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Viel komplexes Nichtwissen / Screenshot ARD

„Anne Will“ zur Corona-Krise - Herr Laschet hat ein Problem

In der ARD-Talkshow „Anne Will“ wurden die Gefahren einer zweiten Infektionswelle diskutiert. Die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock inszenierte ihre Betroffenheit, Christian Lindner gab den notorischen Optimisten. Armin Laschet aber stolperte über offen eingestandene Ahnungslosigkeit.

Alexander Kissler

Autoreninfo

Alexander Kissler ist Redakteur im Berliner Büro der NZZ. Zuvor war er Ressortleiter Salon beim Magazin Cicero. Er verfasste zahlreiche Sachbücher, u.a. „Dummgeglotzt. Wie das Fernsehen uns verblödet“, „Keine Toleranz den Intoleranten. Warum der Westen seine Werte verteidigen muss“ und „Widerworte. Warum mit Phrasen Schluss sein muss“.

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Wie redet man mit dem Rücken zur Wand? Fällt man zurück ins Zerknirschte oder gibt man dem Affen Zucker? Übt man Selbstkritik oder bläst zur Attacke? Die gestrige Ausgabe der ARD-Talkshow „Anne Will“ bot reichlich Anschauungsmaterial. Im stabilen Abwärtstrend befinden sich seit der Corona-Krise die Grünen, deren Farbe Annalena Baerbock hochhielt. Christian Lindner steht mit dem Rücken zur Wand, seit seine FDP in Umfragen auf die Fünf-Prozent-Marke zu fallen droht.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sieht sich als Pionier der Lockerungsmaßnahmen von einer Bevölkerungsmehrheit getragen, bezieht aber Prügel von der Kanzlerin. Er war mitgemeint, als Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung vor „falscher Sicherheit“ warnte: „Das ist eine Langstrecke, bei der uns nicht zu früh die Kraft und die Luft ausgehen dürfen.“ Laschet atmete im Fernsehstudio tatsächlich schwer und seufzte viel. Er präsentierte eine Rolle, die es bisher nicht gab: die des entschlossenen Fatalisten.

Baerbocks böser Blick

Die grüne Ko-Vorsitzende hingegen widerstand der Versuchung zum Themenpotpourri, der sie in einem Meinungsartikel gemeinsam mit ihrem Kollegen Robert Habeck gerade erlegen war. „Die Klimakrise“, stand zu lesen, „ist mittel- und langfristig für Europa eines der größten Risiken, aber gegen sie wird es nie einen Impfstoff geben. (…) Die deutsche und europäische Wirtschaft kann sich durch Klimaschutz neu erfinden und ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.“ 

Bei „Anne Will“ griff Baerbock in ein nicht minder klassisches grünes Regal und verband Betroffenheit mit Schuldzuweisung. „Total richtig“ sei ein Vorgehen Schritt für Schritt, auf „total dünnem Eis“ befinde sich Deutschland noch immer, virologisch betrachtet, weshalb sie „total schockiert“ sei vom schlafmützigen Vorgehen der Schulen, die besser hätten vorbereitet sein müssen auf den Tag ihrer Wiederöffnung. Sprach's mit bösem Blick in Laschets Richtung. Der daraufhin nicht zum ersten und erst recht nicht zum letzten Mal seufzte. Er hatte es nicht leicht, und er machte es sich schwer.

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Urban Will | Mo., 27. April 2020 - 08:43

Man ließt nur „inszenieren“, „Rolle geben...“ Es geht um Prozente, Ansehen, was auch immer.
Es sollte um mehr gehen.
Wir haben die größten Grundrechtseinschränkungen seit '45. Unsere Freiheit wird uns massiv beschnitten.
Auf Verdacht.

Der schnöde Lauterbach, sicherlich ein Mensch mit Fachwissen, würde, wenn ihm die Zahlen nicht passen, wohl auch dann noch für den shutdown plädieren, wenn die Zahl der Suizide beim dahinsiechenden Volk die der Neuinfektionen übersteigen würde.
Nur Virologie u. Epidemiologie reichen nicht.

