Als man sich noch ohne Schutzmaske treffen konnte: Angela Merkel im September 2019 bei Xi Jinping in Peking / dpa

Umfrage zu China und USA - Die verhängnisvolle China-Zuneigung der Deutschen

Ein gutes Drittel aller Deutschen hält China für einen ebenso probaten Partner in der Welt wie die USA. Das mag daran liegen, dass in der Bundesrepublik Außenpolitik traditionell der Wirtschaft untergeordnet ist. Dennoch ist es ein alarmierendes Signal.

Autoreninfo

Alexander Grau ist promovierter Philosoph und arbeitet als freier Kultur- und Wissenschaftsjournalist. Er veröffentlichte u.a. „Hypermoral. Die neue Lust an der Empörung“. Zuletzt erschien „Vom Wald. Eine Philosophie der Freiheit“ bei Claudius.

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36 Prozent der Deutschen, so eine im Auftrag der Körber-Stiftung erstellte Umfrage, halten enge Beziehungen zu China für wichtiger als zu den USA. Umgekehrt sind es in etwas genauso viel, nämlich 37 Prozent. Was ein Ergebnis. Denn bei der Volksrepublik handelt es sich um ein rücksichtsloses, autoritäres und antidemokratisches Regime. Die Vereinigten Staaten hingegen sind, aller erkennbaren Mängel zum Trotz, die älteste Demokratie der Welt und alleinige Schutzmacht von Freiheit, Liberalität und all jenen Werten, an die wir uns schon dermaßen gewöhnt haben, dass einige Übermütige sie allzu gerne in Frage stellen.

Nun ist der außenpolitische Kompass in Deutschland traditionell ein wankelmütiges Instrument. Zumeist kreiselt er munter um sich selbst. Mal zuckt die Nadel in die eine Richtung, dann wieder in die andere, in der Regel aber pendelt sie im Ungewissen. Die Gründe dafür sind tausendmal beschrieben worden: Die zentrale Lage Deutschlands in Mitteleuropa, die jede außenpolitische Zielsetzung erschwert. Der Mangel an natürlichen Grenzen, die geographische Orientierung kanalisieren. Die Zersplitterung des Reiches zu einer Zeit, als England und Frankreich sich zu Nationalstaaten emporschwangen.

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helmut armbruster | Sa., 23. Mai 2020 - 08:34

und die Deutschen fühlen sich geschmeichelt. Wir sind wichtig, die brauchen uns.
Was für ein Irrtum. China will nur unser Kow-how, sonst nichts. Seit Jahren missachtet China Urheber- und Patentrechte und von deutscher Seite lässt man es sich gefallen. Gerade so als wäre so etwas die normalste Sache der Welt.
So einem Partner sollte man mit Vorsicht und Misstrauen begegnen.
Aber ein Drittel der Deutschen sieht da kein Problem. Wo lebe ich? Wo bin ich?

„Mit China werden wir wohl bald in Gang kommen. Der hiesige Gesandte hat nach China berichtet und in Folge dessen hat die Chin. Verwaltung […] den Wunsch ausgedrückt, Lichtmaschinen von uns zu beziehen.“ Werner von Siemens, 1879

Die globale BRI bietet für Siemens enorme Chancen: In den teilnehmenden Ländern leben mehr als 70 Prozent der Weltbevölkerung, die mehr als die Hälfte der globalen Bruttoinlandsprodukte erwirtschaften. Im September 2017 gründet Siemens daher eine eigene „Belt and Road Task Force“, um das gigantische Infrastruktur-Vorhaben mit international bewährten Lösungen und lokalem Know-how zu unterstützen. „So richtig interessant wird es vor allem dann, wenn neue beziehungsweise wachsende Städte, Flughäfen oder Industriezentren entlang dieser neuen Handelsrouten entstehen. Denn die müssen dann nachhaltig elektrifiziert, effizient automatisiert und auch medizinisch versorgt werden – und überall hier kann Siemens helfen“, so Cedrik Neike, im Vorstand der SIEMENS AG.

Es sagt ja keiner, daß man mit China keine Geschäfte treiben soll. Das wäre angesichts des gewaltigen ostas Marktes bescheuert. Nur sollte China Wirtschaftspartner bleiben und sonst nichts. Ein kommunistischer Staat kann kein politischer Verbündeter einer Demokratie sein. Und auch wenn sich die (gefühlt zunehmende) Liga der Antiamerikaner in Deutschland das wünscht: China kann selbstverständlich n i c h t die Vereinigten Staaten von Amerika ersetzen. Oder glaubt jemand, China wird es sein, das die Rolle der NATO übernimmt und die deutsche Bevölkerung schützen wird, wenn es einen militärischen Konflikt mit Rußland, dem Nahen Osten oder mit wem auch immer gibt? Wie grenzenlos naiv oder verblendet muß man denn sein, um solches anzunehmen?

