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YouTuber Rezo: Vor jedem Adjektiv ein „krass“ oder „scheiße“ / dpa

YouTube-Video zum Corona-Abitur - Rezo, Deutschlands linker Donald Trump

Rezo zuzuhören ist wie einen Mundschutz zu tragen: Nach mehr als fünf Minuten extrem nervig. Das ist jedenfalls die Erkenntnis unseres Gastautors Finn Wandhoff aus dem neuesten Video des YouTubers, in dem er Schulöffnungen kritisiert. Doch geht es Rezo überhaupt um die Sache?

Finn Wandhoff

Autoreninfo

Finn Wandhoff ist seit 2017 Vorsitzender der Schüler Union, die rund 5.000 Mitglieder hat. Wandhoff hat 2019 in Plön, Schleswig-Holstein sein Abitur gemacht und arbeitet derzeit im Bundestag.

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Finn Wandhoff ist seit 2017 Vorsitzender der Schüler Union, die rund 5.000 Mitglieder hat. Er hat 2019 in Plön, Schleswig-Holstein sein Abitur gemacht und arbeitet derzeit im Bundestag. 

Deutschlands mutmaßlich bekanntester Aachener hat wieder zugeschlagen: Vorgestern, mit einem diesmal nur zwanzigminütigen Video, in dem es ihm scheinbar um die Abschlussprüfungen und die teilweise Wiedereröffnung der Schulen geht, vor allem in Nordrhein-Westfalen. Diese Öffnungen würden die Schüler nämlich richtig „ficken“, wie im Video deutlich gemacht wird. Spätestens hier sollte klar sein, es geht nicht um Armin Laschet, sondern um YouTuber Rezo, seit letztem Jahr allgemein dadurch bekannt, dass er der CDU ihre social-medialen Schwächen aufgezeigt hat.  

Um mich im Stile seiner anzunähern, möchte ich zunächst ankündigen, wohin dieser Text führen soll: Ich möchte aufzeigen, dass eine teilweise Wiederaufnahme des Schulunterrichts kein Skandal ist und dass Rezo zur demokratischen Lösungsfindung nicht taugt.

Nach fünf Minuten extrem nervig

Zunächst muss man Rezo zugestehen, dass er es im ersten Teil des Videos geschafft hat, vernünftige Argumente gegen eine Schulöffnung und Abschlussprüfungen schlüssig darzulegen. Aber Rezo zuzuhören ist eben wie einen Mundschutz zu tragen: Nach mehr als fünf Minuten extrem nervig. Sie finden den Vergleich schlecht? Rezo findet einen schlechteren: Nachdem er zunächst Argumente vorbringt und untermauert, vergleicht er - frei nach der Komikerin Hazel Brugger - die Corona-Maßnahmen mit Verhütung.

Seine Schlussfolgerung: Auf die Einschränkungen zu verzichten, weil sie Wirkung zeigen, sei wie auf Verhütung zu verzichten, weil sie funktioniere. Das Einzige, was die soziale Distanzierung und Verhütungsmittel gemeinsam haben, ist, dass beides vor Schwangerschaft schützt. Dass der Vergleich absolut hinkt, ist natürlich egal, ist ja schließlich nur ein lustiger Vergleich.

Egal

Viel schlimmer hingegen seien laut Rezo die logischen Denkfehler der Anderen, genannt hier Armin Laschet. NRWs Ministerpräsident argumentierte gegenüber dem YouTuber, dass die Vergleichbarkeit des Abiturs unter den Ländern gewährleistet werden müsse, weshalb Prüfungen unter entsprechenden hygienischen Voraussetzungen sinnvoller seien, als gar keine Prüfungen. Rezos Einspruch? Die Schulabschlüsse seien ohnehin nie vergleichbar gewesen, daher sei dieser Punkt jetzt auch egal.

Zudem habe es ja Petitionen abertausender von Menschen gegeben, die ebenfalls gegen die Argumente Laschets sprechen würden. Kein Wort darüber, dass, ob Rentnerin oder Student, wirklich jeder, und das mehrfach, jene Petitionen hat unterschreiben können. Kein Wort von den Schülerinnen und Schülern, die gerne eine Prüfung schreiben würden, weil darin ihre Stärke liegt und weil man ihnen eine Chance nimmt.

