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Was, wenn nicht Hass, treibt junge Menschen dazu, A.C.A.B. („All cops are bastards“) zu skandieren? / dpa

Stuttgarter Krawallnacht - Dieser Hass und seine Verharmlosung sind brandgefährlich

Was war das in Stuttgart? Ein „Partyexzess“, wie schnell behauptet wurde? Nein, sondern ein hochpolitischer Gewaltakt, der gezeigt hat, welcher Hass in unserer Gesellschaft brodelt und wie sich dieser in Zeiten der Corona-Restriktionen entlädt.

Michael Sommer

Autoreninfo

Michael Sommer lehrt an der Universität Oldenburg Alte Geschichte und moderiert gemeinsam mit Evolutionsbiologe Axel Meyer den Cicero-Wissenschafts-Podcast

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Als die Stuttgarter am Sonntag aufwachten, konnten sie das Trümmerfeld besichtigen, in das „Kleingruppen“ in der Nacht zuvor ihre Innenstadt verwandelt hatten. Die Flaniermeile der Schwabenmetropole, sonst nicht unbedingt als gefährliches Pflaster verschrien, bot ein Bild der Verwüstung. Den Anlass zu der Gewaltorgie hatte eine Routinemaßnahme der Polizei geliefert: Ein 17-jähriger soll in eine Drogenkontrolle geraten sein, worauf sich, so die Berichte, blitzartig rund 300 Personen mit dem Jugendlichen „solidarisiert“ hätten.

Schnell waren Politik und Behörden mit beschwichtigenden Stellungnahmen bei der Hand. Die Motive der Randalierer seien mitnichten politisch gewesen, vielmehr sei die Partystimmung in der Landeshauptstadt ein wenig aus dem Ruder gelaufen. Durch solche Lesarten wird die Krawallnacht von Stuttgart zu einem kontingenten Ereignis, das immer und überall hätte passieren können und sich sozusagen nur zufällig im Deutschland des Jahres 2020 zugetragen hat.

Ein pubertärer Partyexzess?

Abgesehen davon, dass Sturmhauben gewöhnlich nicht zur Grundausstattung von Partygängern gehören und sich schon in den Wochen zuvor angekündigt hatte, dass etwas in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt nicht stimmte, sollte doch die Frage erlaubt sein: Wie unpolitisch ist es, dem Staat das Gewaltmonopol zu entwinden, und das nicht in irgendeinem no-go-area, sondern mitten in Stuttgart, auf Königstraße und Schloßplatz? Kann man es wirklich als pubertären Partyexzess abtun, wenn junge Männer massive Gewalt gegen Sachen und Personen anwenden und die Sicherheitskräfte stundenlang zum Narren halten?

Ich behaupte: Politisch, ja hochpolitisch sind die Umstände, die zur Stuttgarter Krawallnacht führten. Politisch sind auch ihre Nichtbewältigung durch die Polizei und das bagatellisierende Echo in der Öffentlichkeit. Über das Feld der Randalierer wissen wir mittlerweile, dass es so bunt war wie die von Multikulti-Ideologen erträumte Republik. Biodeutsche Junkies standen in der Steinewerferphalanx neben Allahu-akbar-Rufern und die wiederum neben solchen, deren Tritte vermeintlich nie auf Menschen, sondern stets auf „das System“ zielen; Bürgersöhnchen auf Partyentzug machten beim Plündern gemeinsame Sache mit sozialem Treibgut, wie es immer dann auf den Plan gerufen wird, wenn die Gewaltspirale am Rotieren ist.

Ein ungebärdiger, atavistischer Hass

Dürfen wir nur deshalb Entwarnung geben, weil die Lumpen ein zusammengewürfelter Haufen sind? Ich meine: nein. In Stuttgart kollidierte mit den Schaufenstern der bürgerlichen Gesellschaft ein ungebärdiger, atavistischer Hass, der sich aus unterschiedlichen Quellen speist, aber darum nicht unpolitisch noch ungefährlich ist. Denn Hass war es, der die Krawallmacher antrieb, nicht nur blinde Zerstörungswut. Was, wenn nicht Hass, treibt junge Menschen dazu, A.C.A.B. („All cops are bastards“) zu skandieren? Wir haben hier sozusagen die Bodentruppen der Taz-Kolumnistin Hengameh Yaghoobifarah vor uns, die Deutschlands Polizisten auf dem Müll entsorgen möchte.

Der Hass ist brandgefährlich. Es ist der Hass der Zukurzgekommenen auf die Besitzenden; der Hass der „Kanaken“ auf die „Kartoffeln“; der Hass der Jungen, die wissen, dass sie sich nie ein Reihenhaus werden leisten können, auf die Alten, die ihr Schäfchen längst im Trockenen haben; der Hass der Underdogs auf das Establishment; der Hass auch des Groben, Niederträchtigen auf alles, was edler und besser ist als ihre eigene verkrachte Existenz.

