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„Rassismus steckt in jedem von uns“/ dpa

Rassismus - „Ihr Scheiß Schwarzen sollt euch aus unserem Land verpissen“

Sie war mit dabei, als am Samstag Tausende auf dem Alexanderplatz in Berlin gegen Rassismus demonstrierten. Sadia Khalid wuchs als Tochter eines Sudanesen und einer Deutschen in Hamburg auf. Hier erzählt sie, warum sie sich als Schwarze manchmal als Mensch zweiter Klasse fühlt.

Autoreninfo

Sadia Khalid , 25, ist in Hamburg aufgewachsen. Sie studiert Ressourcen Management und Psychologie in Berlin. 

So erreichen Sie Sadia Khalid:

Im Rahmen der Black-Lives-Matter-Proteste haben am vergangenen Wochenende in Deutschland zehntausende Menschen demonstriert. Viele wollten sich solidarisch mit der afro-amerikanischen Community zu zeigen. Es geht uns aber auch darum aufzuzeigen, dass Rassismus gegenüber schwarzen Menschen nicht nur ein US-amerikanisches Problem ist. Er ist auch hier in der deutschen Gesellschaft und in ihren Institutionen fest verankert.

Er kann brutal sein und aus dem Nichts kommen wie ein in den Rücken gerammtes Messer. Diese Form des Rassismus ist für die meisten sichtbar und am bekanntesten. Als meine Mutter mich im Kinderwagen durch die U-Bahn schob, wurde ihr gesagt: „Sie machen doch für jeden die Beine breit“. Oder: „So jemanden hätten wir früher vergast“. Diesen Rassismus erfahre ich auch an dem Tag, als mich im Supermarkt im Wedding jemand anschreit: „Ihr Scheiß Schwarzen sollt euch aus diesem Land verpissen“ und mir damit droht, mich zu verprügeln.

Das N-Wort 

Ich erlebe ihn auch dadurch, dass mir dann niemand um mich herum zur Hilfe kommt. Mein Bruder erfährt diesen Rassismus bei einem Fußballspiel durch einen Schlag mit einer Bierflasche auf den Kopf samt Beschimpfung mit dem N-Wort. Ich muss mich damit auseinandersetzen, wenn mich Männer als exotisch bezeichnen, mich wegen meines Aussehens sexualisieren und mich im Club fragen, ob meine Genitalien denn anders aussehen würden als die von weißen Frauen.

Rassismus hat aber auch ein anderes Gesicht. Er kann subtil sein und für Außenstehende sogar freundlich wirken. Trotzdem tut er weh wie viele kleine Nadelstiche. Dieser Rassismus ist allgegenwärtig, ich begegne ihm fast jeden Tag. Ich erlebe ihn in Form von Neugierde, wenn fremde Leute ständig meine Haare anfassen wollen, sogar wenn ich ihnen noch nie vorher begegnet bin. Oder wenn mir unbekannte Menschen sagen, ich solle „mich doch nicht so anstellen und sagen, wo ich denn wirklich herkomme“, wenn ich die Frage nach meiner Herkunft zunächst mit Hamburg beantworte.

„Woher kommst du wirklich?“

Wenn ich dann ausnahmsweise mal sage, dass mein Vater aus dem Sudan stammt, folgt „Hab ich‘s doch gewusst, ich kenne jemanden, dessen Freundin stammt aus Barbados und sieht genauso aus wie Sie“. Genauso findet sich Rassismus in scheinbar „freundlichem“ Verhalten wieder. Ich habe zum Beispiel schon oft Komplimente für meine guten Deutschkenntnisse bekommen oder Lob dafür, wie gut ich mich hier in Deutschland integriert habe. Lehrer waren sehr erstaunt, als ich erzählte, dass mein schwarzer Vater studiert hat. Außerdem denken Menschen, sie seien zuvorkommend, wenn sie mich zunächst auf Englisch begrüßen oder mitten in einer Unterhaltung nachfragen, ob ich das Gesagte denn verstehen würde. 

Wenn Menschen so mit mir umgehen, habe ich das Gefühl, dass sie sich nicht vorstellen können, dass ich auch ein Teil dieser Gesellschaft bin. Das macht mich sehr traurig. Die Menschen sehen mich und haben schon ein Bild im Kopf, bevor ich überhaupt meinen Mund geöffnet habe. In solchen Interaktionen muss ich immer erst gegen dieses Bild ankämpfen. Das ist sehr anstrengend. Ich fühle mich auch abgewertet, weil in diesen Momenten meinem Gegenüber die Befriedigung seiner Neugierde und die Bestätigung seines Weltbildes wichtiger scheint als mein Wohlbefinden. 

Schwarze Schauspieler spielen meistens Geflüchtete 

Diese Gefühle von Minderwertigkeit und Nicht-Zugehörigkeit wurden auch durch die Strukturen meines Alltags verstärkt. So spielte ich auf Kindergeburtstagen „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?“ und malte mit Mitschülern Menschen mit „hautfarbenen“ Stiften. In der Schule gab es keine Bücher mit schwarzen Protagonisten , und im Fernsehen spielten schwarze Menschen meistens Bedürftige oder Geflüchtete. Am Flughafen musste ich mich als einzige von 200 Reisenden am Gate einer weiteren Sicherheitsüberprüfung unterziehen.

