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Sie reden vom Müssen, weil sie von der Alternativlosigkeit ihrer Vorschläge schon überzeugt waren, als niemand von Alternativlosigkeit sprach / dpa

Die deutscheste aller Parteien - Die Zerstörung der Grünen

Unter dem Banner der Vielfalt und Offenheit sind die Grünen eine Partei mit autoritärem Unterton. Sie leben von der ständigen Krise. Bewahrer des Status quo gelten ihnen als Risikopersonal beim Marsch ins turbulente Übermorgenland, wie das „Landesantidiskriminierungsgesetz“ der Berliner Grünen zeigt.

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Man lernt täglich dazu. Wenn von der „Zerstörung der CDU“ die Rede ist, dann soll die CDU gar nicht zerstört, sondern kritisiert werden. Gleiches gelte von der „Zerstörung der Presse“, die nun derselbe berufsjugendliche Videoblogger Rezo betrieben hat. Wäre es an der Zeit, in diesem Sinn die „Zerstörung der Grünen“ auf die Agenda zu setzen? Eine Partei sind sie, mediale Dauerpräsenz genießen sie, auf journalistisches Wohlwollen können sie setzen. Dabei ist unklar bis heute, auf welchen Pfaden die Grünen die Totalrevision des Bestehenden erreichen wollen. Das nämlich ist ihr Ziel: „Wir müssen in Zukunft anders leben, anders wirtschaften und uns anders ernähren.“ Dieser Satz enthält ein Anliegen, wie es größer nicht gedacht werden kann. Seine Umsetzung ließe keinen Stein auf dem anderen. Wollen „wir“ das?

Natürlich ist es das Recht jeder Partei, eine Zukunft nach ihren Vorstellungen zu skizzieren. Parteien müssen über den Tag hinaus denken, sonst verheddern sie sich im Gestrüpp des bloß Aktuellen. Wer immer „auf Sicht fährt“, wird blind. Die Grünen gehen einen entscheidenden utopischen Schritt weiter: Sie definieren sich als Experten für übermorgen. Das ist ihr Alleinstellungsmerkmal. Sie wollen das Reich der Lüfte für sich erobern.

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Ulrich Mende | Do., 4. Juni 2020 - 09:55

David Rockefeller sagte 1994 vor dem amerikanischen Wirtschaftsausschuss:
„Wir stehen am Beginn eines weltweiten Umbruchs. Alles, was wir brauchen, ist die eine richtig große Krise und die Nationen werden die «Neue Weltordnung» akzeptieren.“

Die Grünen scheinen auf dem gedanklichen Weg dorthin, ins „bunte, vielfältige Übermorgenland“, schon recht weit zu sein. Sie tun alles zur Abschaffung der Nationalstaaten und zur Errichtung einer europäischen Zentralregierung. Und wenn ich mir dabei die Vorlieben von Herrn Habeck für das chinesische Staatsmodell anhöre, wird mir angst und bange.

Kleiner Hinweis: Das Gesetzt hat den sperrigen Namen: Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG)

Gerhard Lenz | Do., 4. Juni 2020 - 15:01

Antwort auf von Ulrich Mende

ist ja nun bekanntermassen kein Freund der Grünen.

Insofern ist ihm sicherlich jede Menge Zustimmung sicher.

Von denen, die jetzt genüsslich den Stab über die Grünen brechen werden, ist garantiert keiner Grünen-Wähler.

Diskussion müssig. Gegenseitiges Schulterklopfen und kollektives Grünen-Bashing ist angesagt.

Wahlen sagen natürlich etwas anderes aus.

Ronald Lehmann | Do., 4. Juni 2020 - 17:45

Antwort auf von Gerhard Lenz

Eins steht fest:
Wer ein wirkliches Interesse am Wohle unserer Erde & ihrer Bewohner hat, hat schon längst seine Partei verlassen, egal welchen Anstrich Sie hat. Wer wirklich die Welt ein klein wenig verbessern will, kann & tut dies überall, nur nicht in den zentral gesteuerten Institutionen.