Druck im Kessel

Ein Hass im Übrigen, wie er sich an längst für normal gehaltenen Tagen gegen Wartehäuschen und Hauswände entlädt, wenn Vandalen und Graffitisprayer zuschlagen. Zwar ein Hass der vielen Dimensionen, deren Gleichrichter aber die Kluft von Status, Bildung und Besitz ist und deren Katalysatoren die Corona-Restriktionen und die identitätspolitischen Debatten der letzten Wochen sein dürften. Durchaus richtig dürfte sein, was der Kriminologe Christian Pfeiffer beobachtet hat: dass das Eingeschlossensein im Lockdown bei vielen den Druck im Kessel um etliche Atü hat wachsen lassen.

Zu befürchten ist aber eben auch, dass die Debatten um Polizeigewalt und Rassismus, die nach George Floyds Tod in Minneapolis von den USA nach Europa geschwappt sind, diejenigen zur Leisetreterei verführen, die dem Mob doch von Amts wegen robust hätten entgegentreten müssen. Dass das bizarre Framing der Ereignisse, das prügelnde und plündernde Horden zu „Kleingruppen“ verniedlicht hat, auch etwas damit zu tun hat, dass das Grundrecht auf Eigentum, ein Eckpfeiler der liberalen Demokratie, ungestraft zur Disposition gestellt werden kann. Stuttgart dokumentiert, wie sich die vielen Dimensionen des Hasses zu einer explosiven Gemengelage verquirlen. Und die Reaktionen auf die Krawallnacht lassen ahnen, wie sehr sich das bürgerliche Deutschland aus Angst, seine Privilegien könnten ruchbar werden, schon in die Defensive hat drängen lassen. Aus dieser Angst sollte es wieder erwachen und seine Werte selbstbewusst vertreten. Und mit dem Mob die Sprache sprechen, die er versteht.

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Die Maßnahmen gegen Corona sind wohl nicht strittig.Es mußte ja etwas passieren.Für viele Menschen in diesem Land (zumindest solche Teile des Volkes),welche sich überhaupt mit Politik beschäftigen,ist vornehmlich eine Gruppierung zum Verdruss-und schon manchmal zum Objekt der Schande und der Peinlichkeit geworden; Die SPD! Sie verhöhnt,verrät,geifert und heuchelt fortwährend.Sie beschönigt auch solche Vorfälle wie in Stuttgart.ABWÄHLEN.

Gerhard Lenz | Mi., 24. Juni 2020 - 15:20

Antwort auf von Peter Schulmeister

tatsächlich Biodeutsche als Teil der Randalierer genannt!

Komisch, die meisten Kommentatoren scheinen das übersehen zu haben.

sondern haben noch im Kopf, dass von den 24 initial festgenommenen Randalierern die Hälfte scheints einen deutschen Pass hat, wovon einige - nicht Genaues weiss man nicht - aus Einwandererfamilien stammten, und der Rest einen nicht-deutschen, wovon - exakt - drei aus dem EU-Raum. Doch das kann Ihr Weltbild selbstredend nicht erschüttern, schon klar, Herr Lenz, daran lassen Ihre regelmässigen Positionsbezüge in diesem Forum kaum einen Zweifel.

Es könnte noch schlimmer kommen. Plötzlich hat der Hass ein Gesicht: Clement Tönnies.
Tönnies erscheint Vielen als Prototyp des Ausbeuters von Mensch und Tier. Also eines Unternehmers, der weder auf menschliche Bedürfnisse noch auf das Tierwohl in irgendeiner Form Rücksicht nimmt, zumindest in der jüngsten Vergangenheit.
Auch diese Mißstände in der industriellen Lebensmittel-Produktion gilt es zu beseitigen, ehe es zu neuen Auswüchsen, zu einer neuen Eskalation kommt.

und was, Frau Walden, hat der Raubtierkapitalist ohne Moral Tönnies nun mit den durchgeknallten Asozialen zu tun, welche prügelnd, randalierend und plündernd durch eine Innenstadt ziehen und dabei nicht skandierten "All Tönnies’ are bastards"?? Ihre Wunsch- und Traumklientel, Frau Walden, zieht los, jeglichen duldbaren Verhaltens befreit und den Tod Anderer in Kauf nehmend, und Sie schwurbeln hier was von Tönnies... typisch linke Logik. Btw. "Linke Logik"; Haben Sie und Ihre Genossen nach der stuttgarter Randalenacht wenigstens schon eine Demo gegen Rechts organisiert? Oder sich wenigstens über das provokante Verhalten der Polizei beschwert (wo kommen wir denn hin, wenn hier jeder dahergelaufene „Bulle“ einfach des Nachts 17 jährige nach Drogen kontrolliert)? Schließlich flippen die "Party People" ja nicht grundlos aus. Und dann gab’s doch bestimmt auch brutale Polizeigewalt, über welche Sie sich jetzt, wie immer, empören können.