Rezo und die Heinsberg-Studie

Kein Wort über die entsprechenden Hygienevorkehrungen, die de facto getroffen werden und gegen die bei Rezo einzig und allein spricht, dass wir ja alle wüssten wie das war mit der Hygiene, damals an der Schule. Und das Bedeutendste: Kein Wort über das wichtigste Argument für eine Wiedereröffnung der Schulen: Das Zusammenkommen und Rausholen der Kinder, die zu Hause in sozial schwierigsten Verhältnissen leben. Für diese Kinder ist es entscheidend, ob sie heute oder erst in zwei Wochen wieder eine Schule besuchen können, die sie aus ihrem täglichen Umfeld in eine andere Umgebung bringt.

Stattdessen zählen für Rezo Screenshots von YouTube-Kommentaren, ungültige Petitionen oder eine herausgepickte Studien – hier die Heinsberg Studie -, die erst als wissenschaftlich ungültig dargestellt wird und deren Ergebnisse trotzdem gleich darauf zur Untermauerung der eigenen Behauptungen benutzt werden. Richtig absurd wird es dann, als Rezo erzählt, dass er nach seinem Gespräch mit Armin Laschet sofort einen „promovierten Anwalt“ für Schulrecht angerufen habe, der ihm bestätigte, wie falsch Laschet und wie richtig er, Rezo, liege. Das ist ungefähr so, wie wenn beim Dschungelcamp Dr. Bob für die Seriosität der Show herangezogen wird.

Es geht ihm nicht um die Sache

Rezos Sprache ist einfach. Das ist sinnvoll, wenn man einem großen Publikum etwas erklären will. Er jedoch geht darüber hinaus, seine Sprache wird Eins mit seinem Inhalt: Sie ist populistisch. Vor jedem Adjektiv ein „krass“ oder „scheiße“ und man kann sich bildlich vorstellen, wie beeindruckt sich Rezo-Fans, geprägt durch dieses Sprachniveau, von sogenannten „Experten“ und „statistischer Ungültigkeit“ zeigen.

Das könnte einem egal sein, wäre da nicht der entscheidende Punkt zum Ende des Videos. In den letzten zwei Minuten nutzt Rezo die Zeit, um zu zeigen, dass jede Parteien - bis auf Grüne und AfD - mindestens ein Landesministerium für Bildung führt und erklärt im gleichen Zungenschlag, dass die einzig vernünftige Schlussfolgerung jetzt sei, diese Parteien nicht mehr zu wählen. Und hier endet nicht nur sein Video, sondern auch Rezos Glaubwürdigkeit und es zeigt sich, dass es ihm von Beginn an eben nicht um eine Sache, sondern um eine politische Tendenz ging.

Rezos gefährliche Lehren

Neben der erneuten – mutmaßlich ungewollten – Bestätigung für jeden jungen Rechtsextremen und auch Linksextremen, der sich nach dem Sturz des Systems sehnt und eine solche absolute Haltung mit Freude adaptiert, lehrt Rezo Millionen junger Zuschauer inmitten dieser fundamentalen Krise vor allem eines: Der Großteil unserer Parteien ist inkompetent; andere Bewertungen als die meine sind ungültig; die Institutionen und damit die Demokratie selbst sind nichts wert. Damit ist Rezo quasi nichts anderes, als eine europäische und linke Version von Donald Trump.

Entscheidend ist, dass ein bedeutender Teil meiner Generation über Parteigrenzen hinaus Freude an dieser Demokratie und diesem System hat. Für uns hört ab jetzt die Debatte über unvernünftige YouTuber auf und die Debatte über die Zukunft unseres Landes beginnt.

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Markus Michaelis | Sa., 25. April 2020 - 12:24

In meinem Bekanntenkreis hatte zum Klima-Anti-CDU-Video von Rezo die Zustimmung überwogen: wichtige Sache, tolle Argumente, flotter,ansprechender Stil. Ich kann das auch nicht nachvollziehen. Für das großspurige Auftreten sind die Argumente zu einseitig und die Art seines Auftritts und seiner Kommunikation empfinde ich nicht als "Erfrischung" für die Demokratie, sondern eher in Richtung eingeschworener Gemeinschaften, die gegen Falschdenkende die Wahrheit verteidigen. Es fehlt die Freude an der Nachdenklichkeit.

Romuald Veselic | Sa., 25. April 2020 - 12:50

schmunzeln...

