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Auf Entdeckungstour vor der eigenen Haustür: Heimat und Urlaub sind keine Gegensätze / Axel Schmies

Das „Cicero“-Reiseheft - Urlaub in Deutschland: Die große Entschleunigung

In diesem Jahr kam vieles anders als geplant. Für uns Grund genug, Neues zu erkunden, wo man es nicht vermutet: in der Heimat. In einer Sonderausgabe des „Cicero“ laden wir Sie ein, mit uns auf die Reise zu gehen und sich von Deutschland überraschen zu lassen.

Alexander Marguier

Autoreninfo

Alexander Marguier ist Chefredakteur von Cicero.

So erreichen Sie Alexander Marguier:

Der Weg zurück zu den alten Gewohnheiten werde lang sein. Die Menschen würden „demnächst kürzer und näher reisen, zunächst im Inland bleiben und kurzfristig buchen“. Flugreisen stünden vorerst nicht auf der Agenda, dafür umso mehr Ausflüge in ländliche Regionen. So schrieb es Harald Pechlaner, Professor für Tourismus an der Universität Eichstätt, in der Mai-Ausgabe von Cicero mit Blick auf das veränderte Reiseverhalten der Deutschen. Man kann seine Worte durchaus als Appell verstehen, die neuen Restriktionen auch als Chance zu nutzen: als eine Gelegenheit, die eigene Heimat wieder zu entdecken. Höchste Zeit also, den im Zeitalter einer vermeintlich unumkehrbaren Globalisierung verstaubt wirkenden Heimatbegriff mit neuem Leben zu füllen. Schon seit Jahren werben nicht nur alteingesessene Gastwirtschaften, sondern sogar Spitzenrestaurants damit, für ihre Menüs vornehmlich Produkte „aus der Region“ zu verwenden. Warum also sollte dieser Wunsch nach Qualität und Entschleunigung nicht auch beim Reisen gelten?

Mit dieser Sonderausgabe möchten wir Lust machen auf das Reiseziel Deutschland. Denn nichts liegt im Wortsinn näher, als im Urlaub auf Entdeckungstour zu gehen durch diese Republik mit ihren einzigartigen Landschaften, ihrem Reichtum an Kunst, Kultur und Architektur. Wir beginnen im Grünen – mit den Wäldern, die schon immer auf die eine oder andere Weise ein Sinnbild dieses Landes waren. Dunkel sind sie jedenfalls längst nicht immer!

Abseits der ausgetretenen Pfade

Von den Sylter Muschelpflückern ganz im Norden geht es nach Sachsen-Anhalt, wo mittelalterliche Kirchen durch zeitgenössische Glasmalereien in ein neues Licht getaucht werden. Der Schauspieler Jörg Hartmann zeigt uns Dortmund nicht als Industriemetropole, sondern als eine Stadt mit zahlreichen romantischen Facetten. Im Osten erkunden wir das 2019 zum UNESCO-Welterbe gekürte Erzgebirge, bevor wir uns architektonisch auf die „Grand Tour der Moderne“ begeben – und über einen Abstecher zu den Mosel-Winzern schließlich bei Oberammergauer Holzschnitzern ankommen, die keineswegs nur alte Traditionen pflegen. 

Natürlich gibt es auch den einen oder anderen Geheimtipp von Kolleginnen und Kollegen aus der Redaktion: Wie wäre es zum Beispiel mit einem Angel-Ausflug auf die winzige Ostsee-Insel Poel? Oder gar mit einer Reise zum Mond, die erstaunlicherweise ganz in der Nähe von Bottrop endet? Tatsächlich wandeln wir mit diesem Reise- und Leseheft mitunter sehr weit abseits der ausgetretenen Pfade. Denn unser Blick auf Deutschland soll auch ein Perspektivwechsel sein: auf eine Heimat nämlich, die trotz aller Vertrautheit immer noch viele Überraschungen zu bieten hat.

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Sonderausgabe von Cicero die eine oder andere Inspiration für Deutschlandreisen geben können, die manchmal sogar nur in den eigenen Schrebergarten zu führen brauchen. Dort nämlich, so berichtet es der aus Russland stammende Schriftsteller Wladimir Kaminer, habe er überhaupt erst verstanden, was es mit seiner neuen Heimat auf sich hat.

coverDieser Text stammt aus dem Reise- und Leseheft von Cicero – einer Sonderausgabe im Juni, die Sie am Kiosk oder direkt bei uns portofrei kaufen können.

 

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Edit Szegedi | Fr., 29. Mai 2020 - 06:16

Leipzig ist nicht eine Urlaubsstadt, aber eine Reise und einen langen Aufenthalt wert. Wer laenger verweilt, wird einsehen, warum den Franzosen die Stadt gefaellt, warum ein Teil der osteuropaeischen kulturellen, vor allem musikalischen, Elite in Leipzig studierte und warum Leipzig euorpaeischer ist als viele Metropolen, die sich als kosmopolitisch verkaufen.

Bernhard Weber | Di., 2. Juni 2020 - 22:04

Antwort auf von Edit Szegedi

"Mein Leipzig lob ich mir!
Es ist ein Klein Paris und
bildet seine Leute"
Der alte Goethe wußte schon, wovon er redet.

Michaela 29 Diederichs | Fr., 29. Mai 2020 - 14:02

Wunderschöne Idee. Kompliment an die Redaktion. Wir machen vermutlich Saarland beim Winzer. Ist uns noch vollkommen unbekannt. Wir betreten quasi Neuland und freuen uns wie kleine Kinder.

Michaela 29 Diederichs | Fr., 29. Mai 2020 - 23:20

Heft ist bestellt - natürlich für das Kind. Als Pfadfinder im Range eines Sippenführers kann es nämlich auch anderes als Kalahari und Okavango im Luxuszelt. Seine Wurzeln sollte niemand jemals vergessen. Und die liegen nicht nur in DE, sondern auch bei großväterlichen Berufen wie Schlosser und Elektriker. Es sind nicht nur Akademiker aus dem Bereich der Geisteswissenschaften, die DE braucht. Bodenständigkeit und Pragmatismus halten den Laden am Laufen. Träume schenken Menschen wie Sie uns. Danke dafür. Ich schenke Ihnen dafür ein (virtuelles) liebevolles Lächeln.