Dieses Gefühl der Minderwertigkeit habe ich früher so weit verinnerlicht, dass ich die Eigenschaften selbst abgelehnt habe, wegen derer ich als anders betrachtet wurde. Ich habe in meiner Jugend meine Haare mit Chemie behandelt, um sie zu glätten, und ich wollte mich nicht mehr in der Sonne bräunen, um nicht noch dunkler zu werden. Der Rassismus macht also nicht mal vor denjenigen halt, die er betrifft. Er ist allgegenwärtig, und wir wachsen mit ihm auf. Er steckt in jedem von uns. 

Institutionen müssen Rassismus bekämpfen

Wir arbeiten in Kindertagesstätten, Universitäten und der Justiz, und deshalb kommen in öffentlichen Institutionen zwangsläufig auch rassistische Strukturen vor. Diese Institutionen prägen unser tägliches Leben und haben deshalb eine besondere Verantwortung, Rassismus entschieden entgegenzuwirken.

Dafür muss ein besseres Verständnis für Rassismus und seine verschiedenen Facetten geschaffen werden. Ich teile in diesem Beitrag meine Erfahrungen, aber ich finde, dass diese Beschäftigung auch stattfinden sollte, ohne dass  Betroffene dies anstoßen. Es ist sehr schmerzhaft, über solche Erfahrungen zu sprechen. Zudem empfinde ich es als unangenehm, subtilen Rassismus im privaten Umfeld anzusprechen. Oft verstehen Menschen nicht, wenn ihr Verhalten verletzend ist. Oder sie wollen sich gar nicht mit meiner Kritik auseinandersetzen, weil sie der Rassismusvorwurf kränkt.

Die Polizei muss sensibilisiert werden  

Ich wünsche mir, dass Institutionen das Problem selbst angehen. Wir brauchen verpflichtende Diversity Trainings, besonders bei der Polizei. Hier spielen Unvoreingenommenheit und Neutralität eine sehr wichtige Rolle, weil Polizist*innen sich tagtäglich in sensiblen Situationen mit den Bürger*innen wiederfinden. Deshalb brauchen wir auch eine unabhängige Stelle für Beschwerden gegen Rassismus in der Polizei.

Für gesellschaftliche Veränderungen spielt die Ausbildung junger Menschen eine besondere Rolle. Wir brauchen einen Lehrkanon, der die gesellschaftliche Diversität in Deutschland widerspiegelt. Und wir brauchen einen Geschichtsunterricht, der sich intensiv mit der deutschen und europäischen Kolonialgeschichte und ihren heutigen Spuren in unserer Gesellschaft auseinandersetzt

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Dr. Roland Mock | Di., 9. Juni 2020 - 13:11

Ich lebe in einer deutschen Metropole. In der haben „Polizist*innen“ täglich mit Drogendealern zu tun. Eine ganz klare Mehrheit von diesen sind Schwarze. Wie stellt sich Frau Khalid den „sensiblen Umgang“ mit drogendealenden „Bürgeri*nnen“ denn vor? Sollen die „divers“ angesprochen werden, bevor die Polizei sie verhaften darf? Und zur „unabhängigen Stelle für Beschwerden gegen Rassismus in der Polizei“: Mehrere meiner Freunde sind Polizisten. Durch die Bank weg sind sie frustriert, weil sie diejenigen, die sie vormittags verhaftet haben, nachmittags wieder auf der Straße sehen. Mehrere von ihnen haben schon mit Strafanzeigen, meist von linken Anwälten initiiert, zu tun gehabt, weil sie die Straftäter angeblich rassistisch diskriminiert hätten. Selbst werden sie- das ist hier gang und gäbe - als Nazis bezeichnet, bespuckt und beleidigt. Wer will noch Polizist werden, wenn jetzt noch zusätzlich zu diesen juristischen Angriffen eine „Beschwerdestelle“ gegen sie eingerichtet werden soll?

erwähnen Sie jetzt im Zusammenhang mit dem Beitrag über Frau Khalid farbige Drogendealer? Warum fordern Sie Verständnis für Polizisten, die sich möglicherweise rassistisch äussern?
Warum?
Die Antwort ist einfach: Sie werfen Frau Khalid und schwarze Drogendealer in den gleichen Topf.
Denn sie haben ja etwas gemeinsam, sie sind beide nicht weiss. Wenn man von schwarzen Menschen redet, wer fällt Ihnen da prompt ein? Drogendealer.

Fehlt nur noch, dass Sie der Dame empfehlen, nicht so empfindlich zu sein.

Dabei sind ganz offensichtlich Sie es, der empfindlich regiert. Frau Khalid spricht über Angriffe im Alltagsleben, und Sie reagieren mit dem Hinweis auf Drogendealer.

