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Bilder wie aus einem Endzeit-Film: Selbst New York City steht still / dpa

Wochenlange Corona-Herrschaft - Ein Lehrstück in Sachen Demut

Ein Virus hat dem Menschen vorläufig das Kommando über die Welt entrissen und uns vor Augen geführt, an was für einem dünnen Faden unsere zivilisatorischen Errungenschaften hängen. Der nächste Stresstest kündigt sich mit der Dürre derweil schon an.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

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Vier Wochen geht das nun schon so, und immer noch haftet diesem Zustand etwas Unwirkliches, etwas Empörendes und Verstörendes an. Die Zivilisation des höchstentwickelten Wesens der Welt ist von einem noch nicht einmal millimetergroßen Etwas zum vorläufigen Stillstand und Absturz gebracht worden. Es ist kein Lebewesen, weder Pflanze noch Tier, aber doch ein Seiendes, ein Schmarotzer, der sich auf ebenso perfide wie geniale Weise die Zellen seines Wirts zum Brutkasten, zur Reproduktionsstätte seiner Art umprogrammiert, und das teilweise so massenhaft und in zentralen Organen, dass diese Organe, Lunge, Nieren, Herz, ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen und der Wirt stirbt, bevor sein Immunsystem eine hinreichend große Armee an Antikörpern aufstellen konnte. Das Ding ist winzig. Aber im Moment ist es größer als wir. 

Ein Virus hat die Herrschaft über die Welt jedenfalls vorläufig vom Menschen übernommen. Wir leben im Corozän. Jedenfalls bis zu dem Tag, an dem der Impfstoff da ist. Und das wird nach übereinstimmender Ansicht aller Experten frühestens in einem Jahr der Fall sein. 

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Michaela 29 Diederichs | Mo., 27. April 2020 - 13:15

Das haben Sie jetzt aber wunderschön geschrieben. Ich hatte - ehrlich gesagt - Sorge, dass Sie wieder über Landwirtschaft sinnieren (das können Sie nicht so gut). Ja, wir haben den 3. Dürrefrühling in Folge. Den Garten bewässern, das geht. Aber den Wald? Wir können ihm beim Sterben zuschauen und nichts tun.

Hans Jürgen Wienroth | Mo., 27. April 2020 - 19:37

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Wir Europäer müssen uns die Frage stellen, ob wir zuerst den Wald und unsere Felder oder unsere Wirtschaft sterben lassen. Im globalen Wettbewerb gewinnt derjenige, der am preiswertesten produziert. Solange der „New Green Deal“ von Frau vdL. zu höheren (Energie-)Kosten führt, wird die Deindustrialisierung weiter voranschreiten. Umweltfreundliche Landwirtschaft mag zwar gesund sein, sie ist aber konkurrenzlos teuer. Dabei rettet die EU aber nicht die Welt, wenn in Entwicklungsländern wie z. B. Indien und China ein Kohlekraftwerk nach dem anderen entsteht.
Wir sind global vernetzt, bei Krankheiten wie in der Wirtschaft. Die Politik muss sich den Herausforderungen der Globalisierung stellen indem sie fairen Umgang fördert und unfairen sanktioniert. Das kann bei Waren über Zölle, bei Krankheiten über Einreiseverbote geschehen. Schnelles, koordiniertes Handeln ist hier von Nöten. Im Moment kämpft jeder für sich und aus Prinzip gegen Trump, auch wenn er in manchen Dingen recht hat.

Dr. Roland Mock | Di., 28. April 2020 - 11:07

Antwort auf von Hans Jürgen Wienroth

Herr Schwennicke sagt zu Trump: „Selbst dem amerikanischen Präsidenten hat diese Erkenntnis für einen kurzen Moment Demut gelehrt.“ Und das ist gut so. Ich bin der Auffassung, daß Präsident Trump das meiste in seiner bisherigen Amtszeit richtig gemacht hat. Und wünschte mir einen Kanzler, der/die sich nur annähernd so für sein/ihr Land einsetzt wie Trump es für seines tut. Allerdings plappert er mir manchmal zu viel und zu vorschnell: Alles ist das „größte“, das „beste“, Kim sei „a good guy“, die Amerikaner sollten keine deutschen Autos kaufen etc. etc. Trump hat auch - genau wie die deutsche Regierung- zunächst das Virus unterschätzt. Insofern: Ein etwas demütiger Donald, der weitere vier Jahre die USA regiert, wäre klasse.

