spd-corona-krise-gerhard-schroeder-aufschlag-saskia-esken-pandemie-virus
Gerhard Schröder weiß: Ein Ausnahmezustand wie dieser ist zwangsläufig die Stunde der Exekutive / dpa

Die SPD in der Corona-Krise - Gerhard Schröders harter Aufschlag gegen Saskia Esken

Die Bundesregierung erweist sich in der Not als solide und vertrauenswürdig. Das gilt gerade auch für die SPD-Minister Scholz und Heil. Nur die SPD-Parteivorsitzende will den Klassenkampf in der Krise ausrufen. Sie sollte besser auf ihren Vorgänger Gerhard Schröder hören.

Autoreninfo

Christoph Schwennicke war bis 2020 Chefredakteur des Magazins Cicero.

So erreichen Sie Christoph Schwennicke:

Gerhard Schröder, inzwischen passionierter Golfer, weiß als einst recht passabler Tennisspieler: Ein gekonnter Aufschlag besteht aus einem langsamen Ballwurf und einem schnellen Smash. Langsamer Ballwurf, harter Smash, Ass. 

Diese Technik hat er auch immer im politischen Schlagabtausch angewandt. Unvergessen, als ihm einst vorgehalten wurde, die ÖTV-Vorsitzende Monika Wulf-Mathies stelle seine Politik in Frage, erwiderte Schröder an die Adresse seiner Parteikollegin: Frau Wulf-Mathies stelle immer dies und jenes in Frage. „Nur nicht sich selbst.“ Langsamer Ballwurf, harter Smash. Ass. 

Eine „freundliche Empfehlung“

Schröder hat wieder aufgeschlagen am Wochenende. Er habe da eine „freundliche Empfehlung“, sagte Schröder nun in einem Interview der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung an die Adresse seiner Parteivorsitzenden Saskia Esken, die in der Corona-Krise eine Vermögensabgabe für Reiche gefordert hatte. Nämlich sich hinter den amtierenden SPD-Ministern zu versammeln und ansonsten still zu sein (Ballwurf). „Man kann auch Falsches erst recht zur falschen Zeit sagen.“ (Smash). 

Der Ex-Kanzler stellte in dem Interview der gesamten Regierung einschließlich der maßgeblichen CDU-Minister und namentlich seiner Bezwingerin, der Kanzlerin, ein erstklassiges Zeugnis aus. Er weiß: Ein Ausnahmezustand wie dieser ist zwangsläufig die Stunde der Exekutive. Nicht der Parteien und auch nicht der Opposition.

Bartsch kapiert die Grundregel

Auch Dietmar Bartsch, der Fraktionschef der Linkspartei hat diese Grundregel der Politik kapiert und sprach davon, dass die ungewollte Große Koalition immerhin zu einer veritablen Bundesregierung geworden sei. Die Grünen-Chefin Annalena Baerbock hingegen hat sich und ihrer Partei keinen Gefallen getan, sich an Wirtschaftsminister Peter Altmaier zu verbeißen. So was kostet Stimmen und Unterstützung in dieser Lage der Not. 

Cicero Plus weiterlesen

  • Monatsabo
    0,00 €
    Das Abo kann jederzeit mit einer Frist von 7 Tagen zum Ende des Bezugzeitraums gekündigt werden. Der erste Monat ist gratis, danach 9,80€/Monat. Service und FAQs
    Alle Artikel und das E-Paper lesen
    • 4 Wochen gratis
    • danach 9,80 €
    • E-Paper, App
    • alle Plus-Inhalte
    • mtl. kündbar

Bei älteren Beiträgen wie diesem wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen. Wir bedanken uns für Ihr Verständnis.

Christa Wallau | Mo., 6. April 2020 - 11:41

... wenn man immer und unbedingt eine Frau dabei haben will (bzw. angeblich m u ß).

Die ganze Dämlichkeit der Quotenregelung zeigt sich am Beispiel Esken.
Walter-Borjans schleppt diese unmögliche Frau wie eine Fußfessel mit sich herum.

Entweder sind geeignete Frauen da, dann sollen sie
- nach einem fairen Auswahlverfahren - ihren Job bekommen und machen, oder es sind nur Männer da, die für einen Posten bereitstehen, dann ist dies auch in Ordnung.
Ich habe von der Quotenregelung noch nie etwas gehalten. Sie beleidigt mein Selbstverständnis als Frau.