Das ist, unverblümt, genau die giftige Argumentationsweise, die dann zu rassistischen Übergriffen führt.

Man kann sich schon vorstellen, wie die Diskussion hier weitergeht: Die armen Weissen, ständig werden Sie - selbstverständlich alle zu Unrecht - an den Pranger gestellt"...Alles nur P.C.-Gehabe.

Ich bin Herrn Mock sehr dankbar für seinen Beitrag. Er verdeutlicht unfreiwillig und fast noch besser als die bedrückenden Schilderungen von Frau Khalid, wie tief verwurzelt rassistische Sterotypen in unserer Gesellschaft sind.

Bernhard Mayer | Di., 9. Juni 2020 - 17:22

Antwort auf von Kai Hügle

In unserer Gesellschaft?
Nee die gibt es überall.
Vor 50 Jahren hat in meiner Anwesenheit mal ein Weißer Brasilianer wütend erklärt:" Er sei kein Macaco seine Mutter kommt aus Italien und sein Vater sei Grieche".

Macaco Portugiesisch = Affe.

Deswegen gehen mir solche Sprüche mittlerweile am Arsch vorbei.

Letztens wurde man darum gebeten, sich bewusst zu werden, wann man zuerst merkte, dass man als Weißer anders behandelt wird. Nun, bei mir war das schon sehr früh als Rucksack-Tourist in Asien. Insbes. in Thailand werden Farang besser behandelt als viele andere Ethnien. Als ich 1996 in Vietnam direkt nach der Öffnung des Landes auf eigene Faust durch das Land reiste, war ich ein absoluter Exot. In Ruhe alleine essen ging nicht. Es standen immer viele grinsende Beobachter um einen rum. Und auf der Straße wäre ich beinahe für Verkehrsunfälle verantwortlich gewesen, weil so viele Radfahrer sich nach mir umschauten. Auch berührten viele gerne kurz meine Haut. Ich nahm das nicht übel. Das Land war halt lange isoliert. In Ostasien gibt es aber auch ein paar Schimpfwörter wie "Buddha Stinker" für die kaukasische Population. Ich denke, wir sollten uns einfach mal locker machen und bewusst werden, dass unserer für das Überleben wichtige Hang zum Kategorisieren manchmal auch unpassend ist.

Michaela 29 Diederichs | Mi., 10. Juni 2020 - 14:32

Antwort auf von Markus Gerle

Als ich Anfang der 80er Jahre in der Türkei (nicht in Istanbul) im Landesinneren (mit einem Türken) war, liefen Kinder hinter mir her und bestaunten mich, manche wollte mich anfassen so blond, kurzärmelig und fremdartig kam ich ihnen vor. Männer schielten verschämt nach mir, Soldaten ließen ihre Waffe beinahe fallen. Fand ich nicht dramatisch. Ich kann Ihnen hier nur beipflichten: locker werden, vor allem locker bleiben.

Werner Gottschämmer | Di., 9. Juni 2020 - 17:33

Antwort auf von Kai Hügle

Herr Hügle, ich bin ein wenig langsam, gerade beim Denken. Helfen Sie mir doch Beiträge dieser Art und Inhalts besser zu verstehen, und den Menschen dahinter zu entlarven. Ganz im Ernst! Was ist es?

Wenn Herrn Mock als Reaktion auf eine ziemlich eindringliche Schilderung von Alltagsrassismus nicht anderes einfällt als auf schwarz-afrikanische Drogendealer hinzuweisen, mit denen Frau Khalid genauso wenig zu tun hat wie Sie, Herr Mock und ich, so ist das an Eindeutigkeit kaum zu überbieten, denke ich.
Vielleicht können Sie mir ja erklären, was Herr Mock mit dem Hinweis auf diese Kriminellen bezweckt. Er selbst scheint dazu nicht in der Lage. Für den ist man offenbar ein Linker, wenn man sich dafür einsetzt, dass Menschen anderer Hautfarbe hier nicht diskriminiert werden. Peinlich, peinlich - und sehr entlarvend, in der Tat.

Dr. Roland Mock | Di., 9. Juni 2020 - 17:50

Antwort auf von Kai Hügle

Wenn in unserer Gesellschaft „Stereotypen verwurzelt“ sind, sind es wohl eher sozialistische. Und da stellen Sie beide, meine Herren, das Traumduo in diesem Forum schlechthin dar.

Ronald Lehmann | Di., 9. Juni 2020 - 22:51

Antwort auf von Kai Hügle

Warum hört man Rassismus immer "nur im Zusammenhang mit Afro-Amerikanern?
Es gibt doch auch über 16Mio Asiaten in Amerika.
Nehmen die keine....?
Aber bestimmt fälscht Tramp Statistiken?