Heidemarie Heim | Mo., 27. April 2020 - 13:49

Es könnte nun schon zum dritten Mal in Folge für unsere Nahrungserzeuger und die Agrarwirtschaft eng werden. Hat sich jemand in den letzten Tagen mal die auf den furztrockenen Feldern vor sich hin kümmernde Aussaat angesehen? Während der Spargelbauer kaum seine Ernte reinkriegt wegen fehlender versierter Helfer, schaut der Anbauer von Getreide, Futter/Heu für seine Viecher und anderem verzweifelt auf die nächste mögliche Missernte. Und weil er retten möchte was zu retten geht so früh wie nie anfängt zu wässern und doch davon ausgeht, das das Wasser dafür endlich ist. Da helfen ihm auch keine noch so hohen Subventionen aus Brüssel momentan. Und was das fürs Klima bedeutet wenn man auf der ganzen Welt anfängt alles zu importieren was das Zeug hält und welche Flächen dafür in den dort kaum geregelten Anbaugebieten daran glauben müssen, dann ist der Tritt von der Natur und unserem Planeten in die allgegenwärtigen Hinterteile der Krone der Schöpfung scheinbar noch nicht angekommen! MfG

liebe Frau Heim. Ich schwelge in Nostalgie, an meine schöne Kindheit zurück, das einzige was störte waren die Schulen. Es gibt schlimmeres, ich lebe in der Gegenwart
mit einer Zukunft, die keine Chance hat, Zukunft werden zu können.
Vor einigen Wochen schrieb ich pathetisch im Cicero zum Thema Coronavirus von ei-ner veränderten Variation der Sintflut. Wie wir wissen, war diese 6.300 Jahre vor Christus, eine gottgesandte Flugkatasthrophe über die Verfehlungen der Mensch-heit. Sollten wir daran glauben, was dann?
Diese Art zu denken und zu schreiben paßt überhaupt nicht zu mir. Aber ich werde immer nachdenklicher.

Danke liebe Frau Simon! Auch mich befällt in diesen Tagen (Lagerkoller?) oft die Wehmut. An anderer Stelle schrieb ich, das meine Generation wahrscheinlich viel besser mit den momentanen wie unweigerlich künftig eintretenden Einschränkungen fertig werden wird. Mir wird momentan fast täglich bewusst, in welch glücklicher Zeit ich meine Kindheit, Jugend und mein bisher gesamtes Leben als Erwachsene mit über 40 Jahren Eheleben(nur 1 Ehemann;-) verbringen durfte. Welche Freiheiten ich hatte, die ich meist in freier Natur verbrachte, bzw. was unsere Eltern, einfache Leute mit schlimmer Kindheit im Krieg uns dennoch an Werten vermittelten, die uns alle gut durchs Leben brachten. Eigene Kinder blieben uns leider verwehrt, lässt mich jedoch in diesen Zeiten und den entsprechend unwägbaren Zukunftsaussichten des Öfteren denken, das ich in dieser Beziehung mit viel weniger Sorge behaftet bin. An einen strafenden Gott glaube ich nicht. Vielmehr an Gruben, die Mensch sich selbstgerecht gräbt! MfG

Den Kommentar können Sie sich einrahmen liebe Frau Heim. Es wird Zeit das die Menschen wieder zurück zur Natur finden. Kartoffeln wachsen eben nicht beim ALDI im Regal und auch Handys bauen sich nicht in der Gesteinswelt im Kongo. Ab morgen soll es bei uns in Hessen und bei Euch in RLP für die nächsten Tage regnen.
Es wäre dringend Zeit dafür. Vielleicht reinigt der Regen auch den Geist mancher Politiker. Sie wissen ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Bleiben Sie gesund.

Danke lieber Herr Konrad! Wie vorhergesagt heute Regen bei uns. Aber bis jetzt nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein;(. Die Natur in der ich die glücklichsten und freiesten Tage meiner Kindheit verbrachte hat sich mehr und mehr verändert. Keine wilden Gärten mehr, keine über Nacht erblühende Klatschmohnwiese, stibitzte Runkelrüben zum auskratzen und schnitzen oder mit dem Fraßgift DDT gespritzte Maiskolben, die uns allerdings trotzdem zum Opfer fielen. Der Flieder, den wir erst immer im Mai zu Muttertag klauten ist schon fast am Verblühen und kurz vorm Reise-Aus waren meine Margareta und ich auf der Insel der Mandelblüte, nur ohne Mandelblüte;(Die war ebenfalls 4-5 Wochen zu früh. Dafür steckten wir unsere Nasen in die volle Orangenblüte und sind seitdem betäubt;). Ja, es gibt sie noch die kleinen Fluchten unberührter Natur. Sie sind leider aber immer schwerer auszumachen. Bleiben Sie, Ihre Familie samt cats gesund! MfG