Klaus Funke | Mo., 25. Mai 2020 - 13:17

Antwort auf von Dr. Roland Mock

Der Kommunismus in China hat mit dem Kommunismus z.B. eines Mao Zedong oder Marx ungefähr so viel zu tun wie unsere Kirchen mit dem ursprünglichen Christentum. Die eigentliche Staatsreligion in China ist und war der Konfuzionismus. Diese Lehre ist auf den chinesischen Geist zugeschnitten wie nichts sonst. Die Herrschenden haben ihren Kommunismus "konfuzioniert" und deshalb ist er beinahe unzerstörbar. Der Westen kann da nichts ausrichten. Aber: China hat keine Expansionsgelüste wie die USA mit ihrer Ölgier. Freilich wollen sie, da sie ökonomisch allmählich ein Riese sind, politisch kein Zwerg mehr bleiben. Deshalb Seidenstraße etc. Der Westen und auch die USA betreiben bzgl. China pure Heuchelei. Sie schwadronieren von ihren Werten, die China anwenden sollte, dabei halten sie die selber nicht ein. Das Menschenrechtsgeschwafel, das zu jedem Besuchsritual dazugehört, ist eine hohle Phrase. Und Hongkong ist das chinesische Westberlin. Aber: Niemals zwingt der Westen China in die Knie.

Hans Jürgen Wienroth | Sa., 23. Mai 2020 - 09:22

Die „Volksmeinung“ ist auch geprägt von der medialen Berichterstattung und der Politik eines Landes. Seit den 90er Jahren wird über die Hinwendung Chinas zum Kapitalismus und freien Welthandel berichtet, teilweise sogar als Vorbild hingestellt. Wie soll sich da ein kritisches Bild in der Bevölkerung bilden. Gleichzeitig werden die USA, spez. unter Trump, als Sinnbild alles Bösen dargestellt.
Dass er (und andere Staatslenker, besonders im Pazifikraum) China mit seiner aggressiven Politik als Bedrohung ansieht, wird als Konkurrenz um wirtschaftliche Vorteile eingestuft. Die Berichterstattung ist dementsprechend schwarz-weiß pro China. Deren Militärausgaben werden heruntergespielt, die der USA als aggressiv dargestellt.
Der Staatskapitalismus chinesischer Art ist zudem für alle Anhänger des Sozialismus eine willkommene Alternative zur sozialen Marktwirtschaft Ehrhards. Dass sich Deutschland (und die ganze EU) in wirtschaftliche Abhängigkeit begeben haben, wird in Kauf genommen.

Rainer Mrochen | Sa., 23. Mai 2020 - 09:53

Die USA praktizieren, spätestens nach 1945, nichts Anderes als hochaggressive Aussenpolitik.
Nun, ich will damit nichts beschönigen schon gar nicht Chinesisches Vorgehen.
Aber sein wir ehrlich: Wir Deutsche sind nur solange "Freunde" der US Amerikaner, solange wir in deren Sinne funktionieren.

Joachim Baumeister | Mo., 25. Mai 2020 - 13:31

Antwort auf von Rainer Mrochen

China annektiert Tibet. UdSSR stationieren Raketen auf Cuba. UdSSR marschiert in Afganistan ein. China sperrt 1 Million Uriguren ein. Russland annektiert die Krim. Darf es noch was mehr sein?...Ich bin froh, dass es eine USA gibt, die den Aggressoren Einhalt gebietet und den freiheitlichen Westen verteidigt. Jetzt, wo sich die Amerikaner etwas zurückziehen, in dieses Vakuum strömen sofort die, die wir nicht hben wollen: Chinesen und Russen. (Gegen die Menschen Chinas und Russlands habe ich nichts, damit da kein Missverständnis aufkommt! Es geht um Macht, wie immer und um unsere Sicherheit.)

Jürgen Keil | Sa., 23. Mai 2020 - 10:28

Das Endziel kommunistisch geführter Staaten ist die s.g. klassenlose Gesellschaft, der Kommunismus, und dies nicht nur national, sondern global. Da sollten wir uns von der zeitweisen pragmatischen, teilkapitalistischen Wirtschaftspolitik Chinas nicht täuschen lassen. Letztendlich war das auch das Ziel der SED und KPdSU- Funktionäre. Die damals gepriesene "friedliche Koexistenz" war auch nur ein zeitweise akzeptierter, eben notwendiger Umweg, sowie dies auch das aktuelle Agieren der Chinesen heute ist. Für die chinesischen Kommunisten sind wir nach wie vor "Klassenfeinde". Bitte keine Illusionen!

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 23. Mai 2020 - 10:56

Das mag daran liegen, dass Aussenpolitik und Philosophie doch noch ein Stückchen voneinander entfernt sind?
Zunächst einmal ist erfreulich, dass der größte Teil der Deutschen in den USA den wichtigsten Aussen-Partner der Bundesrepublik sehen und sich jetzt langsam, evtl. auch durch Kanzler Schmidt, China zuversichtlich nähern.
Weder Russland, noch den Nahen Osten oder Afrika sollte man als Aussenbeziehungen bezeichnen.
Für Letztere gelten andere Regeln.
Der wichtigste Zusammenhang für die Bundesrepublik ist wohl EUROPA, bzw. die EU.
Die Welt ist also in Ordnung, wenn man die FERNBEZIEHUNGEN nicht nutzt, um die unmittelbaren NACHBARN einzukreisen und zu "bekämpfen".
Bedauerlicherweise empfinde ich uns noch nicht aus einer evtl. Umkehrung entwachsen.
Der eiserne Vorhang ist evtl. erneut aufgebaut, ich sehe Frau Merkel evtl. als "treibende Kraft".
Ich halte so eine "Konfrontation" dem Frieden und Wohlstand in Europa nicht für bekömmlich.
Diese Entwicklung wird evtl. gar nicht bemerkt?