Maria Masur | Mi., 24. Juni 2020 - 18:52

Antwort auf von Kai Korrotes

welch wunderbaren Worte, denen man* fast nichts hinzuzufügen braucht. Außer vielleicht: wie recht Sie doch haben. Und behalten werden. Warten wir die ersten Stellungnahmen der Anwälte des Verhafteten Mobs ab!

Chris Groll | Fr., 26. Juni 2020 - 10:04

Antwort auf von Kai Korrotes

Danke für diesen Kommentar.

" Tönnies erscheint Vielen als Prototyp des Ausbeuters von Mensch und Tier. "
Da muss ich leider sagen, dass sind die typischen populistischen Phrasen, um mit solchen völlig unbewiesenen Behauptungen Öl ins Feuer zu schütten.
Wer sind Viele ? Welche Vielen ? Was ist die Grundlage dieser Aussage ?
Was hat das mit sachlicher Diskussion zu tun ? Nichts.

@Frau Walden!

Moin!

Und woher kommt es? Weil wir es nur noch billig, billig haben wollen. Der Hersteller liefert, was die Kunden verlangen, sonst geht er unter!
.
Ich habe letztens im Edeka-Markt zwei große Flaschen Cola gekauft. Es gab - oh Wunder - Coca wieder in Glasflaschen. Zum Vergleich nahm ich eine in Plastik und die genannte.
.
Was meinen Sie, wann der amerikanische Hersteller sie wieder aus dem Sortiment nimmt? Dann, weil die teurere Cola in der Glasflasche nicht (mehr) gekauft wird. Und das wird sich mMn. in kurzer Zeit herausstellen. "König Kunde macht sein Land kaputt" heißt ein passendes Buch zum Thema.

Mit freundlichen Grüßen

/Gerd Taddicken

Donn., 25. Juni 2020, gg. 23:33 h (T20f25)

denn das, was in Stuttgart passierte, war letzten Endes nicht mehr (und nicht weniger) als ein weiteres Warnzeichen der zunehmenden Verrohung unserer Gesellschaft. Darin ein gezielt politisches Ereignis zu sehen, wird dem Geschehen nicht gerecht - auch wenn es sicher Linke (vermutlich auch Rechte) gab, die die Gelegenheit nutzten, um mal wieder so richtig Krawall zu machen und ihren Hass auf diesen Staat zu demonstrieren.
Solche Typen und die Bereitschaft, zu Töten oder zu Verletzen, gibt es aber mittlerweile gehäuft.
Denn eins scheint allen Teilnehmern solcher Randale gemein: Gewalt, auch verletztende und manchmal tödliche, wird zunehmend als Mittel der Auseinandersetzung akezptiert.
In Hamburg nehmen Autonome keine Rücksicht auf die Gesundheit oder das Leben von Polizisten. Im Jahr 2015 gab es angeblich mehr als eintausend Anschläge auf Asylantenheime. In Sachsen macht ein aufgetzter Mob Jagd auf Polizisten. In Chemnitz werden vermeintliche Ausländer durch die Strassen gehetzt.

Aber es geht auch eine Nummer kleiner. Bei jeder Kirmes, in jedem noch so kleinen Kaff, wird bei befriedigendem Alkohollevel lieber zuerst zugeschlagen. Angriffe auf Ordnungshüter sind beileibe keine Angelegenheit von Extremisten: Man erkundige sich beim örtlichen Gesundheitsamt. Überraschend oft als Nörgler, der auch schon mal handgreiflich wird, erscheint der typische Durchschnittsspießer im Lodenmantel.
Richtig ist auch: Junge Migranten pfeiffen auf die Polizei. Sie stehen damit linken und rechten Chaoten in nichts nach. Nur schaut man dort genauer hin. Schliesslich sind das Gäste (auch wenn sie längst einen deutschen Pass haben), die sich gefälligst zu benehmen haben.

Man lässt sich eben nichts mehr gefallen. Politisch wird das sichtbar durch den schäumenden Wutbürger.

Derjenige, dem Worte nicht mehr reichen, der macht eben Randale. Und fühlt sich auch noch gut dabei. Erst recht, wenn sein Kumpel irgendwann (wie in Stuttgart) von einem Polizisten "dumm angemacht" wurde.

wird denke ich sehr gut deutlich, wenn ich von Vorfällen "eine Nummer kleiner" rede.

