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Role model für eine ganze Generation von Kindern: Shary Reeves / dpa

Rassismus-Debatte - „Dir geht's doch gut in Deutschland, Shary!“

Als Carolin Kebekus jüngst in ihrer Comedy-Show einen ARD-Brennpunkt „Rassismus“ improvisierte, trat auch Shary Reeves auf. Hier erzählt die bekannte Moderatorin, wie sie Rassismus im Alltag erlebt. Und warum sie die Hoffnung nicht aufgibt, dass ihre Hautfarbe irgendwann keine Rolle mehr spielt.

Autoreninfo

Shary Reeves wuchs in Köln und New York als Tochter eines kenianischen Philosophie-Professors und einer Krankenschwester aus Tansania auf. Sie ist Schauspielerin, Autorin und Produzentin. Bekannt wurde sie als Moderatorin des WDR-Kindermagazins „Wissen macht Ah!“ (2001 bis 2017) 

So erreichen Sie Shary Reeves:

Ich möchte meine Story und meine Erfahrungen mit Rassismus in Deutschland gerne mit einem Zitat von Will Smith beginnen: „Racism Is Not Getting Worse, It’s getting filmed“: Rassismus wird nicht schlimmer, er wird anders als sonst nun gefilmt. Man könnte auch sagen, er wird gesellschaftlich schneller erkannt, denn die Täter werden nun häufiger mit einer reflektierten Wahrheit konfrontiert, die sich aufgrund von Echtzeitbildaufnahmen nicht mehr so leicht leugnen lässt.

Ellenbogen in den Rippen 

Geboren und aufgewachsen in Köln, bin ich schon sehr früh mit Alltagsrassismus konfrontiert worden. In Dresden wurde ich nach einem Open-Air Interview im Umfeld der FIFA-Frauen-WM von einem Rechtsextremen, der vor der Bühne auf mich lauerte, belästigt, indem er mir im Vorbeigehen sehr hart den Ellbogen in meine Rippen rammte. So überzeugend, dass ich darum bat, sofort ins Hotel gebracht zu werden und so lange darin blieb, bis es am Tag darauf heim ging nach Köln.

Auch kann ich mich nicht daran erinnern, in der Grundschule gerne zu Geburtstagen eingeladen worden zu sein. Ich weiß allerdings noch sehr genau, dass diese eine Sportbank in der Schule, gefühlt aus zwei Bänken bestand. Auf der einen Seite saßen ein Mitschüler mit türkischem Elternhaus und ich, auf der anderen Seite der Rest der Klasse. Außerdem wurde ich häufig genug auch heute noch von der Polizei, ohne Anlass, nach meinem Ausweisdokument gefragt.

Gebrochenes Deutsch im Amt 

In den Medien wundere ich mich bis heute, warum Menschen mit dunkler Haut, in amerikanischen Produktionen, nicht von ihresgleichen synchronisiert werden. Wieso bekomme ich keine alltäglichen Rollen oder Jobs in der Moderation, obwohl ich als langjährige Moderatorin der Sendung „Wissen macht Ah!“ mehr als nur eine Generation von Zuschauern meine treue Fan-Community nennen kann. Auch auf dem Amt wurde ich gerne schon mal mit gebrochenem Deutsch angesprochen, wenn ich mal wieder eine Aufenthaltserlaubnis einholte.

Mittlerweile habe ich einen deutschen Pass. Soviel zum Thema: Institutionellen und strukturellen Rassismus gibt es nicht. Leider können auch das wieder nur diejenigen behaupten, die nie damit konfrontiert wurden. Es gibt ihn. 

„Zurück in den Urwald!“

Wie der Passant, der mich auf der Straße in der Kölner Südstadt in Hitlers Gaskammer „vergasen“ wollte. Und dann war da noch das gut situierte Pärchen, das mich beim Anrempeln auf die Straße schubste, so dass ich fast vor ein Auto gefallen wäre. Sie waren der Meinung, „ich sollte wieder zurück in den Urwald gehen, wo ich hingehöre“, hier in Deutschland sei kein Platz für mich. Ganz zu schweigen von den Affengeräuschen, die ich während meiner professionellen Fußball-Laufbahn auch zu hören bekam.

Meine Geschichten zum Thema Rassismus in Deutschland aus eigener Erfahrung sind unendlich, weil ich sie noch immer tagtäglich erlebe . Dabei hatte ich als Kind immer die Hoffnung, wenn du später mal älter bist, eine eigene Familie hast, dann wird sich das alles beruhigt haben. Heute macht es mich traurig, noch immer darüber stolpern zu müssen. Hautfarbe stigmatisiert. Ein Prozess, den andere gerne verwenden, um Menschen wie mich in eine Schublade zu sperren.

Die Sprache der Straße 

Ob das aufgehört hat? Nein. Es ging etwas ruhiger zu in den 1990er Jahren. Zumindest kam es mir so vor. Die Hosen hingen tief, die Kleidung und die Menschen, die sie trugen, waren bunt. Tupac Shakur vereinte mit seinen Songtexten Menschen unterschiedlicher Herkunft. Die Kölner Bands und wir, die 4 Reeves, meine Geschwister und ich, sangen im Kollektiv vor 100.000 Menschen, die spontan mitdemonstrierten gegen Rassismus.