Bei der ursprünglichen Kommentatorin spielt sicher die Parteizugehörigkeit nebst passender Ideologie eine Rolle. In der AfD denkt man ja auch angeblich über die Wiedereinführung des Schuldprinzips bei Scheidungen nach. Was real nicht mehr funktioniert, soll über Zwang (Gesetze) wieder gerade gerückt werden: Der Herr im Haus soll wieder alleiniger Chef am Küchentisch sein!
Quoten wurden eingeführt, um Frauen gleiche Chancen zu sichern. Es gibt etliche Untersuchungen, nach denen Frauen bei mindestens gleicher Eignung benachteiligt werden. Es geht also nicht um Fragen der "Intelligenz", sondern um festgefügte Strukturen. Ist z.B. die Arbeitswelt nicht in der Lage, für Fairness zu sorgen, ist es normal und notwendig, dass die Politik regulierend eingreifft - so wie überall da, wo Marktkräfte oder z.B. sonstige Opponenten (zuweilen Tarifpartner) nicht autonom zu beidseitig befriedigenden Lösungen finden.

über die AfD wissen! Stark.
Verlangen die auch, dass man seine Frau zu Züchtigung (s. Koran) schlagen soll?
Und das sie wieder eine schriftliche Erlaubnis des Ehemannes beibringen müssen, falls sie arbeiten wollen?
Bitte um Aufklärung!

Gerhard Lenz | Di., 7. April 2020 - 12:03

Antwort auf von Roland Völkel

Darüber ist mir jetzt ehrlich gesagt nichts bekannt.

Aber zu Ihrer Erbauung:
"Beim Thema Scheidungen scheint sich die AfD zu wünschen, dass die (auch im Wahlprogramm angesprochene) Reform von 1977 wieder rückgängig gemacht wird. Vor dieser Reform wurde – vereinfacht ausgedrückt – bei Scheidungen nach einem Schuldprinzip geurteilt..."
https://innenansicht-magazin.de/2017/09/15/afd-parteiprogramm-familienp…
Seitdem wurde über das Thema wohl nicht mehr "laut" nachgedacht. Aber die AfD als ewig junge Partei hat ja auch noch kein richtiges Parteiprogramm...

gesagt nichts bekannt."
Ich bin erstaunt über "Nichtwissen" ! Dann helfe ich ihnen mal auf die Sprünge:
Eine Empfehlung des IZM: "Der Aufschrei ist groß. Unter Punkt 10 im Thema "Frau und Islam" heißt es beim "Islamischen Zentrum München" (IZM), dass im Fall einer "in größeren Schwierigkeiten steckenden Ehe" der Mann zu drei Maßnahmen verpflichtet sei: "Ermahnung, Trennung im Ehebett und Schlagen." Dabei verweist das Zentrum auf den Koran."
Weiter heißt es: Nach Kritik hatte das IZM laut "BR" bereits am 3. März eine Besserung gelobt - bis heute sei jedoch nichts geschehen. Das IZM begründet das auf "BR"-Anfrage mit "Krankheit" und "anderen Umständen." In spätestens zwei Wochen - sprich, am 17. August - solle eine neue Version online gehen.
Können sie auch auf Focus nachlesen.
Zu: " Ihrer Erbauung ...AfD scheint zu wünschen...Ich wünsche mir auch so einiges, ob es aber so kommt, wie gewünscht steht, auf einen anderen Blatt!
Zum Thema: was hat denn Eskens, Schröder jetzt mit AfD zu tun?

islamistischer Hardliner lamentieren, Herr Völkel, wenn es Ihnen damit besser geht. Ausserdem dürfte das doch eins Ihre Lieblingsthemen sein?

Sie fragen was die AfD mit Erskens zu tun hat?

Was haben denn, bitteschön, islamische Scharfmacher mit der obersten SPD-Dame zu tun?

Mein Kommentierung hatte aber sehr wohl mit dem Eingangskommentar DER Dame zu tun, die die Welt grundsätzlich in eine gute AfD-Hälfte (eigentlich müsste es heissen AfD-Achtet) und den bösen, dekadenten, je nach Sprachgebrauch auch schon mal verkommenen Rest einteilt. Und Quotenregelgungen als ein Grundübel der Menschheit verurteilte.