Aber trotzdem, zwischen begrenzter Schlägerei (mit möglicherweise gleichfalls fatalem Ausgang) und grossangelegter Sachbeschädigung gibt es vom Prinzip her keinen Unterschied.

In beiden Fällen wird die eigene Aggression ausgelebt.

Der Tübinger OB Boris Palmer gab auf Nachfrage zu seiner Einschätzung des Party-Events folgende Antwort: „Nach Schilderungen der Einsatzkräfte vor Ort handelte es sich überwiegend um migrantische Jugendliche, Heranwachsende, aber auch Erwachsende in größerer Zahl, die grundsätzlich sich an keine Verhaltensregeln halten.“ Er nahm weiter Bezug auf ein Foto der StZ kurz vor Beginn der „Feierlichkeiten“, auf dem viele „Teilnehmer“ abgebildet sind. Davon „höchstens 10 Prozent Frauen, alle anderen junge Männer, die nahezu alle ein Aussehen haben, das man im Polzeibericht als ´dunkelhäutig´ oder ´südländisch´ beschreiben würde.“ Und weiter: „Weiße Männer kann ich kaum entdecken. In den Videos der Krawallnacht haben fast alle Täter ein ähnliches Erscheinungsbild wie die meisten Männer auf diesem Foto.“ Zu Ihren für mich eindimensionalen und bagatellisierenden Kommentaren fällt mir ein Zitat von Herbert Marcuse ein: „Werte, die aus der objektiven Realität herausgelöst sind, werden subjektiv.“

ich möchte noch eine Sache ergänzen, die mit Sicherheit dazu beigetragen hat, dass dieser Ausbruch im beschaulichen Stuttgart explodiert ist. Stuttgart ist zur Zeit nicht so beschaulich , Stuttgart 21 gräbt sich Tag für Tag seinen Weg, der denkmalgeschützte HBF wurde zerstört, täglich wird die Stadt untergraben, die Mineralquellen werden zum Versiegen gebracht, schwere mit Schutt und Erde beladene LKWs donnern durch den Kessel, ein ständiger Baulärm...soll ich noch mehr über staatlich abgesprochene und abgesegnete Zerstörung in Stuttgart berichten? Mein Herz blutet schon lange, wenn ich an Stuttgart denke, nicht erst seit dem letzten Wochenende, meine Heimatstadt, deren Heimat ich nicht mehr erkenne.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mi., 24. Juni 2020 - 12:24

und meint der Autor seinen letzten Satz nicht doch eher so, dass diese Leute keine Sprache verstehen, dass man ihnen überzeugt entgegentreten muss?
Meine Vermutung aus dem stillen Kämmerlein heraus geht in der Tat in die Richtung, dass diese Leute "keine Sprache verstehen", aber deswegen muss man eben nicht etwa aufrüsten in der Reaktion auf sie, sondern angemessen reagieren, d.h. m.E. auch vorbereitet sein, eindämmen können und Strassenschlachten NICHT annehmen.
Ich habe nicht die geringste Lust, mich darauf als neue Normalität einzustellen.
Für Europa stellt es evtl. einen Kulturbruch dar, aber lokal begrenzt.
Selbst die Französische Revolution wurde nicht etwa vom sogenannten damaligen "Lumpenproletariat" angeführt.
Entscheidend könnte werden, wie die Linke und die Grünen sich dieses Themas annehmen.
In der SPD hat das Platz im Sinne von guter Ausstattung der Polizei, flankiert von Sozialmassnahmen und Streetwork.
Eine Apokalypse ist es m.E. nicht, eher das Fehlen von Politik.

ich habe den Autoren des Artikels nicht so verstanden, dass diese jungen Leute (Männer) keine „Sprache“ verstehen, wie Sie das formulieren. Ich verstehe ihn vielmehr so, dass es längstens an der Zeit ist, mit dem albernen pseudopsychologischen Gesäusel aufzuhören und damit, jenen gewaltbereiten Wesen zu infiltrieren, dass Eltern, Staat, Nachbarn, Erzieherinnen und Lehrerinnen, „die Umstände“ oder die Polizei und der Kapitalismus sowie alle Menschen, die sich etwas erarbeitet haben etc. etc. etc. schuld an ihrer Gewaltbereitschaft sind. Es ist längstens an der Zeit, jungen Menschen endlich wieder einmal beizubringen, dass es Eigenverantwortlichkeit und Selbstverantwortung gibt. Wenn dieser heute praktizierte psychologische Euphemismus stimmte, hätten in Deutschland alle Flüchtlinge und Vertriebene von 1945 und im Übrigen auch die Jahrgänge von 1940 bis 1950 Verbrecher werden müssen. Ich sehne mich wirklich nach gesundem Menschenverstand, den ich in dem Artikel durchaus fand.