Die Sprache der Straße bekam ihre ganz individuelle, charakteristische Klangfarbe. Hip-Hop, Dance-Music, House und R’nB, diese Musikstile die den Geschmack einer ganzen jungen Generation vereinten, ließ diese Menschen zu einer Masse verschmelzen. Natürlich gab es ihn nach wie vor, den Alltagsrassismus. Aber die Hoffnung auf ein rücksichtsvolles Miteinander war größer. Was Will Smith meint, um das nochmals aufzugreifen, ist die Wucht der Aufmerksamkeit, die dafür sorgt, dass man endlich richtig hinschaut und zuhört.

In der Sackgasse gelandet 

Dass es Nicht-Betroffene gibt, die sich an der Seite derer solidarisieren, die betroffen sind. Jene, die seit Jahren verzweifelt versuchen, darauf aufmerksam zu machen und die häufig in einer Sackgasse enden, weil ihr Gegenüber nicht nachvollziehen kann, was es bedeutet, wenn man aufgrund äußerer Merkmale wie der Hautfarbe immer sofort kategorisiert wird. 

Begriffe wie Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Hasskriminalität, Fremdenfeindlichkeit, Vorurteile, Sexismus müssen klar definiert werden.Denn auch eine unpräzise Sprache trägt letztlich zur Verharmlosung bei. Zu der Ahnungslosigkeit, die mir entgegenschlägt, wenn ich mir wieder mal anhören muss: „Was willst Du denn, Shary? DIr geht es doch gut in Deutschland.“

Weg mit dem „Negerkuss“

Die USA mögen eine andere Geschichte im Umgang mit Rassismus haben als die Deutschen. Am Ende eint uns jedoch die Tatsache, dass Rassismus weltweit ein systemisches Konstrukt ist. Eine Inszenierung, die auf der Basis der Sklaverei und des Kolonialismus beruht. Das wiederum ist die Geschichte vieler ehemaliger oder gefühlt immer noch aktiver Kolonialmächte, die wichtige historische Theme totschweigen oder vor allem im Schulunterricht als Randthema betrachten, die ein Teil unserer Menschheitsgeschichte sind. Das und so vieles, was im Alltag so selbstverständlich wie der Negerkuss ist, muss sich ändern, wenn ein Miteinander auf gleichberechtigter Basis möglich sein soll. 

Ich bin stolz auf die vielen, vornehmlich jungen Menschen, die auf dem gesamten Globus solidarisch für ein gleichberechtigtes Miteinander demonstrieren. Und ein bisschen habe ich dann wieder die Hoffnung, ihn doch noch miterleben zu können, den Moment, an dem die Hautfarbe, die Religion oder das Geschlecht keine Rolle mehr spielen. Wenn wir uns eines Tages darauf besinnen können, dass hinter dem Begriff ‚Mensch‘ eine Gesellschaft steht, deren Miteinander immer abhängig ist von der Wertschätzung eines jeden einzelnen, der diese Gemeinschaft ausmacht, dann wäre ein nächster großer wichtiger Schritt gemacht und die Shary sehr sehr happy. 

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Dorothee Sehrt-Irrek | So., 14. Juni 2020 - 15:16

der auch meine von mir geliebte Filmwelt miteinbezieht.
In der Tat, in Filmen, in denen Will Smith mitspielt, geht es nicht um Farbe, sondern um Will Smith.
Auch in denen, in denen die göttliche Whitney Houston mitspielt oder Denzel Washington.
Da weint nicht nur Präsident Barack Obama, wenn Aretha Franklin das Lied von Carole King? singt "You make me feel like a natural woman".
Die Betonung der Jungen vergisst da aber doch den guten Beitrag Vieler schon immer?
Rassismus ist ein weltweites Phänomen und kann irgendwo JEDEN treffen.
Nach der klassischen Musik war meine Lieblingsmusik Soul, lange bevor ich zu Led Zeppelin etc. kam.
Der Osten war jahrzehntelang lang hermetisch abgeschlossen, da war ich anfangs als erkennbarer "Wessi" sehr vorsichtig, weil es dort eine Revolution gab. Da gibt es viele Brüche und Unwägbarkeiten, vor allem aber ein Aufbegehren gegen jede Politik VON OBEN.
Aber der Text ist ein sehr persönlicher Text und erhebt nicht den Anspruch ein analytischer zu sein?

Liebe Frau Sehrt-Irrek!

Ich lese alle Ihre schönen Kommentare, obwohl sie manchmal etwas verschwurbelt, sui generis sind.
Da muss man durch!

Einen Will Smith brauche ich eher nicht.

Ich erwähne schlicht Sidney Poitier, "In the heat of the night".
Das ist ein must-have qua Rassismus!
Rod Steiger ist der weiße Cop.
GENIAL!

Zitat:
"Die Betonung der Jungen vergisst da aber doch den guten Beitrag Vieler schon immer?"
Mit Verlaub, ich verstehe diesen Satz nicht!
Was solls.

Sie und andere haben etwas zu Frau Reeves gepostet und das ist auch gut so!
Zustimmung, jedoch auch Kritik; so soll es sein!

Frau Sehrt-Irrek, Sie erwähnen Led Zeppelin.
Leider habe ich diese Truppe nie live erlebt.

a whole lotta love ist nur GUT...
https://www.youtube.com/watch?v=NrUHvPgxlcw

Gäbe es die Ciceronen nicht, müsste man sie sofort erfinden!

