Wohin mit dem Geld in Zeiten abnehmender Freude? / dpa

Wohin mit ihrem Geld? - Was Kapitalanleger nach der Krise erwarten wird

Corona setzt der Wirtschaft stark zu. Doch auch nach der Krise sind die Chancen für Anleger gering: Notenbanken und Staaten werden stärker zusammenrücken und populistische Umverteilungsrhetorik wird unausweichlich. Eine Anlageform verspricht aber noch Aussicht auf Erfolg.

Daniel Stelter

Autoreninfo

Daniel Stelter ist Gründer des auf Strategie und Makroökonomie spezialisierten Diskussionsforums „Beyond the Obvious“. Zuvor war er bei der Boston Consulting Group (BCG). Zuletzt erschien sein Buch „Ein Traum von einem Land: Deutschland 2040“.

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Corona hat uns fest im Griff. Selbst wenn es im Mai zu Lockerungen kommt, ist der wirtschaftliche Schaden tief und anhaltend. Die Hoffnung auf rasche Erholung könnte trügen. Zu groß der Schaden in Wertschöpfungsketten, zu groß die Verluste an Einkommen. Kein Wunder, dass Politiker schon von Konjunkturprogrammen und gar einem neuen Marshallplan für den „Wiederaufbau“ nach der Krise sprechen.

Das Problem dabei: Pandemien sind zwar furchtbar, aber nicht zu vergleichen mit Kriegen. Nach Kriegen gibt es eine nachhaltige Erholung der Wirtschaft. Zum einen, weil die Stimmung zumindest aufseiten der Sieger euphorisch ist, zum anderen, weil echte Zerstörungen beseitigt werden müssen. Geht es um den Wiederaufbau, ist es ein Leichtes, diesen mit Krediten zu befeuern. Bei Pandemien ist das anders, wie eine Studie der Außenstelle der US-Notenbank Fed in San Francisco durchrechnete. In allen zwölf untersuchten Fällen kam es zu einer nur langsamen wirtschaftlichen Erholung. Was hingegen anstieg, waren die Inflation und vor allem die Löhne. Nicht nur im Falle besonders dramatischer Ereignisse wie der Pest und der Spanischen Grippe war dies der Fall, sondern immer. Wiederholt sich dieses Muster, stehen wir vor einer verhaltenen Erholung, die eher inflationär abläuft und steigende Löhne mit sich bringt.

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Christa Wallau | Do., 14. Mai 2020 - 14:43

Stimmt!
Ich hätte nie gedacht, daß ich dem "Wohlleben" einmal das Wort reden würde, aber inzwischen
tue ich das.Es lohnt sich in Deutschland schon lange nicht mehr, Geld zu sparen, um seine Zukunft abzusichern. Im Gegenteil: Die Sparsamen werden permanent bestraft!
Was man sich jetzt finanziell erlauben kann, sollte man fröhlich genießen. Die kommenden Zeiten werden noch genügend Einschränkungen mit sich bringen, und der völlig verschuldete Staat kann sich nur bei denen etwas zum Um-Verteilen holen, die noch viel haben: sei es Barvermögen o. seien es Immobilien. Auch Aktien sind nicht gefeit vor höherer Besteuerung.
Ich bin sehr glücklich darüber, daß mein Mann und ich (z. T. gemeinsam mit unseren Kindern) uns jede Menge Reisen ins europäische Ausland und auch innerhalb Deutschlands gegönnt haben. Wir haben viel Schönes u. Interessantes dabei erlebt und unseren Horizont erweitert. Davon können wir im Alter zehren. Keine Mark bzw. Euro tut mir leid, den wir dafür ausgegeben haben!

Christoph Kuhlmann | Fr., 15. Mai 2020 - 10:42

Ich habe gerade gelesen man solle jetzt in Aktienfonds investieren. Das ist genial. Die müssen ab gewissen Wertverlusten verkaufen und die Verluste realisieren. Persönlich Warte ich noch, bis die Deutsche Bank die ein Euro Grenze unterschritten hat um mich am Aktienmarkt einzukaufen. Aber nur wenn sie bis dahin die Einladung zur Aktionärsversammlung elektronisch verschickt wird oder per Videokonferenz abgehalten wird. Schon wegen Korona.