Lindner lag m.M nach im Ansatz richtig.
Auch Laschet, aber der schien in der Tat etwas zu „schwimmen“, es geht ihm ja um mehr...

Es fehlte – mal wieder – die größte Oppositionspartei in der Runde. Sie hat sich im BT klar positioniert. Für Freiheit und Eigenverantwortung. Ein überzeugendes Rezept.

Die „Intendanten“ des Schauspielhauses, Will und Co, wollen sie halt einfach nicht mitspielen lassen.
Einseitiges Programm.
Schlecht.

Während die Redaktion und das heimische Publikum im Alt-68er-Look daherkommt, weil Friseure geschlossen haben müssen, sitzt Christian Lindner mit einer Porsche-Frisur (und Bart) vor uns. Selbst die Herren Laschet und Lauterbach hatten die Haare geschnitten und durchgestylt. Shutdown gilt nur fürs Fußvolk. Das nenne ich unsolidarisch!

... das ist schlimmer als unsolidarisch. Lindner ist für mich die allergrößte Produktenttäuschung. Einfach dümmlich-peinlich. Ein arroganter Blöd-Pinsel, der nur Worthülsen abschießt. (Ich glaube, die FDP wird den schnellstmöglich entsorgen.) Also mein Fazit: Unser Heiko und unser Christian passen perfekt zusammen. Die bestgekleideten Labertaschen der Nation. Nach der Devise: Egal, Hauptsache wir sehen geil aus.

Ansonsten: Aufpassen, Kommentare schreiben und... das besagte Wildschwein nachkochen. Steht mir im Moment leider nicht der Sinn nach. LG Barbara Piele

@Manuela: Was ist denn eine „Porsche-Frisur“? Ich war drei Monate nicht beim Friseur und sehe - wie mein Spieß bei der NVA gesagt hätte- inzwischen aus „wie ein Bär am Sa....kopharg“? Und wie mein frankophiles Eheweib behauptet: wie Madame Pompadour. Die ist aber keinen Porsche gefahren?

bis ich wieder unter Menschen kann.
Anfangs wird es ja auch sehr "voll" sein bei den Friseuren und einstellen solten wir uns auf höhere Preise und auch die teurere Frisur von lang auf kurz!
Ich kann nicht wirklich so tun, als könnte ich wochenlang einen Friseur entbehren.
Darüber wird hoffentlich auch etwas von dem verlorengegangenen Geld zurückfliessen.

70er-Jahre-Look Revival. Als das bei uns im Westen bei der BW erlaubt wurde mit den langen Zotteln, erfuhr Omas Haarnetz ebenfalls ein Revival;)Und da das noch bescheuerter unter Mütze und Stahlhelm aussah, ließen sich die meisten wieder auf eine praktikable Länge ein. Porsche soll ja passend zu ihren Cabrios und den enormen Pferdestärken unter der Haube versucht haben eine dazu passende Frisur zu kreieren mit Hilfe eines Hair-Stylisten? Die Frisur sitzt wie betoniert-3-Wetter-Spray passte wohl nicht mehr zum gewünschten Image der Marke;)
Madame Pompadour? Ich dachte die trugen gepuderte Perücken über der wahrscheinlich eigenen kahlen Pracht. Seien Sie doch froh, das Sie noch weit entfernt von Kalamitäten schlecht sitzender Haarteile oder Wurzel-Implantate sind;-) Unser Salon soll wieder am 4.5.20 öffnen und ich kann mir jetzt schon das entsetzte Gesicht des Friseurs von meinem Mann vorstellen, dem ich einen You Tube-Corona-Aushilfs-Notschnitt verpasst habe. Alles Gute! MfG