Denn dies haben die "Macher" schon längst erkannt.
In einer Partei, Kirche oder Gewerkschaft ist dies mehr wie schwer & fragwürdig.
Aber dies werden sie mehr wie bestreiten .
.....

könnte ich wieder einmal singen: Veronika der Lenz ist da.
Aber ist eine Diskussion nun müßig oder müssig. Hat für mich unterschiedliche Bedeutung.

Dieter Erkelenz | Fr., 5. Juni 2020 - 08:30

Antwort auf von Gerhard Lenz

Abwarten, Herr Lenz!

Marius König | Fr., 5. Juni 2020 - 08:38

Antwort auf von Gerhard Lenz

Ist denn da auch nur das geringste falsch dran?
Sie sind ja für Ihre sozialistische rot/grün Verehrung hier ebenfalls bekannt.
Ebenso suhlen Sie sich sicher in dem Kontrast gegenüber des durchschnittlichen Cicero-Lesers und Ihrer Meinung.

Ellen Wolff | Do., 4. Juni 2020 - 09:58

Mir machen die auch zunehmend Angst. Die Grünen entwickeln sich zunehmend zu „Rattenfängern“. Ihre Gefolgschaft sind überwiegend junge naive Gutmeinende Menschen, die sich nur allzuleicht instrumentalisieren lassen. Sie wollen die guten sein, zu den guten dazugehören, unbedingt die Welt verbessern, koste es was es wolle. Ich stehe hinter vielen Ideen aus der grünen Ecke. Ich frage mich nur, warum haben sie bisher so wenig ihrer vernünftigen Ideen umgesetzt dort wo sie in der Regierungsverantwortung sind. Warum werden weiterhin Tiere in der Massenproduktion gequält und hunderte von Kilometern durch Europa gekarrt um zum Schlachter zu gelangen? Warum wird weiterhin unser Müll ins Ausland geschippert und dabei zum Teil im Meer verklappt? Ah, ja, man war gegen Müllverbrennung weil ganz böse. Und man braucht weiter die böse Massentierhaltung um den Menschen ein schlechtes Gewissen zu machen und das Fleischessen zu verbieten. Die Grünen haben den Hang, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Simone Büchl | Do., 4. Juni 2020 - 23:56

Antwort auf von Ellen Wolff

Ich stimme Ihnen uneingeschränkt zu.

Manfred Bühring | Do., 4. Juni 2020 - 10:00

Stimmt! Das ist gar nicht lustig und auch einer der Gründe, weshalb "Die Grünen" nicht mehr meine Partei ist. In das Bild passt der Vorschlag von RH, das Wahlalter für den Bundestag auf 16 herabzusetzen. Welch ein duchschaubarer Unsinn, unfertigen pubertierenden Jugendlichen politische Entscheidungskompetenz, zuzusprechen, die über die freitägliche Selfie-Day-Party hinausgeht.

Joachim Kopic | Do., 4. Juni 2020 - 14:55

Antwort auf von Manfred Bühring

...oder besser KäuferInnen seiner Literatur ein kleines Dankeschön in Form von Wahlbeteiligung ab 16 geben ... im Ernst: Natürlich würde Jugendliche (wie auch Flüchtlinge) verstärkt die Grünen wählen, wenn sie dürften ;)

Dorothee Sehrt-Irrek | Do., 4. Juni 2020 - 10:09

auch anders sprechen, vielleicht misslingt ihm deshalb seine politische Rede ab und an.
Ansonsten sehe ich aber nicht die großen Unterschiede zu den Grünen früher.
Ich hoffe allerdings darauf, dass SPD, FDP und die Partei CDU/CSU Sorge tragen für gelingende und nicht nur beanspruchte Transformationen.
Wie schon früher, kann ich den Grünen viel abgewinnen, schätze aber ihre gesellschaftliche und überhaupt Kompetenz nicht so hoch ein, dass ich sie einfach gewähren liesse.
Man kann "mich" aber überzeugen und zu Wahlentscheidungen trage ich mit genau einer Stimme bei.
Dieses "Zurück" scheint mir ein Problem der Grünen.
Damit hatte auch schon Marx zu kämpfen und vielem anderen mehr.
Mein Fazit bis hierher wäre, dass man in der Krise vorsichtig mit grundlegenden Veränderungen sein sollte, jedoch höchste wissenschaftliche Ansprüche an sich selbst stellen sollte.
Apokalypse und fröhliche Utopie reichen mir nicht, Banalität und Gottes Wort auch nicht.
Genaugenommen die je Kombination nicht:)