...ALLE!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 15. Juni 2020 - 15:02

Antwort auf von Bernd Muhlack

Leichtigkeit in Ihren Artikeln.
In denen verstehe ich auch nicht immer alles.
Waren Sie das mit den Krankenhausaufenthalten?
Wenn man überlebt und für Wundervolles weiterleben darf, das nennt man wohl auch Glück, das Sie ein bisschen auströmen.
Das Schmerzliche in meinem Leben blende ich hier meist aus, das halte ich auch mehr bei mir, aber das Glück, das möchte ich verströmen.
Meine Schreibweise erklärt sich aber auch aus der Freiheit, die ich mir nehme, nachdem ich bei nicht wenigen Philosophen oder Denkern eben diese Schleier bemerkte.
Ich mute mich also zu, muss aber zugeben, dass eine wissenschaftliche Beschäftigung mit mir erstens nicht nötig, wenn auch manchmal hilfreich ist und zweitens von mir nicht anvisiert ist.
Schreiben macht mir Spass, es sind Denkübungen für mich, ohne dass ich dabei irgendeinem Zwang ausgesetzt wäre.
Das kann unangenehm anstrengen oder lästig werden für Andere.
Deshalb muss ich Kritik aushalten, aber ich lerne auch soviel Menschliches hier.
Danke dafür!

Bernd Muhlack | So., 14. Juni 2020 - 16:34

Zu meinem Bedauern muss ich bekunden, dass ich Sie nicht kenne, einordnen kann.

Das Verhalten etlicher Mitbürger ist natürlich zu verurteilen, jedoch kann man solche Zeitgenossen keines besseren belehren.

Wissen Sie, es gibt mMn nicht "den Rassismus".
Rassismus kann sich gegen jede Gruppe, Minderheit richten; das ist keine Einbahnstraße.

Ja, bei mir rennen Sie offene Türen ein, ich habe keine Probleme mit Rassismus.
Mein Problem ist die sofortige Übernahme der moralischen Deutungshoheit der üblichen Verdächtigen auf der nach oben offenen Betroffenheitsskala.

Nehmen wir diese Gender-Geschichte.
Na klar, jeder wie er will, why not?
Aber das ist doch deswegen kein "must-have" für jedermann, oder?
Akzeptanz und Toleranz bedeuten nicht, das ich so etwas als erstrebenswert erachte!

Frau Reeves:
ALLES GUTE
& one world, one vision!
QUEEN!

Auf WELT-online ist just ein hervorragendes Interview mit Alain Finkielkraut zu diesem Thema!
Unbedingt lesen!
Ein älterer Philosoph mit hellen Haaren.

Markus Michaelis | So., 14. Juni 2020 - 16:57

Die Erfahrungen von Frau Reeves und ihre Bedeutung für die Gesellschaft, und für sie persönlich und ähnliche Schicksale sowieso, wird niemand bestreiten.

Andererseits: in D geht es nicht um die Akzeptanz kleiner Minderheiten durch eine Mehrheitsgesellschaft, sondern eine sich schnell ändernde Gesellschaft, deren Werte, Menschen etc. für alle. Weiße können vielleicht nicht den Schmerz nachvollziehen, den Frau Reeves erlitten hat und Frau Reeves wird es vielleicht schwer fallen, die Schwierigkeiten zu verstehen, die Menschen haben, die aus einer selbstverständlichen Mehrheitsgesellschaft mit Mehrheitswerten kommen und jetzt umlernen müssen. Ausgrenzungsphänomene sind weltweit verbreitet, auch jenseits kolonialer Strukturen. Eine Gesellschaft kennt viele wichtige Fragen: wer durch Rassismus eher auf der Opferseite steht, kann bei anderen Fragen (Klima, Sexismus, Religionsfreiheit) auch schnell unter Beschuss sein. Am Ende müssen alle Maß und Mitte finden.

gabriele bondzio | So., 14. Juni 2020 - 17:12

werte Frau Reeves. Denn es ist immer eine Frage, was man in Dinge hineininterpretiert. Für mich ist er ein süßes, schokoladen- überzogenes Gebäck. Mit dem ich meine Kindheit versüßt habe und jetzt noch gelegentlich (mit schlechten Gewissen/Zuckergehalt) esse. Somit äußerst positiv besetzt und ca. 60 Jahre so genannt ohne dabei an einen Menschen mit schwarzer Hautfarbe zu denken.
Natürlich hat jeder Mensch seine eigenen Erfahrungen im Leben gemacht und dazu gehören nun auch mal Ablehnung und Vorurteile aus den verschiedensten Gründen. Ich will auch die Ihren nicht in Abrede stellen. Ellbogen in die Rippen rammen, vergasen usw. zähle ich zu einem rassistischen Angriff. Auf dem Amt mit gebrochenem Deutsch angesprochen zu werden, eher nicht. Kalkulieren sie mal die Vielzahl der Migranten ein, die dort vorstellig werden. Und kein Deutsch können.Beim interpretieren mancher Alltagssituationen in Rassismus, kann man sich sehr leicht verrennen.

Urban Will | So., 14. Juni 2020 - 17:18

im letzten Abschnitt einzugehen, Frau Reeves, nicht in einer Welt leben, in der Hautfarbe, Religion oder Geschlecht keine Rolle mehr spielen.
Sie wäre eintönig, wenn nicht gar langweilig.
Ich liebe Unterschiede, Diversität.

Ich möchte in einer Welt leben, wo diese Unterschiede akzeptiert und nicht negativ belegt werden.
Und so meinten Sie es wohl auch.

Es ist schade, was Sie erleben mussten und müssen. All das wirre Zeug in den Köpfen der Menschen, die Vernunft dahin... Ich verstehe es nicht.