Dorothee Sehrt-Irrek | Sa., 23. Mai 2020 - 11:28

China wird nie eine militärische oder wirtschaftliche Bedrohung weder für die Bundesrepublik noch Europa oder die EU, jedenfalls keine, der man nicht entschieden gegensteuern könnte.
Wenn China kurzsichtig agiert, wovon ich nicht unbedingt ausgehe, höflich sind sie immer, dann lässt sich China einspannen für eine Schwächung Russlands.
Da aber Fernost ebenso gegen China eingespannt werden kann, wird China Russland nicht unbedingt schwächen, ganz unabhängig von der ideologischen "Verfasstheit".
Andererseits waren sich Polen und das Deutsche Reich auch noch nie grün.
Ich setze trotzdem mindestens so sehr auf Polen wie auf Frankreich, das für mich mehr der Sprecher der "Südländer" ist.
Äh, ich schreibe immer von einem künftigen Prußen aus, will also gute Zusammenarbeit mit Russland, aber nicht aus strategischen Gründen, sondern aus nachbarschaftlichen.
Uns gegenseitig umzubringen schaffen wir doch locker und auch nachhaltig, mich reizt Politik in der Aussicht auf Frieden und Wohlstand.

Klaus Funke | Sa., 23. Mai 2020 - 11:33

Lieber Herr Grau, so sehr ich Ihre Artikel sonst schätze, so sehr muss ich Sie bezüglich Ihrer Amerika-Bewertung kritisieren. Die USA - die älteste Demokratie der Welt?? Wenn ich an die USA denke, dann denke ich an die Ausrottung der Indianer, an die Versklavung der Schwarzamerikaner, an über 200 Jahre, in denen die USA Krieg geführt hat. Einen brutaleren, antidemokratischeren Staat gibt es auf der Welt nicht. Mir fallen kaum positive Einschätzungen ein. Fragen Sie die Staaten in Südamerika, in Afrika, in Nahost - überall wird die USA als Unterdrücker und Hegemonialmacht empfunden. Die USA bleiben der erste Staat, der die Atombombe gegen zivile Ziele eingesetzt hat, der Staat, der die Umwelt bewusst und militärisch zerstört hat (Bikini Atoll etc.). Dies alles gab die USA der Welt. Was ist China dagegen? Eine uralte Kulturnation, die der Welt keine Kriege, dafür aber Kulturgüter gegeben hat, Porzellan, Papier usw. China wendet den Konfuzionismus modern an. Kommunimus? Ein Gespenst...

Romuald Veselic | Sa., 23. Mai 2020 - 13:17

Antwort auf von Klaus Funke

freuen, Herr Funke. Das ehrt Sie.
Was die Sklaverei anging, war es nicht nur die US-Exklusivität (bis 1865), sondern vor der Antike praktizierter Brauch, in die 1990-ern (Sudan). Die von Deutschen so bewunderte Ägypt-Pyramiden, wurden von Sklaven erbaut, die nicht gewerkschaftlich organisiert waren, und nach der Fertigstellung der Grabkammern, ermordet. Nicht vergessen: Sklaverei in Sau DiArabien/Jemen, wurde erst in 1960/1962 abgeschafft. Sie haben recht, in China wurden Seide, Porzellan, Papier "entdeckt/erfunden".
Was die technischen Errungenschaften angeht, werden nicht die Chinesen o. Russen ausspioniert, sondern USA/der Westen.
Und was die Demokratie angeht, wurden in USA bislang 43 Präsidenten gewählt, s. 1789. Wie viele Staats-Präsidenten hatte Deutschland nach dem Ende des 30-Jahre Krieg?
Und bei Inthronisierung der osmanischen Sultanen, wurden alle seine Geschwister (es gab dutzende davon) umgebracht, um Alleinherrschaft des neuen Sultan zu festigen.

Die Sklaverei im 19. Jahrhundert in den USA kann man nicht mit der im alten Ägypten vergleichen oder mit der im Islam. Die USA haben die Bürgerrechte proklamiert aber eklatant dagegen verstoßen bis heute. Und welche Entschuldigung finden Sie für den Einsatz der A-Bombe? Und für den Völkermord an den Ureinwohnern Nordamerikas? Da gibt es nichts zu entschuldigen. Das sind Menschheitsverbrechen, die nicht einmal Gott verzeihen könnte. Sollte es noch einmal zu einem Weltkrieg kommen, werden wir merken, wie wenig wert wir den Amerikanern sind. Wir sind nicht die, welche verteidigt werden, sonden wir sind ihr Kanonenfutter. Germans to the front! Wir Deutschen haben seit 1945 die blöde Angewohnheit, uns irgendeinen Schutzheiligen auszusuchen. Der Westen die USA, der Osten die Sowjetunion. Nun gibt es die SU nicht mehr. Also jetzt bloß noch die USA. Dumm nur, dies ist einseitig. Die USA haben nämlich keine Freunde, sie haben nur Interessen. Germany - ein unsinkbarer Flugzeugträger.