Aber das haben Sie, Herr Völkel, dank entsprechend ideologisch geschärfter Sichtweise, garantiert übersehen.

Sure 4, Vers 34:
Die Männer stehen über den Frauen (...). Und die rechtschaffenen Frauen sind demütig ergeben (...). Und wenn ihr fürchtet, dass Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie."

Warum verlinken Sie nicht auf eine Original-Quelle (AfD-Seite bzw. AfD-Parteiprogramm). Wir sind keine kleinen Kinder, können selber lesen und dann kritisch drüber nachdenken. Eine 'Übersetzung' bzw. Verdolmetschung, sowie Belehrungen und Interpretationshilfen durch selbsternannte Aktivisten eines (nach eigener Darstellung) 'intersektionalen', 'queeren', 'feministischen', 'facettenreichen' und 'bunten' Vereins sind nicht notwendig! Das Wahrheitsmonopol von hauptamtlichen Propaganda-Arbeitern ist 1989 (offiziell) gefallen!

Die verlinkte Info ist außerdem 30 Monate alt. Sie selbst haben mehrfach festgestellt, wie sehr sich die AfD in dieser Zeit verändert hat
(Ausscheiden von Lucke und Petry).

"Das Wahrheitsmonopol von hauptamtlichen Propaganda-Arbeitern ist 1989 (offiziell) gefallen!"
Das hat der Genosse offensichtlich noch nicht verinnerlicht!
Guter und treffender Kommentar, Herr Düring!

Scheiternde Partnerschaften sind ein ernsthaftes und oft leidvolles Thema.
Eine 'klassische' Story geht (Skizze) in etwa so:
Eine Frau gibt ihre eigene berufliche Perspektive zu Gunsten der Karriere ihres Mannes auf. Sie kümmert sich um Heim, Haus und Haushalt, um die Kinder und pflegt die altgewordenen Eltern. Der Mann startet beruflich durch, verdient gut, macht Karriere, steigt auf. Nach ca. 25 Jahren sind die Kinder aus dem Haus, die alten Eltern verstorben und der Ehemann auf dem Gipfel des berufliches Erfolges. Da lernt der Mann eine neue Partnerin kennen und lieben (hässlich formuliert: er 'gönnt' sich 'etwas Junges'). Er will die Scheidung.
Die Ehefrau, die durch ihren Rückhalt den beruflichen Erfolg ihres Mannes ermöglicht, hat steht vor dem Nichts. Sie muß aus dem gemeinsamen Haus ausziehen, sich als jemand 'ohne Berufspraxis' als Niedriglöhner verdingen und beim Sozialamt betteln.
Ich weiß, es gibt Gegenbeispiele.
Ich weiß, es gibt 'Mißbrauch' beim Streit um Unterhalt.

Und als DDR-Abiturient habe ich auch 'Effi Briest' von Fontane gelesen.
Dennoch: Ich bezweifele, daß das Recht und die Interessen der betroffenen und verlassenen 'ehemaligen' Ehefrau (vgl. mein Beispiel) durch das mehrfach reformierte Scheidungs- und Unterhaltsrecht der Bundesrepublik Deutschland gegenwärtig gut gewahrt wird.
Ich halte es (im Beispiel) für legitim, wenn der Mann weiter für den Unterhalt seiner Ex-Frau sorgen muß!

SPD und Grüne sind programmatisch auf dem Papier eher 'emanzipatorische' Parteien. Als Spitzenpolitiker haben sie Figuren wie Schröder, Fischer und Lafontaine hervorgebracht; Männer die Frauen 'wechseln', wie andere Leute die Automarken. Frauen-'Verbraucher' (vier, fünf oder sechs 'eheliche' Lebensabschnitts-Partnerschaften) wie die Genannten, personifizieren den linken Widerspruch zwischen schöner Programmatik und harter Realität. Narzissmus und Selbst-'Verwirklichung' sind das Gegenteil von Solidarität und unterminieren die Grundlagen unserer Gesellschaft.

er mische sich zu sehr in die Belange seiner Bürger ein. Er muss das auf jeden Fall tun, wenn es um die Schwächeren geht, die Hilfe brauchen: z.B. Kinder, die in katastrophalen Familienverhältnissen aufwachsen. Anders jedoch, wenn eine Ehe vor der Auflösung steht, weil einer von beiden oder beide Ehepartner nicht mehr wollen (oder können..). Da hat er nichts zu suchen.