Aber wir werden auf diesem Gebiet nicht voran kommen, wenn man nun allenthalben nichts anderes mehr hört und sieht als irgendwelche, nicht immer sinnvolle Aktionen „gegen Rassismus“.

Man kann ein Thema auch überreizen. Und es ist zu befürchten, dass der Schuss nach hinten losgehen wird, wenn keine Ruhe einkehrt.

Rassismus verhindert man nicht mit Aktionismus, Betroffenheits – Shows und Gesinnungszwang, sondern mit Verstand.

Christa Wallau | So., 14. Juni 2020 - 17:33

So sehr ich nachvollziehen kann, wie weh es tut, wegen der Hautfarbe diffamiert zu werden, so möchte ich dieser jungen Frau doch zurufen:

Sie sind als Schwarze nicht schlimmer dran als
Millionen von Menschen, die eine helle Haut haben, aber t r o t z d e m Ausgrenzung erfahren!

Täglich werden auf der Welt Millionen Menschen gemobbt (gehänselt, zurückgewiesen, ausgeschlossen, angegriffen usw.), weil sie z.B. klüger u. erfolgreicher in der Schule sind als ihre Klassenkameraden, weil sie eine Behinderung haben, einer armen Familie entstammen, eine
andere Religion haben als die Mehrheit, weil sie
dick sind o. wenig attraktiv...
Man könnte endlos fortfahren.
Hauptursache für dieses Verhalten sind die menschliche ANGST vor dem "Anderen" (fremdartig Bedrohlichen) u. der NEID - beides konstituierende Merkmale des homo sapiens, die nur durch Erziehung u. Kultur gebändigt werden können.

Helfen wir einander beim Prozeß des Lernens, indem wir V e r s t ä n d n i s füreinander aufbringen!

Und dies bei so einem bizarren Thema wie "Rassismus".
Ist es vielleicht auch Rassismus, wenn man außer mit Ausgrenzung, Differmierung & Erniedrigung mit "Andersdenkenden" umgeht?
Warum gibt es so große Völkerwanderungen vor allem in die "rassistischen Staaten"?
Wird vielleicht wegen oder trotz der unterschiedlichen Hautfarben & Sprachen eine Spaltung von der Elite gewünscht? Es ist nur eine Frage/ Randnote!?
Aber eins steht fest. Eine Amsel bleibt eine Amsel, auch wenn man sie bunt bestreicht. Und Gott wird sich schon dabei was gedacht haben, so viele unterschiedliche Geschöpfe zu schaffen.
Und man braucht nicht "Links" bzw. marxistischen-leninistisch zu sein, um Barmherzig (max. Mundart solidarisch) & Neid los durch die Geschichte zu wandern.

Helft einander, eure Lasten zu tragen. G6,2-4
Christus hat uns befreit. Er will, daß wir jetzt frei bleiben. G5,1
Aller 7 Jahre Schuldenerlass & aller 3 Jahre den Zehnten für all die Bedürftigen & all die, die keinen Acker besitzen.
Gott...

1) Sie (und ich) wir können NICHT nachvollziehen, was es heißt, wegen unserer Hautfarbe diffamiert zu werden, weil wir diese Erfahrung nie gemacht haben.
2) Ich verstehe, dass Sie als Sympathisantin der "Identitären Bewegung" die Schilderungen von Frau Reeves relativieren wollen, aber diese hat nicht behauptet, dass Rassismus das einzige Problem ist, mit dem unsere Gesellschaft zunehmend konfrontiert ist. Rassismus ist allerdings das Thema dieses Beitrags.
3) Wenn Kinder und Jugendliche ihre Mitschüler wegen Übergewicht, besonders guter oder schlechter Noten u.ä. mobben, so ist das ein ernst zu nehmendes Problem aber nicht vergleichbar mit Erwachsenen, die Mitmenschen aufgrund ihrer Hautfarbe o.ä. für minderwertig halten und sie verbal und/oder körperlich angreifen.
4) Erklären Sie bitte, welchen Beitrag Sie zur Aufklärung und Bekämpfung von Xenophobie und Diskriminierung leisten, wenn Sie behaupten, dass manche Ethnien "dreister lügen und betrügen als andere".

Wolfgang Tröbner | Mo., 15. Juni 2020 - 11:16

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

Als ich kurz vor der Wende vom Osten in den Westen kam, wurde es mir von allen Seiten um die Ohren geschlagen, dass ich ein "Ossi" sei. "Was wollen Sie eigentlich hier" (Arbeitsamt), "Sie als Ostdeutscher können hier ja nichts zur Diskussion beitragen, also befrage ich Sie auch nicht" (Reaktion der Seminarleiterin auf eine Wortmeldung von mir in einem Management-Seminar), "Jetzt verstehe ich, warum der Osten pleite gegangen ist, wenn die alle so waren wie Sie" (ein Mitarbeiter eines Timeshare-Unternehmens, als ich mich erdreistete, sein Angebot nicht anzunehmen) etc. Alles, aber wirklich alles, was ich mir dann später aufgebaut habe, musste ich mir erkämpfen. Und das ist auch meine Botschaft an Frau Reeves: Leistung überzeugt immer, auch die größten Kritiker. Wenn man Ihnen keine Rollen oder Jobs anbietet, beweisen Sie, dass Sie besser sind als die anderen. Nochmals zum weitverbreiteten Ossi-Bashing in den 90-igern: Es war kein Thema in den Medien!