Romuald Veselic | So., 24. Mai 2020 - 18:25

Antwort auf von Klaus Funke

Ihr Kommentar zu Sklaverei in d. USA ist nach bestem Manier der SED-Betonköpfe formuliert. Weiter so!
Dass Sie die USA hassen, kann ich verstehen, denn ich wiederum Pro-USA bin aus den bekannten Gründen, da nicht D oder EU, über Frieden auf dem Planeten entscheiden. Die Sklaverei im Vergleich mit Islam ist angebracht, denn ganz frisch, können Sie die jesidischen Frauen diesbezüglich kontaktieren. IS-Staat war ein abstruses, faschistisches Sklavenhalterstaat.
Warum sollte ich eine Entschuldigung f. US A-Bombe äußern? Was maßen Sie sich an? Sind Sie etwa Schiri in Sachen Kriege u. Weltpolitik?
Finden Sie sich damit ab, dass ich anders ticke als sie.
Sie übersehen eins, dass D keine Rolle spielt, mit seinem Zinn-Soldaten-Verein, die nicht einmal Rotorblätter, an einem Hubschrauber richtig installieren können.
Und; erklären Sie mir, wieso alle in die USA auswandern wollen?
Soweit mir bekannt ist, niemand geht in ein fremdes Land, wo es schlimmer ist, als in seinem eigenen Land.

Bernhard K. Kopp | Sa., 23. Mai 2020 - 13:48

Antwort auf von Klaus Funke

Es ist richtig, dass die amerikanische Gesellschaft bis heute nicht vollständig den eigenen Ansprüchen der Unabhängigkeitserklärung von 1776, der Dokumentation über den Verfassungskonvent, und der Verfassung von 1789 selbst, gerecht wird. Das ändert aber nichts daran, dass die Gründerväter der amerikanischen Republik das erste und wesentlich alleinige Modell für einen demokratischen Staat entwickelt haben. Dies ist auch deshalb so bemerkenswert weil die angelsächsischen Kolonialisten in der sozialen Wirklichkeit auf sehr intensive Weise der Idee von sozialer Hierarchie ( Sklavenhaltung-Rassismus) verbunden waren und die white supremacists bis heute nicht anerkennen, dass " all men are created equal ". Nur nebenbei : afrikanische Sklaven wurden schon vor der amerikanischen Kolonialisierung an Araber verkauft. Englische, französische, spanische und portugiesische Kolonien hatten afrikanische Sklaven.

Wenn Sie die USA als Ihre Mutter anerkennen - bitte sehr. Solche Eltern, wie USA, Russland etc. will ich nicht. Da bleib ich lieber Vollwaise. Die "Sklaverei" und der Rassismus sind in den Köpfen der meisten weißen US-Bürger bis heute nicht abgeschafft. Die soziale Differenzierung zeigt das. Für mich sind die USA in keiner Weise Vorbild, sondern nur Abschreckung. Die USA sind das letzte Land, in dem ich leben möchte. Letzte Frage: Sind die USA Ihrer Meinung nach eine Kulturnation?

Manfred Gimmler | Sa., 23. Mai 2020 - 15:06

Antwort auf von Klaus Funke

Herr Funke, unstreitig haben Sie mit Ihren Beispielen recht. Dennoch: Sie sollten sie redlicherweise in ein Bezugssystem einordnen. Oder fallen Ihnen keine chinesischen Verbrechen bis hin zum millionenfachen Mord ein?

Gregor Kühn | Sa., 23. Mai 2020 - 20:15

Antwort auf von Klaus Funke

wenn ich ihren Kommentar so lese, sehe ich mich zurückversetzt in die Zeit des kalten Krieges und höre die Loblieder der westdeutschen "Intellektuellen" auf den real existierenden Sowjet-Sozialismus - in völliger und gewollter Verkennung der Realitäten. Sie sind ein wohltuend kritischer Bürger, der auch seine Regierung scharf kritisiert. Wo meinen sie, können sie dies ungefährdeter tun - in China oder den USA? Der Protest auf dem Platz des Friedens wurde übrigens nicht mit Papierkügelchen beendet und die Nachbarn Chinas sehen in China eher einen gefährlichen Aggressor als eine uralte Kulturnation. Die USA bieten wahrlich genug Anlass zur Kritik, aber ihre einseitige Geschichtsbetrachtung ist schon abenteuerlich. Da hoffen sie dann ja sicherlich darauf, dass China in dem Konflikt mit den USA zugunsten einer friedlicheren Welt die Oberhand behält! Hoffentlich kommt es nicht so.

Bernhard Weber | Sa., 23. Mai 2020 - 21:15

Antwort auf von Klaus Funke

Hallo, Herr Funke, Sie haben ja so Recht! Ergänzend: Sie haben vergessen, den mit Lügen begründeten Krieg gegen den Irak, der uns die Taliban bescherte!
Das alles wird von den Regierungen aller Länder der Welt hingenommen
Weiter: Wieviel Leid und Tote haben die verlorenen Kriege Korea, Vietnam, Afghanistan und Irak hinterlassen!