Ich weiß nicht, was Sie "so hören" und glauben.
Trumps Rassismus beschränkt sich jedenfalls keineswegs auf Afro-Amerikaner: "When Mexico sends it people... They're bringing drugs, they're bringing crime, they're rapists. And some, I ASSUME [Hervorhebung von mir], are good people."
Auch Trumps "Islam hates us" sowie sein Insistieren auf dem "Chinese virus" wären hier zu nennen. Letzteres hat offenbar dazu beigetragen, dass asiatisch aussehende Menschen zuletzt verstärkt Opfer rassistischer Übergriffe wurden.

https://www.bbc.com/news/world-us-canada-52714804

Es hat schon seinen Grund, dass der Ku-Klux-Klan hinter Trump steht:

“'We are determined to take our country back,' Duke [KKK] said from the rally, calling it a 'turning point'. 'We are going to fulfill the promises of Donald Trump. That’s what we believed in. That’s why we voted for Donald Trump, because he said he’s going to take our country back.”

https://www.vox.com/2017/8/12/16138358/charlottesville-protests-david-d…

Sehr geehrter Herr Lenz, hier ist die Quelle meines Beitrages in Cicero Online (https://www.cicero.de/innenpolitik/antirassismus-proteste-in-deutschlan…) vom 08.06.2020 15:24Uhr: "https://www.facebook.com/Vince.Ebert" vom 05.06.2020 01:12 ! Vince Ebert hat natürlich noch mehr passende Beiträge: "Es sind nicht Unwissen oder mangelnde Intelligenz, die so viele Menschen Irrtümern, Mythen oder Ideologien hinterherhängen lassen. Nicht das, was man nicht weiß, bereitet einem Schwierigkeiten, sondern das, was man ganz sicher zu wissen glaubt, aber falsch ist.
Kinder zum Beispiel glauben nicht deswegen an den Weihnachtsmann, weil sie naiv oder dumm sind. Sie glauben daran, weil sie ihre Informationen von Quellen haben, denen sie vertrauen: ihren Eltern. Welche vertrauensvollen Quellen haben Sie?"

Als Ergänzung zu den Fragen von Herrn Mock und meinem eigenen Kommentar: was Frau Khalid erlebt hat, ist schlimm, keine Frage. Für mich ist die Situation anders: als wir jung waren, haben wir auch gegen die "alte Gesellschaft" für das Gute gekämpft, gegen Atomkraft, Kriege irgendwo in der Welt etc. Das war auch mit Angriffen auf die "alte Gesellschaft" verbunden. Ein wenig anders war es, weil die "alte Gesellschaft" unsere Eltern waren. Jetzt ist es unser Leben und Verhalten, das unter Beschuss ist. Wenn Diskussionen konkret werden, wird zwar zurückgerudert, dann geht es um Morde etc., aber sonst geht es allgemein gegen den strukturellen und gesellschaftlichen Rassismus (und andere Diskriminierungen). Wie wir reden, was wir denken, wie wir handeln und einfach durch unser Äußeres und unsere Herkunft sind wir Teil der Repression. Das ist nicht einfach. Ich fände es gut, wenn Frau Khalid sich auch dazu hier äußern würde und die Zeitung nicht als reinen Sendekanal benutzt.

Gisela Fimiani | Di., 9. Juni 2020 - 18:53

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Sein Sie bitte meines Komplimentes sicher. Es ist der Dialektiker, der auch die andere Seite anschaut. In diesem Fall die Polizei.

Dirk Weller | Di., 9. Juni 2020 - 14:04

Sie haben eindeutig einige ekelhafte und rassistische Situationen erlebt, die Ihnen in dem Moment das Gefühl der Minderwertigkeit vermittelt haben.
Aber ich glaube auch, das Sie durch Ihre Erfahrungen übersensibilisiert sind, und so in einigen Situationen einen Rassismus erkennen, der meiner Meinung nach in diesen Situationen nicht existiert.
Denn Sie schreiben ja selbst, das Sie dieses Gefühl der Minderwertigkeit früh verinnerlicht haben.
Könnte ihr fragender Gesprächspartner nicht einfach ehrliches Interesse an Ihnen als Mensch haben, wozu durchaus auch die Frage nach der familiären Herkunft gehören kann ?
Ist da die Keule des Rassismusvorwurfes wirklich schon gerechtfertigt ?
Da ich einen italienischen Namen habe und als jugendlicher schwarze Haare hatte, wurde ich tausend mal gefragt, ob ich aus Italien käme.
Ich habe immer mit geantwortet, das ich aus Norddeutschland käme, meine Familie aber aus Italien. Ich habe da niemals etwas negatives hineininterpretiert. Alles Gute für Sie

Und was bitte sollte Frau Khalid anderes sagen, als "von hier"?
Ihr Vater ist zu ihrer Familie dazugekommen, aber sie ist von hier im berechtigten Selbstverständnis ihrer Mutter.
Bei mir war es umgekehrt.
Nur ein paar Jahre Ruhrgebiet und ich wurde Jahrzehnte darauf festgelegt von Sprach/Dialekt-"Forschern".
Es gehört dann doch evtl. ein gewisses Alter dazu, auf Fragen, woher man denn komme, zu antworten, schwer zu sagen und gleichzeitig zu akzeptieren, dass das Gegenüber mit dieser Frage zugleich meist eine erste Feststellung unausgesprochen lässt, die, man sei nicht von da, woher es fragt.
Ich habe meist auch so wie die Autorin reagiert, indem ich versuchte, mich anzupassen.
Im Osten habe ich mich dann daran gewöhnt, weil ich, wenn vlt. auch nicht angestammter Westler, so doch ganz klar nicht im Osten sozialisiert worden war, meine Eltern liegen hier auch nicht begraben.
Mein Unterschied hat sich durch die Migration nivelliert.
Es braucht Kraft und Zeit, wenn man die aufwenden will

Markus Michaelis | Di., 9. Juni 2020 - 14:09

Ich kann gut nachvollziehen, wie Ihre Beispiele das Gefühl zermürben zu dieser Gesellschaft dazuzugehören.