Ich kenne das "Ossi-Bashing" und finde es zum Kotzen! Die Wessi-Arroganz erschwert die deutsche Einheit seit 30 Jahren. Aber an zwei Stellen muss ich Ihnen widersprechen:
1) Weder Sie noch Frau Reeves noch sonst jemand muss sich durch Leistung/beruflichen Erfolg das Recht erwerben, nicht diskriminiert zu werden. Dieses Recht steht dank unserem Grundgesetz allen hier lebenden Menschen zu, unabhängig von Herkunft, Geschlecht usw.
2) Frau Reeves' Hautfarbe ist jederzeit erkennbar, und das macht sie offensichtlich zu einer Zielscheibe für rassistische Angriffe, während Sie auf der Straße niemand als Ostdeutschen erkennt. Ich vermute, Sie sind nicht von wildfremden Leuten körperlich angegriffen oder beleidigt worden, und auch Ihre Kinder mussten keine Angst haben, Straßenbahn zu fahren o.ä. Ich sehe da schon qualitative Unterschiede.

weil die Foristin so viel über sich selbst offenbart, auch wenn das Thema zu kurz kommt.

"Sie sind als Schwarze nicht schlimmer dran....". Hat die Foristin den Beitrag nicht verstanden?

Mobbing mag weitverbreitet sein, unter Kindern und Erwachsenen. Aber wird dadurch Rassismus erträglicher, weniger menschenverachtend? Wieso stellt sich beim Lesen des Forenbeitrags das Gefühl ein, die Foristin wollte uns sagen...."tja schlimm, aber nicht so schlimm, passiert schliesslich laufend und überall..."?

Ein beliebiges Beispiel: Die Bundespolizei macht Stichproben, läuft durch den Zug, Grenzübergang Niederlande, nach NRW. In einem Abteil sitzen ca. 10 Leute, die Polizei kontrolliert aber nur einen Reisenden - einen Farbigen. Hat nichts mit der Hautfarbe zu tun?
Relativierungen verschlimmern nur, Sie verhindern die Auseinandersetzung mit dem grundsätzlichen Übel. Ist ja nicht so schlimm..
Wie oft aber beklagt sich die Foristin selbst über angebliche Ungerechtigkeiten? Auch nicht so schlimm?

"In einem Abteil sitzen ca. 10 Leute, die Polizei kontrolliert aber nur einen Reisenden - einen Farbigen. Hat nichts mit der Hautfarbe zu tun?"
Ich weiß es nicht besser als Sie aber vielleicht hat es weniger mit der Hautfarbe, als mit Erfahrungswerten zu tun? Wenn die Polizisten zum ertsen Male in ihrem Leben Kontrollen machen würden, dann könnte man denken, dass das mit der Haut zusammenhängt, also rassisitisch ist. Da könnte man fragen: "Warum gerade der?" Aber die machen das täglich und natürlich kann auch ein Weißer Drogen schmuggeln (sicher kommt das sogar sehr oft vor) aber die Trefferwahrscheinlichkeit ist möglicherweise bei dunkleren Menschen noch höher. Hand aufs Herz: Würden Sie die alte, weiße Oma kontrollieren?

"Beliebig" also lediglich angenommen? Wünschen Sie sich eine solche Situation oder haben Sie diese Situation erlebt oder haben sie vom Hörensagen? Welchem Zweck dient denn ein solches Beispiel? Der unterstellten Vermutung, hinter jedem Busch oder jeder Handlung oder jeder Äußerung zunächst den bösen deutschen Rassisten zu sehen? Und hätte es diese Situation gegeben, wäre es nicht absolut normal, eben nicht rassistisch, auch den farbigen Fahrgast zu kontrollieren?

Gerhard Lenz | Mo., 15. Juni 2020 - 15:08

Antwort auf von Holger Hoffmann

sondern ein (Beispiel) von vielen möglichen. Wissen Sie das nicht?

Richtig, selbsterlebt, also muss ich auf Ihre kleinen Seitenhiebe nicht eingehen.

Wie Sie ein solches Ereignis interpretieren, kann ich mir angesichts Ihres Kommentars vorstellen.

Ich komme zu einer anderen Bewertung.

Werter Herr Lenz,
nicht interpretiert sondern nachgefragt. Wobei Ihre Antwort erneut Fragen offeriert. Egal, bleiben Sie entspannt. Demokratie heißt auch, im Rahmen einer Diskussion zu unterschiedlichen Bewertungen zu gelangen. Die Diskutanten bleiben dabei höflich, sachbezogen und lösungsorientiert.

Manfred Sonntag | So., 14. Juni 2020 - 17:36

Prima Frau Reeves, ich möchte auch den Augenblick erleben wo Hautfarbe, Religion oder das Geschlecht keine Rolle mehr spielen. Was passiert aber heute im Namen der Identitätspolitik? Jede Gruppe überbietet sich in der Opferrolle oder versucht sie auszunutzen (siehe "Das Recht der lautesten Empörung" Cicero Online). Dazu werden täglich neue Gruppen erfunden (siehe "Wahnsinn der Massen" D. Murray). Das Thema Rassismus hat heute aber auch eine katastrophale Verbindung zur sogenannten Öko-Wende. Für Kobalt und Lithium unserer E-Autos wird 1. bitterste Armut der Indigenen Bevölkerung geduldet 2.Kinderarbeit geduldet 3. der afrikanische Urwald und die Ökologie der Andenregion zerstört 4. die Lebensbasis der Menschen total ruiniert. Es ist auch bekannt, dass ein E-Auto erst mit ~200000Km Laufleistung & Herstellung in der CO2 Bilanz an den Normal PKW heranreicht. Ist diese Ausbeutung nicht auch Rassismus wie vor über 100 Jahren in Deutsch Südwest, nur diesmal von Rot/ Grün angehaucht?