Klaus Funke | So., 24. Mai 2020 - 11:25

Antwort auf von Bernhard Weber

Endlich mal einer, der die Sache erkannt hat. Da wird versucht die USA reinzuwaschen, mit unhistorischen Vergleichen. Millionen Tote in China? Da weiß ich nicht, was er will. Meint er die im Bürgerkrieg und die im Befreiungskrieg gegen Japan? Die kann man nicht mit dem Völkermord an den Indianern aufrechnen oder mit den Toten von Hiroshima. Die Chinesen sind trotz aller berechtigten Kritik ein friedliebendes Volk. Kriege gegen andere Völker führen sie nicht. Sie haben gewiss ethnische Konflikte, doch das ist eine interne Angelegenheit Chinas und es ist schwer für uns von außen ein gerechtes Urteil zu sprechen. Was uns unsere Medien auftischen, ist jedenfalls tendenziös und nicht ernst zu nehmen. Alles, was hier contra China aufgezählt wird, ist kalter Kaffee und entstammt in der Denke dem Kalten Krieg. Da höre ich Begriffe wie "Rot-China" und Mao-Brigaden. Jedenfalls Danke, Herr Weber!

Manfred Gimmler | Di., 26. Mai 2020 - 03:00

Antwort auf von Klaus Funke

Sie, Herr Funke, möchten offenbar mit einem Blick auf das "Tor des Himmlichen Friedens" bloß an den "Widerstandskrieg gegen Japan" denken und wohl in Maos Emanzipation von Stalin lediglich eine typische Ausprägung chinesischer Kultur sehen.

Was bitteschön mag wohl Ihr historisches Verständnis "verglimpfen"?

Klaus Funke | Sa., 23. Mai 2020 - 11:33

Lieber Herr Grau, so sehr ich Ihre Artikel sonst schätze, so sehr muss ich Sie bezüglich Ihrer Amerika-Bewertung kritisieren. Die USA - die älteste Demokratie der Welt?? Wenn ich an die USA denke, dann denke ich an die Ausrottung der Indianer, an die Versklavung der Schwarzamerikaner, an über 200 Jahre, in denen die USA Krieg geführt hat. Einen brutaleren, antidemokratischeren Staat gibt es auf der Welt nicht. Mir fallen kaum positive Einschätzungen ein. Fragen Sie die Staaten in Südamerika, in Afrika, in Nahost - überall wird die USA als Unterdrücker und Hegemonialmacht empfunden. Die USA bleiben der erste Staat, der die Atombombe gegen zivile Ziele eingesetzt hat, der Staat, der die Umwelt bewusst und militärisch zerstört hat (Bikini Atoll etc.). Dies alles gab die USA der Welt. Was ist China dagegen? Eine uralte Kulturnation, die der Welt keine Kriege, dafür aber Kulturgüter gegeben hat, Porzellan, Papier usw. China wendet den Konfuzionismus modern an. Kommunimus? Ein Gespenst...

Markus Michaelis | Sa., 23. Mai 2020 - 12:13

"Der rheinische Sozialstaat gerinnt im deutschen Bewusstsein zum Modell für eine zukünftige Weltordnung."

Da ist glaube ich viel dran und das scheint mir, mehr als die Produktion in China, die stärkste Einschränkung der Handlungsoptionen. Wer nur die Kategorie hat, dass er mit allen Menschen gemeinsam dasselbe will, ist selbstverständlich von allen Menschen mit all ihrer Vielfalt und ihren Widersprüchen abhängig. Andererseits gibt es an dem Punkt, an dem sich Differenzen nicht mehr leugnen lassen, oft nur die Möglichkeit der weitgehenden Verteufelung. Die Option einer funktionierenden Mischung aus Abgrenzung und Zusammenarbeit mit anderen "Weltsicht-Gegenden" wird sehr erschwert.

Urban Will | Sa., 23. Mai 2020 - 12:13

dass wir Deutschen, denen über Jahrzehnte hinweg jegliche Form von Patriotismus sprichwörtlich aus dem Hirn geprügelt wurde, uns in hohem Maße zu "Befehlsempfängern" entwickelt haben.

Das zeigte sich beispielsweise zu der Zeit, als Obama sich anschickte, ins Weiße Haus einzuziehen.
Ich vergesse nie den kollektiven Kniefall der deutschen Intellektuellen und großer Teile der Bevölkerung schon bevor er überhaupt im Amt war.
Die Medien wollten das so.

Ebenso wie sie es wollten, seinen Nachfolger schon vorweg zum Volltrottel abzustempeln und ich vergesse nie, als unsere Kanzlerin nach dessen Wahl sinngemäß zum Ausdruck brachte, sich nun halt mehr in Richtung China zu orientieren, da ja in Washington die Demokratie gerade in ganz schlechten Händen sei.
Und der Michel polterte brav mit und tut dies auch heute noch.
Alles so, wie von oben „verordnet“.
Kleinkarierte Arroganz.
Das Bild zum Artikel bringt es schön zum Ausdruck. Die Kleine schaut ergeben hoch zum großen Meister.