Und das meine ich absolut positiv!
Nur... gehen Sie einmal hinaus in die sog. Wirklichkeit. Hier wird nicht gedacht. Hier wird auch nicht nachgedacht. Wäre ja für's Köpfchen zu anstrengend. Auch aufgrund von Corona sind wir eine extrem verrohte Menschen-Masse geworden. AUCH wohlgemerkt! Aber das waren wir vorher auch schon. Me, myself and I.
Der Tritt in den Arsch vonseiten der Natur... leider nicht angekommen.
LG Barbara Piele. Passen Sie auf sich auf.

Heidemarie Heim | Mi., 29. April 2020 - 14:12

Antwort auf von Barbara Piele

Besten Dank liebe Frau Piele für Ihre positive Bestärkung! Zumindest sollte uns jedoch die Tatsache trösten, das wir alle zusammen gerade hier Cicero was zu denken bekommen;). Sozusagen "Geistes-Futter", das wie Sie beklagen leider nur von einer scheinbar begrenzten Anzahl unserer Mitbürger aufgenommen wird. Doch unterstelle ich der Masse keinerlei negative Absicht, da ich in jüngeren Jahren ehrlicher Weise mich keineswegs von diesem Mangel des Denkens und Überlegens bezüglich Zukunft abhob. Diese Vernachlässigung war ganz einfach einem Leben und Alltag mit Vollzeitbeschäftigung, gegenwärtigen Sorgen usw.geschuldet. Heute habe ich die notwendige Muse und vor allen Dingen die Freiheit, mich hier mit Ihnen Allen auszutauschen, meinen Geist zu beflügeln und im Alter wichtig, fit zu halten! Dafür auch ein Danke an den Cicero und alles Gute für uns alle hier! LG

Manfred Bühring | Mo., 27. April 2020 - 13:53

Mein Vorschlag an die Politik: Maskenpflicht w/ zu erwartender Sand-/Feldkrume-Stürme. Der mündige Bürger schluckt lieber Grundrechtseinschränkungen, statt Staub oder Sand.

Gerhard Lenz | Di., 28. April 2020 - 13:46

Antwort auf von Manfred Bühring

Grund zur Demut gibt es genug.

Ein notwendiger, überfälliger Beitrag. Der Mensch, das "Beste", was die Evolution hervorgebracht hat, wirkt weitgehend hilflos. Er kann sich nicht einmal durchringen, eine Gemeinschaft zu bilden. Stattdessen streitet er: die eine Hälfte fordert größtmögliche Konsequenz bei der Bekämpfung der Pandemie, die andere befürchtet den Verlust materiellen Wohlstandes und versucht, die Bedrohung durch das Virus mindestens zu relativieren.

Natürlich sind für manchen Mitbürger Existenzängste sehr begründet. Aber man kann das Virus in seiner Gefährlichkeit nicht einschränken, indem man nur den Bevölkerungsteilen Beschränkungen auferlegt, die (materiell) nichts zu fürchten haben.

Vor dem Virus sind wir alle gleich.

Da hilft kein Ignorieren, und kein Verharmlosen, im Gegenteil. Solches Verhalten bezeugt nur, nichts verstanden zu haben und den Versuch, verzweifelt an einer Vergangenheit festhalten zu wollen, die es so nicht mehr geben wird.

Rolf Jost | Mo., 27. April 2020 - 14:48

Ihre medizinischen Fachkenntnisse erstaunen mich. Lernt man das im Germanistikstudium?
Die Rechnung mit den 100.000 italienischen Ärzten ist umwerfend. Das sollten Sie bei einer medizinischen Fachzeitschrift einreichen!
Vielleicht sollten Sie in Zukunft die Bundesregierung anstelle von Herrn Drosten beraten.

Michael Sachs | Mo., 27. April 2020 - 14:54

Ja Herr Schwennicke sehr guter Kommentar u. genau richtig, das Problem ist nur wenn das Ganze vorbei ist geht es im alten größenwahnsinnigen Stil weiter, man muß das auch sehen unter dem Gesichtspunkt das es hunderttausend Ärzte u. Wissenschaftler gibt weltweit, riesige Pharmafabriken mit Milliarden Tabletten, Impfungen, Antibiotika nichts hat geholfen der Körper mußTe es selbst schaffen oder man stirbt, genau das hat den Menschen diese extremen Ängste bereitet es war ja eine absolute Massenpanik die vermutlich den Virus auf seinem Todestripp zusätzlich gestärkt hat.