Simone Büchl | So., 14. Juni 2020 - 18:37

Personeller Rassismus-ja.
Der Begründung zum institutionellen Rassismus konnte ich nicht folgen.
Aber strukturellen und institutionellen Rassismus müsste man doch vorab definieren und unterscheiden:

„Von strukturellem Rassismus spricht man, wenn das gesellschaftliche System mit seinen Rechtsvorstellungen und seinen politischen und ökonomischen Strukturen Ausgrenzungen bewirkt, während der institutionelle Rassismus sich auf Strukturen von Organisationen, eingeschliffene Gewohnheiten, etablierte Wertvorstellungen und bewährte Handlungsmaximen bezieht“ (Rommelspacher, B., 2009, S. 29)

Strukturellen Rassismus kann ich in Ihren Ausführungen definitiv nicht erkennen.
Beim institutionellen Rassismus ist es schwierig eine konkrete Aussage zu treffen.
Insgesamt gesehen heiße ich es nicht gut persönlich Fehltritte einzelner Personen zu verallgemeinern.
Ich bin eine blonde Frau und wurde gerade in meiner Jugend diskreditiert. Trotz Abi und Studium. Ich stelle jedoch nicht die BRD infrage!

... ernst: JEDER sollte den ANDEREN achten - sofern(!) der sich nicht selbst ins Abseits stellt (z.B. kriminell wird, andere angreift und/oder nur sein Weltbild als das einzig gültige ansieht). Die Welt ist bunt! Und da gibt es mehr Farben als nur rot und grün ;)
Man reibt sich immer mehr die Augen, wenn man - v.a. in den Öffentlich-Rechtlichen - erzählt bekommt, was alles schief läuft in unserer Gesellschaft ... und ein Blinder mit Krückstock merkt, dass man das nur einseitig darstellt.

Es ist offensichtlich, dass " auf der Strasse/im Alltag " rassistische Reflexe, Ablehnung, Diskriminierung und persönliche Verletzungen für Leute mit anderer Hautfarbe sehr häufig sind. Ich weiss kein Rezept dagegen. Daraus allerdings einen systemischen, institutionellen Rassismus zu konstruieren ist falsch und kontraproduktiv. Letzteres ganz besonders.

Michaela 29 Diederichs | So., 14. Juni 2020 - 19:55

Verstörend. Was ich beobachte: im ländlichen Raum gibt es jede Menge junge schwarze Schüler (keine *innen). An den Bushaltestellen stehen die Schwarzen für sich, ein/e Weiße/r steht abseits. In manchen Firmen gibt es Paten für die "Neuen" im Unternehmen. Gibt es so etwas nicht an Schulen? Junge Menschen in Verantwortung zu nehmen, halte ich für wichtig. Meine beste Freundin in Grundschuljahren war ein wundervolles schwarzes Mädchen. Sie wurde gemobbt und musste gehen. Ich war damals untröstlich. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Das gemobbte Kind geht in der Regel - egal ob schwarz oder weiß, hoch- oder minderbegabt (können wir jetzt beliebig fortsetzen). Die Herde verstößt der, die, das "Andere" und zwar in der ganzen Welt. Vielleicht müssen wir uns dem Thema von dieser Seite annähern? Agenda 2030 geht das Thema sehr theoretisch und darum m. E. völlig falsch an.

Susanne Dorn | So., 14. Juni 2020 - 22:45

…macht doch das Mensch sein erst aus, denn jeder Mensch ist ein Individuum! Auch im Zusammenleben. Nur so können sich Achtung, Respekt, Rücksichtnahme Einfühlungsvermögen und ein friedliches Miteinander frei entfalten.

Es ist die Politik, die Hass schürt, um alle Menschen „gleich“ zu machen, zu unterdrücken und widerspruchslos gefügig zu machen. Kulturmarxismus eben…

Lutz Gerke | So., 14. Juni 2020 - 22:51

Wer Rassismus sagt, muß auch Rasse sagen. Man frage einen Antirassisten, ob er an die Rasse glaubt. Er muß daran glauben, weil er sonst nicht gegen Rassismus sein könnte. Ergo ist der Antirassist ein Rassist, der die Rassen wegkriegen will.
Rasse ist ein wissenschaftlicher Terminus und nur da gehört er hinein.

Der Antirassist unterstellt mit seinem Auftreten dem Gegenüber Rassismus und verallgemeinert auf ganze Bevölkerungsgruppen. Er zwingt, wenn's schon ein gesellschaftliches Phänomen geworden ist, jeden zur Konformität.
Woher will der Antirassist wissen, daß alle, die ihm nicht huldigen, Rassisten sind?
Rassismus ist Verleumdung und eines Rechtsstaates, der gerade sein Fundament verloren hat, unwürdig. Rassismus gehört in die Diktatur, wo die Beweislast umgekehrt ist.