Nicht nur Herr Laschet hat ein Problem, auch die vergatterten Bürger haben ein Problem. Momentan besteht das Expertenwissen aus Gerüchten. Erst haben sie uns vor dem Tragen einfacher Masken gewarnt. Jetzt soll jeder so eine anlegen, raten dieselben Experten. Warum wissen wir immer noch nicht genau, ob die Coronatoten an oder bloß mit Corona gestorben sind? Warum wird nur in Hamburg obduziert? Gibt es ein natürliches Abklingen der Infektionen?
Den Menschen wird soviel Angst eingeflößt, dass Masken sogar im Auto (ohne Beifahrer) getragen werden.
Die Umfragewerte der CDU sind wegen Corona gestiegen, selbst die SPD hat Zugewinne. Eine Lockerung der Maßnahmen hätte Folgen für die Umfragewerte, das weiß auch Merkel. Davon muss auch noch Laschet überzeugt werden. Die Regierung hat nun ein Werkzeug in der Hand, um den Ausnahmezustand je nach ihrem Bedarf zu regeln. Sorry, aber mit Merkel hab ich da so meine Erfahrungen...
Wo ist die Opposition? Vergleiche zu Schweden?

Werner Peters | Mo., 27. April 2020 - 13:41

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Im Radio haben sie gerade gesagt, wer im Auto mit Maske fährt, weil er eine fremde Person mitnimt, darf aber keine Sonnenbrille aufsetzen, sonst kann er nicht erkannt werden. Echt jetzt.

Aber unsre Obrigkeit verrennt sich zusehends.

Allerdings darf man nicht unterschätzen, wie weit sie bereit sind zu gehen, um möglichst gesichts- , d.h. reputationswahrend aus dieser Sache heraus zu kommen.

Die Umfragewerte der Regierungsparteien könnten aber schneller ins Bodenlose stürzen, als sie sich das in ihren schlimmsten Träumen ausmalen könnten. Und das hätten sie auch verdient.

Opposition.
Ja, die ist kaum wahrnehmbar, ein eklatantes Medienversagen.
Diese SZ – Frau gestern bei Will trat auf wie Merkels Pressesprecherin.
Wo ist da noch Objektivität?
Unfassbar.
Merkel und ihr Anti – Corona – Fußvolk haben scheinbar Allmacht.

Das Volk wird es richten müssen und das muckt zusehends auf, lässt nicht von gleichgerichteten Medien für dumm verkaufen.
Und auch dort (Bild) bröckelt schon die Front.

Der shutdown – Spuk wird so nicht über Monate aufrecht zu erhalten sein.
Das ist meine Hoffnung.

Bevölkerung: 10 Millionen, (also etwas weniger als 1/8 Deutschlands, 1/10 bezogen auf die Dichte)
Coronatote: 2194 (Stand heute Vormittag, also etwas weniger als die Hälfte Deutschlands). Umgerechnet hätte Deutschland also heute etwa 17.000 Tote zu beklagen. Das sind zwar wesentlich weniger als in Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien, aber mehr als dreimal so viel wie tatsächlich.
Inhaltlich ist Schwedens "Sonderweg" gar nicht so außergewöhnlich. Bisher hat man es weitgehend bei Empfehlungen belassen. Aber auch das ist nicht unumstritten:
"The approach has sharp critics. Among them are 22 high-profile scientists who last week wrote in the Swedish newspaper Dagens Nyheter that the public-health authorities had failed, and urged politicians to step in with stricter measures.(...)"

https://www.nature.com/articles/d41586-020-01098-x

Fazit: In Deutschland kommen wir wieder mal sehr viel glimpflicher davon als nahezu überall sonst! Und so viele Foristen wollten auswandern! ;-)

Mit "DIchte" meinte ich die Bevölkerungsdichte (hatte keine Zeichen mehr übrig und musste kürzen), die in Deutschland etwa zehnmal so hoch ist wie in Schweden, was ja durchaus relevant ist bei der Ausbreitung von Infektionen. Derzeit gibt es keine Impfung gegen Corona. Insofern verstehe ich Ihre Nachfrage nicht.

Die Toten werden erst am Ende der Schlacht (gegen das Virus) gezählt. Frau Merkel sagt: Wir stehen noch ganz am Anfang. Also stehen uns die Toten noch bevor? Ob Schweden die schon hinter sich hat, wissen wir nicht.