Charlotte Basler | Di., 28. April 2020 - 12:04

Antwort auf von Michaela 29 Di…

Ja liebe Frau Diederichs, eine gute und sinnhafte Frage. Wird uns doch dauernd suggeriert, dass wir ganz viele und ständig neue Dinge benötigen. Riesige Marketings- und Vertriebsagenturen leben sehr gut davon. Aber wie soll sonst permanent Wachstum, Umsatz- und Profitsteigerung erreicht werden? Wäre es für eine Gesellschaft überhaupt möglich wirtschaftlich "auf der Stelle zu treten" ohne zurückzufallen?

arbeiten heute die Karrieregeilsten – und wer Karriere machen will, lernt dort. Genommen werden eh nur die besten. Und wir können sicher sein, dass dieser Zug nach der Pandemie so schnell wie möglich wieder Fahrt aufnehmen wird, denn dort wird auch das meiste Geld verdient.

Günter Johannsen | Di., 28. April 2020 - 19:28

Antwort auf von Michaela 29 Di…

ich hör´dir trapsen?
Singdrosseln sind mir lieber. Sie singen, um des Singens willen …. ohne ideologische Hintergedanken!
Kein Mensch bezweifelt den Klimawandel, aber viele Menschen bezweifeln, dass der Menschen gemacht ist! Er wird nur instrumentalisiert für ideologische Zwecke … dreimal darf man raten, von welcher Art "Weltbeglücker" das uns immer und immer wieder mit den perfidesten Methoden übergeholfen wird?!

Manfred Sonntag | Mo., 27. April 2020 - 15:52

Ein sehr interessanter Artikel. Ich denke, wir haben alle auf das falsche Pferd gesetzt. Der Gaul muss immer der Größte sein. Egal ob UNO, WHO, EU, Industrieunternehmen, Banken usw., immer größer wird gedacht. Aber auch in der Wissenschaft hat die Globalisierung in Organisation und Aussagen Einzug gehalten. Man hat den DDR-Betrieben die Bürokratie und den dazugehörigen Wasserkopf vorgehalten. Was machen wir denn HEUTE? Wir machen uns was vor! Heute werden E-Autos produziert um unser Gewissen zu beruhigen aber zum gleichen Zeitpunkt wird für die zugehörigen Batterien die Ökologie im Kongo und Südamerika ruiniert. Kernkraft und Kohle werden ab geschaltet um mit Gas die fehlende Energie zu erzeugen. Dabei entsteht aber genauso viel CO2 (Förderung & Transport etc.) wie bei modernen Kohlekraftwerken. Und die Kernenergie, die einzige CO2 freie Energiequelle, wird aus ideologischen Gründen ausgeschaltet. Das Ganze u.v.a.m. ist der Ritt auf der Rasierklinge!

Sehr treffend ihr Kommentar zu dem Artikel vom Cicero Chef. Wir dürfen gespannt was unsere Weltverbesserer an den politischen Schalter uns noch alles zumuten werden ?

Christa Wallau | Mo., 27. April 2020 - 15:56

... sollte auch ein Lehrstück in Sachen V e r z i c h t werden.
Wenn wir a l l e unsere Erwartungen, materiellen Wünsche u. kostspieligen Freizeit-Aktivitäten auf Dauer etwas herunterschraubten, könnte dies Seele u. Geist, dem Geldbeutel u. unserer Umwelt nur gut tun.
Vieles, das wir jetzt gezwungenermaßen nicht haben können, brauchen wir gar nicht unbedingt!
Darüber sollten wir uns in dieser Zeit klar werden.

Wenn wir uns dann - was ich allerdings für utopisch halte - anschließend noch darüber einig würden, daß wir die wirklich lebensnotwendigen Dienstleister in unserer Gesellschaft ( Pfleger (!), Bus-/Müllfahrer, Polizisten, Kasssierer usw. ), die im Verhältnis zu vielen anderen Berufstätigen miserabel entlohnt werden, gerechter bezahlen müssen, dann hätten wir sehr viel durch die Krise gewonnen.
Aber ich fürchte: Da wird nichts neu justiert werden.
Zu diesem Thema hört man leider auch nur dröhnendes Schweigen von den Kirchen.
Die praktizieren lieber "Fernstenliebe"!

