
- Ramelow beendet in Thüringen den Angstzustand
Der thüringische Ministerpräsident will ab 6. Juni auf Ge- statt auf Verbote setzen. Das wütende Geschnaube seiner Amtskollegen kann Bodo Ramelow geflissentlich ignorieren. Er trägt die Verantwortung für die Lage in seinem Bundesland.
Man sei „schockiert“, es sei ein „hochgefährliches Experiment für alle Menschen in diesem Land“, was der Ministerpräsident des Nachbarlands Thüringen da vorhabe, tönte der Leiter der bayerischen Staatskanzlei Florian Herrmann stellvertretend für seinen Chef Markus Söder am Sonntag im Bayerischen Rundfunk. Was war geschehen?
Bodo Ramelow, seit 2014 Ministerpräsident von Thüringen, hat am Samstag angekündigt, ab 6. Juni die bisher staatlich erlassenen Corona-Verbote in Gebote umzuwandeln. Um es kurz zu machen: Angesichts stabil sehr niedriger Ansteckungszahlen will Ramelow den schwedischen Weg gehen und es weitgehend den Landkreisen und Städten überlassen, welche Regelungen sie erlassen. In dem skandinavischen Land galten seit Beginn der Corona-Krise vor allem Gebote: Wer kann, arbeitet von zu Hause aus, wer sich krank fühlt, soll zu Hause bleiben. Gleichzeitig gelten für Gaststätten und Bars Distanzregeln, die auch weitgehend eingehalten werden. Warum sollte das nicht auch in Thüringen funktionieren?