Für mich, der etwas älter ist als Sie und der zu dieser Gesellschaft (nach eigenem Gefühl) ganz selbstverständlich dazugehört hatte, stellt sich die gesellschaftliche Situation anders dar - vielleicht ein Wechsel, den man als junger Mensch oder relativ neu Zugewanderter nicht nachvollziehen kann.

Nach meinem Empfinden wird es die "Mehrheitsgesellschaft", die Sie implizit vorauszusetzen scheinen und deren Verhalten sie ändern wollen, nicht mehr lange geben - für mich ist sie bereits Geschichte. Noch sind "Grüne und Merkel" biodeutsch. Mit den "aktiv ausscheidenden" Babyboomern und Zuwanderung wird es diese Gesellschaft in vielleicht 15 Jahren nicht mehr so geben.

Aus meiner Sicht stellen sich uns allen viele andere gesellschaftliche Fragen, als die, die Sie hier ansprechen. Das ist nicht Zuwanderer gegen deutsche Mehrheitsgesellschaft sondern sehr neu und vielfältig für alle.

Romuald Veselic | Di., 9. Juni 2020 - 14:22

ist der Rassismus soweit fortgeschritten, dass die Piloten der emirischen Fluglinien, sind fast alle ausschließlich weiß.
Machen Sie sich nichts daraus, als ich in die Schule ging (1. - 9. Klasse) gab es in der CSSR keine Bücher von afrikanischen Schriftstellern. Und Sudan hatte besonders einen schlechten Image, denn dort gab es in der 70-ern noch Sklaverei. Außer Diplomaten, waren keine anderen Weißen dort.
Das erste Buch, dass ich las, in dem es Afrikaner gab, war das Buch v. Henryk Sienkiewicz - Durch die Wüste und Wildnis. Hrg. 1912
Was meine Einstellung und Wahrnehmung prägte. Danach kam der Tarzan sowie Jules Verne mit "Ein Kapitän von 15 Jahren".
Ich fühlte mich nicht diskriminiert, als mir gesagt wurde: "Ich bin ein Mensch, aus dem Land, wo es keinen Gott gibt". Heute bin ich stolz darauf, aus so einem Land zu "kommen".
P.S. Frau Khalid, es ist Ihr gutes Recht, alle, die nicht so sind wie Sie, zu kritisieren. Dadurch sind Sie aber nicht der bessere Mensch.

Charlotte Basler | Di., 9. Juni 2020 - 15:20

Sehr geehrte Frau Khalid, es tut mir leid, dass diese beschriebenen Erlebnisse auf Sie so negativ wirken. Es ist sicher vielfach nur Interesse, Neugier oder Gedankenlosigkeit. Sie können versichert sein, dass auch sich auch deutsche Frauen unendlich blöde Anmachsprüche anhören müssen. Auch gibt es natürlich liebgemeinte "Vorurteile" gegen Blonde, Rothaarige, gegen Bayern, gegen Preussen, gegen Rheinländer usw. Ich habe soetwas zum Glück nie persönlich genommen und Sie sollten das auch nicht persönlich nehmen.
Ich halte mich selbst keinesfalls für ausländerfeindlich oder gar rassistisch. Allerdings hat sich seit 2015 meine Einstellung zu Männern mit "südländischem Erscheinigungsbild" stark geändert. Nach eindeutig ungehörigen Angeboten, gehe ich nicht mehr alleine joggen. Ich weiche großräumig aus, wenn mir ein entsprechendes Trüppchen entgegenkommt - und sorry aber ja, das schürt sicher auch allgemeinen Argwohn gegen alles was fremd wirkt.

Manfred Sonntag | Di., 9. Juni 2020 - 15:33

Sehr geehrte Frau Khalid, ich weiß nicht was Sie hier ansprechen wollen. Ich habe aber den Eindruck, dass Sie zur ideologisch zementierten Generation Schneeflocke gehören. Die Opferrolle haben Sie ja schon hervorragend übernommen. Merken Sie nicht das Sie hier von RRG nur benutzt werden? Werden Sie selbstständig. Wenn Sie etwas stört, dann sagen Sie es Ihrem Gegenüber! Unsere Tochter wurde auch schon mehrfach in Deutschland von farbigen Mitbürgern angespuckt, mit Eiern und anderen Gegenständen sowie unflätigen Bemerkungen bombardiert. Ist das Rassismus oder ist es Gender und Identitätspolitisch begrüßenswert? Ich würde mich freuen, wenn sich unsere farbigen Mitbürger mehr für die Bildung und Chancengleichheit ihrer Kinder stark machen würden. Seien Sie mutig und gestalten und genießen Sie Ihr Leben.