Das Problem des Schuldprinzips ist die "Definition der Schuld". Diese festzustellen, ist eine höchst schwierige, oft unmögliche Sache. Sanktionen als Folge "angeblicher Schuld" zu verhängen beinhaltet fast automatisch fragwürdige Urteile.
Alleine die "Gestaltung einer Ehe" ist eine subjektive Angelegenheit, die man nicht mit Regeln als richtig oder falsch beschreiben kann.
Bevor man wieder an die Einführung des Schuldprinzips denkt, kann man die Ehe als Institution überhaupt in Frage stellen. Das Scheidungsrecht darf nicht zum Hilfsmittel des rachsüchtigen Ehepartners verkommen.

Sie müssen zwanghaft immer wieder in irgend einer Form einen Bezug zur AfD konstruieren. Frau Wallau hat sich nicht gegen Frauen ausgesprochen, auch nicht gegen das, was Sie beschreiben und jeder versteht; die Benachteiligung von Frauen aus Gewohnheit oder weil Männer lieberunter sich bleiben wollen. Es kann aber nicht sein, dass es aus Prinzip eine Frau sein muss, auch wenn sie ungeeignet ist; Hauptsache, eine Frau. Und genau das ist in der SPD, um die es hier geht. der Fall.

Das Prinzip heißt bei gleicher Quaifikation und Eignung. Nur dass die Männer bestimmen was unter Eignung zu verstehen ist. Erst wenn auch Frauen über die Eignung mitentscheiden wir ein gerechter Schuh daraus.

Quotenregelung hin oder her: Auch Saskia Esken hat das Recht zur freien Meinungsäußerung, in oder außerhalb der SPD.
Dagegen hat ein Politiker wie Gerhard Schröder das Recht verwirkt, für seine Partei, die SPD, zu sprechen oder zu handeln.
Dieses Recht hat er durch seine brutale Art, frühere SPD-Wählerlinnen und frühere SPD-Wähler zu verprellen und aus der Partei hinauszudrängen, klar verwirkt.
Er sollte sich deshalb ruhig verhalten und den heutigen SPD-Vorsitzenden keine Handlungsanweisungen erteilen, die etwa von Saskia Esken in keiner Weise erwünscht sind.

"soll Stillschweigen wahren" aber Frau Esken gestehen sie "das Recht zur freien Meinungsäußerung zu".
Ist ja nur ein "Alter Weißer Mann" - die haben kein Recht auf "freie Meinungsäußerung"
Sie würden auch eine gute Diktato*rin abgeben!

Frau Esken hat eine Partei- Funktion, die ihr für das Escheinungsbild der Partei eine Verantwortung auferlegt. Dies ginge nur mit koordinierter und disziplinierter Kommunikation, nicht mit " meinungsfreiem Geplapper" . Herr Schröder hingegen ist frei zu sagen was er meint. Dies scheint mir völlig unabhängig davon zu gelten was man inhaltlich mehr oder weniger gut findet.

Frau Wallau!!!
Ist ist schön, so eine sachliche, unaufgeregte Meinung zu lesen. Ganz wertfrei und nur nach der Qualifikation ausgerichtet. Danke!
Ich hatte kurz nach der Wahl der "Beiden" zum SPD -Vorstand geschrieben, das eine "Blutauffrischung" der Partei gut tut. Hatte auch NW-Borjans positiv dargestellt (u.a. Ankauf von Steuer-CD´S u.a.) Zu S. Eskens hatte ich keine Meinung-weder positiv noch negativ, da mir die Frau völlig unbekannt war.
Mittlerweile sehe ich sie als eine besserwisserische, verbissene und uneinsichtige Parteisoldatin. Da ist kein Pragmatismus sondern nur Ideologie.
Da hat die SPD sich ein faules Ei ins Nest geholt.