Zitat: „…Strassenschlachten NICHT annehmen.“

Und wie bitte, soll das im echten Leben gehen? Soll sich die Polizei zurückziehen, damit sich die „Party People“ nicht belästigt fühlen? Wie soll denn „eingedämmt“ werden?? Was denken Sie denn, was die Polizei getan hat?! Glauben Sie, einem marodierenden Mob ist mit Sozialmassnahmen beizukommen?!
Genau diese falsche Toleranz hat doch überhaupt erst zu diesen Zuständen geführt! Es gibt etliche Sozialmassnahmen und Streetwork, aber die Situation verschlechtert sich immer mehr! Komisch, komisch. Schluss mit Appeasement!
Und bei allem Respekt Ihrer Liebe zu einer Partei die nicht einmal mehr der Schatten ihrer selbst ist, liebe Frau Sehrt-Irrek, aber die SPD hat fleißig dabei mitgewirkt und war auch hauptverantwortlich für das kaputtsparen von Polizei und Justiz. Abgesehen davon, dass die SPD schon seit Jahren der Polizei immer wieder in den Rücken fällt… bis hin zu Antifa-Eskens Anklage der latent rassistischen Polizei! Schon vergessen?

Dominik Roth | Mi., 24. Juni 2020 - 12:32

Es ist ein weiteres trauriges Beispiel für den Werteverfall in unserer Gesellschaft, der zwar manchmal benannt wird, den umzukehren aber niemand Anstrengungen unternimmt.

Das Wort "solidarisiert" müsste eigentlich das Unwort des Jahres werden. Es steht für eine Berichterstattung in fast allen Medien, die der Ernsthaftigkeit dieser Verbrechen und der dahinterstehenden gesellschaftlichen Entwicklung in keiner Weise gerecht wird.

Wenn ich Samstagsabends durch Stuttgart laufe, kommen mir häufig junge Männer entgegen, mit denen man besser keinen Blickkontakt herstellt. Traurig.

Urban Will | Mi., 24. Juni 2020 - 12:42

Recht mit Ihrer Analyse.

Aber das mit dem bürgerlichen Lager, das aufstehen und sich wehren soll (Sie hatten tatsächlich den Mut, „erwachen“ zu schreiben, da wird der Frühlingssturm aber über Sie hereinbrechen) wird halt nichts werden, da die einzige Vertretung der Bürgerlichen, immerhin die größte Opposition im BT, vom mainstream eingekesselt und somit ausgegrenzt wurde.

Es gibt keine wahrgenommene politische Vertretung der Bürgerlichen mehr und somit kaum die Möglichkeit, sich zu "wehren".
Den Blauen gibt man nicht einmal die Chance dazu (die vom ÖR geblendeten „Bürgerlichen“ halt auch nicht, die wählen brav weiter die Schwarzen, nicht merkend, dass die sie längst verraten haben)

Und somit diskutiert die Öffentlichkeit munter weiter über Gender, Rassismus (den es in Teilen gibt, der aber in D keine Rolle spielt), Klima, etc. schaut brav der Massenimigration zu und merkt nicht, dass das Land den Bach runter geht.

Es ist zum k...

wo es in D klar erkennbar und in großem Ausmaß Rassismus gibt. (Und kommen Sie mir nicht mit einzelnen Aussagen einzelner Politiker, sonst dürfen Sie Boris Palmer nicht vergessen)

Ich sagte „in Teilen“, das heißt, es gibt ihn, aber ist kein massenhaftes, gesellschaftliches Problem dahingehend, dass sich Menschen anderer Herkunft grundsätzlich hier nicht sicher fühlen können.
Wäre auch ein wenig surreal, wollen doch so Viele hier dauerhaft leben...

Ich lehne allerdings auch das Geschwafel derer ab, die in der Namensgebung eines Süßgebäcks oder gezielten Kontrollen in Zügen, etc. Rassismus sehen.

D ist ein weltoffenes, tolerantes Land, allerdings scheint es mir, dass diese Errungenschaften gerade auf dem Altar von Gesinnungswahn und Moralismus geopfert wird.

Sie bemerken doch den Abstieg Deutschlands! Und thematisieren ihn jeden Tag. So wie andere, die Ihrer blau-braunen Partei nahestehen, und wie Sie kräftig für sie werben
Dumm nur, wenn - wie Frau W. so gerne schreibt - der Michel (der Deutsche) einfach zu blöd ist, sie zu wählen!
Ironie...Ende!!!!

Dank der Massenimmigration. Wie meinte doch der altersradikalisierte Gauland: Es soll eine Umvolkung stattfinden!