Wenn sie von Grundrechten reden meinen sie ihr eigenes und nicht das der Allgemeinheit.Wenn sie erkrankt sind dann steht es ihnen frei ob sie den Rat der Mediziner folgen wollen.Sie müssen nur unterschreiben dass sie aus eigener Verantwortung so handeln.Aber wenn sie dadurch andere Menschen mit einem Virus infizieren ist Schluss mit ihrer Persönlichen Freiheit.Viele die gerade in dieser Zeit von Freiheit und Rechten reden sind eher verkappte Egoisten die ausbrechen aus der Solitarischen Gemeinschaft im Kampf den den Virus

Ernst-Günther Konrad | Mo., 27. April 2020 - 08:54

Also auch bei Anne Will nichts Neues. Allgemeines, parteipolitisches ideologisches Machterhaltungsgeplänkel, gepaart mit Ahnungslosigkeit. Der unlängst noch als Kanzlerkandidat favorisierte Laschet hatte mal keine Maske auf und zeigte erhebliche Wissensmängel?
Man muss bei allem Ärger, die Politik an einer Stelle in Schutz nehmen. Jeden Tag neue und anders interpretierte Zahlen der "Experten". Jeden Tag neue angebliche Studienergebnisse mit zum Teil haarsträubenden Interpretationen. Jeden Tag wird faktisch eine neue Sau durchs Dorf getrieben. Wer will sich da noch auskennen?
Aber ahnungslos mal nach vorne preschen, wahnwitzige und rechtlich fragwürdige Maßnahmen einführen bzw. aufrechterhalten, die Hauptsache wir haben "gehandelt". Und genau da fängt schon wieder meine Kritik an der Regierung an. Selbst in BILD wird inzwischen offen gemeckert.
https://www.bild.de/politik/kolumnen/kolumne/coronavirus-ein-kommentar-…

Kommentar eines emsigen Foristen vom Fr, 24. April 2020 - 07:57

"Ihr" habt Glück, dass "Ihr" in der Regierung sitzt!
"Ihr" werdet von der treuen Presse unterstützt!
"Ihr werdet absacken, wenn Ihr uns unsere Rechte wiedergeben müsst"!
Wenn Gerichte "Euer" Handeln zerlegen werden!
Wenn die Wahrheit über "Euer" Versagen aufgedeckt wird!

Und wieder einmal versucht Herr Lenz, die Leser des Cicero durch falsche Wiedergabe meiner Aussagen in einem anderen Kommentar zu einem anderen Artikel zu täuschen und mich zu diskreditieren. Was ich tatsächlich kommentiert habe, mag jeder selbst nachlesen und beurteilen.
https://www.cicero.de/innenpolitik/corona-exitstrategie-schluss-flicken…
Herr Lenz versucht offenbar mit aller Gewalt mich schlecht zu schreiben, so wie er das mit vielen anderen Mitforisten tut, weil einige ihm eben auch nicht mehr persönlich antworten, da ihm die Fähigkeit fehlt, sich mit anderen Sichtweisen auseinander zu setzen. Ich bitte die Redaktion meine Kommentarergänzung zu veröffentlichen. Ich habe mir bislang einiges gefallen lassen von ihm, aber jetzt wird Herr Lenz deutlich übergriffig.

Schön, fass Sie den Link beifügen. Da kann jeder beurteilen, wie falsch meine Wiedergabe war.
Dass Sie dem Autor des Beitrages vorgeworfen haben, er habe keinen Ar ..in der Hose, wohl weil er Ihre Argumentation nicht teilt, habe ich noch gar nicht erwähnt.

Bei einigen omnipresenten Foristen habe ich das Gefühl, dass ihre bezahlte Mission darin besteht, gezielt andersdenkende Mitforisten zu diskreditieren und Ihnen diverse Sachen zu unterstellen. Also das jeweilige regierungskritische Forum und kritisches Denken auf Kurs bringen zu wollen. Und das sind keine Rentner bzw. Steuerzahler, die ihren Unmut loswerden wollen, dahinter steckt Methode.