Frau Wallau!!!
Es ist schön, so eine sachliche, unaufgeregte Meinung zu lesen. Ganz wertfrei und nur nach der Qualifikation ausgerichtet. Danke!
Ich hatte kurz nach der Wahl der "Beiden" zum SPD -Vorstand geschrieben, das eine "Blutauffrischung" der Partei gut tut. Hatte auch NW-Borjans positiv dargestellt (u.a. Ankauf von Steuer-CD´S u.a.) Zu S. Eskens hatte ich keine Meinung-weder positiv noch negativ, da mir die Frau völlig unbekannt war.
Mittlerweile sehe ich sie als eine besserwisserische, verbissene und uneinsichtige Parteisoldatin. Da ist kein Pragmatismus sondern nur Ideologie.
Da hat die SPD sich ein faules Ei ins Nest geholt.

Geehrte Frau Wallau,
Sie haben es mit wenigen Worten haargenau auf den Punkt gebracht! Dazu fällt mir auch nach längerem Nachdenken nichts anderes ein. Ich kann Ihre Gefühle als betroffene, und mit Intelligenz ausgestattete Geschlechtsangehörige gut verstehen.

Markus Michaelis | Mo., 6. April 2020 - 12:35

Ein hartes Urteil und wahrscheinlich wird es auch ähnlich kommen.

Aber ganz so einfach sehen ich es auch nicht. Vermögen sind einerseits fair, notwendig (z.B. für die Rente), treiben Investitionen und einigen Fortschritt, stehen für unser freies Wirtschaftssystem, an dem auch eine freie Gesellschaft in anderen Bereichen hängt etc.

Andererseits besteht ein immer wachsender Teil von Vermögen aus virtuellen Nullen in irgendwelchen Finanzkonstrukten, wird leistungslos (zumindest nützliche Leistung) über EZB erzeugtes Geld, Erbschaften etc. verteilt und erfüllt (ich denke zunehmend) nicht immer die positiven Funktionen.

Darüber sollte man eigentlich schon reden und versuchen das auzutarieren. Auch wieder zum Wohle aller, weil auf zuviel virtueller Luft gebaut auch die Vermögen irgendwann kollabieren.

Nur ist es wohl richtig, dass Esken dafür nicht die Richtige ist. Sie verkauft das eher als persönliche Abneigung gegen Reiche, in die man sich verbeißt.

Ernst-Günther Konrad | Mo., 6. April 2020 - 12:41

Jede Partei, die derzeit in der Regierung wäre, kann da nur punkten. Es ist auch derzeit nicht angesagt, in Hinblick auf die Coronahysterie, die große Kritikpeitsche auszupacken. Ja, vieles machen sie ganz ordentlich, dennoch muss das ganze Thema nach der Krise aufbereitet werden. Aber eben danach und nicht währenddessen.
Frau Esken hat es genauso wenig kapiert, wie die Grünen, die am 4.4.20 verlautbaren ließen, dass sie auf die bereits verabredeten Steuererhöhungen nach Corona bestehen.
Die beiden SPD-Minister machen nur dadurch eine gute Figur, weil sie nicht in das ideologische Geschwätz einiger Profilierungsneurotiker ihrer Partei mit einstimmen. Nach der Krise ist vor der Krise. Egal, wann und wie Corona erstmal sein Ende findet. Wenn die System wieder angefahren werden, wird man ganz schnell feststellen, wie hoch die Arbeitslosenzahlen gestiegen sind, wieviel Mittelständische und Kleinstunternehmer noch überlebt haben. Da muss die Regierungen Fragen beantworten. Also abwarten.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 6. April 2020 - 12:45

Jetzt auf evtl. "Klassenkampf" zu machen ist sicher verkehrt, aber geht es Esken nicht um eine Erhöhung der Vermögenssteuer, bzw. andere Gewichtung?
Halten wie einmal fest, dass die Steuereinnahmen des Staates sprudeln, deshalb kann er ja jetzt sich so großzügig zeigen, nur woraus ergeben sich die?
Man muss das vielleicht jetzt nicht debattieren, aber ich denke doch, dafür wurden Borjahns und Esken gewählt, auch solche Fragen zu stellen.
Allerdings steht auch für mich derzeit die gute Arbeit der Koalition im Vordergrund.
Andererseits, ich las, dass Söder Steuern senken will.
Die Debatte um eine Finanzierung der Coronakrise bzw. Wege aus ihr heraus, bei Söder evtl. durch das Ankurbeln des Konsums, hat also begonnen.
Ich bin noch bei Corona selbst, aber Danke für die Informationen des Cicero.

