontrolle durchzuführen, geht die Post ab. Die mit Handy gedrehten Bilddokumente sind schwer verdaulich und wer einem Polizisten derartig von hinten in den Rücken springt, nimmt bewusst billigend auch schwerste Verletzungen seines Opfers in Kauf. Wie groß die Angst der Behörden vor einer ungeschminkten Wahrheit ist, konnte man anhand der Aussagen der Sicherheitskräfte wahrnehmen. Es darf einfach nicht sein, was der Wahrnehmung entspricht. Schließlich sind es junge Leute und Migranten, die dem verhassten Staatsapparat eine Lektion erteilten. Das dabei auch „Entglasungen“ und Plünderungen stattfanden, wurde tatsächlich auch erwähnt. Was wäre los, wenn die „alten weißen AfD-ler“ derartig aufgetreten wären? Bei aller Zustimmung zu diesem Artikel, der Autor kann es sich nicht verkneifen, einen Seitenhieb den „Gestrigen“ zu verpassen. Ich mag sie auch nicht, aber hier brauchen sie keine indirekte Schuldzuweisung

Urban Will | Do., 25. Juni 2020 - 20:01

waren doch nicht etwa der „Preis“ dafür, dass Sie diesen Artikel veröffentlichen durften?
Ich nehme es mal nicht an.
Es war ein guter Artikel.

Doch was immer man auch an den „Aliens“ namens Gauland, Weidel, etc. auszusetzen hat, es war einzig und alleine ihre (demokratische) Partei, die sich dem – ich verwende das Wort oft und hoffe, es wird auch dieses mal akzeptiert – Irrsinn Merkelscher Migrationspolitik entgegen stellte (von dem Hohlgeschwätz der CSU einmal abgesehen, welches dann zerbröselte wie ein welkes Blatt).

Und man muss auf ziemlich vielen Augen blind sein, wenn man keine Zusammenhänge sieht zwischen der massenhaften, oft illegalen Zuwanderung mehrheitlich junger Männer und der Tatsache, dass unter dem Stuttgarter Mobb viele junge Männer aus der Flüchtlingsgruppe waren.

Aber wie Sie schon schrieben, es wird schwer daran gearbeitet seitens der Qualitätsmedien, dass „keiner“ auch nur auf die Idee kommt, dass 2015 ff vielleicht doch sehr viel sehr falsch gemacht wurde.

Günter Johannsen | Do., 25. Juni 2020 - 20:03

dass es Journalisten heute an Schneid fehlt, sprachlich klar und deutlich zu sein, wenn es um Menschen mit Migrationshintergrund oder Schutzsuchende geht. Aber das darf man denen vielleicht gar nicht so übel nehmen, weil das gesellschaftlich-politische Klima sich auch im radikalen Wandel befindet. Heute hat fast jeder Bürger Angst, als Nazi hingestellt zu werden. In einem Klima des Hasses und der Angst wird die Meinungsfreiheit erstickt und die Gemeinschaft vergiftet. Und ich befürchte, das ist die Absicht gewisser linksradikal eingestellter Ideologen. Sprache allein verrät, wes Geistes Kinder hinter linker und rechter Hetze - vom Hass angestachelt - steckt! Halten wir uns doch an D. Bonhoeffers Wort: "Wo Gottes Wort bei mir ist, finde ich in der (gesellschaftlichen) Fremde meinen Weg, im Unrecht mein Recht, in der Ungewissheit meinen Halt, in der Arbeit meine Kraft, im Leiden die Geduld." Pfarrer D. Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg als Staatsfeind hingerichtet!

...was man ja auch gestern bei Illner,an Idil Baydar, Schauspielerin und Kabarettistin, sah.
Selbst wenn man den Ton leise gedreht hätte.
Dazu las ich dann bei einem Presse-Organ: "...machte bei Maybrit Illner kein Hehl daraus, dass Ihresgleichen „permanent unter Generalverdacht“ stehe bei Begegnungen mit der Staatsmacht. Und deshalb mochte sie das übliche gepflegte Spiel mit Rede und Gegenrede bei solch einer Talkshow auch irgendwie nicht mitspielen."

