https://www.br.de/nachrichten/wissen/corona-malaria-mittel-hydroxychloroquin-bei-covid-19-unwirksam,RtghbZ4
„Husten Sie mal 24 Stunden – und versuchen Sie dabei zu atmen“: Bernd Hohmann / privat

Der Kampf gegen das Virus - „Ich dachte, ich sterbe“

In Deutschland sind bislang über 8.600 Menschen mit und an Corona gestorben. Bernd Hohmann hat überlebt. Im Interview erzählt er, wie er gegen die Krankheit gekämpft und versucht hat, andere zu warnen. Obwohl er offiziell genesen ist, leidet er unter den Spätfolgen.

Antje Hildebrandt

Autoreninfo

Antje Hildebrandt hat Publizistik und Politikwissenschaften studiert. Sie ist Reporterin und Online-Redakteurin bei Cicero.

So erreichen Sie Antje Hildebrandt:

Bernd Hohmann, 63, ist selbstständiger Zahntechniker-Meister in Bochum. Er wäre im März beinahe an dem Virus Covid-19 gestorben und leidet heute noch unter den Folgen. Weil er an Diabetes leidet und schon einen Herzinfarkt hatte, gehört er zur Risikogruppe. 

Herr Hohmann, Sie haben sich im März mit Covid-19 infiziert und auf der Intensivstation tagelang gegen den Tod gekämpft. Wie fühlt es sich an, wenn man keine Luft mehr bekommt?
Es ist so, als ob Sie gerade einen Marathon gelaufen haben und hinter der Ziellinie einen Strohhalm bekommen, durch den Sie atmen sollen. So etwas geht eigentlich nicht. Ich hab 24 Stunden am Tag gehustet, gehustet, gehustet – und versucht, dabei zu atmen. 

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Urban Will | Fr., 29. Mai 2020 - 09:54

das eben auch zeigt, dass die Krise in vielerlei Hinsicht falsch angegangen wurde.

Herr Hohmann gehört zur Risikogruppe.
Ich hatte auch Corona mit nur unbedeutenden Symptomen, bin zwar nur 10 Jahre jünger als Herr Hohmann, aber ohne sonstige Krankheiten, gehöre somit nicht dazu.

Die Aussage seines Arztes, bzw. die Weigerung, ihn zu testen, war nachvollziehbar.
Ich habe mehrmals mit dem Gesundheitsamt telefoniert und da wusste niemand etwas genaues.
Hier fehlt der Platz all den Irrsinn zu beschreiben, den man von dort hörte.
Meistens nur mit „ich denke“, „ich glaube“, „ich weiß nicht“...
Unterschiedliche Ansätze für den Beginn der Quarantäne, keinerlei Aussagen über die Zeit nach der Genesung...
Der Arzt musste in der Tat damit rechnen, dass je nach Laune des Gesundheitsamtsbeamten seine Praxis geschlossen worden wäre...

Fazit: Schützt die Risikogruppen! Gebt den anderen ihr Leben zurück! Vertraut auf die Eigenverantwortung, denn sonst bleibt der lockdown auf unbestimmte Zeit.

Das sagt sich so einfach. Wie macht man das? Indem man ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen ermuntert, sich zurückzuziehen?

Das führt zu einer Zweiklassengesellschaft. Die, die "geschützt werden müssen", und die, die jede Freiheit haben.

Eine solche Gesellschaft verstösst gegen die Idee der Menschenrechte und ist natürlich auch mit dem GG unvereinbar.

Die SZ hat die Problematik sehr konkret in einer kurzen Frage zusammengefasst: Wohlstand oder Gesundheit?

In meinem weiteren Bekanntenkreis ist ein Mann im Alter von 51 Jahren an Corona verstorben. Vorerkrankungen? Keine. Aber er war Raucher.

Müssen also auch alle Raucher aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Die Länder, die auf die Pandemie erst verspätet oder gar weitgehend ohne Restriktionen reagiert haben - die USA, Brasilien, lange auch GB - haben die höchsten Infektions- und Todeszahlen.

Schweden, gerne als "alternatives" Beispiel genannt, steht im skandinavischen Vergleich auch nicht besonders gut da.

bitte sachlich bleiben.

Ich fordere hier keineswegs ein „Wegsperren“.