in dem Zusammenhang könnte man auch über das Wort Re-ligion nachdenken.
Ich glaube, dies tat schon Christus, in dem m.E. zurecht die MENSCHWERDUNG Gottes gefeiert wird.
Deshalb erscheint mir schon die Idee eines "Homo Deus" rückwärtsgewandt, wenn es denn die Idee des Menschen als Gott wäre.
Nach meinem Lesen meinte es Nietzsche gerade so nicht, gelesen wurde er aber meist anders, nicht als Poesie und als Hymnus auf die Liebe.
Entsprechend suchte man den Übermenschen ganz woanders, nicht im Klangfeld des Zarathustra.
Ich schrieb es schon einmal, dass Nietzsche der Kraft der Liebe evtl. doch nicht ALLES zutraute, dass er beschwören und warnen wollte...
Die Rück-Schläge sind auch entsetzlich und entmutigend.
Den Klang vernehme ich aber immer mal wieder. Herr Habeck ist in der Lage ihn zu erkennen?
Vielleicht stellt er das einmal ein bisschen mehr in den Vordergrund.
Make Love not War oder auf grünisch "Seid Hoffnung nicht Kampf dafür".
in dem Sinne warb er auch für das Wahlalter mit 16?

Werner Kahn | Do., 4. Juni 2020 - 10:09

der diese Partei in sachlich treffender Form bis auf die Knochen enttarnt. Wann merken es auch die jahrzehntelang mit diesen grünen Phrasen indoktrinierten Wähler endlich, welchen Demagogen sie da auf den Leim gegangen sind?

Walter Müller | Do., 4. Juni 2020 - 10:46

Kisslers Konter sind immer gut. Für ihn sind die Grünen die Deutscheste aller Parteien. Das macht durchaus Sinn, wenn man sich den Aufstieg Deutschlands zur moralischen Supermacht während der letzten 10 Merkel-Jahre vor Augen führt. Deutschland entdeckt regelmäßig „Menschheitsaufgaben“: Wir sind die Guten in der Welt und müssen alles daran setzen, Vorbild zu sein. Für mich wird bei den Grünen die Trennlinie zwischen einer säkularen politischen Partei und einer Glaubensbewegung immer unschärfer. Könnten die Grünen nicht sogar eine Sekte mit einem hohen Missionierungsanspruch und einem ausgeprägten Elite-bewusstsein sein? Der moralische Unterton gerät zur Heilslehre, die nahezu jeden Andersdenkenden als Sünder brandmarkt. Mich stößt das ab. Das ist bedenklich und schade zugleich. Schade deshalb, weil es durchaus Anliegen gibt, bei denen ich mit den Grünen an einem Strick ziehe, wie z.B. beim notwendigen Umsteuern in der entgleisten deutschen Landwirtschaft.

Christa Wallau | Do., 4. Juni 2020 - 10:50

In der Ideologie der Grünen ist jeder Mensch, der an alles das glaubt, was s i e für richtig halten u. für die Durchsetzung "grüner" Ziele kämpft, ein
WELTENRETTER. Jeder Grüne sieht sich sozusagen als ein kleiner Messias.
Gott, sofern er überhaupt noch eine Rolle spielt,
wird zwar als Schöpfer anerkannt (z. B. von Leuten wie Göring-Eckardt), aber für alles weitere ist der
Mensch zuständig: Er muß das Paradies hier auf Erden errichten, das Christus seinen Anhängern ausschließlich im Jenseits versprochen hat.
Wenn die Menschen die totale W e n d e zur Natur hin vollziehen, dann werden sie am Ende eines gewaltigen Umdenkprozesses u. manchen Verzichts auf liebgewordene zivilisatorische Errungenschaften in paradiesischen Verhältnissen leben. Das ist das Heils-Versprechen der Grünen.
Der gläubigen Anhänger sind inzwischen viele,
obwohl die Realität (die N a t u r des homo sapiens) sie sehr skeptisch stimmen müßte.
Aber so ist das halt mit Religionen:
Man glaubt dran oder nicht.

ist natürlich sinnvoller, als ständig nur ausschliesslich das Vaterland retten zu wollen.