"Damit ist Rezo quasi nichts anderes, als eine europäische und linke Version von Donald Trump". Zitatbasta.
Warum nicht?
Wer ist Rezo? Rezo ist nur zum Mensch gewordener Fake. Es reicht, wenn sich seine Fans, mit ihm beschäftigen.

Rezzo Schlauch gefällt mir besser. Er redete wenigstens sinnvoller.

Die r(echte) Version v. Donald T. ist/war ein sehr erfolgreicher Unternehmer, der seine Präs-Kampagne selbst finanzierte.
Rezo ist nur eine mediale, hochgepuschte Figur in D. Ein Cyber-Parvenü.
Der Rest der Welt braucht ihn nicht. Er ist nur ein Teil von Greta T. Mikrokosmos. Mit einer Produktivität, die zu virtueller Hungersnot führt.

Ernst-Günther Konrad | Sa., 25. April 2020 - 13:34

Nun, was diesen Rezo anbetrifft, habe mir exakt einmal das Video angeschaut und zugehört als er unser Annegret ärgerte. Das war's und mir fehlt bis heute nichts.
Der Junge will Klicks und mittels Werbeträgern Geld verdienen und vielleicht hat ihm auch eine Partei was zugesteckt, damit er zu tendenziösen Aussagen kommt. Es gibt Sender und Empfänger. Der Empfänger entscheidet, ob er sich was ansieht, anhört und den Inhalt annimmt oder eben nicht. Es hilft also schon, diesem Rezo zu zuhören, aber ihm sonst keine Plattform zusätzlich zu ver-schaffen. Soll er seine Sichtweisen denen präsentieren, die sich ohne eigenes Nachdenken berieseln lassen wollen.
Ihr Ansatz ist für mich der deutliche bessere. Politisch engagieren - egal wo - und debattieren unter Beachtung des Respekts jeder Meinung. Man muss ja nicht jede Meinung teilen. Aber Debatte ist die Seele jeder Demokratie. Man muss sie nur führen und vorleben. Wer starke Argumente hat, braucht die seelenlose Sprache dieses REZO nicht.

Josef Olbrich | Sa., 25. April 2020 - 13:40

Für mich ist Rezzo einer jener Untergangspropheten, die in ihrer Eitelkeit schwelgen, aber für das menschliche Zusammenleben keinen Beitrag leisten.

Joachim Kopic | Sa., 25. April 2020 - 15:52

Antwort auf von Josef Olbrich

... hat er etwa kein blaues Haarfärbemittel mehr und kann den Montag garnicht erwarten? Da fällt mir gerade ein: Diese "Chemie" ... hatte er anscheinend in seinem "grünen" Video seinerzeit vergessen ... oder hätte sie für manche die Nähe zur AfD vermuten lassen ... wenigstens lästern dürfen wir noch :)

Kilian Brandner | So., 26. April 2020 - 01:25

Antwort auf von Josef Olbrich

Gehört Demokratie also nicht zum menschlichen Zusammenleben?

Wer zur Information beiträgt, trägt ja wohl zum politischen Diskurs und damit zum Zusammenleben bei.

Michael Schneider | Sa., 25. April 2020 - 17:30

Rezo ist mit der Tube One aka Ströer Medien-Agentur verbandelt. Die arbeiten auch für die Grünen. Glaubt irgendwer, ein Mitarbeiter einer Beeinflussungsagentur würde auch nur ein Wort äußern, was von ihm selbst käme? Er ist ein Kunstprodukt, ganz wie die Klimagretel und diese Neubauer. Die werden vorgeschickt, weil sie so harmlos wirken. Alle haben einen ähnlichen Hintergrund, keine Ausbildung, nichts jemals fertiggekriegt, leben von anderen, aber am lautesten Rumkreischen. Man sollte die noch nicht mal ignorieren.

Lukas | Sa., 25. April 2020 - 18:04

Dieser Artikel ist ja Mal völliger Quatsch. Findet den Vergleich von Rezo schlecht und bringt wenig später noch ein viel schlechteren. Wo ist da der Sinn. Naja der Artikel zeigt Mal wieder dass auch andere s nicht einfach sein lassen können und ihren Kommentar zu alles und jedem geben müssen. Armes Deutschland!

Es ist egal welche Meinung man zu der ganzen Thematik hat oder inwiefern es einen betrifft. Aber solche Sinnbefreiten Aussagen zu treffen und das von dem Vorsitzenden der Schüler Union ist echt traurig.