Willi Emrich | Do., 25. Juni 2020 - 20:08

Ein besseres Textbeispiel für die "Angst vor dem M-Wort" in den Medien könnte es gar nicht geben als dieser Artikel selbst, in seinem umständlichen Bemühen, sich ja nach allen Seiten abzusichern.
Was war denn nun in Stuttgart, nur Party? Mit der Verunglimpfung von Polizei durch BLM keine Spur?
Und was wenige Tage zuvor noch laut Polizeibericht eine Grenzüberschreitung der "Linken Szene" war, von allem keine Spur?
Daraus werde schlau, wer's kann..

Wer schlau ist, weiß um die "politischen grün-roten Spielchen", die hier immer unverfrorener gespielt werden ... und das Schlimmste: Die Union spielt mit. Das Erbe des "roten Pastors" - so kommt es mir zumindest vor!

Gerhard Schwedes | Do., 25. Juni 2020 - 21:12

Da wagt sich der Autor an ein skandalöses Thema heran. Dafür gebührt ihm unsere Wertschätzung. Und doch meine ich, zwischen den Zeilen eine unendliche Angst des Autors vor der politischen Korrektheit seiner Kollegen, vielleicht auch noch anderer Kreise, heraushören zu können. Warum denn, so habe ich mich gefragt, muss er sich so sehr gegen eine mögliche Kritik abpolstern? Belege dafür: Die Erwähnung seines eigenen Migrationshintergrunds - als ob ihn das vor Angriffen schützen könnte. Dann noch die pflichtgemäße Abarbeitung an AfD-Leuten, um ja nicht in den Verdacht zu geraten, selber irgendwie rechtslastig zu sein. Dies ist geradezu ein Lackmustest dafür, wie es um die Meinungsfreiheit in unserem Land bestellt ist. Man kann längst nicht mehr offen sprechen, ohne Gefahr der sozialen Isolation zu laufen. Und dies ist brandgefährlich für eine Demokratie. Inzwischen sind wir eine durch und durch pathologische Gesellschaft geworden. Jeder fürchtet sich vor jedem. Wo soll dies alles enden?

Jacqueline Gafner | Fr., 26. Juni 2020 - 13:43

Antwort auf von Gerhard Schwedes

ein kleines Aber erlaube ich mir aber doch, mindestens in Form einer Frage. Wer sagt denn, dass man sich dem Konformitätsdruck stillschweigend beugen muss, um nicht Gefahr zu laufen, im besten Fall als Sonderling abgestempelt zu werden, der nicht wirklich verstanden hat, wo die zeitgeistige Musik spielt? Eine "Technik", dagegen zu halten ohne das Gegenüber frontal mit einer abweichenden Meinung zu konfrontieren, besteht z.B. darin, sogenannt dumme Fragen zu stellen. Nach dem Muster "Leuchtet mir an sich ein, was Sie sagen, eines jedoch ist mir noch nicht ganz klar geworden, warum ...?". Funktioniert nicht jedem Fall, "Hard-Core-Ideologen" lassen sich meist gar nicht erst auf eine Diskussion ein, doch in einer Runde von (noch) nicht flächendeckend überzeugten "Gläubigen" kann man damit mindestens Zweifel säen. Und erntet manchmal auch Zuspruch, sei es implizit oder - seltener - explizit. Es braucht schlicht mehr "Eisbrecher", die sich nicht einschüchtern und mundtot machen lassen.