Schliesslich ist Deutschland keine Insel.

Und ob er das jetzt mit oder ohne Jesus oder Gott macht, sei ihm doch bitteschön selbst übelassen.

Wir müssen nicht zurück ins Mittelalter.

'Die Hybris, die uns versuchen lässt, das Himmelreich auf Erden zu verwirklichen, verführt uns dazu, unsere gute Erde in eine Hölle zu verwandeln.' (Karl Popper in 'Das Elend des Historizismus'). Dabei ist es nicht entscheidend, ob die 'schöne neue Welt' (Huxley) ein sozialistisches, ein grünes und/oder ein Multi-Kulti-Paradies ist. Ein altes Sprichwort (auch George Bernd Shaw zugeschrieben) weiß: 'Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert'.
Ich möchte Frau Wallau ergänzen und teilweise widersprechen.
Ich halte die Grünen (deren Mitglied auch ich einmal ein paar Jahre war) inzwischen trotz (oder auch gerade wegen) Leuten wie Göring-Eckart für eine wider-christliche Partei (das war durchaus einmal anders).
Der Gott der Juden und Christen spricht: 'Du sollst KEINE anderen Götter haben - neben mir!'. Die Grünen haben genau das! Sie vergotten die JUGEND, die 'AKTION' und den ('edlen wilden') guten messianischen REVOLUTIONÄR (vgl. Che Guevara, Ernsto Cardenal, Dutschke) etc.

Johannes Rausch | Do., 4. Juni 2020 - 12:02

Zu dem o.a, Artikel fällt mir folgender Witz ein: Sitzen zwei Homo Sapiens vor ca. 30.000 Jahren vor ihrer Höhle in der Abendsonne. Sagt der
Eine zum Anderen:" Wir haben absolut saubere Luft und sauberes Wasser. An unserer Höhle fahren keine Autos vorbei. Unser Essen enthält keine Chemikalien. Wir haben kein Übergewicht und genügend Bewegung. Trotzdem werden wir nur ca. 30 Jahre alt. Was machen wir falsch?"

nach 10 Jahren erfolgreicher Regierung durch rrg, sitzen zwei Homo Sapiens in den Wohnungen ihren stark nachverdichteten Stadt und versuchen zwischen den Wolkenkratzern die Abendsonne so sehen. Sagt der Eine zum Anderen: " Wir haben saubere Luft und sauberes Wasser, es gibt fast keine Autos mehr, unser Essen enthält keine Chemikalien. Wir haben kein Übergewicht weil wir keine Arbeit mehr haben und Lebensmittel rar und teuer sind. Bei der Abwehr von Plünderungen sowie auf der Suche nach Licht, Sonne und Sicherheit haben wir genügend Bewegung. Trotzdem werden wir nur noch 30 Jahre alt. Was haben wir falsch gemacht?"

Ernst-Günther Konrad | Do., 4. Juni 2020 - 12:31

Herrliche Analyse grüner Verbotspolitik und ihrer ständigen Befeuerung von Apokalypse und Krisenszenario. Die Grünen müssen wieder ein Thema finden. Corona geht langsam aus. Greta geht wieder zur Schule. Das mit dem CO² Kollaps in den Innenstädten hat sich während dem Shutdown auch nicht wirksam positiv für die Grünen gezeigt. Also geht es frisch ans Werk und alte Krisen werden wieder neu formuliert. Aha. Nicht Corona ist schuld, sondern unsere Ernährung und der Umgang mit der Natur. Meinen die etwa, die großen Flügelräder, die Vögel und Insekten schreddern und die Natur verschandeln.
" Die politische Praxis der Grünen basiert auf einem moralisch abgesicherten Behauptungsmanagement. " Dieser Satz beschreibt unser ganzes Problem.
Das gilt aber nicht nur bei den Grünen, sondern hat auch auf SPD und CDU abgefärbt. Es wird einfach solange behauptet und durch die abhängige hörige Presse unters Volk gebracht, bis es irgendwann wahr ist. Fordern geht immer, Probleme lösen geht nimmer.