Lukas Müller | Di., 9. Juni 2020 - 18:38

Antwort auf von Manfred Sonntag

Meine beobachtung hier im Komentarbereich ist aber eine ganz andere. Reden sie von sich selber wenn sie von "Schneeflocken" reden? Das würde bei der beobachtung des Kommentrarbereiches sehr viel besser passen. Eine betroffene Person beschreibt Ihre Rassismuserfahrungen und die "Schneelfocken" fühlen sich sofort angegriffen und beschreiben, das es ja gar kein Rassismus ist, keinen gibt, oder sich nicht so anstellen soll. Frau Khalid beschreibt ihre Erfahrungen in einem Artikel und macht sich die Mühe ihre Erfahrungen zu erklären. Die "Schneeflocke", wie Sie, fühlen sich angegrifen und reden nur noch von sich ohne auf einen Punkt ihrer Argumentation einzugehen.

@L Müller: ich denke, dass Sie hier eher den Artikel von Frau Khalid falsch verstehen. In dem Artikel geht es nicht um Anteilnahme, sondern um Gesellschaftspolitik. Frau Khalid beschreibt das, was man wohl "strukturellen Rassismus der weißen Gesellschaft" nennt. Es geht gerade nicht um die 10% Rechten und 1% Gewaltbereite, und das vertraute Einhaken bei den 90%, wie z.B. bei Ihnen. Das macht Frau Khalid als wichtigen Punkt klar. Es geht also auch um Ihren Rassismus gegenüber Fau Khalid, Ihren Beitrag in den Strukturen. Dazu müssten Sie sich äußern.

Daneben geht es Frau Khalid um konkrete politische Forderungen, instituionelle Umsetzungen, also staatliche Machtstrukturen - politische und gesellschaftliche Fragen und Konsequenzen, die uns alle betreffen. Ihre Anteilnahme ist gut, aber darum geht es glaube ich in dem Artikel nicht. Worum es auch nicht gehen sollte ist, dass man durch Menschlichkeit und Anteilnahme politisch auf Menschen herumtrampelt.

Maximilian Heger | Di., 9. Juni 2020 - 21:23

Antwort auf von Manfred Sonntag

Offensichtlich haben wir es hier mit einem Bürger zu tun, der einige Schwierigkeiten in dem Auffassen des Textes besaß. Ansonsten hätten Sie, werter Hr. Sonntag, wohl gesehen, dass Fr. Kh. eine überaus erfolgreiche und gebildete Mitbürgerin mit entsprechendem kulturellem Kapital ist. Ihren pauschalisierenden Vorwurf finde ich an der Stelle somit höchst fragwürdig. Zudem werfen Sie der Autorin vor, sich in die "Opferrolle" zu begeben und werfen Ihr fehlende Selbstständigkeit vor. In Anbetracht dessen, dass die Autorin auf mutige und eindrückliche Art und Weise ihre Erfahrungen für die Allgemeinheit öffentlich stellt, hoffe ich, dass Ihnen die Lächerlichkeit ihrer Bemerkung bewusst wird. In Anlehnung an Ihre eigenen Wort bleibt mir damit nur zu sagen: seien Sie mutig, stellen Sie sich Ihrer rechten Gesinnung und genießen Sie Ihr Leben!

Michaela 29 Diederichs | Di., 9. Juni 2020 - 23:37

Antwort auf von Manfred Sonntag

Wenn Menschen pauschal und grundsätzlich etwas Negatives - in diesem Fall Rassismus - unterstellt wird, wird es nur zur Vermeidung eine Begegnung führen, bevor man sich Unterstellungen anhören oder jedes, wirklich jedes Wort kontrollieren muss. Z. B. die ganz natürliche Frage "Where are you from?" auf Reisen immer wieder gehört, wird hier schon negativ ausgelegt. Mehr braucht es für mich nicht. Muss ich nicht kennenlernen solche Menschen. Da bleibt man lieber unter sich. Scheint ja gewünscht.

Ingo Kampf | Di., 9. Juni 2020 - 16:11

Frau Khalid studiert Psychologie. Dann sollte sie wissen, daß es tief verwurzelte Denkweisen gibt. Sogar Kleinkinder reagieren auf erkennbar anders aussehende Menschen erst mal mit einer Mischung aus Neugier und Angst. Ich habe das selbst nach dem Krieg mit den afroamerikanischen Soldaten erlebt. Je nachdem wie dumm oder wie aufgeklärt Menschen sind, reagieren sie bis an ihr Lebensende auf Fremdartigkeit anders, als auf Gleichheit. Das hat nun gar nichts mit Rassismus zu tun. Übele Beschimpfungen und Diskriminierung gehen gar nicht. Da muß eingegriffen werden. Wer aber so larmoyant ist und schon die Frage nach der Herkunft als „Stich“ empfindet, verkennt, daß es auch positives Interesse gibt. Wenn wir dies nun auch noch unterdrücken sollen und bei der Begegnung mit Andersfarbigen vor lauter Angst, jede Regung unterdrücken müssen, dann fühle ich mich als Opfer der übertriebenen political correctnes. Vielleicht wäre für Fr. Khalid die Einsicht gut: So ist es eben. Alles geht nicht!