Gar nicht darauf eingehen. Ich muss mich wiederholen: Er kann nicht anders! Es ist krankhaft.
Die meisten hier wissen was man von L. seinen Kommentaren zu halten hat. Einfach schreiben lassen.
Nur das alle seine K.veröffentlicht werden, insbesondere von Frau H., ist, gegen alle die ebenfalls ein Abo haben, nicht gegen Regeln verstossen, unfair.

Marc | Mo., 27. April 2020 - 09:04

SZ war mal eine gute Zeitung. Da malt diese Journalisten Horrorszenarien an die Wand und redet von Millionen Neuinfektionen! Und niemand widerspricht ihr. 42.000 sind noch infiziert. Also 0,05%! Seit Tagen mehr Genesene als Neuinfektionen. Nennt sich Eindämmung. Nicht Ausbreitung! Gestern 1737 Neuinfizierte! Wovon redet diese Frau? Und Herr Lauterbach! Der lag mit all seinen Annahmen gemeinsam mit Hr. Drosten noch nicht einmal richtig! Reine Panikmache. Wir haben aktuell 30.000 Intensivbetten. Davon 12.000 frei. Corona-Patienten davon knapp 1900! Bedeutet, wir könnten das 6-fache (6x42.000=212.000) an Infizierten verkraften und unser Gesundheitssystem würde immer noch funktionieren. 212.000-42.000= 170.000! Neuinfektionen geteilt durch 7 Tage=~24.200. Wir könnten uns 24.000!!! tägliche Neuinfektionen „leisten“. Gestern 1737. Nicht das Ziel, aber vom Kollaps weit entfernt. Wenn Hr. Prof. Streeck veröffentlich bricht das ganze Gebilde zusammen. Letalität<0,3. Siehe Stanford University!

Herr Kissler, ich habe ebenso die Sendung verfolgt.

Wenn man von der Politik stabile Handlungsgrundlagen erwartet hat, die logisch stabil sind, wurde man erneut bitter enttäuscht. Mir ist natürlich klar, dass es keine „Allheilmittel“ gibt und es ebenso keinen Alleinvertretungsanspruch der Wissenschaften gibt. Jedoch Hinweise, die auf eine in sich stimmige Sichtweise, wonach nach bestimmten Regeln gehandelt werden kann, blieben dürftig.

Wenn es keinen Masterplan für das Große und Ganze gibt, sollte man situativ (die Orte Kindergarten, Schule, Laden, etc. sind in ihren Nutzungen sehr unterschiedlich) vorgehen. Dem könnte ich zustimmen, wenn die politische Erfahrung einem nicht sagen würde, da wo alle unterschiedlich entscheiden wollen, verlieren sich die Konturen im Kampf gegen das Virus.

Auch die Naturwissenschaften liefern keine objektive wahre Abbildung der Realität, sondern auch (nur?) Wirklichkeitsmodelle, die allerdings auf ihre Effizienz hin überprüft werden können. Wissenschaft versucht Probleme zu lösen, die wissenschaftlich lösbar sind. Ihr geht es auch nicht um Objektivität im Sinne absoluter Wahrheit, jedoch auch nicht um Beliebigkeit. Natürlich akzeptiere ich einen Theorienpluralismus, wenn sie als vernünftiger Wille zur Problemlösung dient. Eben hier an Methode und Rationalität liegen die Unterschiede.
Zum Fußball: Während die gesamte Gesellschaft vor neuen Herausforderungen und Risiken gestellt ist, kommen diese Zocker mit ihrer Gemeinschaft Fußball daher. Diese „geldgeilen“ Protagonisten kaprizieren sich auf „staatstragende“ Spiele, obwohl sie nicht im Geringsten systemrelevant sind. In Systemen gibt es nämlich immer auch eine unauflösbare Differenz, die wir heute euphemistisch „Rest-Risiko“ nennen.