Quatsch hin, Quatsch her. Ich freue mich, dass nicht jeder Junge Mensch in Deutschland diesem Taugenichts folgt. Reiches Deutschland!

Roland Völkel | So., 26. April 2020 - 17:14

Antwort auf von Lukas

Nur dann frage ich mich, warum sie hier überhaupt einen Kommentar abgeben? Und dies auch noch anonym!
Aber ihr "Urteil" über diesen Artikel ist typisch für die "Youtuber-Generation". Entweder Super oder "völliger Quatsch", entweder heiß oder kalt, entweder schwarz oder weiß. Die "Wahrheit" liegt meistens in der Mitte. So wie sie argumentieren geht ein Diskurs nicht.
Vielleicht können sie sich ja nach der Corona-Zeit wieder abreagieren auf der Kirmes bei: Hau den Lukas?

Andi | So., 26. April 2020 - 16:21

Ich wurde gerade auf Facebook zu diesem Artikel verlinkt. Einer der schlimmsten Kommentare, die ich je gelesen habe.
1. Rezo macht das nur für Aufmerksamkeit und es geht im nicht um das Problem? Und der Kommentator kommentiert weil...?
Natürlich geht es jedem, der sich in der Öffentlichkeit äußert, auch um Aufmerksamkeit. Das heißt nicht, dass die Äußerungen invalid sind.
2.Masken tragen ist so nervig, wie Rezo zuhören? Masken tragen schützt Menschen. Wenn das nervig ist, kann ich gut damit Leben. Wenn Rezo zuhören nervig ist, er aber auf ein Problem aufmerksam macht, kann ich auch damit leben. Nervigkeit ist kein Argument gegen Fakten. Primed aber den Leser.
Diese beiden Kritikpunkte sind billige ad hominem Attacken. Sie setzen sich nicht mit dem Fakten auseinander, sonder sollen Rezo diskerditieren.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:22

3. Der Kondomvergleich ist wie jede Metapher nicht 100% passend. Aber auch nicht schlecht, finde ich. Wenn eine Maßnahme funktioniert, hebt man die Maßnahme nicht auf, bis das Problem gelöst ist. Sagen übrigens auch die entsprechenden Wissenschaftler: https://www.zeit.de/.../coronavirus-zweite-welle.../seite-3
Etwas fundiertes Gegenteiliges lese ich überigens bei Herrn Wandhoff nicht. Nur seine Meinung, das der Vergleich hinkt.
4. Das Schulabschlüsse nicht vergleichbar sind, stimmt objektiv. Die von Laschet angeführte gewollte Vergleichbarkeit bezieht sich auch nur auf das Abi. Für alle anderen Schulabschlüsse gilt das übrigens nicht. Gegenargument des Kommentators: Keins. Er sagt nur, das Rezo das denkt und damit falsch liegt.
5. Die Petitionen sind keine gültigen Petitionen. Ist richtig. Sagt Rezo auch nicht. Soll nämlich nur ein Stimmungsbild in der betroffenen Bevölkerung zeigen.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:23

6. Rezo sagt übrigens, das es den Schülern freigestellt sein soll, die Prüfung zu schreiben. (Man bekommt den Eindruck, Herr Wandhoff hat tatsächlich nur fünf Minuten des Videos gesehen und sich nicht mal im Ansatz mit den Quellen beschäftigt.)
7. Die defacto getroffenen Sicherheitsmaßnahmen sind eher relativ. Rezo verweißt in seinem Video ja explizit auf Quellen, das es in den Schulen zu wenig Seife gibt. Zu wenig Waschbecken. Zu wenig Toilettenpapier. Und diese Probleme werden jetzt über nacht gelöst? Weiß man nicht. Der Kommentator sagt nur, das defacto Maßnahmen getroffen werden. Woher diese Fakten kommen? Weiß man nicht.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:24

8. Das wichtigste Argument für die Öffnung von Schulen ist das Schüler aus sozial schwierigen Haushalten rauskommen. Wie genau passiert das? Wenn sie nach dem Schultag wieder zurück in den Haushalt gehen?
Mal abgesehen davon, das gar nicht alle Klassen uns Schulen wieder öffnen, denn es geht expliziet aktuell nur um Abschlussklassen, die Prüfungen schreiben sollen, also nicht die Hauptschulen und Realschulen. Denn bei denen werden zum Teil die Abschlussprüfungen nicht geschrieben und in manchen Bundesländern sind für diese Schulformen gar keine Prüfungen vorgesehen.
9. In den Screenshots von Youtube-Kommentaren zeigt Rezo, warum er sich dem Thema überhaupt annimmt. Sonst nichts. Insofern sind die Screenshots auch gültig.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:25