Ein tatsächlich mitfühlender Kommentar, sieht man vom letzten Satz ab, in dem dann doch wieder die völkisch-nationalistische Einstellung der Autorin durchbricht. Mit "Fernstenliebe" ist wohl, so vermute ich, das Engagement für die Schwächsten unserer Gesellschaft, die Flüchtlinge gemeint. Und was die AfD davon hält, ist ja nun hinlänglich bekannt.
Aber egal: Da liest man Forderungen, die aufhorchen lassen, die man sonst nur von "Linken (im weiteren Sinne, also links der AfD)" vernimmt. Ich freue mich schon darauf, eines Tages Gutes über die AfD schreiben zu können: Dann, wenn sie die Anhebung des Mindestlohnes fordert, für eine bessere Entlohnung im sozialen und medizinischen Sektor eintritt, für ein faires Rentensystem - in das alle Bürger einbezahlen - eintritt; kurz eine ordentliche Sozial- und eine faire Wirtschaftspolitik in ihr Programm schreibt. Nur: Ob das die "ewig junge Partei" wohl jemals schafft?

Butter bei die Fische, Gutester. Was hält die AfD denn von der Flüchtlingsfrage?
Begründen Sie Ihre Aussage. Wer A sagt muss auch B sagen. Etwas behaupten und unkommentiert im Raum stehen lassen zeigt, dass man nicht in der Lage ist, seine Behauptung zu begründen. Aber das kennt man hier ja bei Ihnen. Außer andere anzugreifen haben Sie nichts auf der Pfanne.

Sie kennen nicht die Einstellung der AfD zur "Flüchtlingsfrage"?

Ein erster Tipp: Googeln Sie die Stichworte "testosteron gesteuerte junge Männer" oder "Messerimporte" oder "Vergewaltigung des Volkskörpers".

Ein zweiter Tipp: Verlassen Sie gelegentlich Ihre Höhle....

Ein dritter Tipp: Da Sie ja offensichtlich Internetanschluss in Ihrer Höhle haben, verlassen Sie gelegentlich Ihre "digitalen Blase".

Ulf Altenbeeke | Mo., 27. April 2020 - 16:17

Eine weltweite Seuche passt zu der Metapher nicht so recht.

Die Versorgung wird dennoch aufrechterhalten.

Reinhard Benditte | Mo., 27. April 2020 - 16:19

Nicht der Virus hat das Kommando übernommen, sondern einige Virologen, die der Politikelite die Marschrichtung vorgeben. Der durch Panik erzeugte, politische Aktivismus sprengt die demokratischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte und der deutsche Michel nimmt es lammfromm einfach hin.

Leider tendieren auch Sie, Hr. Schwennicke, dazu, den Virus als DIE Bedrohung der Menschheit darzustellen. Welche Fakten gibt es dafür? Bis vor kurzem wurden bis auf die Zahl der getesteten und als infiziert eingestuften Bürger (ca. 0,25% der Bevölkerung) und die Anzahl der Toten (ca. 5% der infizierten Bürger) echte Fakten noch von keinem der Virologen und Politiker dargestellt. Fakten wären z.B. die Teilmenge der Infizierten, die im Krankenhaus behandelt wurden. Fakten wären auch die Daten über die effektive Todesursache d.h. welche Menschen sind durch den Virus gestorben und welchen Menschen sind aufgrund anderer Erkrankungen, aber mit dem Virus gestorben.

Monique Brodka | Mo., 27. April 2020 - 16:20

Meine Mutter Jahrgang 1914 meinte: „Bauern klagen immer. Mal ist es zu trocken, mal zu nass“ selber aus einem Bauerngeschlecht war Sie froh als das Bauerndasein ein Ende hatte denn es machte keine Freude immer abhängig von Wetter zu sein! 1947 war ein Dürrejahr mit drei Hitzewellen. Wenn meine Mutter morgens die Kühe melken musste und die Sonne sah, weinte Sie. Sie erzählte von Aprilwetter, so heiß, dass die Schokoladenhasen schmolzen und auch Schnee im Mai. Die Welt wird grüner und es gibt kein Waldsterben sondern ein Baumsterben und das ist was ganz anderes. Diese Erkenntnis stammt nicht von mir sondern von einer Instanz die die Wälder global beobachtet. Wenn ich nicht irre mit Sitz in Zürich. Es gab in den achtziger und neunziger Jahren viele heiße Sommer und dann lange keine. Ich erinnere mich weil wir keinen Pool mehr für die Kinder aufstellten weil es nicht lohnte. Es regnete zuviel! Ich finde die Menschen haben ein sehr kurzes Gedächtnis nicht nur in Bezug auf das Wetter.

dass der Cicero auch solche Erfahrungen druckt.
Wir müssen und können genau hinsehen, sollten aber die Zeitdimensionen nicht zur Seite schieben.
Ich will Veränderungen bestimmt nicht leugnen, ich möchte nur genau wissen, wie es zusammenhängt und wieviele mögliche Zusammenhänge es neben dem derzeit wahrscheinlichsten, der menschengemachten Klimaveränderung, gibt.