Gerhard Schwedes | Do., 25. Juni 2020 - 21:14

Da wagt sich der Autor an ein skandalöses Thema heran. Dafür gebührt ihm unsere Wertschätzung. Und doch meine ich, zwischen den Zeilen eine unendliche Angst des Autors vor der politischen Korrektheit seiner Kollegen, vielleicht auch noch anderer Kreise, heraushören zu können. Warum denn, so habe ich mich gefragt, muss er sich so sehr gegen eine mögliche Kritik abpolstern? Belege dafür: Die Erwähnung seines eigenen Migrationshintergrunds - als ob ihn das vor Angriffen schützen könnte. Dann noch die pflichtgemäße Abarbeitung an AfD-Leuten, um ja nicht in den Verdacht zu geraten, selber irgendwie rechtslastig zu sein. Dies ist geradezu ein Lackmustest dafür, wie es um die Meinungsfreiheit in unserem Land bestellt ist. Man kann längst nicht mehr offen sprechen, ohne Gefahr der sozialen Isolation zu laufen. Und dies ist brandgefährlich für eine Demokratie. Inzwischen sind wir eine durch und durch pathologische Gesellschaft geworden. Jeder fürchtet sich vor jedem. Wo soll dies alles enden?

Stephan Kraa | Do., 25. Juni 2020 - 21:25

dieser Artikel ist dem Cicero nicht würdig. Man merkt dem Autor deutlich sein journalistische Sozialisation an.

Jörg Müller | Fr., 26. Juni 2020 - 00:24

Dann bin ich auch ein dreifacher Migrant, mein Opa war Däne und ich komme aus einer anderen Gedankenwelt und aus einer anderen Zeit und bin eigentlich stolz darauf kein Büttel des widerwärtigen Zeitgeistes zu sein, der sich für Fortschritt hält. Ich denke von uns gibt es noch mehr.

Hubert Sieweke | Fr., 26. Juni 2020 - 00:35

doch das als Alibi getarnte Schlusswort - wider die böse AFD und die Rechten sowieso - macht die Story eher unglaubwürdig. Reflexartig müssen heute Autoren immer ein Bekenntnis vorschieben oder nachlegen. Aber gerade damit ermuntert er deutlich junge Menschen, die er kritisiert, doch lieber gegen die AFD etc. loszulegen. Ich verstehe diese Logik nicht mehr. Er spricht von Mut, der ihn dann selbst verlässt.

Markus Michaelis | Fr., 26. Juni 2020 - 01:18

Was heißt heute noch ein Pass aus Land X? Die PC-Medien hatten das verwendet, um Rechten, die Deutschland vergöttern, zu zeigen: seht her, das war einer von Euch. Aber in dem zunehmend schnellen Begriffsstrudel hat das alles heute immer weniger oder auch die gegenteilige Bedeutung.

Für mich sehe ich nach wie vor ein Hauptproblem darin, dass das deutsche Bürgertum (zumindest der politisch bestimmende Teil) fest an sein Weltbild und an eine neue (globale) Gesellschaft glaubt, aber nicht damit umgehen kann, dass (im Moment) global gesehen die meisten Menschen nicht so denken und man auch nicht die Kraft hat sein Weltbild "durchzuziehen".

Ich mache beim "Deutschen Traum" ja gerne mit, aber dann, wenn man den auf realistische Ausmaße begrenzt, realistisch ist, welche Menschen und Gruppen mitmachen wollen und welche eher nicht etc. Dann bleibt alles schwierig genug, aber einfach komplett weltoffen zu sein, außer gegen Rechts, das scheint mir keinen Sinn zu ergeben.

Andreas Bylaitis | Fr., 26. Juni 2020 - 07:35

Nun ein typischer Kläuser Kommentar, nicht tiefgehend, an der Oberfläche kratzend und stets besorgt um die richtige Gesinnung, die er ja sehr wohl im WDR haben muss. Er hat keine Probleme sich sofort der AFD zuzuwenden, ganz im Stile der übrigen Autoren die sich an Weigel und Co. abarbeiten. Das einzige was ich aus diesem Kommentar mitnehme ist, dass man bei der Herkunft bei der Wahrheit bleiben sollte. Mehr aber auch nicht. Gründe, Analysen ...Fehlanzeige. Aber vielleicht hilft es und es wäre ein erster Schritt die Dinge zu normalisieren, oder aber es soll nur eine Beruhigungspille sein, dass es doch nicht zu schlimm um unsere Medienlandschaft bestellt ist. Kläuser hat in seinen vergangen Artikeln grundsätzlich immer Haltung vor Wahrheit verlautbaren lassen, so auch in diesem Text in dem er ja geradezu reflexartig sein Standardrepertoire der Absicherung abspult und auch noch sich selber als migrantischer Herkunft darstellt. Was dies zur Sache tut, weiß nur er.