Und wenn sie die Menschenrechte ansprechen, dann sollten Sie der pauschale, in keinster Weise mehr nachvollziehbare lockdown einzelner Lebensbereiche nicht unberührt lassen.

Schutz heißt nicht Absondern.

Geschützt werden Viele in unserer Gesellschaft in verschiedenen Bereichen, unabhängig von Corona, da muss ich jetzt nicht ins Detail gehen. Wo sehen Sie da GR – Probleme?

Das GG, von dem sie ja hier sprechen wurde schlicht in vielen Bereichen ausgehebelt. Ohne erkennbaren Sinn, wie oben gesagt. Das lässt mich nun mal nicht kalt.
Über die allgemeinen Folgen dieses lockdowns wird hoffentlich bald ausführlich diskutiert.
Im übrigen war auch D zu Beginn nicht viel besser als GB oder USA. Wir hatten nur mehr Glück und bessere Krankenhäuser.
Zu Schweden können Sie einen Beitrag von mir zu dem hier gerade veröffentlichten Artikel lesen.

Gerhard Lenz | Fr., 29. Mai 2020 - 13:37

Antwort auf von Urban Will

Das GG wurde ohne erkennbaren Sinn "ausgehebelt"? Da würden Sie aber bei der Mehrheit der Deutschen eindeutigen Widerspruch erfahren.

Der Sinn ergibt sich durch die vergleichsweise niedrigen Todeszahlen und einer allmählich gewonnenen Kontrolle über Corona.

Deutschland steht im Moment relativ gut da - gerade wegen dieser, wie Sie schreiben "sinnlosen" Einschränkungen des GG.

Schauen Sie mal nach Italien oder Frankreich. Diese Länder haben ganz andere Restriktionen erlebt.

Der Vergleich mit den USA und GB ist, mit allem Respekt, ein Witz. Als hier schon das Leben heruntergefahren wurde, setzte GB noch auf Herdenimmunität, und Trump ignorierte sämtliche Warnungen. Stimmt, wir haben Glück: dass wir keinen Trump oder Johnson in der Regierung haben.

Man kann eine Pandemie nicht ausschliesslich nach den - unvermeidlichen - wirtschafltichen und sozialen Kollateralschäden beurteilen.

Wie Risikogruppen "geschützt" werden sollen, dazu sagen Sie allerdings noch immer nichts!

Das ist doch alles längst bekannt.
Und m.M. nach vollkommen ausreichend.

Es gibt bekannte Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln, die sollten von denjenigen besonders beachtet werden, die sich als Risikogruppe einschätzen oder eben Angst vor dem Virus haben.

Es zwingt sie keiner, ein Fußballspiel zu besuchen, in ein Flugzeug zu steigen, anderen um den Hals zu fallen, etc.

Theoretisch könnte man in einer Welt voller Infizierter verkehren, ohne sich anzustecken, wenn man diese Regeln beachtet.

Ich lehne es ab, dass mir Politiker die Eigenverantwortung absprechen und pauschal alle in ihren Rechten einschränken.

Es gibt keine Impfung gg. Tod im Straßenverkehr, Verkehrsrowdies wachsen nach, es ist also „ansteckend“
Verkehrsregeln werden als Schutz akzeptiert, obwohl oft gebrochen. Niemand käme auf die Idee, den Straßenverkehr komplett zu verbieten zum Schutz der Opfer (in D 2019: über 3000).

Verhaltens? Also waren die 180.000 Infizierten in DE irgendwo auch selbst Schuld, weil sie Hygieneregeln und Abstand nicht einhielten? So wie jüngst die 200 Gottesdienstbesucher, die Restaurantbesucher in Leer, die Miarbeiter bei einem Paketdienst, die Beschäftigten eines Schlachthofs...alles nur Unvorsichtigkeit? Alles vermeidbar, man muss nur besser aufpassen? Was haben uns dann die Virologen erzählt, wenn das doch alles so einfach ist?

schuld, zumal viele sich infizierten, als es noch gar keine klaren Regeln gab.

Übrigens habe ich zu Beginn der Krise die Maßnahmen begrüßt.
Nur hat sich mein Bild über die Sache und meine Meinung mittlerweile geändert.