Reinhard Benditte | Mo., 27. April 2020 - 16:20

Ich würde es begrüßen, wenn auch Cicero sich breiter über den Corona Virus informieren würde Es gibt auch andere Stimmen als die von Hr. Prof. Drosten, die sich mir dieser Thematik auseinandersetzen. Bekannt sind u.a. Prof. John Ioannidis von der Stanford University oder Prof. Bhakdi von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.

Unsere Politiker haben diese Panik genutzt und Maßnahmen verhängt, die weit über ein Normalmaß hinausgehen und die Gefährlichkeit des Virus überbetonen, und haben mit diesen Maßnahmen eine Rezession eingeleitet, die die Dimension der Rezession von 1929 sprengen wird.

Nein es ist nicht Demut angebracht, sondern wir müssen uns gegen diesen Irrsinn wehren.

Herr Benditte, es erstaunt mich immer wieder, dass sich die „Mehrheit“ so schnell in Ängste versetzen lässt.
Sie liegen richtig mit Ihrem Beitrag der überzogenen Maßnahmen.
Unsere Politiker haben sehr schnell gelernt wie man den Bürger dirigieren kann – nämlich mit Angst.
Außer mit der Dürre wird auch gewarnt vor Zecken, dem Eichenprozessionsspinner und der nächsten Coronawelle. Dies bedeutet: Wälder und Wiesen meiden, auf Urlaub verzichten und und und...

F.Oldenburg | Mo., 27. April 2020 - 17:17

Ist man Arzt, so wie ich, ist man auch ohne Corona demütig vor dem Leben und der Gesundheit. Und trotzdem stellt sich mir täglich die Frage nach dem richtigen Umgang, nach der Verhältnismäßigkeit. Der Vergleich zu Seuchen, der Pest hinkt gewaltig, denn dieses Virus führt eben bei einer Großzahl Erkrankter nicht zum Tod, noch nichtmal zu Symptomen. Auch Ärzte können Vorerkrankungen haben. Und obwohl ich um die Gesundherit von Herrn Johnson gebangt habe, liegt auch hierbei falsches Drama in der Luft: Die Schwestern machten "Sitzwache", weil er der PM ist, er war zu keinem Zeitpunkt beatmet und nach 6 Tagen wieder entlassen, das ist KEIN schwerer Verlauf. -- Dass die Menscheit Raubbau an der Natur betreibt ist sicher so, und das blinde Vertrauen ins internet ist sicher lebensgefährlich, wenn man sich allein mal einen kapitalen Stromausfall vorstellt.

Heidemarie Heim | Di., 28. April 2020 - 14:09

Antwort auf von F.Oldenburg

Genau dies erleben große Sparten unserer Gesellschaft (Hotels , Gastronomie, Bildung, Kultur ect. ), denen man im wahrsten Sinne des Wortes von heute auf morgen den Stecker zog! Angesichts Gesundheits/-Lebensbedrohung wurden Maßnahmen in Gang gesetzt, die aus medizinischer Sicht drohende "Triage" verhindern sollte. Doch genau diese Methodik wenden wir was die Verhältnismäßigkeit betrifft momentan sehr rigide im Bereich beruflicher Existenzen
und alles was dranhängt an. Man versucht zwar in einigen Fällen noch zu beatmen,
andere hat man sofort abgeschrieben. Und natürlich haben Sie recht, was das angebliche Drama um den britischen PM betraf. Wer latscht mit einem fast beatmungspflichtigen Lungenversagen nach 8 Tagen aus der Klinik? Wenn wir Seuchen und was Natur u.a.an Erregern noch in petto hält betrachten hinsichtlich eines Gleichgewichts natürlicher Kräfte und Ressourcen könnte man auch auf die Idee kommen,das die Natur regelt sobald der Mensch maßlos handelt oder Gott spielt? MfG

Klaus-Dieter Kaiser | Mo., 27. April 2020 - 21:15

Es tut gut hier Artikel zu lesen. (Lesermeinungen schon weniger). Eine Zeit in der man Stellung beziehen muß, da gibt es auch Überraschungen,
so gibt es bei mir eine Liste mit Namen wie Zizek, Agamben, Sloterdijk, Herles......
Werde ich mir merken, rein persönlich.