Norbert Heyer | Mo., 27. April 2020 - 11:23

Irgendwann in naher Zukunft hätte Frau Merkel einen Offenbarungseid abgeben müssen. Ihre großen Projekte EU-Rettung, EURO, Energiewende, Migration und Klimawandel, alles nur ein gigantische Geldvernichtung. Da kam Corona wie ein Geschenk des Himmels, den man konnte ja nicht alle Fehlentscheidungen den Geächteten zuschustern. Jetzt in dieser Krise wird der Geldhahn noch einmal bis zum Anschlag geöffnet, Freiheitsrechte der Bürger werden beschnitten, der Bundestag wurde praktisch bei der Entscheidungsfindung stark beschnitten und handverlesene Experte haben die Deutungshoheit. Sämtliche Politiker haben sich darauf verständigt, dass Mediziner den Takt vorgeben. Wenn die Sache schiefgeht, braucht man schließlich einen dafür Verantwortlichen. So geht Politik aber nicht: Die uns Regierenden haben gerade in einer Krise die alleinige Verantwortung für ihre Maßnahmen, diese Pflicht kann nicht einfach delegiert werden. Aber diese Politik ist seit Jahren geübte Praxis, es ging bis jetzt immer gut

Manfred Bühring | Mo., 27. April 2020 - 11:28

Eigntlich erübrigt sich jeder Kommentar. Es ist schlicht schäbig von dieser Regierung, nicht einzugestehen, dass man mit den ganzen Drostenschen Horroszenatien verkehrt lag. Das Narrativ der Alternativlosigkeit muss aufrecht erhalten werden, um die Verantwortlichkeit für diesen Jahrhundertskandal zu vertuschen und im Nirwana der Geschichtsschreibung verschwinden zu lassen.

Hanno Woitek | Mo., 27. April 2020 - 12:14

zitiert werden unterschiedliche Meinungen und Erkenntnisse von Wissenschaftlern. Man konzediert gern jedem von ihnen Seriosität. Nur ist ein Laie in der eigenen Bewertung. Die dort sitzenden Politiker eben auch. Und deswegen nehmen sie sich immer gerade die wissenschaftlichen Meinungen heraus, die ihren eigenen Interessen ( immer die Interessen ihrer Spendensponsoren)und stellen die als richtig dar, Herr laschet, Herr Lindner, Frau Baerbock, Herr Lauterbach hat zumindest Fachkompetenz dabei.
Warum nur machen die Wills und Co. das nicht mal klar und deutlich, indem sie das den Anwesenden auch so sagen. und vor allem den Zuschauern. Peinlicher Journalismus!!!!

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 27. April 2020 - 12:28

erleben aber evtl. vor allem Föderalismus und Staat als Verlautbarung """dazugehörender""" Wissenschaftler und in der Pflicht stehender Minister.
Staatspolitik in Form einer eigentlich noch dazugehörenden Kanzlerin findet evtl. nur in Form von Fahren auf Sicht und möglichst zu verhindernden Fehlentscheidungen beim Kanzler* statt?
in die allgemeine Euphorie gesprochen: Ich glaube, das reicht nicht.
Frau Merkel wird das sicher wieder wettmachen durch resolutes Vorpreschen, wo es verhaltener sinnvoller wäre.
Alles wird entsprechend von Medien getragen.
Der Vorteil für diese Menschen, die jetzt nach bestem Wissen und Gewissen nach vorne treten, ihr begrenztes Wissen also vortragen und bereit sind es zu vertreten, mehr würde man auch von Frau Merkel nicht verlangen, der Vorteil in meinen Augen für diese Menschen ist, dass ich weiter an Wissenschaftlichkeit, Politik und Verantwortung glauben kann.
Herr Streek ist nicht durch Immunität geschützt.
Totale Sicherheit gibt es nur in Diktaturen