Christoph Kuhlmann | Fr., 26. Juni 2020 - 09:17

Mit Begriffen wie "Partyszene" kommt man da nicht weit. Die Politik in Deutschland vernebelt schon seit Jahrzehnten gezielt die Kriminalität von Zuwanderern. Etwa in der Verbrechensstatistik, die den Hintergrund trotz signifikanter Unterschiede ignoriert. Man hat das Kriterium vor Jahrzehnten einfach gestrichen. Es gibt eine breite, gezielte Desinformation von Staat und Medien in Bezug auf die Kriminalität und andere negative Konsequenten für die einheimische Bevölkerung durch Staat und Medien. Leider mischen sich in die Kritik an dieser Tatsache auch immer wieder höchst rassistische Stimmen, die den Befürwortern dieser Politik recht geben. Das Problem ist auch, damit werden Vorurteile Antipathien und andere Motive für rassistische und nicht rassistische Gewalt bei den Migranten gleich mit unter den Teppich gekehrt. Wir leben in einer verlogenen Gesellschaft mit vielen Blinden Flecken und öffentlich geförderten Tabus auf der einen Seite und Ermunterung zur Enthemmung auf der anderen.

Tomas Poth | Fr., 26. Juni 2020 - 11:13

Es geht auch um die Macht die die Bürger als Souverän dem Staat überantwortet haben!
Es gibt aber Teile in der Gesellschaft die das Machtmonopol des Staates, sichtbar durch die Polizei vertreten, nicht mehr akzeptieren, sh. G20 Hamburg, Kölner Platte und jetzt Stuttgart, nur um die herausragenden Ereignisse zu erwähnen!
Die Verharmloser dieser Ereignisse, aus der RotGrünen Politecke kommend, sind die geistigen Brandstifter die unsere Demokratie gefährden.
Der Bürger kann sich keinen Privatschutz leisten, er braucht die akzeptierte und respektierte Polizei, um vor Übergriffen geschützt zu sein.

Renate Wollpert | Fr., 26. Juni 2020 - 11:52

Die (vergessene) schwäbische Redensart "Mr derf s'Häfele net verschütte" besagt, dass jemand aus Übervorsicht/Feigheit so handelt, dass möglichst nichts Nachteiliges oder Unangenehmes ans Licht kommen soll. Dies kam mir wieder in den Sinn, als die ersten Berichte und Kommentare am vergangenen Sonntag erschienen, die im Widerspruch zu den Bildern standen. Inzwischen ist mehr Realität eingekehrt und damit auch die Hoffnung auf Lösungen.
Viele Grüße aus Stuttgart.

Margit Buchholz | Fr., 26. Juni 2020 - 13:16

Herr Kläuser beschreibt die unehrliche, wie er es nennt "verschweigende Berichterstattung mancher Medien" sehr sachlich und auf den Punkt gebracht. Es tut richtig gut, in dieser Zeit - viel zu lange einiger staatsgefärbter "Journaillen" - eine Berichterstattung zu lesen, die ungeschönt, sachlich eine Lagebeschreibung und Tendenzen richtig wiedergibt.
Umso fragwürdiger ist es, am Schluss des Berichts, die AfD als Alibi dafür an den Haaren herbeizuziehen. Das zeigt, wie schwach heute eigene Meinungen sind und wie schnell sie wahrscheinlich kippen könnten, wenn der Druck groß genug wird.