Heinz Grünnagel | Di., 9. Juni 2020 - 20:01

Antwort auf von Ingo Kampf

Sehr geehrter Hr. Kampf, mit Verlaub. Wenn Fr. Khalid die entsprechende Frage nach ihrer Herkunft als "Stich" empfindet, sollte es einer außenstehenden Person wohl kaum erlaubt sein darüber zu urteilen, ob dies nun angebracht sei. Schließlich würden sich wohl viele Menschen der eigenen Selbstbestimmung beraubt fühlen, würden wir stets für Andere sprechen. Zu guter Letzt hat Fr. Khalid wohl sehr eindrücklich beschrieben, dass sie von den wiederholt geäußerten Zweifel und der Überraschung darüber, dass sie in Deutschland geboren ist, demnach einwandfreies Deutsch beherrscht, sichtlich verärgert ist. Denn diese von ihnen bezeichneten "Stiche" zeigen deutlich, dass sich hinter diesem "positiven Interesse" der Zweifel hegt, dass Fr. Khalid tatsächlich eine deutsche Staatsbürgerin ist. Wieso sonst würde man sie für ihr gutes Deutsch loben oder daran zweifeln, dass sie aus Deutschland kommt? Ihrem Ethos nach, Ratschläge zu geben: Vielleicht lernen Sie die Gefühle anderer Menschen anzunehmen.

Clara Schwarze | Di., 9. Juni 2020 - 16:55

Man fragt sich wirklich, was mit solchen Berichten eigentlich bezweckt wird. Denn sonderlich klar ist das nicht.
Geht es nur um Erfahrungen und Emotionen die man teilen will, dann sollte man aufhören, sie mit massiven Vorwürfen und politischen Forderungen zusammenzubringen.
Denn dann müsste anders diskutieren. Die Autorin sagt, sie wird in Kontrollen rausgezogen, darum ist die Polizei rassistisch und es muss ein Meldeportal etc. geben.
Nur man kann das in Wirklichkeit nicht ohne den Kontext der Kriminalstatistiken diskutieren. Das wird dann aber immer ganz gerne ausgeblendet.
Und so führt das zu nicht.

Lisa Werle | Di., 9. Juni 2020 - 17:10

Rassismus ist übel – oh ja, und zwar für alle Menschen, nicht nur für people of colour.
War das, was Frau Khalid schildert, in allen Fällen Rassismus? Manchmal nur Taktlosigkeit, manchmal Unbedachtheit oder ein nicht gelungenes Nett-sein-wollen – und häufig auch brutalster Rassismus. Müssen wir das alles über einen Kamm scheren? Ich denke, das sollten wir nicht. Und: ist alter weißer Mann und alte weiße Frau auch Rassismus? Aber ja.
Und was ist es, wenn mir auf internationalen Treffen gesagt wird, für eine Deutsche sei ich doch sehr sympathisch und offen? Ein Vorurteil ist es mindestens. Und ich habe eine Zeitlang gebraucht, bis ich darauf antworten konnte mit der Frage, ob sie denn nun glauben, das sei ein Kompliment gewesen? Und bis ich ergänzen konnte, dass ich sehr gerne Deutsche bin und das Land liebe. Öffentlich erzählt habe ich noch nie davon. Hätte auch keinen interessiert. Inzwischen ist der Satz „ich liebe mein Land" ohnehin verfemt. Diese Republik wird immer merkwürdiger.

Können sie mir Ihre Rassismusdefintion noch besser darlegen? Es wird mir aus Ihrer Argumentation nicht klar wieso nur Erfahrungen mit pysischer Gewalt als Rassismus gelten sollen? Außerdem verstehe ich nicht wieso sie dann alter Mann und alte Frau als Rassismus beschreiben, was wollen sie damit aussagen?

Wieso erzählen sie von einem internationales treffen? Was hat das mit Rassismus zu tun? Frau Khalid hat von den Situationen in Deutschland, ihrem Heimatland erzählt in dem ihr die Herkunft und zugehörigkeit aus diesem abgesprochen wird.