Hätten Sie ein Zitat, welches Ihre Behauptung über Merkels Hinwendung zu China belegt? Richtig ist, dass sie die deutsch-amerikanischen Beziehungen auf der Grundlage gemeinsamer Werte sieht; Werte, die von Trump ("And then I have an Article 2 where I have the right to do whatever I want as president") mit Füßen getreten werden. Er hält kritische Medien für "Feinde des Volkes", schürt rassistische Ressentiments und verbreitet systematisch Verschwörungstheorien. Er hofiert Autokraten wie Kim und bin-Salman und stößt Verbündete vor den Kopf. Er erlaubt den Einsatz von Landminen und begnadigt Kriegsverbrecher. Kein Wunder, dass es immer mehr Menschen schwerfällt, Unterschiede zwischen den USA und China, eine lupenreine Diktatur, zu erkennen.
Immerhin: Der chinesische Staatschef denkt nicht öffentlich darüber nach, Corona-Patienten Desinfektionsmittel zu injizieren.

Urban Will | Sa., 23. Mai 2020 - 20:42

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

wie Sie meinem Kommentar entnehmen können, habe ich Merkels Aussage sinngemäß aus meiner Erinnerung wiedergegeben. Ich kann mich gut an den Beitrag erinnern. Ebenso wie an ihr „Angebot“ am Tag nach Trumps Wahl, auf demokratischer Basis auch weiterhin mit den USA zusammen zu arbeiten. So, als hätte Trump sich dort an die Macht geputscht... Welch eine Arroganz.
Und das von der Dauerkanzlerin ohne nennenswerte Opposition, gepämpert von sich andienenden Medien.
Da hat es Trump deutlich schwerer.
Sagen Sie mir, Herr Hügle, wie viele Amerikaner, bzw. Journalisten sitzen im Knast, weil sie Trump oder das System kritisieren?

Ich bin wahrlich kein blinder Trump – Fan. Aber dass er „America first“ betreibt, ist doch sein gutes Recht und sogar seine Pflicht.
Besser als eine Kanzlerin, die ihr Land systematisch ausblutet und schwächt.

Wer – wie Sie ja schreiben – Probleme hat, China und die USA zu unterscheiden, sollte sich vielleicht mal eine neue Brille zulegen.

Kai-Oliver Hügle | So., 24. Mai 2020 - 11:58

Antwort auf von Urban Will

Sie haben also KEINEN Beleg, nur eine Erinnerung?
Merkels Aussage bezog sich nicht auf die Wahl, aus der Trump als Sieger hervorging sondern auf begründete Zweifel an dessen Bekenntnis zu Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass er während des Wahlkampfes mehrfach zu Gewalt gegen Demonstranten aufgerufen hatte:

https://www.nytimes.com/video/us/100000004269364/trump-and-violence.html

Zu Ihrer Frage: Auf der Anklagebank bzw. im Gefängnis befinden bzw. befanden sich mehr als 30 Mitarbeiter und Berater von "Team Trump" wegen einer Vielzahl verschiedener Delikte.
Zu Journalisten in den USA:

https://nzzas.nzz.ch/kultur/in-usa-ist-neue-aera-gewalt-gegen-journalis…

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/usa/

In China ist die Situation natürlich ungleich schlimmer, aber wer wäre bis vor dreieinhalb Jahren überhaupt auf die Idee gekommen, diese beiden Länder dahingehend zu vergleichen?!

Urban Will | So., 24. Mai 2020 - 11:31

Antwort auf von Kai-Oliver Hügle

da Sie ja von „gemeinsamen Werten“ sprechen, auf deren Grundlage die Kanzlerin die deutsch – amerikanischen Beziehungen zu sehen vorgibt.

Ich kenne keinen Fall, wo Trump eine ihm nicht genehme, aber vollständig demokratisch abgelaufene Wahl „rückgängig“ zu machen „befahl“.

Dass dies dann auch noch geschah, zeigt unter anderem, dass wir Deutschen in Sachen Demokratie noch ein bisschen was zu lernen haben...

Der Fall Thüringen war deutlich näher an der – Zitat von Ihnen -„lupenreinen Diktatur“ China als an Amerika.
… und zeigt, dass der Artikel von Herrn Grau durchaus seine Berechtigung hat.

Nun ja, die CDU hatte im Juni 2019 einen einstimmigen Beschluss gefasst, demzufolge es keine wie auch immer geartete Kooperation mit der AfD geben dürfe. Das schließt die gemeinsame Wahl eines MP ein. Insofern war die Umsetzung dieses Beschlusses nicht nur folgerichtig sondern auch absolut angemessen, wie kaum etwas besser verdeutlicht als der Tweet des Sprechers der AfD im EP, unmittelbar nach der Wahl Kemmerichs: „Die Auswanderung Michel Friedmans rückt näher“, zitiert in:

https://www.ruhrbarone.de/afd-sprecher-die-auswanderung-michel-friedman…

Christa Wallau | Sa., 23. Mai 2020 - 12:29

Was Sie, lieber Herr Grau, mit "Blauäugigkeit" bezeichnen, ist Unwissenheit bzw. DUMMHEIT, die unter anderem darauf beruht, daß Schulen u. Hochschulen in Deutschland auf ganzer Linie in den letzten Jahrzehnten versagt haben. Umfassende Kenntnisse in Geschichte werden nicht mehr vermittelt!
So mußte in DE zwangsläufig neben dem sehr reduzierten Blick auf die eigene Geschichte auch eine eingeschränkte Sicht auf die Außenwelt entstehen. Diese ist überwiegend von wirtschaftlichen sowie kurzfristigen gesinnungsethischen Erwägungen geprägt u. läßt wichtige Erkenntnisse von Studien über Historie u. gesellschaftliche Strukturen in den einzelnen Ländern der Welt sträflich außer acht.
Nur so ist es zu erklären, daß z. B. die eindeutigen Hegemonialbestrebungen Chinas bei uns kaum thematisiert werden, geschweige denn, daß man eine Gegenstrategie entwickelt.
Es ist unser trauriges Schicksal, daß wir seit Jahren nur von Gut-Meinenden, aber nicht von Guten (=umfassend Gebildeten) regiert werden.

Romuald Veselic | Sa., 23. Mai 2020 - 12:52

politischen Nüchternheit, könnten Sie sogar in der Suchtherapie Erfolg haben.
Ihr Zitat:
"Denn bei der Volksrepublik handelt es sich um ein rücksichtsloses, autoritäres und antidemokratisches Regime."
Was ich schlimmer finde, sind die Regimes, die die Migrations-/Flüchtlingsströme produzieren, und sogar zum tragenden Politikum machen.
Der andere Fakt ist, dass die Chinesen vor ihren Lebensumständen nicht flüchten. Deshalb finde ich jeden islamischen Kleriker schlimmer, als einen KPC-Parteisekretär.
China schafft Werte. Ein Kuttenträger predigt Ehrenmorde, Apostaten Tod, 77 Huris, …
Keiner ist perfekt.
Das schlimmste aber ist, dass die Mehrheit der D-In-Politiker, sich für die Advokaten des Guten u. Gerechten halten.

Lutz Gerke | Sa., 23. Mai 2020 - 14:35

Ich glaube auch, daß die Chinesen Meister der Sinnestäuschung sind.

Vieles ist gesagt. Vieles bleibt ungesagt. Ich darf vielleicht die Photos eines chinesischen Dissidenten verlinken?

http://www.chinahush.com/2009/10/21/amazing-pictures-pollution-in-china/

In China und Indien werden Generika für die ganze Welt produziert. Da kaufen unsere Pharmafirmen ein und kleben sich als Hersteller auf die Verpackung.
China und Indien produzieren billiger, weil es keine Umweltauflagen gibt. Die Giftbrühen werden unvermischt in Flüsse, Seen, oder direkt vor den Fabrikhallen entsorgt. Das sind Brutstätten für Supererreger, die über die Lieferketten, Touristen, Reisende über den Erdkreis verteilt werden, multiresistente Keime, welche wir dann mit chinesischen Medikamten bekämpfen.

Die ARD produzierte 2018 eine Dokumenation zum Thema: Tödliche Supererreger aus Pharmafabriken.
2019 warnte die WHO vor einer Pandemie. Die Tagesschaumeldung steht noch im Netz.

Rußland ja, China Nein!

Gisela Fimiani | Sa., 23. Mai 2020 - 17:58

Ich behaupte, dass dieses Volk über die Bedeutung von Demokratie, die als einzige Regierungsform Freiheit und Menschenwürde schützt, nie ausreichend aufgeklärt wurde, um eine tiefe Überzeugtheit davon zu erlangen. Demokratie wurde nach WWII, je nach Verständnis, „verordnet“ oder „geschenkt“. Sie mußte nicht erkämpft oder erstritten werden. Man nahm sie deshalb gern an, weil sie für ein materiell besseres Leben sorgte. Der deutschen „Seele“ blieb aber das Ideal der romantischen Hordenmoral nahe. Das uralte Mißtrauen gegen die USA, der nie verinnerlichte Wert der politischen Freiheit, die selbst einen letzten Wert darstellt, der nicht auf materielle Werte zurückgeführt werden kann, treten nun deutlich zu Tage. Zum einen rächt man sich endlich an den „verachteten“ Amis, zum anderen will man seinen Wohlstand sichern. Außerdem gibt es eine Vorliebe für die paternalistische Regierung. Aufklärerei oder „Aufkläricht“ nannten Romantiker die Aufklärung. Selbstbestimmte Eigenverantwortung??

Wolfgang Schneider | Sa., 23. Mai 2020 - 20:43

Ist es völlig abwegig, dass die sich seit Jahren steigernde Trump-Kritik ein Faktor ist, der die offenbar gewollte Abwendung von den USA befördert? Dazu kommt eine mehr (Habeck ) oder weniger deutlich(Merkel) geäußerte Sympathie zum totalitären, angeblich demokratischen chinesischen System. Steter Tropfen hölt den Stein.