Jürgen Keil | Mo., 6. April 2020 - 12:54

Herr Schwennicke, ich widerspreche ihren Beitrag nicht. Aber seien Sie bitte vorsichtig mit solchen Begriffen wie "entsorgen" und "abräumen". Die Hypermoralisten werden Sie bei den Ohren packen und zum Schandpfahl schleppen. Selbst wenn Sie sich dafür entschuldigen, man wird ihnen dies noch nach Jahren vorwerfen, fragen Sie mal Gauland.

...der "Vogelschiss" wird ungeachtet dessen weiter als Kotfleck an Herrn Gauland hängen. Das hatte unleugbar eine ganz andere Qualität als so eine Kegelbahn-Metapher in Herrn Schwennickes Beitrag. Dies zu erkennen, braucht es nichteinmal Hypermoralismus, nur gewöhnliche bürgerliche Anständigkeit.

Die meisten, die sich über den "Vogelschiß" erregen, haben ihn noch nie im vollen Zusammenhang gehört. Zweifellos keine rhetorische Glanzleistung. Als sachlicher Mensch habe ich aber verstanden, was Gauland eigentlich damit sagen wollte. Gauland müsste natürlich wissen, dass die politisch Korrekten auf solch missverständliche Äußerungen, auf solche Steilvorlagen nur warten, um den Nazi zu entlarven. Allerdings meinte ich in meinen Kommentar eher Gaulands Spruch zur Entsorgung einer Politikerin in Anatolien. Ach, auch darüber kann man, wenn man will, sich endlos erregen. Mein Kommentar war satirisch angelegt. Versteht vielleicht nicht jeder.

Dr. Roland Mock | Mo., 6. April 2020 - 13:17

Stimmt, im Moment bilden die SPD-Minister eine Front gegen ihre Parteivorsitzende. Die ja nun auch selten..... genial ist. Aber ich sehe nicht, daß die Rufe nach „Vermögensabgabe“ und ähnlichen Instrumenten der Abzocke aller, die erfolgreicher als die Klientel der SPD und LINKEN sind, enden werden. Wenn ich höre, daß der Historiker Winkler (SPD-Mitglied) nach einem „Lastenausgleich“ ähnlich dem der 50 er Jahre ruft. Oder Arbeitsminister Heil „Solidarität
auch (!) derer fordert, deren Schulter mehr tragen können“ fordert, dann weiß ich: Der Klassenkampf wird n i e aus den Köpfen der Genossen verschwinden. Er gehört einfach zur Seele der SPD. Und: Es gibt keine, absolut keine Form des Vermögens, egal ob Immobilien (Lastenausgleich), Aktien oder Sparkonten, die noch vor dem Zugriff des Staates sicher sind.

Dorothee Sehrt-Irrek | Mo., 6. April 2020 - 15:23

Antwort auf von Dr. Roland Mock

kenne ich Esken nicht, will sagen, ich weiss nicht, ob ihre Vorschläge mehr "heisse Luft" sind oder dahinter gut überlegte Konzepte stehen.
Andererseits hatte Nahles doch auch unter Schröder"Ratschlägen" vom Spielfeldrand zu leiden?
Jedenfalls sehe ich es ähnlich wie Herr Michaelis?, der auf die vielen "Luftnummern" hinweist, die mit Geld heutzutage, gerade in der Zeit des lockeren Geldes, mal so in die Luft geschrieben werden können.
Da sollten gerade Reiche mal überlegen, dass sie auch nicht mehr reich sind, wenn Gesellschaft und Wirtschaft kollabieren.
Okay vielleicht woanders, aber Mein Gott, wer will denn wirklich woanders sein?
In dem Punkt verstehe ich das Kapital nicht und mit Verlaub, Gerd Schröder auch nicht unbedingt.
Wer Geld hat, kann in Zeiten lockeren Geldes anlegen/spekulieren, während Menschen, die ansparen müssen, weil sich der Staat aus der Daseinsvorsorge/Arbeitslosigkeit "herauszog", ihrer Ersparnisse verlustig gehen?
Daher rührt meine Vorsicht gegenüber Bonds.

durchzusetzen, halte ich allerdings für fast aussichtslos.
Bequemer geht es für viele Staaten evtl. über Bonds.
Deswegen würde ich eigentlich von Bonds erst recht abrücken, aber dringend geforderte Solidarität möchte doch auch erbracht werden.
"Zwei Herzen, ach, schlagen in meiner Brust"?
Eher Herz und Verstand, aber Praktikabilität und weiteres Zusammenwachsen in Europa dürften bei mir den Ausschlag geben.
Bin gespannt auf die Debatten.