Heidemarie Heim | Di., 9. Juni 2020 - 17:16

Was Sie liebe Frau Khalid auch als nett verpackten Rassismus schildern, welcher durch sein wenig subtiles Verhalten (Neugier usw.) Ihr Unwohlsein eher fördert, ist leider so menschlich und auch gewöhnlich wie unangenehm für die Betroffenen. Natürlich macht man so man sehen kann, sich aufgrund äußerer Merkmale ein Bild seines Gegenübers. Groß, klein, dick, dünn, Haare, Haut, bekannt,fremdartig usw. Dann der Abgleich mit den Schubladen im Denkapparat und vorsichtige
Annäherung;) Als Psychologin haben Sie sicher
schon erlebt, wie unsicher, auch unsensibel wir oft auch mit z.B. behinderten oder gehandicapten Mitmenschen umgehen. Obwohl darin versiert bin ich da auch schon ganz schön aufgelaufen mit meinen "gut gemeinten" Hilfsangeboten;)Soll Ihre negativen Erfahrungen keineswegs relativieren, aber wir alle handeln wahrscheinlich oft auch noch instinktgebunden und oft genug instinktlos.
Alles Gute für Sie! MfG

dieter schimanek | Di., 9. Juni 2020 - 17:44

...Gesellschaftsschichten, in allen Ländern. Es ist aber nicht alles rassistisch was Frau Khalid beschrieben hat. Neugier und Gedankenlosigkeit dürften ebenfalls eine Rolle spielen. Das ist lästig und entwürdigend aber nicht immer rassistisch. Die Betroffene selbst ist durch solche Vorkommnisse sensibilisiert und dadurch besonders verletzlich. Man wird leider mit den Gegebenheiten leben müssen, eine gesinnungs Polizei wird daran nichts ändern.

Helmut Bachmann | Di., 9. Juni 2020 - 18:08

des Blickwinkels durch Ausweitung der Definition. Wenn man eine allumfassende Definition von Rassismus zu Grunde liegt, dann findet man ihn täglich. Nur geht dies Weißen genauso. Man wird meist aufgrund von Vorurteilen blöd abgemacht. Einen Grund findet man immer. Bei jedem. Aber was soll's: ein gefundenes Fressen für die Antideutschen Rassisten, die "den Deutschen" und den ganzen Staat als rassistisch sehen müssen.

Martina Moritz | Mi., 10. Juni 2020 - 07:52

Rassismus ist in die Kategorie der Diskriminierung, welcher der Umstand der Stigmatisierung zugrunde liegt, einzuordnen. Aus dieser Perspektive heraus, wird es dann auch leichter, erlebte Stigmatisierung => Diskriminierung, und dies ist erfahrener Rassismus letztlich, persönlich zu betrachten. Für jeden. Denn ich bin feste davon überzeugt, dass im Laufe eines Menschenlebens, jeder einmal die Erfahrung macht,wegen einer von der Masse(methaphorish) abweichenden (mehr oder weniger indivieuellen)Eigenschaft diskriminiert zu werden. Sei es, wie Frau Khalid es erlebt(e), wegen eines äußeren, angeborenen Merkmales oder eines durch Sozialisation erworbenen, wie z.B. fehlende Bildungsmöglichkeit und eines daraus ggf. resultierenden Lebenslaufes in prekären sozialen Verhältnissen etc. - es wären an dieser Stelle noch einige Möglichkeiten anzuführen, welche eine Diskriminierung in unserer Geselschaft möglich machen; stets mit Verletzung einhergehend und immer der Beachtung Wert.

Armin Latell | Mi., 10. Juni 2020 - 10:59

hat im Verhältnis zu der vieler anderer Nationen so gut wie kaum stattgefunden. Wo Spuren davon in der heutigen Gesellschaft vorhanden sein sollen, würde mich interessieren. Rassismus ist es nicht, den hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben, und zwar in ALLEN Ethnien. Gegen Beleidigungen, wie sie die Autorin erlebt hat, kann und muss man juristisch vorgehen. Unerträglich ist die Verallgemeinerung, diese ganze Gesellschaft, übrigens Weltmeister im spenden, und natürlich die gesamte Polizei wären rassistisch geprägt. Warum ist diese Gesellschaft dann Hauptziel aller Migration? Von einer Psychologiestudentin(!) sollten mehr und bessere Argumente als solche Stereotype zu erwarten sein. Die Frage nach der Herkunft: rassistisch? Einfach unglaublich. Eben das Resultat einer Hamburger Uni. Es wird wieder einmal das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Natürlich habe ich damit die falsche Meinung, aber so ist sie nun mal.

Claudia Bender-Jakobi | Mi., 10. Juni 2020 - 16:52

Mein Bekannten- und Freundeskreis erstreckt sich seit der Uni (25 Jahre her) auch auf Asiaten und Afrikaner. Diese haben mir gestanden, dass Weiße (schon das ist eigentlich nicht korrekt, wer ist schon weiß, eher doch wohl hellbraun?) in Asien verächtlich als "Langnasen" und in Afrika ebenso verächtlich als "Whities" bezeichnet werden. Wir Europäer sollten endlich aufhören zu glauben, Rassismus wäre eine rein "weiße" Angelegenheit. Das ist definitiv nicht der Fall. Wofür halten wir uns eigentlich? Weder sind wir besser noch schlechter als alle anderen. Deshalb halte ich die Demonstrationen in Deutschland zu diesem Thema auch für eine Art Selbstbespiegelung, bei der es um das Bild von sich selbst und nicht um den Anderen geht.