11. Das mit dem Dschungelcamp. Rezo hat sich Rat von einem Rechtsanwalt geholt, um die Argumente von Armin Laschet zu bestätigen oder zu wiederlegen, weil Rezo kein Jurist ist. Und das Ergebnis: Armin Laschet liegt falsch. Warum ist das so? Weil Politiker regelmäßig in Rechtsfragen falsch liegen. Wir mussten sogar mal das Grundgesetz ändern, damit Politiker ihren Willen bekommen haben (Hartz-Gesetze). Hätte der Jurist etwas anderes gesagt, hätte Rezos Video anders ausgesehen. Ist aber nicht so. Ein Experte für Rechtsfragen sagt, die Rechtsauslegung von Armin Laschet ist falsch. Warum der Kommentator promovierter Anwalt in Gänsefüschen setzt, ist übrigens auch nur ein sprachlicher Trick. Das soll den Experten diskreditieren, in dem man die Gültigkeit der Promotion in Zweifel zieht. Auf welchen Fakten diese Zweifel basieren, sagt er allerdings nicht. Außer mit der Dschungelcamp-Metapher. Womit er das gleiche sprachliche Mittel einsetzt wie Rezo. Nur ohne wissenschaftliches Fundament.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:25

(Mal abgesehen davon, dass hier wieder eine ad hominem Attacke verwendet wird.)
12. Der Kommentator kritisiert sprachliche Einfachheit und Populismus, um ein breites Publikum zu erreichen. Er selbst tut aber genau das Gleiche. Er verweist auf das Dschungelcamp. Nutzt ad hominem Attacken. Und er stellt die Zuhörer von Rezo als Minderbemittelte dar, die sich von Kraftausdrücken und verweisen auf Experten beeindrucken lassen. Als ob eine jüngere Generation nicht in der Lage wäre, wissenschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Möchte Herr Wandhoff damit vielleicht einer bestimmten Leserschaft gefallen? Vielleicht einer Leserschaft, die auch schon Fridays for Future für Unsinn gehalten hat? Okay, Boomer.

Dennis Staudmann | So., 26. April 2020 - 16:26

sagt über Rezo, dass dieser ihm vorkommt wie einer, der nur mit Jüngeren "abhängt", um so sein schwaches Ego irgendwie zu stärken. Da ist schon etwas dran. Erstmal wirkt es doch recht aufgesetzt, wenn jemand in seinen Sätzen krampfhaft versucht ein "krass" oder "Scheiss" unterzubringen, um damit zu vertuschen, dass man ein Endzwanziger ist. Diejenigen, die das mit 28 immer noch nicht geschafft haben, ihr Alter zu akzeptieren, laufen Gefahr, dass sie auch mit 30, 40 oder sogar 50 noch so sprechen werden, als wären sie ein Teenager. Auch wenn es möglicherweise Sachargumente gibt, die zutreffen, werden diese schon dadurch entkräftet, weil ein "zurückgebliebener Berufsjugendlicher" diese nennt. Bei der Diskussion um sein Video "Die Zerstörung der CDU" war Rezo offenbar nicht in Lage, sich in einer öffentlichen Diskussion Kritikern zu stellen. Sein einziger Live-Auftritt war bei Böhmermann, also bei jemand, bei dem es absolut sicher war, dass er nichts zu befürchten hatte.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:26

13. Rezo geht es nicht um die Sache, sondern um eine politische Meinung? Rezo verbringt zwei Minuten seines Videos mit seinem politischen Hinweis, wie der Kommentator selbst sagt. Das Video ist 22 Minuten lang. Die politische Botschaft ist also weniger als 10%. Und selbst wenn, die vorher genannten Fakten sind valid. Es sind Fakten, die sich nicht um Politik scheren.
14. Rezo hat -ungewollt- Links- und Rechtsextreme bestätigt? Da platzt mir die Hutschnur. Der Autor stellt Links- und Rechtsextrem in diesem Satz als gleichwertiges (schlimmes) Problem dar. Das ist soweit weit von jeder Realität entfernt wie man nur sein kann und spielt gleichzeitig der rechten Ecke in die Hände!