Nun ja, die Grünen haben sich auch das Motto "eine starke Behauptung ist besser als ein schwacher Beweis" angeeignet.
Scheinbar reicht das für viele ihrer Anhänger aus.

Wie gut, dass ich das Eden der Habeck-Baerbock-Sekte, nicht mehr erleben werde.

Heidemarie Heim | Do., 4. Juni 2020 - 12:57

Tja, lieber Herr Dr.Kissler, wie Sie zusammengefasst sagen, ein bisschen schwanger gibt es was die wahren Endziele der Grünen*Innen;) betrifft ebenso wenig, wie das für die z.Zt. noch für sie ärgerlichen blassgrünen Regierungsbeteiligungen zutrifft. Doch das dabei wenig subtile Vorgehen, das für eigentlich Jedermann/Frau/Divers offensichtliche Beispiel Berlin, lässt noch darauf hoffen, das eine Mehrheit der Bürger nicht SCHON wieder auf autoritäres Gehabe, dieses Mal grünverpackt, abfährt. Wenn doch, legt man sich besser einen
guten Vorrat Wachslichter und Batterien an wegen exorbitanter Strompreise, sowie ein Kochbuch über fleischlose Ernährung. Und das Beste zum Schluss für die Berliner und danach alle Polizeibeamten der Republik! Keine Millionen Überstunden mehr, kein zeitaufwändiges Berichte verfassen mehr nach überflüssigen Personenkontrollen. Gemütliches Bummeln durch Brennpunkte und Grünflächen um die Vielfalt der dort Angetroffenen gemäß Grünen richtig zu würdigen!

Jürgen Scheit | Do., 4. Juni 2020 - 14:15

Die Geschichte der Menschheit hat immer, d.h. ohne Ausnahme, gezeigt, dass Ideologie jedweder Couleur nur dann in die Realität umgesetzt werden kann, wenn möglichst alle Individuen einer Gesellschaft die betreffende Ideologie in ihren Köpfen verankern und danach ihr Leben gestalten.
Weil Ideologie aber immer in mehr oder weniger hohem Grade Illusion ist, dem NaturGesetz des 'Panta Rhei' unterliegt und wegen diverser, schon rein natürlich bedingter Unterschiedlichkeiten der Menschen niemals im ursprünglichen Sinne des 'Erfinders' funktionieren kann - jedenfalls nie für alle Zeit & Ewigkeit - kann ihre Umsetzung ins praktische Leben immer nur in einem System von Zwängen erfolgen. Und solche Systeme sind letztlich nichts als Diktatur, egal ob braun, rot, gelb, grün oder regenbogenfarbig.
Die kommende Diktatur hat noch keine markante Farbe, dafür aber zwei ideal kombinierbare Ideologieen: Gesundheitsschutz durch Impfen & Klimaschutz durch 100%ige Öko-Wirtschaft.

Markus Michaelis | Do., 4. Juni 2020 - 14:49

Die Grünen haben genug nachgedacht, dass sie wirklich wollen, was sie sagen, und sie haben das demokratische Mandat. Daher sollte man sie natürlich kritisch begleiten aber wohl machen lassen. Was dabei herauskommt, ist ohnehin wie immer offen.

Ich hätte zwei Punkte, bei denen ich standhafter Kritik üben würde: zum Einen die Neigung, dass man irgendwie absolute, universelle Werte vertritt, woraus sich manchesmal eine unklare Haltung zu den Checks&Balances des GG ergibt, weil die (gefühlte) "echte Wahrheit" sich nicht immer mit Checks&Balances verträgt.