Woher wollen wir wissen, daß der Polizist Haß auf Schwarze hatte? Man probiere es mit Arroganz.
Ich treffe ständig auf Menschen, die sich mit gegenüber arrogant verhalten. Hellhäutige und Dunkelhäutige.

hubert Sieweke | So., 14. Juni 2020 - 23:26

Mit ihr leben ca. 35.000 Koreaner und sicher noch mehr Japaner und eine Menge Chinesen in D. Nie hat jemand aus dieser Community, soweit mir bekannt, eine Opferrolle eingenommen, wenn von Schltzaugen, Gelben, Japsen oder KungFus und ähnlichem die Rede war. Man lächelte eher darüber und auch über die Dummheit mancher Derutscher, die ja ihre Heimatländer gar nicht kannten.
Ich werde in Korea z.B. regelmäßig als "Langnase", Braunhaariger etc. genannt und erkenne es nur, weil ich die Sprache verstehe.
Auch als meine Frau vor 30 Jahren hier als Asylantin angesehen wurde, wenn Sie einkaufen ging, löste sich das durch Gespräche nach einiger Zeit von selnst. Heute genießt meine Frau mit ihrem gewinnenden Wesen und nicht perfektem Deutsch immer schneller Ausmerksamkeit bei Freundenj und Bekannten, als ich selbst. Umgekehrt ist es in Korea bei mir.
Über Rassismus denken wohl nur die nach , die ihn nicht kennen. Was die vielen Plakate, und Werbung gegen Rassismus bewirken sollen? I dont know.

manchmal ins Leere zielen.
Hier schreiben meist sehr polyglotte und in ihrem Leben diverse Menschen.
Menschen, die sich verbinden, sind aber selten divers, bzw. bleiben es nicht oder waren es gar nicht.
Ich glaube das ist zuletzt alles, worauf hier aufmerksam gemacht wird in den Kommentaren, bzw, was sie trägt, das Unverständnis gegenüber der Beharrung auf Diversität.
Gesellschaftlichkeit/Miteinander ist zutiefst in der Bundesrepublik verbreitet Punkt
Die Sitten auch im Umgang untereinander sind allerdings manchmal unterschiedlich.
Junge Leute im Osten sind nach meiner Erfahrung eine Offenbarung, weil so höflich.
Hoffentlich erhalten sie sich das.
Lasst Euch nicht unnötig entzweien.

Tellerrand hinaus schauen können, ihr Leben nur in den heimischen Gefilden verbrachten, außer dem Urlaub auf Malle oder Bali, die nicht verstehen, dass es unter den meisten Bürgern keinen Rassismus gibt. Ich muss jeweils lachen, wenn die Bundesliga Kicker sich vor den Rassismus Karren spannen lassen, obwohl doch kaum Deutsche Originale dort kicken und alle anderen von den Fans geliebt werden.
Dahinter steht dann immer der Druck der erzierhenden Behörden und NGO..... und sofort kommt hinterher: ALLE GEGEN RECHTS!

Alexander Mazurek | So., 14. Juni 2020 - 23:28

... stammt die Menschheit doch vom Affen (dem Einen) ab. "Rasse" ist somit nur ein soziales Konstrukt, wie "gender", reich oder arm, oder? Gibt's, oder gibt's nicht? Warum?!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 15. Juni 2020 - 15:44

Antwort auf von Alexander Mazurek

ein Manko unseres Da-Seins, nicht aber für ein Movens unserer Verfasstheit.
"Wir fressen einander auch auf".
Ich würde es eher zu sehr in dem Bereich des Unterschiedes ansiedeln.
Ich glaube aber nicht, dass Beliebigkeit die darauf richtige Antwort ist, sondern Respekt von Allen.
Ich kann auch im Corona-Virus keinen Feind erkennen, sondern nur jemanden, mit dem wir nicht umgehen können. Das Problem muss übrigens nicht bei uns liegen. Eine glückliche Mutation kann es evtl. völlig ungefährlich für uns machen und für es selbst einfacher?
Ich finde Leben unglaublich spannend, aber Spannungen sollten uns nicht bestimmen.
Statt Tue Buße wäre manchmal auch sinnvoll Tue Muße?

Jens Grillemeyer | Di., 16. Juni 2020 - 09:51

Antwort auf von Alexander Mazurek

Mit Verlaub,
da sitzen Sie einem Irrtum auf.
Es sei hier nur auf die genetisch begründete Laktose-Intoleranz unter Asiaten verwiesen. Ebenso auf die genetisch begründbaren Anpassungen z.B. der Inuit (früher als Eskimos bekannt) an die Kälte / der Wüsten- und Savannenbewohner Afrikas. Es ist kein Zufall, daß die genannten Afrikaner die besten Langstreckenläufer der Welt stellen.

Der Rassenbegriff ist also mitnichten ein rein sozialer Konstrukt, und verweist an sich lediglich auf die Existenz genetisch begründeter Unterschiede zwischen Menschen. Er ist für sich genommen also völlig unproblematisch.

Das ändert sich schlagartig,
wenn er für politische oder wirtschaftliche Zwecke instrumentalisiert wird.
Und dabei ist egal, ob er sich gegen andere oder (wie bei uns) gegen sich selbst richtet.