Andi | So., 26. April 2020 - 16:27

Der Gute sollte mal in den Bericht des Verfassungsschutzes werfen. Wir haben ein massives Problem mit Rechtsextremen. Gewalt von links gibt es, ist im Vergleich aber ein Bruchteil. Und dazu muss man sagen, das wir in den Verfassungsbehörden und der Polizei selbst ein rechtsextremes Problem haben und ich persönlich von geschönten Zahlen ausgehe.
Gleichzeitig können Parteien wie die AFD solche Aussagen nutzen, um abzulenken: "Schaut, die Linken sind so schlimm."
15. Ja, Rezo zeigt auf, das die großen Parteien inkompetent handeln. Er sagt aber auch eindeutig, das wir wählen gehen sollen. Und das er damit nicht die AFD meint, wird auch ziemlich deutlich. Wenn der Kommentator da einen Umsturz der Demokratie hineininterpretieren möchte, weiß ich leider auch nicht weiter.

Andi | So., 26. April 2020 - 16:27

15. Im Gegensatz zu Donald Trump, plappert Rezo nicht einfach irgendwas daher. Er bietet auch keine einfachen, aber populistisch Wirksamen Lösungen, wie "Chlorbleiche gegen den Virus saufen". Umgekehrt, Rezo verweist auf die wissenschaftlichen Fakten und verlangt, das Politiker danach handeln.
16. Herr Wandhoff möchte, das die junge Generation Spaß an Demokratie hat. Und dazu gehört seiner Meinung nach, das man prüfen muss, welche Youtuber was sagen dürfen? Dann sollte man aber auch überprüfen, welcher Zeitungskommentator vernünftige Kommentare schreibt.
Herr Wandhoff gehört schonmal nicht dazu.

Thomas | So., 26. April 2020 - 18:44

Wenn das wichtigste Argument für die Öffnung der Schulen - wie der Autor sagt - im "Rausholen der Kinder, die zu Hause in sozial schwierigsten Verhältnissen leben" besteht, dann stellt sich doch die Frage, warum man gerade die Zehntklässler oder angehenden Abiturienten aus diesen Verhältnissen befreit, und nicht jüngere Schüler, die sich vor diesen schwierigen Verhältnissen doch wohl deutlich schlechter schützen können? Nicht, dass man mich missversteht: Das ist sicherlich ein wichtiges Argument für die Öffnung von Schulen. Allein erweckt das Handeln der Landesregierung nicht den Eindruck, als habe man gerade darin das wichtigste Argument für die Öffnung der Schulen gesehen.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 27. April 2020 - 17:45

Herr Rezzo ist mir aber nun mal zu jung und nicht direkt in meinen Bereichen unterwegs und teils so, wie ich es nicht mag.
Also schaue ich ihn mir nicht an, bzw. nur ganz von Weitem und gehe nach Äußerem.
Keine Frage, er sieht sehr gut aus und sollte sich über evtl. Stottern keine Sorgen machen.
Wen ich aber sehr gerne sehe und mir auch anhöre, das ist der, dessen Name mir jetzt gerade nicht einfällt, der aber auch sehr jung ist und immer Szenen des Alltags in allen Rollen, nur mit unterschiedlichen Perücken darstellt. Ich dachte zuerst, er sei aus dem Ruhrpott, "stammt" aber wohl aus MeckPomm und sein YouTube-Name beginnt mit V.
Er hat auch sehr viele Follower.
Er sagt sehr wohl etwas zu politischen Angelegenheiten.
Wäre schön, hier auch einmal etwas über ihn zu lesen, denn dem Cicero wünsche ich schon auch viele junge Follower*...

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 27. April 2020 - 17:58

Ich bin kein Fan von Herrn Rezzo, weil ich nicht weiss, ob er sich vereinnahmen lässt.
Ansonsten ist er aber noch sehr jung und hält sich nicht für den Messias.
Immerhin etwas.
Dafür ist mir der YouTube-Name eingefallen von jemandem, über den Cicero auch einmal berichten könnte, er ist sehr wohl politisch und wenn Herr Rezzo auch mit ihm vergleichbar wäre, würde ich meine "Weg-Neigung" überdenken.
Ich bin Fan von "Varion".:)