Heidrun Schuppan | Di., 7. April 2020 - 14:59

Antwort auf von Dr. Roland Mock

weil für diese Partei jeder reich ist und mehr oder weniger abgeben muss, der am Monatsende etwas übrig hat. Man hält die Menschen lieber in Abhängigkeit vom Staat. Das ist das Grundübel der SPD.

Hans Krüger | Mo., 6. April 2020 - 14:25

Gerhard Schröder war immer ein glänzender Redner und hat mit seinen Hartz Reformen den Sozialstaat neu gestaltet :Motto Fordern und Fördern .Die neue SPD Spitze um Frau Esken will dem Sozial Staat einen neuen Anstich verpassen . Ich glaube sie wird sich gewaltig verheben die Frau Esken mit ihrem Lastenausgleich und Hartz 4 abschaffen. Nächstes Jahr wird im Bund gewählt ...

Hanno Woitek | Mo., 6. April 2020 - 15:02

In der SPD gibt es um die Nichts-Nutzer und Nichts-Leister Esken und Kühnast zu viele Mitglieder, die nicht wollen, dass die SPD regiert und all das machen wollen, was die Bürger mehrheitlich nicht wollen -mit großer Mehrheit. Weil diese Bürger klüger sind als diese Beiden, was ja auch extrem leicht ist. Über 50 % der SPD Mitglieder wählen eben die gebündelte Dummheit dieser Beiden.

Michael Sachs | Mo., 6. April 2020 - 15:32

Ja mit vielen Millionen in der eigenen Tasche kann man als Exkanzler leicht aus dem Off Politik für die SPD betreiben, Tatsache ist u. bleibt das Schröder mit seiner Hartz4 Entscheidung der SPD den finalen Todesstoß versetzt hat, schließlich waren die Hartz4 Leute die Arbeiter u. Angestellten die die Bundesrepublik wieder als Wirtschaftswunder aufgebaut hatten, das das nicht unbedingt notwendig war beweisen viele Länder vor allem Österreich, die Schweiz, Holland usw. warum bekommt ein Österreicher beim gleichen Verdienst 600€ mehr Rente im Monat als ein Deutscher Angestellter, alles Fragen die ein Schröder nie hört weil er immer nur gelobt wird wieviel er der Wirtschaft geholfen hat, was ja stimmt aber einseitig zu Lasten der kleinen Leute u. daran siecht die SPD heute noch vor sich hin, es wurde ihr Selbstbewußtsein gebrochen, es gibt für die SPD einfach keine Wähler mehr da ging Zuviel kaputt vielleicht im nächsten Jahrhundert mal wieder, bis dann gute Erholung liebe SPD.

B.Kögel | Mo., 6. April 2020 - 18:43

Recht hat er der Schröder und Frau Esken gehört entsorgt.

Yvonne Walden | Di., 7. April 2020 - 16:54

Antwort auf von B.Kögel

Dies sehen innerhalb der SPD die allermeisten anders. Ansonsten wäre Saskia Esken nicht (Co-)Vorsitzende geworden.
Wer noch immer nicht zu erkennen vermag, daß es Gerhard Schröder gewesen ist, der die SPD symbolisch an den Rand des Abgrunds geführt hat, ist offenbar beratungsresistent.
Die SPD könnte in der Zukunft neue Wählerinnen- und Wählerschichten gewinnen, wenn sie klare Konturen entwickeln würde.
Das würde bedeuten: Engagement für eine gerechtere Eikommens- und Vermögensverteilung, höhere Besteuerung der Spizteneinkommensbezieherinnen und -bezieher, ein stringenteres Schulsystem mit optimalen Abschlußchancen für alle Schülerinnen und Schüler, eine menschenwürdigere Versorgung von Senionrinnen und Senioren.
Es gabe da viel zu tun...