Thomas Schmidt | Mo., 15. Juni 2020 - 00:56

Ich bin vor vielen Jahren ausgewandert und habe z.T. auch negative Erfahrungen sammeln muessen. Deutsche sind nunmal nicht besonders beliebt in der Welt, das muss man akzeptieren aber es ist sehr unschoen wenn es auch gegen Kinder geht. Menschen, die immer nur monokulturell gelebt und aufgewachsen sind, koennen diese Erfahrungen nicht verstehen und es ist sinnlos mit Ihnen darueber zu diskutieren. Es fehlt eine ganze Bandbreite an Erfahrungen. Mir ist schon laenger bewusst geworden, wie umgekehrt Menschen mit Migrationshintergrund auch in Deutschland diese Erfahrungen ebenso haben. Die grosse Mehrzahl der Menschen egal in welchem Land lebt in ihrer kleinen sozialen Blase und hat ihr Weltbild abgeschlossen, wiederholt Vorgekautes, kauft die gleichen Speisen und Getraenke, hinterfragt nicht, macht immer nur die gleichen Dinge – wie Roboter.

dieter schimanek | Mo., 15. Juni 2020 - 05:18

...an der Schilderung von Frau Shary Reeves. Ich frage mich aber, ob die Umbenennung einer Backware oder der Namenswechsel der Mohren Apotheke dazu beiträgt Rassismus zu bekämpfen. Vermehrt werden auch Strassen und Plätze umbenannt und Denkmähler zerstört, wird dadurch eine unliebsame Vergangenheit bewältigt? Ich habe keine Lösung für das was sich in fremden Köpfen abspielt aber genau dort beginnt das Schubladendenken.
Ich bin überzeugt, auch in den Köpfen der Anti Rassismus Demonstranten findet man diese Schubladen.

Klaus Peitzmeier | Mo., 15. Juni 2020 - 08:40

Rassismus ist Diskriminierung. Diskriminierung kann u.a.auch religiös oder politisch begründet sein. Auch fridays for future diskriminiert, wenn sie die ältere Generation als "Umweltsäue" tituliert. Auch Islamisten diskriminieren, wenn sie sich über andere Menschen erheben. Auch Schwarze diskriminieren Schwarze, wie man in Afrika grausam erlebt. Wir alle diskriminieren u werden diskriminiert. Es läßt sich bei gutem Willen reduzieren aber nicht eliminieren. Solange Reichtum, Bildungszugang u Intelligenz nicht gleich verteilt sind, wird es Diskriminierung geben. Folglich gilt auch hier:
1. Reduzierung des Bevölkerungswachstums 2. gerechtere Reichtumsverteilung 3. bessere Bildung
Ansonsten ist alles Gerede nur oberflächlich u unwirksam.

Jürgen Keil | Mo., 15. Juni 2020 - 09:42

Ich habe in DDR- Bildungseinrichtungen gelernt und studiert. Dort wurde ernsthaft versucht, Kindern und Jugendlichen eine antirassistische Erziehung zu vermitteln, natürlich vermengt mit sozialistischer Ideologie. Trotzdem gibt es bei vielen Menschen im Osten Ressentiments gegenüber, nicht nur Farbigen, sondern auch Menschen anderer europäischer Nationen. Das steckt tief in den Köpfen, nicht nur der Deutschen, und, da kann ich Frau Reeves nur schlecht trösten, es wird noch lange dauern bis das überwunden sein wird. Erklärungen für diese Erscheinung sucht Frank Böckelmann in seinem Buch „Die Gelben, die Schwarzen, die Weißen“; ein interessantes, allerdings recht dickes Buch. Er weißt nach, dass Ablehnung, Vorsicht gegenüber Fremden, Anderen in allen Gesellschaften verbreitet sind. Die Grundursache von Rassismus scheint in Urerfahrungen der Menschen mit dem „Fremden“ zu wurzeln. Das dies immer machtpolitisch geschürt und genutzt wurde, ist bis heute zu beobachten.

Robert Schmidt | Mo., 15. Juni 2020 - 20:58

Ich habe mit ... viele gute Erfahrungen gemacht. Da fragt sich schon, weshalb ich jetzt allen Ernstes ein ... schreiben muss, weil man schon Beklemmungen bekommt, welche Wortwahl ich treffen kann.
Muss das sein?

Die, die ich kennengelernt habe, waren alle sehr freundlich und aufgeschlossen. Aus meinem Informatik Umfeld waren einige dabei, mit beeindruckender, akademisch, mathematischer Intelligenz - was ja einen Teil der wahrscheinlichen Vorurteile widerlegt.

Und das ist doch wohl der Weg wie mit Vorurteilen umgegangen werden sollte - sie sollten im realen Leben widerlegt werden!
Mein Problem besteht nicht mit Hautfarben, sondern mit Ideologien, Gruppenbildung und Machtstreben .

Wolfgang Beck | Di., 16. Juni 2020 - 11:33

"Und warum sie die Hoffnung nicht aufgibt, dass ihre Hautfarbe irgendwann keine Rolle mehr spielt." Menschen sind Augentiere, sie können gar nicht anders, als ihre Umwelt nach optischen Eindrücken einzuordnen und auch zu bewerten. - Geboren in Köln, ihre Eltern stammen aus Afrika; letztere erwähnt sie aber nicht - warum? Ist der Autorin der Ort ihrer Geburt wichtiger als es ihre Eltern ihr sind? - könnte man vermuten. "Hip-Hop ... ließ diese Menschen zu einer Masse verschmelzen." Diese Aussage ist wirklich unterirdisch - kann man nicht mehr kommentieren - und ich traue mir auch gar nicht zu schreiben, was mir dabei einfällt. - Grundsätzlich: Mit Texten dieser Art wird man in letzter Zeit immer wieder konfrontiert- der Erkenntnisgewinn ist gleich Null.