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 27. April 2020 - 12:29

erleben aber evtl. vor allem Föderalismus und Staat als Verlautbarung """dazugehörender""" Wissenschaftler und in der Pflicht stehender Minister.
Staatspolitik in Form einer eigentlich noch dazugehörenden Kanzlerin findet evtl. nur in Form von Fahren auf Sicht und möglichst zu verhindernden Fehlentscheidungen beim Kanzler* statt?
in die allgemeine Euphorie gesprochen: Ich glaube, das reicht nicht.
Frau Merkel wird das sicher wieder wettmachen durch resolutes Vorpreschen, wo es verhaltener sinnvoller wäre.
Alles wird entsprechend von Medien getragen.
Der Vorteil für diese Menschen, die jetzt nach bestem Wissen und Gewissen nach vorne treten, ihr begrenztes Wissen also vortragen und bereit sind es zu vertreten, mehr würde man auch von Frau Merkel nicht verlangen, der Vorteil in meinen Augen für diese Menschen ist, dass ich weiter an Wissenschaftlichkeit, Politik und Verantwortung glauben kann.
Herr Streek ist nicht durch Immunität geschützt.
Totale Sicherheit gibt es nur in Diktaturen.

Klaus Funke | Mo., 27. April 2020 - 12:48

Leider kann ich nicht mitreden! Es tut mir leid. Aber Wills Kasperletheater schaue ich mir schon seit Jahren nicht mehr an. Trotzdem: Wann werden die Medien erkennen, dass sie mit Laschet absolut auf das falsche Pferd gesetzt haben? Der Gaul ist totgeritten. Kaum noch Publikum. Selbst der Ahnungsloseste erkennt - der ist keine Alternative, der ist nur die Fortsetzung der Merkelpolitik mit der Attitüde des Kölner Karnevals.

Heidemarie Heim | Mo., 27. April 2020 - 12:54

Einen solchen hätte ich bekommen wenn ich ein mich in aussichtsloser bzw. perspektivloser Lage befindlicher Selbstständiger, z.B. Gastronom oder Dienstleister wäre! Genauso wenn ich berufstätige Mutter oder Vater wäre, die ihre Kinder und Jugendlichen seit Wochen sozusagen im Stall einsperren, beschulen und bespaßen mussten. Weil keine gescheiten Desinfektionsmittel, Schutzmasken und vor allem nicht genügend Testkapazitäten und eine App zur Verfügung standen und bis heute stehen, um in diesen Bereichen (Schule, Beruf) Gefährdungen rechtzeitig zu erkennen und einzudämmen. Gerade diesen wird dann vorgeführt, wie man für etwa Fußballmillionäre und ihre Klubs, die Handballer können es sich übrigens nicht leisten!,
Konzepte erwägt anzuwenden,die diese oh Wunder! sogar eigen finanzieren möchten! Während der Sohnemann auf 70 Quadratmeter am Rad dreht, weil er nicht auf den Bolzplatz oder Training darf. Solch ein UNINFORMATIVES Rate-Quiz braucht keine Familie, Selbstständiger oder Noch-AN!

Bickerle | Mo., 27. April 2020 - 13:45

Liebe Mit-Diskutanten,
Excel-Tabelle
Wer die addierten Fallzahlen der Intervalle vom 2. bis 9.März, vom 3. bis 10.Mrz, und vom 4. ten…bis-;… 5.ten ; 6.ten… usw. bis heute überlappend vergleicht, wird pro Woche folgende Steigerungsraten feststellen.
Erste Woche: +233%; 2.te Wo +138%; 3.te Wo +31%; 4.te Wo+29%; 5.te Woche minus -31%; 6te -37%; 7te -31%.!!!
Das Problem ist, dass wir dreieinhalb Wochen Restriktion brauchen, um eine Woche ungebremste Steigerung ( +233% ) auszugleichen. Das heißt für mich, dass wir uns extremst zurückhalten müssen, wenn wir nicht im Chaos enden wollen.
Die Zahlen fallen, weil wir uns zurückgenommen haben, ungebremst enden wir im Abgrund. Man bedenke, - Unternehmen können nicht weiterarbeiten, wenn 30% der Belegschaft krank oder im Krankenhaus sind.