In der Tat sind diejenigen, die sich heute noch infizieren „schuld“.
Gerade die von Ihnen hier genannten.
Die Zustände um die Schlachtbetriebe, vor allem die Wohnsituation der Menschen, sind eine Sauerei. Natürlich musste diesen Leuten klar sein, dass sie risikoreich lebten und es ist schändlich, dass sie mehr oder weniger dazu „gezwungen“ wurden, um ihren Job nicht zu verlieren.

Und ich kenne viele, die es sogar „gut“ fänden, sich zu infizieren, um endlich „durch“ zu sein. Das mag zynisch klingen, ist aber so.

Wichtig ist – und das habe ich durchgängig beachtet – die Alten und Risikogruppen zu schützen.

Was die Virologen hinsichtlich der Ansteckung, Hygiene, etc. erzählten, habe ich nie angezweifelt.
Der Lockdown wurde politisch entschieden.

"Goran Simic ist Krankenpfleger, 33 Jahre alt, gesund und gehört keiner Risikogruppe an. Als er an Covid-19 erkrankt, macht er sich zunächst keine Sorgen. Dann kämpfen die Ärzte um sein Leben...."

Aus dem neusten Spiegel, Heft 23/20

... es auch soviele Demonstrierenden gäbe, wenn man alle entsprechend Protestierenden, die ja eh nicht an die Gefährlichkeit des Virus glauben, erfassen würde und die dann bescheinigt bekämen, dass sie im Erkrankungsfalle ggf. gegenüber den Anderen bei Behandlungen zurückstehen müssten. Provokant ... aber wäre schon interessant zu sehen, wieviele als ProtestlerInnen übrig blieben... "Russisch äh Chinesisch-Roulette" spielen doch nicht für jedermann...

Sehr geehrter Herr Kopic,
wenn Sie schon den Zeigefinger erheben, erheben Sie ihn bitte gegen alle Menschen, die sich und andere in Gefahr bringen, die sollen dann aber auch vorher unterschreiben, dass sie nicht behandelt werden wollen.Raucher, Motorradfahrer, Raser, Extremsportler, Skifahrer usw.Es ist doch etwas anderes, wenn Bürger friedlich auf die Straße gehen, um für die Einhaltung des Grundgesetzes zu demonstrieren. Diese Bürger haben sich nun viele Wochen an die Maßnahmen gehalten und tun es noch. Ein ehemaliger Verfassungsrichter brachte es auf den Punkt. Bei solch einschneidenden Beschränkungen der Bürgerrechte hat die Regierung für jeden ihrer Schritte Rechenschaft abzulegen, warum diese Maßnahmen noch aufrechterhalten werden müssen.Die Kommunikation der Regierung war gelinde gesagt, widersprüchlich. Erst war es die Verdoppelungszahl der Erkrankten, dann der R Wert, nun, die Anzahl der Neuinfektionen je 100 T Einwohner. Recht und Gesetz müssen eingehalten werden.

Geschätzter Herr Lenz, grundsätzlich ist es wohl nicht falsch, dass ein zu spätes Reagieren in Bezug auf die Coronapandemie kontraproduktiv ist. Da haben sie wohl recht. Beim Vergleich von absoluten Zahlen in Hinblick auf Coronainfektionen und Todesfällen sei aber Vorsicht geboten. Man beachte erstens die größeren Bevölkerungszahlen der USA (328 Mio. Einwohner) und Brasiliens (208 Mio.). Bei, nur mal angenommen, gleicher Mortalitätsrate müssten die USA schon aus diesen Grund eine 4,5 mal höhere Todesrate haben. Ich weiß, dass die veröffentlichten Zahlen eine 12 mal höhere Todesfallzahl ausweisen. Das kann zum einem auch an dem, im Vergleich zu Deutschland schon immer, auch unter den Demokraten, schlechteren Gesundheitssystem der USA liegen. Eine Ursache kann auch eine unterschiedliche Herangehensweise bei der Todesursachenermittlung sein (Obduktionen, Vorerkrankungsbewertung). Die ermittelten Infektionszahlen werden natürlich auch durch die Anzahl der durchgeführten Tests beeinflusst.