Zum Anderen sollte man konsequenter Widersprechen, wo die Grünen vorgeben für die Menschheit zu sprechen. Die Grünen haben sicher ein sehr starkes Momentum in D und auch (schwächer) in Europa und sogar der Welt, aber so eine Selbstaussage ist an sich schon kritisch und zumindest bis heute nicht annähernd durch die reale Menschheit gedeckt.

Manfred Sonntag | Do., 4. Juni 2020 - 15:28

Perfekt, Herr Dr. Kissler! Die Bewahrer des Status quo sind ja im Vergleich zu den "Grünen" die absoluten Visionäre! Wenn wir die Gedanken zu Ende führen, welche die "Grünen" propagieren, dann werden unsere Enkel und Urenkel in das technische und technologische Zeitalter der französischen Revolution zurückgebeamt. Die Coronakrise stört dann niemanden mehr - man kennt sie einfach nicht (mehr), die Viren und Bakterien, genauso wie man sie vor 200 Jahren (noch) nicht kannte. Gedanklich haben es sich die grünen Strategen auch schon bei den "Kobolden", wie in den Sagen und Märchen der Gebrüder Grimm, gemütlich gemacht. Wer es wirklich ernst meint mit den "Grünen", sollte heute schon Kienspan und Lampenöl für seine Nachwelt sammeln.

Jürgen Keil | Do., 4. Juni 2020 - 15:45

Ich war 38 Jahre lang, erst unbewusst freiwillig, später bewusst unfreiwillig, Versuchsperson in einem gesellschaftlichen Großexperiment. Bei diesen Experiment war auch eine lichte, friedliche, gerechte, glückliche Zukunft das Ziel. Diese war von kultisch verehrten, unfehlbaren „Klassikern“ sogar „wissenschaftlich“ begründet worden. Wer konnte etwas gegen solch eine Zukunft haben. Auch hier, vor allem in den ersten beiden Jahrzehnten gelang es viele junge Menschen so dafür zu begeistern, dass diese auf den materiellen und ideologischen Baustellen für die, schon damals „besser“ genannte Welt engagiert kämpften. Ein wenig Angst wurde auch geschürt, vor den ewig Gestrigen, den bösen Bonner Ultras, später den zwar sterbenden, aber immer noch kreuzgefährlichen Imperialisten mit ihren Atombomben. Mein Bedarf an Experimenten ewigzukünftiger Weltverbesserer ist gedeckt.

an dieser Art der politischen Zwangsbeglückung lieber Herr Keil? Na sowas;)! Gutmütig betrachtet, erinnern mich solche Bestrebungen seitens der Politik an die meist mit Erstickung endenden Praktiken sogenannter Helikopter-Eltern, die zu jeder Sekunde am besten wissen was der unreife Nachwuchs benötigt um richtig zu gedeihen. Dabei ist natürlich jedwede Lücke in der Beobachtung auszuschließen zur Vermeidung etwaigen Aufmuckens. Doch in Ihrem Fall, bzw. Ihrer Beteiligung an einem sozialistischen Großversuch kann man sehr gut erkennen, wie und wann diese Erziehungsmethode den Kipppunkt erreicht und statt Zuckerbrot die Peitsche zum Einsatz gebracht werden musste. Leider ist diese Erkenntnis bei uns Wessis scheinbar nicht allzu weit verbreitet, noch ist es populär in unserem (noch!) überbordenden Sozialstaat Eigenverantwortung und "unbetreutes" Denken zu fordern. Deshalb tut es zumindest mir;) gut, wenn Menschen wie Sie immer wieder darauf aufmerksam machen! Alles Gute weiterhin! MfG

Maria Arenz | Do., 4. Juni 2020 - 16:09

"Franzosen und Russen gehört das Land, das Meer gehört den Briten, wir aber sind im Luftreich desTraums, die Herrscher unbestritten".
Heinrich Heine, "Deutschland, ein Wintermärchen", 1843
Gerade die Grünen mit ihrem Furor gegen den Nationalstaat, erweisen sich in Programmatik und Diktion zuverlässig als die Deutscheste aller Parteien.