Mit freundlichen Grüßen,
Carl Heinz Bickerle

Danke lieber Herr Bickerle! Das kann sogar ich nachvollziehen ohne mathematisches Talent oder gar Ahnung von Excel;). Ich schaute gerade noch gestern für mein Bundesland Rheinland Pfalz bei den erhobenen Statistiken rein und war dann doch etwas ratlos bei manchen Ergebnissen. Bei den einzelnen Kreisen, den kreisfreien Städten, den geschlechtsspezifischen Faktoren der Infektionen und daraus sich ergebenden Mortalitätsrate sowie die fast durchgehend auf Alter 60-75 und als größte Gruppe (ca.25%)die über 80jährigen beschränkte Zahl der Opfer schwerer Verläufe und Sterbefälle. In unserem nicht kleinen Landkreis wie auch in ähnlichen Gebieten sind bis heute 2 Sterbefälle zu verzeichnen. Dabei keiner unter benannter Altersgruppe. Kinder, Jugendliche, Erwachsene bis 60 nahezu null Infektionen und wenn schon wieder genesen oder vielleicht gar nicht erfasst? Die Schulen in meiner nächsten Nähe und das Leben in der ganzen Kleinstadt und auf den Dörfern dafür völlig am Boden! Alles Gute!MfG

Sehr gut Herr Bickerle besser hätte ich es nicht ( schreiben )sagen können.
Ich hatte schon fast den Glauben an die Vernuft verloren.

für diesen sehr anschaulichen Kommentar.
Mir macht es manchmal Sorge, wenn scheinbar einige Mitbürger mehr Angst vor Masken als vor Corona haben; wenn einigen in DL im Verhältnis zu den Beschränkungen zu wenig gestorben wurde; wenn man wegen der Einschränkungen Angst hat die Demokratie wäre verloren, obwohl es in fast allen Ländern gleiche oder noch härtere Bestimmungen gibt. Aber am Schlimmsten empfinde ich es, dass Eltern ihre eigenen Kinder zuhause scheinbar nicht ertragen können. Dann steigt die Gewaltbereitschaft, liest man. Wie traurig ist das denn?

Herr Bickerle, ein Rechenprogramm ersetzt nicht das Denken. Das Wachstum ging von kleinen Zahlen aus, da die Messungen erst begannen. Berechnen Sie mal die Steigerung von 0 auf 1 Fall, dann sehen Sie Ihren unsäglichen Unsinn schnell ein.
MfG Rudolf Winter

Klaus Peitzmeier | Mo., 27. April 2020 - 15:17

H.Kissler, mir scheint Sie haben ein Problem mit Laschet. Allein Laschet Ahnungslosigkeit vorzuwerfen ist schlicht unfair. Alle, selbst die ehrlichen Virologen sagen, wir wissen nicht wie es ausgeht. Nur Lauterbach weiß es. Und der machte nach Ihrer Meinung einen kompetenten Eindruck. Prof. Pöppel meint allerdings, Lauterbach erzähle teilweise ziemlichen "Schwachsinn".
Sie selbst haben den "kompetenten Eindruck" doch gleich selbst wieder mit dem Argument eingefangen, daß "H.Lauterbach also ein Ende der Pandemie offenbar erst dann erwartet, wenn die gesamte Bevölkerung sich angesteckt hat". Also bei linearer Fortsetzung in etwa 8 Jahren. Ich glaube es ist ganz dringend, auch andere Wissenschaftler, z.B. Ökonomen, mitreden zu lassen. Sonst gehen wir kerngesund in die Pleite. Und wenn in Anbetracht dessen Lindner für mehr Risikobereitschaft eintritt, ist das doch völlig richtig. In Sachen GRÜNEN war NRW 2017 über den Abgang der Schul- u. Gesundheitsministerinnen übrigens sehr erfreut.

F.Oldenburg | Mo., 27. April 2020 - 17:27

Wir alle haben ein Problem. Was soll man bitte anderes machen als ausprobieren und sehen, was sich verändert? Ich halte Herrn Lauterbach keineswegs für kompetent, ich halte ihn im Gegenteil kaum noch aus!. Hat sicher mehr Einnahmen aus TV Auftritten als durch sein BT Mandat.