Dumm nur: Da mühen sich Leute wie Sie nach Kräften, das Thema am Kochen zu halten, und es hört einfach keiner hin! Kein Wunder, wenn die Braun-Blauen (fast) nur noch als überflüssig, ja ärgerlich wahrgenommen werden. Man redet über Corona, das Klima, Rassismus....gut, jetzt auch noch über Randale, aber selbst davon kann die Partei nicht profitieren - obwohl die AfD doch wie immer ganz schnell Migranten und Linke als Täter identifizierte!

Dabei gibt man sich doch von Seiten der AfD so artig bürgerlich-konservativ, gar nicht mehr als revolutionäre Bewegungspartei, die das ganze, verhasste demokratische System zum Teufel jagen möchte.

Und was ist der Dank dafür, dass man sich so gallertartig einschleimt? Die Wähler zeigen den Rechtsextemisten - laut Umfragen - den kalten Rücken, und obendrein merkt auch noch der Verfassungsschutz, was man bei der AfD wirklich will!

Horst Kessler | Mi., 24. Juni 2020 - 12:45

Wieder einmal will man die Bürger für dumm verkaufen wenn von Alkoholisierten Partygängern berichtet wird.Was sich da in Stuttgart entladen hat war Hass auf unseren Staat und Polizei. Den Treibstoff dafür lieferten einige Politiker und ein Teil der Medien.Wären es rechte Chaoten gewesen dann würden die Wellen der Empörung hochschlagen,Aber bei Gewalt gegen die Polizei gibt es keine Menschenketten und Solidaritätsdemos.Wenn eine SPD Parteivorsitzende,linkegrüne Politiker und TAZ Journalisten ihre Kettenhund gegen die Polizei loslassen dann war Stuttgart nur ein Vorspiel auf das was noch kommt

Christa Wallau | Mi., 24. Juni 2020 - 13:04

WOW! Das ist doch mal eine Ansage!!!
Und die kommt hier vom Direktor eines anerkannten Institutes, nicht von Pegida, nicht von der AfD, nicht von "Rächts".
Und nun, Herr Lenz und Genossen?

Mich wundert es freilich nicht, daß jemand, der sich in "Alter Geschichte" auskennt, derart klare Aussagen trifft; denn er w e i ß, wohin es führt, wenn man den Mob toben läßt.
Auf grobe Klötze gehören - möglichst sofort - grobe Keile.
Ein gerechtes, sicheres Zusammenleben aller Menschen in einem Land kann nur ein s t a r k e r, selbstbewußter Staat garantieren.

Bei uns in Deutschland ist die Fehlsteuerung in den Köpfen sehr vieler Mitbürger in dieser Hinsicht allerdings derart weit fortgeschritten, daß es mehr als der Bemerkungen einiger vernünftiger Historiker bedarf, um ein Umdenken zu erreichen, welches in entschiedenes, hartes Handeln mündet.

Ich fürchte, es ist bei uns schon zu spät dafür, daß derartige Maßnahmen noch auf demokratischem Wege zustande gebracht werden können.

Haben Sie etwa irgendeinen Grund gefunden, sich bestätigt zu fühlen? Reichen Ihnen ein paar starke Worte? Nun gut, den Ruf nach einem "starken Staat (Sie pfeifen ja auf die Demokratie..) hört man ja in Ihrer Ecke gerne. Wenn der "Feind" der richtige ist, versteht sich, am liebsten links oder dunkelhäutig.
Als in Sachsen ein wütender Mob Jagd auf Polizisten machte, war von Ihnen allerdings nichts zu hören. Auch nicht, als Hooligans, unterstützt auch von Ihren Parteifreunden, in der Kölner Innenstadt randalierten und Polizeiwagen brannten. Von Chemnitz ganz zu schweigen..
Halt: Das waren ja nur besorgte Bürger..

Gisela Hachenberg | Mi., 24. Juni 2020 - 13:30

Sehr geehrter Herr Jurisch,
ich bin absolut Ihrer Meinung, dass man „dazu nicht mehr sagen muss“. Einen Artikel, der die Ereignisse in Stuttgart so ehrlich und ohne Rumgeeiere beschreibt, habe ich noch nirgends gelesen. Dank an Herrn Sommer für seinen Mut!
Mit freundlichen Grüßen