und man die veröffentlichte Zahl der Toten zu und die der insgesamt Infizierten ins Verhältnis setzt (die USA und D testen in Relation zur Bev. - zahl ungefähr gleich), dann ist die USA "nur" um ca. 22% "schlechter" als D.
Trotzdem glaube ich nur bedingt an diese Zahlen. Ich denke, es gibt eine sehr hohe Dunkelziffer, noch deutlich höher in den ärmeren Ländern, z.B. Brasilien.
Ich schrieb es schön öfters: in meinem direkten Umfeld: 8 höchstwahrscheindlich Infizierte (teils positiver Antikörpertest, die andren im direkten Familienkontakt), nur ein Registrierter (ich selbst).

und was, bitteschön, möchten Sie damit sagen? Natürlich muss man die Todeszahlen zur Einwohnerzahl in Relation setzen.
Was lernen wir daraus? Dass die deutsche Regierung, im Gegensatz zu denen anderer Länder, einen guten Job gemacht hat? Sogar die Führung der AfD stimmte dem zu, bevor sie auf Druck der radikalen Basis wieder auf Totalopposition umschalten musste!
Sicher kann man es sich nicht so einfach machen. Die Qualität des deutschen Gesundheitssystems spielt(e) sicher eine wesentliche Rolle.
Ihr zweiter Einwand ist jedoch, with every respect, absolut unlogisch. Glauben Sie wirklich, dass man weltweit einem zweifelhaften Ansatz gefolgt ist, um, entweder fahrlässig oder vorsätzlich, die Zahl der mit Corona in Verbindung stehenden Todesfälle aufzubauschen?
Das Gegensatz dürfte der Fall sein. Schauen Sie sich Russlands Zahlen an: Die Zahl der Infizierten steht in einem krassen Missverhältnis zur Zahl der Toten. Liegt das etwa an der Überlegenheit des russischen Gesundheitsystems?

Man kann nur hoffen, dass am Ende des Lockdown eine vorurteilsfreie Diskussion darüber geführt wird, wieviel Risiko, wieviel Tod eine freiheitliche Demokratie als "normales" Lebensrisiko in Kauf nehmen MUSS. Denn der nächste Virus kommt bestimmt; und unsere Demokratie ist ein Freiheits- und kein Diktaturversprechen:
„Freiheit ist der Sinn des Staates“, sagt Prof. Hans-Jürgen Papier, Ex-Präsident Bundesverfassungsgericht

schön, dass Sie die Sache so gut überstanden haben. Ich hatte zufällig ein Gespräch mit einer Bekannten. Die junge Frau hatte Reizhusten. Als sie ihre Frauenärztin bei der monatlichen Schwangerschaftsuntersuchung darauf ansprach, sagte diese das wäre kein Corona, da sie kein Fieber hätte und keine weiteren Beschwerden. Vorsichtshalber sollte aber ein Test erfolgen. Der war positiv. Die gynäkologische Praxis wurde für 14 Tage geschlossen. Der Ehemann wurde gar nicht getestet, er sollte nur für 2 Wochen in Quarantäne.Es sieht so aus, dass wohl ein Verbleib des Virus im Rachen und den oberen Atemwegen nicht viel anders verläuft als eine Erkältung. Ganz anders sieht es aus wenn die Lunge involviert ist. Schwere Verläufe kennt man aber auch von der Influenza. Bakterien, die sich in der Lunge festsetzen -eine sog. Superinfektion-oder Herzmuskelentzündungen. Gerade im Grippejahr 2017/2018 hat man dies bei Geimpften und Nichtgeimpften gesehen. Es wurde verbreitet nicht ausreichend geimpft.

Urban Will | Sa., 30. Mai 2020 - 10:24

Antwort auf von Karla Vetter

vielen Dank.
Ja, ich gehörte sicher zu der großen Mehrheit der "Glücklichen", die das Virus gut überstanden haben.
Es ist klar, dass Virenerkrankungen oft unterschiedlich verlaufen, bspw. auch abh. vom Immunsystem.
Es ist ein wenig komisch, dass viele hier und anderswo eine Kritik am Lockdown immer gleichsetzen mit einer Verharmlosung des Virus (Sie meine ich definitiv nicht).
Bei mir lief es auch so wie bei Ihrer Bekannten. Die ganze Familie ging in Quarantäne, ab Testtag 14 Tage.
Einer mir bekannten Zahnärztin (pos.getestet) verbot man nicht einmal zu arbeiten.
In BW begann die Q. schon am vom Getesteten angeg. Tag der Symptome... Alles Kuddelmuddel.

