
- Silke und Holger kaufen eine Zeitung
Die kriselnde „Berliner Zeitung“ kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Ihre neuen Besitzer werfen kein gutes Licht auf das Blatt. Szenen einer Seifenoper.
Der Mann, der die Berliner Zeitung, nein, den Journalismus neu erfinden will, ist genervt. Es ist erst vier Monate her, dass sein Bild auf den Titelblättern von Magazinen und Tageszeitungen auftauchte. Ein Mann mit einem Bart, wie ihn heute nur noch Wolfgang Thierse trägt oder Ossis, die stolz darauf sind, im Osten groß geworden zu sein. An seiner Seite eine Frau, die bewundernd zu ihm aufschaut, seine Gattin Silke.
Ihre Biografie machte viele neugierig. Vom Software-Entwickler zum Multimillionär, solche Erfolgsgeschichten sind selten, vor allem im Osten. Und deshalb horchten viele auf, als ausgerechnet diese Quereinsteiger verkündeten, sie wollten die heruntergerockte Berliner Zeitung in eine Zeitung verwandeln, über die man wieder spricht, nicht nur in Berlin, nein, auch im Rest der Welt.