Heidemarie Heim | Mi., 24. Juni 2020 - 13:40

Nicht nur eine klare Ansprache an die, wie Sie sie nennen "Bodentruppen der Kampfblätter", Medien usw. , sondern endlich Tacheles zum politischen Arm, den eigentlichen Verursachern und Mitbegründern solcher reflexhaften Verniedlichungen! In der Tat sind wir scheinbar ein Volk von pc-lastigen, defensiven Leisetretern geworden mit Angst vor der eigenen Courage verehrter Herr Prof. Sommer! Kein Wunder, dass jeder meint, egal woher, er könne sich hier alles ungestraft erlauben oder auf das ungeteilte Verständnis der Gesellschaft hoffen. Oder agieren unter dem Deckmantel angeblicher Kunst, der Satire und Pressefreiheit um zu beleidigen, zu diskriminieren oder Mülloptionen zu veröffentlichen! Bin nur gespannt, wie lange es dauert, bis man Ihnen Herr Prof. Sommer, nun den rechtspopulistischen Stern eines Law and Order-Sheriffs anheftet;).Danke Ihnen und dem Cicero für eine gelungene Ansprache! Alles Gute! MfG

Frau Heim, höchstens dahingehend ergänzt, dass Deutschland in dem, was Sie beschreiben, in Kontinental-Europa momentan "federführend" sein mag, doch andere europäische Staaten erkennbar am Aufholen sind. Darunter auch die Schweiz, die seit jüngstem scheints ebenfalls ein gravierendes Rassismusproblem hat, unbesehen davon, dass inzwischen gut ein Viertel der Gesamtbevölkerung keinen Schweizer Pass hat und der Wanderungssaldo nach wie vor positiv ist.

Ulrich Mende | Mi., 24. Juni 2020 - 14:35

waren ja der Meinung, das muslimische Jugendliche unter Rufen von "Allahu-Akbar" an den Ausschreitungen beteiligt waren.
Das ist falsch, es waren die lustigen Stuttgarter Partygänger mit dem Ruf: "Alle ab- in die Bar".

Nö Herr Mende, die schwerhörigen AFD Apologeten, versuchen lediglich, die komplexe Gesamtsituation, die ja von Herr Sommer ganz ausgezeichnet analysiert wurde, zwanghaft ausschließlich auf die "Alle ab- in die Bar Fraktion" zu projezieren. Dadurch werden aber weder eine brandgefährliche gesamtgesellschaftliche Problematik gelöst, noch Konzepte für eine erfolgreiches, friedliches und zukunftsfähiges Miteinander in unserem ehrwürdigen deutschen Vaterland entwickelt. Dieser Habitus dient einzig und allein dazu, mit der Nebelkerze von der guten alten Volksgemeinschaft, sich Plätze an den Futtertrögen der verhassten repräsentativen Demokratie zu sichern. Bei Identitätspolitik geht es nie um Lösungen und vor allen Dingen auch nie um Deutschland, ob die Identitätsfanatiker von Rechts oder Links kommen, spielt dabei meiner Ansicht nach keine Rolle...

es war die Polizei, die die Party störte. Ruhe-Party-Störung ist nicht zu akzeptieren, vor allem nicht durch die Cops. allahu akbar ist nur der beweis dafür, wie die hiesige Integration gelungen sei. Akbar bedeutet in dem nordtibetischen Sprachgebrauch - Party geht weiter...

Armin Latell | Mi., 24. Juni 2020 - 16:07

welch ein großer Unterschied: hier im Cicero das Interview mit einem FDP Politiker und jetzt Ihr Artikel. Gleicher Sachverhalt, aber der Blick aus vollkommen verschiedenen Welten darauf. Vollkommen unterschiedliche Motivation für eine Beurteilung der Exzesse und der darauf folgenden Reaktionen der dafür verantwortlichen Polithasadeure. Ihrer Sicht der Dinge kann ich beinahe vollumfänglich folgen. Zwei Einwände von mir: welcher Hass in unserer Gesellschaft brodelt-nein, diese Menschen waren und sind NICHT Teil unserer Gesellschaft! Weil sie es gar nicht sein wollen. Und: der Lockdown hatte m.E. keinerlei Einfluss darauf, denn am gesellschaftl. Leben haben diese Barbaren nie teilgenommen. Es reicht, sich von der verachteten Gesellschaft aushalten zu lassen. Dass Pfeiffer so etwas an den Haaren herbeizieht, ist von ihm nicht anders zu erwarten.

Bernd Muhlack | Mi., 24. Juni 2020 - 16:19

Treibgut strandet meist, bleibt irgendwo hängen, bis es entsorgt wird oder den Gang alles Irdischen vollzieht und vermodert, verwest.

Auf youtube-Videos kann man sich ein Bild davon machen, wie sich dieses "Multi-Treibgut" zusammensetzt, wie es sich verhält.
Vergleichbare Videos zu Chemnitz sind lediglich der Kanzlerin, Herrn Seibert und dem Kollegen Lenz bekannt, er zitiert dies ja gerne.

Herr Lenz, es ist doch egal ob die Randale von Rechts oder Links kommt.
Es ist doch egal, ob Höcke oder Esken Brandreden halten.
All das ist eine Gefährdung unserer Demokratie, ist staatszersetzend!