Werter Herr Kaiser,

ja es ist ein Elend dass Zizek, Agamben, Sloterdijk und Herles keine Leserkommentare an den Cicero schreiben. Wie war noch Ihre persönliche Position zum Thema? Gern würde ich mit Ihnen tief vom Grunde der Erkenntnis trinken.

Andreas Berlin | Mo., 27. April 2020 - 21:57

Wir tun immer so, als wäre es das Schlimmste, was uns gerade angetan wird. Dabei hat die Menschheit in ihrer Geschichte schon zahlreiche Epidemien durchlebt. Und Dürren übrigens auch. Ich höre schon mindestens zehn Jahre, das Brandenburg austrocknen wird. Wenn alle, die jetzt wehklagen, etwas dagegen unternommen hätten, gäbe es das Problem nicht mehr. Bewässerung sollte keine unüberwindbare Hürde mehr sein. Aber die Nachrichten mit bedrohlichen Bildern füllen und den Menschen Angst machen, das schein mehr Spaß zu bereiten. Da uns die versprochenen Corona-Toten ausbleiben, werden wir nun verbrennen, verdursten oder verhungern. Und wenn das ebenfalls ausbleibt, dann können wir ja wieder in aufgewärmter Form am Dieselmotor ersticken. Vielleicht ist ein demütiger Angsthase genau das richtige Bürgerlein...

Gerhard Lenz | Di., 28. April 2020 - 15:46

Antwort auf von Andreas Berlin

...nun denn, das mögen Sie "bejammern"...

Oder sich damit trösten, dass bisher weltweit lediglich 212.000 Menschen daran gestorben sind. Und in Deutschland? Da werden gerade mal 6.100 Tote gezählt. Könnte man daraus schliessen, dass Regierung und Verwaltung vieles richtig gemacht haben? Bloß nicht!

Wenn ich Ihren Kommentar richtig interpretiere, kommen Sie sicher per Ferndiagnose zu dem Schluss, dass Covid-19 selbstverständlich als Ursache ausscheidet.

Leute wie Sie (und andere in diesem Forum, die es natürlich immer besser wissen als die Fachleute) sollten mal - ehrenamtlich, versteht sich - eine Zeit lang Dienst schieben auf einer Coron-Station.

Falls es eine solche überhaupt gibt, vorausgesetzt. Schliesslich hat einer der besonders Klugen Corona ja schon als schlichtes "Phantom" entlarvt. Und das mit einer bombensicheren Begründung: Er selbst kennt keine Infizierten! Wenn das kein Beweis ist, dass Corona eine einzige grosse Lüge ist!

F.Oldenburg | Di., 28. April 2020 - 14:08

Sollte es in absehbarer Zeit keinen Impfstoff (wie bei HIV und etlichen anderen Viren)und auch keine effektive Symptomtherapie gegeg "Covid19" geben, besteht die "neue Realität" sicher nicht aus dauerhaftem Maskenzwang, Kontaktsperre, dem Ende von menschl. Beisammensein in Sport und Kultur usw., sondern in der Erkenntnis, dass dieser Keim jetzt zu uns gehört mit all seinen Risiken. Darum sollte man -wie Herr Schäuble- endlich mal demütig werden, was das Altern betrifft. Völlig unkritisch gehen alle davon aus, dass "ein heute geborenes Mädchen über 100 Jahre alt werden wird", natürlich wohlsituiert und bei bester Gesundheit. Das sollte man mal demütig reflektieren, und dass ein 80jähriger Körper eben nicht mehr allem und grenzenlos standhalten kann, das lehrt uns dieses Virus.

Norbert Heyer | Di., 28. April 2020 - 14:20

Corona bestimmt und steuert uns Leben, unsere täglichen Gewohnheiten verändern sich, wir sind nicht bei uns, sondern neben uns. 1958 war Wasserknappheit, die wenigen Autos dürften nicht gewaschen, Rasen nicht gewässert werden, wir Kinder gingen ab April mit kurzer Hose zur Schule. Mitte der Achtziger verregnete Urlaube, ständig Hochwasser und Überschwemmungen am Rhein, Mosel und Donau. Wir hatten die Rinderseuche BSE, die Immunkrankheit AIDS tötete viele Menschen. Ist Corona jetzt schlimmer als die Grippewellen der vergangenen Jahre oder ist die gesteuerte Hysterie die Ursache für die große Zukunftsangst und Mutlosigkeit? Ist Corona -vielleicht- für die Politik nicht ein „Geschenk des Himmels“, der man nach Überwindung die Schuld an Konkurse, Arbeitslosigkeit und Depression zuweisen wird? Wenn wir bei der Bekämpfung dieser Seuche die Verhältnismäßigkeit aus den Augen verlieren, steuern wir auf einen veritablen Kollateralschaden von historischem Ausmaß zu. Die Politik muss entscheiden.