Hans Page | So., 24. Mai 2020 - 11:22

Die Kritik am politischen System in China ist gerechtfertigt, zumindest wenn man Standards der Demokratien zugrunde legt die sich ihre eigen Demokratie selbst erkämpft haben, also USA, F, GB. Kritik aus Deutschland an den Zuständen in China ziemt sich eher nicht, und hat oft den Geschmack von Arroganz. Die deutsche Demokratie ist immer noch das Ergebnis der alliierten Siegermächte und des kalten Krieges. Wie haben nicht einmal eine wirkliche Debatte im BT!!! Wenn man über China redet sollte man auch darüber reden dass es in China bis noch vor 20 Jahren massive Armut gegeben hat, von den tödlichen Hungersnöten mal abgesehen. Die wirkliche Frage sollte sein ob ein anderer politischer Ansatz bessere Ergebnisse gelieferte hätte. Die Welt könnte heute sehr anders aussehen und könnte von chinesischen Wirtschaftsflüchtlingen überflutet werden. Es wäre auch möglich dass China zerbrochen wäre und genauso instabil wäre wie der gesamte islamische Gürtel. Das wäre alles erheblich schlimmer.

Bereits Helmut Schmidt,SPD, suggerierte uns Chinas Menschlichkeit. In einem 2014 geführten Gespräch mit Amerikas Außenminister Kissinger bzgl. Chin, sagte er: "Ich bin nicht beunruhigt über ein paar Inseln und betonte China sei nie über andere Völker hergefallen. Es, China, sei eines der friedlichsten Völker der Geschichte. Der Aufstieg Chinas und der Untergang Niedergang des Westens ist nicht die Schuld Chinas, sondern unsere. Der Westen, Deutschland, gaben sich nicht genug Mühe und könne daher nicht China die Schuld geben. Voraussehehende, von ihm kritisierte Visionen, fehlten Schmidt.
China fordert den Westen heraus. Nicht nur wirtschaftlich, auch politisch, ideolo-gisch und militärisch. Diese Herausforderung geht an die Wurzeln des europäischen Systems von Freiheiten und Werten. Es stellt unsere Art zu leben und unsere Politik infrage. Fahrlässig lang wurde China nur als wirtschaftlicher Konkurrent angese-hen. Peking will die führende Weltmacht sein, die die ganze Welt umfasst.

Es ist ja nicht so dass China sich die ausländischen Industrien durch perfide Tricks angeignet hätte. Mit der Öffnung Chinas, von allen bejubelt, waren auch eine ausgebildete und disziplinierte Arbeiterschaft, ein nahezu unbegrenzter Markt und relative Rechtssicherheit vorhanden. Produktionskosten einschließlich Transport waren erheblich geringer als Produktion in Europa/Japan/USA. Die sog. Globalisierung war nur möglich da westliche Industrien und Kapitalgeber enorme Profitmöglichkeiten durch Verlagerung der Produktion nach China sahen. Und wir alle haben ungemein davon profitiert: sehr günstige Konsumgüter aller Art und Eindämmung der Inflation. Kehrseite: Lohnsteigerungen in alten Standorten waren durch die Konkurrenz aus China begrenzt. Aber wer sich über China beklagt sollte bereit sein erheblich höhere Preise zu akzeptieren oder vielleicht in Afrika oder Südamerika mit den damit verbundenen Risiken zu produzieren. Es geschieht aber nicht; warum wohl?

Das Ziel ist, das westliche Modell durch den chinesischen Weg abzulösen. Europa wird dem schnell und entschieden etwas entgegensetzen müssen. Was werden die Europäer tun, um der chinesischen Herausforderung zu begegnen?

Merkels kommunistische SED-Ideologie liegt auch in Xi´s Mentalität. Ihre Kotaus lassen unsere berechtigte Angst vor China entstehen. Dieses Land benötigt keinen miitärischen Kampf. Ihr Krieg setzt auf Zermürbung. Es überzieht Deutschland, macht unser Land abhängig mit einem Krieg, der nicht wie ein Krieg aussieht.
China arbeitet an einem weltumspannenden Netz aus Abhängigkeiten, das stark genug ist, die neue Weltmacht zu tragen. Das zu verhindern kann nur der gemeinsame Westen. Der Westen benötigt eine starke Allianz bestehend aus einem starken Amerika und Rußland gegen China. Wir benötigen auch Trump. Merkel kann es sich nicht leisten, Trump zu ignorieren. Er hat in vielem Recht, siehe WHO.

Juliana Keppelen | So., 24. Mai 2020 - 12:47

gerade habe ich halbswegs verdaut, dass der Russe wieder vor der Tür steht (also die rote Gefahr) und wir deshalb unbedingt auf die "atomare Teilhabe" bestehen müssen, dann überfällt ungefragt ein hinterhältiger Virus unsere "Zivilisation" und wir werden in einen "Lockdown" gezwungen der als Nebenwirkung bei vielen das Symptom "Angst essen Seele auf" hervorruft und nun droht die "gelbe Gefahr" da kann man schon der Verzweiflung anheimfallen. Gottseidank wurde uns diese gelbe Gefahr gerade noch rechtzeitig vor Augen geführt bevor Huawei sein G5 als Marktführer ausbauen kann und somit ein gefährlicher Konkurrent zu den US Überwachungssystemen erwächst. (Beitrag kann Spuren von Ironie enthalten).
Allerdings wenn ich mich recht erinnere das mit der roten und gelben Gefahr sind eigentlich schon ziemlich alte Ladenhüter und Virenerkrankungen gab es auch zu allen Zeiten. Also bleiben wir gesund an Leib und Verstand so werden wir auch die echten- und die Pseudoprobleme überstehen.