Wenn ein "Partygast" einem knieenden Polizisten mit ausgestrecktem Bein in den Rücken springt, ist das mMn zumindest versuchter Totschlag; eine gebrochene Wirbelsäule, berstende Rippen bohren sich gerne in Organe, gell?
Es ist unerheblich ob ein Nazi oder Antifa zutritt!

Werter Herr Lenz, Ciceronen: es geht um "unser Deutschland, Europa", nicht um sinnfreie ideologische Befindlichkeiten!
AUS!

Ernst-Günther Konrad | Mi., 24. Juni 2020 - 16:28

Sie beschreiben es auf den Punkt genau. Außer Rand und Band geratene jungen Menschen, die gerne schon wählen sollen, so sie dürfen, haben ein politisches Statement abgegeben. Wir hassen diesen Staat. Wir machen "Euch" kaputt. Wer sich die Innenstädte anschaut, sieht wie kaputt diese schon seit Jahren sind. Leerstände, nur noch Geschäfte für eine bestimmte, nicht immer zahlungskräftige Klientel. Wobei, der Sozialstaat bezahlt ja dann doch.
Und hier im Forum zwei linksextreme und eine Linksträumerin, die für alles den Kapitalismus die Schuld geben wollen und jeden als rechtsextrem bezeichnen, der diese Zustände anprangert. Eines ist gewiss, wenn diese Schreier sich nicht mehr nur hinter ihren Aliasnamen im Forum verstecken, sondern selbst mal Opfer werden, sieht die Welt anders aus. 6500 Videos und mehr hat die Polizei inzwischen. Wie viele haben Beifall geklatscht und verbalen Zuspruch bekundet? Jetzt wollen sie alle helfen aufzuklären? Warum haben sie nicht eingegriffen? War es angst?

Hans Page | Mi., 24. Juni 2020 - 17:13

Ich denke es kommen verschiedene Elemente zusammen die zu diesem Ergebnis geführt haben: 1. starker Anteil von Nichtdeutschen in der „Partyszene“ mit einem gebrochenen Verhältnis zu Deutschen und deutschen Institutionen oft gefördert durch kritische Medien und „linken“ Parteien. 2. Generelle Enthemmung durch Alkoholkonsum und Defensivverhalten durch Eindringen der Polizei und als eigen empfindliches Territorium 3. leichte Mobilisierung von Aussengruppen durch Whatsapp Mailinglisten (das erklärt Sturmkappen und Aggressivität der Dazukommenden): was neu ist ist dass sich durch Whatsapp große Gruppen sehr schnell mobilisieren lassen was den ursprünglichen Vorteil der Polizei schnell als große Gruppe auftreten zu können neutralisiert und damit den Willen Widerstand zu leisten erhöht und stärkt. Die Polizei wird damit von Ordnungsfaktor zum Kampfgegner den man überwinden kann. Grundproblem: die Negation des deutschen Staates wie durch TAZ und Antifa regelmäßig praktiziert.

Norbert Heyer | Do., 25. Juni 2020 - 06:20

Da zerlegt eine „Partygesellschaft“ in einer Nacht Teile der Innenstadt und die Polizeiführung beschwichtigt politisch-korrekt. Es wird sozusagen zu einem „leicht aus dem Ruder gelaufenen“ Event. Tatsache ist, dass die Polizei von einem großen Teil der Bevölkerung nicht respektiert wird. Verkehrskontrolle in Duisburg-Marxloh schaukeln sich regelmäßig hoch, weil viele der hier Lebenden keine Staatsmacht akzeptiert. Hier hat unser Staat komplett versagt und geglaubt, erforderliche Durchsetzung von Gesetzen durch Nachgiebigkeit und Zurückweichen ersetzen zu können. Auch wenn es von links anders gesehen wird: So wie unser Staat in der Coronazeit Anordnungen und Vorschriften durchsetzen kann, so muss er auch bei Menschen agieren, die sich außerhalb unserer Rechtsordnung wähnen. Das kann zu „unschönen“ Bildern führen, ist aber unvermeidlich, wenn man den Weg in die Anarchie vermeiden will. Die droht uns sonst nämlich, wenn weiter einer Kuschelpolitik gehuldigt wird, die nicht angebracht ist.

Thorsten Schröter | Fr., 26. Juni 2020 - 00:39

In denen Polizisten als uniformierte Schläger bezeichnet werden

https://taz.de/Verteidigung-taz-Kolumne/!5696661/

bringen die Menschen systematisch gegen den Staat auf. Hier und natürlich nicht nur hier müsste die Agst schnellstmöglich angelegt werden. Ich meine es ist bereits 5 nach 12.