Günter Johannsen | Di., 28. April 2020 - 19:16

wenn wir es nicht zulassen!
"Jesus: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?" (Mk. 4,40)
Jesu und seine Jünger fahren mit dem Schiff ans andere Ufer des Sees. Da erhebt sich plötzlich ein fürchterlicher Sturm. Die Wellen schlagen ins Boot, so dass es unterzugehen droht. Aber Jesus schläft. In Todesangst wecken die Jünger Jesus ... schreien: Macht es Dir nichts aus, dass wir umkommen?
Kommt uns gerade jetzt in der Corona-Krise dieser Schrei nicht bekannt vor? Jesus, wann hilfst du uns … ? Jesus antwortet: Warum fürchtet ihr euch so, wenn ich bei Euch im Boot bin? Habt ihr keinen Glauben? Vertraut ihr mir nicht? Wenn ich mit euch unterwegs bin, gibt es keinen Grund, die Nerven zu verlieren. Wer Jesus vertraut, muss sein Leben nicht hundertprozentig absichern.

Günter Johannsen | Di., 28. April 2020 - 19:19

„Die Freunde Jesu in einem Boot.
Wie eine Nussschale im Meer.
Wird unser Schiff standhalten?
Wo ist das Ufer? Wer trägt uns?
Dem Übermächtigen und Dunklen
In dieser Welt ausgesetzt
Und doch in der Hand Gottes geborgen.
Zur Freiheit berufen und ganz und gar aufeinander angewiesen.
SO erfahren wir unser Leben.

Vielleicht war uns Gott noch nie so nahe,
weil wir noch nie so ungesichert waren.“ (Wolfgang Tarara SJ)

... auf Gott, der uns Menschen bedingungslos liebt.

Danke, lieber Herr Johannsen, daß Sie in dieser Lage auf das Entscheidende hinweisen: Wer an Jesus Christus und den Vater im Himmel glaubt, über den hat dieses Virus keine Macht, selbst dann, wenn es ihn tötet!

Diese großartige Wahrheit unseres christlichen Glaubens verleiht jedem wahrhaft Gläubigen in allen Sorgen und Nöten eine innere Gelassenheit, die ihn unschlagbar stark macht. Denken wir nur an Menschen wie Dietrich Bonhoeffer oder Jochen Klepper, die im Angesicht des Todes wunderbare Worte des Glaubens und Trostes
fanden.
Wir besitzen a l l e ein körperliches Immun(= Abwehr)-System. Dieses ist erwiesenermaßen bei Gläubigen viel wehrhafter ausgeprägt als bei Menschen, die keinen Glauben haben.
Unser Immunsystem stärken - durch gesunde Lebensweise, ausreichend Schlaf und Streßvermeidung - das ist sowieso das Beste, was wir in dieser Bedrohungslage durch ein besonders aggressives Virus tun können. Davon bin ich überzeugt.

Andreas Oltmann | Di., 28. April 2020 - 21:29

Ich stimme Ihnen und den kritischen Vorrednern aus voller Überzeugung zu! Diese Pandemie wird uns nicht umbringen, schon eher werden uns der Pessimismus, die Angst und Panikmache krank machen. Viel zu wenige Fakten liegen auf dem Tisch, aber die politischen Maßnahmen entsprechen denen einer Weltrettung-ohne Notwendigkeit. Offensichtlich schlagen die Maßnahmen manchen unserer Leser bereits aufs Gemüt und lassen die schlimmsten Zukunftsängste entstehen im Verein mit der Frage, wie wir unseren Wald, die Bauern und die Wirtschaft retten können!
Sehr geehrter Herr Schwennicke, ich empfinde Ihren Artikel zu negativ und leider auf dem Weg, dem allgemeinen Klagelied der Medien und Politiker zu folgen. Ich hoffe, es handelt sich nur um eine kurze flüchtige Krise-wie wärs denn mal mit anderen Themen, nur mal so zur Erholung der kleinen grauen Zellen, z.B. Österreich?!
Herzliche Grüße!

anton stögerer | Mi., 29. April 2020 - 09:01

wenn man irgendwann draufkommt,
durch massiven Eingriff in Luftströmungen (durch Windräder)die Trockenheit mitverursacht zu haben?