Corona wird uns wohl lange erhalten bleiben, auch bei Existenz eines Impfstoffes. Wie lange aber möchte man die Gesellschaft herunterfahren? Die Folgen sind doch der Wahnsinn.
Ich denke, die Spaltung der Ges. dahingehend (Betroffene - Nicht-Betr.)wird gravierend. Viel gefährlicher als Corona.

Ich kann die von Ihnen beschriebenen Behandlungsverläufe nur bestätigen, ich habe eine Erkrankung selbst durchgemacht. Die Ärzte waren von Beginn an in der Bredouille, sich auf die Empfehlungen und Entscheidungen von RKI/Drosten und Merkel zu verlassen, die ständig wechselten. Und verlässliche Kriterien, etwa denen von Herrn Prof. Bhakdi und Herrn Prof. Wodarg hat man offiziell nicht akzeptiert, nein, verdummredet. Ich habe mich nicht ins Krankenhaus verlegen lassen, habe keine Atmungsmasken erhalten. Wie sich jetzt herausstellt, waren die die Ursache für viele Todesfälle und bleibende Behinderungen. Mein Abwarten, mit gleichzeitigem Selbstzwang zu Trinken und ausreichend zu Essen, hat mich alles überstehen lassen.
Gleichwohl habe ich etwa 4 Wochen lang mit Kreislaufproblemen zu tun gehabt.
Jetzt alles besser als vorher!!

Albert Schultheis | Fr., 29. Mai 2020 - 10:34

Corona ist bestimmt für einige, die besonders betroffen sind, grausam und manche sterben daran. Im Falle der Corona-Welle wird das zurecht genauestens untersucht und Ursachenforschung betrieben. Vor 2 Jahren waren nach der massiven Grippewelle dreimal so viele Opfer zu beklagen und diese sind aller Wahrscheinlichkeit genauso elend an oder mit der Grippe gestorben wie heute im Falle Corona. Warum gab und gibt es bis heute keine entsprechende Aufarbeitung der Fälle von damals? Daraus könnten wir doch sehr viel über Ähnlichkeiten und Unterschiede der beiden Epidemien lernen. Insbesondere könnten wir viel genauere Aussagen über den wahrscheinlichen Verlauf der Corona-Welle machen. Ich vermute, eine solche Aufarbeitung ist derzeit politisch nicht opportun, weil sich dadurch die gewollten diffusen Ängste besser politisch instrumentalisieren lassen. Gott bewahre, wenn man erkennen würde, dass Corona nur eine gemäßigte Grippe-Welle wäre! Das wäre ja sowas von Nazi!

Kommen Sie, die Behauptung, Grippe wäre schlimmer, ist doch längst ein alter, abgelegter Hut.
Kein ernstzunehmender Wissenschaftler würde behaupten, dass eine Grippewelle auch nur annähernd so gefährlich ist wie die jetzige Corona-Pandemie.

Davon abgesehen kann man sich gegen Grippe impfen lassen. Wer das aus Uneinsichtigkeit nicht tut, ist selbst Schuld.

Die ständige Politisierung der Corona-Pandemie, die impliziert, dass es doch irgendwelche sonstigen "Gründe" gibt, ist nicht mehr als verschwörungsfantastisches Gerede, oder der ideologisch insinuierte Versuch, Corona gegen die Regierung Merkel zu instrumentalisieren.

Wolfgang Tröbner | Fr., 29. Mai 2020 - 17:28

Danke für dieses Interview. Was Herr Hohmann schildert, kann ich aus eigenem Erleben und von dem, was ich von Bekannten gehört habe, nur bestätigen. Es war hierzulande kaum möglich, sich testen zu lassen, wenn man nur Symptome hat, aber nicht explizit nachweisen konnte, dass man Kontakt zu einem Infizierten hatte. Jetzt, wo ich eine Covid-19-Krankheit mit keinesfalls spaßigen Symptomen offensichtlich überstanden habe, habe ich mich beim Hausarzt einem Antikörpertest unterzogen, den ich selbstverständlich selber bezahlen muss. Dass unser Land die Pandemie gut im Griff hatte, kann ich leider nicht bestätigen.