Brigitte Miller | Do., 4. Juni 2020 - 16:12

"Politische Orientierungshilfe: Hüte dich vor Leuten, die die Welt verbessern wollen."

Lisa Werle | Do., 4. Juni 2020 - 17:51

Wie immer auf den Punkt - bei Kissler.
Dummheit und moralisierende Ideologie siehe Künast: "WIR (implizite Botschaft: WIR in Deutschland) haben das Virus hervorgerufen durch unsere Lebensweise..." ist eine verheerende Kombination. Schlimmer aber ist, dass so etwas im Bundestag gesagt werden kann, ohne eine empörte Gegenreaktion in Form von z.B. schallendem Gelächter und Buh-Rufen zu erzeugen. Wundert mich das? Natürlich nicht. Die Grünen haben mit dieser Kombination von Behauptungsgequatsche doch schon viel erreicht in Sachen Energie, Klima, Migration, EU-Bürokratie etc. Mich ärgert vor allem, dass die sog. Parteien der Mitte diesen diktatorischen Ergüssen auf den Leim gehen und nichts dagegensetzen.

Urban Will | Fr., 5. Juni 2020 - 09:03

Aber mit Amüsement habe ich vor einigen Jahren in Timor Vermes' Buch „Er ist wieder da“ lesen dürfen, wie der imaginäre, in der Gegenwart aufgewachte Hitler von den Grünen schwärmte.
Diese für ihn „neue“ Partei war ganz nach seinem Geschmack.

Aber dann, nach einigem Nachdenken fand ich das auf einmal gar nicht so abwegig.

Und heute erst recht nicht mehr.

Unschön, dass all die – wohl nicht einflussarmen – Quasselsendungen, insbesondere die meiner Namensvetterin sie hofieren. Das ist mediale Einseitigkeit und somit Unfähigkeit in Reinform.

Wohl auch eine „deutsche Eigenart“?
Zumindest braucht es in vielen Ländern Druck von oben, um die Journalistenmehrheit zu Schoßhündchen zu degradieren.
In D machen sie es freiwillig.

Wie kritischer Meinungsaustausch zwischen einem Journalisten und einem Bundeskanzler aussehen kann, habe ich gestern im Spezial-Talk auf servus-TV gesehen. Ein angriffslustiger Moderator Herr Fleischhacker, der alles versuchte anhand früherer Äußerungen und Maßnahmen, die der Bundeskanzler Kurz im Rahmen der Corona-Krise tätigte, als überzogen und unnötig darzustellen. Zur Unterstützung seiner Argumente diente dabei auffällig oft das von ihm scheinbar favorisierte schwedische Modell im Vorgehen gegen die Pandemie. Die Reaktionen und die Gegenargumentationen durch BK Kurz, ließen mich ehrlicherweise nur noch erblassen vor Neid auf die Österreicher bezüglich ihres Regierungschefs. Doch der Journalist Herr F. beließ es nicht bei dem Interview und lud zu seiner Talk-Show eine illustre Runde von ebenso imposanten Experten, die das Thema dermaßen fundiert beackerten, u.a. eine Intensivmedizinerin über Covid-Beatmung!, das mir hören und sehen verging angesichts unseres Armselig-TV!FG

Josef Olbrich | So., 7. Juni 2020 - 11:48

Nach all der Lektüre hier, frage ich mich, wo bitte sollen 6 bis 7 Milliarden Menschen im Weltall untergebracht werden, um hier auf dieser Erde, nach den Vorstellungen der Grünen, das Paradies eines Natur belassenen Lebens zu schaffen. Wer glaubt eine Lösung des Problems zu erkennen, bleibt mit den Füßen auf der Erde - die Grünen sind dafür ungeeignet.

Albrecht Schmidt | So., 7. Juni 2020 - 12:31

... vielen Dank dafür! Ich, der ich mich nicht öffentlich verantworten/Debatten/shit storms stellen muss, bin der Meinung, dass wir die Grünen schon lange nicht mehr brauchen! Was wir brauchen sind innovative Denker!