Lutz Gerke | Fr., 29. Mai 2020 - 18:15

Wozu brauchen wir Wissenschaftler, wenn wir Kinder und Politiker haben?

Die Grundrechte des Souveräns wurden ausgehebelt. Wir vergessen leicht, wer hier das Sagen hat. Die Regierung wird von uns angestellt und nicht umgekehrt.

Artikel 5 GG ist genau für diesen Ernstfall geschaffen worden.

Dieses Recht gilt nicht bei:
Staatsgeheimnissen,
Industrie- und Geschäftsgeheimnissen,
Informationen aus dem persönlichen Bereich ohne Wissen und Einverständnis des Betroffenen.

Auf Grund des Artikels ist es nicht erlaubt, eine bestimmte Kunstrichtung zu verbieten,
"unbequeme und unerwünschte wissenschaftliche Theorien zu unterdrücken",
den Hochschullehrern vorzuschreiben, welche Meinung sie zu ihrem Fach zu vertreten haben.

Die Corona-Debatten sind mehr oder minder Monologe. Wenn man nur eine Strategie kennen lernt, ist es leicht, die für die beste zu halten.

Michaela 29 Diederichs | Fr., 29. Mai 2020 - 22:44

Berührendes Interview, liebe Frau Hildebrandt. Dankeschön. Aber mir ist hier zuviel Lenz drin, um das weiter zu kommentieren. Ich merke, dass ich sehr dünnhäutig geworden bin seit Corona. Wie verletzlich wir alle sind, sollte dieses Virus uns klar machen. Mehr Wertschätzung, Respekt und Dankbarkeit für- und miteinander ist mein persönliches Ziel. In diesem Sinne: fühlen Sie sich und auch Herr Hohmann liebevoll von mir umarmt.

Dr.Andreas Oltmann | Fr., 29. Mai 2020 - 23:10

Sehr geehrte Frau Hildebrandt,
als regelmäßiger Cicero-Leser und als Arzt kann ich Ihren Artikel nicht kritiklos hinnehmen. Herr Homann war schwer krank und hat dann auch noch einen Infarkt erlitten. Jetzt ist er Rekonvaleszent, d.h. er ist noch nicht vollständig genesen.
Sie sprechen in Ihrem Vorwort davon, dass er unter den Spätfolgen leidet, bleiben den Beleg dafür aber schuldig. Herr Homann befürchtet, dement zu werden und leidet unter seiner Isolation. Mehr sagen Sie nicht zu den „Spätfolgen“. Herr Homann ist noch nicht wieder fit. Aber sie erwecken den Eindruck, es handele sich um Coronafolgen. Das ist nicht so.
Und Sie erzeugen mit Ihrem Artikel unbegründet Angst vor Spätfolgen, die Sie nicht benennen.
Das passt zwar in die gegenwärtige Medienstimmung, hilft aber niemandem, sondern verstärkt die diffusen Sorgen und Befürchtungen in derBevölkerung.
Gute Besserung an Herrn Homann!
Mit freundlichen Grüßen

Ralf | Sa., 30. Mai 2020 - 00:53

Ich hatte auch ab Mitte März Covid-19 und auch keinen milden Verlauf - wenn auch nicht so schlimm wie hier geschildert. Als "selbst Arzt" konnte ich meine Sauerstoffsättigung zuhause checken und wußte, daß da alles im Lot war (und die meiner ebenfalls erkrankten Frau auch). Allerdings wurde ich auch getestet - aber nur aufgrund meines "systemrelevanten" Berufs, nicht wegen der Beschwerden (und war nicht überraschend positiv, zumal wir beide auch den typischen Geruchsverlust hatten).

Jetzt machen wir ähliche Erfahrungen: wenn wir erzählen, daß wir alle in der Familie für die nächsten Monate immun sind (auch die damals symptomfreien Kinder haben Antikörper entwickelt), rücken manche Menschen eher von uns ab. Total irrational.

(Übrigens: wer meint, die Immunität könne niemand beweisen - ein Impferfolg wird anhand derselben Antikörper gemessen. Sind wir nicht immun, ist die Suche nach einem Impfstoff sinnlos)
Meine Heilung kam durch Hochdosis Vitamin C, doch ich habe dafür keine Zeichen